Kompendium Blutung und Gerinnung
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Wegen der großen Infusionsvolumina von FFP sind große Mengen nur bei<br />
gleichzeitigem Volumenmangel (d.h. bei großen Blutverlus ten) applizierbar.<br />
Bei schweren komplexen <strong>Gerinnung</strong>s störungen, z.B. zum Aufbau eines perioperativ<br />
ausreichenden <strong>Gerinnung</strong>s poten zials bei schwe ren Leberschäden,<br />
ist die Wirkung von FFP deswegen begrenzt <strong>und</strong> oft die zusätzliche<br />
Gabe von Faktoren konzentraten erforderlich. Ist ein engmaschiges Monitoring<br />
z. B. mit dem ROTEM-System möglich (vgl. S. 9), kann oft sehr viel<br />
effektiver mit Konzentraten als mit FFP therapiert werden.<br />
In der nachfolgenden Aufstellung sind für die überlappenden Indi ka -<br />
tionsgebiete Kriterien für den rationalen Einsatz von FFP <strong>und</strong> Konzentraten<br />
angegeben:<br />
Bemerkungen<br />
ATIII + Faktorenkonzentrate, wenn die gewünschten Wirkspiegel<br />
mit FFP nicht erreichbar sind<br />
Faktorenkonzentrate bei Unterschreitung der kritischen Grenzwerte<br />
(Verdünnungskoagulopathie)<br />
Faktorenkonzentrate bei Unterschreitung der kritischen Grenzwerte<br />
FFP <strong>und</strong> ggf. Thrombozytenkonzentrate<br />
bei vermehrter <strong>Blutung</strong>sneigung<br />
FFP nur bei Kontraindikationen für PPSB<br />
FVIIa zum kurzfristigen <strong>Blutung</strong>s stopp, anschließend Aufbau<br />
eines ausreichenden Hämostasepotenzials durch FFP,<br />
Thrombozyten- <strong>und</strong> Faktoren konzen trate<br />
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