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Dies wären die noch im Bestand befindlichen Zerstörer vom Projekt 956 „SARICH“ (Sowremennyj-Klasse),<br />
die Großen UAW-Schiffe vom Projekt 1155 und 1155.1 „FREGAT“ /<br />
„FREGAT-M“ (Udaloj-I/II-Klasse) und möglicherweise auch die Raketenkreuzer vom Projekt<br />
1164 „ATLANT“ (Slawa-Klasse).<br />
Studie eines Zerstörers Projekt 21956 vom „Nördlichen<br />
Projektierungs- und Konstruktionsbüro“<br />
(Grafik: http://www.severnoe.com/)<br />
Gegenwärtig erfolgt die Erarbeitung von Projektvarianten<br />
16 mit unterschiedlicher Bewaffnung<br />
sowie nuklearem bzw. Gasturbinenantrieb im<br />
Spektrum von 9-10.000 t bzw. 12-14.000 t Wasserverdrängung.<br />
14 bis 16 Schiffe dieser neuen<br />
Zerstörer-Klasse, gebaut im Verlaufe der kommenden<br />
15-20 Jahre, müssten dann die Hauptschlagkraft<br />
der Überwasserkräfte bilden. Allein diese<br />
bisher recht spärlichen Informationen zu russischen Plänen werden offenbar aufmerksam<br />
registriert und bieten in westlichen Medien Raum zu bunten Spekulationen. 17<br />
Neben geplanten Neubauten bleibt die Instandsetzung<br />
der vorhandenen Einheiten eine Aufgabe<br />
von höchster Priorität. Herausragend ist hier<br />
die kürzliche Entscheidung des Verteidigungsministeriums<br />
über die Modernisierung der 3<br />
seit etwa 20 Jahren konservierten atomgetriebenen<br />
Raketenkreuzer vom Projekt 1144 /<br />
1144.2 „ORLAN“ (Kirow-Klasse). Es ist vorgesehen,<br />
diese Großeinheiten dann als Universalraketenträger<br />
bis 2030-2040 im Bestand zu<br />
halten. Das Modernisierungsschema für diese<br />
nach wie vor in keinem realen Einsatz-Szenario<br />
der Flottenkräfte vorstellbaren Giganten soll mit<br />
den bereits begonnenen Arbeiten auf der<br />
„Admiral Nachimow“ erprobt werden.<br />
Schwerer atomgetriebener Raketenkreuzer vom Projekt 1144.2 „Pjotr<br />
Welikij“<br />
(Foto: http://www.mil.ru)<br />
Auch angesichts dieser Ambitionen bleibt anzumerken: Russlands makroökonomische Kennzahlen<br />
(2% am weltweiten Bruttoinlandsprodukt, davon wiederum 2% für nationale Verteidigung<br />
verausgabt) verbieten selbst bei künftig stabiler Finanzierung eines weiter wachsenden<br />
Etats sogar einen annähernden Vergleich z. B. mit den USA (20% am weltweiten BIP, davon<br />
allerdings 5% für Rüstung verausgabt). Und dieser Vergleich ist für eine asymmetrische, aber<br />
adäquate Reaktion auch nicht erforderlich. Das neue Staatliche Programm für Bewaffnung<br />
sieht bis 2020 ein Budget von ca. 20 Trillionen Rubel (491 Mrd. €) vor. Bei kontinuierlicher<br />
Finanzierung sollen dem Militär-Industrie-Komplex also alljährlich etwa 2 Trillionen Rubel<br />
zur Verfügung stehen. Doch ist die Finanzierung dieser Summe im Kontext harter Klientelspiele<br />
durchaus nicht unstrittig, wie die dramatischen öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen<br />
zwischen Präsident Medwedjew und Finanzminister Kudrin bezeugten. Die folglich<br />
zwingende Entlassung Kudrins dürfte den Grundkonflikt jedoch nicht gelöst haben, denn<br />
dieser besteht zwischen Industrie und militärischer Führung und berührt inzwischen weniger<br />
die Sorge um die ausreichende Höhe der Finanzierung, als deren - aus Sicht der Industrie -<br />
16 Hier als Variante mit Gasturbinenanlage: <br />
17 Jeremy A. Kaplan: Russian 'Stealth Destroyer' Just a Sales Gimmick? Published October 15, 2011<br />
<br />
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