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Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer

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Schulen und Hochschulen gestemmt werden mussten. 30 Zudem geht Deutschland<br />

mit der Abwanderung der Mediz<strong>in</strong>er auch deren Humankapital verloren.<br />

Es sche<strong>in</strong>t für deutsche <strong>Ärzte</strong> zunehmend unattraktiver zu werden <strong>in</strong> Deutschland<br />

kurativ tätig zu se<strong>in</strong>. Das empfundene Ungleichgewicht zwischen Leistung und<br />

Entlohnung, die mangelnde Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie und die Zunahme<br />

adm<strong>in</strong>istrativer sowie bürokratischer Aufgaben zeichnen sich dabei als die<br />

Hauptbeweggründe für die Abwanderung deutscher <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> andere Länder aus. 31<br />

Trotz variierender Angaben zu den im Ausland tätigen deutschen <strong>Ärzte</strong>n, kann von<br />

m<strong>in</strong>destens 17.000 ausgegangen werden. 32 Zu den beliebtesten Ländern zählen<br />

dabei die Schweiz, Österreich, die USA und Großbritannien. 33<br />

3.3.3 Studienzahlen und Perspektiven der Mediz<strong>in</strong><br />

Im Jahr 2002 erfolgte e<strong>in</strong>e Novellierung der Approbationsordnung <strong>in</strong> Deutschland,<br />

was die Verr<strong>in</strong>gerung der Anzahl an Studienplätzen zur Folge hatte, die sich<br />

zwischen 2002 und 2005 auf etwa 10.000 Plätze e<strong>in</strong>pegelten. 2008 gab es <strong>in</strong><br />

Deutschland <strong>in</strong>sgesamt 76.042 Mediz<strong>in</strong>studenten. Doch nicht alle schlossen ihr<br />

Studium erfolgreich ab. Zwischen 2003 und 2008 haben <strong>in</strong>sgesamt 10.996 (17,9%)<br />

Studenten ihr Fach gewechselt oder das Studium abgebrochen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />

selbst von jenen Studenten, die erfolgreich abgeschlossen haben, 5.854 (11,6%)<br />

dem deutschen Gesundheitssystem nicht zur Verfügung standen. Sie hatten sich<br />

anschließend bei ke<strong>in</strong>er der <strong>Ärzte</strong>kammern gemeldet und arbeiten somit entweder im<br />

Ausland oder s<strong>in</strong>d überhaupt nicht als Arzt tätig. 34<br />

E<strong>in</strong> perspektivischer Ansatz zur optimalen Nutzung vorhandener Kapazitäten sollte <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em besser gestaltbaren Zusammenspiel von Arbeit und Beruf liegen. Dies sche<strong>in</strong>t<br />

vor allem vor dem H<strong>in</strong>tergrund der steigenden Anzahl an weiblichen Absolventen als<br />

bedeutsam. Da sich e<strong>in</strong>e zunehmende Fem<strong>in</strong>isierung <strong>in</strong> der <strong>Ärzte</strong>schaft abzeichnet,<br />

sollte mit Teilzeitmodellen aufgefahren werden, die Beruf und Familie ermöglichen.<br />

Zudem gilt es die Anzahl der jährlich angebotenen Studienplätze zu überdenken. 35<br />

30 Vgl. Statistisches Bundesamt (2010)<br />

31 Vgl. Kopetsch (2008), S. 716<br />

32 Vgl. <strong>Ärzte</strong> für <strong>Sachsen</strong> (o. J.)<br />

33 Vgl. Bundesärztekammer (2008)<br />

34 Vgl. Kopetsch (2010), S. 32 ff.<br />

35 Vgl. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit (2004), S. 66

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