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PROF. DR. HANS G. KIPPENBERG LEBENSLAUF PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)

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DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 09.00 UHR<br />

<strong>PROF</strong>. <strong>DR</strong>. <strong>HANS</strong> G. <strong>KIPPENBERG</strong><br />

Professor of Comparative Religious Studies /<br />

School of Humanities & Social Sciences – SHSS<br />

KONTAKT:<br />

Jacobs University, Bremen<br />

Deutschland, 28759 Bremen, Campus Ring 1<br />

E-Mail: kippen@uni-bremen.de, h.kippenberg@jacobs-university.de<br />

Tel.: +49 421 200-3471<br />

<strong>LEBENSLAUF</strong><br />

Hans G. Kippenberg, geboren 1939 in Bremen, promovierte 1969 in Göttingen in<br />

Allgemeiner Religionsgeschichte und habilitierte 1975 an der Freien Universität Berlin. Er<br />

war von 1977-89 Professor für Allgemeine Religionsgeschichte und Vergleichende<br />

Religionswissenschaft an der Universität Groningen, Niederlande und von 1989 bis 2004<br />

Professor für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Theorie und Geschichte der<br />

Religionen an der Universität Bremen. 1990/1 war er Fellow am Wissenschaftskolleg in<br />

Berlin, 1994 am Institute for Advanced Study, Princeton und 1995 am Zentrum für<br />

Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Von 1998 bis 2009 war er Fellow am<br />

Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Er war 1988 Gastprofessor auf dem Max-Weber-<br />

Lehrstuhl in Heidelberg, 1998 und 2003 Gastprofessor an der Universität von Chicago<br />

sowie 2000 an der Universität von Bar Ilan (Israel). Seit 2008 lehrt er Comparative<br />

Religious Studies an der privaten Jacobs University Bremen.<br />

Seine Arbeitsgebiete sind die Vorderasiatische und europäische Religionsgeschichte, die<br />

Geschichte der Religionswissenschaft, die Religionssoziologie von Max Weber sowie<br />

aktuelle religiöse Gewalt.<br />

<strong>PUBLIKATIONEN</strong> (<strong>AUSWAHL</strong>)<br />

• Hans G. Kippenberg / Tilman Seidensticker (Hg.), Terror im Dienste Gottes. Die<br />

„Geistliche Anleitung“ der Attentäter des 11. September 2001. Frankfurt: Campus 2004.<br />

• „Die Entsäkularisierung des Nahostkonflikts. Von einem Konflikt zwischen Staaten zu<br />

einem Konflikt zwischen Religionsgemeinschaften“. In: Hans Joas / Klaus Wiegandt<br />

(Hg.), Säkularisierung und die Weltreligionen. Frankfurt a.M.: Fischer 2007, S. 465-507.


• Gewalt als Gottesdienst. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung. München:<br />

C.H.Beck/ Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung 2008. Englische Übersetzung:<br />

Violence as Worship. Religious Wars in the Age of Globalization. Stanford: UP 2011<br />

• „Die Macht religiöser Vergemeinschaftung als Quelle religiöser Ambivalenz“. In: Bernd<br />

Oberdorfer/ Peter Waldmann (Hg.), Die Ambivalenz des Religiösen. Religionen als<br />

Friedenstifter und Gewalterzeuger. Freiburg i. Br.: Rombach 2008 S. 53-76.<br />

• „For the Sake of the Community: Two Scripts of Martyrdom Operations among<br />

Muslims“. In: Jitse Dikstra/ Justin Kroesen/ Yme Kuiper (eds.), Myths, Martyrs, and<br />

Modernities. FS Jan N. Bremmer. Leiden: Brill 2010, 651-670.<br />

• „Searching for the Link between Religion and Violence: A Theory of Social Action”. In:<br />

Method and Theory in the Study of Religion 22 (2010) 97-115.<br />

• „Muslimische Kontroversen über die Rechtmäßigkeit von Gewalt im Medium des<br />

Genres Fatwa“. In: Bernd Oberdorfer/ Peter Waldmann (Hg.), Machtfaktor Religion.<br />

Formen religiöserEinflußnahme auf Politik und Gesellschaft. Köln/ Weimar/ Wien:<br />

Böhlau 2012, 103-126<br />

• „Vorbilder Heiliger Gewalt – Schauplätze ihrer Praktizierung“. In: Andreas Fahrmeir<br />

(Hg.), Rechtfertigungsnarrative. Zur Begründung normativer Ordnung durch<br />

Erzählungen. Frankfurt: Campus 2013, 59-87.<br />

• „Neue Anforderungen an den Religionsbegriff: Religiöse Gewalthandlungen“. In: Müller,<br />

Tobias/ Schmidt, Thomas M. (Hg.),Was ist Religion. Beiträge zur aktuellen Debatte um<br />

den Religonsbegriff. Paderborn: Schöningh 2013, 15-30.


ZUR KONTINGENZ RELIGIÖSEN GEWALTHANDELNS<br />

ABSTRACT<br />

Mein Vortrag macht den Versuch, religiöse Gewalt zu begreifen. Es weist die beiden<br />

alternativen Auffassungen ab, Religionen seien an sich friedfertig und würden nur in der<br />

Hand von gewissenlosen Politikern gewalttätig – oder aber sie seien an sich eine Ursache<br />

von Konflikt und Gewalt.<br />

Die Beziehung zwischen Religionen und Gewalt ist weder unmöglich noch ist sie<br />

notwendig: sie ist kontingent. In den normativen Überlieferungen von Juden, Christen,<br />

Muslimen finden sich vereinzelt Berichte vorbildlicher gewalttätiger Handlungen; sie<br />

dienten späteren Generationen in existenzbedrohenden Situationen ihrer Gemeinschaft<br />

zur Rechtfertigung eigener Gewalt.<br />

Ich stelle zuerst einige dieser Berichte aus Judentum, Christentum und Islam vor. Am<br />

Beispiel der historischen Wandlung des Nahostkonflikts nach dem Sechstagekrieg von<br />

einem Konflikt zwischen Staaten (Israel und seinen Nachbarn) zu einem Krieg zwischen<br />

religiösen Gemeinschaften (Juden versus Muslime) zeige ich, wie der Weg von an sich<br />

friedlichen zu kriegerischen religiösen Gemeinschaften verläuft. Dabei richte ich den Blick<br />

auf religiöse Definitionen des Konfliktes und die daraus abgeleiteten Handlungsmodelle.

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