Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer
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1 E<strong>in</strong>leitung<br />
Obgleich sich der <strong>in</strong>flationär genutzte Begriff des demografischen Wandels <strong>in</strong><br />
Deutschland mittlerweile e<strong>in</strong>em eher abgenutzten Image unterwerfen muss, zeigt<br />
sich die Problematik selbst so präsent wie eh und je. Dabei s<strong>in</strong>d vor allem die neuen<br />
Bundesländer von diesem Problem betroffen. Die dort vorherrschende Altersstruktur<br />
ist durch die sozialen Gegebenheiten der 1990er-Jahre stark geprägt, darunter<br />
Abwanderung und Geburtenrückgang. Waren es damals annähernd halb so viele<br />
K<strong>in</strong>der wie vor den politischen Umbrüchen von 1989/90, werden es 2015<br />
schlussfolgernd nur halb so viele Eltern se<strong>in</strong> können, die für den notwendigen<br />
Nachwuchs sorgen. Bei e<strong>in</strong>em Blick <strong>in</strong> die Zukunft zeichnen sich resultierend daraus<br />
ger<strong>in</strong>ge Zahlen an Berufse<strong>in</strong>steigern, Abiturienten und Studenten sowie hohe Zahlen<br />
von Menschen im rentene<strong>in</strong>trittsfähigen Alter ab. 1 E<strong>in</strong>e derartige Komb<strong>in</strong>ation sorgt<br />
vor allem im Gesundheitswesen der betroffenen und zumeist ländlichen Regionen für<br />
Komplikationen. Zum e<strong>in</strong>en werden immer weniger Menschen <strong>in</strong> Gesundheitsberufen<br />
ausgebildet oder wandern nach abgeschlossener Ausbildung ab. Zum anderen<br />
wächst altersstrukturbed<strong>in</strong>gt der Bedarf an mediz<strong>in</strong>ischen Leistungen und damit eben<br />
genau an diesen Berufsgruppen. Die fortschreitende Alterung der <strong>Ärzte</strong>schaft trägt<br />
dazu wesentliche bei. Lag der Anteil an den über 60-jährigen Vertragsärzten im Jahr<br />
1995 noch bei 9,2%, so stieg diese Zahl bis 2009 auf 19,6% an. Ebenso gab es<br />
e<strong>in</strong>en Anstieg des Durchschnittsalters der Vertragsärzte von 47,46 Jahre (1993) auf<br />
52,11 Jahre (2009). 2<br />
Der Freistaat <strong>Sachsen</strong> gehört ebenfalls zu e<strong>in</strong>em der von dieser Problematik<br />
betroffenen Bundesländer und auch hier haben die Regionen <strong>in</strong>folge dessen mit dem<br />
Fachkräftemangel zu kämpfen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass immer weniger junge <strong>Ärzte</strong> dazu<br />
bereit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e eigene Praxis zu übernehmen. So gab es 2007 <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> noch<br />
5.759 Mediz<strong>in</strong>er mit e<strong>in</strong>er eigenen Niederlassung. Bis 2012 verr<strong>in</strong>gerte sich diese<br />
Zahl um 223 Praxen. Die <strong>Sächsische</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> (SLÄK) hat sich <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang der Aufgabe gewidmet, Absolventen und <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> Deutschland zu<br />
werben und somit das vorhandene Defizit zu m<strong>in</strong>imieren. Damit e<strong>in</strong>her geht e<strong>in</strong>e<br />
stetig steigende Zuwanderung ausländischen Personals, was bei e<strong>in</strong>em Blick auf die<br />
1 Vgl. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer (2011), S. 3 f.<br />
2 Vgl. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit (2013)