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Unter diesem Dach kommt es in jüngster Zeit zu weiteren Konzentrationen. Mit dem Zusammenschluss<br />

des ZKBMT „RUBIN“ und dem Sewerodwinsker Maschinenbaubetrieb „Sewmasch“<br />

wurde z. B. die Bildung einer Holding für den Atom-U-Bootbau im Rahmen von<br />

OSK eingeleitet. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich nach Informationen der<br />

„Iswestja“ 12 zwischen der Kaliningrader „Yantar“-Werft und dem ZMKB „ALMAZ“ im<br />

Überwasserschiffbau ab. Als wahrscheinliche Entwicklung ist zudem die künftig vollständige<br />

Kontrolle von OSK gegenüber dem „Baltischen Werk“ („Baltijskij Sawod“) und der „Nordwerft“<br />

(„Sewernaja Werf“) zu erwarten. Inwieweit diese faktische Monopolisierung des<br />

militärischen Schiffbaus der Effektivität und Transparenz der Preisbildung, insbesondere bei<br />

staatlichen Aufträgen, dienen wird, bleibt abzuwarten. Noch problematischer jedoch wäre<br />

eine weiterhin unklare Lage bezüglich der Finanzierung beider Betriebe aufgrund der faktischen<br />

Insolvenz der ehemals vom Finanzjongleur Sergej Pugatschew 13 kontrollierten „Meschprombank“.<br />

Auf der Insel Kotlin (Kronstadt) wird, wie kürzlich vereinbart, ein bedeutender Schiffbaukomplex<br />

entstehen. Innerhalb von 40 Monaten soll dieses Vorhaben unter Beteiligung des<br />

koreanischen Unternehmens STX auf einer Fläche von 250 ha mit Anbindung an einen Tiefwasserkanal<br />

realisiert werden. Im Kern sollen dann Teile der Produktionskapazitäten der<br />

„Admiralitätswerften“ hierher überführt werden und bis 2016 als „Neue Admiralitätswerften“<br />

die Arbeit aufnehmen.<br />

Mangelnde Größe in der Präsenz von OSK war auf der<br />

IMDS-2011 kein Thema (Foto: Autoren)<br />

Nach Einschätzung seines Präsidenten, Roman<br />

Trotsenko, strebt OSK „zweifellos eine führende<br />

Position“ auf dem Weltmarkt an. Seine strategische<br />

Ausrichtung ist auf Branchennischen mit hoher<br />

Rentabilität orientiert. Auf dem Gebiet des zivilen<br />

Schiffbaus sind dies Bohr- und Förderplattformen<br />

sowie Technik und Spezialschiffe mit Eisklasse zur<br />

Erschließung der arktischen Schelfgebiete und für<br />

den Einsatz auf den inneren Wasserwegen. Im<br />

militärischen Schiffbau steht das gesamte Bedarfsspektrum<br />

zum Wiederaufbau der eigenen Flotte im<br />

Mittelpunkt. Auch diese Prioritäten sind also eigentlich<br />

gesetzt.<br />

Interessen der Flottenführung und Ambitionen der Schiffbauindustrie<br />

Die Ansprüche der Militärs entsprechen nicht immer den Möglichkeiten des „eigenen“<br />

Verteidigungs-Industrie-Komplexes – eine Weisheit, die nicht nur in Russland gilt. Nicht<br />

ausgelastete Werftkapazitäten einerseits und regelmäßige Verzögerungen bei der Fertigstellung<br />

technologisch anspruchsvoller Aufträge andererseits existieren nebeneinander. Roman<br />

Trotsenko kündigte kürzlich auf der IMDS effektvoll den baldigen Arbeitsbeginn an einigen<br />

neuen Projekten, darunter atomgetriebenen Flugzeugträgern und Zerstörern, an. Führende<br />

Vertreter des Verteidigungsministeriums jedoch verneinten derartige Pläne umgehend. Offenbar<br />

gibt es sehr unterschiedliche Interessenlagen. Das Interesse Trotsenkos an lukrativen<br />

Großaufträgen für die OSK ist verständlich. Priorität für das Verteidigungsministerium jedoch<br />

12 (4. Juli 2011)<br />

13 Sergej Pugatschow (Пугачев, Сергей) war von 1992 bis 2002 Vorsitzender des Direktorenrates der JSK<br />

„Internationale Industrie-Bank“ (ООО "Международный промышленный банк")<br />

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