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SICKinsight 01/2013

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Thema Thema Thema Thema : Views & Voices<br />

Views & Voices<br />

Exponate sicher vor Diebstahl und Vandalismus schützen<br />

Lasertechnik bietet besucherfreundlichen<br />

Exponateschutz<br />

Das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien zählt mit seinen Kunstschätzen aus sieben<br />

Jahrtausenden – von den frühesten Kulturen im alten Ägypten bis zum Ende des<br />

18. Jahrhunderts – zu den größten und bedeutendsten Museen der Welt. <strong>SICKinsight</strong><br />

sprach mit Felia Brugger (M.Sc.), verantwortlich für das Sicherheitsmanagement<br />

des KHM, über Strategien zur wirkungsvollen und gleichzeitig besucherfreundlichen<br />

Absicherung der Exponate.<br />

Felia Brugger (M.Sc.), Leiterin des Sicherheitsmanagements<br />

im Kunsthistorischen Museum in Wien, sprach mit <strong>SICKinsight</strong><br />

<strong>SICKinsight</strong>: Was macht das Kunsthistorische<br />

Museum in Wien zu einem der größten<br />

und bedeutendsten Museen der Welt?<br />

Felia Brugger: Der KHM-Verbund umfasst<br />

mehrere Museen, und für jedes<br />

einzelne dieser Museen sind Superlative<br />

angebracht. Das Kunsthistorische Museum<br />

selbst zählt schon architektonisch zu<br />

den bedeutendsten Gebäuden der Wiener<br />

Ringstraße. Die darin untergebrachte<br />

Gemäldegalerie ist weltweit berühmt.<br />

Im selben Gebäude befinden sich zudem<br />

unsere Antikensammlung, die Ägyptisch-<br />

Orientalische Sammlung sowie das<br />

Münzkabinett, das mit rund 700.000<br />

Objekten zu den größten Münzsammlungen<br />

der Welt zählt. Unsere Museen<br />

ziehen jährlich tausende von Besuchern<br />

in ihren Bann. Ich empfinde es jeden Tag<br />

als Privileg, in einem solchen Haus arbeiten<br />

zu können.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Welche Probleme und Herausforderungen<br />

gibt es, wenn es um die<br />

Absicherung von Kunstgegenständen in<br />

Museen geht?<br />

Felia Brugger: Sicherheit in Museen umfasst<br />

das Spannungsfeld zwischen Präsentieren<br />

und Bewahren. Die Objekte sollen<br />

ja nah am Betrachter sein, sie sollen<br />

quasi berühren ohne berührt zu werden.<br />

Bei der Absicherung müssen permanent<br />

Kompromisse geschlossen werden. In<br />

historischen Gebäuden wie den unseren<br />

sind manche Maßnahmen entweder gar<br />

nicht möglich oder nur sehr aufwändig<br />

umzusetzen. Schutzmaßnahmen stellen<br />

daher immer eine Kombination aus<br />

baulichen, mechanischen, technischen,<br />

personellen und organisatorischen Maßnahmen<br />

dar.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Was waren Ihre Ziele, als<br />

Sie das Sicherheitsmanagement der Museen<br />

übernahmen?<br />

Felia Brugger: Ein vorrangiges Ziel,<br />

nachdem ich diese Verantwortung im<br />

Jahr 2008 übernommen hatte, war die<br />

Reduktion der Anzahl an Täuschungsalarmen.<br />

Sie haben vielleicht vom Diebstahl<br />

der „Saliera“ im Jahr 2003 gehört.<br />

Damals ist eine Person von einem Baugerüst<br />

in das KHM eingedrungen. Der<br />

Mann hat dabei Alarm ausgelöst, der<br />

von der Wachmannschaft in der Sicherheitszentrale<br />

ignoriert wurde, weil es<br />

an diesem ganz normalen Tag bedingt<br />

durch veraltete Sicherheitstechnik unzählige<br />

Alarmauslösungen gab. Der Dieb<br />

entkam mit einem auf 36,5 Millionen Euro<br />

geschätzten Exponat. Mein Bestreben<br />

war es also, Fehlalarme möglichst zu<br />

eliminieren. Ein zweites wichtiges Thema<br />

ist der Schutz vor Vandalismus. Oft<br />

entscheiden Sekunden darüber, ob ein<br />

Kunstwerk gerettet werden kann oder<br />

nicht. Sicherheit bedeutet oft einfach<br />

Zeitgewinn.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Welche Anforderungen stellen<br />

Sie an Sicherheitsmaßnahmen?<br />

Felia Brugger: Sicherheitsrelevante Zustände<br />

müssen zuverlässig angezeigt<br />

werden. Darüber hinaus muss die einge-<br />

setzte Sicherheitstechnik mit den bereits<br />

vorhandenen Maßnahmen und möglichst<br />

auch noch mit zukünftigen Systemen<br />

kompatibel sein. Für mich ist auch<br />

wichtig, dass sich ein System möglichst<br />

einfach bedienen lässt. Natürlich sind<br />

die Mitarbeiter besonders geschult und<br />

haben klare Vorgaben. Aber alles, was<br />

in einer Alarmsituation einfach zu bedienen<br />

ist, erhöht die Sicherheit.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Warum haben Sie sich für<br />

Sensorik von SICK entschieden?<br />

Felia Brugger: Ausschlaggebend war<br />

zunächst, dass diese Laserdetektoren<br />

äußerst präzise und zuverlässig arbeiten.<br />

Fehlalarme gibt es praktisch nicht.<br />

Wir bekommen genaue Daten darüber,<br />

wann jemand einem Gemälde zu nahe<br />

kommt, und können sofort reagieren.<br />

Ein weiterer Grund war die Art der Detektion.<br />

Die Laserdetektoren von Sick<br />

bieten die Möglichkeit, Sprühnebel aus<br />

unterschiedlichsten Medien zu detektieren<br />

und so Vandalismus-Attacken<br />

zu erkennen. Ich kenne kein anderes<br />

System, das dazu in der Lage ist. Das<br />

dritte Argument war die Flexibilität der<br />

Laserdetektoren. In der Gemäldegalerie<br />

finden bei uns häufig Umhängungen und<br />

Sonderausstellungen statt. Während andere<br />

Systeme dann umständlich justiert<br />

werden müssen, bieten Laserdetektoren<br />

die Möglichkeit, die ganze Wand abzusichern,<br />

egal, was sich darauf verändert.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Was hat sich mit dem Einsatz<br />

der Laserdetektoren verbessert?<br />

Felia Brugger: Aus mehrjähriger Erfahrung<br />

kann ich nur bekräftigen, dass die Systeme<br />

äußerst präzise arbeiten. Fehl alarme<br />

kommen so gut wie gar nicht mehr vor;<br />

„echte“ Alarme werden sehr präzise angezeigt.<br />

Mittlerweile werden Laserdetektoren<br />

daher auch in anderen Bereichen<br />

unserer Häuser eingesetzt, etwa zur Absicherung<br />

von Außenwänden oder zur<br />

Objekt sicherung großer Tapisserien.<br />

<strong>SICKinsight</strong>: Frau Brugger, vielen Dank<br />

für die interessanten Informationen und<br />

das Gespräch.<br />

Weitere Applikationen:<br />

www.mysick.com/applikationen<br />

Infos zum Kunden unter:<br />

www.khm.at<br />

Alles im Blick mit Laserdetektoren<br />

von SICK<br />

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