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August 8/2014<br />
Deutschland 2,50 €<br />
Österreich 2,80 € · Schweiz 5,00 sfr · BeNeLux 2,90 €<br />
Italien 3,00 € · Spanien 3,00 €<br />
Coole<br />
Shirts<br />
+ Nähanleitung<br />
Seite 68<br />
Das <strong>Eltern</strong>magazin<br />
Fit fürs<br />
<strong>Leben</strong><br />
Entwickelt sich unser Baby richtig?<br />
Wann <strong>Eltern</strong> ganz entspannt<br />
SCHWANGER<br />
Gesund<br />
essen<br />
Mit diesen<br />
Tipps ist<br />
das ganz<br />
einfach<br />
+ Poster<br />
Seite 38<br />
abwarten können<br />
SEITE 14<br />
SCHÖNE FERIEN<br />
Mitmachen<br />
Ideen für die Kinder-Party<br />
S. 12<br />
Rezepte zum Grillen<br />
S. 30<br />
und gewinnen!<br />
11 Auto-Kindersitze<br />
für jedes Alter S. 58<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>seid</strong><br />
<strong>als</strong> <strong>Eltern</strong><br />
<strong>echt</strong> <strong>gut</strong>!<br />
Erziehen<br />
So lernen Kinder,<br />
Konflikte zu lösen<br />
Seite 20<br />
Was wir heute alles besser machen<br />
<strong>als</strong> unsere Mütter und Väter<br />
SEITE 48
Die ersten<br />
1000 Tage<br />
270 Tage<br />
+<br />
365 Tage +<br />
Schwanger 1. Jahr<br />
365 Tage<br />
2. Jahr<br />
Anzeige<br />
Für einen <strong>gut</strong>en Start ins <strong>Leben</strong><br />
Die ersten 1000 Tage sind entscheidend fürs ganze <strong>Leben</strong><br />
In den ersten 1000 Tagen – <strong>als</strong>o vom Beginn der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter – ist eine ausgewogene<br />
Ernährung für die gesunde Entwicklung eines Babys entscheidend.<br />
Für Babys ist Stillen die optimale Ernährung. Das wusste schon der Apotheker Heinrich Nestlé und sorgte sich um<br />
jene Babys, die nicht gestillt werden konnten. Damit auch sie gesund gedeihen konnten, erfand er das Nestlé<br />
Kindermehl und legte damit den Grundstein für alle späteren Säuglingsmilchnahrungen.<br />
145 Jahre Nestlé Forschung, Erfahrung und Qualität<br />
Auch heute noch dreht sich in den Nestlé Forschungszentren<br />
alles um das gesunde Wachstum von Babys<br />
und Kleinkindern. Insbesondere der Nährstoff Eiweiß<br />
trägt <strong>als</strong> Bausteinlieferant für Muskeln in hohem Maße<br />
zur Entwicklung und zum Wachstum eines Babys bei.<br />
Damit dieses Wachstum optimal verläuft, muss das<br />
Eiweiß in der Säuglingsmilch von ausgezeichneter<br />
Qualität und bedarfsger<strong>echt</strong> dosiert sein. Darüber sind<br />
sich heute Ernährungsexperten aus aller Welt einig.<br />
BEBA PRO 2 und BEBA PRO 3 mit OPTIPRO ® für ein gesundes Wachstum<br />
nach dem 6. Monat ab Einführung einer<br />
angemessenen Beikost in Kombination mit<br />
Gläschen und Breien<br />
entspricht neuesten wissenschaftlichen<br />
Empfehlungen von Ernährungsexperten<br />
mit bedarfsger<strong>echt</strong> niedrigem, besonders<br />
hochwertigem Eiweiß OPTIPRO ® für ein<br />
gesundes Wachstum<br />
mit Calcium & Vitamin D (lt. Gesetz)<br />
mit Milchsäurekulturen BL<br />
mit Omega 3 & 6 Fettsäuren (lt. Gesetz)<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Stillen ist für <strong>Ihr</strong> Baby die beste Ernährungsform und verhilft zugleich zu einem <strong>gut</strong>en Schutz gegen Krankheiten. Häufiges<br />
Anlegen ist der beste Weg, den Milchfluss anzuregen. Lassen Sie sich von <strong>Ihr</strong>er Klinik oder <strong>Ihr</strong>em Kinderarzt beraten. Eine<br />
ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft und nach der Entbindung begünstigt das Stillen. Die Entscheidung, nicht<br />
zu stillen, ist nur schwer rückgängig zu machen. Wenn Sie Säuglingsnahrung zufüttern, kann dies den Stillerfolg beeinträchtigen.<br />
Eine unsachgemäße Zubereitung von Säuglingsmilchnahrung, eine Verwendung von nicht <strong>als</strong> Säuglingsanfangsnahrung<br />
geeigneten <strong>Leben</strong>smitteln oder eine unangemessene Ernährungsmethode kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />
führen. Bitte beachten Sie deshalb sorgfältig die Hinweise und Zubereitungsanleitungen auf den Packungen.
Startklar für<br />
den Kindergarten<br />
Tasche, Hausschuhe und was<br />
<strong>Ihr</strong> Kind sonst noch braucht<br />
[ 24 ]<br />
FOTOS: CORBIS, DANIEL GERST, HERSTELLER (2), PRIVAT; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
Pimp my<br />
Shirt<br />
Helen Langfeld ist<br />
begeisterte Näherin.<br />
Exklusiv für <strong>Leben</strong> &<br />
<strong>erziehen</strong> hat sie<br />
fröhliche T-Shirts<br />
entworfen. <strong>Ihr</strong>en<br />
Töchtern gefallen<br />
sie auch<br />
[ 68 ]<br />
Ein dickes Lob für <strong>Eltern</strong><br />
Martina Kaiser<br />
Chefredakteurin<br />
Manchmal können wir es keinem<br />
r<strong>echt</strong> machen: Den einen sind wir<br />
zu nachgiebig, den nächsten zu<br />
streng. Wieder andere bemängeln,<br />
dass wir zu wenig auf unser<br />
Bauchgefühl hören und unsere<br />
Kinder verplanen. <strong>Eltern</strong> werden<br />
heute von allen Seiten kritisch<br />
beäugt – dabei machen wir Mütter und Väter einen<br />
richtig <strong>gut</strong>en Job. Sieben Punkte, die wir besser lösen<br />
<strong>als</strong> unsere <strong>Eltern</strong>, finden Sie ab Seite 48. Seien Sie <strong>als</strong>o<br />
stolz auf das, was Sie jeden Tag leisten!<br />
Neben diesem dicken Lob finden Sie in dieser Ausgabe<br />
viele Themen, die Ihnen im Alltag helfen und<br />
das <strong>Leben</strong> mit Kindern schöner machen: In unserer<br />
Titelgeschichte „Fit fürs <strong>Leben</strong>“ (Seite 14) erfahren Sie,<br />
warum viele Therapien bei Kindern überflüssig sind.<br />
Außerdem stellt die Redaktion die neuen Autokindersitze<br />
vor (Seite 54), die Sie auch gewinnen können!<br />
Und für alle, die gern nähen, gibt es eine Anleitung<br />
für tierische T-Shirts (Seite 68).<br />
Viel Freude mit dem neuen Heft und einen schönen<br />
Sommer! Das wünscht Ihnen <strong>Ihr</strong>e<br />
martina.kaiser@bayard-media.de<br />
Mit einem Abo haben Sie jede Ausgabe von <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> pünktlich im Briefkasten.<br />
Infos finden Sie auf Seite 26.<br />
Abonnenten-Service Telefon 0 83 82/277 57 - 925 (Mo – Fr von 8 – 18 Uhr), Fax 0 83 82/277 57 - 777<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51<br />
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de<br />
Klasse! Väter spielen und toben mit<br />
ihren Kindern. Familie ist ihnen wichtig<br />
[48]<br />
Erfrischung gefällig?<br />
Alles zum Thema Planschen<br />
finden Sie auf S. 42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 3
Alles okay<br />
mit dir?<br />
Wann Kinder eine Therapie<br />
brauchen und wann <strong>Eltern</strong><br />
entspannt abwarten können<br />
[ 14 ]<br />
AUSGABE 8<br />
SCHWANGER<br />
Gesund<br />
essen für 2<br />
Die besten <strong>Leben</strong>smittel<br />
für Mama und Baby<br />
[ 38 ]<br />
Tierisch coole<br />
T-Shirts<br />
Löwe, Elefant & Co.<br />
sind ganz fix aufgenäht<br />
[ 68 ]<br />
TITELFOTOS: SABINE DÜRICHEN, ILONKA BOCK (2), KIDDY, WESTEND61<br />
FOTOS: ALAMY, STEFANIE AUMILLER, HERSTELLER (6); ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
Da will ich<br />
auch mal<br />
hin!<br />
LEBEN MIT KINDERN<br />
14 Fit fürs <strong>Leben</strong><br />
Nie waren mehr Kinder<br />
in Therapie <strong>als</strong> heute.<br />
Experten beruhigen:<br />
<strong>Eltern</strong> können erst mal<br />
gelassen abwarten<br />
20 Geschwister-Zoff<br />
Einmischen oder<br />
raushalten? Was die<br />
Psycho therapeutin rät<br />
22 Start in<br />
den Kindergarten<br />
Der erste Abschied<br />
+ Checkliste und<br />
schöne Produkte<br />
28 Mit Baby in Dubai<br />
Eine Leserin erzählt vom<br />
<strong>Leben</strong> in der Fremde<br />
GESUNDHEIT<br />
& ERNÄHRUNG<br />
32 Einfach löffeln<br />
10 Tipps<br />
für den ersten Brei<br />
34 Wenn schon ein Brotkrümel<br />
krank macht<br />
Caitlin (5) hat Zöliakie<br />
38 Essen für zwei<br />
Die richtige Ernährung<br />
in der Schwangerschaft<br />
+ Poster<br />
42 Sommerzeit = Badezeit<br />
Fragen & Antworten<br />
rund ums Planschen<br />
4<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Bitte einsteigen!<br />
Wir stellen die besten<br />
Autokindersitze vor –<br />
und alle sind zu gewinnen<br />
[ 54 ]<br />
Der große<br />
Ratgeber<br />
INHALT<br />
6 <strong>Leben</strong> mit Kindern 0 – 1<br />
• Keep cool, Baby!<br />
Tipps für heiße Tage<br />
• Bleiben die Haare<br />
auf dem Rücken?<br />
10 <strong>Leben</strong> mit Kindern 1 – 3<br />
• Guten Flug! Entspannt<br />
in den Urlaub starten<br />
• Jetzt gibt's 50 Euro<br />
mehr Betreuungsgeld<br />
48<br />
FA M IL IE<br />
& PARTNERSCHAFT<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>seid</strong> <strong>als</strong> <strong>Eltern</strong><br />
<strong>echt</strong> <strong>gut</strong><br />
7 Dinge, die wir heute<br />
besser machen <strong>als</strong><br />
unsere Mütter und Väter<br />
60 Sommer ist, wenn man<br />
trotzdem lacht<br />
Tagebuch einer Mutter:<br />
Luis kommt auch mit<br />
schl<strong>echt</strong>em Wetter klar<br />
68 Pimp my Shirt<br />
Lustige Applikationen<br />
zum Aufnähen<br />
73 Glosse<br />
Nestbau<br />
GELD, TEST & SERVICE<br />
54 Sicher unterwegs<br />
Die neuen<br />
Autokindersitze<br />
+ Gewinnspiel<br />
Von Geburt an<br />
bis ins Kindergartenalter:<br />
Im Autokindersitz<br />
fährt <strong>Ihr</strong> Kind<br />
sicher mit<br />
RUBRIKEN<br />
64 Kindermund<br />
Wir verlosen 15 Baby-<br />
Puppen von Zapf<br />
66 Die Seite für Kinder<br />
Die Fuchskinder zelten<br />
70 Kreuzworträtsel<br />
Zu gewinnen:<br />
ein Wochenende<br />
im Familotel<br />
Zoff im<br />
Kinderzimmer<br />
Wie die Kleinen<br />
lernen, Konflikte<br />
selbst zu lösen<br />
[ 20 ]<br />
Sommer-<br />
Party<br />
Mit diesen<br />
Spielen wird sie<br />
ein Hit<br />
[ 12 ]<br />
Ran an<br />
den Löffel<br />
So klappt es mit<br />
dem ersten Brei<br />
[ 32 ]<br />
12 <strong>Leben</strong> mit Kindern 3 – 6<br />
• Auf zur Kinder-Party:<br />
die besten Spiel-Ideen<br />
• Ist mein Sohn<br />
hochbegabt?<br />
30 Ernährung<br />
• Grillen mit Kindern:<br />
3 Rezepte ohne Wurst<br />
• Leser-Sprechstunde<br />
zur Baby-Ernährung<br />
46 Gesundheit & Pflege<br />
• Kommt gesund<br />
wieder! Was Reisemediziner<br />
raten<br />
• Probiotika für Kaiserschnitt-Babys?<br />
52 <strong>Eltern</strong>leben<br />
• Hip: Tattoos, die zeigen,<br />
wie Sie <strong>Ihr</strong> Kind lieben<br />
• Mit Doula zur Geburt?<br />
71 Community<br />
Aktuelles von<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
74 Impressum, <strong>Vorschau</strong><br />
Das sind unsere<br />
Titelthemen<br />
Flache Plastiklöffel<br />
erleichtern<br />
die Umstellung<br />
Mit anderen <strong>Eltern</strong> quatschen,<br />
Erfahrungen austauschen,<br />
Freunde finden:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014<br />
5
Keep cool,<br />
Baby!<br />
So kommt <strong>Ihr</strong> Kind <strong>gut</strong> durch<br />
die heißen Tage und Nächte<br />
28, 29, 30 Grad im Schatten.<br />
Das Thermometer geht nach<br />
oben. Sommerlaune überall<br />
– oder jammert da doch<br />
jemand? Besonders die ganz<br />
Kleinen mögen die Hitze<br />
nicht. Manche Babys sind<br />
schlapp und quengelig,<br />
manche schlafen schl<strong>echt</strong>,<br />
manche essen weniger.<br />
Das hilft ihnen, bei hohen<br />
Temperaturen fit zu bleiben:<br />
Zimmer abkühlen.<br />
Früh morgens durchlüften,<br />
Vorhänge, Rollos, Fensterläden<br />
tagsüber schließen.<br />
Spezielle Sonnenschutzfolien<br />
(Reflektionsfolien),<br />
die innen ans Fenster geklebt<br />
werden, reflektieren<br />
die Strahlen. Ein feuchtes<br />
Handtuch über einen<br />
Stuhl hängen, das gibt<br />
beim Verdunsten etwas<br />
kühle Luft ab.<br />
Geräte ausschalten.<br />
Babyfon, Radio, Fernseher<br />
im Wohnzimmer – alle<br />
Elektrogeräte erzeugen<br />
Wärme.<br />
Dünn anziehen.<br />
Am besten Kleidung<br />
aus atmungsaktiven,<br />
natürlichen Materialien<br />
wie Öko-Baumwolle oder<br />
Seide, damit sich die Hitze<br />
nicht staut. Das Baby<br />
bleibt draußen im<br />
Schatten, Arme und Beine<br />
sind bedeckt, den Kopf<br />
schützt ein Sonnenhut.<br />
Viel trinken.<br />
Stillbabys wollen jetzt<br />
häufiger an die Brust, oft<br />
nehmen sie dann nur<br />
einen kleinen Schluck<br />
gegen den Durst.<br />
Größere Babys brauchen<br />
genügend Flüssigkeit, am<br />
besten stilles Wasser,<br />
verdünnte Schorlen oder<br />
ungesüßten Tee geben.<br />
Auf den Sommer-<br />
Schlafsack umsteigen.<br />
Eine Windel darunter<br />
reicht bei großer Hitze.<br />
Früh oder spät raus.<br />
Die beste Zeit ist gleich<br />
morgens und am späten<br />
Nachmittag, wenn<br />
die Ozonwerte niedriger<br />
sind <strong>als</strong> mittags.<br />
Vorsicht im Auto.<br />
In der Sonne kann es<br />
innen über 60 Grad heiß<br />
werden. Deshalb das Kind<br />
nicht mal ganz kurz<br />
alleine im Auto lassen.<br />
Ah, das tut <strong>gut</strong>.<br />
Wie <strong>Ihr</strong> Kind das Bad<br />
im Sommer genießt,<br />
lesen Sie ab Seite 42<br />
6<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
R A T G E B E R<br />
Jahr<br />
Es mag nicht gleich<br />
ersichtlich sein, aber<br />
dies ist ein Langohresel.<br />
Bunte Rassel mit<br />
Glöckchen im Bauch,<br />
aus einem Fair Trade<br />
Projekt, bei<br />
www.rasselfisch.de;<br />
10 Euro<br />
Mittlere<br />
Streichelgeschwindigkeit<br />
... empfinden Babys<br />
am angenehmsten. In<br />
Versuchen der Max-<br />
Planck-Forschungsgruppe<br />
„Frühe soziale<br />
Entwicklung“ haben<br />
acht bis zehn Monate<br />
alte Kinder darauf mit<br />
erhöhter Aufmerksamkeit<br />
reagiert.<br />
Außerdem hat ihr Herz<br />
gleichmäßiger<br />
geschlagen.<br />
Die Geburt<br />
geben bekannt ...<br />
Wenn Stars ihr Baby in den sozialen Medien<br />
präsentieren, zeigen sie sich dabei<br />
mal mehr, mal weniger einfallsreich<br />
KURZ UND<br />
KNAPP<br />
Die Sängerin<br />
und Designerin<br />
Gwen Stefani<br />
gibt auf Twitter wirklich nur<br />
das Nötigste preis:<br />
Welcome APOLLO BOWIE<br />
FLYNN ROSSDALE 2/28/14<br />
POMPÖS<br />
Zurückhaltung<br />
ist wahrlich<br />
kein Charakterzug<br />
von<br />
Tamara Ecclestone, der Tochter<br />
des Formel-1-Moguls Bernie.<br />
Kein Wunder <strong>als</strong>o, dass auch die<br />
Nachricht von Sophias Geburt<br />
auf Instagram voller Superlative<br />
ist, inklusive Glamour-Bild<br />
der top gestylten Neumama:<br />
Willkommen auf der Welt,<br />
Sophia, unser wunderschönes<br />
Mädchen, gestern<br />
mit knapp 3 000 Gramm<br />
geboren. Stolzester Tag<br />
unseres <strong>Leben</strong>s, noch nie<br />
haben wir solche Liebe<br />
gespürt<br />
SELIG<br />
Yvonne Catterfeld,<br />
Sängerin,<br />
Schauspielerin,<br />
Moderatorin,<br />
zeigt sich auf Facebook<br />
in Kuschellaune:<br />
Am Samstag hat der Osterhase<br />
endlich unser Küken<br />
vorbeigebracht. Dankbar<br />
und voller Liebe kuscheln<br />
wir uns jetzt wieder ins<br />
Familienglück zurück und<br />
winken selig in die Runde.<br />
Yvonne, Oliver und Charlie<br />
ORIGINELL<br />
Schauspielerin<br />
Olivia Wilde<br />
verkündet Ende<br />
April die Geburt<br />
von Otis per Twitter in Anspielung<br />
auf das berühmte Zitat<br />
„Elvis has left the building“:<br />
Ladies and gentlemen, Otis<br />
Alexander Sudeikis has<br />
LEFT the building! (I‘m the<br />
building)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 7
R A T G E B E R<br />
0-1Jahr<br />
FRAGE AN<br />
DIE EXPERTIN<br />
Chicco LullaGo<br />
(Geburt bis 6 Monate)<br />
Gepolsterte Klappmatratze, Alugestell,<br />
stabile Füße, Transporttasche. Gewicht: 7 kg<br />
139 Euro<br />
REISEBETTEN<br />
Leichtgewichte<br />
für den Urlaub<br />
Mehr Platz im Kofferraum:<br />
Die neuen Reisebetten fürs Baby<br />
machen sich ganz klein<br />
Phil & Teds Nest<br />
(Geburt bis 9 Monate)<br />
Pop-up-System, weiche Matratze, kann auch<br />
<strong>als</strong> Reisetasche genutzt werden, mit Insektenund<br />
Sonnenschutz. Gewicht: 2,5 kg<br />
www.reisebett.de; 98,80 Euro<br />
Hauck Dream‘n Play Go Plus FUN<br />
(Geburt bis ca. 2 Jahre/15 kg)<br />
Seitlicher Ausstieg, Rollen, gepolsterte<br />
Bodenauflage mit Schaumstoff. Gewicht: 9,8 kg<br />
www.mytoys.de; 54,99 Euro<br />
Schreien<br />
verhindert<br />
Geschwister<br />
Babys weinen<br />
nachts, damit ihre<br />
<strong>Eltern</strong> kein weiteres<br />
Kind zeugen. Meint<br />
der amerikanische<br />
Evolutionsbiologe<br />
David Haig. Denn:<br />
Die Brüller wollen<br />
lange gestillt werden<br />
und so den Eisprung<br />
der Mutter rauszögern.<br />
Früher<br />
hat das ihre Überlebenschancen<br />
enorm erhöht.<br />
Dein Buch<br />
Es passiert so viel.<br />
Rund um die Uhr,<br />
ununterbrochen.<br />
Und auch wenn junge<br />
<strong>Eltern</strong> es nicht für<br />
möglich halten: Bald<br />
wird vieles davon<br />
vergessen sein.<br />
Seufz. Das darf nicht<br />
passieren, deshalb<br />
landen alle kleinen<br />
und großen<br />
Ereignisse im „Baby<br />
Journal Little Circus“.<br />
Darin werden sie mit<br />
Bildern und Texten<br />
verewigt.<br />
Von Wednesday;<br />
39,90 Euro<br />
Bleiben die<br />
Haare auf<br />
dem Rücken?<br />
Sina (7 Monate) hat von<br />
Geburt an viele dunkle<br />
Haare auf dem Rücken,<br />
die bislang nicht<br />
weniger wurden.<br />
Bleibt das so? Kann ich<br />
etwas dagegen tun?<br />
Dr. Antje Söller,<br />
Kinderdermatologin aus<br />
München, antwortet:<br />
M<br />
achen Sie sich<br />
keine Sorgen, das<br />
ist bis zu einem gewissen<br />
Maße ganz normal.<br />
Manche Kinder, z.B. mit<br />
dunklerem Teint, haben<br />
veranlagungsbedingt<br />
etwas mehr Haarwuchs.<br />
Der Arzt kann beurteilen,<br />
ob es sich bei Sina<br />
um einen großflächig<br />
verteilten oder einen<br />
umschriebenen, <strong>als</strong>o nur<br />
in einem bestimmten<br />
Gebiet sichtbaren<br />
vermehrten Haarwuchs<br />
handelt. Letzteren gibt<br />
es beispielsweise über<br />
einem großflächigen<br />
Muttermal, das manchmal<br />
kaum sichtbar ist.<br />
Wie sich der Haarwuchs<br />
entwickelt, ist schwer<br />
vorherzusagen.<br />
Beobachten Sie den<br />
Haarwuchs; dagegen tun<br />
können Sie aber erst mal<br />
nichts. Leidet Sina später<br />
darunter, kann der<br />
Kinderarzt den Hormonspiegel<br />
untersuchen, um<br />
eine sogenannte primärandrogenabhängige<br />
Vermehrung der Haare<br />
auszuschließen.<br />
FOTOS: CORBIS, HERSTELLER (7), SHUTTERSTOCK (4)<br />
8<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
www.aptaforum.de<br />
Vitamin D und Jod<br />
für die Helden von morgen.<br />
Auch nach dem 1. Geburtstag bildet die Ernährung jeden Tag die Grundlage<br />
für eine gesunde Zukunft. Kleinkinder haben einen anderen und höheren<br />
Nährstoffbedarf <strong>als</strong> Erwachsene. Aptamil Kindermilch 1+ kann hier einen<br />
wichtigen Beitrag leisten.<br />
Im Schnitt werden täglich nur 51 % der empfohlenen Jod- und sogar nur 6 %<br />
der empfohlenen Vitamin D-Zufuhr über die Ernährung gedeckt. 1, 2 Vitamin D<br />
und Jod sind aber essenzielle Nährstoffe für die gesunde Entwicklung <strong>Ihr</strong>es<br />
Kindes. Aptamil Kindermilch 1+ folgt in ihrer Zusammensetzung den neuesten<br />
Empfehlungen der DGKJ 3 und ist somit altersger<strong>echt</strong> an die besonderen<br />
Ernährungsbedürfnisse von Kindern ab 1 Jahr angepasst.<br />
Vitamin D und Calcium –<br />
für normales Wachstum und<br />
Entwicklung der Knochen<br />
Jod – wichtig für das Wachstum<br />
und die Funktion der Schilddrüse<br />
Eiweißgehalt –<br />
altersger<strong>echt</strong> reduziert<br />
Vitamine A, C und D –<br />
tragen auf natürliche Weise zu<br />
einem gesunden Immunsystem bei<br />
Aptamil. Heute für morgen.<br />
Fragen? Unser <strong>Eltern</strong>-Service ist rund um die Uhr kostenlos für Sie da: 0800 2782645 oder elternservice@aptamil.de<br />
1<br />
VELS = Verzehrsstudie zur Ermittlung der <strong>Leben</strong>smittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern (2008). 2 KIGGS (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in<br />
Deutschland), Ernährungsbericht 2008. 3 Böhles, H. J., et al.: Zusammensetzung und Gebrauch von Milchgetränken für Kleinkinder. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ). Monatsschrift Kinderheilkunde 2011; 159: 981–4.
Über den<br />
Wolken<br />
... kann es für Familien ganz<br />
entspannt sein. Wenn sie die Flugreise<br />
<strong>gut</strong> vorbereitet antreten<br />
Kerstin Führer weiß Bescheid: Mit ihren zwei Kleinkindern<br />
war sie schon in 18 Ländern. <strong>Ihr</strong>e Erfahrungen hat sie in<br />
einem Buch zusammengefasst („Fliegen mit Baby und Kleinkind“,<br />
KidsAway; 14,95 Euro). <strong>Ihr</strong> wichtigster Tipp:<br />
Tief durchatmen und entspannt bleiben, dann wird alles <strong>gut</strong>.<br />
11 Dinge, die Sie vor<br />
7 Dinge, die Sie im<br />
dem Flug erledigen können Handgepäck haben sollten<br />
• Sitzplatz reservieren • Kuscheltier und Schnuller<br />
• Kindersitz (wenn vorhanden)<br />
anmelden<br />
warme Socken<br />
• Ersatzkleidung (für alle),<br />
• Kindermenü bestellen • Plastiktüte<br />
• Kinder mit Büchern<br />
• Feuchttücher, Windeln<br />
auf den Flug vorbereiten • Bestätigungsmail/-ausdruck<br />
für den Kindersitz<br />
• Handgepäck auf Maße und<br />
Gewicht überprüfen<br />
• evtl. den Cares-Gurt<br />
• Gepäck auf verschiedene <strong>als</strong> Rückhaltesystem<br />
Koffer verteilen<br />
• Trinkflasche<br />
• Eine große Tüte schützt 5 Dinge, die<br />
den Buggy vor Nässe und im Notfall helfen<br />
Schmutz<br />
• Salzstangen<br />
• Behälter mit Flüssigkeiten • Nasenspray, Fiebermittel,<br />
in Klarsichtbeutel stecken Medizin gegen Übelkeit<br />
• Eine Reiserücktrittsversicherung<br />
abschließen • bunt verpackte Kleinig-<br />
• Rescue-Tropfen<br />
• Allein<strong>erziehen</strong>de: Reisevollmacht<br />
besorgen<br />
• druckregulierende Ohrenkeiten<br />
zur Ablenkung<br />
• Sind die Reisepässe gültig? stöpsel<br />
40%<br />
der Katzenbisse<br />
entzünden sich. Wegen<br />
der langen, spitzen<br />
Zähne des Tieres können<br />
die Keime tief eindringen.<br />
Um Infektionen zu<br />
vermeiden, sollte ein<br />
Arzt die Wunde reinigen.<br />
QUELLE:<br />
KINDERAERZTE-IM-NETZ.DE<br />
<strong>Eltern</strong>-Tipp<br />
Wir haben Nico (2)<br />
ein Fotoalbum mit<br />
Bildern von<br />
der Familie,<br />
dem Kuscheltier,<br />
der Katze und<br />
sogar Baumeister<br />
Bob gemacht. Das<br />
blättert er ständig<br />
begeistert durch.<br />
MARION HECKEL, MÜNCHEN<br />
Kuh Lieselotte und ihre<br />
Kumpels vom Bauernhof<br />
haben ein neues Spiel:<br />
„Wer versteckt sich hier,<br />
Lieselotte?“ Schnell<br />
nachschauen!<br />
Sauerländer; 7,99 Euro<br />
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite<br />
Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin |<br />
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, Baby-Coach | Kindergesundheit Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt |<br />
Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth Schallhart, Medienpädagogin |<br />
Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | Familienpolitik Claudia Hagen, Familienbund der Katholiken<br />
10<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
R A T G E B E R<br />
1-3Jahre<br />
KING II LS<br />
Das Kind ist weg.<br />
Ein Albtraum.<br />
Jetzt kommt<br />
der SOS-Anhänger<br />
zum Einsatz, auf dem<br />
Mamas Handynummer<br />
steht.<br />
Geht das Kind<br />
nicht verloren<br />
(hoffentlich!), sieht er<br />
einfach süß aus.<br />
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19,50 Euro<br />
NEUE<br />
TECHNOLOGIE<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (12), THINKSTOCK<br />
„Mein Kind hört mir nie zu.“<br />
Stimmt, aber dafür kann es nichts.<br />
Forscher der University of London haben<br />
festgestellt, dass Kinder ihre Umgebung<br />
nicht mehr wahrnehmen, wenn sie<br />
sich auf einfache Aufgaben konzentrieren.<br />
betreuungsgeld<br />
Jetzt 50 Euro mehr<br />
150 Euro Betreuungsgeld<br />
gibt’s für <strong>Eltern</strong> ab<br />
1. August 2014. Es wird<br />
im Anschluss an das<br />
<strong>Eltern</strong>geld gezahlt, <strong>als</strong>o<br />
nach dem 15. <strong>Leben</strong>smonat<br />
des Kindes,<br />
maximal 22 Monate<br />
lang. Voraussetzung<br />
für die Leistung: Das<br />
Kind besucht keine<br />
öffentlich geförderte<br />
Kita und wird nicht<br />
von einer öffentlich<br />
finanzierten Tagesmutter<br />
betreut.<br />
Keine Rolle dagegen<br />
spielt es, ob Mutter und<br />
Vater (oder ein allein<strong>erziehen</strong>der<br />
<strong>Eltern</strong>teil)<br />
berufstätig sind. So<br />
haben auch <strong>Eltern</strong> ein<br />
R<strong>echt</strong> auf das Geld,<br />
wenn beide Vollzeit arbeiten<br />
und die Oma auf<br />
das Kind aufpasst.<br />
Das Geld gibt‘s unabhängig<br />
vom Einkommen<br />
(es sei denn, die<br />
<strong>Eltern</strong> hatten im Kalenderjahr<br />
vor der Geburt<br />
ein zu versteuerndes<br />
Einkommen von über<br />
500 000 Euro).<br />
Infos und die Adressen<br />
der Betreuungsgeldstellen<br />
finden <strong>Eltern</strong><br />
im Internet unter www.<br />
leben-und-<strong>erziehen</strong>.<br />
de/betreuungsgeld<br />
GRUPPE<br />
1<br />
9<br />
– 18 KG (9 M – 4 J)<br />
Auf die Plätze,<br />
fertig, los!<br />
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R A T G E B E R<br />
3-6Jahre<br />
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Ob Sommerfest oder Geburtstag —<br />
das Wichtigste bei einer Feier ist <strong>gut</strong>e Laune!<br />
Die kommt bei diesen Ideen garantiert auf<br />
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Motto basteln oder z. B. bei<br />
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drosseln: Kuchen, kleine<br />
Pizza, Grillwürste, Brezeln<br />
oder Hamburger reichen<br />
der Partygemeinde<br />
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Spieleklassiker<br />
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Jerusalem, Eierlaufen<br />
(mit Tischtennisbällen),<br />
Blinde Kuh, Topfschlagen<br />
Action-Spiele<br />
• Schnitzeljagd mit Schatzsuche<br />
• Kinderolympiade,<br />
z. B. mit Dosenwerfen,<br />
Lakritzschnur-Wettessen,<br />
Einbein-Hindernishüpfen<br />
• Verkleidungsstaffel, bei<br />
der die Kinder auf zwei<br />
Teams aufgeteilt werden,<br />
sich viel zu große Klamotten<br />
wie Shirt, Mantel,<br />
Stiefel anziehen, einen<br />
Parcours laufen und die<br />
Kleidung an das nächste<br />
Kind übergeben müssen<br />
Für die Schatzkiste<br />
Spritztiere, Hüpfknete,<br />
Esspapier, Jo-Jos, Stempel,<br />
Seifenblasen, Buttons,<br />
Luftballons, Dosenschleim,<br />
Kreisel, Sticker, Tröten<br />
Wer fängt das Schwein? Bei diesem Outdoor-Ringwurfspiel<br />
ist Geschicklichkeit gefragt, denn die Kinder müssen die Ringe über<br />
Was bei uns<br />
das Topfschlagen,<br />
ist in Mexiko<br />
die Piñata: Alle<br />
ziehen an den<br />
Bändern, bis es<br />
Süßes auf sie<br />
regnet. Piñata<br />
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15 %<br />
der Kinder und<br />
Jugendlichen in<br />
Deutschland sind<br />
übergewichtig.<br />
Dabei spielt auch<br />
der Wohnort eine<br />
Rolle, meinen<br />
Forscher<br />
der Hochschule<br />
für Technik,<br />
Wirtschaft und<br />
Kultur in Leipzig.<br />
„In benachteiligten<br />
Ortsteilen<br />
zu wohnen, wirkt<br />
sich schon bei<br />
Vorschulkindern<br />
auf deren Gewicht<br />
aus“, so Professor<br />
Dr. Elmar Brähler.<br />
die drei Holzfiguren werfen. Bei www.shop.eichhorn-toys.de; 14,99 Euro, ab 3<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Ist mein<br />
Kind hochbegabt?<br />
Die Erzieherin im Kindergarten<br />
hat mich darauf<br />
angesprochen, dass<br />
Luka (4) eventuell hochbegabt<br />
ist, weil er in<br />
vielen Bereichen deut -<br />
lich weiter ist <strong>als</strong> Gleichaltrige.<br />
Was bedeutet das<br />
für uns? Müssen wir ihn<br />
jetzt besonders fördern?<br />
Martina Hinz, Deutsche<br />
Gesellschaft für<br />
das hochbegabte Kind,<br />
antwortet:<br />
F<br />
ür Sie bedeutet das,<br />
dass Sie alles richtig<br />
gemacht haben, sonst<br />
hätte Luka sich nicht so<br />
toll entwickelt. Hat ein<br />
Kind einen Intelligenzquotienten<br />
von 130 und<br />
mehr, gilt es <strong>als</strong> hochbegabt.<br />
Ein Test macht<br />
meiner Meinung nach<br />
aber keinen Sinn, dafür<br />
müsste er lange sitzen<br />
und Fragen beantworten;<br />
zudem kann sich<br />
der Wert in diesem Alter<br />
noch ändern. Geben Sie<br />
Luka einfach den Raum,<br />
sich zu entfalten. Legen<br />
Sie mit ihm ein Beet an,<br />
gehen Sie mit ihm in<br />
den Wald, ins Museum,<br />
zum Sport. Beantworten<br />
Sie seine Fragen und<br />
bremsen Sie ihn nicht in<br />
seinem Wissensdrang –<br />
aber drängen Sie ihm<br />
nichts auf. Wenn Sie<br />
noch weitere Fragen<br />
haben, finden Sie auf<br />
www.dghk.de Infos und<br />
Ansprechpartner.<br />
FOTOS: HERSTELLER<br />
12<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Typisch Wochenende:<br />
alle in Bewegung<br />
Typisch Ford:<br />
bewegt alle<br />
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Sicherheit und Komfort ganz oben mit, während ihre EcoBoost-Technologie<br />
die Verbrauchswerte angenehm niedrig hält. Eben ideal für aktive Familien!<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in<br />
der jeweils geltenden Fassung): Ford Tourneo Courier 5,4 (kombiniert); CO 2<br />
-Emissionen:<br />
124 g/km (kombiniert). Ford Tourneo Connect 8,0–5,6 (kombiniert); CO 2<br />
-Emissionen:<br />
184–129 g/km (kombiniert).<br />
Abbildung zeigt Wunschausstattung.
malen<br />
sprechen<br />
sauber werden<br />
rehen<br />
robben<br />
onzentrieren<br />
Treppen<br />
steigen<br />
mithelfen<br />
basteln<br />
sich anziehen
Entwicklung LEBEN MIT KINDERN<br />
Fit<br />
fürs<br />
<strong>Leben</strong>?<br />
Deutschland im Förderstress.<br />
Nie waren mehr Kinder bei einer Therapie<br />
<strong>als</strong> heute. Doch Experten beruhigen:<br />
<strong>Eltern</strong> können erst mal gelassen abwarten<br />
ie Fragen kamen immer<br />
D<br />
wieder, von allen Seiten.<br />
„Wie, er krabbelt<br />
noch nicht? Kann noch<br />
nicht laufen?“ Melanie Bestle, Mediengestalterin<br />
aus Schwabmünchen, hat<br />
sie oft gehört. Denn ihr Sohn Luis ließ<br />
sich lange damit Zeit, auf die Beine zu<br />
kommen. Erst kurz vor dem ersten Geburtstag<br />
krabbelte er das erste Mal auf<br />
seine <strong>Eltern</strong> zu. Frei laufen konnte der<br />
Junge mit 18 Monaten. „Alles noch im<br />
grünen Bereich“, versuchte der Kinderarzt<br />
die Mutter zu beruhigen.<br />
Ganz weit vorne war Luis dagegen<br />
beim Sprechen: Mit zehn Monaten<br />
sagte er seine ersten Wörter, mit zwei<br />
fragte er seinen <strong>Eltern</strong> Löcher in den<br />
Bauch. „Trotzdem habe ich mir immer<br />
wieder Sorgen gemacht“, räumt Melanie<br />
Bestle ein. Inzwischen ist Luis ein<br />
fröhliches Kindergartenkind von vier<br />
Jahren und nach wie vor eher der gemütliche<br />
Typ. Bei ihrem zweiten Kind,<br />
das vor sieben Monaten auf die Welt<br />
kam, hat Melanie sich deshalb vorgenommen,<br />
alles ein wenig entspannter<br />
anzugehen.<br />
Manchmal wird<br />
zu viel des Guten getan<br />
Sorge: Dieses Wort fällt bei <strong>Eltern</strong> häufig,<br />
wenn es um ihre Kinder geht.<br />
Natürlich ist es <strong>gut</strong> und wichtig, das<br />
Aufwachsen des Nachwuchses aufmerksam<br />
zu begleiten, die Termine für<br />
die Vorsorgeuntersuchungen einzuhalten<br />
und den Kinderarzt anzusprechen,<br />
wenn man Zweifel hat. Doch die<br />
(Für-)Sorge hat inzwischen zu einer<br />
Entwicklung geführt, die Kinderärzte<br />
für sehr bedenklich halten: Noch nie<br />
waren in Deutschland so viele Kinder<br />
im Vorschulalter in einer Fördertherapie<br />
wie heute. Das zeigt der Heilmittelbericht,<br />
in dem die AOK jedes Jahr die<br />
Behandlung bei Logopäden, Ergo-, Physio-<br />
und Psychotherapeuten erfasst.<br />
„Bei uns wird viel zu viel gemacht“, ärgert<br />
sich Dr. Hermann Josef Kahl, Sprecher<br />
für Prävention und Frühförderung<br />
im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.<br />
Besonders auffällig ist das<br />
bei der Sprachtherapie: 2012 waren<br />
25 Prozent der Sechsjährigen in logopädischer<br />
Behandlung, während es<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 15
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Therapien für Kinder —<br />
überflüssig oder wichtig?<br />
Kinderärztin Dr. Heike Weigand gehört zur Leitung<br />
des integrierten Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
des Haunerschen Kinderspit<strong>als</strong> München<br />
Noch nie wurden<br />
so viele Kinder<br />
therapiert wie<br />
heute. Wie erklären<br />
Sie sich das?<br />
Es hat viel mit der<br />
Verunsicherung<br />
der <strong>Eltern</strong> zu tun.<br />
Häufig kommt dies<br />
auch aus Richtung<br />
der Kindergärten.<br />
Dort werden regelmäßig<br />
Entwicklungsbögen<br />
ausgefüllt,<br />
was ja zu begrüßen<br />
ist. Ich bin<br />
mir aber nicht<br />
sicher, ob das<br />
Personal immer<br />
ausreichend ausgebildet<br />
ist, um<br />
Entwicklungsrückstände<br />
beurteilen<br />
zu können.<br />
Halten Sie <strong>als</strong>o<br />
Therapien für überflüssig?<br />
Das muss man<br />
differenziert sehen,<br />
in manchen Fällen<br />
aber schon. Wichtig<br />
ist, dass Familien<br />
durch die regelmäßigen<br />
Termine im<br />
Alltag nicht überfordert<br />
und Kinder<br />
nicht therapiemüde<br />
werden.<br />
Was sollen <strong>Eltern</strong><br />
tun, wenn sie<br />
das Gefühl haben,<br />
ihr Kind ist in<br />
seiner Entwicklung<br />
zurück?<br />
Der Weg geht<br />
immer über den<br />
Kinderarzt. Er kann<br />
beurteilen, was<br />
altersgemäß ist,<br />
und verordnet<br />
die nötige Therapie.<br />
Was sind Warnzeichen<br />
bei Kindern?<br />
Bei Babys beispielsweise,<br />
wenn sie in<br />
Bauchlage schnell<br />
müde werden und<br />
quengeln. Das kann<br />
daran liegen, dass<br />
die Muskelspannung<br />
im Schulterbereich<br />
zu gering<br />
ist. Manchmal genügt<br />
eine Beratung,<br />
wie <strong>Eltern</strong> schon<br />
mit kleinen Hilfestellungen<br />
ihrem<br />
Kind die Bauchlage<br />
erleichtern können.<br />
Manchmal muss<br />
man aber auch<br />
abklären, ob es<br />
eine neurologische<br />
Erkrankung gibt.<br />
Beobachten Sie <strong>Ihr</strong><br />
Kleines <strong>gut</strong>, damit<br />
Sie dem Kinderarzt<br />
sagen können, was<br />
es schon kann und<br />
was es noch nicht<br />
schafft.<br />
Und bei älteren<br />
Kindern?<br />
Zweijährige sollten<br />
mindestens 20 Wörter<br />
sprechen. Wenn<br />
nicht, wird untersucht,<br />
ob das Kind<br />
<strong>gut</strong> hört oder ob es<br />
ein Spätsprecher<br />
ist. Ist dies der Fall,<br />
beraten wir zunächst<br />
die <strong>Eltern</strong>,<br />
wie sie ihr Kind zu<br />
Hause sprachlich<br />
fördern. Wenn es<br />
im nächsten halben<br />
Jahr keinen Wortschatz-Spurt<br />
hinlegt,<br />
beginnen wir<br />
mit etwa 30 Monaten<br />
mit der Behandlung.<br />
Bei einem dreibis<br />
vierjährigen<br />
Kind würde ich darauf<br />
achten, ob es<br />
schon länger an<br />
einer Sache bleiben<br />
kann.<br />
Und wenn ich<br />
das Gefühl habe,<br />
dass der Kinderarzt<br />
zu wenig tut?<br />
Einmal abwarten ist<br />
okay. Vertröstet er<br />
Sie wieder, können<br />
Sie eine zweite<br />
Meinung einholen.<br />
Fürs Laufenlernen<br />
haben Kinder<br />
mehr Zeit, <strong>als</strong><br />
<strong>Eltern</strong> glauben<br />
fünf Jahre zuvor erst 20 Prozent waren.<br />
Dabei bräuchten laut Dr. Kahl nur fünf<br />
bis zehn Prozent der Kinder Logopädie.<br />
Ursache ist der Druck, unter dem die<br />
<strong>Eltern</strong> heute stehen und den sie an die<br />
Kinderärzte weitergeben, sagt Dr. Kahl.<br />
Manchmal kommt dieser Druck von<br />
der Oma, die kritisch beäugt, welche<br />
Fortschritte ihr Enkelkind macht.<br />
Manchmal von eifrigen Logopädinnen,<br />
die dem Kindergarten einen Besuch<br />
abstatten; manchmal von fremden<br />
Müttern aus Chat-Foren im Internet.<br />
„Das Ganze führt zu einer Verunsicherung<br />
der <strong>Eltern</strong>, die nicht mehr tragbar<br />
ist“, kritisiert der Kinderarzt.<br />
„Das Prinzip unserer Leistungsgesellschaft<br />
‚Höher, schneller, weiter‘ wirkt<br />
sich bis in den Kindergarten aus“, sagt<br />
Leistungsdruck<br />
schon im Kindergarten<br />
Kathrin Rößle, Erzieherin in Augs burg.<br />
Weil Kinder früher eingeschult werden,<br />
müssen sie heute auch einige Dinge<br />
früher beherrschen – und werden<br />
dabei über einen Kamm geschoren, obwohl<br />
die Bandbreite der Entwicklung in<br />
diesem Alter beträchtlich ist. „Die<br />
<strong>Eltern</strong> haben Angst, dass ihr Kind nicht<br />
mitkommt. Deshalb geht es auch im<br />
Kindergarten immer mehr darum, was<br />
ein Kind kann. Seine Bedürfnisse treten<br />
dabei in den Hintergrund.“<br />
Das heißt nicht, dass die Erzieherin gezielte<br />
Frühförderung ablehnt. <strong>Ihr</strong> Sohn<br />
Leon macht gerade zum zweiten Mal<br />
eine Ergotherapie. Mit fast fünf Jahren<br />
hatte er die ersten zehn Stunden, um<br />
herauszufinden, ob er R<strong>echt</strong>s- oder<br />
Linkshänder ist. Bei Ergotherapeutin<br />
Marlene Kröhnert lernte Leon spielerisch,<br />
seine Kraft besser zu dosieren –<br />
und dass er Linkshänder ist. Jetzt ist der<br />
Abc-Schütze auf Anraten seiner Lehrer<br />
wieder in Ergotherapie, weil er beim<br />
Schreiben nicht mit dem Tempo der<br />
Klassenkameraden mithalten kann.<br />
16<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Beim Wickeln plaudern<br />
– das ist Fördern<br />
Leon trainiert fleißig, seine Mutter<br />
freut sich über seine Fortschritte. Allerdings<br />
hätte sie ihm gerne erspart, ein<br />
zweites Mal zur Therapie zu gehen.<br />
Doch im Vorschulalter wollte der Kinderarzt<br />
für den Jungen kein zweites Rezept<br />
ausstellen. „Man sollte Kinder<br />
nicht so pushen“, begründete er seine<br />
Haltung und vertröstete die Mutter:<br />
„Warten wir mal ab, wie sich <strong>Ihr</strong> Sohn<br />
entwickelt.“<br />
Abwarten, kleinen Spätentwicklern,<br />
die bei den Vorsorgeuntersuchungen<br />
am unteren Rand der Entwicklungskurve<br />
landen, etwas mehr Zeit lassen –<br />
das ist oft richtig. Manchmal wird aber<br />
zu lange gewartet. Emma war knapp<br />
ein Jahr, <strong>als</strong> sie zu Physiotherapeutin<br />
Kerstin Hartmann in Augsburg kam.<br />
Ein freundliches, zufriedenes Kind, das<br />
gerne auf dem Rücken lag und sich allein<br />
beschäftigte. Allerdings konnte<br />
Emma sich gerade mal drehen, in<br />
Gut für kleine<br />
Spätentwickler:<br />
ihren Körper<br />
spüren zu lernen<br />
Bauchlage auf die Unterarme stützen<br />
und dabei ansatzweise einen Arm anheben.<br />
Bei der Untersuchung fiel ein<br />
deutlicher Muskelhypotonus auf, das<br />
heißt, sie hatte wenig Muskelspannung.<br />
„Die physiotherapeutische<br />
Behandlung war nötig, damit Emma<br />
lernte, ihren Körper besser zu spüren“,<br />
erklärt Kers tin Hartmann. Außerdem<br />
brauchte die Kleine Unterstützung, um<br />
spielerisch das Aufstützen zu trainieren<br />
– die Voraussetzung fürs Krabbeln<br />
und Aufstehen. Nach elf Monaten und<br />
fast 40 Behandlungseinheiten Physiotherapie<br />
begann das Mädchen, bei<br />
Mama Christine Hammerl an der Hand<br />
zu laufen. Mit 22 Monaten <strong>als</strong>o.<br />
Kerstin Hartmann hätte sich gewünscht,<br />
„dass ein Kind wie Emma<br />
schon viel früher zur Physiotherapie<br />
kommt, um die deutlichen Entwick-<br />
SICHERHEIT FÜR MEINE FAMILIE<br />
LIEGT MIR AM HERZEN.<br />
ABER KAUM AUF DER TASCHE.<br />
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung<br />
Fördern<br />
Fördern fängt mit ganz<br />
einfachen Dingen an.<br />
Dr. Heike Weigand<br />
(s. Interview S. 16)<br />
weiß, was <strong>Eltern</strong> im<br />
Alltag machen können<br />
1<br />
Plaudern Sie viel mit<br />
<strong>Ihr</strong>em Baby, wenn es wach<br />
und aufnahmebereit ist.<br />
Halten Sie dabei Blickkontakt.<br />
2<br />
Erklären Sie dem Kind<br />
beim Anziehen oder Wickeln,<br />
was Sie gerade tun („So, jetzt<br />
stecken wir das r<strong>echt</strong>e Ärmchen<br />
in den Ärmel“). Dreht<br />
es das Köpfchen weg oder<br />
klappen seine Augen<br />
zu, braucht es eine Pause.<br />
3<br />
<strong>Ihr</strong> Kind geht in die Krippe?<br />
Gut, wenn die Zeit<br />
danach ausschließlich ihm<br />
gehört. Falls das Handy<br />
klingelt, kann die Mailbox<br />
ran. Unternehmen Sie<br />
mit <strong>Ihr</strong>em Kind etwas, das<br />
Ihnen beiden Spaß macht.<br />
4<br />
Gemeinsam Bücher<br />
anschauen und über<br />
die Bilder reden, sich mit<br />
dem Kindergartenkind über<br />
das unterhalten, was am Tag<br />
geschehen ist: Das ist top<br />
fürs Sprechenlernen!<br />
lungsrückstände schneller aufzuholen“.<br />
Dass man bei Emma so spät mit<br />
der Förderung begann, mag daran liegen,<br />
dass sie familiär vorbelastet ist:<br />
„Mein Mann und ich waren <strong>als</strong> Babys<br />
auch nicht die Schnellentwickler. Deshalb<br />
haben wir uns keine Gedanken<br />
gemacht, dass unsere Tochter ein bisschen<br />
länger braucht“, erklärt Emmas<br />
Mutter.<br />
„<strong>Eltern</strong> fehlt heute das nötige Wissen<br />
über die altersgemäße Entwicklung<br />
Kinder bitte viel<br />
selbst machen lassen<br />
ihres Kindes“, beklagt Eva M. Reichart,<br />
Vorstandsmitglied im Gesamtverband<br />
Physiotherapie. Zum Beispiel glauben<br />
viele <strong>Eltern</strong>, dass kleine Kinder mit<br />
einem Jahr frei laufen können. Tatsächlich<br />
haben sie bis zu einem halben<br />
Jahr länger dafür Zeit!<br />
Das erste <strong>Leben</strong>sjahr ist das wichtigste<br />
für ein Kind: Im Gehirn werden Milliarden<br />
von Nervenzellen verschaltet, die<br />
Basis für Sprach- und Bewegungsentwicklung<br />
gelegt. Deshalb sollten Babys<br />
weder unter- noch überfordert werden.<br />
Um <strong>Eltern</strong> unbegründete Sorgen zu<br />
nehmen und sie in ihrer Kompetenz zu<br />
stärken, bietet Eva M. Reichart in ihrem<br />
Gesundheitshaus in Schwabmünchen<br />
Motorik- und Sprach-Checks an. Bei<br />
Hinweisen auf einen medizinisch begründeten<br />
Entwicklungsrückstand<br />
verweist sie die <strong>Eltern</strong> an den Kinderarzt.<br />
Zusätzlich bekommen sie Tipps,<br />
wie sie ihr Kind selbst fördern können.<br />
Eva M. Reichart: „Mit gezielten Handgriffen<br />
beim Waschen, Wickeln, Füttern,<br />
Spielen oder Tragen, die auf das<br />
Temperament und die Probleme des<br />
Kindes abgestimmt sind, können <strong>Eltern</strong><br />
es <strong>gut</strong> unterstützen.“<br />
Fördern durch Fordern – das gibt auch<br />
Ergotherapeutin Marlene Kröhnert den<br />
<strong>Eltern</strong> mit auf den Weg. Sie rät, das<br />
Kind bei der Hausarbeit helfen zu lassen,<br />
viel mit ihm raus zu gehen. Mit<br />
einer Kollegin hat sie das Projekt Ergokiosk<br />
gestartet, mit Spiel- und Bastelanregungen<br />
für <strong>Eltern</strong> und Kids (www.<br />
ergokiosk.de). „Viele Kinder haben zu<br />
wenig Bewegung, weil sie nur herumgefahren<br />
werden. Oder die <strong>Eltern</strong> nehmen<br />
ihnen alles ab, weil es schnell,<br />
schnell gehen muss. Doch so können<br />
die Kleinen nicht üben und lernen“,<br />
sagt die Therapeutin. „Lassen Sie <strong>Ihr</strong><br />
Kind möglichst viel selbst machen.“<br />
Auch wenn manches dann ein wenig<br />
länger dauert: Die Geduld lohnt sich.<br />
<strong>Ihr</strong> Kind wird mit behutsamer Unterstützung<br />
mehr und mehr selbstständig.<br />
Und die kleinen Erfolge stärken<br />
sein Selbstbewusstsein. All das macht<br />
<strong>Ihr</strong> Kind fit fürs <strong>Leben</strong>.<br />
andrea schmidt-forth<br />
5<br />
Mit Mama oder Papa<br />
Waschmaschine oder<br />
Trockner ausräumen, Post<br />
holen, Obst waschen,<br />
die Zeitung ins Altpapier werfen<br />
– das macht Kleinkindern<br />
Spaß und fördert nebenbei<br />
die Fein- und Grobmotorik,<br />
Ausdauer und Konzentration.<br />
6<br />
An- und Ausziehen ist<br />
Übungssache. Planen Sie<br />
entsprechend Zeit dafür ein<br />
und unterstützen Sie <strong>Ihr</strong>en<br />
Sohn oder <strong>Ihr</strong>e Tochter nur<br />
so weit wie nötig.<br />
Das schaffst du!<br />
Kinder brauchen<br />
kleine Erfolge<br />
FOTOS: CORBIS (2), ISTOCKPHOTO.COM (2), PRIVAT<br />
18<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Morgens<br />
schon Lust zu<br />
tanzen?<br />
Bis<br />
zu trockener<br />
s2 -mal<br />
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LEBEN MIT KINDERN Erziehung<br />
Mama,<br />
jetzt musst du<br />
ihn schimpfen!<br />
Heute sind meine<br />
Söhne Katze und<br />
Eule. <strong>Ihr</strong> Spiel, das<br />
es auch in der Variante<br />
„Tiger und<br />
Zebra“ gibt, ist schnell erklärt:<br />
Katze fängt Eule und<br />
frisst sie anschließend auf.<br />
Nicht erklärt werden muss,<br />
wie dieses Spiel ausgeht. In<br />
der Regel verhallt mein Rat,<br />
beim Fressen nur ganz leicht<br />
zuzubeißen, ungehört zwischen<br />
„Hu-hu-huuu“ und<br />
„Miaaauuu“. Fünf Minuten<br />
später gibt’s Eulengeheule.<br />
Eingreifen oder lieber<br />
laufen lassen?<br />
Es sind Situationen wie<br />
diese, die mich neuerdings<br />
ratlos machen. Soll ich mich<br />
einmischen oder lieber<br />
nicht? Eigentlich will ich es<br />
nicht. Weil die jeweilige Eule<br />
es aber lautstark einfordert<br />
(„Mama, jetzt musst du ihn<br />
schimpfen!“), tue ich es<br />
Im Kinderzimmer fliegen<br />
die Fetzen und fließen<br />
die Tränen. Wenn ihre<br />
Kinder sich zoffen, fällt es<br />
unserer Autorin Claudia<br />
Dambacher schwer, nicht<br />
einzugreifen. Eine Expertin<br />
hat ihr erklärt, warum<br />
Zurückhaltung besser ist<br />
dann doch – mehr schl<strong>echt</strong><br />
<strong>als</strong> r<strong>echt</strong>. Denn etwas Besseres<br />
<strong>als</strong> „Ich hab’s euch gesagt:<br />
Beißen tut weh!“, fällt<br />
mir nicht ein. Bei diesem<br />
Satz ist allerdings der Informationsgehalt<br />
für Katze und<br />
Eule gleich null.<br />
Klar gibt es auch andere<br />
Streit-Situationen, in denen<br />
mir eine sinnvolle und lehrreiche<br />
Ansage einfällt.<br />
Trotzdem frage ich mich:<br />
Wär’s nicht besser, den<br />
klugen Spruch runterzuschlucken<br />
und den Dingen<br />
ihren Lauf zu lassen? Zum<br />
Beispiel: Der Zweijährige<br />
schreit, nachdem ihm der<br />
Dreijährige das Xylofon aus<br />
der Hand gerissen hat. Weil<br />
bei uns nicht das R<strong>echt</strong> des<br />
Stärkeren gelten soll, sage<br />
ich etwas wie: „Hör mal<br />
Freundchen, so geht’s aber<br />
nicht!“ Tatsächlich – so<br />
geht’s nicht. Aber mein Eingreifen<br />
geht so auch nicht,<br />
zumindest nicht auf lange<br />
Sicht. Wie soll sich der Kleine<br />
jem<strong>als</strong> selber stark fühlen,<br />
wenn ich immer für ihn<br />
in die Bresche springe?<br />
Warum bin ich in solchen<br />
Situationen so unsicher?<br />
Und warum war ich es vor<br />
einem Jahr noch nicht? Ich<br />
stelle diese Fragen einer<br />
Kinderstreit-Spezialistin.<br />
Dr. Chris tine Kaniak-Urban<br />
(„Wenn Geschwister streiten:<br />
Lösungswege, die funktionieren“,<br />
Kösel; 15,95 Euro)<br />
ist Kinder- und Jugendpsychotherapeutin<br />
in Rosenheim.<br />
„Mit Kindern im<br />
dritten und vierten <strong>Leben</strong>sjahr<br />
sind Sie in einer ganz<br />
heiklen Übergangsphase“,<br />
erklärt sie. Vor einem Jahr<br />
ILLUSTRATION: SILKE SCHMIDT; FOTO: DANIEL GERST<br />
20<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
war noch alles klar: Reden<br />
brachte im Streitfall nicht<br />
viel. Wenn sich Kinder in die<br />
Haare kriegen, die jünger<br />
sind <strong>als</strong> zwei Jahre, hilft nur<br />
räumliche Trennung.<br />
Manchmal hilft<br />
wegtragen<br />
„Je kleiner die Kinder sind,<br />
desto mehr müssen <strong>Eltern</strong><br />
und Erzieher handeln“, sagt<br />
Christine Kaniak-Urban.<br />
Lange Erklärungen seien in<br />
diesem Alter sogar schl<strong>echt</strong>:<br />
„Wird von einem Einjährigen<br />
schon ständig Einsicht verlangt,<br />
hört er mit drei Jahren<br />
überhaupt nicht mehr zu.“<br />
Trotzdem: Bei Kindern im<br />
ers ten und zweiten <strong>Leben</strong>sjahr<br />
müssen <strong>Eltern</strong> dazwischengehen.<br />
Mit der Lösung<br />
eines Streits sind die Klei-<br />
nen in aller Regel überfordert.<br />
Ab dem dritten <strong>Leben</strong>sjahr<br />
gibt es auf die Frage<br />
„Einmischen oder nicht?“<br />
leider keine generelle Antwort<br />
mehr.<br />
Verhandeln<br />
will gelernt sein<br />
Zweijährige empfinden es<br />
<strong>als</strong> bodenlose Frechheit,<br />
wenn sie wie die ganz Kleinen<br />
vom Konfliktherd einfach<br />
weggetragen werden.<br />
Ein wirklich lösungs orientier<br />
tes Verhalten ist ihnen<br />
allerdings auch noch nicht<br />
beizubringen. Zwar verstehen<br />
sie Begriffe wie „tauschen“<br />
und „teilen“, aber mit<br />
deren Anwendung wird’s<br />
noch eine Zeit lang hapern.<br />
Damit ein Kind einen Streit<br />
selbstständig schlichten<br />
kann, muss es nämlich in<br />
der Lage sein, einen eigenen<br />
Wunsch für eine gewisse<br />
Zeit zurück zustellen. „Die<br />
sogenannte Impulskontrolle<br />
entwickelt sich aber erst im<br />
Kinder garten- und Vorschulalter“,<br />
erklärt mir Christine<br />
Kaniak-Urban. Bis dahin rät<br />
sie: genau hinschauen, was<br />
passiert. Treten die Kinder<br />
miteinander in Verhandlung,<br />
sollten <strong>Eltern</strong> sich im<br />
Hintergrund halten. Eine geglückte<br />
Einigung – so selten<br />
sie auch vorkommt – darf ich<br />
dann ausgiebig loben.<br />
„Ich beobachte bei vielen <strong>Eltern</strong>,<br />
dass sie reflexartig und<br />
zu schnell eingreifen“, sagt<br />
die Psychologin. „Wenn Sie<br />
es schaffen, diesen Impuls<br />
zu unterdrücken, geben Sie<br />
<strong>Ihr</strong>en Kindern wichtige Entwicklungschancen.“<br />
Nicht<br />
nur sich durchzusetzen will<br />
schließlich gelernt und aus-<br />
probiert werden, sondern<br />
auch Kompromisse zu<br />
schlie ßen, eigene Bedürfnisse<br />
zu formulieren und die<br />
Wünsche anderer zu verstehen.<br />
Weil ältere Geschwister<br />
und Spielkameraden das im<br />
Großen und Ganzen voneinander<br />
lernen, gilt ab dem<br />
Kindergartenalter: nur einmischen,<br />
wenn es unbedingt<br />
sein muss. Etwa, wenn<br />
eine ernsthafte Verletzungsgefahr<br />
besteht, wenn immer<br />
dasselbe Kind der Verlierer<br />
ist oder wenn Kinder aus<br />
einem Konflikt überhaupt<br />
nicht mehr herausfinden.<br />
„Eine <strong>gut</strong>e Methode ist dann<br />
zum Beispiel, die beiden<br />
Streithähne auf je einen Beruhigungsstuhl<br />
zu setzen<br />
und sie nacheinander zu<br />
Wort kommen zu lassen“, rät<br />
Christine Kaniak-Urban.<br />
„Statt selbst Stellung zu beziehen,<br />
fragen Sie die Kinder<br />
besser nach ihren eigenen<br />
Lösungsvorschlägen.“ Im<br />
Ideal fall finden sie diese irgendwann<br />
auch ohne die<br />
Hilfe der <strong>Eltern</strong>.<br />
Bei uns zu Hause wird es<br />
wohl noch eine Zeit lang<br />
dauern, bis sich Katze und<br />
Eule auf faire Weise fressen<br />
und konstruktiv um das Xylofon<br />
verhandeln. Bis dahin<br />
versuche ich, mich an den<br />
Rat der Expertin zu halten<br />
und bei Streitereien nicht<br />
gleich das Kinderzimmer zu<br />
stürmen. Vielleicht klappt‘s<br />
dann (immer öfter) auch<br />
ohne Mama.<br />
Unsere Autorin<br />
Claudia Dambacher hat<br />
zwei Söhne: Laurenz (3)<br />
und Quirin (2)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 21
LEBEN MIT KINDERN Kindergarten<br />
Bald geht’s in den<br />
Kindergarten!<br />
Für die Kleinen ist das ein großer Schritt.<br />
Und auch ihre <strong>Eltern</strong> müssen lernen loszulassen.<br />
Nadine Luck schreibt einen Brief an ihre Tochter<br />
Liebe Antonia,<br />
jetzt sind die Tage gezählt: Ab September bist Du ein Kindergartenkind! Eine<br />
neue Zeit bricht an. Jeden Morgen werde ich dann ein Pausenbrot für Dich<br />
schmieren und in Deinen Rucksack packen – und dabei unheimlich stolz sein,<br />
dass Du schon alleine in den Kindergarten gehst! Überhaupt, der Rucksack:<br />
Beim Probetragen haben wir schon bemerkt, wie groß Du damit aussiehst!<br />
Auch ein bisschen traurig werde ich sein, denn die wundervolle, unbeschwerte<br />
Zeit, in der wir so oft in den Tag hineinleben konnten, ist nun<br />
vorbei. Ich durfte Dir seit Deiner Geburt jeden Tag und fast jede Stunde<br />
beim Wachsen, Lernen, Weinen, Spielen, Lachen zusehen und Dir ständig<br />
neue Dinge zeigen; fast nie waren wir getrennt. Jetzt lernst Du von den<br />
Erzieherinnen im Kindergarten und den anderen Kindern und nicht<br />
mehr hauptsächlich von Papa und mir. Ich bin sehr neugierig, was Du<br />
täglich Neues entdeckst und was Du uns dann zeigen wirst.<br />
Ich bin sicher, dass Du viel Spaß haben wirst. Jetzt kannst Du immer mit anderen<br />
Kindern spielen, toben und basteln, das machst Du ja so gerne! Darüber freue ich<br />
mich am meisten, denn ich fürchte, manchmal war uns auch schon langweilig miteinander.<br />
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du neue Freunde findest, die Dir vielleicht<br />
Dein <strong>Leben</strong> lang bleiben. Wenn Du weiterhin so fröhlich und offen bist, wird<br />
Dir das nicht schwerfallen.<br />
Vielleicht wird es auch Tage geben, an denen Du nicht so gerne in den Kindergarten<br />
gehst. Weil Dich ein Kind geschubst oder weil die Erzieherin mit Dir geschimpft hat.<br />
Ich hoffe, dass ich mich bei kleinen Problemen nicht zu sehr einmische und nicht<br />
überbesorgt bin, aber Du sollst wissen, dass ich immer für Dich da bin und Dir helfen<br />
werde, wenn Du es willst.<br />
Jeden Tag, wenn Dein kleiner Bruder Valentin und ich Dich abholen, werde ich Dich<br />
überglücklich in meine Arme schließen und mich freuen, dass Du viel erlebt hast.<br />
Hoffentlich erzählst Du mir davon! Und wenn Du gar nicht nach Hause willst, weil<br />
Du gerade so schön spielst, dann werde ich versuchen, mich zu freuen, denn dann<br />
weiß ich, dass es Dir <strong>gut</strong>geht.<br />
Meine Prinzessin, ich muss Dich <strong>als</strong>o ein Stück loslassen. Entschuldige, wenn ich<br />
darüber weine, denn eigentlich ist es ein Grund zur Freude. Du kannst Dir sicher<br />
sein: Ich wünsche Dir ganz viel Spaß in Deinem neuen <strong>Leben</strong> <strong>als</strong> Kindergartenkind!<br />
Ich hab Dich so lieb,<br />
Deine Mama<br />
Mehr über ihre Familie erzählt Nadine Luck in ihrem Blog:<br />
www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de/nadines-blog<br />
Neustart für Antonia (knapp 3)<br />
Die Checkliste zum<br />
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Checkliste<br />
Das braucht <strong>Ihr</strong> Kind im Kindergarten<br />
Die Basics<br />
Kindergartentasche<br />
oder Rucksack<br />
Hausschuhe und/<br />
oder Anti-Rutsch-<br />
Socken<br />
Foto(s) für Garderobe,<br />
Bildermappe etc.<br />
Kuscheltier/<br />
Schmusetuch<br />
Brotzeitbox<br />
Trinkflasche/<br />
Thermoskanne<br />
Zahnbürste und<br />
Plastikbecher<br />
Zum Toben im Garten<br />
Matschhose<br />
Regenjacke<br />
Gummistiefel<br />
Im Sommer:<br />
Badehose/<br />
Badeanzug<br />
Sonnenhut/Mütze<br />
Sonnencreme<br />
Mückenschutzmittel<br />
Im Winter:<br />
Handschuhe,<br />
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Zum Sporteln<br />
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Klettverschluss)<br />
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Wenn was<br />
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eine Garnitur<br />
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evtl. Windeln<br />
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Decke<br />
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unter ihnen ist die Linolsäure. Weil Harnstoff<br />
auf Kinderhaut oft brennt, greifen nicht nur Mütter<br />
seit langem auf Linolsäure-Präparate zurück, um<br />
die Qualen trockener Haut abzustellen. So wird<br />
auch neuen Schüben mit starkem Juckreiz und<br />
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LEBEN MIT KINDERN Interview<br />
Mit Baby in<br />
Dubai<br />
Kerstin Jordan (36) lebt<br />
mit ihrem Mann Christoph<br />
seit drei Jahren in Dubai.<br />
Auch Sohn Maximilian (1)<br />
kam dort zur Welt.<br />
Hier erzählt die junge<br />
Mutter, wie kinderfreundlich<br />
die Stadt ist, was sie<br />
am meisten vermisst und<br />
warum sie in der Ferne<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> liest<br />
Frau Jordan, war es schon immer<br />
<strong>Ihr</strong> Traum, in Dubai zu leben?<br />
Nein. Mein Mann und ich hatten<br />
schon öfter darüber gesprochen,<br />
eine Zeit lang ins Ausland zu gehen,<br />
aber wir wollten immer in die USA.<br />
Als Christoph nach Dubai versetzt<br />
wurde, war das erst mal ein Schock.<br />
Jetzt merke ich, dass Dubai sogar<br />
etwas Ähnlichkeit mit den USA hat:<br />
Zum Beispiel gibt es viele amerikanische<br />
Fast-Food-Ketten und große<br />
Shopping-Malls. Ich kann mir vorstellen,<br />
noch maximal zwei Jahre<br />
hier zu leben, dann möchte ich<br />
wieder zurück nach Bayern.<br />
<strong>Ihr</strong> Sohn kam in Dubai zur Welt.<br />
Fühlten Sie sich <strong>gut</strong> betreut?<br />
Ja, sehr. Mein Mann und ich haben<br />
zusammen einen Geburtsvorbereitungskurs<br />
besucht, den britische<br />
Hebammen geleitet haben. Und für<br />
Babys gibt es hier jede Menge Ange-<br />
bote wie PEKiP, Babymassage, Babyschwimmen<br />
oder Musikgruppen.<br />
Wie verlief die Geburt?<br />
Die Entbindung war super! Mein<br />
Gynäkologe ist auch Deutscher und<br />
sehr erfahren. Die medizinische<br />
Ausrüstung in den Kliniken ist top<br />
und sogar über deutschem Standard.<br />
Auch die Zimmer sind toll: Jede Mutter<br />
bekommt ein Einzelzimmer mit<br />
Schlafcouch, damit auch der Mann<br />
dort übernachten kann.<br />
Das hört sich nach einer sehr<br />
kinderfreundlichen Stadt an.<br />
Ja, ich finde, Dubai ist viel kinderfreundlicher<br />
<strong>als</strong> München. Wenn ich<br />
mit Maximilian unterwegs bin,<br />
lächeln ihm ständig Menschen zu.<br />
In Restaurants sind Kinder ausdrücklich<br />
willkommen und es gibt<br />
überall Möglichkeiten zum Stillen<br />
und Wickeln, das ist hier ganz normal.<br />
Auch für größere Kinder ist viel<br />
geboten. Zum Beispiel gibt es in den<br />
Malls riesige betreute Spielzonen.<br />
Was ist mit Kind schwieriger?<br />
Einen Kita-Platz zu bekommen ist<br />
mühsam und teuer: Er kostet im<br />
Monat bis zu 1 000 Euro. Auch einen<br />
<strong>gut</strong>en Babybrei zu finden ist nicht<br />
einfach. Es gibt nur wenig Auswahl<br />
und die meisten enthalten viel Zucker.<br />
Gemüsebrei koche ich deshalb<br />
selbst. Und aus Deutschland lasse<br />
ich mir Breigläschen mitbringen.<br />
Der größte Unterschied zu<br />
Deutschland?<br />
Ohne Auto geht nichts. Öffentliche<br />
Verkehrsmittel und Gehwege gibt es<br />
kaum. Zwar haben wir hier tolle<br />
Parks und den Strand, aber wenn<br />
die Temperaturen auf über 40 Grad<br />
klettern, ist an einen Spaziergang<br />
nicht zu denken. Deshalb spielt sich<br />
viel in den klimatisierten Malls ab.<br />
Sie lesen <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> sogar<br />
in Dubai. Dabei sind wir dort gar<br />
nicht erhältlich.<br />
Ich habe <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> schon<br />
in Deutschland gelesen und gerade<br />
beim ersten Baby ist mir euer Heft<br />
eine große Hilfe. Meine Mutter<br />
schickt mir jeden Monat die neueste<br />
Ausgabe. Beim Lesen am Strand<br />
haben mich schon oft deutsche<br />
Touristinnen angesprochen: Ah, die<br />
Zeitschrift lesen wir zu Hause auch!<br />
Das freut uns! Gibt es eigentlich<br />
etwas, das Sie in Dubai vermissen?<br />
Familie und Freunde. Es wäre viel<br />
schöner, wenn Maxi im Umfeld seiner<br />
Verwandten aufwachsen würde.<br />
Es gibt einfach keine besseren Babysitter<br />
<strong>als</strong> die eigenen Großeltern.<br />
elisabeth göpel<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>, Kennwort: Ausland,<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />
E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
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Fenchel, Schalotten,<br />
Natur-Tofu und Halloumi-<br />
Käse schneiden.<br />
• In einer Schüssel eine<br />
Marinade aus Olivenöl<br />
und Sojasoße zubereiten.<br />
• Die anderen Zutaten zugeben,<br />
im Kühlschrank<br />
30 Minuten marinieren.<br />
• Holz-Spieße für 30 Minuten<br />
in kaltes Wasser legen.<br />
• Gemüse aufspießen<br />
und grillen.<br />
Edith Gätjen arbeitet beim Verein<br />
für Unabhängige Gesundheitsberatung<br />
(UGB) und ist Autorin<br />
(„Das geniale Familien-Kochbuch“,<br />
Trias; 17,99 Euro)<br />
[2] Steckerlbrot<br />
• Von Stöcken aus<br />
frischem Holz die Rinde<br />
abschälen.<br />
• Aus 500 g Weizenmehl,<br />
1 Pck. Hefe, 1 TL Salz und<br />
1 – 2 EL frischen Kräutern<br />
einen Hefeteig kneten,<br />
15 Min. gehen lassen.<br />
• Den Teig achteln und<br />
zu Würsten (etwa<br />
1 cm dick) ausziehen.<br />
• Die Teigwürste spiral-<br />
förmig auf Stockenden<br />
wickeln und über den<br />
Grill halten; dabei ständig<br />
drehen, damit das<br />
Brot nicht verbrennt.<br />
Jutta Grimm ist Spezialistin<br />
für vegetarische Vollwertkost und<br />
Autorin („Vegetarisch grillen“,<br />
pala; 9,90 Euro).<br />
[3] Geräucherte Apfelraspel<br />
(s. Foto, 4 Portionen)<br />
• 6 Äpfel klein schneiden.<br />
• In eine Alu schale etwas<br />
Heu geben. Löcher in den<br />
Boden einer zweiten Aluschale<br />
stoßen, in die erste<br />
stellen. In die bei den<br />
Schalen eine Grillschale<br />
setzen, darauf die Äpfel<br />
verteilen. Mit Alufolie<br />
abdecken.<br />
• Bei 180 Grad mit geschlossenem<br />
Deckel 20 Minuten<br />
grillen.<br />
• 50 g gehackte Walnüsse<br />
über die Äpfel streuen,<br />
über jede Portion<br />
1 EL Ahornsirup geben.<br />
• 100 g Ziegenfrischkäse in<br />
einen Spritzbeutel füllen,<br />
auf die Äpfel spritzen.<br />
Andreas Rummel ist mit Grill-<br />
Shows auf Tour und<br />
schreibt Bücher zum Thema<br />
(„Die hohe Schule des Grillens“,<br />
Christian; 29,99 Euro)<br />
Saisontipp<br />
Mais<br />
Frisch geerntet<br />
ist Mais am<br />
besten. Kinder<br />
mögen ihn, weil er<br />
süß schmeckt.<br />
Besonders<br />
beliebt: Mais <strong>als</strong><br />
Popcorn<br />
zubereitet oder in<br />
Alufolie auf dem<br />
Grill. Nicht ver -<br />
wechseln: Was<br />
auf den Feldern<br />
wächst, ist meist<br />
Futtermais.<br />
200<br />
Pfund Sterling (= etwa<br />
240 Euro) winken<br />
Müttern in zwei<br />
englischen Grafschaften,<br />
wenn sie ihr Baby<br />
sechs Monate lang<br />
stillen. Das Pilotprojekt<br />
soll zeigen,<br />
ob Prämien<br />
die Bereitschaft<br />
zu stillen erhöhen.<br />
Mit den OMM<br />
Melamintellern<br />
kommt Farbe<br />
auf den Tisch.<br />
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je 6,90 Euro<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
Frühchen:<br />
ab wann Brei?<br />
Lissy (4 ½ Monate)<br />
kam sechs Wochen<br />
zu früh zur Welt. Wann<br />
soll ich mit dem ersten<br />
Brei starten?<br />
Dr. Ute Alexy,<br />
Forschungsinstitut<br />
für Kinderer nährung in<br />
Dortmund, antwortet:<br />
D<br />
iese Frage können<br />
Sie nur individuell<br />
beantworten. Das Zeitfenster<br />
für die Einführung<br />
des ersten Breis<br />
(von vier bis sechs Monaten)<br />
ist ja auch bei reif<br />
geborenen Kindern<br />
r<strong>echt</strong> weit gefasst. Ich<br />
würde deshalb vor allem<br />
auf Lissys Entwicklung<br />
achten: Kann sie ihren<br />
Kopf selbst ständig<br />
halten? Steckt sie ihre<br />
Finger oder Spielsachen<br />
in den Mund und kaut<br />
oder lutscht sie darauf<br />
herum? Zeigt sie Interesse<br />
am Essen ihrer<br />
<strong>Eltern</strong> oder älteren<br />
Geschwister? Auf jeden<br />
Fall sollten Sie sich<br />
mit <strong>Ihr</strong>em Kinderarzt<br />
beraten!<br />
LESER-<br />
SPRECHSTUNDE<br />
Sie haben Fragen<br />
zum Thema<br />
Ernährung?<br />
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wissenschaftlerin<br />
Dr. Ute Alexy (Forschungsinstitut<br />
für Kinder ernährung<br />
in Dortmund).<br />
Sie erreichen sie am<br />
23. Juli, 10 bis 12 Uhr,<br />
Tel. 08 21/45 54 81-52<br />
FOTOS: CHRISTIAN VERLAG, HERSTELLER (3), PRIVAT; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM<br />
30<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
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ERNÄHRUNG Brei<br />
Timing ist alles<br />
[1]<br />
Brei essen ist ganz<br />
schön kompliziert,<br />
wenn man bisher nur<br />
einfach gesaugt und<br />
getrunken hat. Verlegen<br />
Sie deshalb den<br />
ersten Brei-Versuch<br />
auf einen Tag, an<br />
dem keine weiteren<br />
Termine anstehen<br />
und Sie nicht unter<br />
Druck sind. <strong>Ihr</strong> Baby<br />
sollte fit und ausgeschlafen<br />
sein.<br />
Für Anfänger: Sie<br />
kommen mit dem Easy<br />
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besonders <strong>gut</strong> zur<strong>echt</strong>.<br />
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Jetzt geht‘s los!<br />
[8]<br />
Am besten setzen Sie<br />
<strong>Ihr</strong> Kind auf <strong>Ihr</strong>en<br />
linken Oberschenkel<br />
und halten es mit<br />
dem linken Arm fest<br />
– so haben Sie Blickkontakt<br />
und können<br />
mit der r<strong>echt</strong>en Hand<br />
füttern. Linkshänder<br />
machen‘s umgekehrt.<br />
Oder Sie lassen<br />
das Baby schon von<br />
Anfang an im Hochstuhl<br />
Platz nehmen.<br />
[2]<br />
Heißhungrig essen<br />
lernen? Ganz<br />
schl<strong>echt</strong>! Geben Sie<br />
<strong>Ihr</strong>em Baby ein paar<br />
Schlucke Milch<br />
vorweg.<br />
[3]<br />
Stillkindern fällt die<br />
Umstellung leichter,<br />
wenn die nach Milch<br />
duftende Mama<br />
nicht in Sichtweite<br />
ist, sondern der Papa<br />
den Löffel schwingt.<br />
[4]<br />
Radio und Fernseher<br />
bitte ausschalten,<br />
damit <strong>Ihr</strong> Kind sich<br />
ganz auf das Üben<br />
der neuen Technik<br />
konzentrieren kann.<br />
Sauber: Das Ärmellätzchen<br />
von Lässig schützt vor<br />
Flecken. Bei www.babybutt.<br />
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Einfach<br />
loslöffeln!<br />
So klappt der Start<br />
in die Breizeit — 10 Tipps<br />
Alles bereit?<br />
[5]<br />
Ein großes Lätzchen<br />
schützt das T-Shirt<br />
<strong>Ihr</strong>es Kindes vor<br />
Kleckerflecken – und<br />
auch Sie sollten nicht<br />
unbedingt das<br />
neue Shirt aus dem<br />
Schrank holen, wenn<br />
es an den Start geht.<br />
Karottenflecken<br />
gehen schwer raus!<br />
[6]<br />
Ein schmaler, flacher<br />
Plastiklöffel ist für<br />
<strong>Ihr</strong> Kind angenehmer<br />
<strong>als</strong> ein harter<br />
Metalllöffel. Bitte<br />
nur gestrichen voll<br />
machen, damit das<br />
Kleine den Brei vom<br />
Löffel saugen kann.<br />
[7]<br />
Mit einem feuchten<br />
Waschlappen oder<br />
Feuchttüchern sind<br />
Sie gewappnet, falls<br />
der Brei an Babys<br />
Händen oder im<br />
Gesicht landet.<br />
Ein Bruder für<br />
den Tripp Trapp<br />
Steps, der neue<br />
Kinderstuhl von<br />
Stokke, ist mit<br />
Babywippe und<br />
Hochstuhl ein leicht<br />
zu handhabendes<br />
Baukas tensystem.<br />
Stuhl 179 Euro,<br />
Wippe 169 Euro<br />
[9]<br />
„Schau, da kommt<br />
der Löffel!“ <strong>Ihr</strong> Baby<br />
macht den Mund<br />
trotzdem nicht auf?<br />
Nutzen Sie seinen<br />
Nachahmungstrieb<br />
und sperren Sie<br />
den Mund weit auf<br />
wie ein hungriges<br />
Vögelchen. Wenn Sie<br />
zusätzlich Babys<br />
Unterlippe mit<br />
dem Löffel berühren,<br />
kann es bestimmt<br />
nicht widerstehen.<br />
[10]<br />
„Alles ist anders,<br />
wenn statt Milch Brei<br />
auf dem Speisezettel<br />
steht: die Farbe,<br />
die Konsistenz,<br />
der Geruch ...<br />
Das muss <strong>Ihr</strong> Kind<br />
gründlich untersuchen.<br />
Es will das<br />
Essen angucken, anfassen,<br />
in den Mund<br />
nehmen. Lassen Sie<br />
den kleinen Entdecker<br />
seine Erfahrungen<br />
machen.<br />
Viel länger <strong>als</strong><br />
10 bis 15 Minuten<br />
sollte die Mahlzeit<br />
aber nicht<br />
dauern.<br />
FOTOS: HERSTELLER (6), ISTOCKPHOTO.COM<br />
32<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
ALLES<br />
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Die größte Freude für kleine Feinschmecker:<br />
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auf dem Speiseplan. Da ist das Glas schneller leer,<br />
<strong>als</strong> Mama „<strong>gut</strong>en Appetit“ sagen kann.<br />
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ERNÄHRUNG Zöliakie<br />
Wenn schon ein<br />
Nudeln, Brot, Pizza: Caitlin muss<br />
auf viele <strong>Leben</strong>smittel verzichten.<br />
Die Fünfjährige leidet an Zöliakie.<br />
Isst sie bestimmte Getreidesorten,<br />
reagiert ihr Körper und sie wird<br />
krank. <strong>Ihr</strong>e <strong>Eltern</strong> erzählen,<br />
wie die Familie damit klarkommt<br />
Kerstin McClenaghan<br />
(43) bereitet<br />
in ihrer<br />
Küche das Mittagessen<br />
für die<br />
Familie zu. Auf dem Herd<br />
stehen drei Töpfe: Einer für<br />
die Soße, in den beiden<br />
anderen kochen Nudeln.<br />
Kers tin muss nicht nur zwei<br />
verschiedene Sorten Nudeln<br />
kochen, sondern sie auch<br />
mit zwei verschiedenen Löffeln<br />
umrühren. Ein Fehler<br />
Umrühren mit<br />
einem eigenen Löffel<br />
darf ihr dabei nicht passieren.<br />
Denn ihre Tochter Caitlin<br />
(5) darf nur Pasta essen,<br />
in der kein Gluten enthalten<br />
ist. Das steckt zum Beispiel<br />
in Weizen, Dinkel, Roggen,<br />
Gerste, Hafer ... Caitlin hat<br />
Zöliakie, das heißt, sie verträgt<br />
das Gluten (Klebereiweiß)<br />
aus bestimmten<br />
Getreidesorten nicht. Isst sie<br />
auch nur einen Krümel<br />
davon, schüttet ihr Immunsystem<br />
Antikörper aus, die<br />
nicht nur das Gluten, sondern<br />
auch ihren eigenen<br />
Körper angreifen.<br />
Vor <strong>gut</strong> einem Jahr haben die<br />
McClenaghans erfahren,<br />
dass ihre Tochter Zöliakie<br />
hat. „Ich dachte in dem Moment<br />
an Caitlins Zukunft:<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>Leben</strong> wird nicht mehr<br />
das gleiche sein. Diese<br />
Krankheit bleibt für immer“,<br />
erzählt der Vater, Philip Mc-<br />
Clenaghan (48). „Aber uns<br />
war auch klar: Wir hatten eigentlich<br />
großes Glück, denn<br />
Caitlin und ihr Zwillingsbruder<br />
waren Frühchen –<br />
und das hätte auch viel<br />
schwerwiegendere Folgen<br />
haben können.“<br />
Dennoch, die Konsequenzen<br />
sind hart: Caitlin darf nie<br />
wieder etwas essen, in dem<br />
Gluten enthalten ist. Außer<br />
in den offensichtlichen<br />
<strong>Leben</strong>smitteln wie zum Beispiel<br />
Nudeln, Brot und Keksen,<br />
kann Gluten sich unter<br />
anderem auch in Pommes<br />
frites, Frischkäse, Fruchtjoghurt,<br />
Wurst, Chips und<br />
Gewürzen verstecken, erfuhren<br />
die <strong>Eltern</strong> über die<br />
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft,<br />
über Ernährungsberatung,<br />
Internetforen und<br />
Bücher. „Im Nachhinein ist<br />
mir jetzt auch klar, warum<br />
Caitlin so klein und zierlich<br />
ist. Sie konnte die Nährstoffe<br />
wegen der zerstörten<br />
Darmzotten nicht richtig<br />
aufnehmen, <strong>als</strong>o auch nicht<br />
wachsen“, sagt Kerstin.<br />
Nach der Diagnose hat die<br />
Lehrerin aus Augs burg aufgeräumt,<br />
geputzt und ausgemistet.<br />
Speisekammer, Geräte,<br />
Vorräte: Alles musste
krank macht...<br />
Caitlins Mutter Kerstin musste ihren Alltag ganz neu<br />
organisieren. Weil ihr der Austausch mit anderen<br />
Familien <strong>gut</strong>tut, hat sie eine Selbsthilfegruppe für<br />
Kinder und Familien mit Zöliakie im Raum Augsburg<br />
gegründet. Kontakt unter mcc.zoeliakie@email.de<br />
Im Vorratsschrank sind Caitlins Sachen<br />
extra gekennzeichnet<br />
gesäubert, weggeworfen<br />
oder erneuert werden. „Die<br />
Glutenspuren können überall<br />
sein, selbst in den kleinen<br />
Rissen der Vorratsdosen<br />
oder der Schneidebretter“,<br />
erklärt die Mutter.<br />
Dann gestaltete sie die<br />
Küche um: Caitlin bekam im<br />
Schrank eine Ecke mit ihrem<br />
eigenen Toaster, ihrem eigenen<br />
glutenfreien Brot und<br />
Mehl. Im Kühlschrank gibt<br />
es ein Körbchen, in dem ihre<br />
<strong>Leben</strong>smittel lagern. Auf der<br />
Butter steht groß ihr Name,<br />
<strong>als</strong> Erinnerungsstütze für<br />
Selbst die Spülbürste<br />
liegt extra<br />
die Mutter, damit sie auch<br />
im Halbschlaf daran denkt,<br />
ein neues Messer für Caitlins<br />
Brote zu nehmen. Am<br />
Spülbecken hängt ein Körbchen<br />
mit einem extra Lappen<br />
und einer eigenen Spülbürste<br />
für Caitlins Geschirr.<br />
Alles nur, damit kein Krümelchen,<br />
keine Spuren des<br />
Klebereiweißes in Caitlins<br />
Essen gelangen.<br />
Am Anfang hat die ganze Familie<br />
glutenfrei gegessen,<br />
obwohl <strong>Eltern</strong> und Zwillingsbruder<br />
gesund sind.<br />
Um sich die Umstellung zu<br />
erleichtern und selbst zu lernen,<br />
mit der neuen Situation<br />
umzugehen. „Ich habe mir<br />
Stunden zum Einkaufen<br />
freigeschaufelt. Ich war einfach<br />
noch so unsicher. Manche<br />
Verkäufer kennen sich<br />
auch nicht aus: Die denken<br />
an Glutamat statt Gluten<br />
oder glauben, dass ich übertreibe,<br />
wenn ich in der Metzgerei<br />
darum bitte, das Stück<br />
Fleisch auf einem frischen<br />
Brett mit einem anderen<br />
Messer abzuschneiden“, erinnert<br />
sich Kerstin.<br />
Nach fünf Monaten fühlte<br />
sich die Familie zu Hause sicher<br />
genug. Von da an aßen<br />
alle – außer Caitlin – wieder<br />
glutenhaltige Produkte.<br />
„Das ist auch eine Preisfrage.<br />
Glutenfreie <strong>Leben</strong>smittel<br />
sind ungefähr dreimal so<br />
teuer wie andere“, sagen die<br />
<strong>Eltern</strong>. „Aber seitdem essen<br />
wir mehr Reis und Kartoffeln<br />
<strong>als</strong> früher und kaufen<br />
lieber Produkte, die von Na -<br />
tur aus glutenfrei sind.“<br />
Der Alltag mit Zöliakie hat<br />
sich eingespielt, will aber<br />
<strong>gut</strong> geplant sein. So hat<br />
Kers tin für den Kindergarten<br />
die wichtigsten Infos<br />
über die Krankheit zusammengestellt<br />
und Listen geschrieben,<br />
auf denen steht,<br />
was ihre Tochter essen darf<br />
und was nicht. Auch eine<br />
Box liegt dort mit Süßigkeiten<br />
für sie bereit, falls ein<br />
anderes Kind Geburtstag feiert.<br />
Wird Caitlin zu einer<br />
Feier eingeladen, backt Kerstin<br />
für alle Kuchen. Damit<br />
Caitlin nicht immer die ungeliebte<br />
Sonderrolle innehat<br />
und das Gleiche essen kann<br />
wie alle anderen.<br />
„Auch bei Tagesausflügen<br />
müssen wir mehr planen.<br />
Wir überlegen schon vorab,<br />
was wir zu essen einpacken“,<br />
erzählt Philip, der <strong>als</strong> selbstständiger<br />
Grafiker arbeitet.<br />
Während andere Kinder bei<br />
Ein Snack zwischendurch?<br />
Schwierig!<br />
Hunger schnell eine Brezel<br />
essen können, müssten die<br />
McClenaghans eine Bäckerei<br />
finden, die glutenfreie Backwaren<br />
herstellt – oder eben<br />
alles mitnehmen.<br />
„Es geht alles“, meint Kerstin<br />
McClenaghan. „Immerhin<br />
kann die Krankheit durch<br />
die richtige Ernährung behandelt<br />
werden und nicht<br />
Caitlins Buch-Tipp<br />
„Zucker, Zauber und Zinnober“: Die kleine<br />
Maus Fiona hat Zöliakie, sie darf kein Getreide<br />
mehr essen. Doch gemeinsam mit Familie<br />
und Freunden findet sie nach und nach<br />
leckere, glutenfreie Alternativen.<br />
Das Bilderbuch zeigt Kindern, was sie bei<br />
Zöliakie essen können, was sie nicht mehr<br />
dürfen und wie sie damit umgehen können.<br />
Edition Buchstabensuppe; 14,95 Euro. Passend dazu gibt es<br />
das Kinderkochbuch mit tollen, einfachen und glutenfreien<br />
Rezepten; 14,95 Euro<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 35
ERNÄHRUNG Zöliakie<br />
Viele hilfreiche Tipps und Infos hat die Familie McClenaghan<br />
von der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft bekommen (www.dzg-online.de)<br />
durch Medizin. Und ich<br />
möchte nicht, dass andere<br />
Caitlin bedauern. Sie darf<br />
ruhig mal traurig sein. Dann<br />
tröste ich sie und erinnere<br />
sie zum Beispiel an ihre<br />
Oma, die kein Obst und Gemüse<br />
verträgt. Dann sagt<br />
Caitlin: ,Das wäre viel<br />
schlimmer, Mama.‘“<br />
Caitlin kommt <strong>gut</strong> mit ihrer<br />
Krankheit zur<strong>echt</strong>. Sie kennt<br />
auch schon „ihr“ Zeichen,<br />
die durchgestrichene Ähre,<br />
die glutenfreie <strong>Leben</strong>smittel<br />
Jeder bekommt,<br />
was er gerne mag<br />
kennzeichnet. Eifersüchtig<br />
auf ihren Zwillingsbruder,<br />
der alles essen und trinken<br />
kann, ist sie selten. Da haben<br />
ihre <strong>Eltern</strong> besonders drauf<br />
geachtet: Caitlin isst das<br />
Gleiche wie alle anderen Familienmitglieder.<br />
Nur manche<br />
Zutaten unterscheiden<br />
sich, wie zum Beispiel die<br />
Nudeln. Oder das Gebäck:<br />
Wenn Nicolas seine Apfeltasche<br />
vom Bäcker bekommt,<br />
gibt‘s entweder selbst gemachte<br />
Apfeltaschen mit<br />
glutenfreiem Blätterteig<br />
oder ein anderes süßes<br />
Stück aus der glutenfreien<br />
Konditorei. So bekommt<br />
jeder, was er gerne mag.<br />
birgit henrich<br />
Zöliakie ist ein Chamäleon<br />
Dr. Christoph Schick ist Kindergastroenterologe im<br />
Krankenhaus Josefinum in Augsburg. Er weiß, warum<br />
Zöliakie oft erst spät entdeckt wird<br />
Ist Zöliakie erblich?<br />
Zumindest die Veranlagung dazu.<br />
Etwa 30 Prozent der Bevölkerung<br />
tragen die Gene dafür, aber nur bei<br />
einem relativ kleinen Teil, etwa<br />
einem von Hundert, bricht sie auch<br />
tatsächlich aus.<br />
Wieso wird der eine krank und<br />
der andere bleibt verschont?<br />
Das weiß man bis heute nicht<br />
genau. In den vergangenen Jahren<br />
hat man allerdings festgestellt,<br />
dass die Wahrscheinlichkeit einer<br />
Zöliakie sinkt, wenn die Mutter ihr<br />
Baby weiterhin stillt, wenn es zum<br />
ersten Mal glutenhaltiges Getreide<br />
(zum Beispiel im Getreidebrei) isst.<br />
Reagiert der Körper sofort<br />
auf Gluten?<br />
Nein, die Krankheit entsteht erst<br />
langsam. Das Immunsystem<br />
reagiert zunächst auf das eigentlich<br />
unschädliche Gluten und<br />
bildet Antikörper. Diese zerstören<br />
nach und nach den Darm.<br />
In welchem Alter wird die Zöliakie<br />
in der Regel entdeckt?<br />
Zwischen zwei und acht Jahren.<br />
Das Problem ist, dass die Symptome<br />
so allgemein sind, dass man<br />
nicht sofort an eine Zöliakie denkt.<br />
Denn die Zöliakie ist ein Chamäleon:<br />
Sie zeigt sich immer anders.<br />
Manche Kinder haben Durchfälle<br />
und Blähungen, Wachstumsstörungen<br />
oder Blutarmut. Es kann<br />
auch sein, dass das Kind einfach<br />
nur launisch ist. Oder es hat<br />
Gelenkbeschwerden. Außerdem<br />
treten die Symptome nicht jeden<br />
Tag auf. Nur eine Blutuntersuchung<br />
und Dünndarmbiopsie geben<br />
Gewissheit.<br />
Wie häufig kommt Zöliakie bei<br />
Kindern vor?<br />
In Deutschland ist jedes 200. bis<br />
500. Kind im Alter zwischen eins<br />
und achtzehn Jahren betroffen.<br />
Das ist etwa ein halbes Prozent<br />
in dieser Altersgruppe. Vermutlich<br />
gibt es aber auch viele Kinder,<br />
bei denen die Zöliakie noch nicht<br />
entdeckt wurde.<br />
Ist Zöliakie heilbar?<br />
Wenn die Kinder ihr <strong>Leben</strong> lang<br />
komplett auf Gluten verzichten, ist<br />
die Erkrankung weg: Der Darm<br />
erholt sich und es gibt keine Probleme<br />
mehr. Sobald sie wieder<br />
glutenhaltige <strong>Leben</strong>smittel essen,<br />
haben sie Symptome und Nebenwirkungen.<br />
Eigentlich gibt es <strong>als</strong>o<br />
keine Heilung, aber Betroffene<br />
können beschwerdefrei leben.<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER (4), ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT<br />
36<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
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Das <strong>Eltern</strong>magazin
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Hülsenfrüchte für die Nerven<br />
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Spinat fürs Blut<br />
[ Eisen, Folat ]
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[ Jod, Kalzium, Zink ]<br />
Gebratener Seefisch<br />
fürs Köpfchen<br />
[ Eisen, Jod, Omega-3-Fettsäuren,<br />
Vitamin D ]<br />
Kirschen und Avocados<br />
für die Hormone<br />
[ Folat ]<br />
Vollkorn<br />
für die Konzentration<br />
[ Eisen, Zink, Folat ]<br />
Pflanzenöl<br />
für die Energie<br />
[ Omega-3-Fettsäuren ]<br />
Nüsse für die Zähne<br />
[ Eisen, Omega-3-Fettsäuren, Kalzium ]<br />
Ein Poster von
ERNÄHRUNG Schwangerschaft<br />
Stimmt es, dass...<br />
... Gelüste völlig<br />
okay sind?<br />
Kommt auf die Gelüste an.<br />
Hin und wieder ein Eis oder<br />
eine Limo sind ganz in Ordnung.<br />
Doppelt<br />
so <strong>gut</strong><br />
statt<br />
doppelt<br />
so viel<br />
Heute, morgen, immer:<br />
Ein Baby profitiert<br />
sein <strong>Leben</strong> lang davon,<br />
wenn sich seine Mama<br />
in der Schwangerschaft<br />
gesund ernährt<br />
Es ist wie ein<br />
Wunder: Erst<br />
ist da ein winziger<br />
Punkt,<br />
der bald zu<br />
pulsieren beginnt<br />
– das<br />
Herz fängt an<br />
zu schlagen.<br />
Im Laufe der nächsten Wochen<br />
und Monate bilden sich<br />
aus der Zellkugel Organe,<br />
Nervenstränge, das Gehirn,<br />
Knochen, Muskeln. In den<br />
ersten tausend Tagen nach<br />
der Befruchtung nimmt das<br />
Baby das 40-millionenfache<br />
seines Gewichtes zu! Und<br />
was es für diese Entwicklung<br />
braucht, bekommt es von<br />
seiner Mama.<br />
Damit das <strong>gut</strong> klappt, ist gesundes<br />
Essen das A und O.<br />
Das gilt schon, wenn das<br />
Baby noch in Mamas Bauch<br />
liegt. „Eine ausgewogene Ernährung<br />
der Mutter wirkt<br />
sich nicht nur in der Schwangerschaft,<br />
sondern bis ins<br />
Erwachsenenalter<br />
positiv auf das<br />
Kind aus“,<br />
sagt der<br />
Kinderarzt<br />
und Ernährungsexperte<br />
Professor Dr.<br />
Bert hold Koletzko<br />
aus München. „Und zwar<br />
in allen Bereichen, ob es nun<br />
die Knochenbildung betrifft,<br />
das Nervensystem oder die<br />
Gehirnentwicklung.“ Sogar<br />
das Allergie-Risiko des Kindes<br />
kann durch eine abwechslungsreiche<br />
Ernäh-<br />
rung in der Schwangerschaft<br />
gesenkt werden.<br />
Gesund essen ist eigentlich<br />
ganz einfach. Bis auf wenige<br />
Ausnahmen gilt für werdende<br />
Mütter das, was die<br />
Ernährungsexperten uns<br />
allen raten: viel und oft Obst<br />
und Gemüse sowie Vollkornprodukte<br />
essen, in Maßen<br />
tierische <strong>Leben</strong>smittel wie<br />
Fleisch oder Fisch und nur ab<br />
und zu Fettes und Süßes.<br />
Dazu viel trinken (mindestens<br />
1,5 Liter pro Tag), am<br />
bes ten kalorienfreie Getränke<br />
wie Wasser, Kräuterund<br />
Früchtetee oder dünne<br />
Schorlen.<br />
Was Schwangere<br />
brauchen<br />
Nährstoffe – und davon viele,<br />
von einigen deutlich mehr<br />
<strong>als</strong> vor der Schwangerschaft.<br />
„Deshalb ist es besonders<br />
wichtig, auf die Qualität der<br />
Ernährung zu achten“, betont<br />
die Ernährungsberaterin<br />
Melitta Ludwig. Vitamine<br />
und Spurenelemente helfen<br />
der werdenden Mutter, fit zu<br />
bleiben. Und beim Baby tragen<br />
sie dazu bei, dass es sich<br />
<strong>gut</strong> entwickelt. Besonders<br />
der Bedarf an Jod, Folat, Zink,<br />
Vitamin A und B6 steigt jetzt<br />
deutlich an, der Eisenbedarf<br />
verdoppelt sich sogar. Genau<br />
diese Nährstoffe nehmen<br />
Schwangere zu sich, wenn<br />
sie sich an den oben empfohlenen<br />
Plan halten. Vollkornprodukte<br />
enthalten nicht nur<br />
Eisen, Zink und Folat, sondern<br />
auch Ballaststoffe. In<br />
Fleisch und Fisch stecken<br />
FOTOS: PRIVAT, STUDIOLINE PHOTOGRAPHY, YOUR PHOTO TODAY; ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
FOTOS POSTER: DEPOSITPHOTOS.COM, ISTOCKPHOTO.COM (11), THINKSTOCK
viel Eisen und Zink, in grünen<br />
Gemüsesorten, Kohl<br />
und Beeren ebenfalls Eisen<br />
und Folat. Melitta Ludwig rät<br />
außerdem, jodiertes Speisesalz<br />
zu verwenden und jodhaltigen<br />
Seefisch zu essen.<br />
Milch und Milchprodukte,<br />
am besten fettarm, kalziumreiches<br />
Mineralwasser,<br />
Hül sen früchte und Nüs se<br />
versorgen die Schwangere<br />
und ihr Kind mit Kalzium,<br />
das für Babys Knochenaufbau<br />
benötigt wird.<br />
Diese Abkürzung sollten<br />
Schwangere kennen: DHA<br />
(Docosahexaensäure). Von<br />
dieser Omega-3-Fettsäure<br />
empfiehlt Professor Koletzko<br />
werdenden Müttern 200 mg<br />
pro Tag, dafür müsste zweimal<br />
pro Woche Seefisch auf<br />
dem Speiseplan stehen, einmal<br />
davon ein fettreicher<br />
wie Makrele, Hering, Sardine<br />
oder Lachs. Verschiedene<br />
Studien haben gezeigt, dass<br />
sich DHA positiv auf das<br />
Kind auswirkt, zum Beispiel<br />
auf die Sehleistung, die Intelligenz,<br />
das Wachstum.<br />
Die Schwangerschaft kann<br />
dadurch sogar um einige<br />
Tage verlängert werden.<br />
... Frauen sich in<br />
der Schwangerschaft<br />
stark einschränken<br />
müssen?<br />
Was Schwangere<br />
nicht brauchen<br />
Extra Kalorien. Ernährungsberaterin<br />
Melitta Ludwig aus<br />
Fürth bringt es auf eine einfache<br />
Formel: „Nicht für zwei<br />
essen, sondern für zwei denken.“<br />
Zwischen zehn und<br />
16 Kilo mehr darf die Waage<br />
am Ende der Schwangerschaft<br />
zeigen. Nimmt die<br />
Mutter zu stark zu, kann sich<br />
das auch aufs Kind auswirken.<br />
Zum Beispiel neigt es<br />
später eher zu Übergewicht,<br />
auch das Diabetes-Risiko ist<br />
erhöht. „Viele Frauen überschätzen<br />
den Energiebedarf,<br />
der eigentlich nur in den<br />
letzten Schwangerschaftsmonaten<br />
minimal erhöht<br />
ist“, erklärt Melitta Ludwig.<br />
Etwa zehn Prozent Kalorien<br />
braucht die werdende Mama<br />
am Tag zusätzlich, das sind<br />
rund 250 Kalorien. Die stecken<br />
schon in einem Teller<br />
Gemüsesuppe mit Nudeln<br />
oder einer Scheibe Vollkornbrot<br />
mit einer Scheibe Käse<br />
und einer Tomate drauf.<br />
Zum Vergleich: Ein Cornetto<br />
Nuss hat 310 Kalorien.<br />
Sinnvoll die Nahrung<br />
ergänzen<br />
Trotz aller Bemühungen<br />
reicht eine bewusste Ernährung<br />
einfach nicht aus, um<br />
den Bedarf an bestimmten<br />
Nährstoffen zu decken. Vor<br />
allem bei Jod und Folsäure ist<br />
eine zusätzliche Zufuhr zu<br />
Beginn der Schwangerschaft<br />
sinnvoll. Experten empfehlen,<br />
täglich ein Präparat mit<br />
400 Mikrogramm Folsäure<br />
und eines mit 100 bis 150 Mikrogramm<br />
Jod einzunehmen.<br />
Allerdings sind die<br />
Ja, wenn sie vorher geraucht oder<br />
gerne Alkohol getrunken haben.<br />
Nein, was Essen und Sport betrifft.<br />
Körperliche Bewegung in Maßen<br />
tut Mutter und Kind sogar sehr <strong>gut</strong>.<br />
... vegetarische<br />
Ernährung dem Baby<br />
schadet?<br />
Nicht, wenn<br />
die werdende Mutter auch<br />
Milch- und Eiprodukte<br />
auf dem Speisezettel hat<br />
und auf ihre Eisenversorgung<br />
achtet.<br />
Kapseln eine Ergänzung,<br />
kein Ersatz für eine gesunde<br />
Ernährung, betont Prof. Dr.<br />
Koletzko. Er rät, mit dem<br />
Frauen arzt abzuklären, ob es<br />
auch in anderen Bereichen<br />
Defizite gibt. Frauen, die keinen<br />
Fisch mögen, und Vegetarierinnen<br />
gleichen das am<br />
besten mit Omega-3-Fettsäure-Kapseln<br />
aus. „Vielen<br />
Frauen fehlt auch Vitamin D,<br />
vor allem im Winter, wenn<br />
die Sonneneinstrahlung<br />
nicht ausreicht.“ Manche<br />
Schwangeren klagen darüber,<br />
dass ihre Verdauung von<br />
Eisenpräparaten sehr träge<br />
wird. „Das lässt sich eventuell<br />
über eine andere Dosis<br />
oder über ein Mittel regeln,<br />
das sich erst im Dünndarm<br />
auflöst“, so der Kinderarzt.<br />
Verzichten —<br />
dem Baby zuliebe<br />
Einige – wenige – Einschränkungen<br />
gelten allerdings für<br />
Schwangere. Alkohol kann<br />
das Kind im Bauch schädigen,<br />
ebenso Rauchen (auch<br />
passiv). Beim geliebten Frühstückskaffee<br />
und dem Latte<br />
Macchiato am Nachmittag<br />
gibt der Ernährungsexperte<br />
Bert hold Koletzko grünes<br />
Licht: „Bis zu drei Tassen<br />
dürfen Sie genießen.“ Manche<br />
<strong>Leben</strong>smittel können<br />
Krankheiten wie Listeriose<br />
oder Toxo plas mose übertragen<br />
und so das ungeborene<br />
Melitta<br />
Ludwig<br />
ist staatlich<br />
geprüfte<br />
Diätassistentin<br />
und Ernährungsberaterin<br />
in Fürth<br />
bei Nürnberg. Ein<br />
Schwerpunkt<br />
ihrer Arbeit ist<br />
die Ernährung in<br />
der Schwangerschaft<br />
Baby gefährden. Das<br />
gilt für rohe tierische<br />
<strong>Leben</strong>s mittel wie<br />
Salami, Teewurst,<br />
Rohschinken, nicht<br />
durchgebratenes<br />
Fleisch und Fisch<br />
(Sushi, Räucheroder<br />
Pökelfisch)<br />
sowie für alle<br />
Speisen mit rohen<br />
Eiern (Mayonnaise,<br />
Tiramisu).<br />
Gut, wenn Schwangere auch<br />
beim Käsekauf aufs Etikett<br />
schauen und Rohmilchprodukte<br />
lieber im Regal lassen.<br />
Das betrifft Käsesorten wie<br />
Camembert, Roquefort oder<br />
Feta. Frischkäse dagegen ist<br />
okay, er wird aus pasteurisierter<br />
Milch hergestellt.<br />
Melitta Ludwig rät zudem,<br />
Obst und Gemüse vor dem<br />
Essen gründlich zu waschen<br />
und frisch zuzubereiten und<br />
keinen Tütensalat aus dem<br />
Supermarkt zu kaufen.<br />
Mit diesen wenigen Tabus<br />
kann ganz bestimmt jede<br />
Schwan gere <strong>gut</strong> leben.<br />
Schließlich bleiben noch<br />
unendlich viele leckere Möglichkeiten<br />
für einen gesunden,<br />
abwechslungsreichen<br />
Speiseplan, damit die werdende<br />
Mutter und das Baby<br />
die neun Monate rundum<br />
genießen können.<br />
silvia schmid<br />
Unsere Experten<br />
Prof. Dr.<br />
Berthold<br />
Koletzko<br />
ist Kinderarzt<br />
und Leiter<br />
der Abteilung<br />
Stoffwechsel<br />
und Ernährung<br />
im Dr. von<br />
Haunerschen<br />
Kinderspital<br />
der Universität<br />
München<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 41
GESUNDHEIT Pflege<br />
Sommerzeit<br />
= Badezeit<br />
Sonne! Wasser! Spielen! Das Planschbecken<br />
ist für Kinder das Schönste am Sommer.<br />
So können schon Babys den Spaß genießen<br />
Wie warm sollte<br />
das Wasser<br />
im Planschbecken<br />
sein?<br />
In den ersten beiden<br />
<strong>Leben</strong>sjahren nicht<br />
kühler <strong>als</strong> 32 bis 30 Grad.<br />
Ab zwei Jahren dürfen es<br />
28 bis 27 Grad sein.<br />
Woran merke ich,<br />
dass mein Kind im<br />
Wasser friert?<br />
Typische Anzeichen:<br />
Das Kinder zittert,<br />
die Haut wirkt marmoriert<br />
und die Lippen<br />
verfärben sich bläulich.<br />
Unsere<br />
Expertin<br />
Tanja Pankok<br />
ist Kinder- und<br />
Jugendärztin und<br />
arbeitet in einer<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
in Berlin<br />
Endlich Sommer!<br />
Mein Baby darf<br />
zum ersten Mal<br />
planschen.<br />
Wie bereite ich<br />
es darauf vor?<br />
Damit es sich ans etwas<br />
kühlere Wasser gewöhnt,<br />
reduzieren Sie schrittweise<br />
die normale Badewassertemperatur<br />
von<br />
36 bis 37 Grad. Kälter <strong>als</strong><br />
32 Grad sollte das Wasser<br />
aber nicht sein.<br />
Prüfen Sie regelmäßig<br />
die Temperatur im<br />
Planschbecken und<br />
gießen Sie, wenn nötig,<br />
etwas warmes Wasser<br />
dazu.<br />
Ab wann und wie lange dürfen Babys<br />
und Kleinkinder baden oder planschen?<br />
Das erste Wannenbad ist erst fällig, wenn der Nabel abgefallen<br />
und verheilt ist – normalerweise nach etwa einer Woche. Nach<br />
dem dritten <strong>Leben</strong>smonat dürfen die Kleinen mit Mama oder<br />
Papa ins Planschbecken. „Aber nicht länger <strong>als</strong> zehn Minuten“,<br />
schränkt die Berliner Kinderärztin Tanja Pankok ein. Für Kleinkinder<br />
ist mindestens alle 20 Minuten Aufwärmen angesagt:<br />
raus aus der nassen Badehose und einen trockenen Bademantel<br />
anziehen. Fühlt sich die Kinderhaut wieder warm an, darf<br />
weitergeplanscht werden.<br />
Nur zweimal<br />
pro Woche baden:<br />
Gilt diese Regel<br />
auch fürs Planschbecken?<br />
Nein, wenn <strong>Ihr</strong> Kind<br />
Spaß daran hat, darf<br />
es täglich ein bisschen<br />
im warmen<br />
Wasser planschen.<br />
Wichtig: Die Luft<br />
muss warm sein<br />
und das Becken<br />
im Schatten stehen.<br />
Ist Meerwasser<br />
zu kalt?<br />
Das kommt darauf an, wo Sie<br />
Urlaub machen. In Südeuropa hat<br />
das Mittelmeer Temperaturen von<br />
24 bis 25 Grad. Hier dürfen Babys<br />
ab drei Monaten in einer Wasserpfütze<br />
am Ufer ein bisschen<br />
planschen. Nord- und Ostsee<br />
mit gerade mal 18 Grad sind<br />
für die Kleinen eindeutig zu kühl.<br />
42<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
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GESUNDHEIT Pflege<br />
Braucht mein Kind<br />
im Planschbecken<br />
Schwimmwindeln?<br />
In öffentlichen Freibädern<br />
ja, zu Hause<br />
im Planschbecken nicht.<br />
Wie oft muss<br />
das Wasser<br />
im Planschbecken<br />
gewechselt werden?<br />
„Im Hochsommer am<br />
besten täglich“, rät Tanja<br />
Pankok. Ansonsten reicht<br />
es, das Wasser alle<br />
zwei Tage zu erneuern.<br />
Decken Sie dann das<br />
Becken nach dem Planschen<br />
mit einer Plane ab.<br />
Sollten Kinder<br />
im Freibad<br />
vor und nach<br />
dem Pritscheln<br />
gewaschen<br />
oder geduscht<br />
werden?<br />
Ja, denn es sind immer<br />
Reste von Sonnencreme,<br />
Schweiß, Urin und Kot<br />
im Becken – und damit<br />
gleichzeitig viele Krankheitserreger.<br />
Muss ich mein Kind jedes Mal<br />
abtrocknen, wenn es aus dem Wasser<br />
kommt? Oder trocknet die Haut<br />
automatisch beim Herumtollen?<br />
Ohne Handtuch geht es nicht, denn Wassertropfen<br />
wirken auf der Haut wie Brenngläser.<br />
Aber bitte nur vorsichtig tupfen, damit<br />
die Haut nicht unnötig gereizt wird. Wichtig:<br />
Befreien Sie Babys Po von der nassen Windel<br />
und reinigen Sie den Po-Bereich mit warmem<br />
Wasser und einer milden, rückfettenden<br />
Baby-Waschlotion.<br />
Müssen Kinder nach<br />
jedem Planschen<br />
eingecremt werden?<br />
Ja, das ist sehr wichtig. Die Haut<br />
braucht nach dem Spielen<br />
im Wasser eine ordentliche Portion<br />
Feuchtigkeit.<br />
Wie schütze ich mein Kind<br />
beim Planschen vor Sonnenbrand?<br />
Im ersten <strong>Leben</strong>sjahr sollten die Kleinen immer<br />
nur bekleidet im Schatten unter einem Sonnenschirm<br />
mit UV-Schutz planschen. Cremen Sie<br />
das Gesicht und unbedeckte Stellen mit Baby-<br />
Sonnenschutzmittel ein. Ab dem zweiten Jahr<br />
brauchen Kinder eine wasserfeste Sonnenschutzlotion<br />
oder -creme mit Lichtschutzfaktor 50+.<br />
Wie oft muss ich<br />
nachcremen?<br />
Immer, wenn <strong>Ihr</strong> Kind<br />
aus dem Wasser kommt.<br />
Durch Schwitzen und<br />
Abrubbeln der Haut lässt<br />
der UV-Schutz nämlich<br />
nach. Das gilt auch für<br />
wasserfeste Cremes.<br />
Bringt spezielle<br />
UV-Schutz-<br />
Kleidung etwas?<br />
Ja, nichts schützt<br />
besser vor der<br />
UV-Strahlung.<br />
Am besten ist ein<br />
UPF (Ultraviolett<br />
Protection Factor)<br />
von 50 oder mehr.<br />
Braucht auch schon<br />
die Kinderhaut<br />
After-Sun-Produkte?<br />
Sonne und Wasser sind<br />
Stress pur für die Haut.<br />
Da tun pflegende Kinder-<br />
After-Sun-Produkte <strong>gut</strong>.<br />
Sie sind leichter in<br />
der Konsistenz, spenden<br />
besonders viel Feuchtigkeit,<br />
kühlen angenehm<br />
und werden <strong>gut</strong> von<br />
der Haut aufgenommen.<br />
Am besten sind Produkte<br />
ohne Duft-, Farb- und<br />
Konservierungsstoffe.<br />
Cremen oder<br />
Ölen nach<br />
dem Baden:<br />
Was ist besser?<br />
Creme ist besser<br />
<strong>als</strong> Öl, denn sie<br />
versorgt die Haut<br />
zusätzlich mit<br />
Feuchtigkeit.<br />
Welcher Badezusatz<br />
ist für das Wannenbad<br />
am Abend<br />
besonders geeignet?<br />
Rückfettend wirken zum<br />
Beispiel Jojobaöl, Mandelöl,<br />
Avocado- und Weizenkeimöl<br />
sowie Shea butter<br />
und Panthenol.<br />
TEXT: MARGRET NUSSBAUM; FOTOS: F1 ONLINE, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT;<br />
ILLUSTRATIONEN: ISTOCKPHOTO.COM<br />
44<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Seit 1921<br />
Neu<br />
Schenken Sie hochsensibler<br />
Babyhaut die Ruhe der Natur.<br />
<br />
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im Einklang mit Mensch und Natur.
Kommt gesund<br />
wieder!<br />
Sonne, Sand und Meer<br />
Dieser Dreiklang lockt junge Familien ans Mittelmeer.<br />
Ein paar einfache Tipps von Reisemedizinern<br />
helfen Ihnen, die Ferien unbeschwert zu genießen<br />
1. Sonnenbrand vermeiden<br />
Luftige Kleidung, Sonnenschutzmittel und Schatten<br />
(in der Mittagszeit) schützen vor der starken UV-Strahlung.<br />
2. Übelkeit und Durchfall vorbeugen<br />
Mit verpackten, gekochten, gebratenen und frisch<br />
geschälten <strong>Leben</strong>smitteln sind Familien auf der sicheren<br />
Seite. Heikel sind „offenes“ Eis und Saft, Eiswürfel,<br />
rohe <strong>Leben</strong>smittel, mancherorts auch das Leitungswasser.<br />
Ferien-<br />
Hits<br />
der Kids<br />
Was tun in den Ferien?<br />
Wenn’s nach den<br />
Kindern geht, müssen<br />
<strong>Eltern</strong> dazu nicht tief<br />
in die Tasche greifen.<br />
Mädchen und Jungen<br />
freuen sich auf<br />
1 eine Schatzsuche<br />
2 einen Besuch im<br />
Schwimmbad<br />
3 Kuchenbacken/Kochen<br />
4 ein Picknick<br />
5 eine Fahrradtour<br />
QUELLE: GUTSCHEINPORTAL<br />
WWW.TOPGUTSCHEINCODE.DE<br />
3. Oft die Hände waschen<br />
Und zwar 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife.<br />
5. Am Strand in<br />
Badeschuhen laufen<br />
Sie schützen vor Scherben und<br />
vor schmerzhaften Kontakten mit<br />
angespülten Quallen oder Seeigeln.<br />
6. Streunende Hunde und<br />
Katzen nicht streicheln<br />
Sie können Ungeziefer oder womöglich<br />
sogar Tollwut haben.<br />
7. Mückenstiche verhindern<br />
Sie jucken und übertragen manchmal<br />
Krankheiten. „Am besten schützen Kleidung<br />
mit langen Ärmeln und Beinen und<br />
Insektenschutzmittel mit den Wirkstoffen<br />
DEET oder — für Kinder unter zwei Jahren —<br />
Icaridin“, sagt Prof. Dr. Tomas Jelinek<br />
vom Centrum für Reisemedizin.<br />
4. Kinder am Strand immer<br />
im Auge behalten!<br />
Schwimmflügel und Wasserspielzeug<br />
schützen nicht vor dem Ertrinken.<br />
Bitte nicht<br />
pusten<br />
Wenn die <strong>Eltern</strong><br />
beruhigend über eine<br />
Schürfwunde<br />
pusten, können sich<br />
Bakterien verbreiten,<br />
warnt Kinderärztin<br />
Dr. Monika Niehaus.<br />
Das gilt auch für<br />
die „Zauberspucke“.<br />
Richtig: unter<br />
fließendem kaltem<br />
Wasser säubern,<br />
desinfizieren,<br />
Pflaster drauf!<br />
20 x<br />
täglich machen Kinder im<br />
ersten halben Jahr Pipi in<br />
die Windel. Im zweiten Halbjahr<br />
sind es 16-mal, nach<br />
dem ersten Geburtstag<br />
12-mal. 4-Jährige erledigen<br />
das kleine Geschäft<br />
7-mal täglich.<br />
DATEN:<br />
WWW.KINDERAERZTE-IM-NETZ.DE<br />
FOTOS: GETTY IMAGES, HERSTELLER (2), THINKSTOCK<br />
46<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE<br />
Damit alle die Autofahrt<br />
in den Urlaub <strong>gut</strong> überstehen,<br />
ist ein Kindersitz wichtig.<br />
Den richtigen finden Sie ab<br />
Seite 54<br />
Wickeln to go<br />
Die Wickelunterlage<br />
„retro trees“ von<br />
millemarille bezaubert<br />
nicht nur mit ihrem<br />
Dessin, sie ist auch super<br />
praktisch: faltbar und mit<br />
einem Seitenfach für<br />
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45 Euro<br />
FRAGE AN DEN EXPERTEN<br />
Probiotika für Kaiserschnitt-Babys?<br />
Stimmt es, dass Kaiserschnitt-Kinder eine besondere<br />
Säuglingsnahrung mit Probiotika brauchen?<br />
Prof. Dr. Michael Radke, Chefarzt Kinder- und Jugend medizin<br />
im Ernst-von-Bergmann-Klinikum, Potsdam, antwortet:<br />
K<br />
aiserschnitt-Kindern<br />
fehlen die „gesunden“<br />
Bakterien im Darm, die<br />
andere Babys im Geburtskanal<br />
der Mutter mitbekommen.<br />
Stattdessen<br />
finden sich in ihrem Darm<br />
andere, eher schädliche<br />
Keime. Das führt zu einem<br />
höheren Risiko für Atemwegs-<br />
und Magen-Darm-<br />
Infekte, allergische und<br />
andere Erkrankungen wie<br />
Diabetes Typ I. Das beste<br />
Mittel, diesen Nachteil zu<br />
korrigieren, ist Muttermilch.<br />
Wenn es mit dem Stillen<br />
nicht klappt, ist wahrscheinlich<br />
eine probiotische<br />
Säuglingsnahrung, bevorzugt<br />
mit Bifidus lactis, die<br />
beste Alternative. Allerdings<br />
ist das wissenschaftlich<br />
noch nicht endgültig geklärt.<br />
Schade, dass die ersten Zähnchen<br />
ausfallen? In der Zahndose „Eule“<br />
sind sie <strong>als</strong> Erinnerungsstücke<br />
prima aufgehoben.<br />
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Väter wollen heute<br />
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aufwachsen. Sie sind<br />
bei der Geburt dabei,<br />
nehmen <strong>Eltern</strong>zeit und<br />
sind im Alltag tolle<br />
Spielkameraden für<br />
ihre Töchter und Söhne<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>seid</strong> <strong>als</strong><br />
<strong>Eltern</strong> <strong>echt</strong> <strong>gut</strong>!<br />
Junge Mütter und Väter machen einen<br />
hervorragenden Job, auch wenn sie oft kritisiert werden.<br />
Sieben Dinge, auf die sie stolz sein können<br />
48<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Liebe <strong>Eltern</strong>,<br />
falls ihr gerade beim Italiener<br />
sitzt und eure Kinder mit<br />
Hingabe die Spaghetti in<br />
den Mund saugen: Lasst euch<br />
den Appetit nicht verderben<br />
– achtet einfach nicht auf das<br />
Kopfschütteln der Gäste am<br />
Nachbartisch! Die werden<br />
vielleicht murmeln, dass<br />
eure Kleinen keine Manieren<br />
haben. Dabei haben sie keine<br />
Ahnung, wie viel Spaß ihr<br />
gerade erlebt.<br />
Wenn ihr euer Baby tröstet,<br />
sobald es anfängt zu weinen,<br />
hört nicht auf die Ratschläge<br />
der Großeltern: Könnte sein,<br />
dass sie den alten Spruch mit<br />
den starken Lungen zitieren,<br />
weil sie es nicht besser<br />
wissen.<br />
1. Babys müssen nicht mehr schreien<br />
Kaum zu glauben,<br />
was die Lungenärztin<br />
Johanna Haarer, Autorin<br />
des Erziehungsratgebers<br />
„Die deutsche<br />
Mutter und ihr<br />
erstes Kind“ in den<br />
30er-Jahren <strong>Eltern</strong><br />
riet: Wenn das Baby<br />
schreit und auch der<br />
Schnuller versagt,<br />
„dann, liebe Mutter,<br />
werde hart! Fange nur<br />
ja nicht an, das Kind<br />
aus dem Bett herauszunehmen,<br />
es zu tragen,<br />
zu wiegen, zu<br />
fahren oder es auf<br />
dem Schoß zu halten,<br />
es gar zu stillen“. Dieses<br />
Buch wurde bis<br />
1987 in vielen Kom-<br />
munen Deutschlands<br />
an die jungen <strong>Eltern</strong><br />
verteilt. „Bis heute<br />
spuken Haarers Erziehungsideale<br />
in den<br />
Köpfen vieler Großeltern<br />
und mancher<br />
<strong>Eltern</strong> herum“, so Prof.<br />
Fabienne Becker-Stoll,<br />
Direktorin des Staatsinstituts<br />
für Frühpädagogik<br />
in München.<br />
Doch zum Glück<br />
hören immer mehr<br />
Mütter und Väter auf<br />
ihre Intui tion und genießen<br />
das <strong>gut</strong>e Gefühl,<br />
wenn ihr Baby<br />
sich in ihren Armen<br />
beruhigt. Weil sie<br />
wissen, dass man<br />
Kinder nicht verwöhnt,<br />
wenn man<br />
ihre Gefühle ernst<br />
nimmt. Im Gegenteil:<br />
Wann immer ihr tut, was ihr<br />
für richtig haltet, lasst euch<br />
nicht davon abhalten! <strong>Ihr</strong><br />
könnt es nicht allen r<strong>echt</strong><br />
machen. Im Gegenteil: Wenn<br />
ihr euer Bestes gebt, wird<br />
man euch vorwerfen,<br />
dass ihr euch zu viel Stress<br />
macht. Bleibt ihr locker, ob -<br />
wohl die Kleinen am Durchdrehen<br />
sind, könnt ihr euch<br />
anhören, ihr hättet die Lage<br />
nicht im Griff. Ja, ihr müsst<br />
euch ganz schön was an<br />
den Kopf werfen lassen:<br />
Über vorsichtig wärt ihr –<br />
einerseits. Zu locker –<br />
andererseits. Wie ihr’s auch<br />
angeht, scheint es f<strong>als</strong>ch zu<br />
sein, dabei macht ihr vieles<br />
besser <strong>als</strong> eure Vorgänger!<br />
„Der Spruch ,Schreien<br />
stärkt die Lungen‘ ist<br />
medizinisch längst<br />
widerlegt“, bestätigt<br />
Kinderarzt Dr. Martin<br />
Beck: „Die Lunge ist<br />
bei der Geburt voll<br />
entfaltet und braucht<br />
kein Training. Das<br />
Schreienlassen stärkt<br />
vor allem die Angst.“<br />
Und statt wie die<br />
Groß eltern den Kinder<br />
wagen außer Hörweite<br />
zu schieben,<br />
packen <strong>Eltern</strong> unruhige<br />
Babys heute ins<br />
Tragetuch. Und helfen<br />
ihnen damit, ihre Gefühle<br />
zu regulieren.<br />
Denn das schaffen<br />
Babys nicht alleine.<br />
2. <strong>Eltern</strong> zeigen ihre Gefühle<br />
Das neue <strong>Leben</strong> mit Baby ist nicht immer rosarot<br />
und himmelblau, sondern auch anstrengend<br />
und nervig. „Das Bild der chronisch lächelnden<br />
Mutter wurde <strong>als</strong> Klischee entlarvt“, so Dr. Beck.<br />
„Klar ist es ein großes Glück, ein Kind zu bekommen.<br />
Aber die Realität sieht doch so aus: Eine<br />
Frau, die gerade Schwangerschaft und Geburt<br />
hinter sich hat, ist auch mal erschöpft, traurig,<br />
unsicher“, so der Mediziner, selbst Vater von<br />
drei Kindern. Es gibt Sprechstunden für <strong>Eltern</strong><br />
von Schreibabys (Adressen unter www.lebenund-<strong>erziehen</strong>.de/schlafen)<br />
und Unterstützung<br />
für <strong>Eltern</strong>, denen keine private Hilfsarmada zur<br />
Verfügung steht (www.wellcome-online.de).<br />
Und <strong>Eltern</strong> trauen sich heute, diese Hilfe anzunehmen.<br />
Sie sind ehrlicher – zu sich selbst und<br />
zu den Kindern. Starke Mütter geben zu, dass es<br />
Tage gibt, an denen sie nichts gebacken kriegen.<br />
Dann werden die Muffins für den Kindergarten<br />
eben gekauft! Mutige Väter gestehen ihren Söhnen,<br />
dass sie auch manchmal Angst haben.<br />
<strong>Eltern</strong> sagen: „Ich hab dich lieb!“, ohne rot zu<br />
werden. Klar gibt es immer noch Momente, in<br />
denen man die Nerven verliert zwischen Legosteinen,<br />
Windeleimer und Laptop. Man wird<br />
laut – nur wissen <strong>Eltern</strong> heute im Gegensatz zu<br />
früher, dass Brüllen keine Lösung ist.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 49
FAMILIE <strong>Eltern</strong>sein<br />
Unsere<br />
Experten<br />
Prof. Dr.<br />
Fabienne<br />
Becker-Stoll<br />
ist Direktorin des<br />
Staatsinstituts für<br />
Frühpädagogik. Sie<br />
vermittelt Erzie -<br />
hern, Hebammen<br />
und Pädagogen, wie<br />
man respektvoll mit<br />
Kindern umgeht<br />
Prof. Dr. Birgit<br />
Bertram<br />
Soziologin und<br />
Sozialpsychologin,<br />
lehrte an der Kath.<br />
Hochschule für<br />
Sozialwesen Berlin.<br />
Mit ihrem Mann hat<br />
sie das Buch geschrieben<br />
„Familie,<br />
Sozialisation und die<br />
Zukunft der Kinder“<br />
Dr. med.<br />
Martin Beck<br />
räumt in „Schreien<br />
stärkt die Lungen“<br />
(E-Book, GU;<br />
11,99 Euro) mit<br />
vielen Mythen<br />
rund um Kindergesundheit<br />
und<br />
Erziehung auf<br />
Wiebke<br />
Warmbold<br />
ist Natur- und<br />
Umweltpädagogin<br />
und erlebt im<br />
Waldkindergarten<br />
täglich, wie<br />
engagiert Väter<br />
heute sind.<br />
Sie freut sich über<br />
den Trend, Kinder<br />
wieder zurück in<br />
die Natur zu lassen<br />
3. Väter sind engagiert wie nie<br />
Endlich dürfen auch<br />
die Väter mitmachen.<br />
Sie sollen sogar. Nicht<br />
nur am Wickeltisch.<br />
Schon im Vorbereitungskurs.<br />
Im Kreißsaal.<br />
Auch in der<br />
PEKiP-Gruppe, beim<br />
<strong>Eltern</strong>abend, auf dem<br />
Spielplatz und im<br />
Haushalt bekommen<br />
Mütter Gesellschaft.<br />
Und das tut vor allem<br />
den Kindern <strong>gut</strong>!<br />
Noch in den 50er-Jahren<br />
sagten Kinderpsychiater,<br />
Mama sei<br />
alles, was zähle.<br />
Heute hat die Forschung<br />
erkannt, dass<br />
Kinder von engagierten<br />
und sensiblen<br />
Vätern einfühlsamer,<br />
selbstbewusster und<br />
intelligenter sind und<br />
über eine bessere<br />
Selbstkontrolle verfügen.<br />
Experten bestätigen:<br />
Männer machen<br />
ihren Job genauso <strong>gut</strong><br />
wie Frauen. Sie erkennen<br />
ihre Babys blind,<br />
sie interpretieren ihr<br />
Schreien richtig und<br />
ihr Körper schüttet<br />
nach der Geburt sogar<br />
ganz ähnliche Botenstoffe<br />
aus. So viel zur<br />
Theorie.<br />
Vätern ist es nicht<br />
mehr peinlich, den<br />
Kinderwagen zu<br />
schieben, sie wissen,<br />
an welchem Haken im<br />
Kindergarten die<br />
Jacke des Sohns hängt<br />
und sie kennen den<br />
Namen des Kinderarztes.<br />
So viel zur Praxis.<br />
2012 nahmen in<br />
Deutschland 29 Prozent<br />
der Väter <strong>Eltern</strong>zeit,<br />
in Sachsen und<br />
Bayern waren es sogar<br />
38 Prozent. Zwar bleiben<br />
die meisten von<br />
ihnen nur zwei Monate<br />
daheim, aber das<br />
ist ein Anfang. Und<br />
zwar ein <strong>gut</strong>er.<br />
4. <strong>Eltern</strong> gehen liebevoller<br />
mit ihren Kindern um<br />
Und noch etwas haben <strong>Eltern</strong> verstanden: Dass<br />
ihnen kein Zacken aus der Krone bricht, wenn<br />
sie sich nach einem Streit bei ihren Kindern entschuldigen.<br />
„Früher wurde das lediglich von<br />
den Kleinen verlangt“, so Prof. Becker-Stoll.<br />
Sogar Schläge waren eine legitime Erziehungsmaßnahme.<br />
Erst seit 2000 ist die Prügelstrafe in<br />
Deutschland gesetzlich verboten. Zwar geben<br />
immer noch vier von zehn <strong>Eltern</strong> zu, dass ihnen<br />
hin und wieder die Hand ausrutscht. Doch immerhin<br />
nicht mehr aus Überzeugung. Das ist<br />
keine Entschuldigung, aber ein Anfang. Gewalt<br />
hilft nicht – Gespräche dagegen schon: „Wenn<br />
<strong>Eltern</strong> und Kinder nach einem Streit ehrlich zueinander<br />
sind und gemeinsam eine Lösung suchen,<br />
ist das eine tolle Lektion“, ermutigt die<br />
Diplom-Psychologin. Reden verbindet. Ebenso<br />
wie schmusen. Umso schöner, dass Kinder geherzt<br />
werden wie nie: Neugeborene dürfen noch<br />
im Kreißsaal auf Mamas Bauch, viele Babys<br />
schlafen im <strong>Eltern</strong>schlafzimmer statt im Kinderzimmer<br />
und das Wickeln ist mehr <strong>als</strong> nur<br />
Babypflege: eine <strong>gut</strong>e Gelegenheit, mit dem<br />
Kleinen zu schmusen, zu spielen und es sanft<br />
zu massieren.<br />
95 %<br />
der Männer, die<br />
in den vergangenen<br />
drei Jahren<br />
Vater geworden sind,<br />
waren bei<br />
der Geburt dabei<br />
QUELLE: FORSA-UMFRAGE<br />
<strong>Eltern</strong> haben<br />
verstanden, was<br />
ihre Kinder wirklich<br />
brauchen: liebevolle<br />
Zuwendung und<br />
das Gefühl,<br />
geborgen zu sein<br />
FOTOS: CORBIS (4), PRIVAT (4)<br />
50<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
5. In Familien geht es demokratischer zu<br />
Auch die Kinder werden<br />
gefragt – und angehört:<br />
„Seit etwa<br />
30 Jahren geht es in<br />
Familien partnerschaftlicher<br />
zu. Das<br />
geben <strong>Eltern</strong> bei Umfragen<br />
an – und Kinder<br />
bestätigen das“,<br />
sagt Dr. Birgit Bertram,<br />
Professorin für<br />
Soziologie und Sozialpsychologie.<br />
Die rote<br />
oder die blaue Jacke?<br />
Zuerst Zähne putzen<br />
oder Schlafanzug an-<br />
ziehen? Schon die<br />
Jüngsten werden<br />
nicht mehr vor vollendete<br />
Tatsachen gestellt,<br />
sondern vor die<br />
Wahl. Wenn die Kleinen<br />
dabei nicht mit<br />
Alternativen erschlagen<br />
werden, sondern<br />
in ihrem Mikrokosmos<br />
Chef sein dürfen,<br />
gewinnen alle: „Ein<br />
Kind, auf dessen Bedürfnisse<br />
<strong>Eltern</strong> sensibel<br />
eingehen, muss<br />
nicht quengeln“, bestätigt<br />
Prof. Becker-<br />
Stoll. Klar, manchmal<br />
geht es in die f<strong>als</strong>che<br />
Richtung. Wenn Kinder<br />
weder die rote<br />
noch die blaue Jacke<br />
anziehen möchten<br />
und <strong>Eltern</strong> sie bei zwei<br />
Grad Kälte ohne rausgehen<br />
lassen. Aber ist<br />
das wirklich schlimmer<br />
<strong>als</strong> früher, <strong>als</strong><br />
Kinder den Teller leer<br />
essen mussten, ob sie<br />
nun satt waren oder<br />
nicht? Aufs Töpfchen<br />
gesetzt wurden, so<br />
lange, bis etwas kam?<br />
6. <strong>Eltern</strong> achten besser auf<br />
die Gesundheit ihrer Kinder<br />
Ein Vorwurf, den man <strong>Eltern</strong> oft macht, heißt:<br />
<strong>Ihr</strong> <strong>seid</strong> zu vorsichtig und überängstlich! Großeltern<br />
erzählen gern die Geschichte, dass sie <strong>als</strong><br />
Kind zusammen mit drei Geschwistern auf der<br />
Rückbank nach Italien fuhren – ganz ohne Kindersitz<br />
und Gurt: „Wir sind schließlich auch<br />
groß geworden.“ Stimmt. Aber andere hatten<br />
nicht so viel Glück: Bis in die 70er-Jahre starben<br />
jährlich weit über 1 000 Kinder bei Verkehrsunfällen.<br />
Seit die Gurtpflicht 1993 eingeführt<br />
wurde, Kinder in Kindersitzen transportiert<br />
werden und auf dem Fahrrad einen Helm tragen,<br />
sinkt die Zahl kontinuierlich. 2012 lag sie zum<br />
dritten Mal unter 100. Vielleicht sind heute tatsächlich<br />
einige <strong>Eltern</strong> übervorsichtig. Aber<br />
vieles hat sich zum Guten verändert: Schwangere<br />
verzichten ihrem Kind zuliebe auf<br />
Rohmilchprodukte. <strong>Eltern</strong> wissen, dass Zucker<br />
im Kindertee nichts zu suchen hat. Und übers<br />
Zähneputzen wird nicht mehr diskutiert.<br />
7. Kinder dürfen die Natur<br />
entdecken<br />
Noch eine <strong>gut</strong>e Nachricht<br />
zum Schluss:<br />
Auch wenn viele Kinder<br />
in Städten aufwachsen.<br />
Auch wenn<br />
Allergien zunehmen.<br />
Auch wenn die Kindheit<br />
nicht mehr so frei<br />
und wild ist wie vor<br />
50 Jahren: Die Kleinen<br />
dürfen wieder raus!<br />
Und zwar nicht nur<br />
auf den Rollrasen des<br />
Reihenhauses: „Seit<br />
Gründung der ersten<br />
Einrichtung in Flensburg<br />
vor 21 Jahren erleben<br />
Waldkindergärten<br />
einen enormen<br />
Zulauf – aktuell gibt<br />
es in Deutschland<br />
1 500“, weiß Wiebke<br />
Warmbold vom Bundesverband<br />
der Waldkindergärten.<br />
Auch Naturkindergruppen<br />
sind beliebt<br />
wie nie, Bücher tragen<br />
Titel wie „Natur ge-<br />
schenke“ (Haupt;<br />
24,90 Euro) oder auch<br />
„Mein Naturerlebnisbuch“<br />
(Ravens burger;<br />
12,99 Euro). Und um<br />
den Kindergeburtstag<br />
zu feiern, ziehen<br />
Familien auf den<br />
Abenteuerspielplatz.<br />
Jetzt werden einige<br />
wieder meckern, dass<br />
Abenteuerspielplätze<br />
lächerlich sind,<br />
schließlich sei die<br />
ganze Welt ein Abenteuer.<br />
Früher habe<br />
man einfach auf der<br />
Straße gespielt, ohne<br />
Helm und Kontrollettis.<br />
Stimmt. Heute erleben<br />
Kinder eben<br />
neue Abenteuer: ein<br />
fröhliches Spaghetti-<br />
Wett essen beim Italiener<br />
zum Beispiel.<br />
silke weiher<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 51
<strong>Eltern</strong><br />
Liebe geht<br />
unter die Haut<br />
Angelina Jolie hat welche. Heidi Klum auch,<br />
ebenso David Beckham und Robbie Williams:<br />
Tattoos, die der ganzen Welt zeigen,<br />
wie wichtig ihre Kinder für sie sind<br />
Wer sich tätowieren lässt,<br />
muss sich seiner Sache<br />
sicher sein. Und wer<br />
könnte sich seiner Liebe<br />
sicherer sein <strong>als</strong> junge<br />
<strong>Eltern</strong>? Viele wollen sich<br />
deshalb ein Tattoo stechen<br />
lassen, das sie an ihr Kind<br />
erinnert. Namen, Bilder,<br />
Datum – je nach Fantasie<br />
und Geschmack gibt es<br />
viele Möglichkeiten<br />
Name<br />
Johnny Depp trägt die Namen<br />
seiner Kinder auf der Brust und<br />
auf dem Arm, Michael Bublé hat<br />
ein „Noah“ auf dem Handgelenk<br />
und wie die drei Kinder von Julia<br />
Roberts heißen, lässt sich über<br />
ihrem Po nachlesen. Für alle, die<br />
es dezenter wollen: Wie wäre es<br />
mit den Initialen der Kinder/<br />
des Kindes, eingearbeitet in<br />
Engelsflügel, in eine Blume, in<br />
einen Diamanten?<br />
Zahlen<br />
Angelina Jolie hat die Längenund<br />
Breitengrade der Geburtsorte<br />
ihrer sechs Kinder auf dem<br />
Oberarm. Das funktioniert aber<br />
nur <strong>gut</strong> bei Weltenbummlern<br />
wie Familie Jolie-Pitt. Als Alternative<br />
für Norm<strong>als</strong>terbliche mit<br />
festem Wohnort ist das Geburtsdatum<br />
ein beliebtes Motiv, eventuell<br />
in römischen Ziffern, vielleicht<br />
auch die Uhrzeit der Geburt<br />
oder nur das Sternzeichen.<br />
Symbole<br />
Heidi Klum hat ein Sternchen<br />
für jedes Kind. Eine Sinuskurve<br />
am Arm erinnert Sarah Connor<br />
stets daran, dass ihre Tochter<br />
Summer mit einem Herzfehler<br />
zur Welt kam. Robbie Williams<br />
mag es verspielt, er hat jetzt zu<br />
Ehren seiner kleinen Tochter<br />
Theodora, genannt Teddy, einen<br />
Spielzeugbär am Arm.<br />
Weitere Möglichkeiten<br />
Ein Hand- oder Fußabdruck vom<br />
Kind ist ein sehr persönliches<br />
Tattoo; sehr Mutige versuchen<br />
sich sogar an einem Porträt des<br />
Babys. Und wer weiß, vielleicht<br />
revanchiert sich Sohn oder<br />
Tochter in einigen Jahren für<br />
diesen Liebesbeweis mit einem<br />
„Mami ist die Beste“-Herz in<br />
roter Tinte, groß am Oberarm?<br />
52<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
R A T G E B E R<br />
Langweilige T-Shirts<br />
gibt’s in diesem Sommer nicht!<br />
Wir zeigen Ihnen, wie Sie<br />
(nicht nur) Kinder-Shirts<br />
pimpen können<br />
Seite 68<br />
FRAGE AN DIE EXPERTIN<br />
FOTOS: DEPOSITPHOTOS.COM (3), ISTOCKPHOTO.COM (2), SHUTTERSTOCK.COM<br />
FYI *<br />
Also: *for your<br />
information.<br />
Zu <strong>Ihr</strong>er Info<br />
ein paar Begriffe<br />
aus der Welt der<br />
sozialen Medien<br />
belfie<br />
Die Kombi aus „Butt“<br />
(Po) und „Selfie“ (<strong>als</strong>o<br />
Selbstporträt) ergibt<br />
ein Foto vom Hintern.<br />
duck face<br />
Das Entengesicht: Der —<br />
oft gescheiterte — Versuch,<br />
mit verzogenem Schmollmund<br />
und eingezogenen<br />
Wangen sexy zu wirken.<br />
frenemies<br />
„Friends“ (Freunde)<br />
und „Enemies“<br />
(Feinde) in einem.<br />
Ja, das gibt’s. Zuhauf.<br />
pocket tweet<br />
Das Handy steckt ohne<br />
Tastensperre in der Tasche<br />
und aus Versehen wird ein<br />
Tweet verschickt. Der<br />
meist dann in etwa so<br />
aussieht: ughjbkuihjkkjh.<br />
photobomb<br />
Ein schönes Bild wird<br />
durch einen fiesen<br />
Anblick im Hintergrund<br />
oder jemanden, der ins<br />
Foto hüpft, ruiniert.<br />
SELBER MACHEN<br />
Kräutersalz<br />
und -butter<br />
Jetzt Kräuter abzupfen (zum<br />
Beispiel Basilikum, Estragon,<br />
Oregano, Thymian, Dill ...) und in<br />
der Sonne trocknen lassen. Mit<br />
der Hand klein verreiben und<br />
mit Salz mischen. Oder: fein<br />
gehackte Kräuter mit weicher<br />
Butter mischen, eventuell Salz<br />
und Pfeffer dazugeben,<br />
vermengen, fest werden lassen<br />
und beim Grillen gelobt werden.<br />
Noch mehr Tipps in<br />
„Selbstversorgung auf<br />
kleinstem Raum“,<br />
GU; 14,99 Euro<br />
17,3<br />
Paar Schuhe hat<br />
eine Frau in Deutschland<br />
durchschnittlich.<br />
8,2 dagegen nur jeder Mann.<br />
QUELLE: YOUGOV<br />
„Du bist die Liebe<br />
meines <strong>Leben</strong>s.<br />
Alles, was ich<br />
habe, alles, was<br />
ich bin, gehört<br />
dir. Für immer.“<br />
Macho Barney Stinson<br />
findet im Finale von<br />
„How I met your<br />
Mother“ endlich eine<br />
Frau, die sein Herz<br />
erobert: Tochter Ellie.<br />
Handy-Tagebuch:<br />
Die App „kinderdiary“<br />
hält alle<br />
Meilensteine fest.<br />
Testversion gratis,<br />
Vollversion 1,79 Euro<br />
im iTunes-Store<br />
Liegt’s am<br />
Beruf?<br />
Frauen mit<br />
künstlerischen<br />
Berufen haben<br />
überdurchschnittlich<br />
oft<br />
keine Kinder. Jede<br />
zweite von ihnen<br />
bleibt kinderlos,<br />
während bei<br />
anderen Jobs wie<br />
Verkäuferin die<br />
deutliche Mehrheit<br />
(bis 93 %)<br />
Mutter ist.<br />
QUELLE: STATISTISCHES<br />
BUNDESAMT<br />
Zur Geburt mit<br />
einer Doula?<br />
Ich bin alleinstehend und<br />
werde im Oktober entbinden.<br />
Ich hätte sehr gerne bei<br />
der Geburt jemanden an<br />
meiner Seite, meine Mama<br />
kommt aber nicht infrage.<br />
Könnte eine Doula mir mehr<br />
<strong>als</strong> eine Hebamme helfen?<br />
Kristina Wierzba-Bloedorn,<br />
Doula und Pressesprecherin<br />
von „Doulas in Deutschland“,<br />
antwortet:<br />
a, das kann sie. Ganz<br />
Jentscheidend ist, dass<br />
die Chemie zwischen Ihnen<br />
und der Doula stimmt,<br />
deshalb sollten Sie sich im<br />
Vorfeld mehrm<strong>als</strong> treffen.<br />
Bei der Geburt wird sich<br />
die Doula genau so um Sie<br />
kümmern, wie Sie das<br />
wollen. Vielleicht brauchen<br />
Sie eine Massage oder<br />
einfach jemanden, der <strong>Ihr</strong>e<br />
Hand hält oder Ihnen etwas<br />
zu essen besorgt. Wenn ich<br />
<strong>als</strong> Doula gebucht werde,<br />
bin ich rund um die Uhr bei<br />
der Geburt für die Frau da,<br />
selbst wenn es über viele<br />
Stunden geht. Ich habe<br />
dabei keine medizinischen<br />
Aufgaben, deshalb kann ich<br />
mich im Gegensatz zur<br />
Hebamme ununterbrochen<br />
auf die werdende Mutter<br />
und ihre Wünsche konzentrieren.<br />
Unter www.doulasin-deutschland.de<br />
können<br />
Sie eine Doula in <strong>Ihr</strong>er Nähe<br />
suchen und sich auch über<br />
die Kosten und eine mögliche<br />
finanzielle Unterstützung<br />
informieren.<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 53
SERVICE Autokindersitze<br />
Sicher<br />
11<br />
Kindersitze<br />
zu gewinnen<br />
unterwegs<br />
Ein Kindersitz ist der beste Bodyguard –<br />
vorausgesetzt, er passt zum Kind<br />
und zum Auto. Wie Sie den richtigen Sitz<br />
finden und häufige Fehler vermeiden<br />
54<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
TIPP!<br />
Bauen Sie<br />
den Sitz<br />
vor dem Kauf<br />
testweise<br />
im Auto ein<br />
und lassen<br />
Sie <strong>Ihr</strong> Kind<br />
Probe sitzen<br />
Erst probieren,<br />
dann kaufen<br />
Egal ob auf dem<br />
Weg zum Supermarkt<br />
oder auf<br />
der Fahrt zur<br />
Oma – ein Autokindersitz<br />
gibt <strong>Eltern</strong> das<br />
<strong>gut</strong>e Gefühl, dass sie mit<br />
ihrem Nachwuchs sicher<br />
unterwegs sind. Für Kinder<br />
unter zwölf Jahren, die kleiner<br />
<strong>als</strong> 1,50 Meter sind, ist<br />
der Kindersitz vom Gesetzgeber<br />
vorgeschrieben. Aus<br />
<strong>gut</strong>em Grund: Ohne ist das<br />
Risiko einer schweren Verletzung<br />
siebenmal höher.<br />
Die wichtigste Regel beim<br />
Kauf lautet: Ein Kindersitz<br />
muss zum Kind und zum<br />
Auto passen. Ist er zu groß<br />
oder zu klein, bietet er keinen<br />
Schutz. Nehmen Sie<br />
deshalb <strong>Ihr</strong> Kind zum Kauf<br />
mit und lassen Sie es Probe<br />
sitzen. So können Sie sicher<br />
sein, dass er bequem ist –<br />
und <strong>Ihr</strong>em Kind gefällt. Zum<br />
Händler fahren <strong>Eltern</strong> am<br />
besten mit dem Auto. Dann<br />
können sie den Sitz auch<br />
gleich probehalber einbauen.<br />
In einem <strong>gut</strong>en Fachgeschäft<br />
gehört das zum<br />
Service dazu.<br />
Wer zum ersten Mal nach<br />
einem Kindersitz sucht, versteht<br />
erst mal nur Bahnhof.<br />
Isofix? I-Size? Rückwärtsgerichtetes<br />
Fahren? Was auf<br />
den ersten Blick verwirrend<br />
wirkt, ist eigentlich ganz<br />
einfach.<br />
Für die Einteilung der Sitze<br />
in Gruppen spielen Gewicht<br />
und Alter eine Rolle:<br />
Die Kleinsten gehören in<br />
Babyschalen der Gruppe 0<br />
oder 0+.<br />
Gruppe I beginnt ab 9 Kilo<br />
und etwa 9 Monaten.<br />
Darauf folgen Sitze der<br />
Gruppe II (ca. 15 bis 25 Kilo<br />
bzw. 3 ½ bis 7 Jahre) und<br />
Gruppe III (ca. 22 bis 36 Kilo<br />
bzw. 6 bis 12 Jahre).<br />
Zudem gibt es mitwachsende<br />
Sitze, die mit Zwischengrößen<br />
bezeichnet<br />
sind.<br />
Nach der neuen i-Size-Norm,<br />
die seit vergangenem Jahr<br />
Schritt für Schritt in Kraft<br />
tritt, erfolgt die Einteilung<br />
aber künftig nach Körpergröße<br />
und Alter und nicht<br />
mehr nach Gewicht.<br />
Doch letztlich sind das nur<br />
Richtwerte. Wichtig ist, dass<br />
der Sitz für <strong>Ihr</strong> Kind genau<br />
der richtige ist (siehe Interview<br />
auf S. 57). Wenn es beim<br />
Kauf nicht dabei sein kann,<br />
sollten Sie deshalb auf jeden<br />
Fall sein genaues Gewicht<br />
und seine Größe wissen.<br />
Auch der beste Sitz bietet<br />
keinen Schutz, wenn er<br />
f<strong>als</strong>ch eingebaut ist. Besonders<br />
leicht befestigen lassen<br />
sich Sitze, die mit einem Isofix<br />
System ausgestattet sind.<br />
Wenn <strong>Ihr</strong> Auto über Isofix<br />
verfügt, können Sie den Sitz<br />
über eingebaute Verankerungspunkte<br />
fest mit der<br />
Fahrzeugkarosserie verbinden.<br />
Das ist nicht nur einfach,<br />
sondern zudem auch<br />
sicher.<br />
Kindersitze ohne Isofix sind<br />
meist sogenannte Universal-Sitze,<br />
die mit dem Autogurt<br />
befestigt werden. Der<br />
Vorteil ist, dass sie in fast<br />
jedes Auto passen. Probehalber<br />
einbauen sollten Sie<br />
den Sitz aber in jedem Fall.<br />
So können Sie die Handhabung<br />
testen und prüfen, ob<br />
sich der Beifahrersitz noch<br />
weit genug vor- oder zurückschieben<br />
lässt.<br />
In welche Richtung soll das<br />
Kind sitzen – vorwärts- oder<br />
rückwärtsgerichtet? Experten<br />
sind sich einig: Sicherer<br />
reisen Kinder gegen die<br />
Fahrtrichtung. Nach der<br />
neuen i-Size-Norm fahren<br />
Kinder deshalb mindestens<br />
in den ersten 15 Monaten<br />
rückwärtsgerichtet. In Babyschalen<br />
tun die Kleinen<br />
das ohnehin: <strong>Ihr</strong>e empfindliche<br />
H<strong>als</strong>wirbelsäule ist auf<br />
diese Weise besser geschützt.<br />
Wichtig, wenn Sie<br />
auf dem Beifahrersitz einen<br />
Vorwärts oder<br />
rückwärts?<br />
rückwärtsgerichteten Sitz<br />
installieren: Schalten Sie<br />
vorher unbedingt den Beifahrer-Airbag<br />
ab.<br />
Experten empfehlen, das<br />
Sitzen entgegen der Fahrtrichtung<br />
so lange wie möglich<br />
beizubehalten. Spätestens<br />
ab vier Jahren fahren<br />
dann aber alle Kinder in<br />
Fahrtrichtung mit. Bevor Sie<br />
einen neuen Sitz einbauen,<br />
sollten Sie die Gebrauchsanweisung<br />
des Herstellers und<br />
die entsprechenden Punkte<br />
in der Anleitung <strong>Ihr</strong>es Autos<br />
lesen. Dort finden Sie weitere<br />
Hinweise, die wichtig<br />
für die Sicherheit <strong>Ihr</strong>es Kindes<br />
sind.<br />
Generell gilt: Wie <strong>gut</strong> ein<br />
Sitz ist, können Sie ihm von<br />
außen nicht ansehen. Achten<br />
Sie deshalb auf das Prüfsiegel<br />
ECE 44/04 oder auf das<br />
i-Size-Zeichen. Die damit<br />
gekennzeichneten Sitze bieten<br />
<strong>Ihr</strong>em Kind nämlich geprüfte<br />
Sicherheit.<br />
Mit nur einem Kindersitz ist<br />
es natürlich nicht getan.<br />
Drei Modelle empfehlen Experten<br />
für die ersten zwölf<br />
Jahre. Planen Sie genügend<br />
Zeit ein, um die Sitze zu testen<br />
– denn Sicherheit hat<br />
Vorfahrt.<br />
elisabeth göpel<br />
Die neuen Modelle<br />
und zum Gewinnspiel<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 55
SERVICE Autokindersitze<br />
GRUPPE 0+<br />
bis 13 kg, von der Geburt bis ca. 15 Monate<br />
Testsieger<br />
Peg-Pérego<br />
Primo Viaggio SL<br />
War 2013 Gruppentestsieger<br />
bei den Babyschalen MONTAGE<br />
Mit Dreipunktgurt, Gurtbasis<br />
oder Isofix Basis TESTNOTE* 1,5<br />
(2013; mit Isofix Basis)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Der höhenverstellbare<br />
Seitenaufprallschutz<br />
wächst mit FARBEN 13<br />
PREIS 189 Euro (Isofix Basis<br />
129 Euro) WWW.peg.de<br />
Stokke iZi Go X1 by BeSafe<br />
Hier ist der Wechsel<br />
zum Kinderwagen ganz leicht<br />
MONTAGE Mit Dreipunktgurt oder<br />
Isofix Basis TESTNOTE* 1,7 (2014;<br />
ohne Isofix Basis)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Die Höhe des<br />
Sicherheitsgurtes und die<br />
Kopfstütze lassen sich mit einem<br />
Griff anpassen FARBEN 10<br />
PREIS 239 Euro (Isofix Basis<br />
169 Euro) WWW.stokke.de<br />
Recaro Privia<br />
Schnitt 2014 bei Stiftung Warentest<br />
am besten ab MONTAGE Mit<br />
Dreipunktgurt oder Isofix Basis<br />
TESTNOTE* 1,3 (2014; mit Isofix<br />
Basis) DAS GEFÄLLT UNS Mit 3,7 kg<br />
ein Leichtgewicht FARBEN 8<br />
PREIS 179,95 Euro<br />
(Isofix Basis 139,95 Euro)<br />
WWW.recaro-cs.com<br />
Ein Handgriff<br />
und das Baby<br />
kann gesund schlafen<br />
Orbit Baby G3<br />
Kann mit einem Kinderwagengestell<br />
kombiniert werden<br />
MONTAGE Mit Isofix Basis<br />
DAS GEFÄLLT UNS <strong>Eltern</strong> können<br />
den Sitz in alle Richtungen<br />
drehen und ihren Nachwuchs<br />
so auch leicht reinsetzen und<br />
rausnehmen FARBEN 2<br />
PREIS 449 Euro (inkl. Isofix<br />
Basis) WWW.orbitbaby.de<br />
nuna Pipa<br />
Die elegante Babyschale<br />
ist seit diesem Sommer auf<br />
dem Markt MONTAGE Mit<br />
Dreipunktgurt oder Isofix Basis<br />
DAS GEFÄLLT UNS Das Verdeck<br />
lässt sich dank versteckter<br />
Magnete schnell anund<br />
abbringen FARBEN 4<br />
PREIS 159,95 Euro (Isofix Basis<br />
149,95 Euro) WWW.nuna.eu<br />
Kiddy evolution pro2<br />
Punktet mit einem<br />
Komfort-Lattenrost MONTAGE Mit<br />
Dreipunktgurt oder Isofix Basis<br />
TESTNOTE* 1,9 (2014)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Nur ein Handgriff<br />
bringt die Babyschale in eine<br />
flache Schlafposition<br />
FARBEN 13 PREIS 199 Euro (Isofix<br />
Basis 129 Euro) WWW.kiddy.de<br />
56 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Concord Ultimax.2<br />
Ist Babyschale und Autokindersitz<br />
in einem MONTAGE Mit Isofix<br />
Basis TESTNOTE* 2,0 (2014)<br />
DAS GEFÄLLT UNS Lässt sich<br />
einfach bedienen FARBEN 6<br />
PREIS 329,99 Euro (inkl. Isofix<br />
Basis) WWW.concord.de<br />
GRUPPE 0+ / 1<br />
bis 18 kg, von der Geburt bis ca. 4 Jahre<br />
INTERVIEW<br />
Lieber neu <strong>als</strong> gebraucht<br />
Wo <strong>Ihr</strong> Kind am sichersten sitzt und warum sich<br />
ein Flohmarkt-Schnäppchen nicht lohnt, weiß<br />
Andreas Bergmeier, Projektleiter Kind und Verkehr<br />
beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />
Herr Bergmeier, welche<br />
Fehler machen <strong>Eltern</strong><br />
gern beim Einbau des<br />
Kindersitzes?<br />
Oft wird der Sitz f<strong>als</strong>ch<br />
im Auto montiert, das<br />
passiert vor allem bei<br />
Babyschalen. Ein f<strong>als</strong>ch<br />
befestigter Kindersitz<br />
bietet aber keinen<br />
Schutz! Bei größeren<br />
Kindern sind die Befestigungsgurte<br />
häufig zu<br />
locker oder der Gurtverlauf<br />
ist f<strong>als</strong>ch.<br />
Wie sitzen die Gurte<br />
richtig?<br />
Sie sollten so angelegt<br />
werden, dass zwischen<br />
Gurt und Körper des<br />
Kindes maximal zwei<br />
Fingerbreit Luft bleiben.<br />
Wann ist es Zeit für<br />
einen neuen Sitz?<br />
Wenn das Kind zu groß<br />
ist für den alten Sitz.<br />
Meist wechseln <strong>Eltern</strong><br />
aber zu früh, das kann<br />
gefährlich werden – gerade<br />
beim Wechsel von<br />
Babyschale zu Gruppe I:<br />
Kann das Kind nämlich<br />
noch nicht richtig aufr<strong>echt</strong><br />
sitzen, wird die<br />
Wirbelsäule zu sehr<br />
strapaziert. Deshalb erst<br />
wechseln, wenn der<br />
Kopf über den Schalenrand<br />
hinausragt.<br />
Für Kinder im Krabbelund<br />
Kindergartenalter<br />
gibt es Systeme mit<br />
Hosenträgergurt oder<br />
mit Fangtisch. Welches<br />
würden Sie empfehlen?<br />
Beide Systeme sind <strong>gut</strong>!<br />
Probieren Sie aus, in<br />
welchem Sitz sich <strong>Ihr</strong><br />
Kind am wohlsten fühlt.<br />
Wo ist der sicherste<br />
Platz im Auto?<br />
Eigentlich auf der Rückbank<br />
in der Mitte. Aber<br />
bei den meisten Autos<br />
ist das nur ein Notplatz.<br />
Deshalb empfehlen wir<br />
den Platz hinter dem<br />
Beifahrersitz. Der Vorteil:<br />
Wenn <strong>Ihr</strong> Kind es<br />
gewohnt ist, dort zu<br />
sitzen, steigt es später<br />
nicht in Richtung Straße<br />
aus.<br />
Was halten Sie von<br />
gebrauchten Sitzen?<br />
Gar nichts! Es sei denn,<br />
Sie kennen den Besitzer<br />
<strong>gut</strong> und können seiner<br />
Aussage vertrauen, dass<br />
der Sitz unbeschädigt<br />
ist. Nach einem Unfall<br />
unbedingt die Finger<br />
davon lassen! Aber auch<br />
ohne rate ich nicht zu<br />
einem Gebrauchtkauf:<br />
Weil das Material altert,<br />
bieten diese Modelle<br />
nicht mehr ausreichend<br />
Sicherheit.
SERVICE Autokindersitze<br />
Chicco Oasys 1 Isofix<br />
Den Oasys gibt es jetzt auch<br />
für kleinere Kinder MONTAGE<br />
Mit Isofix-System und Top Tether<br />
(im Sitz integriert) TESTNOTE*<br />
2,0 (2014) DAS GEFÄLLT UNS<br />
Das Check-System zeigt, ob der<br />
Sitz richtig montiert ist FARBEN 6<br />
PREIS 299 Euro WWW.chicco.de<br />
Einziger Sitz<br />
mit i-Size-<br />
Zulassung<br />
(67 bis 105 cm, ab<br />
ca. 6 Monaten)<br />
GRUPPE 1<br />
9 bis 18 kg, ca. 12 Monate bis 4 Jahre<br />
Maxi-Cosi<br />
2wayPearl<br />
Ist nach den neuen<br />
i-Size-Regeln<br />
zugelassen<br />
Mit Isofix Basis<br />
TESTNOTE* 1,9 (2014)<br />
MONTAGE<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Der Nachwuchs kann<br />
bis zu 4 Jahre<br />
rückwärtsgerichtet<br />
fahren FARBEN 7<br />
PREIS 259,90 Euro<br />
(im Set mit Isofix<br />
Basis 454,90 Euro)<br />
WWW.maxi-cosi.de<br />
Inglesina<br />
Galileo I-Fix<br />
Das neueste Produkt<br />
der Auto-Linie von<br />
Inglesina MONTAGE<br />
Mit Isofix System<br />
(im Sitz integriert)<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Die Kopfstütze<br />
lässt sich in 9 Positionen<br />
verstellen<br />
FARBEN 4<br />
PREIS 269 Euro<br />
WWW.Inglesina.de<br />
* DIE TESTNOTEN STAMMEN<br />
VON STIFTUNG WARENTEST<br />
GRUPPE 2 – 3<br />
15 bis 36 kg, ca. 3 bis 12 Jahre<br />
So reist<br />
der Nachwuchs<br />
sicher und bequem<br />
Britax Römer<br />
Kidfix XP Sict<br />
Setzt neue Sicherheitsmaßstäbe<br />
MONTAGE Mit<br />
Dreipunktgurt oder<br />
Isofit-System<br />
TESTNOTE* 1,7 (2013)<br />
DAS GEFÄLLT UNS<br />
Hohe, gepolsterte<br />
Seitenwangen bieten<br />
zusätzlichen Schutz<br />
FARBEN 5<br />
PREIS 239,95 Euro<br />
WWW.<br />
britax-roemer.de<br />
MITMACHEN & GEWINNEN<br />
Sie sind auf der Suche nach dem<br />
passenden Autokindersitz und<br />
haben ihn hier gefunden?<br />
Mit ein bisschen Glück können Sie<br />
ihn sogar gewinnen! Schreiben<br />
Sie uns dafür einfach die Antwort<br />
auf folgende Frage:<br />
Was erleichtert den Einbau<br />
von Kindersitzen und ist in den<br />
meisten neuen Auto-Modellen<br />
inzwischen Standard?<br />
A) Isofix<br />
B) Super-Fix<br />
C) Obelix<br />
Wir verlosen alle Kindersitze,<br />
die wir vorstellen, in den abgebildeten<br />
Farben. Lassen Sie uns bitte<br />
zusätzlich zur Antwort auch wissen,<br />
welcher Sitz <strong>Ihr</strong> Favorit ist,<br />
vielleicht halten Sie ihn dann<br />
schon bald in den Händen.<br />
Schicken Sie uns die Lösung mit <strong>Ihr</strong>em Namen, <strong>Ihr</strong>er Adresse, <strong>Ihr</strong>er Telefonnummer (für Rückfragen) und <strong>Ihr</strong>em Favoriten<br />
bis zum 6. August 2014 an folgende Adresse: Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Auto | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg<br />
Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
FOTOS: HERSTELLER (12), PRIVAT<br />
58<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Schwanger,<br />
was nun?<br />
Einfach. Richtig. Sicher.<br />
Schon für die erste Fahrt mit dem Baby vom Krankenhaus nach Hause<br />
benötigt man eine Babyschale. Die Auswahl scheint unendlich. Für was<br />
soll man sich entscheiden? Einfach soll sie sein – einfach im Auto zu<br />
installieren und auch auf dem Kinderwagen. Richtig soll sie sein – richtig<br />
<strong>gut</strong> für das Kind, damit es entspannt und gesund darin liegt. Sicher soll<br />
sie sein – sicher, damit dem kleinen Sonnenschein im Falle des Falles<br />
nichts passiert.<br />
Mit der neuen Babyschale „evolution pro 2“ erleichtert Kiddy diese<br />
Entscheidung.<br />
Der kiddy evolution pro 2 ist<br />
Einfach – kinderleichte Befestigung im Auto dank verbesserter<br />
Gurtführung oder Isofix-Base<br />
Richtig – dank KLF-Technologie kann das Baby gesund und entspannt<br />
durchschlafen. Geprüft und bestätigt von Experten (AGR).<br />
Sicher – geprüfte Sicherheit mit der Erfahrung der Testsieger.<br />
*<br />
*Geprüft und empfohlen vom Forum: Gesunder Rücken – besser leben e.V. und dem Bundesverband der deutschen
FAMILIE<br />
Es regnet?<br />
Dann malen<br />
Luis und seine Mama<br />
die Sonne!<br />
Seit seinem dritten Geburtstag<br />
ist Luis — abgesehen vom<br />
täglichen Wahlkampf — ziemlich<br />
pflegeleicht. Zum Glück,<br />
bei dem Sauwetter!<br />
60 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
donnerstag, 21. märz<br />
Heute ist Frühlingsanfang.<br />
Luis ist vor kurzem drei<br />
geworden – ein tolles Alter!<br />
Er hat den Schnuller abgegeben<br />
und ist auch sonst<br />
ziemlich pflegeleicht. Keine<br />
Entwicklungsphase, über<br />
die wir uns beschweren<br />
könnten. An sehr <strong>gut</strong>en<br />
Tagen kann er sich sogar<br />
30 Sekunden allein beschäftigen,<br />
ohne die Wohnung in<br />
Brand zu stecken. Es läuft<br />
super. Nur das Wetter nervt!<br />
Gefühlt haben wir seit<br />
Oktober Winter. Nach sechs<br />
Monaten Kälte denke ich<br />
sehnsüchtig an den 30 Grad<br />
heißen Tag im vergangenen<br />
Sommer zurück, an dem<br />
Luis drei Trotzanfälle hintereinander<br />
hatte: War das<br />
nicht ein herrlicher Tag?!<br />
samstag, 23. märz<br />
Immer noch kein passendes<br />
Wetter, um das Trampolin<br />
aufzubauen, das Luis zum<br />
Geburtstag bekommen hat.<br />
Wir hätten es ihm doch<br />
zu Weihnachten schenken<br />
sollen. An Heiligabend hatte<br />
es 20 Grad …<br />
sonntag, 24. märz<br />
Haben das Trampolin nun<br />
doch aufgebaut. Luis hüpft<br />
im Schneeanzug darauf<br />
herum. Schönes Wetter ist,<br />
wenn man trotzdem lacht.<br />
mittwoch, 27. märz<br />
Das Wochenende wird kalt<br />
und grau: An Ostern wird es<br />
traditionell schneien. Wir<br />
kennen jedes Ausflugsziel,<br />
das man bei schl<strong>echt</strong>em<br />
Wetter mit Kleinkind ansteuern<br />
kann: Im Deutschen<br />
Museum begrüßen die uns<br />
schon mit Namen.<br />
STECKBRIEF<br />
grösse: 1,04 Meter<br />
gewicht: 16,6 Kilo<br />
+/- 1 Liter Limo<br />
schlafbedarf:<br />
unter der Woche<br />
20 Uhr – 8 Uhr, am<br />
Wochenende, im Urlaub<br />
21 Uhr bis 5.30 Uhr<br />
sein lieblingsessen:<br />
die Wurstscheibe<br />
an der Wursttheke<br />
das würde<br />
er niem<strong>als</strong> essen:<br />
die Wurstscheibe,<br />
die Mama an derselben<br />
Wursttheke für<br />
zu Hause gekauft hat<br />
freitag, 29. märz<br />
Als ich heute den Wetterbericht<br />
gehört habe, bin ich<br />
in Tränen ausgebrochen.<br />
sonntag, 7. april<br />
Schon wieder Regen: Wir<br />
waren kurz davor, unseren<br />
Wohnsitz zu kündigen. Wir<br />
wollten auf den Malediven<br />
fragen, wie es da auf dem<br />
Wohnungsmarkt und mit<br />
freien Krippenplätzen aussieht.<br />
Aber dann fehlte uns<br />
irgendwie der Drive. Nicht<br />
mal zum Auswandern reicht<br />
die Energie bei dem Wetter.<br />
samstag, 13. april<br />
In der Zwischenzeit haben<br />
wir das Spielzeug nach<br />
Farben sortiert, den Keller<br />
ausgemistet, die Teppichfransen<br />
gewaschen und<br />
gekämmt. Gestern habe ich<br />
mit Luis die Wand im Flur<br />
gestrichen. Himmelgrau!<br />
Heute Morgen wollten wir<br />
eigentlich nur ein Bücherregal<br />
im Kinderzimmer umstellen.<br />
Jetzt ist es 19 Uhr ...<br />
Das Bücherregal steht im<br />
Flur. Dort, wo vorher Luis’<br />
Zimmer war, befindet sich<br />
ab sofort das Schlafzimmer<br />
und umgekehrt. Ich gebe zu,<br />
sie ist ein bisschen ausgeartet,<br />
die Aktion. Danach<br />
haben wir Urlaub gebucht.<br />
montag, 22. april<br />
Eigentlich wollten wir dieses<br />
Jahr zum ersten Mal in<br />
Urlaub fliegen. Aber wenn<br />
ich mir ansehe, was wir für<br />
ein Wochenende in den Bergen<br />
an Gepäck mitnehmen,<br />
beginne ich, diesen Plan<br />
anzuzweifeln. Ich habe Luis<br />
lediglich gesagt, er soll ein<br />
paar Spielsachen einpacken.<br />
So wie es aussieht, braucht<br />
das Kind im September<br />
keinen eigenen Koffer, sondern<br />
einen eigenen Flieger.<br />
mittwoch, 24. april<br />
Wir hatten ja gedacht, wenn<br />
Luis in unser schönes<br />
Wie das alles<br />
in einen Koffer<br />
passen soll?<br />
So wird's Luis<br />
endlich mal<br />
richtig warm
FAMILIE<br />
Schlafzimmer ziehen<br />
darf, haben wir das Ehebett<br />
wieder ganz für uns. Zuletzt<br />
kam er sehr oft zu uns. Es lag<br />
aber nicht an der Größe und<br />
den vielen Fenstern, warum<br />
er unser Schlafzimmer so<br />
liebte. Jetzt schlafen wir zu<br />
dritt im winzigen Kinderzimmer.<br />
freitag, 3. mai<br />
Sind in Italien, wollten Luis<br />
zeigen, dass es die Sonne<br />
nicht nur im Fernsehen gibt.<br />
Er will das schöne Wetter<br />
voll auskosten, jedenfalls<br />
steht er jeden Morgen um<br />
5.30 Uhr auf der Matte.<br />
dienstag, 7. mai<br />
Ich jammere bei meinem<br />
Vater am Telefon, dass Luis<br />
uns im Urlaub so früh weckt.<br />
Er erzählt, dass meine<br />
Schwester und ich immer<br />
lange geschlafen hätten und<br />
selbst wenn, dann seien wir<br />
nie in ihr Schlafzimmer gekommen,<br />
sondern hätten<br />
brav allein gespielt. „Stimmt<br />
das?“, frage ich beeindruckt<br />
Endlich Sonne und<br />
Strand: Luis ist schon<br />
in aller Frühe startklar!<br />
meine Mutter, die jetzt am<br />
Telefon ist. „Deine Schwester<br />
hat bis zu ihrem dritten<br />
Geburtstag jede Nacht bei<br />
uns im Ehebett geschlafen<br />
und ist alle zwei Stunden<br />
aufgewacht“, erzählt sie.<br />
Scheint einen tiefen Schlaf<br />
zu haben, mein Vater.<br />
montag, 13. mai,<br />
22 Uhr<br />
Ach, das <strong>Leben</strong> ist schön:<br />
Ich liege auf dem Balkon,<br />
ein Glas Wein in der Hand<br />
und genieße den freien<br />
Abend – Bernhard ist beim<br />
Fußballspielen. Kerzen<br />
brennen, Sterne funkeln,<br />
Luis schläft friedlich nebenan.<br />
Unser Urlaub ist vorbei,<br />
aber jetzt, wo hier mal<br />
Sommer ist, kann man es zu<br />
Hause auch <strong>gut</strong> aushalten.<br />
Hach! Uns geht’s richtig <strong>gut</strong>!<br />
22.30 Uhr<br />
Bin beim zweiten Gläschen.<br />
Die Sterne! Der Mond!<br />
Mein <strong>Leben</strong>! Herrlich!<br />
23 Uhr<br />
Oh, Bernhard ist zurück!<br />
Mein Held, küss mich!<br />
23.01 Uhr<br />
Wieso guckt der denn so?<br />
23.02 Uhr<br />
Na bravo: Der Held hat sich<br />
das Knie verdreht.<br />
donnerstag, 16. mai<br />
Draußen hat es 25 Grad,<br />
die Wolken haben sich<br />
in Luft aufgelöst. Doch statt<br />
zwischen Freibad und<br />
Biergarten pendeln wir<br />
zwischen Arztpraxis,<br />
Krankenhaus und Röntgenzentrum:<br />
Bernhard hat<br />
einen Meniskusriss und<br />
muss operiert werden. Ich<br />
weiß gar nicht, was alle so<br />
toll am Sommer finden. Ich<br />
R<strong>echt</strong>s blau, links<br />
grau: Wer sich<br />
nicht entscheiden kann,<br />
geht so aus dem Haus<br />
62<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
FOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY (5)/HAARE UND MAKE UP: ULRIKE TISCHLER, PRIVAT (3)<br />
denke sehnsüchtig an die<br />
grauen Frühlingswochen<br />
zurück, an denen wir die<br />
Teppichfransen gekämmt<br />
haben.<br />
donnerstag, 30. mai<br />
So eine Meniskus-OP ist<br />
reine Routine, hat der Arzt<br />
vor zwei Wochen gesagt.<br />
Mittlerweile wurde Bernhard<br />
zweimal operiert. Seine<br />
Wunde hat sich entzündet,<br />
er liegt schon so lange in<br />
der Klinik, dass unser Sohn<br />
denkt, das sei jetzt Papas Job.<br />
Als wir heute an Bernhards<br />
Büro vorbeigefahren sind,<br />
sagte Luis: „Da hat Papa früher<br />
gearbeitet, gell Mama?“<br />
dienstag, 4. juni<br />
Gestern war ich zur Abwechslung<br />
mal mit Luis<br />
beim Arzt – Kinderzahnarzt.<br />
Meine anfängliche Begeisterung<br />
über das Animationsprogramm<br />
(Flachbildschirm<br />
überm Behandlungsstuhl,<br />
Spielturm im Wartezimmer,<br />
Spielzeugautomat an der<br />
Rezeption) ließ im Laufe der<br />
Behandlung stark nach:<br />
Während mein Sohn mit<br />
offenem Mund auf den Fernseher<br />
starrte, wurden ihm<br />
die Zähne geputzt, mit<br />
Zahn<strong>seid</strong>e gereinigt und mit<br />
Erdbeerpaste poliert. Die<br />
Zahnärztin klärte mich auf,<br />
dass ich das jeden Tag so zu<br />
machen hätte – morgens,<br />
mittags und abends versteht<br />
sich. Ich werde wohl meinen<br />
Job aufgeben müssen, damit<br />
ich mich in Zukunft ganztags<br />
um die Zähne meines<br />
Sohnes kümmern kann.<br />
mittwoch, 5. juni<br />
Werde nicht kündigen, sondern<br />
der Kinderzahnärztin<br />
den Laufpass geben. Morgen<br />
kommt Luis mit zu meiner<br />
Zahnärztin.<br />
freitag, 7. juni<br />
Luis mag die neue Zahnärztin<br />
auch lieber <strong>als</strong> die<br />
alte. Er hat ein Gespräch<br />
zwischen uns belauscht,<br />
das er bei jeder Mahlzeit wie<br />
folgt wiedergibt: „Die Zahnärztin<br />
hat gesagt, ich darf<br />
zum Essen so viel Limo<br />
trinken, wie ich will!“ Meine<br />
Version ihrer Geschichte,<br />
dass Kinder zwischen<br />
den Mahlzeiten nichts<br />
Süßes essen und trinken<br />
sollten, interessiert ihn nicht<br />
die Bohne.<br />
mittwoch, 12. juni<br />
Auch sonst sind wir gerade<br />
wild am Diskutieren. Von<br />
wegen, man spart sich viele<br />
Debatten, wenn man Kinder<br />
mitentscheiden lässt. Bei<br />
uns läuft das ungefähr so:<br />
Ich: „Luis, willst du lieber<br />
die grauen oder die blauen<br />
Schuhe anziehen?“<br />
Luis: „Die grünen!“ Dass er<br />
überhaupt keine grünen<br />
Schuhe hat, macht die Sache<br />
nicht unbedingt leichter.<br />
montag, 17. juni<br />
Habe gerade noch mal die<br />
Entscheidungsfrage gestellt:<br />
Meniskusriss:<br />
Bernhard hat<br />
jetzt viel Zeit<br />
„Magst du einen Lutscher<br />
oder ein Eis?“<br />
Luis: „Erst den Lutscher und<br />
dann das Eis – okay?“<br />
mittwoch, 19. juni<br />
Jetzt weiß ich, warum es<br />
Qual der Wahl heißt.<br />
Frage: „Magst du die rote<br />
oder die gelbe Hose?“<br />
Luis: „Nein!“<br />
Ich: „??? – Also die gelbe?“<br />
Luis: „NEIN!!! DIE<br />
GELBE!!!!!!!!!!!“<br />
dienstag, 9. juli<br />
Die <strong>gut</strong>e Nachricht: Bernhard<br />
geht seit zwei Wochen<br />
wieder arbeiten. Die schl<strong>echt</strong>e:<br />
Er muss drei Monate auf<br />
Krücken laufen und ich bin<br />
seine mobile Reserve. Ich<br />
führe ein <strong>Leben</strong> auf der<br />
Überholspur zwischen<br />
seinem Büro, Physiotherapie,<br />
Arztpraxis, Kinderkrippe<br />
und meinem Schreibtisch.<br />
Der einzige, der damit kein<br />
Problem hat, ist Luis – vor<br />
lauter Stress putze ich seine<br />
Zähne nur noch abends.<br />
Heute scheint schon wieder<br />
die Sonne. Kaum auszuhalten,<br />
diese Hitze.<br />
Im Radio behaupten sie,<br />
es sei ein toller Sommer.<br />
Also ich persönlich kann<br />
den Herbst kaum erwarten.<br />
Erst Lutscher,<br />
dann Eis:<br />
So passt das<br />
Das lesen Sie<br />
im nächsten<br />
Tagebuch:<br />
Zuerst pfeift<br />
Luis auf den<br />
Mittagsschlaf,<br />
dann kommt<br />
er in den<br />
Kindergarten<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 63
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln<br />
Maja (4) beim Kuscheln mit<br />
Papa mit Dreitagebart:<br />
„Papa,<br />
warum hast<br />
du so viele<br />
Splitter im<br />
Gesicht?“<br />
[ Maren Brammer, Behringen ]<br />
Niklas (6 Monate) genießt<br />
den Urlaub an der Nordsee,<br />
kommt sich im extragroßen<br />
Strandkorb allerdings etwas<br />
verloren vor:<br />
„Mein linker,<br />
linker Platz<br />
ist frei ...“<br />
[ Kathrin Heine, Bernstadt ]<br />
Jonathan (13 Monate) hat<br />
einen Bärenhunger:<br />
„Mann, ist<br />
das Brötchen<br />
schwer zu<br />
knacken!“<br />
[ Nadine Magg, Ulm ]<br />
Florian (4 ½ Monate) ist noch ein bisschen ungeübt<br />
im Umgang mit einem Stadtplan:<br />
„Schon blöd, wenn<br />
das Navi kaputt ist!“<br />
[ Stephanie Bruhn, Nackenheim ]<br />
frei<br />
| v<br />
Wir haben Ratatouille<br />
gekocht. Marlon (2 ¼) erzählt<br />
der Oma:<br />
„Lecker,<br />
heute gab’s<br />
Rattentruhe!“<br />
[ Andreas Köpke, Wiehl ]<br />
Satz des Monats<br />
Lilly (4) will wissen, ob ich statt<br />
der Brille meine Kontaktlinsen trage:<br />
Hast du heute<br />
deine Pupillen drin?<br />
[ Sonja Kraus, Effeltrich ]<br />
FOTOS: HERSTELLER, PRIVAT (3)<br />
MITMACHEN UND GEWINNEN<br />
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Für die jüngsten Puppenmamis (ab 12 Monaten)<br />
gibt es jetzt „my little BABY born supersoft“.<br />
Die kleine Schwester der berühmten Puppe ist<br />
32 cm groß und eignet sich mit ihrem kuschelig<br />
weichen Rumpf aus Stoff prima zum Schmusen<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> und Zapf Creation verlosen<br />
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Dazu gibt‘s jeweils ein cooles Outdoor-<br />
Bekleidungsset. Gesamtwert: 540 Euro.<br />
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Kindermund | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de | Bitte geben<br />
Sie <strong>Ihr</strong>e Adresse und Telefonnummer an. | Für die Rücksendung der Fotos bitte einen frankierten Rückumschlag beilegen.<br />
64<br />
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DIE FUCHSKINDER ZELTEN<br />
Die drei kleinen Füchse dürfen heute zum „Darf ich bei dir schlafen? Der böse Zauberer<br />
ersten Mal allein in ihrem Zelt schlafen. Als sie schleicht um unser Zelt herum.“ Der Fuchsvater<br />
unter ihren Kuscheldecken liegen, hören sie tröstet sein Kind: „Das war kein Zauberer,<br />
ein Knistern und Knacken. Das kleinste Fuchskind<br />
fürchtet sich: „Bestimmt schleicht<br />
Gute Nacht sagen.“<br />
sondern die alte Eule. Sie möchte euch<br />
der dicke Waldgeist ums Zelt herum.“<br />
Auch das dritte Fuchskind fürchtet sich.<br />
Es krabbelt hinaus und läuft zum Zelt von „Huiii, huiii!“ Bestimmt flattert ein Gespenst<br />
Papa Fuchs: „Darf ich bei dir schlafen?<br />
durch die Luft. Das Füchslein läuft zum Papa:<br />
Der dicke Waldgeist knistert und knackt<br />
„Darf ich bei dir schlafen? Ich hab Angst<br />
ganz doll.“ Der Fuchsvater tröstet sein Kind: vor dem Gespenst.“ Der Fuchsvater tröstet<br />
„Das war kein Waldgeist, sondern ein Eichhörnchen.<br />
Es knackt Nüsse zum Abendbrot.“ der Abendwind. Er singt euch ein Schlaflied.“<br />
sein Kind: „Das war kein Gespenst, sondern<br />
Nun wird es auch dem zweiten Füchslein Die drei Füchslein kuscheln sich an ihren Papa.<br />
unheimlich. Draußen tönt es: „Uhu-huhu!“ Vor dem Einschlafen flüstert das Kleinste:<br />
Das ist bestimmt der böse Zauberer. Schnell „In Papas Zelt ist es am schönsten!“<br />
läuft das Fuchskind zu seinem Papa.<br />
Klar! Das finden seine Geschwister auch.<br />
66<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
Das Kind ist<br />
beschäftigt –<br />
1o Minuten Pause<br />
für die <strong>Eltern</strong><br />
Oje, ein Fuchskind hat den Picknickkorb<br />
ins Wasser fallen lassen. Nur <strong>gut</strong>,<br />
dass Papa Tauchweltmeister ist, so fällt<br />
es ihm leicht, alles wieder an Land<br />
zu holen. Nur leider kann er<br />
unter Wasser ohne seine Brille<br />
nichts sehen.<br />
ILLUSTRATIONEN: PE GRIGO; TEXT: MARGRET NUSSBAUM<br />
Kannst du ihm zeigen, wo sich<br />
all die leckeren Picknicksachen versteckt haben?<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 67
KREATIV Nähen
Pimp my<br />
FOTOS: STEFANIE AUMILLER; DESIGN DER APPLIKATIONEN: KREATIVES-SCHNEIDERLEIN BY HELEN LANGFELD<br />
ShirtAuf den T-Shirts von Talissa und<br />
Florian tummeln sich wilde Tiere.<br />
SIE BRAUCHEN:<br />
Stoffreste in verschiedenen<br />
Farben; Vliesofix;<br />
für die Mähne<br />
des Löwen bunte Webbänder-Reste<br />
SO GEHT’S:<br />
[1] Konturen der<br />
Schablone auf Vliesofix<br />
über tragen, grob<br />
zuschneiden.<br />
[2] Den gewünschten<br />
Stoff auf das Vlieso fix<br />
aufbügeln und zuschneiden.<br />
Diese Applikationen, exklusiv<br />
entworfen für <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong>,<br />
können Sie ganz leicht nachnähen<br />
[3] Das Vliesofix-Papier<br />
vom Stoff lösen, den<br />
Stoff aufbügeln. Diese<br />
Schritte wieder holen,<br />
bis die Applikation mit<br />
allen Details vollständig<br />
aufgebügelt ist.<br />
Beim Löwen werden<br />
die Webbänder beim<br />
Aufbügeln unter<br />
dem Stoffrand fixiert.<br />
[4] Die gesamte Applikation<br />
umnähen. Dazu<br />
die Nähmaschine<br />
am besten auf den<br />
einfachen Zickzackstich<br />
mit mittlerer<br />
Stich breite (z. B. 3,5)<br />
und dichter Stichlänge<br />
(z. B. 0,5) einstellen.<br />
Auch die Details fürs<br />
Gesicht können mit<br />
dieser Einstellung aufgenäht<br />
werden.<br />
Wer nicht nähen mag,<br />
kann die fertigen<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 69
RÄTSEL<br />
Eine Geschichte über Tradition und<br />
Pünktlichkeit, mit Herz und Humor<br />
erzählt, erwartet die Zuschauer des<br />
Animationsfilms „Kikeriki – der Hahn<br />
ist weg“, der jetzt auf DVD erschienen<br />
ist. Wie im Film darf sich die Gewinnerfamilie<br />
ein Wochenende lang das<br />
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Schicken Sie uns die Lösung des Rätsels bis zum 6. August 2014. Bitte geben Sie für Rückfragen <strong>Ihr</strong>e Telefon nummer und <strong>Ihr</strong>e Adresse an.<br />
Redaktion <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> | Kennwort: Rätsel | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg | Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de<br />
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Abk.:<br />
Steinkohleneinheit<br />
pastenförmige<br />
Wimperntusche<br />
Abk.:<br />
Allg. Studentenausschuss<br />
Ärgernis,<br />
Eklat<br />
Münze<br />
in<br />
vielen<br />
Ländern<br />
Zusatzgewinn,<br />
Belohnung<br />
enthüllen<br />
Kurzform<br />
v.:<br />
Henriette<br />
absatzloser<br />
Damenschuh<br />
ein<br />
Mineral<br />
Handlung,<br />
Aktion<br />
Kante,<br />
Winkel<br />
Kurzw.:<br />
Helligkeit<br />
Schal<br />
schräg,<br />
abschüssig<br />
Nährmutter<br />
Reitersitz<br />
Fahrrad<br />
für zwei<br />
Personen<br />
norddt.:<br />
Endstück<br />
des<br />
Brotes<br />
Mahlzeit<br />
deutscher<br />
Philosoph<br />
† 1804<br />
gärender<br />
Weinmost<br />
Halbinsel<br />
Ägyptens<br />
Nachlassempfänger<br />
gefeierter<br />
weibl.<br />
Star<br />
Koranabschnitt<br />
gewürzte<br />
Mischfüllung<br />
e. Speise<br />
ostafr.<br />
Hirten- u.<br />
Kriegervolk<br />
lat.:<br />
Zahn<br />
franz.:<br />
Baskenmütze<br />
Kriemhilds<br />
Mutter<br />
metallhaltiges<br />
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Lösung<br />
beherzt,<br />
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Maschenwerk<br />
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Auflösung aus <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 07/14: Feiertage<br />
Gefrorenes<br />
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Wassersportler<br />
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Rundfunk<br />
Fußstütze<br />
im<br />
Schuh<br />
russ.<br />
männlicher<br />
Vorname<br />
7 8 6<br />
8 9 6 3 1<br />
4 2 5 1 7<br />
2 6 1 7 5<br />
7 1<br />
3 5 6 9 8<br />
1 7 3 2 9<br />
9 8 5 6 1<br />
6 1 8<br />
70<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
community<br />
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Jetzt ist<br />
Antonia<br />
eine gro e<br />
Schwester<br />
MARTINAS<br />
TAGEBUCH<br />
Martina<br />
Dankof-Decker ist<br />
eure Ansprechpartnerin<br />
im Netz<br />
[Username:<br />
Redaktion]. In ihrem<br />
Blog erzählt sie<br />
von ihren Kindern<br />
Benjamin (9)<br />
und Anna-Carolin (6)<br />
NADINES BABY-<br />
VERRÜCKTE WELT<br />
Bei Familie Luck haben<br />
Baby Valentin und<br />
Kleinkind Antonia<br />
den Alltag fest im Griff.<br />
Im Blog erzählt<br />
Nadine Luck Episoden,<br />
die das <strong>Leben</strong><br />
schreibt<br />
SCHWANGER<br />
Wie sag ich’s meiner Großen?<br />
StEpHaNiE82 Meine Tochter<br />
ist 5 und ich bin in der<br />
8. Woche schwanger. Wann<br />
kann ich es ihr am besten<br />
sagen und sie einbeziehen?<br />
Minchen Wir haben die<br />
Kinder (dam<strong>als</strong> 4 ¾ und 7)<br />
zu Beginn des 4. Monats<br />
eingeweiht. Die Kleine war<br />
oft bei den Untersuchungen<br />
dabei und der Große dann<br />
immer ganz gespannt auf<br />
die Ultraschall-Bilder.<br />
Crazymummy Lena war<br />
ein Jahr alt und wir haben<br />
ihr in der 20. Woche erzählt,<br />
dass sie ein Geschwisterchen<br />
bekommt. Wir wollten<br />
nicht, dass sie es früher<br />
überall herausposaunt.<br />
November12 Erst wollten<br />
wir warten, bis man den<br />
Bauch sieht. Letztlich haben<br />
wir es dem Großen (2) in<br />
der zehnten Woche mit einfachen<br />
Worten erklärt.<br />
IST DER BIKINI<br />
ZU SEXY?<br />
AnnaMax Meine Tochter<br />
(7) hat einen Bikini<br />
geschenkt bekommen.<br />
Ich finde ihn aber für<br />
ein kleines Mädchen unpassend.<br />
Was meint ihr?<br />
aquamarin Ich finde<br />
den Bikini niedlich, aber<br />
nichts für eine Siebenjährige<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
Vielleicht kann<br />
sie zu Hause im Garten<br />
damit rumlaufen, wenn<br />
sie unbedingt möchte?<br />
PinkesViech Mit einer<br />
Möhre im Schritt?<br />
Den dürfte meine Tochter<br />
nicht anziehen!<br />
Bikinis mit freizügigem<br />
Schnitt für die Kleinen<br />
finde ich schlimm!<br />
FOTOS: DANIEL GERST, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (2), THINKSTOCK<br />
Umfrage<br />
Wie feiert ihr euren<br />
Hochzeitstag?<br />
[ZWEI ANTWORTEN<br />
WAREN MÖGLICH]<br />
40 %<br />
Wir verbringen einen schönen<br />
Abend zu zweit, gehen essen<br />
oder ins Kino.<br />
34 %<br />
Wir feiern den Hochzeitstag<br />
nicht (mehr).<br />
26 %<br />
Wir schenken uns gegenseitig<br />
etwas.<br />
15 %<br />
Wir gönnen uns einen ganzen<br />
Tag ohne Kinder.<br />
9 %<br />
Wenn möglich, fahren wir<br />
übers Wochenende weg.<br />
WIE FEIERT IHR EUREN<br />
HOCHZEITSTAG?<br />
grisu66 Wir essen in dem Lokal, in dem wir<br />
unsere Hochzeit gefeiert haben, Pfefferhaxe<br />
mit Klößen – das gab‘s auch auf der Feier.<br />
miatinka Mein Mann schenkt mir Rosen –<br />
jedes Jahr eine mehr. Mittlerweile ist das ein<br />
schöner Strauß! Das Essengehen verschieben<br />
wir manchmal aufs Wochenende und nehmen<br />
die Kinder mit.<br />
ilvi Den Hochzeitstag nicht mehr feiern:<br />
Das kann ich mir nicht vorstellen. Wir überraschen<br />
uns gegenseitig mit einer Kleinigkeit.<br />
Das kann ein Buch sein, ein ausgefallenes Öl<br />
zum Kochen, eine CD. Schließlich will ich<br />
meinem Partner zeigen: Du bist mir wichtig.<br />
Dich würde ich noch einmal heiraten.<br />
Wir sind auch<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014<br />
71
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GLOSSE<br />
ILLUSTRATION: MONIKA PARCIAK; FOTO: CHRISTINE BARTHEL<br />
Nestbau für<br />
Fortgeschrittene<br />
Früher steppte samstagabends der Bär,<br />
heute ist es Mama mit der Nähmaschine.<br />
Kristina Junker will alles extrakuschelig machen<br />
Wussten Sie, dass sich Kaninchen-Mamas<br />
das Fell<br />
ausrupfen, um es ihren<br />
Jungen im Bau gemütlich zu<br />
machen? Meine schwangere Freundin<br />
Susanne schrubbt – das scheint<br />
die menschliche Version dieses Instinkts<br />
zu sein – hingebungsvoll die<br />
Wohnung, <strong>als</strong> wäre sie mit Meister<br />
Proper persönlich verheiratet. Auf<br />
der Suche nach dem perfekten<br />
Babyb lau hat sie in den vergangenen<br />
Monaten das Kinderzimmer<br />
drei Mal neu gestrichen.<br />
Und ich habe seit der Geburt unserer<br />
Jüngsten Talent! Zumindest<br />
heißt so die Nähmaschine, auf der<br />
ich so viele Kinderkappen produziere,<br />
<strong>als</strong> wollte ich die ganze Krippengruppe<br />
damit behüten.<br />
Vorbei die Zeiten, in denen ich mir<br />
am Wochenende ein ausgedehntes<br />
Schaumbad gegönnt oder genüsslich<br />
die Zeitung von vorn bis hinten<br />
gelesen habe! Wenn heute meine<br />
Rasselbande länger schläft oder mit<br />
Papa den Spielplatz unsicher macht,<br />
lüfte ich die Haube der Nähmaschine<br />
– früher hätte ich mit so viel<br />
Begeisterung allenfalls eine Luxushandtasche<br />
aus ihrem Schutzbeutel<br />
gepellt. Und los geht‘s.<br />
„Total verrückt“, sage ich öfter zu<br />
meinem Mann, wenn ich dann ein<br />
neu genähtes Teil in den Händen<br />
halte, „ich habe Handarbeiten doch<br />
gehasst.“ „Und jetzt hast du Nestbautrieb<br />
für Fortgeschrittene“, gibt<br />
er augenzwinkernd zurück. Er erinnert<br />
sich noch <strong>gut</strong> daran, wie ich<br />
die Möbel im Babyzimmer umgestellt<br />
habe, bis alles so aussah wie<br />
auf dem Wunschbild in meinem<br />
Kopf – und wie ich in jeder Schwangerschaft<br />
panisch wurde, wenn vier<br />
Wochen vor Geburtstermin noch<br />
nicht alle Strampler von Größe<br />
50 bis 80 frisch gewaschen<br />
in der Wickelkommode<br />
lagen.<br />
Seit unsere Tochter<br />
auf der Welt<br />
ist, überrasche<br />
ich mich allerdings<br />
immer wieder<br />
selbst – mit diesem<br />
geheimnisvollen inneren Drang,<br />
meinen Kindern jeden Tag ein<br />
kleines Wunder zu zeigen. Vor<br />
Kurzem haben wir einen Apfelkern<br />
gepflanzt und zusammen gejubelt,<br />
<strong>als</strong> der grüne Keim durch die Erde<br />
gespitzelt hat. Diese Woche wollen<br />
wir Holunderblüten in Pfannkuchen<br />
teig tunken und „Hollerkiachal“<br />
backen. Kinderpuschen<br />
häkeln, Marmelade einkochen,<br />
Sommerblüten pressen: Plötzlich<br />
kann ich mich mit Feuereifer in Projekte<br />
stürzen, die ich vor ein paar<br />
Jahren garantiert noch belächelt<br />
hätte – und die sich plötzlich so<br />
warm und kuschelig nach Mamisein<br />
anfühlen. Wenn das mein persönlicher<br />
Nestbautrieb 2.0 ist, dann<br />
immer wieder gerne!<br />
Nur mein Mann ist nicht ganz so<br />
glücklich über meinen hausfraulichen<br />
Ideen-Pool. Er hätte gerne<br />
mal die Zeit, um seine Schaukel -<br />
kons truktion zu Ende zu zimmern<br />
und das Zelt für den Angelausflug<br />
mit den Jungs zu flicken. Was macht<br />
eigentlich der Kaninchen-Mann,<br />
wenn er Papa wird?<br />
Kristina Junker ist freie<br />
Journalistin und Mutter von<br />
Leopold (6), Ferdinand (3) und<br />
Charlotte (1)<br />
<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014 73
IMPRESSUM<br />
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg<br />
www.bayard-media.de<br />
Anschrift Verlag und Redaktion:<br />
Böheimstraße 8, 86153 Augsburg, Tel. 08 21/45 54 81-51,<br />
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E-Mail: redaktion@bayard-media.de, www.leben-und-<strong>erziehen</strong>.de<br />
ISSN 0047-4274<br />
Chefredakteurin:<br />
Martina Kaiser (verantwortlich)<br />
Redaktion und Mitarbeiter:<br />
Martina Dankof-Decker,<br />
Elisabeth Göpel, Gitta Hopp,<br />
Gerda Klier, Margret Nußbaum,<br />
Josef Pütz, Silvia Schmid,<br />
Andrea Schmidt-Forth,<br />
Beate Spindler, Silke Weiher<br />
Grafik:<br />
Robert Erker (Artdirector),<br />
Laura Hermann,<br />
Verena Kernstein, Sabine Meyer<br />
Bildredaktion:<br />
Ilonka Bock, Daniel Gerst<br />
Redaktionsassistenz:<br />
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Sabine Pomberg<br />
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74 <strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014
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HEFT IST AB<br />
13.8.<br />
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<strong>Leben</strong> & <strong>erziehen</strong> 8/2014<br />
75
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