Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer
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3.4 Zuwanderung ausländischer <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Da die <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten zur Deckung des<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Bedarfs personalbed<strong>in</strong>gt nicht ausreichen, wird zunehmende auf die<br />
externe Unterstützung ausländischer <strong>Ärzte</strong> gesetzt. Dabei ist über die Jahre h<strong>in</strong>weg<br />
e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Zunahme zu verzeichnen, die zwischen 2007 und 2012 e<strong>in</strong>en<br />
Anstieg von etwa 72% entsprach. Inzwischen s<strong>in</strong>d von den 22.160 <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
lebenden <strong>Ärzte</strong>n (12/2012) 1.821 ausländischer Herkunft. Im Laufe der Jahre hat<br />
sich dabei e<strong>in</strong> breites Spektrum an Herkunftsländern etabliert, welches 91 Nationen<br />
umfasst. Die Tschechische Republik, die Slowakei, Polen, Rumänien und die<br />
Russische Föderation stehen dabei an vorderster Stelle (s. Tab. 1). Die Arbeit<br />
ausländischer Mediz<strong>in</strong>er wird vor allem bei deren E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den ländlichen Regionen<br />
geschätzt, welche der mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung der dort lebenden Bevölkerung zu<br />
Gute kommt. In e<strong>in</strong> Verhältnis gesetzt, arbeiten mehr als drei Viertel der<br />
ausländischen <strong>Ärzte</strong> (85%) im stationären Bereich, woh<strong>in</strong>gegen 57% der deutschen<br />
<strong>Ärzte</strong> stationär tätig s<strong>in</strong>d. Daraus ist zu erkennen, dass vor allem die Krankenhäuser<br />
von den ausländischen Fachkräften profitieren. Damit wird aber auch das ger<strong>in</strong>gere<br />
Interesse an der niedergelassenen Tätigkeit deutlich. 36 Neben den vielen positiven<br />
Gesichtspunkten ist die Zuwanderung von <strong>Ärzte</strong>n aus dem Ausland auch mit<br />
negativen Aspekten behaftet. Dazu zählen nicht nur aus Sicht der Patienten die<br />
verme<strong>in</strong>tlichen Defizite im deutschen Sprachgebrauch, die zu Lücken <strong>in</strong> der<br />
Kommunikation der beteiligten Akteure und somit auch <strong>in</strong> der mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Behandlung führen können. Dabei wird das Sprachniveau B2 nach dem<br />
Geme<strong>in</strong>samen Europäischen Referenzrahmen (GER), welches bei der beruflichen<br />
Zulassung nachgewiesen werden muss, zunehmend als nicht ausreichend<br />
empfunden und die Anhebung auf e<strong>in</strong> C-Niveau gefordert. 37 Um Defizite <strong>in</strong> der<br />
Kommunikation zu beheben bzw. diesen vorzubeugen, bieten immer mehr<br />
Krankenhäuser <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> eigene Sprachkurse an. Zudem zeigen sich private<br />
Träger sowie das Goethe- Institut <strong>in</strong> Dresden bei spezifischen Fachsprachkursen<br />
engagiert. Mit e<strong>in</strong>em Anteil ausländischer <strong>Ärzte</strong> von etwa 9% und dem Ziel deren<br />
Integration, sollte der verbleibenden Handlungsbedarf nicht unterschätzt werden. 38<br />
36 Vgl. <strong>Sächsische</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> (2012)<br />
37 Vgl. Farhan (2013), S. 741<br />
38 Vgl. <strong>Sächsische</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> (2013)