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Katholische Soziallehre und Sozialwort

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<strong>Katholische</strong><br />

<strong>Soziallehre</strong><br />

<strong>Katholische</strong> <strong>Soziallehre</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Sozialwort</strong><br />

Texte zum Thema Solidarität:<br />

aus dem <strong>Sozialwort</strong> des ökumenischen Rates der<br />

Kirchen in Österreich<br />

aus dem Sozialkompendium der Kath. Kirche<br />

4020 Linz, Kapuzinerstraße 84<br />

Tel.: ++43(0)732/76 10 DW 3631 oder 3641<br />

E-Mail: mensch-arbeit@dioezese-linz.at<br />

KAB <strong>und</strong> Betriebsseelsorge OÖ<br />

www.mensch-arbeit.at


<strong>Sozialwort</strong> zum<br />

Thema Solidarität<br />

Was sagt das <strong>Sozialwort</strong> des<br />

Ökumenischen Rates der Kirchen in<br />

Österreich zum Thema „Solidarität“:<br />

(75) ... Nur in einer Gesellschaft in der menschliche Verb<strong>und</strong>enheit<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft gepflegt werden, werden sich Menschen<br />

füreinander einsetzen, wird ein Klima der Solidarität entstehen ...<br />

2<br />

(89) Solidarität zeigt sich auch im Engagement für andere Menschen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Anliegen. Dieses verdient immer Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Wertschätzung. Dauerhaftes Engagement, etwa<br />

in gemeinnützigen Einrichtungen, bedarf darüber hinaus entsprechender<br />

rechtlicher <strong>und</strong> materieller Absicherung.<br />

(209) Solidarität <strong>und</strong> Gemeinwohl zu fördern ist Aufgabe staatlicher<br />

Politik.<br />

(212) Sozialstaat <strong>und</strong> Freiheit, Solidarität <strong>und</strong> Individualität<br />

schließen einander nicht aus, sondern bedingen <strong>und</strong> ergänzen<br />

einander. Der Sozialstaat ist Voraussetzung dafür, dass die Werte<br />

von Individualität <strong>und</strong> Freiheit nicht nur ein Privileg der Einkommensstarken<br />

<strong>und</strong> Vermögenden sind, sondern allen Menschen<br />

zukommen.<br />

(214) Die Stärke der Sozialversicherungen liegt in der großen<br />

Zahl der Mitglieder <strong>und</strong> Beitragszahler <strong>und</strong> im solidarischen Ausgleich<br />

... Dieses Umlagesystem ist, wie sich in Jahrzehnten gezeigt<br />

hat, wesentlich sicherer als private Versicherungssysteme,<br />

die vom Kapitalmarkt <strong>und</strong> den Börsen abhängig sind.<br />

(219) Die Finanzierbarkeit oder Unfinanzierbarkeit von Krankenversicherung<br />

<strong>und</strong> Pensionen ist in hohem Maße, wenn auch<br />

nicht ausschließlich, eine Frage des politischen Willens <strong>und</strong> einer<br />

ausgewogenen Verteilung der Lasten. Unter dem Vorwand<br />

der Unfinanzierbarkeit die Risiken zu privatisieren <strong>und</strong> damit die<br />

Schwächeren überdurchschnittlich zu belasten, bedroht den solidarischen<br />

Zusammenhalt.


(311) Die Überzeugung, dass die anstehenden gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen nur gemeinsam zu bewältigen sind,<br />

bedeutet aber auch, Unterschiede in den Zugängen <strong>und</strong> Sichtweisen<br />

wahrzunehmen, wechselseitig zu respektieren <strong>und</strong> an einer<br />

faire Austragung von Konflikten zu arbeiten.<br />

Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (Hrsg.):<br />

<strong>Sozialwort</strong> des ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich.<br />

Wien 2005<br />

3


Solidarität<br />

Texte aus dem Sozialkompendium<br />

der <strong>Katholische</strong>n Kirche<br />

http://www.sozialkompendium.org/xpage/Kapitel/Seite_25_<br />

Kap_4_6.html 17.12.2009<br />

Das Sozialkompendium ist eine systematische Zusammenschau<br />

der <strong>Katholische</strong>n <strong>Soziallehre</strong>, zusammengestellt von der<br />

<strong>Katholische</strong>n Sozialakademie Österreichs.<br />

Eines der Gr<strong>und</strong>prinzipien 1 der <strong>Soziallehre</strong> der katholischen<br />

Kirche ist das Solidaritätsprinzip.<br />

4<br />

DAS SOLIDARITÄTSPRINZIP<br />

(Zusammenfassung)<br />

Solidarität bringt die Gleichheit der Würde <strong>und</strong> Rechte aller Menschen<br />

sowie den gemeinsamen Weg der Menschen <strong>und</strong> Völker in<br />

besonderer Weise zum Ausdruck.<br />

Solidarität ist die feste <strong>und</strong> beständige Entschlossenheit,<br />

sich für das Gemeinwohl einzusetzen,<br />

das heißt für das Wohl aller <strong>und</strong> eines jeden,<br />

weil wir alle für alle verantwortlich sind.<br />

Solidarität ist mehr als der Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe,<br />

um gemeinsame Interessen zu verfolgen.<br />

Solidarität muss vielmehr immer auch das Gemeinwohl<br />

<strong>und</strong> seine Strukturen im Blick behalten.<br />

In einer Welt, die immer enger zusammenwächst<br />

<strong>und</strong> in der die wechselseitige Abhängigkeit<br />

immer bewusster wird,<br />

muss auch die Solidarität weltweit werden.<br />

Krasse Ungleichheiten zwischen reichen <strong>und</strong> armen Ländern,<br />

die durch Ausbeutung <strong>und</strong> Korruption noch verstärkt werden,<br />

fordern ein intensives Engagement der begünstigten Länder.<br />

Es besteht eine enge Verbindung zwischen<br />

Solidarität <strong>und</strong> Gemeinwohl,


Solidarität <strong>und</strong> allgemeiner Bestimmung der Güter,<br />

Solidarität <strong>und</strong> Gleichheit der Menschen <strong>und</strong> Völker,<br />

Solidarität <strong>und</strong> Frieden.<br />

Darin zeigt sich die Zusammengehörigkeit der Sozialprinzipien,<br />

die sich ergänzen <strong>und</strong> gegenseitig stärken.<br />

1<br />

Die Gr<strong>und</strong>prinzipien der <strong>Katholische</strong>n <strong>Soziallehre</strong> sind:<br />

Das Gemeinwohl, die allgemeine Bestimmung der<br />

Güter, die Subsidiarität, Forderung der Beteiligung,<br />

Solidarität, Gr<strong>und</strong>werte des gesellschaftlichen Lebens.<br />

Weitere Aussagen zum Thema „Solidarität“ im Sozialkompendium<br />

der <strong>Katholische</strong>n Kirche:<br />

http://www.sozialkompendium.org/xpage/Zitate/<br />

Zit_K4_4-5-6_Ueber.html#Anker_ZK42_Weg<br />

Auf dem Weg zur Einheit der Menschheit<br />

(192) „Die Solidarität bringt die angeborene Sozialität<br />

der menschlichen Person, die Gleichheit der Würde<br />

<strong>und</strong> der Rechte aller sowie den gemeinsamen Weg der<br />

Menschen <strong>und</strong> Völker zu einer immer festeren Einheit in<br />

besonderer Weise zur Geltung.“<br />

5<br />

http://www.sozialkompendium.org/xpage/Zitate/<br />

Zit_K4_4-5-6_Ueber.html#Anker_ZK42_StruktSolid<br />

Für Strukturen der Solidarität<br />

(193.2) „Die Solidarität muss vor allem in ihrer Bedeutung<br />

als soziales Ordnungsprinzip der Institutionen<br />

begriffen werden, auf dessen Gr<strong>und</strong>lage die ‚Strukturen<br />

der Sünde’, die die Beziehungen zwischen Personen<br />

<strong>und</strong> Völkern beherrschen, durch die Schaffung oder die<br />

angemessene Veränderung von Gesetzen, Marktregeln<br />

<strong>und</strong> Normierungen überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in Strukturen der<br />

Solidarität verwandelt werden müssen.“

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