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Universalrakete „BrahMos“ – eine russisch-indische Gemeinschaftsentwicklung<br />

auf der IMDS-2011<br />

(Foto: Autoren)<br />

Der Erklärungsansatz für diese Trends ist<br />

leicht gefunden. Entsprechend der propagierten<br />

und praktizierten Seekriegsstrategie<br />

der USA (Sea Power 21) 29 verlagert sich der<br />

Handlungsschwerpunkt hin zu einem „Krieg<br />

von See aus“. Verfolgen wir die Kriege der<br />

NATO allein der vergangenen zwei Jahrzehnte<br />

gegen Küstenstaaten, so wirken sich<br />

diese militärpolitischen Realitäten zwingend<br />

auf die technischen Entwicklungslinien von<br />

Seezielraketen und deren Nachfrage aus.<br />

Aus einem Kampfmittel auf See wird zunehmend ein Kampfmittel gegen Angriffe von See<br />

her. Moderne Komplexe sind nicht nur einsetzbar gegen Schiffskräfte auf offener See, sondern<br />

auch auf Ziele in Häfen sowie (zumeist satellitengesteuert) auf ausgewählte entferntere<br />

Landziele in geschlossenem Geländerelief. Auf diesem Gebiet der technologischen Entwicklung<br />

stehen russische Muster westlichen Entwicklungen nicht nur nicht nach, sondern übertreffen<br />

diese häufig bezüglich ihrer Originalität und Tiefe der technischen Lösung. (Tabelle)<br />

Einen wachsenden Stellenwert erlangen hier mobile Küstenraketenkomplexe. Zu ihren Vorzügen<br />

gehören neben der hohen Mobilität, die Möglichkeit zu Handlungen aus örtlichen<br />

Deckungen und ein großer Kampfsatz. Sie bieten Staaten einen effektiven Schutz des eigenen<br />

küstennahen Territoriums ohne übermäßigen Ressourcenaufwand. Russland selbst war und ist<br />

traditionell angesichts seiner 39.000 km Seegrenze mit dieser Problematik konfrontiert und<br />

verfügt folglich – übrigens im krassen Unterschied zum „historischen Westen“ - über ein breites<br />

Spektrum gerade dieser Bewaffnungen.<br />

Küstenraketenkomplex „Bal-E“ auf der IMDS-2005<br />

(Foto: Autoren)<br />

Die Autoren im Gespräch mit N. A. Wasiljew auf der IMDS-<br />

2011 (Foto: Autoren)<br />

Genau diesem Zweck soll auch der Komplex „BAL-E“ entsprechen. Mit der auf der IMDS-<br />

2011 vorgestellten überarbeiteten Rakete Kh-35UE sollen die taktisch-technischen Charakteristika<br />

des Prototyps um das 2-2,5fache übertroffen werden. Zu erwarten ist aus Sicht russischer<br />

Spezialisten bei derartigen Komplexen eine Entwicklung hin zu einem erhöhten Spektrum<br />

der zu bekämpfenden Ziele bei gleichzeitig maximaler Vereinheitlichung ihrer Träger.<br />

Letzteres zeichnet sich bereits gegenwärtig ab, wie wir vom Chefkonstrukteur im Konzern<br />

„Taktische Raketenbewaffnung“, Nikolaj Anatoljewitsch Wasiljew, erfahren konnten. Er<br />

informierte uns über die Parameter der Kh-35UE mit Trägheits- und Satellitennavigation,<br />

29 Eine zusammenfassende Betrachtung zum Wesen dieses Konzepts mit aufschlussreichen „Folgerungen für<br />

Verbündete und Koalitionspartner der USA“ siehe im Beitrag „Seapower 21“ – Rückgrat der „National Security<br />

Strategy“ der USA von Michael Stehr unter:<br />

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