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Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer

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Alle „negativen Antworttendenzen“ haben zur Folge, dass die Studienteilnehmer<br />

nicht der tatsächlichen Me<strong>in</strong>ung nach antworten. Bei der absichtlichen Verstellung,<br />

auch „Fak<strong>in</strong>g Good“ bzw. „Fak<strong>in</strong>g Bad“ genannt, geben Probanden aufgrund<br />

erwarteter negativer Konsequenzen absichtlich falsche Angaben. Die Tendenz zur<br />

sozialen Erwünschtheit bezieht sich auf das Antwortverhalten, welches den<br />

angenommenen Normen der sozialen Geme<strong>in</strong>schaft und den sozialen Erwartungen<br />

entspricht. Problematisch zeigt sich diese Tendenz bei dem Versuch sie reduzieren<br />

zu wollen. Ursache dafür ist die sehr subjektive E<strong>in</strong>schätzung darüber, was für<br />

Normen als erwünscht empfunden werden. Mit der Akquieszenz wird e<strong>in</strong>e weitere<br />

Tendenz beschrieben, die auch als „Ja-Sage-Bereitschaft“ bekannt ist. Dabei wird<br />

von der Bereitschaft ausgegangen, positive Merkmalsausprägungen zu präferieren.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es noch weitere Tendenzen, deren e<strong>in</strong>zelne Erläuterung<br />

aufgrund deren Namensgebung überflüssig ist, dazu gehören die Tendenz zum<br />

Raten, die Tendenz zur ersten passenden Kategorie (L<strong>in</strong>kstendenz), die Tendenz<br />

durch die Motivation (genervt, überfordert etc.) und das Mustermalen. 71<br />

7.1.2 Aufnahme und Akzeptanz durch Kollegen und Patienten<br />

Frage: Wie empf<strong>in</strong>den und empfanden ausländische <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> deren<br />

Akzeptanz und Aufnahme/Annahme durch Patienten und Kollegen und gab<br />

es dabei geschlechterspezifische Unterschiede?<br />

Mit großem Abstand zu den verbleibenden Merkmalsausprägungen wurde bei den<br />

Items zur anfänglichen Aufnahme und der aktuellen Akzeptanz durch Kollegen<br />

überwiegend ja angegeben. Bei der aktuellen Akzeptanz ist zudem e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger<br />

Anstieg der Ausprägung ja gegenüber der Anfangszeit zu verzeichnen. Aus den<br />

Ergebnissen lässt sich ableiten, dass bereits zu Beg<strong>in</strong>n kaum Komplikationen<br />

bestanden und die Integration <strong>in</strong>nerhalb der E<strong>in</strong>richtungen bezüglich der Kollegen<br />

größtenteils funktionierte bzw. als funktionierend empfunden wurde. Selbst die<br />

zahlenmäßige Zusammenfassung der negativen Ausprägungen eher ne<strong>in</strong> und ne<strong>in</strong><br />

(17) bei der anfänglichen Aufnahme durch die Kollegen unterlag bereits alle<strong>in</strong> der<br />

Ausprägung ja mit 93 Angaben. Das gleiche Bild zeigte sich bei dem Item bezüglich<br />

71 Vgl. Raab-Ste<strong>in</strong>er/Benesch (2012), S. 61 ff.

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