01.11.2012 Aufrufe

Kompendium Blutung und Gerinnung

Kompendium Blutung und Gerinnung

Kompendium Blutung und Gerinnung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gezielt in die <strong>Gerinnung</strong> eingreifen<br />

<strong>Kompendium</strong><br />

<strong>Blutung</strong> <strong>und</strong> <strong>Gerinnung</strong><br />

<strong>Gerinnung</strong>saktive Plasmapräparate<br />

in der Intensivmedizin


Inhalt<br />

1. Vorbemerkung 4<br />

2. Präparate-Übersicht 5<br />

3. Das <strong>Gerinnung</strong>ssystem <strong>und</strong> seine Interaktion 6<br />

4. Diagnostik intensivmedizinisch relevanter <strong>Gerinnung</strong>sstörungen 8<br />

5. Maßnahmen bei akuten <strong>Blutung</strong>en 10<br />

6. Medikamentös induzierte <strong>Gerinnung</strong>sstörungen <strong>und</strong> <strong>Blutung</strong>en 12<br />

7. Hämostaseologisch notwendige Mindestaktivitäten 14<br />

8. Häufig vorkommende <strong>Gerinnung</strong>sstörungen 16<br />

8.1 <strong>Gerinnung</strong>sstörungen bei schweren Leberschäden 16<br />

8.2 Verbrauchskoagulopathie 18<br />

8.3 <strong>Gerinnung</strong>sstörungen bei onkologischen Patienten 22<br />

9. Substitutionstherapie mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten 24<br />

9.1 Antithrombin-III-Substitution mit Kybernin ® P 24<br />

9.2 PPSB-Substitution mit Beriplex ® P/N 26<br />

9.3 Fibrinogen-Substitution mit Haemocomplettan ® P 28<br />

9.4 Faktor-XIII-Substitution mit Fibrogammin ® P 30<br />

9.5 <strong>Gerinnung</strong>stherapie bei Massivtransfusion 32<br />

10. Gefrorenes Frischplasma <strong>und</strong> Faktorenkonzentrate als sich<br />

gegenseitig ergänzende <strong>Gerinnung</strong>stherapeutika 34<br />

11. Virussicherheit der <strong>Gerinnung</strong>spräparate von CSL Behring 36<br />

12. Allgemeine Literatur 38<br />

13. Fachkurzinformationen 42


1. Vorbemerkung<br />

In der vorliegenden Broschüre sollen die intensivmedizinisch relevan ten ge -<br />

rin nungs aktiven Plasmapräparate in möglichst knapper Form vorgestellt<br />

wer den. Den klinischen Problemen entsprechend erfolgt diese Präsentation<br />

jedoch nicht von den Produkten her, sondern ausgehend von denjeni -<br />

gen meist kritischen Situationen, in denen die Gabe von gerinnungsaktiven<br />

Plasmapräparaten sinnvoll oder lebensno t wendig ist.<br />

Nach einer kurzen Einführung über die Interaktionen des Gerin nungs sys -<br />

tems <strong>und</strong> die Bedeutung von <strong>Gerinnung</strong>sstörungen sind ei nige allgemeine<br />

Anmerkungen zur Diagnostik der häufigsten er wor benen, intensivmedi -<br />

zi nisch relevanten <strong>Gerinnung</strong>s störungen vor an gestellt. Dabei wird zwar<br />

das Schwergewicht auf schnell erhältliche Routineparameter gelegt, die<br />

Mög lich keiten einer Bedside-Diagnos tik werden aber ebenfalls erwähnt.<br />

Anschließend wird bei <strong>Blutung</strong>en zunächst unbekannter Ursache aus der<br />

Symp tomatik <strong>und</strong> Ätiologie auf den wahrscheinlich zu grun de liegenden<br />

Ge rinnungsdefekt ge schlossen. Bestätigen sich diese Verdachts diagnosen<br />

durch typische Veränderungen der Laborpara meter, dann bieten die in<br />

Kurzform angeführten Hinweise zur Thera pie gezielte Möglichkeiten zur<br />

Be seiti gung der <strong>Blutung</strong>en.<br />

Im nächsten Abschnitt werden die medikamentös induzierten Gerin nungs -<br />

störun gen vorgestellt, die mit Plasmapräparaten be handelt werden können.<br />

Eine Darstellung der häufigsten erworbenen Gerin nungs störungen<br />

schließt sich an. Die Gabe von Plasmapräparaten bei entsprechenden<br />

Man gelzuständen ist dabei meist Therapie stan dard bzw. Mittel der Wahl.<br />

Falls mehr oder minder gleichwertige therapeutische Alternativen verfügbar<br />

sind, wird im Text oder in den Tabellen darauf hingewiesen.<br />

Anschließend folgt eine Vorstellung der Produkte mit praktischen Hinweisen<br />

zur Indikationsstellung, Dosierung, Labor über wachung etc. Da statt<br />

der gerinnungsaktiven Plasmapräparate in einigen Fällen auch gefrorenes<br />

Frischplasma (FFP, GFP) appliziert werden kann, folgt im nächsten Abschnitt<br />

eine Abgrenzung Konzentrate-FFP. Den Abschluss bilden einige<br />

Hinweise zu den Kosten einer The rapie mit <strong>Gerinnung</strong>s fak to ren kon zen tra -<br />

ten <strong>und</strong> zur Sicherheit der Präparate von CSL Behring.<br />

Um den Rahmen der Darstellung nicht zu sprengen, werden in die sem<br />

Kompen dium die angeborenen <strong>Gerinnung</strong>sstörungen (Hämo philie A <strong>und</strong><br />

B, von Willebrand-Syndrom, angeborene Thrombophilie etc.) ausser mit einem<br />

Hinweis auf S. 11 nicht abgehandelt.<br />

4


2. Präparate-Übersicht<br />

<strong>Gerinnung</strong>saktive Plasmapräparate<br />

in der Intensivmedizin*<br />

Wirkstoff Produkt Hauptindikationen<br />

ATIII Kybernin ® P DIC / ATIII-Mangel<br />

500 / 1.000<br />

PPSB Beriplex ® P/N <strong>Blutung</strong>en mit Mangel<br />

500 an Prothrombinkomplex<br />

Fibrinogen Haemocomplettan ® P <strong>Blutung</strong>en mit Fibrinogen -<br />

P 1g mangel<br />

FXIII Fibrogammin ® P <strong>Blutung</strong>en <strong>und</strong><br />

250 / 1.250 W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />

bei FXIII-Mangel<br />

* Die für die Hämophilie-Behandlung relevanten FVIII- <strong>und</strong> FIX-Präparate<br />

sind nicht aufgeführt.<br />

Weitere intensivmedizinisch relevante<br />

Plasmapräparate für <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

Wirkstoff Hauptindikationen<br />

Gefrorenes Komplexe <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

Frischplasma<br />

(FFP, GFP)<br />

Rec. F VIIa Kurzfristiger <strong>Blutung</strong>sstopp bei unstillbaren<br />

<strong>Blutung</strong>en (Ultima Ratio)<br />

5


3. Das <strong>Gerinnung</strong>ssystem<br />

<strong>und</strong> seine Interaktionen<br />

Bei <strong>Gerinnung</strong>sprozessen werden mehrere Systeme im Körper ak tiviert:<br />

das plasmatische <strong>Gerinnung</strong>ssystem<br />

die Thrombozyten<br />

das Fibrinolysesystem<br />

das System der <strong>Gerinnung</strong>s- <strong>und</strong> Fibrinolyse-Inhibitoren<br />

das endotheliale System<br />

Bedenkt man, dass <strong>Gerinnung</strong> <strong>und</strong> Ent zündung verschiedene Seiten eines<br />

einzigen Prozesses darstellen, dann ist klar, dass bei der Ge rinnung noch<br />

weitere Systeme bzw. Prozesse aktiviert werden:<br />

das Komplement-System<br />

das Kinin-System<br />

die W<strong>und</strong>heilung<br />

Für eine ungestörte Blutgerinnung müssen alle beteiligten Systeme in<br />

aus reichendem Maße funktionsfähig sein, im anderen Falle ist mit z.T.<br />

lebensbedrohlichen Kom plikationen zu rechnen:<br />

schwere <strong>Blutung</strong>en<br />

thromboembolische Komplikationen<br />

W<strong>und</strong>heilungsstörungen (z.B. Fisteln, Nahtinsuffizienzen)<br />

Hypotonie, Schock, Organdys funk tionen <strong>und</strong> Kapillar-Leck (SIRS)<br />

Besteht zusätzlich eine Gr<strong>und</strong>krankheit mit Prädisposition zur Ge rin nungs -<br />

störung oder werden Therapien durchgeführt, die Gerin nungsstörungen<br />

auslösen können oder begünstigen, dann kann eine vorbestehende<br />

Komplikation im <strong>Gerinnung</strong>s system beträchtlich verstärkt werden.<br />

6


Die Interaktion des <strong>Gerinnung</strong>ssystems<br />

Entzündung<br />

Kinin-System<br />

Endothel Thrombozyten<br />

Komplement-<br />

System<br />

<strong>Gerinnung</strong><br />

Inhibitoren<br />

Plasmatische<br />

<strong>Gerinnung</strong><br />

Fibrinolyse-<br />

System<br />

7


4. Diagnostik intensivmedizinisch<br />

relevanter <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

Für die Diagnostik von <strong>Gerinnung</strong>s störun gen stehen eine Reihe von Tes t -<br />

parametern zur Verfügung. Bei Intensiv-Patienten mit Risikofak toren für<br />

<strong>Gerinnung</strong>sstörungen, bei manifesten <strong>Blutung</strong>en, bei posi tiver <strong>Blutung</strong>soder<br />

Thrombose-Anamnese, bei Gabe gerinnungs wirksamer Medika mente<br />

oder bei pathologischen Screen ing werten (Quick, PTT, Thrombozytenzahl)<br />

sollte ein ausführlicher <strong>Gerinnung</strong>s status – unter Umständen mehrfach am<br />

Tag – durchgeführt werden:<br />

Basisdiagnostik<br />

Quick<br />

PTT<br />

Thrombozytenzahl<br />

Erweiterte Diagnostik<br />

Fibrinogen, Faktor-XIII <strong>und</strong> ggf. andere Einzelfaktoren (z.B. Faktor-V)<br />

<strong>Blutung</strong>szeit (oder eine andere Methode zur Erfassung<br />

der Thrombozytenfunktion)<br />

Thrombinzeit (zur Überwachung einer Heparintherapie)<br />

Antithrombin-III (zur Erfassung des Inhibitorenpotenzials)<br />

D-Dimere (unspezifischer Marker einer Hyperfibrinolyse)<br />

Sind alle genannten Werte im Normbe reich, dann besteht (zum Zeit punkt<br />

der Blutentnahme!) kein erhöhtes <strong>Blutung</strong>s risiko.<br />

Wesentlich schlechter zu erfassen als ein <strong>Blutung</strong>srisiko sind Throm bo se -<br />

risiken. Die am häufigsten im <strong>Gerinnung</strong>slabor zu findenden Thrombose-<br />

Ursachen sind:<br />

Faktor-V-Leiden-Mutation (= APC-Resistenz)<br />

Lupus antikoagulanz<br />

8


Für eine schnelle Bed-Side-Diagnostik können mit dem ROTEM-Analyser*<br />

(ein Mehrkanal-Thrombelastogramm) <strong>Blutung</strong>s ursachen differenziert <strong>und</strong><br />

die Labor ana lytik ergänzt werden. Für die Erfas sung von Thrombozytopathien<br />

<strong>und</strong> des von-Willebrand-Syndroms steht mit dem PFA 100** (Plättchen-Funktions-Analyser)<br />

ein wei teres als Bed-Side geeig netes Diagnostiksystem<br />

zur Verfügung.<br />

Hinweise<br />

Die Laborparameter können eine ausführliche Patienten<strong>und</strong><br />

Fa milien- sowie Medikamenten-Anamnese nicht ersetzen,<br />

nur er gänzen!<br />

Quick <strong>und</strong> PTT erfassen den FXIII nicht, einen isolierten Fibrino gen -<br />

mangel nur unzureichend. Beide Faktoren sollten deswegen gesondert<br />

bestimmt werden. Falls eine FXIII-Bestimmung nicht möglich<br />

ist, kann evtl. das Ausmaß des Fibrinogen mangels zur Ab schätzung<br />

des FXIII-Mangels herangezogen werden (gleichmä ßiger Verlust<br />

beider Komponenten ist zu erwarten)<br />

Zur weiteren Diagnostik stehen Marker der <strong>Gerinnung</strong>s- <strong>und</strong><br />

Fibri nolyse-Aktivierung zur Verfügung (Fibrinolyseaktivierung:<br />

D-Di mere Fibrin(ogen)-Spaltprodukte , Fibrinogen , TZ , PTT ;<br />

<strong>Gerinnung</strong>s aktivierung: TAT , F1+2 ; ATIII )<br />

�<br />

�<br />

�<br />

* vgl. Herstellerinformation (Pentapharm)<br />

** vgl. Herstellerinformation (Dade Behring)<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

9


5. Maßnahmen bei akuten <strong>Blutung</strong>en<br />

Bei vielen Patienten gibt der <strong>Blutung</strong>styp Hinweise auf die <strong>Blutung</strong>s ur -<br />

sache. So sind für thrombozytär bedingte Störungen petechiale <strong>Blutung</strong>en<br />

in Haut <strong>und</strong> Schleimhaut typisch, während plasmatische <strong>Blutung</strong>en meist<br />

flächenhaft in die Weichteile erfolgen. Die nachfol gende Tabelle gibt einige<br />

Hinweise auf häufige <strong>Blutung</strong>s ursachen <strong>und</strong> ihre Therapie:<br />

Hinweis<br />

Das Von-Willebrand-Syndrom (VWS), die häufigste angeborene<br />

<strong>Gerinnung</strong>sstörung, manifestiert sich klinisch in Haut- <strong>und</strong> Schleim -<br />

Symptomatik Veränderungen<br />

<strong>und</strong> Atiologie der Laborparameter<br />

Diffuse Nachblutungen Quick, PTT <strong>und</strong> Thrombozyten<br />

einige St<strong>und</strong>en postoperativ normal, FXIII selektiv<br />

Schwere <strong>Blutung</strong>en Quick<br />

<strong>und</strong> Organversagen PTT<br />

bei Polytrauma, Fibrinogen<br />

Schock, Sepsis, ATIII<br />

großen Operatio nen etc. Thrombozyten<br />

Aktivierungsmarker<br />

FXIII, FV<br />

<strong>Blutung</strong>en bei schweren Quick<br />

Leberschäden PTT<br />

Fibrinogen, FXIII<br />

10<br />

�<br />

�<br />

ATIII<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Thrombozyten<br />

Thrombopathie<br />

Nachblutungen aus älteren Fibrinogen<br />

W<strong>und</strong>en; bei Operationen D-Dimere<br />

an Prostata, Uterus, Herz, Fibrin(ogen)-Spaltprodukte<br />

Pankreas, Lunge<br />

Schwere intraop. <strong>Blutung</strong>en Fibrinogen<br />

Quick<br />

PTT<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� �<br />

�<br />

�<br />


hautblutungen, also ähnlich wie eine Thrombozytopenie oder -pa thie.<br />

Diagnostisches Leitkriterium für VWS ist eine verlängerte <strong>Blutung</strong>szeit<br />

<strong>und</strong> die Erniedrigung des Ristocetin-Cofaktors bei normaler<br />

Throm bozytenzahl <strong>und</strong> -funktion. Therapeutisch ist bei milden<br />

Formen die Gabe von DDAVP (Octostim ® *), bei schweren For men die<br />

Gabe eines Von-Willebrand-Faktor enthaltenden FVIII-Präparates<br />

(Haemate ® P) angezeigt.<br />

* vgl. Herstellerinformation<br />

Wahrscheinlicher Therapie / Substitution<br />

<strong>Gerinnung</strong>s-Defekt<br />

FXIII-Mangel 15 – 20 E / kg KG Fibrogammin ® P<br />

(FXIII-Konzentrat)<br />

DIC, akuter Verlauf 1.Bekämpfung der Gr<strong>und</strong>krankheit<br />

2.Stabilisierung der Organfunktionen<br />

3.Unterbrechung des Verbrauchs<br />

durch ATIII (Kybernin ® P)<br />

4.Substitution der Faktoren<br />

bei <strong>Blutung</strong>en (s. S. 20)<br />

Synthesestörung, Substitution nur bei klinischer Indikation<br />

(latenter) Verbrauch, (<strong>Blutung</strong>en, perioperativ) mit FFP;<br />

Dysproteinämie Kon zentrate als Ergänzung (s. S. 16)<br />

Hyperfibrinolyse Abbruch der Hyper fibrinolyse<br />

durch Anti fibrinolytika; Substitution<br />

von Fibrinogen (Haemo complettan ® P)<br />

nur bei fort bestehender <strong>Blutung</strong><br />

Fibrinogenmangel Substitution von Fibrinogen<br />

(Verdünnungs- (Haemo complettan ® P)<br />

koagulopathie)<br />

11


6. Medikamentös induzierte <strong>Gerinnung</strong>s -<br />

störungen <strong>und</strong> <strong>Blutung</strong>en<br />

Antithrombotika wie Heparin, Hirudin oder Cumarin sollen bei thrombose -<br />

ge fährdeten Patienten das Thromboembolierisiko vermin dern. Bei Überdo -<br />

sie rung, bei Wechselwirkungen mit anderen Mit teln oder bei Änderung der<br />

kli nischen Situation kann es jedoch leicht zu <strong>Blutung</strong>en kommen.<br />

Wirksubstanz Pathophysiologie Symptomatik<br />

Cumarin-Derivate Synthesestörung Vermehrte<br />

für Vitamin-Kabhängige<br />

Pro teine<br />

<strong>Blutung</strong>sneigung<br />

Antibiotika Induktion Vermehrte<br />

mit Wirkung auf eines Vitamin-K- <strong>Blutung</strong>sneigung<br />

die Darm-Flora Mangels<br />

L-Asparaginase Synthesestörung <strong>Blutung</strong>en <strong>und</strong> / oder<br />

für Fibrinogen Thrombosen<br />

<strong>und</strong> ATIII<br />

Fibrinolytika Spaltung <strong>Blutung</strong>en (auch aus<br />

von Fibrinogen älteren W<strong>und</strong>en)<br />

<strong>und</strong> Fibrin<br />

12


In der nachfolgenden Tabelle sind diejenigen Medikamente aufge führt, bei<br />

de nen medikamentös bedingte <strong>Blutung</strong>skomplikationen bzw. <strong>Gerinnung</strong>s -<br />

störungen mit Blutplasmapräparaten behandelbar sind.<br />

Laborparameter Gegenmaß nahmen Bemerkungen<br />

Quick Substitution mit PPSB ist Mittel<br />

FII, FVII, PPSB (Beriplex ® P/N); der Wahl; FFP nur<br />

FIX, FX Vitamin K zur bei Kontraindika-<br />

Protein<br />

C, S, Z<br />

Unterstützung; tionen für PPSB.<br />

Quick Vitamin K zur Pro- Bei schweren Blu tun -<br />

FII, FVII, phy laxe; bei schweren gen ist PPSB Mittel<br />

FIX, FX <strong>Blutung</strong>en PPSB der Wahl; FFP nur bei<br />

Protein (Beriplex ® P/N) Kontraindika tio nen<br />

C, S, Z für PPSB.<br />

Fibrinogen Substitution von Mit FFP meist keine<br />

ATIII Fibrinogen (Haemo - ausreichende Norma -<br />

complettan ® P) lisierung des Ge rin -<br />

<strong>und</strong> / oder ATIII nungspotenzials<br />

(Kybernin ® P) er reichbar<br />

Fibrinogen Abbruch der Lyse Substituition von<br />

PTT, TZ durch Antifibrino- Fibrinogen (Haemo -<br />

FSP lytika complettan ® P) nur<br />

D-Dimere bei fortbestehender<br />

schwerer <strong>Blutung</strong><br />

� � � � � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� �<br />

13


7. Hämostaseologisch notwendige<br />

Mindestaktivitäten<br />

Während in Situationen ohne erhöhtes <strong>Blutung</strong>srisiko für die meis ten<br />

<strong>Gerinnung</strong>sfaktoren Spiegel zwischen 10 – 40 % der Norm aus reichen,<br />

sind peri- <strong>und</strong> postoperativ sowie bei akuten <strong>Blutung</strong>en weit höhere Werte<br />

erforderlich.<br />

<strong>Gerinnung</strong>s - Mindestaktivität Mindestaktivität<br />

parameter perioperativ postoperativ<br />

Fibrinogen > 1 – 1,5 g / l > 1 – 1,5 g / l<br />

Prothrombin- Quick > 60% Quick > 35 %<br />

Komplex<br />

(FII, FVII, FIX, FX)<br />

(ab 4. Tag)<br />

Faktor-XIII > 60 % > 60 %<br />

(für 8 – 14 Tage)<br />

FV > 35 % > 35 %<br />

ATIII > 70 – 80 % > 70 – 80 %<br />

14


Eine Substitution ist prinzipiell mit gefrorenem Frischplasma oder mit den<br />

entsprechenden Konzentraten möglich. Bei schweren Man gel zuständen ist<br />

mit FFP meist keine ausreichende Normalisierung zu erreichen, so dass die<br />

entsprechenden Konzentrate Mittel der Wahl darstellen. Die angegebenen<br />

Dosierungen entsprechen den Empfehlungen für Notfälle.<br />

Substitution Bemerkungen<br />

Haemocomplettan ® P Isolierte leichte Fibrinogen-Mängel<br />

(2 – 4 g) werden von Quick <strong>und</strong> PTT nicht erfasst<br />

Beriplex ® P/N<br />

(20 – 25 I.E. / kg KG)<br />

Vitamin K zur Unterstützung<br />

Fibrogammin ® P FXIII wird von Quick <strong>und</strong> PTT nicht erfasst<br />

(15 – 20 E / kg KG)<br />

FFP / GFP Cave Volumenüberlastung<br />

(15 – 20 ml / kg KG)<br />

Kybernin ® P Bei thrombose-gefährdeten Patienten<br />

(1 I.E. / kg KG<br />

›1,5 % ATIII-Anstieg)<br />

15


8. Häufig vorkommende <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

8.1 <strong>Gerinnung</strong>sstörungen bei schweren Leberschäden<br />

Eine Indikation zur Substitution des Gerin nungspotenzials bei schwe ren<br />

akuten oder chronischen Leberschäden ist nur bei entsprechen der klinischer<br />

Situation gegeben:<br />

Ziele der Intervention bei schweren Leberschäden<br />

Therapie akuter <strong>Blutung</strong>en<br />

Perioperative Substitution zum Aufbau<br />

eines ausreichenden Gerin nungs potenzials<br />

Stabilisierung der <strong>Gerinnung</strong> bei Entgleisung<br />

Therapiestandard ist die Substitution mit FFP. Sind damit keine aus -<br />

reichenden Wirkspiegel erreichbar, ist die zusätzliche Gabe von Kon -<br />

zentraten erforderlich. <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren sollten dabei wegen der Gefahr<br />

der latenten Verbrauchs koagulopathie nur nach vorheriger Normalisierung<br />

des ATIII-Spiegels verabreicht werden:<br />

Substitution bei leichten <strong>Blutung</strong>en<br />

FFP (15 – 20 ml / kg KG bzw. 4 x 200 – 250 ml)<br />

Bei schweren <strong>Blutung</strong>en bzw. großen Eingriffen zusätzlich:<br />

ATIII (Kybernin ® P) (bei Werten < 50 %) :<br />

ATIII auf > 70 – 80 % anheben<br />

PPSB (Beriplex ® P/N) (bei Quick-Werten < 50 %) :<br />

20 – 25 I.E. / kg KG<br />

Fibrinogen (Haemocomplettan ® P) (bei Werten < 1g / l) :<br />

2 – 4 g<br />

Faktor-XIII (Fibrogammin ® P) (bei Werten < 50 %) :<br />

15 – 20 E / kg KG<br />

16


Hinweise:<br />

Ggf. ist die Substitution von Thrombzyten erforderlich<br />

FXIII wird von Quick <strong>und</strong> PTT nicht er fasst <strong>und</strong> sollte gesondert bestimmt<br />

werden. Ist eine FXIII-Bestimmung nicht möglich, kann das<br />

Ausmaß des Fibrino genmangels als Maßstab für den FXIII-Mangel herangezogen<br />

werden.<br />

Eine Substitution von Vitamin K kann bei Resorptionsstörungen <strong>und</strong><br />

Fett stoffwechselstörungen indiziert sein.<br />

17


8. Häufig vorkommende <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

8.2 Verbrauchskoagulopathie (DIC):<br />

Klinik <strong>und</strong> Therapiestrategie<br />

Die Verbrauchskoagulopathie ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern<br />

Komplikation einer schweren Gr<strong>und</strong>krank heit. Klinisch wer den<br />

<strong>Blutung</strong>en, Throm bosen <strong>und</strong> Organdysfunktionen beobachtet.<br />

Zeichen einer klinisch manifesten Verbrauchskoagulo pathie<br />

Ausgeprägte <strong>Blutung</strong>sneigung (petechiale <strong>und</strong> flächenhafte<br />

Blu tungen; <strong>Blutung</strong>en aus Stichkanälen <strong>und</strong> zunächst aus frischen,<br />

später auch aus älteren W<strong>und</strong>en)<br />

Thrombosierung der Kapillaren in den Organen<br />

Organdysfunktionen bzw. Organaus fälle<br />

(z.B. Leber, Lunge, Niere, Darm)<br />

Veränderungen der <strong>Gerinnung</strong>sparameter<br />

Quick<br />

PTT<br />

Thrombozyten<br />

ATIII<br />

Einzelfaktoren (z.B. Fibrinogen, FXIII, FV)<br />

Umsatzmarker <strong>Gerinnung</strong> <strong>und</strong> Fibrinolyse<br />

18<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />


Therapiestrategie bei DIC<br />

Therapeutisch steht die Bekämpfung, möglichst Beseitigung der Gr<strong>und</strong>krankheit<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Gelingt dies rechtzeitig, normali siert sich die <strong>Gerinnung</strong><br />

oft auch ohne Substitution von allein. Zwei te wichtige Therapiesäule<br />

ist die Bekämpfung der Kreislauf- <strong>und</strong> Organschäden. Erst an dritter<br />

Stelle steht die eigentliche <strong>Gerinnung</strong>s therapie mit Blockade der Verbrauchsreaktion<br />

<strong>und</strong> Substitution der fehlenden Faktoren bei <strong>Blutung</strong>en:<br />

1. Bekämpfung, möglichst Beseitigung der Gr<strong>und</strong>krankheit<br />

2. Bekämpfung der Kreislauf- <strong>und</strong> Organschäden (Hypovolämie, Schock,<br />

Azidose, Organinsuffizienzen)<br />

3. <strong>Gerinnung</strong>sspezifische Therapie<br />

Unterbrechung des Verbrauchs<br />

Vermeidung der Mikrothrombo sierung<br />

Bekämpfung der <strong>Blutung</strong>sneigung<br />

Krankheitsbilder mit Prädisposition<br />

zur Verbrauchskoagulopathie (DIC)<br />

Septikämien bzw. Infektionskrankheiten<br />

Schockzustände <strong>und</strong> Mikrozirku lations störungen<br />

Polytraumen (meist in Kombination mit Schock)<br />

Große Operationen (z.B. Lunge, Prostata, Uterus)<br />

Maligne Erkrankungen<br />

Akute <strong>und</strong> chronische schwere Leberschäden<br />

Hämolysen<br />

Gynäkologisch-geburtshilfliche Komplikationen / HELLP-Syndrom<br />

Transplantatabstoßung<br />

19


8. Häufig vorkommende <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

8.2 Verbrauchskoagulopathie (DIC):<br />

<strong>Gerinnung</strong>sspezifische Therapie<br />

1. ATIII-Substitution mit Kybernin ® P<br />

20<br />

ATIII bei Werten < 80 %: auf 100 % anheben<br />

Faustregel: 1. I.E. Kybernin / kg KG f ca. 1, 5 % ATIII-Anstieg<br />

Erhaltungsdosis : ATIII auf 80 – 100 %<br />

Bei blutungsgefährdeten Patienten<br />

Standardheparin < 500 I.E. / Std. bzw. < 12.000 I.E. / Tag<br />

2. Bei <strong>Blutung</strong>en Substitution<br />

des verbrauchten <strong>Gerinnung</strong>spotenzials<br />

Fibrinogen (Haemocomplettan ® P) (bei Werten < 1 g / l): 2 – 4g<br />

PPSB (Beriplex ® P/N) (bei Quickwerten < 50 %): 20 – 25 I.E. / kg KG<br />

FXIII (Fibrogammin ® P) (bei Werten < 50 %): 15 – 20 E / kg KG<br />

Weitere Substitutionen entsprechend dem klinischen Bild<br />

<strong>und</strong> den Laborbef<strong>und</strong>en<br />

3. Bei massiven Blutverlusten<br />

Ery-Konzentrate, Thrombozyten konzentrate <strong>und</strong> FFP


Hinweise<br />

Eine gleichzeitige Heparingabe beschleunigt die gerinnungs hem mende<br />

Wirkung von ATIII, erhöht aber das <strong>Blutung</strong>s risiko. Bei<br />

blutungsgefährdeten Patien ten sollte deswegen eine Heparindosis von<br />

500 I.E / Std. bzw. 12.000 I. E. / Tag nicht überschritten werden.<br />

AT III hat wie andere <strong>Gerinnung</strong>sinhibit oren eine entzündungs hem men -<br />

de Funktion. In Fällen eines therapierefraktären SIRS kann deswegen<br />

versucht werden, durch Substitution von ATIII auf obe re Normalwerte<br />

(120 – 140 %) die entgleiste Entzündungs reak ti on zu stoppen. Um den<br />

entzündungshemmen den Effekt von ATIII nicht zu blockieren, sollte<br />

dabei kein Heparin gleichzeitig verab reicht werden.<br />

21


8. Häufig vorkommende <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

8.3 <strong>Gerinnung</strong>sstörungen bei onkologischen Patienten<br />

<strong>Gerinnung</strong>sstörungen sind bei onkologischen Patienten besonders in fortgeschrittenen<br />

Stadien nicht selten. Während bei soliden Tu moren Thrombo -<br />

em bolien dominieren, treten bei hämatologischen System erkrankungen<br />

auch Blutun gen auf. Therapeutisch steht die Bekäm p fung der<br />

Gr<strong>und</strong>krankheit im Vorder gr<strong>und</strong>; die Behand lung der <strong>Gerinnung</strong>skompli -<br />

ka tionen kann jedoch als adjuvante oder supportive Therapie unmittelbar<br />

lebensrettend sein, die Lebensqua lität verbessern oder zur Gewinnung von<br />

mehr Zeit für die Basisthe rapie führen.<br />

Komplikation Ursache<br />

DIC <strong>Gerinnung</strong>saktivierung<br />

durch Zerfall von Tumorzellen<br />

<strong>Blutung</strong>en bei Leberschäden Synthesestörungen<br />

durch Tumor oder<br />

toxische Zytostatika<br />

<strong>Blutung</strong>en bei Vitamin K-Mangel Resorptionsstörungen,<br />

Antibiotikagabe<br />

Thrombosen oder <strong>Blutung</strong>en Synthesestörungen für ATIII<br />

unter Asparaginase <strong>und</strong> Fibrinogen<br />

<strong>Blutung</strong>en mit FXIII- oder Synthesestörung, erhöhter<br />

Fibrinogen-Mangel Verbrauch, erhöhter Umsatz<br />

W<strong>und</strong>heilungsstörungen Synthesestörung, erhöhter<br />

mit FXIII-Mangel Verbrauch, erhöhter Umsatz<br />

22


In der nachfolgenden Aufstellung sind die häufigsten Tumor- oder Tumortherapie-bedingten<br />

Komplikationen aufgeführt, die mit Plas ma präparaten<br />

behandelbar sind. Die Therapie der <strong>Gerinnung</strong>sstö rung unterscheidet sich<br />

dabei nicht von derjenigen bei nicht onkolo gischen Patienten.<br />

Therapiestrategie Bemerkungen<br />

1. Gr<strong>und</strong>krankheit Detaillierte Angaben<br />

2. Kreislauf <strong>und</strong> Organfunktionen<br />

3. ATIII (Kybernin<br />

s. S. 18 – 21<br />

® P)<br />

4. Bei <strong>Blutung</strong>en:<br />

Faktorenkonzentrate<br />

1. FFP Detaillierte Angaben<br />

2. Bei schweren <strong>Blutung</strong>en<br />

ATIII + Faktoren-Konzentrate<br />

s. S. 16 – 17<br />

Vitamin K zur Prophylaxe; Bei schweren Blutun gen<br />

Bei schweren <strong>Blutung</strong>en PPSB hat FFP meist keine<br />

(Beriplex ® P/N): 20 – 25 I.E. / kg KG ausreichende Wirkung<br />

ATIII f > 60 – 80 % (Kybernin ® P) Mit FFP meist keine ge zielte<br />

FI f >1g / l (Haemocomplettan P) Aufhebung der Ge rinnungsstörung<br />

möglich; Dosierung<br />

s. S. 24 – 29<br />

FXIII (Fibrogammin ® P) Bei schweren <strong>Blutung</strong>en<br />

f 15 – 20 E / kg KG hat FFP meist keine<br />

FI (Haemocomplettan ® P)<br />

f 2 – 4 g<br />

ausreichende Wirkung<br />

FXIII f 3 x je 15 – 20 E / kg KG W<strong>und</strong>heilung ist nicht nur<br />

(Fibrogammin ® P) von FXIII abhängig<br />

23


9. Substitutionstherapie<br />

mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten<br />

9.1 Antithrombin-III-Substitution mit Kybernin P<br />

Indikationen<br />

Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie thromboembolischer Komplikationen bei<br />

erworbenem Mangel an ATIII, z.B.<br />

– DIC<br />

– Sepsis<br />

– SIRS (therapierefraktär)<br />

– Polytrauma<br />

– Neoplasie<br />

– Leberversagen (akut oder chronisch, vor PPSB-Gabe)<br />

– Gynäkologisch-geburtshilfliche Komplikationen<br />

angeborenem Mangel an ATIII<br />

Kontraindikationen<br />

Vorsicht ist geboten bei Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparats.<br />

Dosierungsempfehlung<br />

1 I. E. / kg KG f ca. 1,5 % ATIII-Anstieg<br />

ATIII-Mindestaktivität > 80 % (bei gefährdeten Patienten<br />

bis zur klinischen Besserung halten)<br />

Heparin nicht mehr als 500 I.E. / Std.<br />

Bei Nutzung der anti-inflammatorischen Wirkung des ATIII<br />

sollten obere ATIII-Normalwerte (120 – 140 %) angestrebt<br />

<strong>und</strong> kein Heparin gleichzeitig verabreicht werden.<br />

Therapieüberwachung<br />

Kontrolle des ATIII-Spiegels (mehrfach am Tag)<br />

24


Körpergewichtsbezogene Dosierungstabelle<br />

zur DIC für Kybernin P<br />

ATIII- Körpergewichtsbezogene ATIII-Dosierung<br />

Ausgangs- (I.E.) Angestrebter ATIII-Spiegel 80%;<br />

spiegel Körpergewicht in kg<br />

50 kg 60 kg 70 kg 80 kg 90 kg<br />

80 – 100 – – – – –<br />

70 500 500 500 500 500<br />

60 500 1.000 1.000 1.000 1.000<br />

50 1.000 1.000 1.500 1.500 2.000<br />

40 1.500 1.500 2.000 2.000 2.500<br />

30 1.500 2.000 2.000 2.500 3.000<br />

20 2.000 2.500 3.000 3.000 3.500<br />

10 2.500 3.000 3.500 4.000 4.000<br />

25


9. Substitutionstherapie<br />

mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten<br />

9.2 PPSB-Substitution mit Beriplex P/N<br />

Indikationen<br />

Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie von Blu tun gen bzw. <strong>Gerinnung</strong>s störun gen mit<br />

Mangel an Faktor II, VII, IX <strong>und</strong> X:<br />

<strong>Blutung</strong>en bei schweren Leber schäden.<br />

Die zusätzliche Gabe von ATIII ist angezeigt<br />

Überdosierung, Notfallsituationen <strong>und</strong> dringende Operationen<br />

während oraler Antikoagu lanzien behandlung mit Cumarin- bzw.<br />

Indandion-Präparaten<br />

Lebensbedrohliche <strong>Blutung</strong>en <strong>und</strong> Notfallsituationen bei Vitamin K1-<br />

Mangel zuständen (Verschluss ikterus, Gallenwegs- <strong>und</strong> Pan kreas-<br />

Erkran kungen, anhaltende Diarrhöen, massive Antibiotika therapie)<br />

<strong>Blutung</strong>en bei Neugeborenen (perinatale <strong>Blutung</strong>en),<br />

durch Pro thrombin komplex-Mangel bedingt oder mitbedingt<br />

<strong>Blutung</strong>sneigungen mit Mangel an Prothrombinkomplex<br />

Bei Verbrauchskoagulopathie darf PPSB nur nach Normalisierung<br />

des ATIII-Spiegels verabreicht werden<br />

Kontraindikationen<br />

Vorsicht bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Bestandteile<br />

des Produkts<br />

Thrombosegefahr, Angina pectoris, frischer Herzinfarkt (Ausnahme<br />

lebensbedrohliche <strong>Blutung</strong>en mit Mangel an Prothrombinkomplex)<br />

Aktuelle oder aus der Anamnese bekannte heparinindizierte<br />

Thrombozytopenie Typ II<br />

Verbrauchskoagulopathie ohne Unterbrechung des Verbrauchs<br />

26


Dosierungsempfehlung<br />

1 I.E. / kg KG f ca. 1 % Quickwertanstieg<br />

Initiale Notfalldosierung: 20 – 25 I.E. / kg KG<br />

Bei leichten <strong>Blutung</strong>en / kleineren Eingriffen f Quick auf 30 – 50 %<br />

Bei schweren Verletzungen / größeren Operationen f Quick auf<br />

60 – 80 %<br />

Bei schwersten <strong>Blutung</strong>en f Quick auf 80 – 100 %<br />

Therapieüberwachung<br />

Quick, ggf. Bestimmung der Einzelfaktoren (FII, FVII, FIX, FX)<br />

Körpergewichtsbezogene Notfalldosierung<br />

Beriplex P/N<br />

Körpergewicht (kg) Initialdosis in I.E.<br />

(20 – 25 I.E. / kg KG)<br />

50 1.000 – 1.250<br />

60 1.250 – 1.500<br />

70 1.500 – 1.750<br />

80 1.750 – 2.250<br />

90 2.000 – 2.500<br />

Reversion der Vitamin-K-Antagonisierung<br />

INR zu Beginn<br />

der Behandlung<br />

2,0 – 3,9 4,0 – 6,0 > 6,0<br />

Dosierung in ml/kg KG 1 1,4 2<br />

Dosierung in I.E.<br />

(Faktor IX)/kg KG<br />

25 35 50<br />

Es wird empfohlen, die maximale Dosis von 5000 I.E. F IX nicht zu überschreiten.<br />

Die Korrektur ist spätestens 30 Minuten nach Verabreichung<br />

erzielt.<br />

27


9. Substitutionstherapie<br />

mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten<br />

9.3 Fibrinogen-Substitution mit Haemocomplettan P<br />

Indikationen<br />

Hämorrhagische Diathesen bei erworbener Hypofibrinogenämie infolge<br />

Synthesestörungen bei schweren Leberschäden<br />

Gesteigerten intravasalen Verbrauchs durch disseminierte intrava sale<br />

<strong>Gerinnung</strong> <strong>und</strong> Hyperfibrinolyse, z.B. bei<br />

Geburtshilflichen Komplikationen<br />

Allen Schockformen<br />

Akuten Leukämien<br />

Verletzungen, operativen Eingriffen <strong>und</strong> Tumoren an Lunge,<br />

Pankreas, Uterus <strong>und</strong> Prostata<br />

Hämolysen<br />

Hämorrhagische Diathesen bei ange borener A-, Hypo-<br />

<strong>und</strong> Dysfibri no ge nämie<br />

Kontraindikationen<br />

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Bestandteilen<br />

des Prä parates<br />

Manifeste Thrombosen <strong>und</strong> Herzinfarkt,<br />

außer bei lebensbedrohlichen <strong>Blutung</strong>en<br />

Dosierungsempfehlungen<br />

Bei leichten <strong>Blutung</strong>en 1 – 2 g<br />

Bei schweren <strong>Blutung</strong>en 4 – 8 g<br />

Kritische Grenze des Fibri nogenspiegels: 1 g / l<br />

(perioperativ 1 – 1,5 g / l)<br />

Faustregel: Fibrinogendosis (g) = gewünschter Fibrinogen anstieg<br />

(g / l) x (Gesamtplasma volumen (l); (Gesamtplasma volumen =<br />

ca. 40 ml / kg KG)<br />

28


Therapieüberwachung<br />

Regelmäßige Kontrolle des Fibrinogenspiegels<br />

Isolierte schwere Fibrinogen-Mangelzustände fallen nicht<br />

durch hochpathologische Quick- oder PTT-Werte auf!<br />

Körpergewichtsbezogene Dosierungstabelle<br />

für Haemocomplettan P<br />

Gewünschter Dosis Haemocomplettan P<br />

Fibrinogen- bei einem Körpergewicht<br />

Anstieg (g / l) des Patienten von<br />

50 kg 60 kg 70 kg 80 kg 90 kg<br />

0,5 1 g 1 g 1 g 1 g 2 g<br />

1,0 2 g 2 g 2 – 3 g 3 g 4 g<br />

1,5 3 g 4 g 4 g 5 g 5 g<br />

2,0 4 g 5 g 6 g 6 g 7 g<br />

29


9. Substitutionstherapie<br />

mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten<br />

9.4 Faktor-XIII-Substitution mit Fibrogammin P<br />

Indikationen<br />

30<br />

Hämorrhagische Diathesen be dingt oder mitbedingt<br />

durch erworbenen FXIII-Mangel, z.B. bei:<br />

Schweren Leber parenchym schäden<br />

Verbrauchskoagulopathien<br />

Akuten Leukosen<br />

Colitis ulcerosa / M. Crohn<br />

Polytraumen<br />

Verbrennungen<br />

Größeren Operationen<br />

Stimulation der W<strong>und</strong>heilung bei bestehender<br />

oder zu erwarten der Heilungsinsuffizienz<br />

Hämorrhagische Diathesen <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />

bei an geborenem FXIII-Mangel<br />

Kontraindikationen<br />

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Bestandteilen des Präpa rates.<br />

Dosierungsempfehlungen<br />

Bei hämorrhagischen Diathesen: 15 – 20 E / kg KG<br />

Bei W<strong>und</strong>heilungsstörungen: 3 Tage je 15 – 20 E / kg KG<br />

Therapieüberwachung<br />

FXIII wird von Quick <strong>und</strong> PTT nicht erfasst, so dass eine gesonderte Bestimmung<br />

erforderlich ist. Bei komplexen Gerin nungs störungen kann evtl.<br />

das Ausmaß des Fibrinogenmangels zur Abschät zung des FXIII-Mangels<br />

herangezogen werden.


Körpergewichtsbezogene Dosierungstabelle<br />

für Fibrogammin P bei <strong>Blutung</strong>en<br />

Körpergewicht (kg) Dosis Fibrogammin P in<br />

I.E. (15 – 20 E / kg KG)<br />

50 750 – 1.000<br />

60 1.000 – 1.250<br />

70 1.000 – 1.500<br />

80 1.250 – 1.500<br />

90 1.250 – 1.750<br />

31


9. Substitutionstherapie<br />

mit <strong>Gerinnung</strong>spräparaten<br />

9.5 <strong>Gerinnung</strong>stherapie bei Massivtransfusion<br />

Basistherapie bei schweren <strong>Blutung</strong>en<br />

Bei starken <strong>Blutung</strong>en steht die chirurgische Versorgung der Blu tungs -<br />

quellen im Vordergr<strong>und</strong>. Aus transfusionsmedizinischer Sicht gelten die<br />

Regeln der Massiv transfusion:<br />

1. Volumensubstitution (inkl. Erhaltung KOD)<br />

2. Erythrozytenkonzentrate (EKs)<br />

3. GFP bzw. Faktorenkonzentrate<br />

bei unzureichendem Hämostasepotenzial<br />

4. Thrombozytenkonzentrate (TKs)<br />

Interventionsgrenzen für Faktorenkonzentrate<br />

bei schweren <strong>Blutung</strong>en<br />

Fibrinogen < 1 g / l f 2 – 4 g Haemocomplettan ® P<br />

FXIII < 50 % f 15 – 20 E / kg KG Fibrogammin ® P<br />

Quick < 50 % f 20 – 25 I.E. Beriplex ® P/N<br />

Bei schweren <strong>Blutung</strong>en ist die Gabe von FFP meist nicht ausreichend,<br />

um das Hämostasepotential genügend anzuheben.<br />

32


Ergänzungstherapie<br />

In den meisten Fällen gelingt mit der nebenstehenden Substitution eine<br />

dauer hafte Stabilisierung der Patienten. In Fällen schwieriger oder zeit auf -<br />

wendiger chirurgischer Versorgung kann bei stark aus gebluteten Pa tienten<br />

jedoch ein kurzfristiger <strong>Blutung</strong>sstopp wün schenswert, hilf reich oder lebensrettend<br />

sein. In diesen Fällen ist eine Ergän zungs therapie erforderlich:<br />

Versuch eines kurzfristigen <strong>Blutung</strong>sstopps mit FVIIa<br />

zum Zeitge winn für die chirurgische Versorgung<br />

<strong>und</strong> zum Aufbau eines aus reichenden <strong>Gerinnung</strong>spotenzials<br />

Substitution der fehlenden Blut komponenten (EKs, TKs, FFP,<br />

Fakto renkonzentrate [besonders Fibrinogen <strong>und</strong> FXIII])<br />

Hinweise<br />

Eine Gabe von FVIIa ohne begleitende Substitution der fehlenden<br />

Hämostasekomponenten (TKs, FFP <strong>und</strong> Faktorenkonzentrate<br />

[be sonders Fibrinogen <strong>und</strong> FXIII]) führt meist nicht zu einer<br />

dauer haften Blutstillung<br />

Die Gabe von FVIIa bei unstillbaren <strong>Blutung</strong>en ist nur<br />

als Ultima Ratio gerechtfertigt<br />

Besteht der Verdacht auf eine Entgleisung zur DIC, dann sollte<br />

auch der ATIII-Spiegel kontrolliert <strong>und</strong> normalisiert werden<br />

Falls eine FXIII-Bestimmung nicht möglich ist, kann evtl. das<br />

Aus maß des Fibrinogenmangels zur Ab schätzung des FXIII-Mangels<br />

herangezogen werden (gleichmäßiger Verlust beider Komponenten<br />

ist zu erwarten)<br />

Bei Massivtransfusion dominiert oft ein ausgeprägter Fibrinogen mangel<br />

33


10. Gefrorenes Frischplama <strong>und</strong> Fakto ren -<br />

konzen trate als sich gegenseitig<br />

ergänzende <strong>Gerinnung</strong>stherapeutika<br />

Bei komplexen <strong>Gerinnung</strong>sstörungen werden FFP <strong>und</strong> Faktorenkon zen tra -<br />

te oft gemeinsam appliziert, in anderen Fällen werden ent weder Konzentrate<br />

oder FFP bevorzugt. Damit stellt sich die Frage nach der Abgrenzung<br />

dieser Therapeutika.<br />

Haupteinsatzgebiete für FFP sind schwere, substitutionspflichtige <strong>Blutung</strong>en<br />

im Rahmen der Blutkomponententherapie (ergänzend zu Ery-Konzen -<br />

traten).<br />

Schwerpunkte der Faktorenkonzentrate sind <strong>Gerinnung</strong>sstörungen mit<br />

Man gel eines oder mehrerer Faktoren (z.B. bei Hämophilie).<br />

Krankheitsbild <strong>Gerinnung</strong>sspezifische<br />

Primärtherapie<br />

<strong>Gerinnung</strong>sstörungen FFP + Faktorenkonzentrate, ggf.<br />

bei schweren Leberschäden Thrombozytenkonzentrate<br />

<strong>Blutung</strong>en bei Massiv- <strong>und</strong> FFP + Faktorenkonzentrate, ggf.<br />

Notfalltransfusionen Thrombozytenkonzentrate<br />

<strong>Blutung</strong>en bei Massiv- <strong>und</strong> Not - FFP + Faktorenkonzentrate + ATIII, ggf.<br />

falltransfusionen mit begleitender<br />

Verbrauchskoagulopathie<br />

Thrombozytenkonzentrate<br />

Verbrauchskoagulopathien ATIII, ggf. Faktorenkonzen -<br />

ohne massive <strong>Blutung</strong>en trate bei Unterschreitung<br />

der kritischen Grenzwerte<br />

<strong>Blutung</strong>en, Notfälle <strong>und</strong> Überdosier<br />

ung unter oraler Antikoa gu la tion<br />

PPSB + Vitamin K<br />

Massivtransfusion FFP, Thrombozytenmit<br />

unstillbaren <strong>Blutung</strong>en konzen trate <strong>und</strong> Faktorenkonzen<br />

trate<br />

34


Wegen der großen Infusionsvolumina von FFP sind große Mengen nur bei<br />

gleichzeitigem Volumenmangel (d.h. bei großen Blutverlus ten) applizierbar.<br />

Bei schweren komplexen <strong>Gerinnung</strong>s störungen, z.B. zum Aufbau eines perioperativ<br />

ausreichenden <strong>Gerinnung</strong>s poten zials bei schwe ren Leberschäden,<br />

ist die Wirkung von FFP deswegen begrenzt <strong>und</strong> oft die zusätzliche<br />

Gabe von Faktoren konzentraten erforderlich. Ist ein engmaschiges Monitoring<br />

z. B. mit dem ROTEM-System möglich (vgl. S. 9), kann oft sehr viel<br />

effektiver mit Konzentraten als mit FFP therapiert werden.<br />

In der nachfolgenden Aufstellung sind für die überlappenden Indi ka -<br />

tionsgebiete Kriterien für den rationalen Einsatz von FFP <strong>und</strong> Konzentraten<br />

angegeben:<br />

Bemerkungen<br />

ATIII + Faktorenkonzentrate, wenn die gewünschten Wirkspiegel<br />

mit FFP nicht erreichbar sind<br />

Faktorenkonzentrate bei Unterschreitung der kritischen Grenzwerte<br />

(Verdünnungskoagulopathie)<br />

Faktorenkonzentrate bei Unterschreitung der kritischen Grenzwerte<br />

FFP <strong>und</strong> ggf. Thrombozytenkonzentrate<br />

bei vermehrter <strong>Blutung</strong>sneigung<br />

FFP nur bei Kontraindikationen für PPSB<br />

FVIIa zum kurzfristigen <strong>Blutung</strong>s stopp, anschließend Aufbau<br />

eines ausreichenden Hämostasepotenzials durch FFP,<br />

Thrombozyten- <strong>und</strong> Faktoren konzen trate<br />

35


11. Virussicherheit der <strong>Gerinnung</strong>s präparate<br />

von CSL Behring<br />

Die Elimination <strong>und</strong> Inaktivierung von Viren wird bei den Blutplas mapräpa -<br />

raten von CSL Behring durch Kombina tion von mehreren aufeinander abgestimmten<br />

Maßnahmen gewährleistet:<br />

1. Sorgfältige Auswahl der Spender <strong>und</strong> Spenden<br />

2. Effektive Virusreduktionsschritte im Herstellungsprozess<br />

aller Präparate<br />

3. Qualitätssicherung <strong>und</strong> Überwachung jeder einzelnen Maßnahme<br />

bei der Plasmaauswahl <strong>und</strong> Produktherstellung<br />

4. Überwachung der Handelspräpa rate hinsichtlich Verträglichkeit,<br />

Wirksamkeit <strong>und</strong> Unbedenklich keit<br />

Durch die Dokumentationspflicht <strong>und</strong> die Meldepflicht hinsichtlich un er -<br />

wünschter Arzneimittelwirkungen ist jeder Anwender von Plas mapräpa -<br />

raten in das Sicherheitssystem dieser Medikamente mit einbezogen.<br />

Wichtige Kriterien zur Auswahl der Spender <strong>und</strong> Spenden<br />

Ausschluss von Spendern mit erkennbaren Risikofaktoren<br />

Spender <strong>und</strong> Spenden ausschließlich aus risikoarmen Regionen<br />

(Mitteleuropa, USA)<br />

Serologische Testung jeder einzelnen Spende<br />

Zusätzliche PCR-Testungen (HIV, HBV, HCV, HAV, Parvo B19)<br />

im Plasmapool<br />

Sperr- bzw. Quarantänelagerung aller Spenden<br />

36


Wichtige Kriterien zur Virus reduk tion<br />

<strong>und</strong> deren Über wachung<br />

Pasteurisierung oder andere, ähnlich effektive Schritte zur Virus -<br />

reduk tion im Herstellungsprozess jedes Präparates<br />

Validierung <strong>und</strong> Dokumentation aller relevanten Prozess-Schritte<br />

hinsichtlich Virusreduktion<br />

Viele Präparate mit zwei unabhängigen effektiven Virusreduktions -<br />

schritten<br />

Wichtige Kriterien zur Überwachung der Handelspräparate<br />

Firmeninterne <strong>und</strong> behördliche Kontrolle <strong>und</strong> Freigabe jeder Charge<br />

Überwachung der geforderten Spezifikationen über die gesamte<br />

Laufzeit (Haltbarkeitsdauer)<br />

Bei Meldung konkreter Verdachts momente hinsichtlich<br />

einge schränk ter Sicherheit, Wirksamkeit oder Verträglichkeit<br />

Durchfüh rung ge eigneter Gegenmaßnahmen (z.B. Präparatoder<br />

Chargen rückruf)<br />

Hinweis:<br />

Falls Sie weitere Informationen über das<br />

integrierte Sicherheitssystem benötigen,<br />

z. B. die Virusreduktionsdaten der ein -<br />

zel nen Produkte, dann fordern Sie bitte<br />

die entsprechenden Unterlagen an.<br />

37


12. Allgemeine Literatur<br />

Produktmonographien<br />

Bartels, M., Schramm, W., Graeff, H.:<br />

Fibrinogen / Faktor-XIII-Kon zentrate / Fibrinkleber<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasmaderi vaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 139 – 150<br />

Heim, M. U.:<br />

Gefrorenes Frischplasma<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasma deri vaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 57 – 74<br />

Klüter, H., Salama, A.:<br />

Thrombozytenkonzentrate<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasma derivaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 25 – 43<br />

Trobisch, H., Wüst, T.:<br />

Antithrombin-III<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasmaderivaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 151 – 164<br />

Trobisch, H., Wüst, T.:<br />

PPSB, Faktor-VII-Konzentrate<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasmaderivaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 93 – 111<br />

38


Übersichtsdarstellungen<br />

Bartels, M., v. Depka, M.:<br />

Das <strong>Gerinnung</strong>skompendium. Schnellorientierung, Bef<strong>und</strong>in ter pretation,<br />

klinische Konse quenzen<br />

Thieme-Verlag, Stuttgart, 2003, 671 Seiten<br />

v. Depka Prondzinski, M., Scharrer, I., Tiede, A., Wermes, C.:<br />

Blutgerinnung. Aktuelle Aspekte der Physiologie,<br />

Pathophysiolo gie, Klinik, Diagnostik, Prophy laxe <strong>und</strong> Therapie<br />

Uni-Med-Verlag, Bremen, 2002, 132 Seiten<br />

Egbring, K., Seitz, R., Wozniak, G. (Hrsg.):<br />

Klinische Aspekte des FXIII-Mangels<br />

Karger-Verlag, Basel, 1999, 247 Seiten<br />

Hiller, E., Riess, H.:<br />

Hämorrhagi sche Diathese <strong>und</strong> Thrombose<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesell schaft, Stuttgart, 2. Auflage 1998, 194 Seiten<br />

Korte, W., Innerhofer, P, Spannagl, M. (Hrsg):<br />

Perioperative <strong>Gerinnung</strong>sstörungen aus hämostaseologischer Sicht<br />

Hämostaseologie 26, Suppl. 1, 2006, 1 – 92<br />

Pötsch, B, Madlener, K.:<br />

<strong>Gerinnung</strong>skonsil. Rationelle Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />

von <strong>Gerinnung</strong>sstörungen<br />

Thieme-Verlag, Stuttgart, 2002, 246 Seiten<br />

Schuster, H. P., Werdan, K. (Hrsg):<br />

Intensivtherapie bei Sepsis <strong>und</strong> Multiorganversagen<br />

Springer-Verlag, Berlin, 2000, 534 Seiten<br />

39


12. Allgemeine Literatur<br />

Spezielle Fragestellungen <strong>und</strong> spezielle Literatur<br />

Bein, G., Sachs, U.:<br />

Unerwünsch te Wirkungen<br />

In: Vorstand <strong>und</strong> Wissenschaft licher Beirat der B<strong>und</strong>esärzte kammer (Hrsg.):<br />

Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten <strong>und</strong> Plasma deri vaten<br />

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2. Auflage 2003: 221 – 258<br />

Bonik, K., Rode, M. D., Broder, M.:<br />

Therapie von Fibrinogenmangel zuständen<br />

Hämostaseologie 16 (1996): 194 – 199<br />

Bruhn, H. D., Steffens, C., Zurborn, K.-H., Gieseler, F.:<br />

Tumorwachstum <strong>und</strong> Hämostase<br />

Hämostaseologie 20 (2000) 124 – 135<br />

Eisele, B.:<br />

Antithrombin III in patients with severe Sepsis<br />

Intensive Care Med. 24 (1998): 663 – 672<br />

Evans, G., Luddington, R., Baglin, F.:<br />

Beriplex P / N reverses severe warfarin-indu ced overantico agulation<br />

immediately and com pletely in pa tients presenting with major bleeding<br />

Brit. J. Haematol. 115 (2001): 998 – 1001<br />

Fourrier, F. et al.:<br />

Double-blind, placebo con trolled trial of antithrombin III concentrates in<br />

septic shock with disseminated intravascular coagulation<br />

Chest 104 (1993): 882 – 888<br />

Glasmacher, F., Kleinschmidt, R., Unkrig, C., Mezger, J.,<br />

Scharf, R.E.:<br />

Coagulation Disorders Induced by L-Asparaginase:<br />

Correction with and without Fresh-Frozen-Plasma<br />

Infusionsther. Transfusionsmed. 24 (1997): 138 – 143<br />

Hiller, E.:<br />

Paraneoplastische Hämostase störun gen. Diagnostik,<br />

thera peutische Maßnahmen<br />

Der Bay. Int. 15 (1995), 2. Son derausg. (33. Bay. Internisten kongr.): 34 – 37<br />

40


Inthorn, D. et al.:<br />

Effect of antithrombin III supplemen tation on inflammatory<br />

response in patients with severe sepsis<br />

Shock 10 (1998): 90 – 96<br />

Kemkes-Matthes, B., Fenchel, K., Matzdorff, A.:<br />

<strong>Gerinnung</strong>sstö rungen als Notfall bei onkologi schen Patienten<br />

Onkologe 5 (1999): 1083 – 1089<br />

Kretschmer, V. Weippert-Kretschmer, M.:<br />

Notfall- <strong>und</strong> Massivtransfusion<br />

In: Müller-Eckhardt (Hrsg): Transfusionsmedizin<br />

Springer-Verlag Berlin, 2. Auf lage 1996: 429 – 440<br />

Lorenz, R. et al.:<br />

Efficacy and safety of a pro thrombin complex concentrate with two virusinactivation<br />

steps in patients with severe liver damage<br />

Europ. J. Gastroenterol. & Hepatol. 15 (2003): 15 – 20<br />

Maurin, N.:<br />

Therapie lebensbe drohlicher Cu marinblutungen<br />

Intensiv- <strong>und</strong> Notfallbeh. 19 Jg. (1994): 42 – 44<br />

Oldenburg, J. et al.:<br />

Eigenschaft en <strong>und</strong> Indikationen von PPSB-Konzentraten<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Qualitäts siche rung<br />

sowie flankierender therapeutischer Maßnahmen<br />

Infusionsther. Transfusionsmed. 23 (1996): 271 – 280<br />

Preston, F.E., Laidlaw, S.T., Sampson, B., Kitchen, S.:<br />

Rapid reversal of oral anti coagulation with warfarin by a prothrombin<br />

complex concentrate (Beriplex): efficacy and safety in 42 patients<br />

Brit. J. Haematol. 116 (2002): 619 – 624<br />

Scherer, R. et al.:<br />

Diagnose <strong>und</strong> Therapie patholo gischer <strong>Gerinnung</strong>saktivierungen<br />

Anästhesist 43 (1994): 347 – 354<br />

41


Beriplex ®<br />

P/N<br />

Bezeichnung des Arzneimittels<br />

Beriplex ®<br />

P/N*) 250 I.E Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zur Herstellung einer<br />

Injektionslösung<br />

Beriplex ® P/N*) 500 I.E Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zur Herstellung einer<br />

Injektionslösung.<br />

*) Pasteurisiert/Neuverfahren (Nanometerfiltration)<br />

Qualitative <strong>und</strong> quantitative Zusammensetzung<br />

Beriplex P/N besteht aus einem Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zur Herstellung<br />

einer Injektionslösung. Der Prothrombinkomplex vom Menschen enthält<br />

nominell folgende I.E. der unten genannten Blutgerinnungsfaktoren vom<br />

Menschen:<br />

Name des Bestandteils Konzentration<br />

gebrauchsfertiger<br />

Lösung (I.E./ml)<br />

Beriplex P/N 250 I.E<br />

Inhalt pro Flasche<br />

(I.E.)<br />

Beriplex P/N 500 I.E<br />

Inhalt pro Flasche<br />

(I.E.)<br />

Wirkstoffe<br />

Blutgerinnungsfaktor II<br />

vom Menschen<br />

Blutgerinnungsfaktor VII<br />

20 – 48 200 – 480 400 – 960<br />

vom Menschen<br />

Blutgerinnungsfaktor IX<br />

10 – 25 100 – 250 200 – 500<br />

vom Menschen<br />

Blutgerinnungsfaktor X<br />

20 – 31 200 – 310 400 – 620<br />

vom Menschen<br />

Weitere Wirkstoffe<br />

22 – 60 220 – 600 440 – 1200<br />

Protein C 15 – 45 150 – 450 300 – 900<br />

Protein S 13 – 26 130 – 260 260 – 520<br />

Der Gesamtproteingehalt der gebrauchsfertigen Lösung beträgt 6 – 14mg/ml.<br />

Die spezifische Aktivität von Faktor IX beträgt 2,5 I.E. pro mg Gesamtprotein.<br />

Alle Aktivitäten der Faktoren <strong>und</strong> der Proteine C <strong>und</strong> S werden gemäß den<br />

derzeit gültigen internationalen WHO-Standards bestimmt.<br />

Liste der sonstigen Bestandteile<br />

Pulver: Heparin, Humanalbumin, Antithrombin III vom Menschen, Natriumchlorid,<br />

Natriumcitrat HCl bzw. NaOH (in geringen Mengen zur Einstellung<br />

des pH-Wertes). Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke<br />

Anwendungsgebiete<br />

Behandlung <strong>und</strong> perioperative Prophylaxe von <strong>Blutung</strong>en bei einem<br />

erworbenen Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren, wie zum Beispiel ein<br />

durch die Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten verursachter Mangelzustand<br />

oder eine Überdosierung von Vitamin-K-Antagonisten, wenn eine<br />

schnelle Korrektur des Mangels erforderlich ist.Behandlung <strong>und</strong> perioperative<br />

Prophylaxe von <strong>Blutung</strong>en bei einem angeborenen Mangel eines Vitamin-K-<br />

42


abhängigen <strong>Gerinnung</strong>sfaktors, sofern keine Einzelfaktorkonzentrate zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Gegenanzeigen<br />

Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der Bestandteile des<br />

Präparates. Thrombosegefahr, Angina pectoris, frischer Herzinfarkt (Ausnahme:<br />

lebensbedrohliche <strong>Blutung</strong>en infolge Überdosierung von oralen<br />

Antikoagulantien sowie vor Einleitung einer fibrinolytischen Therapie). Bei<br />

Verbrauchskoagulopathie dürfen Prothrombinkomplex-Präparate nur nach<br />

Unterbrechung des Verbrauchs appliziert werden. Anamnestisch bekannte<br />

Heparin-induzierte Thrombozytopenie.<br />

Inhaber der Zulassung<br />

CSL Behring GmbH, Emil-von-Behring-Str. 76, 35041 Marburg, Deutschland<br />

Abgabe/Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht<br />

Rezept- <strong>und</strong> apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten<br />

Pharmakodynamische Eigenschaften<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihämorrhagika, Blutgerinnungsfaktoren<br />

II, VII, IX <strong>und</strong> X in Kombination. ATC-Code: B02B D01.<br />

Die <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren II, VII, IX <strong>und</strong> X, die Vitamin-K abhängig in der Leber<br />

synthetisiert werden, werden im allgemeinen als Prothrombinkomplex<br />

bezeichnet. Zusätzlich zu den <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren sind in Beriplex P/N 250<br />

I.E/500 I.E die Vitamin-K abhängigen <strong>Gerinnung</strong>sinhibitoren Protein C <strong>und</strong><br />

Protein S enthalten.<br />

Faktor VII ist das Zymogen der aktiven Serinprotease Faktor VIIa, welche die<br />

extrinsischen Abläufe der Blutgerinnung initiiert. Der Komplex aus<br />

Gewebsthromboplastin <strong>und</strong> Faktor VIIa aktiviert die <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren X<br />

<strong>und</strong> IX zu Xa <strong>und</strong> IXa. Im weiteren Verlauf der <strong>Gerinnung</strong>skaskade wird<br />

Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin gespalten. Durch Thrombin wird aus<br />

Fibrinogen Fibrin gebildet, das zu einem Gerinnsel vernetzt wird. Die<br />

physiologische Bildung von Thrombin hat eine vitale Bedeutung für die<br />

Plättchenfunktion als Teil der primären Haemostase.<br />

Der isolierte schwere Mangel an Faktor VII führt aufgr<strong>und</strong> einer gestörten<br />

primären Hämostase mit einer reduzierten Thrombin- <strong>und</strong> Fibrinbildung zu<br />

<strong>Blutung</strong>sneigungen. Der isolierte Mangel an Faktor IX ist eine der klassischen<br />

Hämophilien (Hämophilie B). Der isolierte Mangel an Faktor II oder Faktor X<br />

ist sehr selten, kann aber in schweren Fällen <strong>Blutung</strong>en wie bei klassischen<br />

Hämophilien verursachen.<br />

Die weiteren Bestandteile, die <strong>Gerinnung</strong>sinhibitoren Protein C <strong>und</strong> Protein S,<br />

werden ebenfalls in der Leber synthetisiert. Die biologische Aktivität von<br />

Protein C wird durch den Cofaktor Protein S verstärkt. Aktiviertes Protein C<br />

hemmt die <strong>Gerinnung</strong> durch Inaktivierung der <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren Va <strong>und</strong><br />

43


VIIIa. Protein S ist als Cofaktor von Protein C an der Hemmung der <strong>Gerinnung</strong><br />

beteiligt. Protein-C-Mangel kann mit einem Thromboserisiko einhergehen.<br />

Der erworbene Mangel an Vitamin-K-abhängigen <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren tritt im<br />

Rahmen der Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten auf. Bei einem<br />

schwerwiegenden Mangel kommt es zu einer starken <strong>Blutung</strong>stendenz, die<br />

eher durch retroperitoneale, zerebrale <strong>Blutung</strong>en als durch Muskel- <strong>und</strong><br />

Gelenksblutungen charakterisiert ist. Eine schwere Leberinsuffizienz führt<br />

ebenfalls zu einer deutlichen Reduzierung der Vitamin-K-abhängigen<br />

<strong>Gerinnung</strong>sfaktoren <strong>und</strong> einer meist komplexen <strong>Blutung</strong>sneigung, aufgr<strong>und</strong><br />

einer gleichzeitig reduzierten intravasalen <strong>Gerinnung</strong>, einer erniedrigten<br />

Thrombozytenzahl, einer Reduzierung der <strong>Gerinnung</strong>sinhibitoren sowie einer<br />

verminderten Fibrinolyse.<br />

Die Verabreichung von Prothrombinkomplex-Konzentrat vom Menschen führt<br />

zu einem Anstieg der Vitamin-K-abhängigen <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren im Plasma<br />

<strong>und</strong> kann, bei Patienten die unter einem Mangel an einem oder mehreren<br />

Vitamin-K-abhängigen <strong>Gerinnung</strong>sfaktoren leiden, die <strong>Gerinnung</strong>sstörung<br />

vorübergehend korrigieren.<br />

Informationen betreffend Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln <strong>und</strong> Nebenwirkungen,<br />

entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

Fibrogammin ® P 250 E/1250 E<br />

Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung<br />

Wirkstoff<br />

Blutgerinnungsfaktor XIII, human, pasteurisiert (P)<br />

Zusammensetzung (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art <strong>und</strong> Menge)<br />

Fibrogammin ®<br />

P 250 E <strong>und</strong> Fibrogammin ®<br />

P 1250 E ist ein Pulver zur Herstellung<br />

einer Lösung zur intravenösen Anwendung.<br />

1 Durchstichflasche enthält:<br />

Fibrogammin ®<br />

P 250 E 1250 E<br />

Lyophilisiertes Pulver<br />

Humanplasmafraktion mit einer<br />

68 – 135 mg 340 – 673 mg<br />

Faktor XIII Aktivität von 250 E* 1250 E*<br />

Gesamtprotein<br />

Lösungsmittel:<br />

24 – 64 mg 120 – 320 mg<br />

Wasser für Injektionszwecke 4 ml 20 ml<br />

*....1 Einheit (E) entspricht der Faktor-XIII-Aktivität von 1 ml frischem<br />

Citratplasma (Mischplasma) ges<strong>und</strong>er Spender<br />

44


Hilfsstoffe<br />

Fibrogammin ®<br />

P 250 E 1250 E<br />

Human-Albumin 24 - 40 mg 120 –200 mg<br />

Glukose 16 - 24 mg 80 –120 mg<br />

Natriumchlorid 28 - 44 mg 140 –220 mg<br />

Beigepacktes Lösungsmittel:<br />

Wasser für Injektionszwecke 4 ml<br />

20 ml<br />

HCl bzw. NaOH (in geringen Mengen zur Einstellung des pH Wertes).<br />

Anwendungsgebiete<br />

Kongenitaler Mangel an Faktor XIII <strong>und</strong> daraus resultierende hämorrhagische<br />

Diathese, <strong>Blutung</strong>en <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilungsstörungen.<br />

Hämorrhagische Diathese, bedingt oder mitbedingt durch erworbenen<br />

Faktor-XIII-Mangel, z.B. bei akuten Leukosen <strong>und</strong> Lebererkrankungen<br />

(Schub bei Zirrhose <strong>und</strong> Leberdystrophien) sowie bei Verbrauchskoagulopathie.<br />

Zur supportiven Therapie bei W<strong>und</strong>heilungsstörungen, insbesondere bei<br />

Ulcus cruris, nach ausgedehnten Operationen <strong>und</strong> Verletzungen.<br />

Zur Förderung der Knochenbruchheilung.<br />

Gegenanzeigen<br />

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Inhaltsstoffe.<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe:<br />

Hämostyptika/Antihämorrhagika: Blutgerinnungsfaktor XIII<br />

ATC-Code: B02B D07<br />

Zulassungsinhaber:<br />

CSL Behring GmbH, A-Wien<br />

Zulassungsnummer:<br />

2-00163 Fibrogammin P 250 E<br />

2-00164 Fibrogammin P 1250 E<br />

Rezept- <strong>und</strong> apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten<br />

Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen<br />

Mitteln, Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung sind<br />

der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

45


Haemocomplettan ®<br />

P<br />

Bezeichnung des Arzneimittels<br />

Haemocomplettan � P*<br />

Zusammensetzung (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art <strong>und</strong> Menge)<br />

Wirkstoff<br />

Fibrinogen vom Menschen<br />

1 Durchstichflasche mit Lyophilisat (Humanplasmafraktion) enthält:<br />

Haemocomplettan � P 1 g 2g<br />

Lyophilisiertes Pulver<br />

Fibrinogen vom Menschen<br />

1925 - 3010 mg 3850 - 6020 mg<br />

900 - 1300 mg 1800 - 2600 mg<br />

Gesamtprotein 1300 - 1900 mg 2600 - 3800 mg<br />

Hilfsstoffe<br />

Haemocomplettan � P 1 g 2g<br />

Human Albumin 400 - 700 mg 800 - 1400 mg<br />

Natriumchlorid 200 - 350 mg 400 - 700 mg<br />

L-Argininhydrochlorid, Natriumcitrat-Dihydrat, NaOH (zur Einstellung des<br />

pH-Wertes)<br />

Darreichungsform<br />

Pulver zur intravenösen Anwendung nach Auflösung mit Wasser für<br />

Injektionszwecke<br />

Anwendungsgebiete<br />

Hämorrhagische Diathesen bei<br />

- kongenitaler Hypo-, Dys- <strong>und</strong> Afibrinogenämie<br />

- erworbener Hypofibrinogenämie infolge<br />

a) Synthesestörungen bei schweren Leberparenchymschäden<br />

b) gesteigerten intravasalen Verbrauchs durch disseminierte intra-<br />

vaskuläre <strong>Gerinnung</strong> <strong>und</strong> Hyperfibrinolyse.<br />

Die wichtigsten Krankheitsbilder, die mit einem Defibrinierungs-syndrom<br />

einhergehen können, sind geburtshilfliche Komplikati-onen, Hämolyse nach<br />

Fehltransfusionen <strong>und</strong> Intoxikationen, alle Schockformen, Verletzungen,<br />

operative Eingriffe <strong>und</strong> Tumoren an Lunge, Pankreas, Uterus <strong>und</strong> Prostata,<br />

akute Leukämien sowie Leberzirrhose.<br />

Gegenanzeigen<br />

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Bestandteilen des Präparates.<br />

Manifeste Thrombosen oder Herzinfarkt, außer bei lebensbedrohlichen<br />

<strong>Blutung</strong>en.<br />

46


Pharmakologische Eigenschaften Pharmakodynamische Eigenschaften:<br />

Haemocomplettan ® P gehört zu der pharmakotherapeutischen Gruppe der<br />

Hämostyptika/Antihämorrhagika ATC-Code: B02 BB 01.<br />

Haemocomplettan ®<br />

P ist ein gereinigtes Konzentrat des Fibrinogens (Blutgerinnungsfaktor<br />

I). Es wird aus menschlichem Plasma gewonnen, liegt als<br />

weißes Lyophilisat vor <strong>und</strong> enthält kein Konservierungsmittel.<br />

Fibrinogen wird unter dem Einfluss von Thrombin, aktiviertem <strong>Gerinnung</strong>sfaktor<br />

XIII (F XIIIa) <strong>und</strong> Calciumionen zu einem festen, mechanisch<br />

belastbaren dreidimensionalen Fibrinnetz umge-wandelt, das die plasmatische<br />

Blutstillung bewirkt.<br />

Name oder Firma <strong>und</strong> Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers:<br />

Zulassungsinhaber: Hersteller:<br />

CSL Behring GmbH CSL Behring GmbH<br />

Altmannsdorfer Strasse 104 Emil-von-Behring Strasse 76<br />

A-1120 Wien D-35041Marburg<br />

Zulassungsnummer: 2-00136<br />

Rezept- <strong>und</strong> apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten<br />

Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen<br />

Mitteln, Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung sind<br />

der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.<br />

*Pasteurisiert<br />

Kybernin � P<br />

Bezeichnung des Arzneimittels<br />

Kybernin � P*<br />

Wirkstoff<br />

Antithrombin III, human<br />

Zusammensetzung<br />

(arzneilich wirksame Bestandteile nach Art <strong>und</strong> Menge)<br />

Kybernin � P 500 I.E. 1000I.E.<br />

Lyophilisiertes Pulver (Humanplasmafraktion) 309 mg 619 mg<br />

Antithrombin III 500 I.E. 1000 I. E.<br />

Gesamtprotein 95 mg 190 mg<br />

47


Nach Rekonstitution enthält die gebrauchsfertige Lösung 50 I.E./ml<br />

Antithrombin III.<br />

Hilfsstoffe<br />

Aminoessigsäure, Natriumcitrat, Natriumchlorid, HCL bzw. NaOH (in<br />

geringen Mengen zur Einstellung des pH-Wertes)<br />

Beigepacktes Lösungsmittel<br />

Wasser für Injektionszwecke (10 ml, 20 ml)<br />

Anwendungsgebiete<br />

Zur Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie von thromboembolischen Komplikationen bei<br />

angeborenem Mangel an Antithrombin III, erworbenem Mangel an Antithrombin<br />

III<br />

Gegenanzeigen<br />

Bei Patienten mit bekannten allergischen Reaktionen auf die Bestandteile<br />

des Präparates ist Vorsicht geboten.<br />

Name oder Firma des pharmazeutischen Unternehmers<br />

Zulassungsinhaber: Hersteller:<br />

CSL Behring GmbH CSL Behring GmbH<br />

Altmannsdorfer Strasse 104 Emil-von-Behring Strasse 76<br />

A-1120 Wien D-35041Marburg<br />

Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht<br />

Rezept- <strong>und</strong> apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten<br />

Pharmakodynamische Eigenschaften<br />

Antithrombin III ist der wichtigste physiologische Inhibitor der Blutgerinnung.<br />

Die Hemmwirkung basiert auf der Bildung einer kovalenten<br />

Bindung zwischen Antithrombin III <strong>und</strong> dem aktiven Zentrum von Serinproteasen.<br />

Diese so entstehenden AT III-Enzym-Komplexe werden durch<br />

das Retikuloendotheliale System (RES) abgebaut. AT III inaktiviert vor allem<br />

Thrombin <strong>und</strong> Faktor Xa, aber auch andere Serinproteasen, wie z. B.<br />

aktivierte Formen von Faktor IX, XI <strong>und</strong> XII. Aufgr<strong>und</strong> seiner breiten<br />

Hemmwirkung, die durch Heparin stark beschleunigt wird, spielt AT III eine<br />

zentrale Rolle bei der Regulation der Hämostase. Die normale AT III<br />

Aktivität beträgt bei Erwachsenen 80-100%, bei Neugeborenen wird etwa<br />

die Hälfte dieser Aktivität gef<strong>und</strong>en.<br />

Dauer der Haltbarkeit<br />

3 Jahre<br />

48


Besondere Lagerungshinweise<br />

Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren! Lichtschutz erforderlich.<br />

Nach Öffnen des Behältnisses (Pulver) ist dessen Inhalt sofort im<br />

beigepackten Lösungsmittel zu suspendieren. Die chemische <strong>und</strong><br />

physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 8 St<strong>und</strong>en<br />

bei +20°C bis +25°C nachgewiesen.<br />

Aus mikrobiologischer Sicht <strong>und</strong> da Kybernin � P keine Konservierungsmittel<br />

enthält, sollte das gelöste Produkt sofort verbraucht werden.<br />

Falls es nicht sofort angewendet wird, soll die Aufbe-wahrung der<br />

gebrauchsfertigen Lösung 8 St<strong>und</strong>en bei +20°C bis +25 °C nicht<br />

überschreiten. Kybernin � P darf nach Ablaufen des auf Packung <strong>und</strong><br />

Behältnis angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.<br />

Nicht verbrauchte Lösung muss fachgerecht entsorgt werden.<br />

Informationen betreffend Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln <strong>und</strong> Nebenwirkungen,<br />

entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

* Pasteurisiert<br />

Pharmakodynamische Eigenschaften<br />

Antithrombin III ist der wichtigste physiologische Inhibitor der Blutgerinnung.<br />

Die Hemmwirkung basiert auf der Bildung einer kovalenten<br />

Bindung zwischen Antithrombin III <strong>und</strong> dem aktiven Zentrum von Serinproteasen.<br />

Diese so entstehenden AT III-Enzym-Komplexe werden durch<br />

das Retikuloendotheliale System (RES) abgebaut. AT III inaktiviert vor allem<br />

Thrombin <strong>und</strong> Faktor Xa, aber auch andere Serinproteasen, wie z. B.<br />

aktivierte Formen von Faktor IX, XI <strong>und</strong> XII. Aufgr<strong>und</strong> seiner breiten<br />

Hemmwirkung, die durch Heparin stark beschleunigt wird, spielt AT III eine<br />

zentrale Rolle bei der Regulation der Hämostase. Die normale AT III<br />

Aktivität beträgt bei Erwachsenen 80-100%, bei Neugeborenen wird etwa<br />

die Hälfte dieser Aktivität gef<strong>und</strong>en.<br />

Dauer der Haltbarkeit<br />

3 Jahre<br />

Besondere Lagerungshinweise<br />

Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren! Lichtschutz erforderlich.<br />

Nach Öffnen des Behältnisses (Pulver) ist dessen Inhalt sofort im<br />

beigepackten Lösungsmittel zu suspendieren. Die chemische <strong>und</strong><br />

physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 8 St<strong>und</strong>en<br />

bei +20°C bis +25°C nachgewiesen.<br />

Aus mikrobiologischer Sicht <strong>und</strong> da Kybernin � P keine Konservierungsmittel<br />

enthält, sollte das gelöste Produkt sofort verbraucht werden.<br />

Falls es nicht sofort angewendet wird, soll die Aufbe-wahrung der<br />

gebrauchsfertigen Lösung 8 St<strong>und</strong>en bei +20°C bis +25 °C nicht<br />

überschreiten. Kybernin � P darf nach Ablaufen des auf Packung <strong>und</strong><br />

49


y g<br />

Behältnis angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.<br />

Nicht verbrauchte Lösung muss fachgerecht entsorgt werden.<br />

Informationen betreffend Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln <strong>und</strong> Nebenwirkungen,<br />

entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

* Pasteurisiert<br />

Haemate ® P<br />

Pulver <strong>und</strong> Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung<br />

Zusammensetzung<br />

Wirkstoff: von-Willebrand-Faktor, Blutgerinnungsfaktor VIII vom Menschen<br />

1 Durchstichflasche mit Lyophilisat (Humanplasmafraktion) enthält:<br />

Haemate P 250 I.E. FVIII:C 500 I.E. FVIII:C 1000 I.E. FVIII:C<br />

600 I.E. vWF:RCof 1200 I.E. vWF:RCof 2400 I.E. vWF:RCof<br />

Lyophilisiertes Pulver 152,5-296 mg 305-592 mg 610-1184 mg<br />

Gesamtprotein<br />

von-Willebrand-Faktor-<br />

Ristocetin-Cofaktor-<br />

50-110 mg 100-220 mg 200-440 mg<br />

Aktivität (vWF:RCof) 600 I.E. 1200 I.E. 2400 I.E.<br />

Faktor VIII Aktivität<br />

(F VIII:C) 250 I.E. 500 I.E. 1000 I.E.<br />

Lösungsmittel:<br />

Aqua ad injectionem<br />

5ml 10 ml 15 ml<br />

Das in Aqua ad injectionem gelöste Produkt enthält 40-60 I. E./ml<br />

humanen FVIII (250 I.E. <strong>und</strong> 500 I.E.) bzw. 54-80 I.E./ ml humanen FVIII<br />

(1000 I.E.) <strong>und</strong> 72-168 I. E./ml humanen vWF:RCof (250 I.E. <strong>und</strong> 500 I.E.)<br />

bzw. 96-224 I.E./ml humanen vWF:RCof (1000 I.E.)-<br />

Die Aktivität (I. E.) wird gemäß der Monographie des Europäischen<br />

Arzneibuches bestimmt (chromogener Assay). Die spezifische Aktivität von<br />

Haemate P beträgt für den FVIII mind. 2 I. E./mg, für den vWF:RCof mind.<br />

3,3 I. E./mg<br />

Haemate P wird aus humanem Plasma gewonnen <strong>und</strong> stellt aufgr<strong>und</strong> des<br />

geringen Anteils an FVIII/mg Gesamtprotein (spezifische Aktivität) ein<br />

"Intermediate Purity"-<strong>Gerinnung</strong>sfaktor-Konzentrat dar [M. Manucci;<br />

Baillière`s Clinical Haematology 9, 2, 273-290, (1996)].<br />

Hilfsstoffe<br />

Haemate P 250 I.E. FVIII:C<br />

600 I.E.<br />

vWF:RCof<br />

500 I.E. FVIII:C<br />

1200 I.E.<br />

vWF:RCof<br />

1000 I.E. FVIII:C<br />

2400 I.E.<br />

vWF:RCof<br />

Human-Albumin 40-60 mg 80-120 mg 160-240 mg<br />

Aminoessigsäure 75-125 mg 150-250 mg 300-500 mg<br />

Natriumchlorid 10-20 mg 20-40 mg 40-80 mg<br />

Natriumcitrat 17,5-35 mg 35-70 mg 70-140 mg<br />

50


Anwendungsgebiete<br />

� Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie von <strong>Blutung</strong>en bei von-Willebrand-Jürgens-<br />

Syndrom (vWJS)<br />

� In Notfallsituationen zur Therapie bei Hämophilie A bzw. zur Therapie<br />

akuter <strong>Blutung</strong>en bei erworbenem Faktor-VIII-Mangel<br />

� Für die Prophylaxe <strong>und</strong> Dauerbehandlung von Hämophilie A sollen die<br />

Patienten nach internationaler Lehrmeinung hochgereinigt-plasmatische<br />

oder rekombinante Faktor-VIII-Präparate erhalten.<br />

Gegenanzeigen<br />

Hypersensibilität gegen einen der Inhaltsstoffe von Haemate P.<br />

Name oder Firma des pharmazeutischen Unternehmers<br />

Zulassungsinhaber: Hersteller:<br />

CSL Behring GmbH CSL Behring GmbH<br />

Altmannsdorfer Straße 104 Emil-von-Behring Straße 76<br />

1120 Wien 35041 Marburg<br />

Österreich Deutschland<br />

Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht<br />

Rezept- <strong>und</strong> apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten<br />

Pharmakodynamische Eigenschaften<br />

Pharmakotherapeutische Gruppe:<br />

Antihämorrhagika, Von Willebrand Faktor <strong>und</strong> Blutgerinnungsfaktor VIII in<br />

Kombination; ATC-Code: B02BD06<br />

Der Faktor-VIII/Von-Willebrand-Faktor-Komplex besteht aus zwei Untereinheiten<br />

(FVIII <strong>und</strong> vWF), die unterschiedliche physiologische Wirkungen<br />

besitzen:<br />

F VIII ist verantwortlich für die Wirkung der plasmatischen <strong>Gerinnung</strong>. Als<br />

FIX-Cofaktor katalysiert er die Aktivierung von FX. Aktivierter FX wandelt<br />

Prothrombin in Thrombin <strong>und</strong> Thrombin wandelt Fibrinogen in Fibrin um.<br />

Dabei entsteht ein Gerinnsel.<br />

Der vWF vermittelt die Thrombozytenadhäsion am vaskulären Subendothel<br />

<strong>und</strong> beeinflußt die Thrombozytenaggregation. Zusätzlich bildet er in vivo<br />

mit dem FVIII einen Komplex <strong>und</strong> stabilisiert diesen. Er ist zur Substitutionstherapie<br />

beim von-Willebrand-Syndrom unerläßlich. Die vWF-Aktivität ist<br />

bestimmbar als von-Willebrand-Faktor:Ristocetin-Cofaktor (vWF: RCof).<br />

Bei schweren Formen des vWJS ist auch die F-VIII-Aktivität stark<br />

vermindert.<br />

Informationen betreffend Warnhinweisen <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen für die<br />

Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln <strong>und</strong> Nebenwirkungen,<br />

entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

51


Octostim ® 15�g / ml – Ampullen<br />

Zusammensetzung<br />

1 ml enthält 15 �g Desmopressinazetat in physiologischer Kochsalzlösung.<br />

Anwendungsgebiete<br />

Behandlung von <strong>Blutung</strong>en <strong>und</strong> zur <strong>Blutung</strong>sprophylaxe vor chirurgischen<br />

Eingriffen bei Patienten mit leichter Hämophilie A mit einer Faktor VIII<br />

Restaktivität > 5% <strong>und</strong> bei Patienten mit von Willebrand-Jürgens Erkrankung<br />

(nicht bei Subtyp II B) nach positivem Ansprechen auf eine Testdosis.<br />

Verkürzung oder Normalisierung einer verlängerten <strong>Blutung</strong>szeit bzw.<br />

<strong>Blutung</strong>sprophylaxe als Folge einer angeborenen oder medikamentös<br />

induzierten Thrombozytenfunktionsstörung, Urämie oder Leberzirrhose.<br />

Dosierung<br />

0,3 - 0,4 �g/kg Körpergewicht entweder 30 Minuten vor dem Eingriff<br />

subcutan injiziert, oder vor dem Eingriff langsam über 15 - 30 Minuten,<br />

gelöst in 50 - 100 ml physiologischer Kochsalzlösung inf<strong>und</strong>iert. Die initiale<br />

Dosis kann in Abständen von 12 St<strong>und</strong>en unter Überwachung des Faktor<br />

VIII Spiegels wieder angewendet werden. Wiederholungen reduzieren den<br />

Effekt, dies ist jedoch individuell stark unterschiedlich. Für zusätzliche<br />

Hemmung des fibrinolytischen Systems: Kombination mit Tranexamsäure.<br />

Gegenanzeigen<br />

Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile; habituelle oder<br />

psychogene Polydipsie; instabile Angina pectoris, Herzinsuffizienz; von<br />

Willebrand-Jürgens Syndrom Subtyp II B bzw. Faktor VIII-Strukturanomalien:<br />

schwere Formen von von Willebrand-Jürgens Syndrom Subtyp I;<br />

Hämophilie B oder Vorliegen von Faktor VIII Antikörpern; Schwangerschaftstoxikosen.<br />

Warnhinweise <strong>und</strong> Vorsichtsmaßnahmen:<br />

Besondere Vorsicht zur Verhinderung von Flüssigkeitsüberlastung <strong>und</strong><br />

Hypo-natriämie ist geboten.<br />

Wechselwirkungen<br />

Die antidiuretische Wirkung von Desmopressin kann durch Glibenclamid<br />

<strong>und</strong> Carbamazepin verkürzt, durch Clofibrat gesteigert werden.<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> Stillzeit:<br />

Die Behandlung Schwangerer sollte sorgfältig überwacht werden. Octostim<br />

sollte bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht verwendet werden.<br />

52


Nebenwirkungen<br />

Müdigkeit, Kopfschmerzen, verstopfte Nase, Rhinitis, vorübergehende<br />

Tachykardie, Gesichtsrötung, Flushphänomen, Magenschmerzen, Übelkeit,<br />

abdominale Krämpfe, Schwindel, Schmerzen oder Schwellungen an der<br />

Injektionsstelle.<br />

Überdosierung<br />

Überdosierung erhöht das Risiko von Flüssigkeitsretention <strong>und</strong><br />

Hyponatriämie.<br />

Besondere Lagerungshinweise<br />

Bei Kühlschranktemperatur (2 - 8º C) lagern. In der Außenverpackung<br />

aufbewahren.<br />

Zulassungsinhaber:<br />

Ferring Arzneimittel Ges.m.b.H. Wien<br />

Vertrieb <strong>und</strong> wissenschaftliche Information: CSL Behring GmbH, Wien<br />

Verschreibungspflichtig / Apothekenpflichtig<br />

53


CSL Behring GmbH<br />

Altmannsdorfer Straße 104<br />

A-1121 Wien<br />

Tel.: +43 (0) 1 801 01 24 69<br />

Fax: +43 (0) 1 801 01 28 68<br />

Email: office.vienna@cslbehring.com<br />

www.CSLBehring.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!