VERBREITUNG DM FISCHE ' - -u>'
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13. Das Mittelmeer ist noch im Besitze einzelner tropischer Keprasentanten<br />
(Scarus, Chromis), die wohl aus der Zeit stammen, als im<br />
Monte Bolca noch die palaotropischen Formen des Indischen Meeres<br />
strandeten. Sein Reichthum an Tiefseeforraen (im Westen), die hier<br />
auch geologisch zuerst (in Glarus) erscheinen, zeigt auf eine spate Verbindung<br />
mit der Hochsee.<br />
14. Die Siisswasserfische scheinen im Allgemeinen geologisch jung.<br />
Vor Allen bestanden wohl Kiistenfische (Schlammfische), aus denen<br />
erst die Hochsee u. Tiefseefische einerseits, anderseits durch Einwanderung<br />
und Abschniirung (landlocking) die Susswasserfische entstanden.<br />
Yielleicht dauert der Process der Artbildung noch, und speziell in Centralasien<br />
und Sudamerika, dessen Susswasserfische die jiingsten zu sein<br />
scheinen (wie theilweise das Land selbst z. B. das Maranon und Laplatabecken),<br />
waren in dieser Hinsicht einer eingehenden Untersuchung werth.<br />
Bekanntlich ist Sudamerika wohl erst im Pliocan aus mindestens 3 Inseln<br />
zusammengewachsen — ebenso Australien in der spatern Tertiarzeit<br />
(der plutonischen Ausbriiche Queenslands u. Victorias) aus mindestens<br />
zwei Inseln, die durch einen Meeresbusen getrennt waren, dessen<br />
Fische sich noch theilweise in den Fliissen erhalten haben (Cristiceps<br />
z. B.).<br />
Es ist eben vor Allem zu erwagen, dass es wohl zeitig grosse<br />
Archipel u. Inseln, aber vor der Tertiarzeit schwerlich einen grosseren<br />
Continent gab ausser Nordamerika u. vielleicht Stidafrika; Asien und<br />
Europa bestanden aus einem Insellab) rinth, durchzogen von Meereskanalen<br />
wechselnder Breite und Tiefe. An den Ufern dieser Inseln<br />
konnen sich die gleichen Fischgattungen von Amerika bis Australien<br />
ausgebreitet haben. Leider konnen wir die Kreidefische noch zu wenig<br />
und im Tertiar begann bereits die Differenzirung der einzelnen Faunen.<br />
Es ist, wie bei den Pflanzen das plotzliche Auftauchen rnassenhafter<br />
Dicotyledonen, hier das Auftreten der Teleostier (selbst wenu<br />
wir mit Gunther [J.] Leptolepis sprattiformis als einen Teleostier ansehen)<br />
eine Erscheinung, die noch sebr der Untersuchung bedarf. Es<br />
zeigen aber z. B. die Azoren, die eine mediterrane Fischfauna haben,<br />
die Moglichkeit einer solchen Verbreitung, wie wir eben angedeutet.<br />
Auffallig ist die Ahnlichkeit der Meeresfauna des Mittelmeeres und<br />
der westafrikanischen Ktiste, ja selbst noch an der Kiiste der Vereinigten<br />
Staaten von Nordamerika sind zahlreiche mediterrane Formen.<br />
Europa hatte schon in der Silurzeit reiche Korallenufer (England,<br />
Bohinen), es konnte daher die Korallenfische (Pomacentriden [Heliastes],<br />
Chaetodonten, Gobiiden) leicht ernahren. Ebenso ist auch die Verbreitung<br />
der alten Ganoiden, die so massenhaft dort lebten, erklarlich<br />
durch das Vorkommen der heutigen — von denen Amia (mudfish) u.<br />
Polypterus noch heute reine Schlammfische sind. Aus dieser alten Zeit<br />
blieben Umbriden in Ungarn, Serbien, Siidrussland, wie in Nordamerika<br />
und Ostsibirien. Ebenso blieben in der Sahara und Westasien<br />
(Palestina) aus der alten Zeit zurtick die Cyprinodonten, Cliromiden,