Druckversion (PDF, 18 Seiten) - DSS

Druckversion (PDF, 18 Seiten) - DSS Druckversion (PDF, 18 Seiten) - DSS

sicherheitspolitik.dss.de
von sicherheitspolitik.dss.de Mehr von diesem Publisher
07.07.2014 Aufrufe

Mit der Aufnahme der Serienfertigung des Projekts 1135.6M im Dezember 2010 hingegen wird eine im Export bereits erfolgreiche Entwicklung für die eigene Flotte modifiziert. In diesem Kontext ist auch die Ankündigung eines möglichen Auftrags für weitere Neubauten der Fregatten vom Projekt 11661K zu werten. Exporte haben in Fregatte „Dagestan“ von Projekt 11661K während der Errobungen im Oktober 2011 in Novorossijsk (Foto: sdn82, http://forums.airbase.ru) Universeller Schiffs-Start-Komplex (8-fach) (Grafik: Agat) beiden Fällen offenbar nicht nur die Finanzierung gestützt, sondern auch einen Technologieschub bewirkt, der diese Entwicklungen nun auch für die eigene Flotte als zuverlässige und relativ kurzfristig realisierbare Übergangslösung attraktiv macht. Bei allen drei Projekten ist die Einrüstung eines universellen Schiffs-Start-Komplexes (8-fach bzw. 12-fach) für unterschiedliche Flügelraketen vorgesehen. Auch dessen Entwicklung profitiert von der bereits nach Indien exportierten Version des Konzerns „Morinformsystem Agat“ 24 . Unverkennbar zeichnet sich das Bestreben der Flottenführung ab, derartige universelle Startkomplexe in Modulbauweise in maximaler Verbreitung einzusetzen. Beachtlich ist die in diesem Zusammenhang mehrmals wiederholte Information von W. Popowkin über „geplante Arbeiten zur Schaffung eines Schiffs-Raketen-Komplexes „Zyrkon-S“ («Циркон-С») mit einer Hyperschallrakete.“ 25 Generell spricht neben der bereits erlangten technologischen Reife des Projekts 1135.6M auch ein erheblicher Kostenvorteil für diese Übergangslösung. Während das Projekt 22350 mit mindestens 16 Mrd. Rubeln pro Schiff veranschlagt wird, werden beim Projekt 1135.6M 10 Mrd. Rubel angegeben. Nichtatomares U-Boot „Sankt Petersburg“ Projekt 677 auf der IMDS-2011 (Foto: Autoren) Die Parallelität zur Entwicklung beim Bau nichtatomarer U-Boote ist frappierend. Komplikationen mit der Erlangung der Serienreife beim Projekt 677 (LADA-Klasse) werden hier - basierend auf einer ebenfalls erfolgreichen Exportversion - überbrückt mit der Fertigungsaufnahme von Booten des Projekts 636.6. Dies schafft Räume für technologische Anpassungen. Jüngste Informationen über die Stand-Erprobungen einer außenluftunabhängigen Antriebsanlage mit elektrochemischem Generator für U-Boote scheinen dies zu belegen. 24 25 Поповкин, В., Фаличев, O.: Мы не можем позволить себе закупать плохое вооружение. In: Ausgabe Nr. 8 (374) Voenno-promyschlennyj kurjer vom 2. März 2011. 8

Kompliziert ist auch die Situation beim Serienbau dringend geforderter Großer Landungsschiffe. Die Kiellegung der „Iwan Gren“ (Projekt 11711) erfolgte bereits 2004. Die Einheit ist noch immer nicht zu Wasser gelassen. Doch begann die aktive Bauphase faktisch auch erst 2008. 2012 soll der Bau nun abgeschlossen werden und 2013 an die Flotte übergeben werden. Eine Serie von 5-6 Einheiten ist zwar bis 2020 angekündigt, von einem konkreten Auftrag ist jedoch noch nichts bekannt. Selbst als Ersatzbeschaffung für die noch im Bestand befindlichen 15 Einheiten vom Projekt 775 und drei vom Projekt 1171 wären also mindestens 18 Einheiten innerhalb des kommenden Jahrzehnts erforderlich. Offenbar besitzt diese Schiffklasse aus Sicht der Flottenführung eine nachgeordnete Priorität. Die fehlende Dynamik beim Neubau dieser Schiffe steht im Kontrast zu den Aktivitäten zur Beschaffung der 4 „Mistral“. Dies gilt auch für den Bauverlauf bei Landungsbooten der Projekte 11770 / 11771 „SERNA“ und 21820 „DJUGON“. Ein zunehmend stabiler Serienbau ist bei der Korvette Projekt 20380 zu erkennen. Basierend auf den Erfahrungen der Erprobung des Nullschiffs (Typschiff) „Stereguschtschij“ und im Zuge laufender Modernisierungen erfahren die folgenden Einheiten der Serie (Projekte 20381und 20385) merkliche Aufwertungen, wie z. B. universeller Schiffsstartkomplex für Flügelraketen (8fach), erweiterter Luftabwehrraketenkomplex „REDUT“. Betrachten wir die Situation bei Kleinen Raketenschiffen und Raketenschnellbooten, so wurden im vergangenen Jahrzehnt vielfältige Projektversionen insbesondere von „ALMAZ“, aber auch vom „Selenodolsker Projektierungs- und Konstruktionsbüro“ und selbst vom „Nördlichen Projektierungs- und Konstruktionsbüro“ offeriert. Mit der Kiellegung des Projekts 12300 „SKORPION“ im Jahre 2001 ging der Entwickler sogar in Vorleistung und hoffte auf einen Serienbau – bisher vergeblich. Seit dieser Zeit wird das Projekt kontinuierlich als Nachfolgeversion zum Projekt 1241 beworben. Ein Serienbau für die eigene Flotte wurde jedoch überraschend mit dem Projekt 21631 „BUJAN-M“, einer tiefen Modifikation der Basisversion des Kleinen Artillerieschiffs Projekt 21630 „BUJAN“ (500t), zu einer 950 t-Plattform mit Vertikalstarter (8fach) für Flügelraketen begonnen. Ende August 2011 erfolgte in Selenodolsk die Kiellegung der 3. von vorerst 5 geplanten Einheiten. Zu erwarten ist unterhalb dieser Größe sehr wahrscheinlich auch der Baubeginn einer Serie von Kleinen Raketen-Artillerie-Booten vom Projekt 20970 „KATRAN“. Großes Landungsschiff Projekt 11711 (Grafik: old.nationaldefense.ru) Landungsboote auf Luftkaverne der Projekte 21820 „DJUGON“ (vorn) und 11771 „SERNA“ auf der IMDS- 2011 (Foto: Autoren) Kleines Raketen-Artillerie-Boot vom Projekt 20970 „KATRAN“ auf der IMDS-2011 (Foto: Autoren) Bei fast all diesen Neubauten ist eine wesentliche Rückkopplung, ja mitunter auch direkte Abhängigkeit vom tatsächlichen oder erwarteten Erfolg der Exportversion erkennbar. Eine 9

Kompliziert ist auch die Situation beim Serienbau<br />

dringend geforderter Großer Landungsschiffe. Die<br />

Kiellegung der „Iwan Gren“ (Projekt 11711) erfolgte<br />

bereits 2004. Die Einheit ist noch immer nicht zu<br />

Wasser gelassen. Doch begann die aktive Bauphase<br />

faktisch auch erst 2008. 2012 soll der Bau nun abgeschlossen<br />

werden und 2013 an die Flotte übergeben<br />

werden. Eine Serie von 5-6 Einheiten ist zwar bis<br />

2020 angekündigt, von einem konkreten Auftrag ist<br />

jedoch noch nichts bekannt. Selbst als Ersatzbeschaffung für die noch im Bestand befindlichen<br />

15 Einheiten vom Projekt 775 und drei vom Projekt 1171 wären also mindestens<br />

<strong>18</strong> Einheiten innerhalb des kommenden Jahrzehnts erforderlich. Offenbar besitzt diese<br />

Schiffklasse aus Sicht der Flottenführung eine nachgeordnete<br />

Priorität. Die fehlende Dynamik beim<br />

Neubau dieser Schiffe steht im Kontrast zu den Aktivitäten<br />

zur Beschaffung der 4 „Mistral“. Dies gilt<br />

auch für den Bauverlauf bei Landungsbooten der<br />

Projekte 11770 / 11771 „SERNA“ und 2<strong>18</strong>20<br />

„DJUGON“.<br />

Ein zunehmend stabiler Serienbau ist bei der Korvette<br />

Projekt 20380 zu erkennen. Basierend auf den<br />

Erfahrungen der Erprobung des Nullschiffs (Typschiff)<br />

„Stereguschtschij“ und im Zuge laufender Modernisierungen erfahren die folgenden<br />

Einheiten der Serie (Projekte 20381und 20385) merkliche Aufwertungen, wie z. B. universeller<br />

Schiffsstartkomplex für Flügelraketen (8fach), erweiterter Luftabwehrraketenkomplex<br />

„REDUT“.<br />

Betrachten wir die Situation bei Kleinen Raketenschiffen und Raketenschnellbooten, so wurden<br />

im vergangenen Jahrzehnt vielfältige Projektversionen insbesondere von „ALMAZ“, aber<br />

auch vom „Selenodolsker Projektierungs- und Konstruktionsbüro“ und selbst vom „Nördlichen<br />

Projektierungs- und Konstruktionsbüro“ offeriert. Mit der Kiellegung des Projekts<br />

12300 „SKORPION“ im Jahre 2001 ging der Entwickler sogar in Vorleistung und hoffte auf<br />

einen Serienbau – bisher vergeblich. Seit dieser Zeit wird das Projekt kontinuierlich als Nachfolgeversion<br />

zum Projekt 1241 beworben. Ein<br />

Serienbau für die eigene Flotte wurde jedoch<br />

überraschend mit dem Projekt 21631<br />

„BUJAN-M“, einer tiefen Modifikation der<br />

Basisversion des Kleinen Artillerieschiffs<br />

Projekt 21630 „BUJAN“ (500t), zu einer<br />

950 t-Plattform mit Vertikalstarter (8fach) für<br />

Flügelraketen begonnen. Ende August 2011<br />

erfolgte in Selenodolsk die Kiellegung der 3.<br />

von vorerst 5 geplanten Einheiten. Zu erwarten<br />

ist unterhalb dieser Größe sehr wahrscheinlich<br />

auch der Baubeginn einer Serie von<br />

Kleinen Raketen-Artillerie-Booten vom<br />

Projekt 20970 „KATRAN“.<br />

Großes Landungsschiff Projekt 11711<br />

(Grafik: old.nationaldefense.ru)<br />

Landungsboote auf Luftkaverne der Projekte 2<strong>18</strong>20<br />

„DJUGON“ (vorn) und 11771 „SERNA“ auf der IMDS-<br />

2011 (Foto: Autoren)<br />

Kleines Raketen-Artillerie-Boot vom Projekt 20970 „KATRAN“ auf<br />

der IMDS-2011<br />

(Foto: Autoren)<br />

Bei fast all diesen Neubauten ist eine wesentliche Rückkopplung, ja mitunter auch direkte<br />

Abhängigkeit vom tatsächlichen oder erwarteten Erfolg der Exportversion erkennbar. Eine<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!