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Unterrichtsreihe – Kunststoffe - Chempage.de

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<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

<strong>Unterrichtsreihe</strong><br />

Unterrichtskonzept zur Polymerchemie<br />

Jahrgangsstufe: 12/13<br />

- Grundlagen <strong>–</strong> Eigenschaften von <strong>Kunststoffe</strong>n <strong>–</strong> Experimente -<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 1 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Impressum:<br />

Titel: <strong>Kunststoffe</strong><br />

Autor: Michael Müller<br />

Bildmaterial: © [2002-2005] by <strong>Chempage</strong>.<strong>de</strong><br />

bei Fragen zu <strong>de</strong>m Skript wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an:<br />

michael.mueller@rwth-aachen.<strong>de</strong><br />

Das Skript ist auch als Druckversion erhältlich. Die<br />

Mappe enthält alle Kopiervorlagen sowie die Folien<br />

(printable Transperency-Film).<br />

Das Skript kann für 20€ unter: service@chempage.<strong>de</strong><br />

bestellt wer<strong>de</strong>n. Bitte geben Sie in <strong>de</strong>r Betreffzeile <strong>de</strong>n<br />

Vermerk: Skript-Bestellung: <strong>Kunststoffe</strong> und vergessen<br />

Sie nicht Ihre Adresse anzugeben.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 2 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

A. Theoretischer Teil<br />

1. Thermoplaste Seite<br />

1.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Thermoplasten 5<br />

1.1.0 Polyolefine<br />

1.1.1 Polyethylen (hart) 6<br />

1.1.2 Polyethylen (weich) 7<br />

1.1.3 Polypropylen 8<br />

1.2.0 Styrol-Polymerisate<br />

1.2.1 Polystyrol 9<br />

1.2.2 Polystyrol-Schaum 10<br />

1.2.3 Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer 11<br />

1.3.0 Halogenhaltige Polymerisate<br />

1.3.1 Polyvinylchlorid (hart) 12<br />

1.3.2 Polyvinylchlorid (weich) 13<br />

1.3.3 Polytetrafluoroethylen 14<br />

1.4.0 weiter Thermmoplaste<br />

1.4.1 Polymethycrylat 15<br />

1.5.0 Thermische Polymere mit gemischtem Kettenbau<br />

1.5.1 Cellulosepropionat 16<br />

1.5.2 Polycarbonat 17<br />

1.5.3 Polyamid 18<br />

1.5.4 Polyethylenterephthalat 19<br />

2. Duroplaste<br />

2.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Duroplasten 20<br />

2.1.0 Phenoplaste<br />

2.1.1 Phenolharz 21<br />

2.2.0 Aminoplaste<br />

2.2.1 Melamin-Schichtspressstoff 22<br />

2.3.0 Ungesättigte Polyesterharze<br />

2.3.1 Polyesterharz 23<br />

3. Elastomere<br />

3.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Elastomere 24<br />

3.1.0 Vernetzte Polyurethane<br />

3.1.1 Polyurethane, gummielsatisch 24<br />

3.1.2 Polyurethan-Schaum feinporig (weich) 25<br />

3.1.3 Polyurethan-Schaum feinporig (hart) 26<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 3 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

4. Silikone<br />

4.1.1 Silikonkautschuk 27<br />

5. Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

5.1 Polykon<strong>de</strong>nsation 28<br />

5.2 Polymerisation 28<br />

5.3 Polyaddition 28<br />

6. Verarbeitung <strong>de</strong>r <strong>Kunststoffe</strong> 29<br />

B. Praktischer Teil<br />

1. Versuche zur Charakterisierung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

1.1 Brennbarkeit 30<br />

1.2 Dichtebestimmung 31<br />

1.3 Wärmeleitfähigkeit 31<br />

1.4 Löslichkeit 32<br />

2. Versuche zur Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

2.1 Herstellung von Acrylglas 33<br />

2.2 Radikalische Polymerisation von Styrol 34<br />

2.3 Kationische Polymerisation von Styrol 35<br />

2.4 Copolymerisation von Styrol mit Maleinsäureanhydrid 36<br />

2.5 Polykon<strong>de</strong>nsation von Glycerin mit Borsäure 37<br />

2.6 Herstellung von weich PVC 38<br />

2.7 Funktionsweise eines Superabsorbers 39<br />

3. Recycling von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

3.1 Rückgewinnung von Methacrylsäuremethylester 40<br />

3.2 Recycling eines Polyesters durch Hydrolyse 41<br />

3.3 Recycling von Styropor 42<br />

C. Anhang: Kopiervorlagen<br />

Grundwissen: <strong>Kunststoffe</strong> 44<br />

Grundwissen: Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n 45<br />

Arbeitsanleitungen zu <strong>de</strong>n Versuchen 46<br />

D. Anhang: Folien 58<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 4 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

A) Theoretischer Teil<br />

In diesem Teil <strong>de</strong>s Skriptes sollen die theoretischen Grundlagen, sowie wichtige<br />

physikalische und chemische Eigenschaften verschiedner Polymere behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. Der theoretische Teil glie<strong>de</strong>rt sich in 6 Kapitel.<br />

Die ersten vier Kapitel behan<strong>de</strong>ln die verschie<strong>de</strong>nen Polymerklassen:<br />

� Thermoplasten<br />

� Duroplasten<br />

� Elastomeren<br />

� natürliche Polymere<br />

Das 5. Kapitel beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n und beschreibt<br />

die Reaktionsmechanismen:<br />

� Polykon<strong>de</strong>nsation<br />

� Polymerisation<br />

� Polyaddition<br />

Im letzten Kapitel <strong>de</strong>s theoretischen Teils geht es um die Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Kunststoffe</strong> und ihre Einsatzmöglichkeiten.<br />

1. Thermoplasten<br />

1.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Thermoplasten<br />

ausgenutzt.<br />

Thermoplaste sind lange fa<strong>de</strong>nförmige und unverzweigte<br />

sowie vernetzte Polymere. Sie lassen sich durch Erwärmen<br />

leicht formbar machen. Die unterschiedlich langen Polymer-<br />

Stränge wer<strong>de</strong>n von physikalischen Wechselwirkungen wie<br />

die Van-<strong>de</strong>r-Waals-Kräfte und Wasserstoffbrückenbindungen<br />

zusammen gehalten. Geraten die Moleküle beim Erhitzen in<br />

Schwingung, so können die oben beschriebene<br />

Wechselwirkung aufgehoben wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Kunststoff wird<br />

formbar. Diese beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften <strong>de</strong>r Thermoplaste<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r technischen Verarbeitung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 5 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.1.0 Polyolefine<br />

1.1.1 Polyethylen (hart)<br />

Abkürzung: PE HD: Polyethylene High Density<br />

Dichte 0,94-0,96 g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polyethylen HD ist ein weicher, durchscheinen<strong>de</strong>r Kunststoff. Mit <strong>de</strong>m<br />

Fingernagel lassen sich Kerben in <strong>de</strong>n Kunststoff kratzen. Der Kunststoff<br />

fühlt sich wachsartig an und ist bis zu Temperaturen von 90ºC belastbar.<br />

Polyethylen lässt sich bei Raumtemperatur in keinem Lösungsmittel lösen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Kunststoff gegenüber von Säuren sowie Laugen<br />

beständig. Durch Erhitzen kann <strong>de</strong>r Kunststoff in Form gebracht wer<strong>de</strong>n<br />

und kann verschweißt wer<strong>de</strong>n.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 6 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

H<br />

Polyethylen<br />

Das Polymer besteht aus langen unverzweigten Ketten. Die hohe Dichte<br />

<strong>de</strong>s Kunststoffs resultiert aus <strong>de</strong>n vielen kristallinen Bereichen im Polymer.<br />

Brennprobe: Bei <strong>de</strong>r Brennprobe zeigt sich eine helle Flamme mit blauem Kern. Der<br />

Kunststoff tropft brennend ab und brennt auch nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r<br />

Zündquelle weiter. Nach <strong>de</strong>m Erlöschen ist ein parafinartiger Geruch<br />

wahrzunehmen.<br />

Verarbeitungsverfahren: Der Kunststoff eignet sich zum Extrudieren von Profilen und Rohren sowie<br />

zum Herstellen von Blas-Folien. Meist wird <strong>de</strong>r Kunststoff zum Spritzgießen<br />

von Werkstücken verwen<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m wird das Polyethylen HD zum<br />

beschichten von Verpackungspapieren und -kartons verwen<strong>de</strong>t.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n Flaschen für Reinigungsmittel gefertigt sowie<br />

höherwertige Massenware für Haushalt und Technik. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n<br />

Flaschenkästen, Lagertanks, Kanister sowie Folien und Rohre aus <strong>de</strong>m<br />

Kunststoff gefertigt.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.1.2 Polyethylen (weich)<br />

Abkürzung: PE LD: Polyethylene Low Density<br />

Dichte 0,91-0,94g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polyethylen LD ist ein durchscheinen<strong>de</strong>r, leicht ritzbarer Kunststoff mit<br />

wachsartigem Griff. Er ist bei Temperaturen von bis zu 70ºC belastbar.<br />

Polyethylen lässt sich bei Raumtemperatur in keinem Lösungsmittel lösen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Kunststoff gegenüber von Säuren sowie Laugen<br />

beständig. Durch Erhitzen kann <strong>de</strong>r Kunststoff in Form gebracht wer<strong>de</strong>n<br />

und kann verschweißt wer<strong>de</strong>n.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 7 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

H<br />

Polyethylen<br />

Das Polymer besteht aus langen unverzweigten Ketten. Die relativ niedrige<br />

Dichte <strong>de</strong>s Kunststoffs resultiert aus <strong>de</strong>n wenigen kristallinen Bereichen im<br />

Polymer.<br />

Brennprobe: Bei <strong>de</strong>r Brennprobe zeigt sich eine helle Flamme mit blauem Kern. Der<br />

Kunststoff tropft brennend ab und brennt auch nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r<br />

Zündquelle weiter. Nach <strong>de</strong>m Erlöschen ist ein parafinartiger Geruch<br />

wahrzunehmen.<br />

Verarbeitungsverfahren: Der Kunststoff eignet sich zum Extrudieren von Profilen und Rohren sowie<br />

zum Herstellen von Blas-Folien. Meist wird <strong>de</strong>r Kunststoff zum Spritzgießen<br />

von Werkstücken verwen<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m wird das Polyethylen HD zum<br />

beschichten von Verpackungspapieren und -kartons verwen<strong>de</strong>t.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n vorallem Massenwaren wie Eimer, Schüsseln,<br />

Elektroteile sowie Folien für Bau und Landwirtschaft hergestellt. Die<br />

Kunststoff Tragetaschen in <strong>de</strong>n Geschäften sind meist aus Polyethylen<br />

hergestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.1.3 Polypropylen<br />

Abkürzung: PP: Polypropylene<br />

Dichte 0,90-0,91g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Als dünne Verpackungsfolie ist Polypropylen durchscheinend. Der<br />

Kunststoff ist steifer als Polyethylene und lässt sich mit <strong>de</strong>m Fingernagel<br />

nicht einritzen. Der Kunststoff ist bis zu Temperaturen von 100ºC belastbar.<br />

Polyethylen lässt sich bei Raumtemperatur in keinem Lösungsmittel lösen.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Kunststoff gegenüber von Säuren sowie Laugen<br />

beständig. Durch Erhitzen kann <strong>de</strong>r Kunststoff in Form gebracht wer<strong>de</strong>n<br />

und kann verschweißt wer<strong>de</strong>n<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 8 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

CH 3 n<br />

Polypropylen<br />

Das Polymer besteht aus langen unverzweigten Molekülsträngen.<br />

Brennprobe: Bei <strong>de</strong>r Brennprobe zeigt sich eine helle Flamme mit blauem Kern. Der<br />

Kunststoff tropft brennend ab und brennt auch nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r<br />

Zündquelle weiter. Nach <strong>de</strong>m Erlöschen ist ein parafinartiger Geruch<br />

wahrzunehmen.<br />

Verarbeitungsverfahren: Der Kunststoff eignet sich zum Extrudieren von Profilen und Rohren sowie<br />

zum Herstellen von Blas-Folien. Meist wird <strong>de</strong>r Kunststoff zum Spritzgießen<br />

von Werkstücken verwen<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m wird das Polyethylen HD zum<br />

beschichten von Verpackungspapieren und -kartons verwen<strong>de</strong>t.<br />

Anwendungen: Viele Gebrauchsgegenstän<strong>de</strong> sowie<br />

Kofferschalen, Rohre und technische Teile mit<br />

hoher Festigkeit wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Kunststoff<br />

hergestellt. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die elastischen<br />

Stoßfänger an Kraftfahrzeugen aus Polypropylen<br />

gefertigt. Desweiteren bestehen<br />

Verpackungsbän<strong>de</strong>r, Säcke sowie<br />

Teppichgrundgewebe und Verpackungsfolien<br />

aus <strong>de</strong>m Kunststoff.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.2.0 Styrol-Polymerisate<br />

1.2.1 Polystyrol<br />

Abkürzung: PS: Polystyrene<br />

Dichte 1,05g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polystyrol ist ein harter, sprö<strong>de</strong>r und leicht brechbarer Kunststoff, welcher<br />

beson<strong>de</strong>rs durch seine hoher Transparenz besticht. Beim Fallenlassen<br />

erklingt ein blechartiges Klingeln. Die Gebrauchstemperatur liegt bei 70ºC.<br />

Benzin sowie viele an<strong>de</strong>re organische Lösungsmittel lösen <strong>de</strong>n Kunststoff.<br />

Gegenüber von Säuren und Basen ist <strong>de</strong>r Kunststoff beständig. Außer<strong>de</strong>m<br />

ist es unempfindlich gegenüber von Ölen und Alkohol. Polystyrol ist klebbar<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 9 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

Polystyrol<br />

Polystyrol bil<strong>de</strong>n lange fa<strong>de</strong>nartige Polymerstränge.<br />

Brennprobe: Polystyrol verbrennt flackernd mit gelber, stark rußen<strong>de</strong>r Flamme. Nach<br />

<strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle brennt <strong>de</strong>r Kunststoff weiter und setzt einen<br />

süßlichen Geruch frei.<br />

Verarbeitungsverfahren: Polystyrol wird im Wesentlichen über ein Spritzgussverfahren verarbeitet.<br />

Seltener wird es zum Extrudieren von Profilen und Folien sowie beim<br />

Warmformen eingesetzt.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Herstellung von<br />

transparenten Massenartikeln wie<br />

Messbechern, Kühlschrankboxen, Folien<br />

und Einweggeschirr benötigt.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.2.2 Polystyrol-Schaum<br />

EPS: Expon<strong>de</strong>d Polystyroleene (expandiertes<br />

Abkürzung:<br />

Polystyrol)<br />

Dichte 0.015-0,1g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

EPS ist aufgrund <strong>de</strong>r eingeschlossenen Luftbläschen undurchsichtig. Die<br />

dünnen Wän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bläschen geben Druck leicht nach. Der Kunststoff ist<br />

beson<strong>de</strong>rs aufgrund seiner geringen Dichte und seinen guten Wärme<br />

isolieren<strong>de</strong>n Eigenschaften interessant.<br />

Benzin sowie viele an<strong>de</strong>re organische Lösungsmittel lösen <strong>de</strong>n Kunststoff.<br />

Gegenüber von Säuren und Basen ist <strong>de</strong>r Kunststoff beständig. Außer<strong>de</strong>m<br />

ist es unempfindlich gegenüber von Ölen und Alkohol. Polystyrol ist klebbar<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 10 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

Polystyrol<br />

Polystyrol bil<strong>de</strong>t lange fa<strong>de</strong>nartige Polymerstränge.<br />

Brennprobe: Polystyrol verbrennt flackernd mit gelber, stark rußen<strong>de</strong>r Flamme. Nach<br />

<strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle brennt <strong>de</strong>r Kunststoff weiter und setzt einen<br />

süßlichen Geruch frei.<br />

Verarbeitungsverfahren: Nach <strong>de</strong>m Vorschäumen wird <strong>de</strong>r Kunststoff durch Wasserdampf in Block-<br />

und Formteilen aufgeschäumt.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird als Baumaterial zur Wärmeisolierung eingesetzt.<br />

Desweiteren wird er zum Abfangen von Stößen in Verpackungsmaterialien<br />

verwen<strong>de</strong>t.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.2.3 Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer<br />

Abkürzung: ABS: Acrylnitrile-Butadiene-Styrene<br />

Dichte 1,06-1,12g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

ABS ist ein undurchsichtiger, zäh-plastischer Kunststoff, welcher eine<br />

Gebrauchstemperatur von 75-85ºC besitzt.<br />

Benzin sowie viele an<strong>de</strong>re organische Lösungsmittel lösen <strong>de</strong>n Kunststoff.<br />

Gegenüber von Säuren und Basen ist <strong>de</strong>r Kunststoff beständig. Außer<strong>de</strong>m<br />

ist es unempfindlich gegenüber von Ölen und Alkohol.<br />

H<br />

C C<br />

H<br />

H<br />

n<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 11 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H H<br />

... ... ... C C C C ... ... C C ...<br />

Styrol<br />

Butadien<br />

H n<br />

H<br />

H<br />

H<br />

C<br />

N<br />

Acrylnitril<br />

ABS ist ein langkettiges, unverzweigtes Polymer, welches aus Styrol-,<br />

Butadien- und Acrylnitril-Monomeren besteht.<br />

Brennprobe: ABS verbrennt flackernd mit gelber, stark rußen<strong>de</strong>r Flamme. Nach <strong>de</strong>m<br />

Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle brennt <strong>de</strong>r Kunststoff weiter und setzt einen<br />

süßlichen Geruch frei.<br />

Verarbeitungsverfahren: ABS wird vorwiegend im Spritzgussverfahren verarbeitet. Seltener wird es<br />

zum Extrudieren von Platten und Folien eingesetzt.<br />

Anwendungen: Aus ABS wer<strong>de</strong>n die Gehäuse von Telefonapparate, Fernsehgeräten und<br />

Radios gefertigt, sowie Kofferschalen und Schutzhelme.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.3.0 Halogenhaltige Polymerisate<br />

1.3.1 Polyvinylchlorid (hart)<br />

Abkürzung: PVC U*: Polyvenylchlori<strong>de</strong>; Nach <strong>de</strong>r neuen<br />

DIN-Norm heißt es statt PVC h jetzt PVC U<br />

(unplastinized) und PVC w jetzt PVC P<br />

(plastinzed)<br />

Dichte 1,38-1,40 g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

In reiner Form ist PVC ein klarer, durchsichtiger Kunststoff, welcher hart<br />

und in <strong>de</strong>r Kälte sprö<strong>de</strong> ist. Beim Knicken einer PVC-Folie bleibt ein weißer<br />

Streifen zurück, <strong>de</strong>r Weißbruch entsteht durch Überanspruchung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Kunststoffe</strong>s. PVC kann bei Temperaturen von bis zu 65ºC eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Aceton sowie Ester und Fleckenreinigungsmittel lösen <strong>de</strong>n Kunststoff.<br />

Gegenüber von Säuren, Basen, Alkoholen und Ölen ist PVC beständig.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 12 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

Cl<br />

n<br />

Polyvinylchlorid<br />

Polyvinylchlorid besteht aus langen, unverzweigten Polymersträngen.<br />

Brennprobe: In <strong>de</strong>r Flamme brennt PVC mit gelber, rußen<strong>de</strong>r Flamme und erlischt nach<br />

<strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle. Beim Verbrennen wird ein stechen<strong>de</strong>r<br />

Geruch freigesetzt (HCl). Die Beilsteinprobe ist bei PVC positiv.<br />

Verarbeitungsverfahren: PVC wird zu Hartfolien kalandiert. Man verarbeitet außer<strong>de</strong>m in Spritzguss-<br />

und Extrusionsblasverfahren.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n Rohre, Profile, Dachrinnen sowie Rolla<strong>de</strong>n<br />

gefertigt. Desweiteren wird es zur Herstellung von Tafeln,<br />

Rohrverbindungsstücken, Getränkeflaschen und Kunststoffbechern<br />

verarbeitet.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.3.2 Polyvinylchlorid (weich)<br />

PVC P, Polyvinylchlori<strong>de</strong>; Nach <strong>de</strong>r neuen<br />

DIN-Norm heißt es statt PVC h jetzt PVC U<br />

Abkürzung:<br />

(unplastinized) und PVC w jetzt PVC P<br />

(plastinzed)<br />

Dichte 1,20-1,35g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

PVC P ist ein gummiartig flexibler, kratzfester Kunststoff, welcher beim<br />

scharfen Knicken keinen Weißbruch aufweist. Bei gutem Weichmacher wird<br />

das Polymer auch bei tiefen Temperaturen nicht sprö<strong>de</strong>.<br />

Aceton sowie Ester und Fleckenreinigungsmittel lösen <strong>de</strong>n Kunststoff.<br />

Gegenüber von Säuren, Basen, Alkoholen und Ölen ist PVC beständig.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Kunststoff schweißbar und klebbar.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 13 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

Cl<br />

n<br />

Polyvinylchlorid<br />

Das Polymer besteht aus langen, unverzweigten Molekülsträngen.<br />

Brennprobe: PVC P brennt mit leuchtend gelber (wegen <strong>de</strong>s Weichmachers), rußen<strong>de</strong>r<br />

Flamme. Je nach Weichmachergehalt brennt <strong>de</strong>r Kunststoff nach <strong>de</strong>m<br />

Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle weiter. Die Brandfläche verkohlt und es wird ein<br />

stechen<strong>de</strong>r Geruch freigesetzt (HCl). PVC zeigt eine positive<br />

Beilsteinprobe.<br />

Verarbeitungsverfahren: PVC P wird über Spritzguss-, Extru<strong>de</strong>r- sowie Kalandrierverfahren<br />

verarbeitet.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n Schläuche,<br />

Stecker, Schuhsohlen sowie Folien zum<br />

Beschichten von Geweben und<br />

Oberflächen gefertigt. Durch Tauchen<br />

von Textilien in PVC-Paste wer<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise Schutzhandschuhe<br />

gefertigt. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Polymer Spielbälle, Spieltiere sowie<br />

technische Teile und Bo<strong>de</strong>nbeläge gefertigt.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.3.3 Polytetrafluoroethylen<br />

Abkürzung: PTFE: Polytetrafluoroethylene<br />

Dichte 2,14-2,20g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

PTFE ist ein milchig weißer, kaltbiegsamer Kunststoff mit wachsartigem<br />

Griff. Das Polymer wird erst bei Temperaturen unterhalb von -200ºC sprö<strong>de</strong><br />

und zersetzt sich bei 400ºC.<br />

Der Kunststoff kann nur durch Fluor und geschmolzene Alkalimetalle<br />

angegriffen wer<strong>de</strong>n. Da beim Verbrennen Flusssäure freigesetzt sollt man<br />

auf die Brennprobe möglichst verzichten. Aufgrund seiner antiadhäsiven<br />

Eigenschaften wird es für technische Anwendungen sowie für<br />

Beschichtungen von Bratpfannen eingesetzt.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 14 von 59<br />

F<br />

F<br />

F<br />

... ...<br />

F<br />

Polytetrafluoroethylen<br />

Das Polymer besteht aus langen, unverzweigten Molekülsträngen.<br />

Brennprobe: Das Polymer ist nicht brennbar. Es zeigt sich ein blaugrüner Flammensaum<br />

am Kunststoff. Der Kunststoff verkohlt jedoch nicht. Beim Erhitzen auf<br />

Rotglut wird Flusssäure freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Aufgrund <strong>de</strong>r unbeweglichen Schmelze muss kaltes PTFE-Pulver unter<br />

starkem Druck zu Rohlingen gepresst wer<strong>de</strong>n, welche erst nach langem<br />

Sintern (bei etwa 400ºC) ihre Festigkeit bekommen. Um Beschichtungen zu<br />

erhalten wer<strong>de</strong>n feinkörnige Emulsionen auf <strong>de</strong>m Trägermaterial gesintert.<br />

Anwendungen: Aufgrund seiner chemischen und<br />

mechanischen Resistenz kann <strong>de</strong>r<br />

Kunststoff für Beschichtungen von<br />

Oberflächen (Labormöbel),<br />

Elektroisolierungen und für schmierfreie<br />

Gleitlager eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.4.0 weitere Thermoplaste<br />

1.4.1 Polymethylmethacrylat<br />

Abkürzung: PMMA<br />

Dichte 1,18-1,32g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polymethylmethacrylat ist ein klarer, hochglänzen<strong>de</strong>r Kunststoff, <strong>de</strong>r sehr<br />

hart und sprö<strong>de</strong> ist. Die Gebrauchstemperatur liegt zwischen 90 und 100ºC.<br />

Nur wenige polare Lösemittel greifen das Acrylglas an. es ist gegenüber<br />

von Fetten und schwachen Laugen resistent.<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 15 von 59<br />

H<br />

H<br />

CH 3<br />

... ...<br />

C O<br />

O<br />

CH 3<br />

Polymethylmethacrylat<br />

Das Polymer besteht aus unverzweigten Molekülketten.<br />

Brennprobe: Der Kunststoff mit leuchten<strong>de</strong>r und knistern<strong>de</strong>r Flamme. Das Polymer<br />

brennt auch nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle weiter, wobei ein<br />

fruchtiger Geruch freigesetzt wird.<br />

Verarbeitungsverfahren: Gießen <strong>de</strong>s Monomers zwischen hochglanzpolierten Werkzeugen, dann<br />

Polymerisation. Außer<strong>de</strong>m wird es über Spritzguss- und Extru<strong>de</strong>rverfahren<br />

verarbeitet. Das PMMA lässt sich durch Warmformen in Form bringen.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n Lampenschalen,<br />

Ba<strong>de</strong>wannen, Flugzeug- und<br />

Fahrzeugverglasungen gefertigt. Außer<strong>de</strong>m<br />

wird es als schusssicheres Glas an<br />

Bankschaltern und als Linsen sowie<br />

Rücklichter eingesetzt.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.5.0 Thermische Polymere mit gemischtem Kettenbau<br />

1.5.1 Cellulosepropionat<br />

Abkürzung: CP: Cellulosepropionate<br />

Dichte 1,19-1,23g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Cellulosepropionat ist ein glasklarer, harter und sehr zäher Kunststoff. Die<br />

Gebrauchtemperatur liegt zwischen 60 und 115ºC.<br />

Der Kunststoff ist nur in wenigen Lösungsmitteln löslich. Er ist beständig<br />

gegenüber von Fetten, wasser sowie Benzin. In Säuren und Laugen löst<br />

sich <strong>de</strong>r Kunststoff auf.<br />

H<br />

H<br />

CH<br />

H<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 16 von 59<br />

H<br />

C<br />

C<br />

C<br />

O R<br />

O<br />

... ...<br />

O<br />

R<br />

C<br />

O<br />

HC O<br />

R n<br />

R = -CO-CH2CH3 Cellulosepropionat<br />

Brennprobe: Das Polymer verbrennt mit dunkelgelber, sprühen<strong>de</strong>r Flamme und brennt<br />

auch außerhalb <strong>de</strong>r Zündquelle weiter. Beim Verbrennen riecht es nach<br />

verbranntem Papier.<br />

Verarbeitungsverfahren: Spritzgießen und Extrudieren.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Fertigung von<br />

Brillengestellen, Kugelschreiberhülsen,<br />

Kämmen, Schraubendrehergriffen und<br />

Spielzeug eingesetzt.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.5.2 Polycarbonat<br />

Abkürzun<br />

PC: Polycarbonate<br />

g:<br />

Dichte 1,20-1,24g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polycarbonat ist ein transparenter, äußerst schlagfester Kunststoff. Die<br />

Benrauchstemperatur liegt zwischen -140 und + 135ºC.<br />

Polycarbonat ist gegenüber von Öl, Benzin und verdünnter Säure<br />

beständig. Es ist jedoch anfällig gegenüber von starken Säuren und<br />

Laugen sowie heißem Wasser. Chlorierte Kohlenwasserstoffe können <strong>de</strong>n<br />

Kunststoff lösen.<br />

O C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 17 von 59<br />

CH 3<br />

... ...<br />

CH 3<br />

Polycarbonat<br />

O C<br />

Das Polymer besteht aus langen, unverzweigten Molekülketten.<br />

Brennprobe: Polycarbonat verbrennt mit leuchtend, rußen<strong>de</strong>r Flamme und erlischt<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Zündquelle. Es bil<strong>de</strong>n sich Blasen und <strong>de</strong>r verkohlte<br />

Kunststoff riecht nach Phenol.<br />

Verarbeitungsverfahren: Spritzgießen, Extrudieren.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zu Herstellung von<br />

schussfesten Verglasungen, Blinker,<br />

Rückleuchten und Sicherheits- sowie<br />

Schutzhelmen gebraucht.<br />

O<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.5.3 Polyamid<br />

Abkürzung: PA: Polyami<strong>de</strong><br />

Dichte 1,04-1,15g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Polyamid ist ein milchig-weißer, zäh-elastischer Kunststoff, <strong>de</strong>ssen<br />

Gebrauchstemperatur bei 80-100ºC liegt.<br />

Polyamid ist in Ameisensäure löslich und beständig gegenüber Öl, Benzin,<br />

Ester und Ketone. Der Kunststoff ist gegenüber von Säuren unbeständig.<br />

H<br />

N<br />

O<br />

... ...<br />

z = 5 PA 6<br />

z = 10 PA 11<br />

z = 11 PA 12<br />

(CH ) C 2 z<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 18 von 59<br />

n<br />

H<br />

N<br />

H O<br />

(CH2 ) 6 N (CH2 ) C<br />

z<br />

... ...<br />

Polyami<strong>de</strong><br />

z = 4 PA6.6<br />

z = 8 PA 6.10<br />

Das Polymer besteht aus langen, unverzweigten Molekülketten.<br />

Brennprobe: Polyamid brennt mit bläulicher Flamme mit gelben Rand. Der Kunststoff<br />

zieht Fä<strong>de</strong>n und brennt nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle weiter.<br />

Verarbeitungsverfahren<br />

Spritzgießen, Extrudieren, Sintern.<br />

:<br />

Anwendungen: Polyamid dient zur Herstellung von Zahnrä<strong>de</strong>rn, Laufrollen, Propellern,<br />

Benzinleitungen, Textilien sowie chirurgischen Nahtmaterial.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.5.4 Polyethylenterephthalat<br />

Abkürzung: PET: Polyethylenterephthalat<br />

Dichte 1,33-1,37g/cm³ (amorph-teilkristallin)<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

In kristallinem Zustand ist PET weiß und sehr hart, im amorphen Zustand<br />

hingegen transparent mit geringer Härte. Gebrauchstemperatur liegt bei<br />

100ºC.<br />

PET ist gegenüber von Ölen, Fetten und Treibstoffen beständig. es ist<br />

jedoch unbeständig gegenüber von heißem Wasser, Hydrolyse,<br />

konzentrierten Laugen und Säuren. Der Kunststoff ist klebbar und<br />

schweißbar.<br />

O<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 19 von 59<br />

O<br />

... ...<br />

O<br />

(CH 2 ) 2 O<br />

Polyethylenterephthalat<br />

Das Polymer besteht aus langen, unverzweigten Strängen.<br />

Brennprobe: PET ist nur schwer entflammbar. Es brennt mit gelb-oranger, knistern<strong>de</strong>r<br />

Flamme. Dabei wird Ruß gebil<strong>de</strong>t sowie ein aromatischer Geruch<br />

freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Spritzgießen, Extrudieren, Spritzblasen und Warmformen.<br />

Anwendungen: Aus <strong>de</strong>m Kunststoff wer<strong>de</strong>n Zahnrä<strong>de</strong>r,<br />

Gehäuse, Pumpen sowie<br />

Getränkeflaschen hergestellt.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2. Duroplasten<br />

2.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Duroplaste<br />

Bei Duroplasten sind die Monomere netzartig mit<br />

einan<strong>de</strong>r Verknüpft. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n<br />

Thermoplasten liegen hier nicht nur physikalische<br />

Wechselwirkungen <strong>de</strong>r einzelnen Polymerstränge vor,<br />

son<strong>de</strong>rn es bestehen reale Atombindungen zwischen<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Strängen <strong>de</strong>s Makromoleküls. Es<br />

bil<strong>de</strong>t sicht somit eine Netzstruktur. Da die<br />

Atombindungen nicht so leicht durch Hitze zu Spalten<br />

sind wie die Wechselwirkungen bei Thermoplasten, sind<br />

Duroplasten auch bei höheren Temperaturen in ihrer<br />

Struktur unverän<strong>de</strong>rt und formstabil. Bei sehr hohen<br />

Temperaturen zerreißt das Netz, das heißt die<br />

Atombindungen wer<strong>de</strong>n gespalten und <strong>de</strong>r Kunststoff zersetzt sich in kleiner<br />

Moleküle, welche dann mit <strong>de</strong>m Luftsauerstoff reagieren. Der Kunststoff verkohlt also<br />

bei hohen Temperaturen und seine ursprüngliche Struktur ist nicht wie<strong>de</strong>r herstellbar.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 20 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.1.0 Phenoplaste<br />

2.1.1 Phenolharz<br />

Abkürzung: PF<br />

Dichte 1,40g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Der Kunststoff ist nur in dunklen Farben herzustallen. Die<br />

Gebrauchstemperatur von Phenolharzen liegt zwischen 100 und 160ºC.<br />

Phenolharz ist gegenüber von Säuren, Laugen, Ölen, Benzin und<br />

chlorierten Kohlenwasserstoffen beständig. Der Kunststoff ist jedoch gegen<br />

starke Säuren und Laugen empfindlich.<br />

HO HO<br />

R<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 21 von 59<br />

R<br />

R = -CH 2 -Ph<br />

C<br />

H 2<br />

R<br />

Phenolharz<br />

Polymer bil<strong>de</strong>n vernetzte Strukturen.<br />

Brennprobe: PF brennt mit heller, rußen<strong>de</strong>r Flamme und erlischt nach <strong>de</strong>m Entfernen<br />

<strong>de</strong>r Zündquelle. Beim Verbrennen wird ein Phenolgeruch freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Phenolharze wer<strong>de</strong>n vorallem durch Pressen und Spritzgießen verarbeitet.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Herstellung von<br />

hitzebeständigen und elektroisolierten Griffen<br />

für Töpfe und Bügeleisen verwen<strong>de</strong>t.<br />

Außer<strong>de</strong>m verwen<strong>de</strong>t man es zum Herstellen<br />

von Aschenbechern, Knöpfen und Hartpapier.<br />

R


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.2.0 Aminoplaste<br />

2.2.1 Melamin-Schichtpressstoff<br />

Abkürzung: PF und MF<br />

Dichte 1,40g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Der Kunststoff ist hart und undurchsichtig. Beim Fallenlassen "scheppert"<br />

es.<br />

MF ist schon gegenüber von schwachen Säuren und Laugen empfindlich.<br />

Gegenüber von Ölen, Benzin und chlorierten Kohlenwasserstoffen ist es<br />

beständig.<br />

HOCH 2<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 22 von 59<br />

HN<br />

N<br />

NH<br />

N<br />

N<br />

CH 2 OH<br />

NH<br />

CH 2 OH<br />

Trimethylolmelamin (unvernetzte Zwischenstufe)<br />

Das Polymer bil<strong>de</strong>t Netzstrukturen aus.<br />

Brennprobe: Das Polymer ist schwer entflammbar und verbrennt mit leicht gelber<br />

Flamme unter Verkohlen <strong>de</strong>r Kanten und freisetzen eines fischartigen<br />

Geruches.<br />

Verarbeitungsverfahren: Harzgetränkte Papierbahnen wer<strong>de</strong>n in beheizten Etagenpressen zwischen<br />

Pressblechen gepresst.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Verzierung von Oberflächen (von Tischen und<br />

Möbelstücken) verwen<strong>de</strong>t.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.3.0 Polyesterharze<br />

2.3.1 Polyesterharz<br />

Abkürzung: UP<br />

Dichte 2,00g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

Abbildung:<br />

Der Kunststoff ist hart und undurchsichtig. Beim Fallenlassen "scheppert"<br />

es. Die Gebrauchstemperatur <strong>de</strong>s Kunststoffs liegt bei 90ºC.<br />

chemische Eigenschaften Polyesterharze sind gegenüber von schwachen Säuren und Basen<br />

resistent. Außer<strong>de</strong>m sind Sie beständig gegen Benzin und Öl. Sie lösen<br />

sich allerdings in starken Säuren und Laugen sowie in Estern, Ketonen<br />

und chlorierten Kohlenwasserstoffen.<br />

C<br />

H 2<br />

(CH2 ) O C<br />

m<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 23 von 59<br />

O<br />

... ...<br />

...<br />

O<br />

C<br />

H C H C<br />

unvernetzter Polyesterstrang<br />

HC<br />

CH 2<br />

O O<br />

O R O C C<br />

H<br />

CH C<br />

HC<br />

HC<br />

CH 2<br />

CH 2<br />

O<br />

O R O<br />

mit Styrol vernetztes UP-Harz<br />

Polyesterharze bil<strong>de</strong>n lange, unverzweigte Polymere, welche jedoch<br />

auch vernetzt wer<strong>de</strong>n können (siehe vernetztes Harz mit Styrol).<br />

Brennprobe: Polyesterharze verbrennen mit leuchtend gelber, rußen<strong>de</strong>r Flamme,<br />

wobei sie verkohlen. Außerhalb <strong>de</strong>r Zündquelle brennen sie weiter und<br />

setzten einen Styrol-Geruch frei.<br />

Verarbeitungsverfahren: Pressen und Spritzgießen.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Herstellung von<br />

hitzebeständigen und elektroisolierten Griffen für<br />

Töpfe und Bügeleisen verwen<strong>de</strong>t. Außer<strong>de</strong>m<br />

verwen<strong>de</strong>t man es zum Herstellen von<br />

Apparategehäuse und Autoelektrik.<br />

n<br />

...


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3. Elastomere<br />

3.0.0 Allgemeine Eigenschaften <strong>de</strong>r Elastomere<br />

Elastomere sind <strong>Kunststoffe</strong>, die sich bei mechanischer Belastung<br />

wie Gummi verhalten. Sie lassen sich bei Raumtemperatur durch<br />

Druck o<strong>de</strong>r Zug verformen und kehren aufgrund ihrer hohen<br />

Elastizität in ihre vorherige Struktur zurück. Die Polymerstränge<br />

eines Elastomers sind wie Duroplasten mit realen Atombindungen<br />

verknüpft. Jedoch ist die Netzstruktur <strong>de</strong>r Elastomere<br />

weitmaschiger. Erwärmt man Elastomere im gespannten Zustand,<br />

so stellt man fest, dass sich <strong>de</strong>r Kunststoff zusammen zieht. Der<br />

Grund dafür liegt in <strong>de</strong>r stärkeren Schwingung <strong>de</strong>r Netzfä<strong>de</strong>n bei hohen<br />

Temperaturen. Die Netzknoten rücken dabei näher aneinan<strong>de</strong>r. Bei sehr starkem<br />

Erhitzen verhalten sich Elastomere ähnlich wie Duroplasten.<br />

3.1.0 Vernetzte Polyurethane<br />

3.1.1 Polyurethan (gummielastisch)<br />

Abkürzung: PUR<br />

Dichte 1,26g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Das Polymer ist je nach Vernetzung gelb bis dunkelbraun, gummielsatisch<br />

und kratzfest. Man kann <strong>de</strong>n Kunststoff nur dunkel, <strong>de</strong>ckend einfärben. Die<br />

Gebrauchstemperatur liegt bei 80-100ºC.<br />

Polyurethane sind beständig gegenüber von Benzin, Öl, schwachen<br />

Säuren sowie Laugen. In starken Laugen und Säuren sowie in heißem<br />

Wasser lassen sich die Polyurethane lösen.<br />

lineare Polyester o<strong>de</strong>r lineare Polyether<br />

+ Diisocyanat wie beispielsweise:<br />

CH 3<br />

NCO<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 24 von 59<br />

NCO<br />

Toluylen-2,4diisocyanat<br />

NCO<br />

NCO<br />

Naphthalen-1,5diisocyanat<br />

Sie bil<strong>de</strong>n vernetze Strukturen aus.<br />

Brennprobe: Beim Verbrennen von Polyurethanen zeigt sich eine leuchten<strong>de</strong> Flamme<br />

und es wird ein stechen<strong>de</strong>r, unangenehmer Geruch freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Die Urethan-Komponentengemische wer<strong>de</strong>n gegossen.<br />

Anwendungen: Man verwen<strong>de</strong>t Polyurethane zur Herstellung von fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Maschinenteilen, Faltenbelägen, Sportplätzen und Skistiefeln.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3.1.2 Polyurethan-Schaum (feinporig, weich)<br />

Abkürzung: PUR<br />

Dichte 0,015-0,06g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Der Kunststoff ist weich und fe<strong>de</strong>rnd. Die Gebrauchstemperatur liegt bei<br />

80-100ºC.<br />

Polyurethane sind beständig gegenüber von Benzin, Öl, schwachen<br />

Säuren sowie Laugen. In starken Laugen und Säuren sowie in heißem<br />

Wasser lassen sich die Polyurethane lösen.<br />

lineare Polyester o<strong>de</strong>r lineare Polyether<br />

+ Diisocyanat wie beispielsweise:<br />

CH 3<br />

NCO<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 25 von 59<br />

NCO<br />

Toluylen-2,4diisocyanat<br />

NCO<br />

NCO<br />

Naphthalen-1,5diisocyanat<br />

Sie bil<strong>de</strong>n vernetze Strukturen aus.<br />

Brennprobe: Beim Verbrennen von Polyurethanen zeigt sich eine leuchten<strong>de</strong> Flamme<br />

und es wird ein stechen<strong>de</strong>r, unangenehmer Geruch freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Die Urethan-Komponentengemische wer<strong>de</strong>n gegossen.<br />

Anwendungen: Weiche Polyurethan-Schäume wer<strong>de</strong>n zum Herstellen von Matratzen,<br />

Polster, Kopfstützen und Schuhsohlen verwen<strong>de</strong>t.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3.1.3 Polyurethan-Schaum (feinporig, hart)<br />

Abkürzung: PUR<br />

Dichte 0,03-0,08g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Der Kunststoff besitzt in etwa die Härte von Holz und lässt sich leicht<br />

brechen. Die Gebrauchstemperatur liegt bei 80-100ºC.<br />

Polyurethane sind beständig gegenüber von Benzin, Öl, schwachen<br />

Säuren sowie Laugen. In starken Laugen und Säuren sowie in heißem<br />

Wasser lassen sich die Polyurethane lösen.<br />

lineare Polyester o<strong>de</strong>r lineare Polyether<br />

+ Diisocyanat wie beispielsweise:<br />

CH 3<br />

NCO<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 26 von 59<br />

NCO<br />

Toluylen-2,4diisocyanat<br />

NCO<br />

NCO<br />

Naphthalen-1,5diisocyanat<br />

Sie bil<strong>de</strong>n vernetze Strukturen aus.<br />

Brennprobe: Beim Verbrennen von Polyurethanen zeigt sich eine leuchten<strong>de</strong> Flamme<br />

und es wird ein stechen<strong>de</strong>r, unangenehmer Geruch freigesetzt.<br />

Verarbeitungsverfahren: Die Urethan-Komponentengemische wer<strong>de</strong>n gegossen.<br />

Anwendungen: Der Kunststoff wird zur Herstellung von Dämmaterial, Fensterrahmen, Ski<br />

und Tischtennisschlägern verwen<strong>de</strong>t.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

4. Silikone<br />

4.1.1 Silokonkautschuk<br />

Abkürzung: VMQ<br />

Dichte 1,65-1,75g/cm³<br />

.<br />

physikalische<br />

Eigenschaften:<br />

chemische<br />

Eigenschaften<br />

Abbildung:<br />

Kautschuk ist in verschie<strong>de</strong>nen Konsitenzen herstellbar (von zähflüssig bis<br />

hin zu festen und sehr harten Werkteilen). Der Kautschuk zeigt in einem<br />

sehr großen Temperaturbereich ekastische Eigenschaften (-60 bis<br />

+200ºC).<br />

Durch entsprechen<strong>de</strong> Rezepturgestaltungen können die physikalischen<br />

sowie die chemischen Eigenschaften stark variiert wer<strong>de</strong>n. Man so<br />

Silikonkautschuk elektrisch leitend o<strong>de</strong>r resisitent gegenüber bestimmter<br />

Chemikalien machen. Ersetzt man die Reste <strong>de</strong>s Moleküls durch<br />

Fluorgruppen, so erhält man ein Polymer, welches gegenüber von<br />

chlorierten Kohlenwasserstoffen beständig ist. Durch Anhängen von<br />

Phenylgruppen wird <strong>de</strong>r Kunststoff beständiger bei tiefen Temperaturen.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 27 von 59<br />

R<br />

Si<br />

R<br />

R<br />

... ...<br />

R<br />

O Si O Si O<br />

R<br />

R<br />

R = organische Reste wie -CH3 Siliconkautschuk<br />

Das Polymer ist strahlenartig vernetzt.<br />

Brennprobe: Silikonkautschuk ist schwer entflammbar. Beim verbrennen entstehen<br />

keinerlei toxische Gase und weiße Kieselsäure bleibt als Rückstand übrig.<br />

Verarbeitungsverfahren: Kautschuk wird über Extrusion, Spritzgießen, Kalandieren sowie<br />

Pressvulkanisation verarbeitet.<br />

Anwendungen: Kautschuk eignet sich beson<strong>de</strong>rs zur Herstellung von Dichtungsringen,<br />

Schläuchen, elektrischen Isolierungen und als Abformmaterial im<br />

Mo<strong>de</strong>llbau.<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

5. Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

5.1 Polykon<strong>de</strong>nsation<br />

Die Grundlage für Polykon<strong>de</strong>nsate sind Monomere mit min<strong>de</strong>stens zwei funktionelle<br />

Gruppen. Für die Polykon<strong>de</strong>nsation eigenen sich beson<strong>de</strong>rs Hydroxyl-, Carboxyl-<br />

und Aminogruppen. Zunächst erfogt eine Verknüpfung zu Dimeren, welche sich dann<br />

schließlich zum Polymer verknüpfen. Bei je<strong>de</strong>m Reaktionsschritt spalten sich ein<br />

kleines Molekül ab (z.B.: Wasser).<br />

5.2 Polymerisation<br />

Grundlage für Polymerisate sind ungesättigte Monomere. Die Reaktion verläuft als<br />

Kettenreaktion, die durch Initiatoren wie Radikale o<strong>de</strong>r Ionen ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

<strong>de</strong>r radikalischen Polymerisation reagiert ein Radikal mit einem Monomer, wobei ein<br />

neues Radikal entsteht, welches wie<strong>de</strong>rum mit einem Monomer reagieren kann, so<br />

dass sich ein Polymer bil<strong>de</strong>t.<br />

5.3 Polyaddition<br />

Polyaddukte entstehen durch eine Additionsreaktion <strong>de</strong>r Endgruppen <strong>de</strong>r Monomere.<br />

Das setzt voraus, dass die Endgruppe eine Doppelbindung besitz, welche mit einem<br />

bifunktionellen Monomer reagieren kann. Bei dieser Reaktion wer<strong>de</strong>n jedoch nicht<br />

wie bei <strong>de</strong>r Polykon<strong>de</strong>nsation kleiner Moleküle abgespalten.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 28 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

6. Verarbeitung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Urformverfahren<br />

In <strong>de</strong>r technischen Verarbeitung von <strong>Kunststoffe</strong>n spricht man von Formmassen. Dies sind granulat-,<br />

pulverförmige, o<strong>de</strong>r flüssige, verarbeitungsfertige <strong>Kunststoffe</strong>. Anschließend wird diese formlose<br />

Masse durch Umformverfahren in die gewünschte Position gebracht.<br />

Härtbare Formmassen (Duroplasten) wer<strong>de</strong>n zunächst im unvernetzten Zustand in Pressformen<br />

geführt. Unter Wärmezufuhr härtet <strong>de</strong>r Kunststoff aus. Man unterschei<strong>de</strong>t beim presseverfahren<br />

zwischen verschie<strong>de</strong>nen Formen: Formpressen, Spritzpressen und Schichtpressen. Ein neueres<br />

Verfahren ist das Spritzgießverfahren.<br />

Flüssige Duroplaste wer<strong>de</strong>n auch in Formen ohne Druck gefüllt. Die Aushärtung erfolgt dabei auf<br />

chemischem Wege.<br />

Thermoplastische Formmassen wer<strong>de</strong>n über das Spritzgieß-, Extrusions- und Extrusionblasverfahren<br />

verarbeitet. Die feste Formmasse wird in einer so genannten Plastifiziereinheit (Zylin<strong>de</strong>r mit<br />

rotieren<strong>de</strong>n Schnecken) unter Wärmezufuhr in <strong>de</strong>n thermoplastischen Zustandsbereich überführt. Die<br />

Formgebung erfolge dann auf verschie<strong>de</strong>ne Weisen:<br />

Spritzgießen: Die plastische Masse wird durch eine Düse in ein geschlossenes zweiteiliges<br />

Werkzeug gespritzt. Durch Abkühlen im Werkzeug entsteht das Formteil<br />

Extrudieren: Der Thermoplast wird durch eine formgeben<strong>de</strong> Düse (Rohr, Profil, Tafel) in eine<br />

Kalibriervorrichtung und anschließend in ein Kühlbad geför<strong>de</strong>rt. Es entsteht ein formstabiles Extrudat.<br />

Extrusionsblasen: Mit Hilfe eines Extru<strong>de</strong>rs wird ein Rohr geformt, welches anschließend in ein<br />

zweiteiliges Werkzeug geführt wird. Dort wird das Rohr abgeschnitten und aufgeblasen. In <strong>de</strong>m<br />

gekühlten Werkzeug entsteht dann <strong>de</strong>r stabile Hohlkörper.<br />

Umformverfahren.<br />

Schon geformte Thermoplasten können durch erwärmen in eine an<strong>de</strong>re Form gebracht wer<strong>de</strong>n. Je<br />

nach<strong>de</strong>m wie das umzuformen<strong>de</strong> Material beansprucht wird spricht man von:<br />

Biegeformen - Abkanten, Biegen<br />

Druckumformen - Prägen<br />

Zugumformen - Streckziehen<br />

Zug-Druck-Umformen - Tiefzeihen<br />

Problematisch ist das Umformen von amorphen Thermoplasten. Beim Umformen (beson<strong>de</strong>rs auch<br />

beim Streckziehen) treten Molekülorientierungen auf, d.h. die mechanischen Eigenschaften erhalten<br />

eine Richtungsabhängigkeit.<br />

Fügeverfahren - Schweißen<br />

Das Verbin<strong>de</strong>n von thermoplastischen Polymeren wird als Kunststoffschweißen bezeichnet. Dabei<br />

wird unter Anwendung von Wärme o<strong>de</strong>r Kraft im thermoplastischen Zustandsbereich geschweißt. Es<br />

kann mit und ohne Zusatzstoffe geschweißt wer<strong>de</strong>n. Man unterschei<strong>de</strong>t je nach Art <strong>de</strong>r Erwärmung<br />

verschie<strong>de</strong>ne Schweißverfahren:<br />

- Warmgasschweißen (Tafeln und Rohre)<br />

- Heitzelementschweißen (Rohre für Wasserleizungen)<br />

- Hochfrequenzschweißen (für PVC weich-Folien und beschichteten Geweben)<br />

- Ultraschallschweißen (Formteile in <strong>de</strong>r Serienfertigung)<br />

Fügeverfahren - Kleben<br />

Klebstoffe sind nichtmetallische Substanzen, welche Körper durch Oberflächenhaftung (Adhäsion)<br />

und innerer Festigkeit (Kohäsion) verbin<strong>de</strong>n können. Die Eignung eines Klebers zum verbin<strong>de</strong>n von<br />

<strong>Kunststoffe</strong>n ist abhängig von <strong>de</strong>n Löslichkeitseigenschaften eines <strong>Kunststoffe</strong>s. Man unterschei<strong>de</strong>t<br />

beim Kleben zwischen Adhäsions- und Diffusionsklebung.<br />

Adhäsionsklebung: Hier spielen nur die Adhäsionskräfte zwischen Fügeteil und Klebstoff eine Rolle.<br />

Die im Klebstoff enthaltenen Lösemittel greifen <strong>de</strong>n Kunststoff beim Kleben nicht an. Mit<br />

Adhäsionsklebung lassen sich viele <strong>Kunststoffe</strong> miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n (PE, PP, PTFE und SI jedoch nicht).<br />

Diffusionsklebung: Bei <strong>de</strong>r Fügeklebung diffundieren Lösemittel sowie an<strong>de</strong>re Bestandteile <strong>de</strong>s<br />

Klebers in <strong>de</strong>n Kunststoff ein. Man unterschei<strong>de</strong>t verschie<strong>de</strong>ne Kunststoffkleber. Der Unterschied liegt<br />

darin, wie die Kleber abbin<strong>de</strong>n (physikalisch durch Verdunsten, Abkühlen o<strong>de</strong>r chemische durch eine<br />

Reaktion.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 29 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

B. Praktischer Teil<br />

In diesem Teil <strong>de</strong>s Unterrichtsskriptes wer<strong>de</strong>n Versuche beschrieben, welche<br />

theoretisches Wissen festigen sollen und zum Verständnis <strong>de</strong>r Polymerchemie<br />

beitragen sollen.<br />

Die Versuche sind in 3 Kategorien eingeteilt. Im ersten Kapitel geht es um die<br />

charakteristischen Eigenschaften von <strong>Kunststoffe</strong>n und ihre Unterscheidung<br />

aufgrund von physikalischen o<strong>de</strong>r chemischen Merkmalen.<br />

Im zweiten Kapitel bekommen die Schüler die Möglichkeit selbst Polymere<br />

herzustellen. Dies soll zum Verständnis <strong>de</strong>r Synthesemechnismen beitragen.<br />

Das dritte Kapitel behan<strong>de</strong>lt ein aktuelles Thema <strong>de</strong>r Kunststoffchemie <strong>–</strong> Recycling<br />

von <strong>Kunststoffe</strong>n. Da <strong>Kunststoffe</strong> aus Erdöl gewonnen wer<strong>de</strong>n und die weltweiten<br />

Vorkommen an Erdöl stetig schrumpfen ist es wichtig Recyclingverfahren zu<br />

entwickeln um aus Kunststoffmüll wie<strong>de</strong>r hochwertige und nützliche Produkte zu<br />

fertigen.<br />

1. Versuche zur Charakterisierung von<br />

<strong>Kunststoffe</strong>n<br />

1.1 Brennbarkeit<br />

Brennbarkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Bunsenbrenner<br />

Tiegelzange<br />

brandfest Unterlage<br />

Schutzbrille<br />

Durchführung:<br />

Polyethylen<br />

Polyvinylchlorid<br />

eventuell weitere <strong>Kunststoffe</strong><br />

Der Kunststoffstreifenstreifen wird mit Hilfe <strong>de</strong>r Tiegelzange in die<br />

leuchten<strong>de</strong> Bunsenbrennerflamme gehalten. Durch vorsichtiges<br />

Fächeln wird <strong>de</strong>r Geruch festegestellt.<br />

Beobachtung:<br />

Polyethylen entzün<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Bunsenbrennerflamme und beginnt zu tropfen.<br />

Auch nach <strong>de</strong>m Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle brennt <strong>de</strong>r Kunststoff weiter. Es ist ein<br />

parafinartiger Geruch wahrzunehmen.<br />

In <strong>de</strong>r Flamme brennt PVC mit gelber, rußen<strong>de</strong>r Flamme und erlischt nach <strong>de</strong>m<br />

Entfernen <strong>de</strong>r Zündquelle. Beim Verbrennen wird ein stechen<strong>de</strong>r Geruch freigesetzt<br />

(HCl). Die Beilsteinprobe ist bei PVC positiv.<br />

Entsorgung:<br />

Der Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 30 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.2 Dichtebestimmung<br />

Dichtebestimmung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Polyethylen<br />

Polystyrol<br />

Becherglas (500ml)<br />

Polyvinylchlorid<br />

Phenoplast<br />

Polyester<br />

Polymethylmethaycrylat<br />

Spülmittel, Kochsalz<br />

Durchführung:<br />

Das Becherglas wird zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Anschließend wer<strong>de</strong>n einige<br />

Tropfen Spülmittel zugegeben. Die Kunststoffstreifen wer<strong>de</strong>n nun in das Wasser<br />

gegeben.<br />

In einem an<strong>de</strong>ren Becherglas wer<strong>de</strong>n die Kunststoffstreifen in das Wasser gegeben.<br />

Nun wird vorsichtig Kochsalz zugegeben. Nach und nach tauchen die<br />

Kunststoffstreifen auf. Die Reihenfolge ist zu notieren.<br />

Beobachtung:<br />

Im ersten Versuch schwimmt nur Polyethylen (Dichte 0,92g/cm³)<br />

Im zweiten Versuch schwimmt wie<strong>de</strong>rum Polyethylen. Durch Zugabe <strong>de</strong>s Kochsalzes<br />

wird die Dichte <strong>de</strong>r Lösung erhöht. Es steigen dann auch Polystyrol (Dichte<br />

1,05g/cm³), Polymethylmethacrylat (Dichte 1,18g/cm³), Polyvinylchlorid (Dichte<br />

1,38g/cm³) und Phenoplast (Dichte 1,40g/cm³) auf. Polyester taucht aufgrund seiner<br />

hohen Dichte nicht auf (Dichte 2,00g/cm³).<br />

Entsorgung:<br />

Der Kunststoff kann für weitere Versuche weiter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

1.3 Wärmeleitfähigkeit<br />

Wärmeleitfähigkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Metallbecher<br />

heißes Wasser.<br />

Kunststoffbecher<br />

Uhr, Thermometer<br />

Durchführung:<br />

Das etwa 70°C heiße Wasser wird in einen Metall- und in einen Kunststoffbecher<br />

gefüllt. Die Temperatur in <strong>de</strong>n Bechern wird je<strong>de</strong> Minute erfasst. Nach 15min wird <strong>de</strong>r<br />

Versuch abgebrochen. Mit erhaltenen Messwerten wer<strong>de</strong>n<br />

Temperaturverlaufskurven in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Zeit erstellt.<br />

Beobachtung:<br />

Das Wasser im Kunststoffbecher kühlt langsamer ab als das Wasser im<br />

Metallbecher.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 31 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

1.4 Löslichkeit<br />

Löslichkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Bechergläser (100ml)<br />

Streifen verschie<strong>de</strong>ner <strong>Kunststoffe</strong><br />

Lösungsmittel: Aceton, Benzin, Etanol,<br />

Wasser, Essigsäureethylester.<br />

Durchführung:<br />

Schutzbrille<br />

Die <strong>Kunststoffe</strong> wer<strong>de</strong>n für 10min in ein mit <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Lösungsmittel gefülltes Becherglas gegeben. Anschließend wird<br />

<strong>de</strong>r Kunststoffstreifen herausgenommen und abgetrocknet. Die<br />

Oberfläche <strong>de</strong>s Kunststoffs wird untersucht.<br />

Beobachtung:<br />

Wenn ein Kunststoff in <strong>de</strong>m Lösungsmittel löslich ist wird die Oberfläche matt.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 32 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2. Versuche zur Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

2.1 Herstellung von Acrylglas<br />

Herstellung von Acrylglas<br />

Anmerkungen:<br />

Achtung: Methacrylsäuremethylester ist leicht entzündlich und sollte <strong>de</strong>shalb von offenen<br />

Zündquellen (Bunsenbrenner) ferngehalten wer<strong>de</strong>n. Da die Dämpfe <strong>de</strong>s Esters die Schleimhäute reitzt<br />

sollte <strong>de</strong>r Versuch unter einem Abzug durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Reagenzglas mit Adsorptionsstopfen<br />

Stativ, Muffe, Klemme<br />

Heizplatte<br />

Becherglas mit Wasser (Wasserbad)<br />

Spatel, Uhrglas, Alufolie<br />

Waage<br />

Messzylin<strong>de</strong>r<br />

Thermometer<br />

Durchführung:<br />

(Xi, O) Härtepaste 1g<br />

(Xi, F) Methacrylsäuremethylester<br />

10ml<br />

Sudanrote ca. 1 Spatelspitze<br />

(Xi, F) etwas Aceton<br />

Zunächst füllt man 1g <strong>de</strong>r Härtepaste zusammen mit 10ml<br />

Methacrylsäuremethylester in ein Reagenzglas. Zum Anfärben <strong>de</strong>s<br />

<strong>Kunststoffe</strong>s kann man noch 1 Spatelspitze Sudanrot <strong>de</strong>m Gemisch zufügen.<br />

Da <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>te leicht flüchtig ist sollte man ein Adsorptionsstopfen auf das<br />

Reagenzglas setzen (Achtung: Methacrylsäuremethylester ist schädlich für die<br />

Atemwege; <strong>de</strong>n Versuch unbedingt unter <strong>de</strong>m Abzug durchführen). Nun stellt<br />

man das Reagenzglas in ein 80- 90°C heißes Wasserbad.<br />

Nach etwa 20 Minuten ist die Lösung <strong>de</strong>utlich viskos gewor<strong>de</strong>n und kann zum<br />

Aushärten auf das Uhrglas gegeben wer<strong>de</strong>n, welches mit Alufolie bespannt ist. Falls <strong>de</strong>r Kunststoff<br />

schon im Reagenzglas Aushärten sollte, kann man diesen mit Hilfe von etwas Aceton aus <strong>de</strong>m<br />

Reagenzglas gelöst wer<strong>de</strong>n. Nun muss <strong>de</strong>r Kunststoff auf <strong>de</strong>m Uhrglas aushärten, dazu stellt man das<br />

Uhrglas auf das Becherglas (nicht in das Becherglas!!!). bei circa 90- 100°C kann <strong>de</strong>r Kunststoff nun<br />

aushärten.<br />

Damit das so entstan<strong>de</strong>ne Acrylglas vollständig aushärten kann die Heizquelle nach beliebiger Zeit<br />

ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n. Der Kunststoff sollte anschließend 24 Stun<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Luft aushärten. Danach<br />

kann die Alufolie vom Kunststoff entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Beobachtung:<br />

Als Produkt erhält man ein Stück hartes und rotes Acrylglas.<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Welche physikalische Eigenschaften hat dieser Kunststoff?<br />

2. Han<strong>de</strong>lt es sich um ein Thermoplast o<strong>de</strong>r Duroplast? Begrün<strong>de</strong>!<br />

3. Zeichnen Sie einen sinnvollen Polymerausschnitt!<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 33 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.2 Radikalische Polymerisation von Styrol<br />

Radikalische Polymerisation von Styrol<br />

Anmerkungen:<br />

Styrol ist eine farblose, aromatisch riechen<strong>de</strong> Flüssigkeit, welche brennbar und leicht<br />

polarimerisierbar ist. In Wasser lässt sich <strong>de</strong>r Kohlenwasserstoff nur schlecht lösen.<br />

In <strong>de</strong>n Methanol, Ethanol sowie Aceton und Ether hingegen lässt sich Styrol gut<br />

lösen. Die Styrol-Dämpfe reizen die Augen und Schleimhäute.<br />

Polymerisation: Durch Licht-, Wärme- und Sauerstoffeinfluss lassen sich die<br />

Polymerisationsvorgänge beschleunigen. Um diese Polymerisation zu verhin<strong>de</strong>rn<br />

wer<strong>de</strong>n oft Stabilisatoren wie Cinnamol o<strong>de</strong>r Hydrochinon zugesetzt, welche sich<br />

durch Destillation entfernen lassen. Reines Polystyrol ist sehr sprö<strong>de</strong> und leicht<br />

brüchig. Man verwen<strong>de</strong>t daher oft Copolymere <strong>de</strong>s Styrols.<br />

Als Initiator für die Polymerisation wird bei diesem Versuch die Härtepaste zugesetzt,<br />

welche 50% Benzoylperoxidanteil enthält.<br />

Geräte:<br />

Reagenzglas<br />

Chemikalien:<br />

Stativ, Muffe, Klemme<br />

Heizplatte (o<strong>de</strong>r Magnetrührer mit<br />

Heizplatte), Waage<br />

(Xi, O) Härtepaste 2g<br />

Becherglas mit Wasser (als Wasserbad)<br />

Messzylin<strong>de</strong>r 10ml und 50ml, Glasstab<br />

(Xn) Styrol 10ml<br />

Thermometer, Holzklammer,<br />

Pasteurpipette<br />

Schutzbrille<br />

Durchführung:<br />

Zunächst muss man die Temperatur eines Wasserbads auf circa<br />

80°C bringen. Danach gibt man 10ml Styrol sowie 2g<br />

Härterpaste in ein Reagenzglas und stellt dieses in das<br />

Wasserbad (in das Stativ einspannen). Mit <strong>de</strong>m Rührstab sollte<br />

das Gemisch vorsichtig umgerührt wer<strong>de</strong>n. Nun muss man die<br />

Temperatur 20 Minuten lang bei 80°C halten. Anschließend setzt<br />

die Reaktion ein welche sich durch heftiges Aufwallen erkennbar<br />

macht.<br />

Beobachtung:<br />

Bei <strong>de</strong>r Reaktion entsteht ein leicht blasiger Stoff<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Zeichnen Sie einen sinnvollen Ausschnitt <strong>de</strong>s Polystyrols!<br />

2. Han<strong>de</strong>lt es sich um einen Duroplasten o<strong>de</strong>r Thermoplasten? Begrün<strong>de</strong>!<br />

3. Geben Sie die Strukturformel <strong>de</strong>s Benzoylperoxids an!<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 34 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.3 Kationische Polymerisation von Styrol<br />

Kationische Polymerisation von Styrol<br />

Anmerkungen:<br />

Eine kationische Polymerisation kann durch die Anwesenheit von Protonen initiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die nötigen Protonen wer<strong>de</strong>n in diesem Fall von <strong>de</strong>r Reaktion <strong>de</strong>s<br />

wasserfreien Eisen(III)-chlorids mit Wasser freigesetzt.<br />

FeCl3 + 6H2O [Fe(OH2)6] 3+ + 3 Cl - [Fe(OH2)5OH] 3+ + 3 Cl - + H +<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

2 Reagenzgläser (schwer schmelzbar)<br />

Gasbrenner<br />

Holzklammer<br />

Spatel, Messzylin<strong>de</strong>r (10ml)<br />

Schutzbrille<br />

(Xn) Styrol 2ml<br />

(Xn) Eisen-(III)-chlorid x 6 H2O<br />

(Xi, F) Aceton<br />

Durchführung: Zunächst gibt man eine Spatelspitze kristallwasserhaltiges Eisen-(III)-chlorid in ein<br />

schwer schmelzbares Reagenzglas und erhitzt. Durch das Erhitzen entweicht und<br />

verdampft das Kristallwasser, was sich durch das Beschlagen <strong>de</strong>r<br />

Reagenzglaswän<strong>de</strong> bemerkbar macht. Das kon<strong>de</strong>nsierte Wasser sollte größtenteils<br />

mit einem Papiertuch aus <strong>de</strong>r Reagenzglasmündung entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend muss solange weiter erhitzt wer<strong>de</strong>n, bis sich kleine, dunkle,<br />

glänzen<strong>de</strong> Kristalle in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Reagenzglases gebil<strong>de</strong>t haben.<br />

Mit einem trockenen Spatel müssen jetzt einige Kristalle in ein zweites schwer schmelzbares<br />

Reagenzglas überführt wer<strong>de</strong>n. Jetzt müssen 2ml Styrol hinzu gegeben wer<strong>de</strong>n. Das Reagenzglas<br />

wird danach verschlossen und gut geschüttelt, um eine gelbliche Lösung zu erhalten.<br />

Anschließend wird <strong>de</strong>r Stopfen wie<strong>de</strong>r abgenommen und das Reagenzglas wird mehrmals vorsichtig<br />

bei kleiner, blauen Flamme für einige Sekun<strong>de</strong>n erhitzt (Reagenzglas dabei schräg halten). Dabei<br />

sollte man das Reaktionsgemisch genau beobachten. Aufsteigen<strong>de</strong>n Blasen zeigen das Einsetzten<br />

<strong>de</strong>r Reaktion an. Die Reaktion kann unter Umstän<strong>de</strong>n sehr heftig verlaufen.<br />

Beobachtung:<br />

Nach <strong>de</strong>m Abkühlen erstarrt das Gemisch zu einem gelblichen, harzartigen Feststoff.<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r kationischen Polymerisation von Styrol.<br />

2.4 Copolymerisation von Styrol mit Maleinsäureanhydrid<br />

Copolymerisation von Styrol mit<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 35 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Maleinsäureanhydrid<br />

Anmerkungen:<br />

An einer Copolymerisation nehmen zwei o<strong>de</strong>r mehr Monomere teil. Je nach<br />

gewünschter Eigenschaft <strong>de</strong>s Kunstoffs wer<strong>de</strong>n die Monomere ausgewählt.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Versuch soll ein alternieren<strong>de</strong>r (die bei<strong>de</strong>n Monomere wechseln sich<br />

ab) Kunststoff dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aus Experimenten weiss man, dass bei <strong>de</strong>r Polymerisation von Maleinsäure mit<br />

Styrol (unabhängig von <strong>de</strong>r Konzentration) sich 50:50-Polymere bil<strong>de</strong>n. Ein<br />

Überschuss an Styrol führt dazu, dass die Kettenen<strong>de</strong>n mit Styrol besetzt sind und<br />

ein Überschuss an Maleinsäure bleibt aufgrund <strong>de</strong>r geringen Reaktivität zurück. Der<br />

Grund für die Bildung von alternieren<strong>de</strong>n Ketten ist, das zunächst jeweils ein Styrol-<br />

Molekül mit einem Maleinsäure-Molekül reagiert und <strong>de</strong>r entstan<strong>de</strong>ne Komplex<br />

radikalisch zur alternieren<strong>de</strong>n Kette verknüpft wird.<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Reagenzglas<br />

Gasbrenner<br />

Holzklammer<br />

(Xn) Styrol 2ml<br />

Spatel, Messzylin<strong>de</strong>r (10ml)<br />

Durchführung:<br />

Schutzbrille<br />

(C) Maleinsäureanhydrid 3g<br />

(Xi, F) Aceton<br />

In einem Reagenzglas wer<strong>de</strong>n 3g Maleinsäureanhydrid sowie<br />

2ml Styrol vorgelegt. Anschließend wird über kleiner<br />

Bunsenbrennerflamme bis zur Auflösung <strong>de</strong>s<br />

Maleinsäureanhydrids erhitzt. Das Gemisch wird weiter unter<br />

gutem Schütteln (und zeitweiliger Abkühlung) erhitzt.<br />

Wenn das Gemisch zähflüssig wird und sich Blasen bil<strong>de</strong>n wird<br />

<strong>de</strong>r Ansatz endgültig abgekühlt.<br />

Beobachtung:<br />

Nach <strong>de</strong>m Abkühlen erstarrt das Gemisch zu einem farblosen, harzartigen Feststoff.<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Geben Sie die Strukturfomel von Styrol sowie von Maleinsäureanhydrid<br />

(Maleinsäure ist Butendisäure) an.<br />

2. Geben Sie einen charakteristischen Ausschnitt aus <strong>de</strong>m Polymer an.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 36 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.5 Polykon<strong>de</strong>nsation von Glycerin mit Borsäure<br />

Polykon<strong>de</strong>nsation von Glycerin mit Borsäure<br />

Anmerkung:<br />

HO B OH<br />

OH<br />

H H<br />

HO C C C OH<br />

OH H<br />

Borsäure 1,2,3-Propantriol<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Spatel, Pipette<br />

Schwer schmelzbares Reagenzglas,<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen<br />

Gasbrenner<br />

dünner Holzspan, Holzklammer<br />

Durchführung:<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 37 von 59<br />

H<br />

H<br />

Borsäure<br />

wasserfreies Glycerin, Propantriol<br />

Schutzbrille<br />

Zunächst wird das Reagenzglas 1cm hoch mit Borsäure gefüllt<br />

und zusammen mit <strong>de</strong>r gleichen Menge an Glycerin gut<br />

durchgeschüttelt. Dabei wird das Gemisch solange leicht erwärm<br />

bis sich eine klare Lösung bil<strong>de</strong>t. Dazu gibt man ein<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen und erwärmt das Gemisch über entleuchteter<br />

Flamme. Dabei sollte das Reagenzglas waagerechte gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach 5 Minuten wird die Flüssigkeit gelblich und zäh.<br />

Beobachtung:<br />

Aus <strong>de</strong>m gelben, zähflüssigen Produkt lassen sich nach<strong>de</strong>m Abkühlen mit Hilfe eines<br />

Holzstabes Fä<strong>de</strong>n ziehen.<br />

Entsorgung:<br />

Das Reagenzglas mit <strong>de</strong>m Kon<strong>de</strong>nsat kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

Aufgaben:<br />

1. Geben Sie die Strukturformel für Borsäure und Glycerin an.<br />

2. Aus Borsäure und Glycerin entsteht ein vernetzter Polyester. Gib einen sinnvollen<br />

Formelausschnitt <strong>de</strong>s Makromoleküls an.


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.6 Herstellung von weich PVC<br />

Herstellung von weich PVC<br />

Anmerkungen:<br />

O<br />

O<br />

O C H2<br />

O<br />

C<br />

H 2<br />

C 2 H 5<br />

C<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

C 2 H 5<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

Dioctylphthalat<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

PVC ist im Han<strong>de</strong>l als weich und als Hart-PVC<br />

erhältlich. Hart-PVC ist chemikalienbeständig und<br />

korrosionsfest. Weich-PVC wird in Bo<strong>de</strong>nplatten und<br />

Folien eingesetzt. Der weiche Kunststoff wird<br />

gewonnen in<strong>de</strong>m man das PVC-Pulber bei<br />

Temperaturen von 150-200°C mit Weichmachern<br />

wie Dioctylterephthalat versetzt. Diese Weichmacher<br />

schieben Alkylreste zwischen die PVC-Ketten und<br />

verringern somit die Wechselwirkungen zwischen<br />

<strong>de</strong>n langen Polymerketten.<br />

1987 stellte die Stiftung Warentest fest, dass Weichmachermolekülen in <strong>de</strong>n Lebensmitteln<br />

zu fin<strong>de</strong>n sind, welche mit PVC eingepackt waren (vor allem bei fetthaltigen Lebensmitteln).<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Porzellanschale, Holzspatel<br />

Heizplatte<br />

Dreibein, Ceranplatte<br />

2 Zangen<br />

Messzylin<strong>de</strong>r (25ml), Waage, Papiertücher<br />

PVC-Pulver<br />

Dioctylphthalat (=Weichmacher)<br />

Silokonöl<br />

Schutzbrille<br />

F Aceton<br />

Durchführung:<br />

Der Versuch sollte im Abzug durchgeführt wer<strong>de</strong>n. 9g <strong>de</strong>s PVC-<br />

Pulvers und 6g <strong>de</strong>s Weichmachers wer<strong>de</strong>n in einer<br />

Porzellanschale verrührt, bis ein gleichmäßiger Brei entstan<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

Anschließend wird die Ceranfläche mit <strong>de</strong>m Silikonöl bestrichen<br />

und auf die Heizplatte gelegt. Die Farblose PVC-Masse wird auf<br />

die Ceranfläche gegossen und es wird bis maximal 150°C erhitzt.<br />

Die Massse sollte solange erhitzt we<strong>de</strong>n, bis sie transparent ist,<br />

anschließend entfernt man die Hitzequelle. Die Folie kann nach <strong>de</strong>m Abkühlen von<br />

<strong>de</strong>r Ceranplatte gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Beobachtung:<br />

Man erhält eine le<strong>de</strong>rartige, transparente Folie.<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Zeigen Sie die Wirkungsweise <strong>de</strong>s Weichmachers an Hand <strong>de</strong>r Strukturformel.<br />

2. Informieren Sie sich über die Verwendung <strong>de</strong>s weich PVC.<br />

3. Inwiefern ist PVC aus Umweltaspekten ein problematischer Kunststoff?<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 38 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

2.7 Funktionsweise eines Superabsorbers<br />

Die Funktionsweise von Superabsorber<br />

Anmerkungen<br />

Superabsorber sind Natallsalze einer Polysäure. In diesem Experiment wur<strong>de</strong> das Natriumsalz <strong>de</strong>r<br />

Polyacrylsäure verwen<strong>de</strong>t. Sie sind lange vernetzte Polymere die aus einigen hun<strong>de</strong>rt Monomeren<br />

aufgebaut sind. Superabsorber sind Natallsalze einer Polysäure. In diesem Experiment wur<strong>de</strong> das<br />

Natriumsalz <strong>de</strong>r Polyacrylsäure verwen<strong>de</strong>t. Sie sind lange vernetzte Polymere die aus einigen hun<strong>de</strong>rt<br />

Monomeren aufgebaut sind.<br />

Funktionsweise: Gibt man <strong>de</strong>n Superabsorber in Wasser so löst sich sofort das Natrium-Kation von<br />

<strong>de</strong>r Polyacrylsäure. Dieser Vorgang stellt ein chemisches Gleichgewicht dar, welches in <strong>de</strong>stilliertem<br />

Wasser stark auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Produkte (Polyacrylsäure-Anion und Natrium-Kation) liegt.<br />

Dadurch entsteht ein langes Polymehr mit vielen negativ gela<strong>de</strong>nen Carboxylgruppen. Da die<br />

umgebenen Wassermoleküle Dipole darstellen lagern diese sich (mit <strong>de</strong>n Wasserstoffatomen) an das<br />

Makromolekül an, <strong>de</strong>n Vorgang <strong>de</strong>s Anhaftens bezeichnet man auch als Absorbtion. Der<br />

Absorbtionsvorgang ist been<strong>de</strong>t, wenn durch sterische Grün<strong>de</strong> ein weiteres Anlagern<br />

Wassermolekülen verhin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Im Experiment mit <strong>de</strong>r Kochsalzlösung wird das oben beschriebene Gleichgewicht in Richtung <strong>de</strong>r<br />

Edukte verschoben. Dies liegt daran, dass eine hohe Konzentration an Natrium-Kationen vorliegt,<br />

sodass diese die hohe Ladungsdichte am Polymer durch Anlagerung ausgleichen. Somit wird die<br />

Absorbtion <strong>de</strong>s Wassers verhin<strong>de</strong>rt.<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Superabsorber (2 Spatel)<br />

2 Bechergläser<br />

<strong>de</strong>stilliertes Wasser<br />

5%-ige Kochsalzlösung<br />

Durchführung:<br />

Es wird ein Becherglas mit 100ml <strong>de</strong>stilliertem Wasser und ein<br />

Becherglas mit 5%-iger Kochsalzlösung (100ml) vorbereitet.<br />

Danach gibt man in je<strong>de</strong>s Becherglas einen Spatel<br />

Superabsorber.<br />

Beobachtung:<br />

Nach einigen Sekun<strong>de</strong>n ist das Wasser im ersten Becherglas zu einer festen<br />

geleartigen Masse ersteift, das Wasser ist somit absorbiert wor<strong>de</strong>n. Im zweiten<br />

Becherglas (mit NaCl) hingegen ist keine Absorption <strong>de</strong>s Wassers erfolgt.<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Vergleichen Sie das Aufnahmevermögen für <strong>de</strong>stilliertes Wasser und<br />

Kochsalzlösung. Geben Sie eine Erklärung für die beobachtete Abweichung.<br />

2. Zeichnen Sie die Strukturformel eines Polyacrylsäure-Monomers.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 39 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3. Recycling von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

3.1 Rückgewinnung von Methacrylsäuremethylester<br />

Rückgewinnung von Methacrylsäuremethylester<br />

Anmerkungen:<br />

Methacrylsäuremethylester ist eines <strong>de</strong>r wenigen Polyolefine, welches sich durch<br />

Zuführen von thermischer Energie in seine Monomere spalten lässt. Bereits bei einer<br />

Temperatur von 150°C setzt die Zersetzung ein, welche bei Temperaturen oberhalb<br />

von 300°C quantitativ durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann. Durch Destillation kann <strong>de</strong>r Ester<br />

dann gereinigt wer<strong>de</strong>n. Der entstan<strong>de</strong>ne Methacrylsäuremethylester kann dann zur<br />

Herstellung von hochwertigen Kunststoffprodukten per Polymerisation eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

2 Reagenzgläser<br />

Gasbrenner, Holzklammer<br />

passen<strong>de</strong>r durchbohrter Stopfen<br />

rechtwinklig gebogenes Glasrohr<br />

Becherglas mit kaltem Wasser (zur<br />

Kühlung)<br />

10g zerkleinerte<br />

Polymethacrylsäuremethylester-Reste<br />

(z.B. Kfz-Rückleuchten)<br />

Durchführung:<br />

Diesen Versuch sollte man am besten in einem Abzug durchführen.<br />

Zunächst füllt man 10g <strong>de</strong>r Kfz-Rückleuchten in ein Reagenzglas. Danach wird <strong>de</strong>r<br />

durchbohhrte Stopfen mit <strong>de</strong>m rechtwinkligen Glasrohr aufgesetzt. Nun wird das<br />

Reagenzglas langsam erhitzt. Die Gase wer<strong>de</strong>n in einem zweiten Reagenzglas<br />

aufgefangen, welches sich in einem Wasser gefüllten Becherglas steht. Wenn sich<br />

an einigen stellen blasige Schmelzen gebil<strong>de</strong>t haben erhitzt man stärker. Um eine<br />

stärkeres Schäumen zu vermei<strong>de</strong>n beginnt man mit <strong>de</strong>r Pyrolyse am oberen Teil <strong>de</strong>s<br />

Reagenzglases.<br />

Beobachtung:<br />

Es bil<strong>de</strong>t sich eine sehr stark riechen<strong>de</strong> Flüssigkeit im zweiten Reagenzglas.<br />

Entsorgung:<br />

Die für die Depolymerisation verwen<strong>de</strong>ten Reagenzgläser sollten gut verschlossen<br />

aufgehoben wer<strong>de</strong>n, um sie für diesen Versuch wie<strong>de</strong>r zu verwen<strong>de</strong>n. Der<br />

gewonnene Ester wird wie<strong>de</strong>r polymerisiert (siehe Herstellung von Acrylglas). Das<br />

dabei entstehen<strong>de</strong> Polymerisat kann mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 40 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3.2 Recycling eines Polyesters durch Hydrolyse<br />

Recycling eines Polyesters durch Hydrolyse<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Magnetrührer mit Rührfisch<br />

Heizpilz, Rundkolben (250ml)<br />

Zweihalsaufsatz, Rückflusskühler<br />

Saugflasche, Nutsche, Filterpapier<br />

Messzylin<strong>de</strong>r (100ml)<br />

Becherglas (400ml)<br />

Wasserstrahlpumpe<br />

Schere<br />

Stoffreste aus Trevira<br />

C Salzsäure (32%ig)<br />

F Ethanol 45ml<br />

C Natriumhydroxid 18g<br />

<strong>de</strong>stilliertes Wasser<br />

Durchführung:<br />

Zunächst muss eine Apparatur aufgebaut wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r das Gemisch unter<br />

Rückfluss gekocht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Anschließend wer<strong>de</strong>n 18g Natriuhydroxid gelöst in 90ml Wasser und 45ml Ethanol im<br />

Rundkolben vorgelegt. Unter Rühren wird bis zum Sie<strong>de</strong>n erhitzt und 3g zerkleinerter<br />

Stoffrest (Trevira). Die Zugabe <strong>de</strong>s Stoffes kann durch <strong>de</strong>n zweiten Ansatz <strong>de</strong>r<br />

Zweihalsaufsatzes geschehen.<br />

Nach 20min wer<strong>de</strong>n weitere 3g <strong>de</strong>s Stoffes zugesetzt. Der Vorgang wird insgesamt<br />

5mal durchgeführt.<br />

Nach <strong>de</strong>r letzten Zugabe wird <strong>de</strong>r Ansatz für 30min gekocht und anschließend in ein<br />

Becherglas überführt. Es wird nun soviel Wasser hinzu gegeben bis sich das<br />

Natriumsalz <strong>de</strong>r Terephthalatsäure gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r auflöst.<br />

Mit konzentrierter Salzsäure wird <strong>de</strong>r Ansatz nun vorsichtig angesäuert. Beim<br />

Ansäuern fällt die Terephthalatsäure als farbloser Feststoff aus. Der Feststoff wird<br />

nun abfiltriert.<br />

Beobachtung:<br />

Beim Ansäuern fällt ein farbloser Feststoff aus.<br />

Entsorgung:<br />

Die Lösungen wer<strong>de</strong>n neutralisiert und über das Waschbecken entsorgt. Die<br />

benutzten Geräte sind mit <strong>de</strong>stilliertem Wasser zu reinigen.<br />

Aufgaben:<br />

1. Formulieren Sie einen Polymerausschnitt.<br />

2. Geben Sie die Strukturformeln <strong>de</strong>r Monomere an.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 41 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

3.3 Recycling von Styropor<br />

Recycling von Styropor<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Gasbrenner<br />

Dreibein mit Drahtnetz<br />

großes Becherglas (800ml)<br />

Styropor<br />

Tee-Ei aus Metall<br />

Korkstopfen<br />

Stativmaterial<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen<br />

Durchführung:<br />

Das Styropor wird zerkleinert. Anschließend wer<strong>de</strong>n die Styropor Bruchstücke in das<br />

Tee-Ei gefüllt (sodass sich das Tee-Ei gera<strong>de</strong> noch unter leichtem Druck schließen<br />

lässt). Der Korkstopfen wird nun so am Griff <strong>de</strong>s Tee-Eis angebracht, dass es nicht<br />

bei Erwärmung nachgibt.<br />

Das Becherglas wird zu einem Drittel mit Wasser gefüllt und zum Sie<strong>de</strong>n<br />

(Sie<strong>de</strong>steinchen) erhitzt. Mit Hilfe eines Stativs wird das Tee-Ei nun so im Becherglas<br />

befestigt, dass es über <strong>de</strong>r Wasseroberfläche <strong>de</strong>m heißen Wasserdampf ausgesetzt<br />

ist.<br />

Nach 5 Minuten wird das Tee-Ei entfernt und abgekühlt.<br />

Beobachtung:<br />

Man erhält eine Styroporkugel <strong>de</strong>ren Oberfläche nicht ganz glatt ist. Je feiner die<br />

mechanische Zerkleinerung <strong>de</strong>s Styropors erfolgt, umso glatter wird dir Kugel.<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 42 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

C. Anhang: Kopiervorlagen<br />

Grundwissen<br />

Grundwissen: <strong>Kunststoffe</strong><br />

Grundwissen: Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Arbeitsanleitungen<br />

1. Versuche zur Charakterisierung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

1.1 Brennbarkeit<br />

1.2 Dichtebestimmung<br />

1.3 Wärmeleitfähigkeit<br />

1.4 Löslichkeit<br />

2. Versuche zur Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

2.1 Herstellung von Acrylglas<br />

2.2 Radikalische Polymerisation von Styrol<br />

2.3 Kationische Polymerisation von Styrol<br />

2.4 Copolymerisation von Styrol mit Maleinsäureanhydrid<br />

2.5 Polykon<strong>de</strong>nsation von Glycerin mit Borsäure<br />

2.6 Herstellung von weich PVC<br />

2.7 Funktionsweise eines Superabsorbers<br />

3. Recycling von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

3.1 Rückgewinnung von Methacrylsäuremethylester<br />

3.2 Recycling eines Polyesters durch Hydrolyse<br />

3.3 Recycling von Styropor<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 43 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Grundwissen: <strong>Kunststoffe</strong><br />

<strong>Kunststoffe</strong> sind Makromoleküle, welche durch Verknüpfung von vielen kleineren Moleküle entstan<strong>de</strong>n<br />

sind. Die einzelnen Bausteine eines <strong>Kunststoffe</strong>s nennt man Monomere, entsprechend bezeichnend<br />

man ein ketten- o<strong>de</strong>r netzförmige Verknüpfung <strong>de</strong>r Monomere als Polymere.<br />

<strong>Kunststoffe</strong> sind aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften in nahezu allen Bereichen <strong>de</strong>s täglichen<br />

Lebens zu fin<strong>de</strong>n. So besteht beispielsweise ein Großteil <strong>de</strong>r Innenverkleidung im Automobil aus<br />

Kunststoff o<strong>de</strong>r Gerbrauchgegenstän<strong>de</strong> wie Zahnbürste, Schwamm und Besen bestehen aus<br />

Kunststoff.<br />

<strong>Kunststoffe</strong> lassen sich aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften und ihrer chemischen Struktur in<br />

drei Klassen einteilen.<br />

Thermoplaste: Thermoplaste sind lange fa<strong>de</strong>nförmige und<br />

unverzweigte sowie vernetzte Polymere. Sie lassen sich durch<br />

Erwärmen leicht formbar machen. Die unterschiedlich langen<br />

Polymer-Stränge wer<strong>de</strong>n von physikalischen Wechselwirkungen wie<br />

die Van-<strong>de</strong>r-Waal-Kräfte und Wasserstoffbrückenbindungen<br />

zusammen gehalten. Geraten die Moleküle beim Erhitzen in<br />

Schwingung, so können die oben beschriebenen Wechselwirkungen<br />

aufgehoben wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Kunststoff wird formbar. Diese<br />

beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften <strong>de</strong>r Thermoplaste wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

technischen Verarbeitung von <strong>Kunststoffe</strong>n ausgenutzt.<br />

Duroplast: Bei Duroplasten sind die Monomere netzartig mit<br />

einan<strong>de</strong>r Verknüpft. Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Thermoplasten liegen<br />

hier nicht nur physikalische Wechselwirkungen <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Polymerstränge vor, son<strong>de</strong>rn es bestehen reale Atombindungen<br />

zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Strängen <strong>de</strong>s Makromoleküls. Es<br />

bil<strong>de</strong>t sicht somit eine Netzstruktur. Da die Atombindungen nicht<br />

so leicht durch Hitze zu Spalten sind wie die Wechselwirkungen<br />

bei Thermoplasten, sind Duroplasten auch bei höheren<br />

Temperaturen in ihrer Struktur unverän<strong>de</strong>rt und formstabil. Bei<br />

sehr hohen Temperaturen zerreißt das Netz, das heißt die<br />

Atombindungen wer<strong>de</strong>n gespalten und <strong>de</strong>r Kunststoff zersetzt<br />

sich in kleinere Moleküle, welche dann mit <strong>de</strong>m Luftsauerstoff<br />

reagieren. Der Kunststoff verkohlt also bei hohen Temperaturen<br />

und seine ursprüngliche Struktur ist nicht wie<strong>de</strong>r herstellbar.<br />

Elastomere: Elastomere sind <strong>Kunststoffe</strong>, die sich bei mechanischer<br />

Belastung wie Gummi verhalten. Sie lassen sich bei Raumtemperatur<br />

durch Druck o<strong>de</strong>r Zug verformen und kehren aufgrund ihrer hohen<br />

Elastizität in ihre vorherige Struktur zurück. Die Polymerstränge eines<br />

Elastomers sind wie Duroplasten mit realen Atombindungen verknüpft.<br />

Jedoch ist die Netzstruktur <strong>de</strong>r Elastomere weitmaschiger. Erwärmt<br />

man Elastomere im gespannten Zustand, so stellt man fest, dass sich<br />

<strong>de</strong>r Kunststoff zusammen zieht. Der Grund dafür liegt in <strong>de</strong>r stärkeren<br />

Schwingung <strong>de</strong>r Netzfä<strong>de</strong>n bei hohen Temperaturen. Die Netzknoten<br />

rücken dabei näher aneinan<strong>de</strong>r. Bei sehr starkem Erhitzen verhalten<br />

sich Elastomere ähnlich wie Duroplasten.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 44 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Grundwissen: Herstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

<strong>Kunststoffe</strong> sind Polymere die durch die Verknüpfung vieler kleiner Monomere<br />

entstehen. Die Monomere bestimmen aufgrund ihres Aufbaus und chemischen<br />

Eigenschaften die Gesamteigenschaft <strong>de</strong>s späteren Makromoleküls. Die Synthese<br />

von <strong>Kunststoffe</strong>n kann auf drei verschie<strong>de</strong>ne weisen erfolge:<br />

Polykon<strong>de</strong>nsation: Die Grundlage für Polykon<strong>de</strong>nsate sind Monomere mit<br />

min<strong>de</strong>stens zwei funktionelle Gruppen. Für die Polykon<strong>de</strong>nsation eigenen sich<br />

beson<strong>de</strong>rs Hydroxyl-, Carboxyl- und Aminogruppen. Zunächst erfogt eine<br />

Verknüpfung zu Dimeren, welche sich dann schließlich zum Polymer verknüpfen. Bei<br />

je<strong>de</strong>m Reaktionsschritt spalten sich ein kleines Molekül ab (z.B.: Wasser).<br />

Polymerisation: Grundlage für Polymerisate sind ungesättigte Monomere. Die<br />

Reaktion verläuft als Kettenreaktion, die durch Initiatoren wie Radikale o<strong>de</strong>r Ionen<br />

ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r radikalischen Polymerisation reagiert ein Radikal mit<br />

einem Monomer, wobei ein neues Radikal entsteht, welches wie<strong>de</strong>rum mit einem<br />

Monomer reagieren kann, so dass sich ein Polymer bil<strong>de</strong>t.<br />

Polyaddition: Polyaddukte entstehen durch eine Additionsreaktion <strong>de</strong>r Endgruppen<br />

<strong>de</strong>r Monomere. Das setzt voraus, dass die Endgruppe eine Doppelbindung besitz,<br />

welche mit einem bifunktionellen Monomer reagieren kann. Bei dieser Reaktion<br />

wer<strong>de</strong>n jedoch nicht wie bei <strong>de</strong>r Polykon<strong>de</strong>nsation kleiner Moleküle abgespalten.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 45 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Brennbarkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Bunsenbrenner<br />

Tiegelzange<br />

brandfest Unterlage<br />

Schutzbrille<br />

Polyethylen<br />

Polyvinylchlorid<br />

eventuell weitere <strong>Kunststoffe</strong><br />

Durchführung:<br />

Der Kunststoffstreifenstreifen wird mit Hilfe <strong>de</strong>r Tiegelzange in die<br />

leuchten<strong>de</strong> Bunsenbrennerflamme gehalten. Durch vorsichtiges<br />

Fächeln wird <strong>de</strong>r Geruch festegestellt.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Der Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n<br />

Dichtebestimmung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Becherglas (500ml)<br />

Polyethylen<br />

Polystyrol<br />

Polyvinylchlorid<br />

Phenoplast<br />

Polyester<br />

Polymethylmethaycrylat<br />

Spülmittel, Kochsalz<br />

Durchführung:<br />

Das Becherglas wird zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Anschließend wer<strong>de</strong>n einige Tropfen Spülmittel<br />

zugegeben. Die Kunststoffstreifen wer<strong>de</strong>n nun in das Wasser gegeben.<br />

In einem an<strong>de</strong>ren Becherglas wer<strong>de</strong>n die Kunststoffstreifen in das Wasser gegeben. Nun wird<br />

vorsichtig Kochsalz zugegeben. Nach und nach tauchen die Kunststoffstreifen auf. Die Reihenfolge ist<br />

zu notieren.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Der Kunststoff kann für weitere Versuche weiter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 46 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Wärmeleitfähigkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Metallbecher<br />

heißes Wasser.<br />

Kunststoffbecher<br />

Uhr, Thermometer<br />

Durchführung:<br />

Das etwa 70°C heiße Wasser wird in einen Metall- und in einen Kunststoffbecher<br />

gefüllt. Die Temperatur in <strong>de</strong>n Bechern wird je<strong>de</strong> Minute erfasst. Nach 15min wird <strong>de</strong>r<br />

Versuch abgebrochen. Mit erhaltenen Messwerten wer<strong>de</strong>n<br />

Temperaturverlaufskurven in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Zeit erstellt.<br />

Beobachtung:<br />

Löslichkeit von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Bechergläser (100ml)<br />

Streifen verschie<strong>de</strong>ner <strong>Kunststoffe</strong><br />

Lösungsmittel: Aceton, Benzin, Etanol,<br />

Wasser, Essigsäureethylester.<br />

Durchführung:<br />

Beobachtung:<br />

Schutzbrille<br />

Die <strong>Kunststoffe</strong> wer<strong>de</strong>n für 10min in ein mit <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Lösungsmittel gefülltes Becherglas gegeben. Anschließend wird<br />

<strong>de</strong>r Kunststoffstreifen herausgenommen und abgetrocknet. Die<br />

Oberfläche <strong>de</strong>s Kunststoffs wird untersucht.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 47 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Herstellung von Acrylglas<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Reagenzglas mit Adsorptionsstopfen<br />

Stativ, Muffe, Klemme<br />

Heizplatte<br />

Becherglas mit Wasser (Wasserbad)<br />

Spatel, Uhrglas, Alufolie<br />

Waage<br />

Messzylin<strong>de</strong>r<br />

Thermometer<br />

(Xi, O) Härtepaste 1g<br />

(Xi, F) Methacrylsäuremethylester<br />

10ml<br />

Sudanrote ca. 1 Spatelspitze<br />

(Xi, F) etwas Aceton<br />

Durchführung:<br />

Zunächst füllt man 1g <strong>de</strong>r Härtepaste zusammen mit 10ml<br />

Methacrylsäuremethylester in ein Reagenzglas. Zum Anfärben<br />

<strong>de</strong>s <strong>Kunststoffe</strong>s kann man noch 1 Spatelspitze Sudanrot <strong>de</strong>m<br />

Gemisch zufügen. Da <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>te leicht flüchtig ist sollte<br />

man ein Adsorptionsstopfen auf das Reagenzglas setzen<br />

(Achtung: Methacrylsäuremethylester ist schädlich für die<br />

Atemwege; <strong>de</strong>n Versuch unbedingt unter <strong>de</strong>m Abzug<br />

durchführen). Nun stellt man das Reagenzglas in ein 80- 90°C<br />

heißes Wasserbad.<br />

Nach etwa 20 Minuten ist die Lösung <strong>de</strong>utlich viskos gewor<strong>de</strong>n und kann zum<br />

Aushärten auf das Uhrglas gegeben wer<strong>de</strong>n, welches mit Alufolie bespannt ist. Falls<br />

<strong>de</strong>r Kunststoff schon im Reagenzglas Aushärten sollte, kann man diesen mit Hilfe<br />

von etwas Aceton aus <strong>de</strong>m Reagenzglas gelöst wer<strong>de</strong>n. Nun muss <strong>de</strong>r Kunststoff auf<br />

<strong>de</strong>m Uhrglas aushärten, dazu stellt man das Uhrglas auf das Becherglas (nicht in das<br />

Becherglas!!!). bei circa 90- 100°C kann <strong>de</strong>r Kunststoff nun aushärten.<br />

Damit das so entstan<strong>de</strong>ne Acrylglas vollständig aushärten kann die Heizquelle nach<br />

beliebiger Zeit ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n. Der Kunststoff sollte anschließend 24 Stun<strong>de</strong>n<br />

an <strong>de</strong>r Luft aushärten. Danach kann die Alufolie vom Kunststoff entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Welche physikalische Eigenschaften hat dieser Kunststoff?<br />

2. Han<strong>de</strong>lt es sich um ein Thermoplast o<strong>de</strong>r Duroplast? Begrün<strong>de</strong>!<br />

3. Zeichnen Sie einen sinnvollen Polymerausschnitt!<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 48 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Radikalische Polymerisation von Styrol<br />

Geräte:<br />

Reagenzglas<br />

Chemikalien:<br />

Stativ, Muffe, Klemme<br />

Heizplatte (o<strong>de</strong>r Magnetrührer mit<br />

Heizplatte), Waage<br />

(Xi, O) Härtepaste 2g<br />

Becherglas mit Wasser (als Wasserbad)<br />

Messzylin<strong>de</strong>r 10ml und 50ml, Glasstab<br />

(Xn) Styrol 10ml<br />

Thermometer, Holzklammer,<br />

Pasteurpipette<br />

Schutzbrille<br />

Durchführung:<br />

Beobachtung:<br />

Zunächst muss man die Temperatur eines Wasserbads auf circa<br />

80°C bringen. Danach gibt man 10ml Styrol sowie 2g<br />

Härterpaste in ein Reagenzglas und stellt dieses in das<br />

Wasserbad (in das Stativ einspannen). Mit <strong>de</strong>m Rührstab sollte<br />

das Gemisch vorsichtig umgerührt wer<strong>de</strong>n. Nun muss man die<br />

Temperatur 20 Minuten lang bei 80°C halten. Anschließend setzt<br />

die Reaktion ein welche sich durch heftiges Aufwallen erkennbar<br />

macht.<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Zeichnen Sie einen sinnvollen Ausschnitt <strong>de</strong>s Polystyrols!<br />

2. Han<strong>de</strong>lt es sich um einen Duroplasten o<strong>de</strong>r Thermoplasten? Begrün<strong>de</strong>!<br />

3. Geben Sie die Strukturformel <strong>de</strong>s Benzoylperoxids an!<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 49 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Kationische Polymerisation von Styrol<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

2 Reagenzgläser (schwer schmelzbar)<br />

Gasbrenner<br />

Holzklammer<br />

(Xn) Styrol 2ml<br />

Spatel, Messzylin<strong>de</strong>r (10ml)<br />

Schutzbrille<br />

(Xn) Eisen-(III)-chlorid x 6 H2O<br />

(Xi, F) Aceton<br />

Durchführung:<br />

Zunächst gibt man eine Spatelspitze<br />

kristallwasserhaltiges Eisen-(III)-chlorid in ein schwer<br />

schmelzbares Reagenzglas und erhitzt. Durch das<br />

Erhitzen entweicht und verdampft das Kristallwasser, was<br />

sich durch das Beschlagen <strong>de</strong>r Reagenzglaswän<strong>de</strong><br />

bemerkbar macht. Das kon<strong>de</strong>nsierte Wasser sollte<br />

größtenteils mit einem Papiertuch aus <strong>de</strong>r<br />

Reagenzglasmündung entfernt wer<strong>de</strong>n. Anschließend<br />

muss solange weiter erhitzt wer<strong>de</strong>n, bis sich kleine,<br />

dunkle, glänzen<strong>de</strong> Kristalle in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s<br />

Reagenzglases gebil<strong>de</strong>t haben.<br />

Mit einem trockenen Spatel müssen jetzt einige Kristalle in ein zweites schwer<br />

schmelzbares Reagenzglas überführt wer<strong>de</strong>n. Jetzt müssen 2ml Styrol hinzu<br />

gegeben wer<strong>de</strong>n. Das Reagenzglas wird danach verschlossen und gut geschüttelt,<br />

um eine gelbliche Lösung zu erhalten.<br />

Anschließend wird <strong>de</strong>r Stopfen wie<strong>de</strong>r abgenommen und das Reagenzglas wird<br />

mehrmals vorsichtig bei kleiner, blauen Flamme für einige Sekun<strong>de</strong>n erhitzt<br />

(Reagenzglas dabei schräg halten). Dabei sollte man das Reaktionsgemisch genau<br />

beobachten. Aufsteigen<strong>de</strong>n Blasen zeigen das Einsetzten <strong>de</strong>r Reaktion an. Die<br />

Reaktion kann unter Umstän<strong>de</strong>n sehr heftig verlaufen.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r kationischen<br />

Polymerisation von Styrol.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 50 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Copolymerisation von Styrol mit<br />

Maleinsäureanhydrid<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Reagenzglas<br />

Gasbrenner<br />

Holzklammer<br />

(Xn) Styrol 2ml<br />

Spatel, Messzylin<strong>de</strong>r (10ml)<br />

Durchführung:<br />

Beobachtung:<br />

Schutzbrille<br />

(C) Maleinsäureanhydrid 3g<br />

(Xi, F) Aceton<br />

In einem Reagenzglas wer<strong>de</strong>n 3g Maleinsäureanhydrid sowie<br />

2ml Styrol vorgelegt. Anschließend wird über kleiner<br />

Bunsenbrennerflamme bis zur Auflösung <strong>de</strong>s<br />

Maleinsäureanhydrids erhitzt. Das Gemisch wird weiter unter<br />

gutem Schütteln (und zeitweiliger Abkühlung) erhitzt.<br />

Wenn das Gemisch zähflüssig wird und sich Blasen bil<strong>de</strong>n wird<br />

<strong>de</strong>r Ansatz endgültig abgekühlt.<br />

Entsorgung:<br />

Der hergestellte Kunststoff kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Geben Sie die Strukturfomel von Styrol sowie von Maleinsäureanhydrid<br />

(Maleinsäure ist Butendisäure) an.<br />

2. Geben Sie einen charakteristischen Ausschnitt aus <strong>de</strong>m Polymer an.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 51 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Polykon<strong>de</strong>nsation von Glycerin mit Borsäure<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Spatel, Pipette<br />

Schwer schmelzbares Reagenzglas,<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen<br />

Gasbrenner<br />

dünner Holzspan, Holzklammer<br />

Durchführung:<br />

Beobachtung:<br />

(C) Borsäure<br />

wasserfreies Glycerin, Propantriol<br />

Schutzbrille<br />

Zunächst wird das Reagenzglas 1cm hoch mit Borsäure gefüllt<br />

und zusammen mit <strong>de</strong>r gleichen Menge an Glycerin gut<br />

durchgeschüttelt. Dabei wird das Gemisch solange leicht erwärm<br />

bis sich eine klare Lösung bil<strong>de</strong>t. Dazu gibt man ein<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen und erwärmt das Gemisch über entleuchteter<br />

Flamme. Dabei sollte das Reagenzglas waagerechte gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Nach 5 Minuten wird die Flüssigkeit gelblich und zäh.<br />

Entsorgung:<br />

Das Reagenzglas mit <strong>de</strong>m Kon<strong>de</strong>nsat kann zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

Aufgaben:<br />

1. Geben Sie die Strukturformel für Borsäure und Glycerin an.<br />

2. Aus Borsäure und Glycerin entsteht ein vernetzter Polyester. Gib einen sinnvollen<br />

Formelausschnitt <strong>de</strong>s Makromoleküls an.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 52 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Herstellung von weich PVC<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Porzellanschale, Holzspatel<br />

Heizplatte<br />

Dreibein, Ceranplatte<br />

2 Zangen<br />

Messzylin<strong>de</strong>r (25ml), Waage, Papiertücher<br />

PVC-Pulver<br />

Dioctylphthalat (=Weichmacher)<br />

Silokonöl<br />

Schutzbrille<br />

F Aceton<br />

Durchführung:<br />

Der Versuch sollte im Abzug durchgeführt wer<strong>de</strong>n. 9g <strong>de</strong>s PVC-<br />

Pulvers und 6g <strong>de</strong>s Weichmachers wer<strong>de</strong>n in einer<br />

Porzellanschale verrührt, bis ein gleichmäßiger Brei entstan<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

Anschließend wird die Ceranfläche mit <strong>de</strong>m Silikonöl bestrichen<br />

und auf die Heizplatte gelegt. Die Farblose PVC-Masse wird auf<br />

die Ceranfläche gegossen und es wird bis maximal 150°C erhitzt.<br />

Die Massse sollte solange erhitzt we<strong>de</strong>n, bis sie transparent ist,<br />

anschließend entfernt man die Hitzequelle. Die Folie kann nach <strong>de</strong>m Abkühlen von<br />

<strong>de</strong>r Ceranplatte gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Zeigen Sie die Wirkungsweise <strong>de</strong>s Weichmachers an Hand <strong>de</strong>r Strukturformel.<br />

2. Informieren Sie sich über die Verwendung <strong>de</strong>s weich PVC.<br />

3. Inwiefern ist PVC aus Umweltaspekten ein problematischer Kunststoff?<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 53 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Die Funktionsweise von Superabsorber<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Superabsorber (2 Spatel)<br />

2 Bechergläser<br />

<strong>de</strong>stilliertes Wasser<br />

5%-ige Kochsalzlösung<br />

Durchführung:<br />

Beobachtung:<br />

Es wird ein Becherglas mit 100ml <strong>de</strong>stilliertem Wasser und ein<br />

Becherglas mit 5%-iger Kochsalzlösung (100ml) vorbereitet.<br />

Danach gibt man in je<strong>de</strong>s Becherglas einen Spatel<br />

Superabsorber.<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Aufgaben:<br />

1. Vergleichen Sie das Aufnahmevermögen für <strong>de</strong>stilliertes Wasser und<br />

Kochsalzlösung. Geben Sie eine Erklärung für die beobachtete Abweichung.<br />

2. Zeichnen Sie die Strukturformel eines Polyacrylsäure-Monomers.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 54 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Rückgewinnung von Methacrylsäuremethylester<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

2 Reagenzgläser<br />

Gasbrenner, Holzklammer<br />

passen<strong>de</strong>r durchbohrter Stopfen<br />

rechtwinklig gebogenes Glasrohr<br />

Becherglas mit kaltem Wasser (zur<br />

Kühlung)<br />

10g zerkleinerte<br />

Polymethacrylsäuremethylester-Reste<br />

(z.B. Kfz-Rückleuchten)<br />

Durchführung:<br />

Diesen Versuch sollte man am besten in einem Abzug durchführen.<br />

Zunächst füllt man 10g <strong>de</strong>r Kfz-Rückleuchten in ein Reagenzglas. Danach wird <strong>de</strong>r<br />

durchbohrte Stopfen mit <strong>de</strong>m rechtwinkligen Glasrohr aufgesetzt. Nun wird das<br />

Reagenzglas langsam erhitzt. Die Gase wer<strong>de</strong>n in einem zweiten Reagenzglas<br />

aufgefangen, welches sich in einem Wasser gefüllten Becherglas steht. Wenn sich<br />

an einigen stellen blasige Schmelzen gebil<strong>de</strong>t haben erhitzt man stärker. Um eine<br />

stärkeres Schäumen zu vermei<strong>de</strong>n beginnt man mit <strong>de</strong>r Pyrolyse am oberen Teil <strong>de</strong>s<br />

Reagenzglases.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Die für die Depolymerisation verwen<strong>de</strong>ten Reagenzgläser sollten gut verschlossen<br />

aufgehoben wer<strong>de</strong>n, um sie für diesen Versuch wie<strong>de</strong>r zu verwen<strong>de</strong>n. Der<br />

gewonnene Ester wird wie<strong>de</strong>r polymerisiert (siehe Herstellung von Acrylglas). Das<br />

dabei entstehen<strong>de</strong> Polymerisat kann mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 55 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Recycling eines Polyesters durch Hydrolyse<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Magnetrührer mit Rührfisch<br />

Heizpilz, Rundkolben (250ml)<br />

Zweihalsaufsatz, Rückflusskühler<br />

Saugflasche, Nutsche, Filterpapier<br />

Messzylin<strong>de</strong>r (100ml)<br />

Becherglas (400ml)<br />

Wasserstrahlpumpe<br />

Schere<br />

Stoffreste aus Trevira<br />

C Salzsäure (32%ig)<br />

F Ethanol 45ml<br />

C Natriumhydroxid 18g<br />

<strong>de</strong>stilliertes Wasser<br />

Durchführung:<br />

Zunächst muss eine Apparatur aufgebaut wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r das Gemisch unter<br />

Rückfluss gekocht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Anschließend wer<strong>de</strong>n 18g Natriuhydroxid gelöst in 90ml Wasser und 45ml Ethanol im<br />

Rundkolben vorgelegt. Unter Rühren wird bis zum Sie<strong>de</strong>n erhitzt und 3g zerkleinerter<br />

Stoffrest (Trevira). Die Zugabe <strong>de</strong>s Stoffes kann durch <strong>de</strong>n zweiten Ansatz <strong>de</strong>r<br />

Zweihalsaufsatzes geschehen.<br />

Nach 20min wer<strong>de</strong>n weitere 3g <strong>de</strong>s Stoffes zugesetzt. Der Vorgang wird insgesamt<br />

5mal durchgeführt.<br />

Nach <strong>de</strong>r letzten Zugabe wird <strong>de</strong>r Ansatz für 30min gekocht und anschließend in ein<br />

Becherglas überführt. Es wird nun soviel Wasser hinzu gegeben bis sich das<br />

Natriumsalz <strong>de</strong>r Terephthalatsäure gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r auflöst.<br />

Mit konzentrierter Salzsäure wird <strong>de</strong>r Ansatz nun vorsichtig angesäuert. Beim<br />

Ansäuern fällt die Terephthalatsäure als farbloser Feststoff aus. Der Feststoff wird<br />

nun abfiltriert.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Die Lösungen wer<strong>de</strong>n neutralisiert und über das Waschbecken entsorgt. Die<br />

benutzten Geräte sind mit <strong>de</strong>stilliertem Wasser zu reinigen.<br />

Aufgaben:<br />

1. Formulieren Sie einen Polymerausschnitt.<br />

2. Geben Sie die Strukturformeln <strong>de</strong>r Monomere an.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 56 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Recycling von Styropor<br />

Geräte: Chemikalien:<br />

Gasbrenner<br />

Dreibein mit Drahtnetz<br />

großes Becherglas (800ml)<br />

Styropor<br />

Tee-Ei aus Metall<br />

Korkstopfen<br />

Stativmaterial<br />

Sie<strong>de</strong>steinchen<br />

Durchführung:<br />

Das Styropor wird zerkleinert. Anschließend wer<strong>de</strong>n die Styropor Bruchstücke in das<br />

Tee-Ei gefüllt (sodass sich das Tee-Ei gera<strong>de</strong> noch unter leichtem Druck schließen<br />

lässt). Der Korkstopfen wird nun so am Griff <strong>de</strong>s Tee-Eis angebracht, dass es nicht<br />

bei Erwärmung nachgibt.<br />

Das Becherglas wird zu einem Drittel mit Wasser gefüllt und zum Sie<strong>de</strong>n<br />

(Sie<strong>de</strong>steinchen) erhitzt. Mit Hilfe eines Stativs wird das Tee-Ei nun so im Becherglas<br />

befestigt, dass es über <strong>de</strong>r Wasseroberfläche <strong>de</strong>m heißen Wasserdampf ausgesetzt<br />

ist.<br />

Nach 5 Minuten wird das Tee-Ei entfernt und abgekühlt.<br />

Beobachtung:<br />

Entsorgung:<br />

Die Produkte können zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmüll entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 57 von 59


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Folie charakteristische Polymerausschnitte einiger<br />

<strong>Kunststoffe</strong> (1/2)<br />

Kunststoff Strukturformel<br />

Polyethylen<br />

Polypropylen<br />

Polystyrol<br />

Polyvinylchlorid<br />

Polytetrafluoroethylen<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 58 von 59<br />

H<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

H<br />

H<br />

C C<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

H<br />

C C<br />

H<br />

n<br />

CH 3 n<br />

H<br />

... ...<br />

H<br />

C C<br />

H<br />

H<br />

... ...<br />

F<br />

Cl<br />

C C<br />

F<br />

F<br />

... ...<br />

F<br />

n<br />

n<br />

n


<strong>Unterrichtsreihe</strong> <strong>–</strong> <strong>Kunststoffe</strong><br />

Folie charakteristische Polymerausschnitte einiger<br />

<strong>Kunststoffe</strong> (2/2)<br />

Kunststoff Strukturformel<br />

Polymethylmethacrylat<br />

Cellulosepropionat<br />

O C<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

C C<br />

Quelle: www.chempage.<strong>de</strong> Seite 59 von 59<br />

H<br />

H<br />

CH 3<br />

... ...<br />

H<br />

H<br />

C<br />

C<br />

H<br />

CH<br />

H<br />

C<br />

O<br />

R<br />

O R<br />

O<br />

C<br />

O<br />

C O<br />

O<br />

CH 3<br />

... ...<br />

HC O<br />

n<br />

R n<br />

R = -CO-CH 2 CH 3<br />

... ...<br />

Polycarbonat<br />

O C<br />

O<br />

n


Darstellung von <strong>Kunststoffe</strong>n<br />

Polykon<strong>de</strong>nsation<br />

HO C<br />

H2<br />

C<br />

H 2<br />

+<br />

Polymerisation<br />

O<br />

OH HO C<br />

O<br />

(CH 2 ) C<br />

R + H C CH R C CH<br />

2<br />

+<br />

H2<br />

Polyaddition<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

O C N<br />

N C O HO C<br />

+<br />

H2<br />

OH O C H2<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

CH<br />

CH 3<br />

OH C<br />

O<br />

N<br />

H<br />

C<br />

H 2<br />

O<br />

O C<br />

R C H2<br />

O<br />

(CH 2 ) C<br />

H<br />

C CH2<br />

CH 3<br />

O<br />

CH<br />

CH 3<br />

N C O C<br />

H2<br />

O<br />

C<br />

H 2<br />

O

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