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mangelnde Kontinuität. Unbegründete Preissteigerungen für qualitativ unbefriedigende Produkte<br />

– so lautet der Gegenvorwurf der Militärs gegenüber der Industrie. Nicht zuletzt dieser<br />

Aspekt drängt das Verteidigungsministerium zu der Position, punktuell „gezwungenermaßen“<br />

Militärtechnik im Ausland zu beschaffen. General Popowkin präzisiert diese Sicht:<br />

„Wir verfügen über eine sehr gute Schiffbauindustrie …. Doch in einigen Momenten stehen<br />

wir dem Weltniveau nach. Ich meine den gesamten Bereich der Antriebsanlagen und der<br />

Akustik. Wir stehen deshalb nach, weil über die vergangenen 15 Jahre in dieser Richtung<br />

nichts getan wurde.“ <strong>18</strong><br />

Von Experten werden noch weitere Technologiebereiche genannt (wie AIP-Antrieb für nichtatomare<br />

U-Boote, Systeme zur Bekämpfung von Seeminen auf dem Schiffskurs, Gefechts-<br />

Informations- und -Führungssysteme, elektronische Komponenten), an deren Import das Land<br />

starkes Interesse hat. Aber nicht alle öffentlichen Forderungen der Militärs nach einem<br />

Ankauf westlicher Systeme (so z. B. auch von Bordartilleriesystemen) sind wirklich ernst<br />

gemeint, sondern Ausdruck der jüngsten Eskalation zwischen Industrie und Verteidigungsministerium<br />

zur Transparenz der Preisbildung. Die ultimative Forderung des Ministerpräsidenten<br />

gegenüber der OSK und dem Verteidigungsministerium, bis Ende August die<br />

noch ausstehenden Beschaffungsverträge für 2011 zu schließen 19 , verdeutlicht diese Brisanz.<br />

Die Verteidigungsindustrie ist eben mehr, als nur bloßes Subjekt der Marktwirtschaft.<br />

„Gorizont Air S-100“ auf der IMDS-2011<br />

(Foto: Autoren)<br />

Eine besondere Herausforderung besteht für Russland<br />

in der Organisation des Importes nicht nur einzelner<br />

Komponenten, sondern ganzer Technologie-Systeme.<br />

Nicht zuletzt deshalb spricht die politische Führung<br />

des Landes von der außerordentlichen Bedeutung von<br />

Industrieallianzen mit den führenden europäischen<br />

Firmen. Als erforderlich wird zudem eine Vertiefung<br />

der Zusammenarbeit mit ausländischen Herstellern<br />

bei der Modernisierung von einheimischen Systemen<br />

unter Einsatz von fortschrittlichen westlichen Technologien<br />

erachtet. Dies gilt z.B. für den Bau von UAV-Systemen mit israelischer Unterstützung.<br />

Überraschend ist hier auch die Gemeinschaftsentwicklung eines erstmals auf der IMDS-2011<br />

gezeigten Vertical Take-off and Landing (VTOL) vehicle unter der Bezeichnung „Gorizont<br />

Air S-100“ 20 mit der österreichischen Firma Schiebel.<br />

Es besteht jedoch ein kardinales Problem:<br />

„In strategischer Hinsicht bleibt Russland auf sich allein gestellt.“<br />

<strong>18</strong> Государственная программа вооружений как инструмент модернизации оборонной<br />

промышленностию. Журнал МВМС 2011, стр.16.<br />

19 Dieser Termin wurde nicht eingehalten. Selbst bis Mitte Oktober 2011 konnten weder das<br />

Verteidigungsministerium, noch die speziell zu diesem Zweck durch die Regierung gebildete Militär-Industrie-<br />

Kommission mit der OSK die Verträge über die laufende Finanzierung des Baus der Projekte 955 und 885<br />

unterzeichnen. Der erklärte Grund lag nach wie vor in der mangelnden Transparenz der Preisbildung.<br />

20 ; <br />

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