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Universallandungsschiff „Mistral“ der französischen Firma DCNS<br />
auf der IMDS-2011<br />
(Foto: Карпенко, А.В.)<br />
So die treffende Formulierung von Konstantin<br />
Makienko 21 . Wenn man einmal von den eher<br />
passiven Mitgliedern der Vertragsorganisation<br />
für kollektive Sicherheit 22 absieht, so<br />
verbleiben nicht viele Länder, die ihre Waffensysteme<br />
mit Russland teilen würden. Der am<br />
17. Juni 2011 unterzeichnete Vertrag über den<br />
Bau der ersten zwei von geplanten 4 Universallandungsschiffen<br />
„Mistral“ ist folglich auch<br />
im politischen Kontext zu betrachten. Dennoch,<br />
so gegensätzlich der Vertrag mit DCNS<br />
nach wie vor bei Russlands Militärs bewertet wird, so unstrittig bleibt: Kein wie auch immer<br />
motivierter Import wird langfristige Investitionen in eigenständige Forschung und Entwicklung<br />
bei strategischen Systemen ersetzen können. Russlands geostrategische Position lässt<br />
keine andere Wahl.<br />
Ein nicht unerheblicher „Nebeneffekt“ des Kaufs<br />
der „Mistral“ ist ein stark gestiegenes Interesse der<br />
Marine an Hubschraubertechnik. So wird sich<br />
allein der Bedarf an Kamow-Maschinen (insbesondere<br />
auf Basis der Ka-29 und Ka-52) im<br />
kommenden Jahrzehnt auf über 200 Einheiten belaufen.<br />
Auch dieser Bereich wurde nach Aussagen<br />
des Generalkonstrukteurs des Konstruktionsbüros<br />
Kamow und „Vaters“ des Ka-52, Sergej<br />
Ka-52K auf der IMDS-2011<br />
(Foto: Autoren)<br />
Michejew, über fast 20 Jahre nicht finanziert. Die<br />
„Navalisierung“ zum Ka-52K mit für den Bordeinsatz<br />
einklappbaren Rotorblättern, einem neuen<br />
Radar und Klappflügeln soll bis 2014 abgeschlossen<br />
sein. Anfang September 2011 wurde ein Vertrag<br />
über die Lieferung von über 100 Ka-52 bis 2020 an das Verteidigungsministerium unterzeichnet.<br />
Indikatoren eines Übergangs<br />
Gehen wir davon aus, dass inzwischen Serienaufträge für die eigene Flotte wieder zur Normalität<br />
wurden und die Bauzeiten sich tendenziell verkürzen, so zeichnen sich doch starke<br />
Indikatoren einer Übergangsphase ab. Scheinbar konterkariert wird beispielsweise die Forderung<br />
nach Reduzierung der Typenvielfalt. Denn faktisch zeitgleich werden gegenwärtig drei<br />
Typen von Fregatten gebaut. Beim Projekt 22350 handelt es sich um eine nicht komplikationslose<br />
23 völlige Neuentwicklung, - Kiellegung des Typschiffs 2006.<br />
21 Konstantin Makienko ist stellvertretender Leiter des Analysezentrums für Strategie und Technologie<br />
<br />
22 ODKB – Vertragsorganisation für kollektive Sicherheit, <br />
Siehe auch: Verzeichnis zum Militär-Industrie-Komplex der Mitgliedsstaaten <br />
23 Die Erlangung der Einsatzreife des Luftabwehrkomplexes „POLIMENT-REDUT“ verzögert sich aufgrund eines<br />
Defizits an Ingenieuren in den Konstruktionsbüros bei „Almaz-Antey“. Das Fehlen einer ganzen Generation von<br />
Ingenieuren ist auch ein direkter Indikator dieses Übergangs. Um die Arbeiten zu verkürzen, sollen die<br />
Erprobungen dieses Systems nun ihren Abschluss in den kommenden 2-3 Jahren direkt an Bord des Typschiffs,<br />
der „Admiral Gorschkow“, finden.<br />
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