Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer
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3 Der Fachkräftemangel und die Situation der <strong>Ärzte</strong>schaft<br />
Im ersten der vier Abschnitte dieses Kapitels wird aufgezeigt, was unter dem Begriff<br />
des Fachkräftemangels zu verstehen ist und wie sich die Ursachen und<br />
Auswirkungen <strong>in</strong> Deutschland darstellen. Darauf folgt die Auswirkung der Thematik<br />
auf das Bundesland <strong>Sachsen</strong> und dessen Umgang damit. Anschließend wird die<br />
Situation der <strong>Ärzte</strong>schaft im Kontext des Fachkräftemangels beleuchtet und auf<br />
dazugehörige E<strong>in</strong>flussfaktoren e<strong>in</strong>gegangen. Der letzte Abschnitt thematisiert die<br />
Arbeitsaufnahme ausländischer <strong>Ärzte</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> und zeigt dabei Motivatoren und<br />
rechtliche Aspekte bei der Zuwanderung auf.<br />
3.1 Fachkräftemangel <strong>in</strong> Deutschland<br />
Der Begriff Fachkraft wird jenen Personen zu Teil, die e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>destens zweijährige<br />
Berufsausbildung oder e<strong>in</strong>e akademische Ausbildung abgeschlossen haben. 9<br />
„Fachkräftemangel ist <strong>in</strong> unserer Modellwelt gegeben, wenn (…) bei m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>er Angebotsprojektion der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften erkennbar und<br />
dauerhaft über dem Angebot an ausgebildeten Fachkräften liegt." 10<br />
Die Ursachen für diese Ersche<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d oft Komplex und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verwoben.<br />
Maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss haben jedoch der demografische Wandel sowie strukturelle<br />
Veränderungen <strong>in</strong> der Wirtschaft. Unternehmen und deren Mitarbeiter sehen sich<br />
zunehmend mit steigenden Qualifikationsanforderungen sowie technologischen<br />
Innovationen konfrontiert. Zudem wird dem Informations- und Wissensstand der<br />
Angestellten immer mehr Wert beigemessen. Es zeichnet sich ab, dass kurzfristig<br />
nicht alle freien Stellen für Fachkräfte besetzt werden können, obwohl sich das Land<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aufschwung der Konjunktur bef<strong>in</strong>det. 11 Unter Betrachtung der rund 2,9<br />
Millionen Arbeitslosen Menschen <strong>in</strong> Deutschland (06/2013) ist dabei e<strong>in</strong> gewisses<br />
Unverständnis für den Fachkräftemangel nicht von der Hand zu weisen. 12 Doch es<br />
gibt e<strong>in</strong>e plausible, wenn auch unangenehme Begründung für dieses Phänomen.<br />
9 Vgl. <strong>Sächsische</strong>s Staatsm<strong>in</strong>isterium für Soziales und Verbraucherschutz (2012), S. 8<br />
10 Bundes<strong>in</strong>stitut für Berufsbildung (2013)<br />
11 Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2011), S. 6<br />
12 Vgl. Bundesagentur für Arbeit (2013)