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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2014

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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500 Jahre Haupt- und Landgestüt<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Kretschmann kommt, lobt und bleibt<br />

Nach drei Jahren im Amt schaut auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf dem Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach vorbei. „Wird auch Zeit!“, wie Lokalpolitiker und Bewohner der Region nebenbei bemerken. Bleiben wollte er<br />

am besagten Festsamstag mit Frau Gerlinde eigentlich nur eineinhalb Stunden, um die Feierlichkeiten zum 500-jährigen<br />

Bestehen des Gestüts zu beehren. Der Grund: Zu feiern hatte er an diesem Tag selbst – seinen 66. Geburtstag. Geblieben<br />

sind Kretschmann und Gattin dann fast vier Stunden lang.<br />

Viel Applaus gab´s für den Kinderchor der Gomadinger<br />

Sternbergschule<br />

Ein Hoffest das ankam: Die Region feierte mit dem Haupt- und Landgestüt den 500. Geburtstag<br />

Im Vierspänner in die Reithalle kutschiert wurden Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Ehefrau Gerlinde<br />

und Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck mit Landwirtschaftsminister Alexander Bonde<br />

Die geladenen Fest- und Ehrengäste genossen ein regionales<br />

Buffet<br />

Auch mal entspannen und nur (zu-)gucken war drin<br />

Feste in die Pedale getreten: Gestütschefin Astrid von Velsen-Zerweck mit (v.li.) Landrat Thomas Reumann und<br />

Regierungspräsident Hermann Strampfer<br />

Premiere in 66 Lebensjahren: Kretschmann´s Fassanstich mit Hilfe von Ulrich Zimmermann<br />

Zum Festakt mit rund 300 geladenen Gästen<br />

aus der Pferdeszene, der Bundes-,<br />

Landes- und Kommunalpolitik sowie der<br />

Öffentlichkeit, hatte der Landesvater etwas<br />

mitgebracht, was nicht nur die Mitarbeiter<br />

des Gestüts, sondern auch die Region<br />

im Allgemeinen, gerne hörten. Im Zuge<br />

der Gerüchte um eine drohende Privatisierung<br />

oder gar Schließung des Gestüts, bezog<br />

er Stellung: In der Tat ginge es um eine<br />

zielgerichtete Weiterentwicklung, auch der<br />

Suche nach Möglichkeiten der Optimierung<br />

und Effizienzsteigerung, erklärte er.<br />

Das Haupt- und Landgestüt soll erhalten<br />

bleiben<br />

Aber: „Die Frage nach dem Erhalt stellt<br />

sich überhaupt nicht“. Schuldenbremse<br />

hin oder her. Weiter: „Selbstverständlich<br />

soll das Haupt- und Landgestüt<br />

Das Paar fühlte sich sichtlich wohl und blieb<br />

erhalten bleiben. Wir wollen, dass die<br />

Perle auf der <strong>Alb</strong> weiter glänzt“, unterstrich<br />

der Politiker. Und: „Was die<br />

Landesregierung dazu beitragen kann,<br />

wird sie tun“, versprach Kretschmann.<br />

Tosender Applaus. So brachte der Besuch<br />

des Ministerpräsidenten aber auch<br />

schon vorab eine nette Geschichte mit<br />

sich. Ein Vorzimmer hatte die Einladungen<br />

für die Landtagsabgeordneten zum Festakt<br />

in der Reithalle (versehentlich) in Friedrich<br />

Schillers Geburtsstadt, Marbach am Neckar,<br />

geschickt. Erinnert dies doch an eine<br />

berühmte Episode, die einst im Mai 1965<br />

Geschichte schrieb, als Queen Elisabeth II<br />

von England, in Schillers Geburtsstadt die<br />

legendäre Frage gestellt haben soll: „And<br />

where are the horses?“ („Und wo sind die<br />

Pferde?“) Kretschmann entschuldigte sich<br />

breit grinsend für das Versehen seiner „jungen<br />

Sekretärin mit Migrationshintergrund“.<br />

Mit dem Satz: „Sie stammt aus Niedersachsen“.<br />

Letzterer Kommentar sorgte für Gelächter<br />

auf allen Rängen.<br />

Ein Versehen à la Queen<br />

Zu den Gratulanten, die zum Jubiläumsakt<br />

in zwei Vierspännern in die festlich-gewienerte<br />

Reithalle einfuhren, zählten auch<br />

Herzog Friedrich von Württemberg neben<br />

Landwirtschaftsminister Alexander Bonde<br />

(Grüne) und Theo Leuchten, Vizepräsident<br />

der Reiterlichen Vereinigung. Die Gastgeberin,<br />

Landoberstallmeisterin Astrid von<br />

Velsen-Zerweck, bot mit ihren Mitarbeitern,<br />

vielen (regionalen) Akteuren und einer Abordnung<br />

der neun deutschen Landgestüten<br />

ihren Gästen ein großes Schauprogramm,<br />

das mit einer stattlichen Gratulationsquadrille<br />

den offiziellen Festakt beschloss.<br />

Buntes Hoffest lockt viele Besucher<br />

Endlich konnte draußen, im historischen<br />

Gestüts-Innenhof unter blauem Himmel<br />

das Hoffest starten, wo Pferdefreunde und<br />

Menschen aus der Region zwei Tage lang<br />

zusammen feierten. Eine kleine Premiere<br />

wartete noch am frühen Samstagabend auf<br />

den Ministerpräsidenten: Ein Fassanstich<br />

unter der Regie von Braumeister Uli Zimmermann.<br />

Der erste in 66 Lebensjahren,<br />

wie das Geburtstagskind versicherte. Seine<br />

fünf Schläge (die eigentlich vier waren) verkaufte<br />

Kretschmann ganz offiziell wie originell:<br />

„Für jedes Jahrhundert einen“.<br />

Gestütsradweg bringt Kulturgut näher<br />

Nach reichlich (musikalischer) Unterhaltung<br />

auf großer Bühne, einem ökumenischen<br />

Gottesdienst am darauffolgenden<br />

Sonntagmorgen und gut besuchten Schauprogrammen,<br />

gab es im Rahmen vom Tag<br />

der offenen Tür auf den Gestütshöfen noch<br />

ein weiteres Highlight: Die Einweihung des<br />

Gestütsradweges, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

vierer Gemeinden. In erster Linie solle<br />

er laut den Akteuren dazu dienen, das<br />

„materielle und immaterielle Kulturgut des<br />

ältesten staatlichen Gestüts in Deutschland<br />

allen Bevölkerungsgruppen näher zu<br />

bringen“. Die attraktive Fahrradroute verbindet<br />

inmitten einer malerischen Kulturlandschaft<br />

alle zum Haupt- und Landgestüt<br />

gehörenden Gestütshöfe und Vorwerke.<br />

Wem die Puste auf den 60 Kilometern mit<br />

rund 960 Höhenmetern am Stück ausgeht,<br />

kann freilich beliebig abkürzen, ergänzen<br />

und ein andermal „weiter genießen“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Patricia Kozjek (7),<br />

Maximilian Schreiner (1),<br />

Thorsten Minuth (1)<br />

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