Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer
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3.3 Die Situation der <strong>Ärzte</strong>schaft <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Wie <strong>in</strong> weiten Teilen Deutschlands ist auch das sächsische Gesundheitswesen<br />
respektive der dazugehörigen <strong>Ärzte</strong>schaft vom Mangel an Fachkräften betroffen.<br />
Dabei zeigt sich der <strong>Ärzte</strong>mangel primär diszipl<strong>in</strong>orientiert und regionsabhängig.<br />
Obwohl auch der stationäre Sektor betroffen ist, wird vor allem die Sicherung der<br />
ambulanten mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung zunehmend zu e<strong>in</strong>em Problem, da immer<br />
weniger <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Niederlassung arbeiten. Die Bevölkerung ländlicher<br />
Regionen hat darunter besonders zu leiden. Bereits im Jahr 2009 fehlten <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
130 Hausärzte. In den Folgejahren stieg diese Zahl drastisch an, was 2011 zu e<strong>in</strong>em<br />
Defizit von 377 Hausärzten führte. Infolgedessen mussten und müssen immer mehr<br />
Praxen geschlossen werden und die Patienten haben das Nachsehen. 24<br />
Um der Problematik des <strong>Ärzte</strong>mangels entgegen zu wirken, zeigt sich <strong>Sachsen</strong> bei<br />
der Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland engagiert, was unter<br />
Betrachtung des <strong>Sächsische</strong>n Zuwanderungs- und Integrationskonzeptes deutlich<br />
wird. Mit Hilfe der Unterstützung ausländischer <strong>Ärzte</strong> sollen und können personelle<br />
Defizite zwar verr<strong>in</strong>gert werden, doch präsentiert sich der <strong>Ärzte</strong>mangel weiterh<strong>in</strong><br />
beständig. Die Ursachen dafür s<strong>in</strong>d vielfältig und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verwoben. Maßgeblich<br />
kann jedoch der demografische Wandel als e<strong>in</strong>er der Haupte<strong>in</strong>flussfaktoren benannt<br />
werden. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen sich unter anderem die Abwanderung von <strong>Ärzte</strong>n<br />
sowie die Studienzahlen der mediz<strong>in</strong>ischen Ausbildung problematisch. Im Folgenden<br />
soll trotz des Zusammenspiels diverser E<strong>in</strong>flussfaktoren e<strong>in</strong>e weitestgehend selektive<br />
Darstellung vorgenommen werden.<br />
3.3.1 E<strong>in</strong>flüsse des demografischen Wandels<br />
Die politischen und sozialen Umbrüche der Jahre 1989 und 1990 prägen bis heute<br />
das vere<strong>in</strong>igte Deutschland und vor allem die neuen Bundesländer. Nach Öffnung<br />
der Grenze kam es zu e<strong>in</strong>er Welle der Abwanderung aus den Ostgebieten <strong>in</strong> den<br />
Westen des Landes. Daraufh<strong>in</strong> folgten <strong>in</strong> den neuen Bundesländern viele<br />
geburtenschwache Jahre, was <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der Abwanderung zu kont<strong>in</strong>uierlich<br />
24 Vgl. <strong>Sächsische</strong>s Staatsm<strong>in</strong>isterium für Soziales und Verbraucherschutz (2012), S. 8 f.