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Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer

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der Daten. 61 Die erwähnte Bipolarität entsteht durch e<strong>in</strong>en negativen Pol (ne<strong>in</strong>), dem<br />

fiktiven Nullpunkt dazwischen (die Mittelkategorie) und dem positiven Pol (ja). 62 Die<br />

Entscheidung für e<strong>in</strong>e gerade Skalierung, ohne dabei e<strong>in</strong>e Mittelkategorie zu<br />

verwenden, fiel unter Betrachtung des Phänomens der Tendenz zur Mitte. Dabei<br />

wurden mögliche Verluste von Informationen, die sich aus e<strong>in</strong>er ungeraden<br />

Skalierung hätten ergeben können, gegen die ebenso vorhandenen Nachteile<br />

aufgewogen und als akzeptabel bewertet. Das Umgehen von unangenehmen Fragen<br />

durch die bevorzugte Nutzung der Mittelkategorien konnte somit unterbunden<br />

werden. Zudem müssen sich dadurch entscheidungsunfreudige Teilnehmer auf e<strong>in</strong>e<br />

Antwortrichtung (positiv oder negativ) festlegen. 63 Diese Herangehensweise fällt<br />

unter den Begriff Forced-Choice, weil aufgrund ger<strong>in</strong>ger Entscheidungsoptionen<br />

(ke<strong>in</strong>e Mittelkategorie) e<strong>in</strong>e Entscheidung gewissermaßen erzwungen wurde. Anders<br />

als bei der verwendeten vierstufigen Skalierungen kann die Forced-Choice-Methode<br />

bei Antwortformaten mit nur zwei Ausprägungen e<strong>in</strong> Problem darstellen und sollte<br />

dann überdacht werden. An dieser Stelle sei das Phänomen der Reaktanz genannt.<br />

Wenn sich Personen durch das Fehlen von Abstufungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Antwortformat zur<br />

Beantwortung gedrängt fühlen, kann dies zur Verzerrung der Ergebnisse führen.<br />

Unter diesem „Zwang“ besteht die Gefahr, dass die Teilnehmer willkürlich und wider<br />

ihre eigentliche Intention antworten. 64 Auch <strong>in</strong> dem vorliegenden Fragebogen gibt es<br />

Items, bei denen dieses Kriterium zutrifft, da die Probanden ausschließlich mit ja oder<br />

ne<strong>in</strong> antworten konnten. Dabei wird von e<strong>in</strong>em dichotomen Antwortformat<br />

gesprochen, welches e<strong>in</strong>er Nom<strong>in</strong>alskalierung entspricht. Um die beschriebene<br />

Reaktanz umgehen zu können, wurde bei allen Items mit dieser dichotomen<br />

Antwortkategorie e<strong>in</strong>e zusätzliche Antwortmöglichkeit e<strong>in</strong>gebaut. Alternativ konnten<br />

die Befragten daraufh<strong>in</strong> k. A. (ke<strong>in</strong>e Angaben) wählen, wenn sie sich nicht äußern<br />

wollten oder konnten. In zwei Fällen wurde <strong>in</strong>nerhalb dieser Arbeit von der geraden<br />

Skalierung abgewichen. Die Ausnahme stellen die Items D2 und E1 dar. Die<br />

Begründung dafür liegt <strong>in</strong> den Fragen selbst, denn deren Beantwortung erforderte<br />

e<strong>in</strong>e andere als die zuvor angewandte Skalenbezeichnung. Bei D2 sollten die<br />

Befragten ihr Empf<strong>in</strong>den bezüglich des Aufwandes zu erledigender Wege beurteilen,<br />

61 Vgl. Weiß (2010), S. 24<br />

62 Vgl. Raab-Ste<strong>in</strong>er/ Benesch (2010), S. 56 f.<br />

63 Vgl. Laatz (1993), S. 133<br />

64 Vgl. Raab-Ste<strong>in</strong>er/ Benesch (2010), S. 55 ff

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