GO 20 - Bund Freier evangelischer Gemeinden FeG

GO 20 - Bund Freier evangelischer Gemeinden FeG GO 20 - Bund Freier evangelischer Gemeinden FeG

01.11.2012 Aufrufe

Der Kinder- und Jugendtreff Go20 und das Go20Schulteam in Hildesheim Eine christlich-sozialdiakonische Arbeit stellt sich vor! Wie verbindet man Kirche und Schule in guter und zeitgemäßer Art und Weise? Das fragten sich Maren und Karsten Weniger und so starteten sie im Jahr 2001 den Kinder- und Jugendtreff Go20 (sprich: go twenty) in der Goschenstrasse 20 in Hildesheim. Nach fünf Jahren offener Kinder- und Jugendarbeit rief der inzwischen als freier Träger der Jugendhilfe anerkannte Verein „Timo e.V. - Christliche Initiative für offene Jugendarbeit“ das Go20-Schulteam in Leben. Die schulnahe Jugendarbeit des Go20 entwickelte sich rasant. Im 2. Schulhalbjahr 2009/2010 gestaltete das Team an 8 Hildesheimer Schulen mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Hauptamtliche, FSJler, studentische Mitarbeiter) insgesamt 81 Angebote pro Woche. Es nahmen ca. 1500 Schülerinnen und Schüler pro Woche an den Angeboten teil. Im aktuellen Schuljahr arbeitet das Team an 10 Schulen mit 25 Mitarbeitern. Im Folgenden möchten wir die einzelnen Projekt-Teile des Go20 vorstellen. Der Kinder- und Jugendtreff Go20 – „ein Stückchen Himmel“? Das sogenannte Go20 ist ein Ort, den Kinder und Jugendliche die ganze Woche über besuchen und sich dort auch zu Hause fühlen. Man darf so sein wie man ist, spielen, quatschen, lachen und weinen und um das Beste nicht zu vergessen: am Ende des Nachmittags gibt es ein gemeinsames Abendbrot, das die kleinen und größeren Besucher keinen Cent kostet. Denn dass Essen in der Arbeit mit Kindern wirklich wichtig ist, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Go20 sehr schnell bemerkt. Ob es nun zu Hause nichts gibt, weil die Eltern lange arbeiten oder weil sie kein Geld oder keine Lust zum Kochen haben, oder einfach weil Essen Spaß macht und die Gemeinschaft fördert – es gehört dazu! Und da das Go20 auch von Kindern mit islamischem Hintergrund besucht wird, ist das Einkaufen und Kochen aufgrund der Speisevorschriften oft sehr herausfordernd. Doch diese Kinder sind es einfach wert und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen! Go20Schulteam – Kinder- und Jugendarbeit an (Ganztags-)Schulen Das Projekt „Go20Schulteam – Kinder- und Jugendarbeit an (Ganztags-)Schulen“ hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligte Schülerinnen und Schüler im Lebensumfeld Schule zu begleiten und zu fördern. Das Go20Schulteam möchte Schulen beim Aufbau und bei der Durchführung von Ganztagsangeboten unterstützen und seine Kompetenzen aus der außerschulischen Jugendarbeit einbringen. Wir streben Kooperationen mit den neu entstehenden Ganztagsschulen an und wollen uns hierbei gerade für Schülerinnen und Schüler in sozial benachteiligten Stadtteilen Hildesheims einsetzen. Das Go20Schulteam zeichnet sich durch seinen Kompetenz-Mix im Mitarbeiterteam aus – pädagogische Fachleute (Diplom Sozial - und Kulturpädagogen) und Studierende (Lehramt, Soziale Arbeit) sowie hochmotivierte FSJler bringen sich selbst und ihre Interessen in diesen beziehungsorientierten Ansatz ein. Dieser Ansatz lässt sich vor allem in integrierten Freizeitbereichen der Schulen verwirklichen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Go20Schulteams werden so Teil der Schule und verbinden außerschulische und innerschulische Kinder- und Jugendarbeit – und dies in der Schule oder auch außerhalb im Go20. Das Go20Schulteam macht in Absprache mit den Schulen folgende Angebote: • Unterrichtsbegleitung • Hausaufgabenhilfe • Förderangebote • Arbeitsgemeinschaften • Pausenangebote 1

Der Kinder- und Jugendtreff Go<strong>20</strong> und das Go<strong>20</strong>Schulteam in Hildesheim<br />

Eine christlich-sozialdiakonische Arbeit stellt sich vor!<br />

Wie verbindet man Kirche und Schule in guter und zeitgemäßer Art und Weise? Das fragten sich Maren<br />

und Karsten Weniger und so starteten sie im Jahr <strong>20</strong>01 den Kinder- und Jugendtreff Go<strong>20</strong> (sprich: go<br />

twenty) in der Goschenstrasse <strong>20</strong> in Hildesheim.<br />

Nach fünf Jahren offener Kinder- und Jugendarbeit rief der inzwischen als freier Träger der Jugendhilfe<br />

anerkannte Verein „Timo e.V. - Christliche Initiative für offene Jugendarbeit“ das Go<strong>20</strong>-Schulteam in<br />

Leben.<br />

Die schulnahe Jugendarbeit des Go<strong>20</strong> entwickelte sich rasant. Im 2. Schulhalbjahr <strong>20</strong>09/<strong>20</strong>10 gestaltete<br />

das Team an 8 Hildesheimer Schulen mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Hauptamtliche, FSJler,<br />

studentische Mitarbeiter) insgesamt 81 Angebote pro Woche. Es nahmen ca. 1500 Schülerinnen und<br />

Schüler pro Woche an den Angeboten teil. Im aktuellen Schuljahr arbeitet das Team an 10 Schulen mit<br />

25 Mitarbeitern.<br />

Im Folgenden möchten wir die einzelnen Projekt-Teile des Go<strong>20</strong> vorstellen.<br />

Der Kinder- und Jugendtreff Go<strong>20</strong> – „ein Stückchen Himmel“?<br />

Das sogenannte Go<strong>20</strong> ist ein Ort, den Kinder und Jugendliche die<br />

ganze Woche über besuchen und sich dort auch zu Hause fühlen. Man<br />

darf so sein wie man ist, spielen, quatschen, lachen und weinen und<br />

um das Beste nicht zu vergessen: am Ende des Nachmittags gibt es<br />

ein gemeinsames Abendbrot, das die kleinen und größeren Besucher<br />

keinen Cent kostet.<br />

Denn dass Essen in der Arbeit mit Kindern wirklich wichtig ist, haben<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Go<strong>20</strong> sehr schnell bemerkt.<br />

Ob es nun zu Hause nichts gibt, weil die Eltern lange arbeiten oder weil<br />

sie kein Geld oder keine Lust zum Kochen haben, oder einfach weil<br />

Essen Spaß macht und die Gemeinschaft fördert – es gehört dazu!<br />

Und da das Go<strong>20</strong> auch von Kindern mit islamischem Hintergrund<br />

besucht wird, ist das Einkaufen und Kochen aufgrund der<br />

Speisevorschriften oft sehr herausfordernd. Doch diese Kinder sind es<br />

einfach wert und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen!<br />

Go<strong>20</strong>Schulteam – Kinder- und Jugendarbeit an (Ganztags-)Schulen<br />

Das Projekt „Go<strong>20</strong>Schulteam – Kinder- und Jugendarbeit an (Ganztags-)Schulen“ hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, benachteiligte Schülerinnen und Schüler im Lebensumfeld Schule zu begleiten und zu fördern.<br />

Das Go<strong>20</strong>Schulteam möchte Schulen beim Aufbau und bei der Durchführung von Ganztagsangeboten<br />

unterstützen und seine Kompetenzen aus der außerschulischen Jugendarbeit einbringen. Wir streben<br />

Kooperationen mit den neu entstehenden Ganztagsschulen an und wollen uns hierbei gerade für<br />

Schülerinnen und Schüler in sozial benachteiligten Stadtteilen Hildesheims einsetzen.<br />

Das Go<strong>20</strong>Schulteam zeichnet sich durch seinen Kompetenz-Mix im Mitarbeiterteam aus – pädagogische<br />

Fachleute (Diplom Sozial - und Kulturpädagogen) und Studierende (Lehramt, Soziale Arbeit) sowie<br />

hochmotivierte FSJler bringen sich selbst und ihre Interessen in diesen beziehungsorientierten Ansatz<br />

ein.<br />

Dieser Ansatz lässt sich vor allem in integrierten Freizeitbereichen der Schulen verwirklichen. Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen des Go<strong>20</strong>Schulteams werden so Teil der Schule und verbinden außerschulische<br />

und innerschulische Kinder- und Jugendarbeit – und dies in der Schule oder auch außerhalb im Go<strong>20</strong>.<br />

Das Go<strong>20</strong>Schulteam macht in Absprache mit den Schulen folgende Angebote:<br />

• Unterrichtsbegleitung<br />

• Hausaufgabenhilfe<br />

• Förderangebote<br />

• Arbeitsgemeinschaften<br />

• Pausenangebote<br />

1


• Betreuung<br />

• AiD-Ernährungsführerschein (Niko-Kooperationsprojekt)<br />

• Stadtteilorientierte, außerschulische Nachmittagsangebote (z.B. KidsClub)<br />

„Hier bin ich Kind; hier darf ich's sein!“<br />

„Um ganz ehrlich zu sein: wenn man einmal beim Go<strong>20</strong> mitgearbeitet hat, kommt man nie mehr so richtig<br />

davon los“, sagt Johanna Zeigermann (<strong>20</strong>) im Bezug auf ihr Engagement für das Go<strong>20</strong>. Sie beschreibt für<br />

diesen Artikel ihre Arbeit im Go<strong>20</strong> und gibt persönliche Einblicke in dieses Projekt:<br />

„Ich persönlich bin seit <strong>20</strong>08 dabei und ich kann mir ein Leben komplett ohne diese Arbeit gar nicht mehr<br />

vorstellen! Denn egal ob FSJler (junge Leute im Freiwilligen Sozialen Jahr), Praktikant oder<br />

Festangestellter - jeder verschenkt ein Stück weit sein Herz an die Kinder und Jugendlichen. Das kann<br />

manchmal ganz schön schmerzhaft sein.<br />

Nicht selten komme ich abends nach Hause und denke mir „Warum bin ich denn so erledigt? Ich hab<br />

doch kaum irgendwas Effektives getan! Ich habe in der Theater-AG nur wieder schimpfen müssen, bin<br />

beim Fahrradfahren von einer Schule zur nächsten im Regen pitschnass geworden und als ich bei einer<br />

Schulhof-Rangelei dazwischen gegangen bin, hab ich noch selbst eins auf die Nase gekriegt!“ Ich hab<br />

mich aufgeopfert, alles gegeben und denke noch am Abend über die einzelnen Kinderschicksale nach.<br />

Manchmal sehe ich einfach die kleinen Dinge nicht, die ich tagtäglich weitergebe – aber genau das macht<br />

diese Arbeit aus: Ein aufmunterndes Wort, ein wertschätzendes Lächeln, ein Stück von Gottes Reich,<br />

dass er in dieser Welt baut.“<br />

Stadtteilbezogene Arbeit am Beispiel des KinderKino-Projekts<br />

Nach den Anfängen im Stadtteil um das Go<strong>20</strong> hat das Projekt mittlerweile drei stadtteilbezogene Teams.<br />

Denn Kindheit und Jugend spielt sich, auch zu Zeiten vom<br />

Ausbau der Schule zur „Ganztagsschule“, nicht ausschließlich<br />

in der Schule ab, sondern immer noch im Sozialraum, im<br />

Stadtteil. Außerschulische Angebote sind unverzichtbar. So<br />

platzieren die jungen Christen der Go<strong>20</strong>-Stadtteilteams<br />

attraktive und sinnvolle Freizeitangebote im unmittelbaren<br />

Lebensumfeld der Kinder- und Jugendlichen. Hierbei arbeitet<br />

das Go<strong>20</strong> mit allen Akteuren im Stadtteil zusammen – Horte,<br />

Kindergärten, Kirchen, Schulen und anderen Einrichtungen.<br />

Als Beispiel beschreibt Johanna Zeigermann die Entstehung<br />

des KinderKino-Projekts:<br />

„Lasst die Kinder zu mir kommen!“ - „Geht klar, Chef. Aber<br />

warum denn gleich so viele?!“<br />

Wahrscheinlich wäre das die Antwort der Jünger Jesu' gewesen, hätten sie im Februar <strong>20</strong>10 unser<br />

KinderKino in der Hildesheimer Nordstadt sehen können. KinderKino - das ist eine Aktion, die<br />

ursprünglich eine Idee der Leiterin der Nachbarschaftshilfe in der Nordstadt war und von uns umgesetzt<br />

wurde. In der sogenannten Nordstadt leben viele Menschen mit Migrationshintergrund, sowie ältere Leute<br />

und Familien, die ihr Leben nicht ohne staatliche Hilfe finanzieren können.<br />

Da ist Kino natürlich der pure Luxus! Und genau aus diesem Grund hat uns die Idee des KinderKinos so<br />

angesprochen; kostenlose Filme für Kinder, die sich die teuren Eintrittskarten ins Kino nicht leisten<br />

können. Dazu gibt es ein paar Spiele vor dem Film, um nicht die ganze Zeit nur zu sitzen. Ach ja - und<br />

natürlich kostenloses Essen: Kuchen und Kekse, selbstgebacken von Jugendgruppen aus den<br />

umliegenden <strong>Gemeinden</strong>! Da ist die Idee eines Elterncafés, während die Kinder den Film schauen, nur<br />

der nächste logische Schritt.<br />

Und so kam es wie es kommen musste: nachdem sich herumgesprochen hatte, was es da Tolles gibt,<br />

erschienen an einem Nachmittag im Februar knapp <strong>20</strong>0 Kinder! (Beim<br />

ersten Mal waren es ca. 80 gewesen.) Das hat dann unseren<br />

Rahmen ein wenig gesprengt...<br />

Aber in meiner Bibel steht hinter Jesus' Aufforderung „Lasst die<br />

Kinder zu mir kommen!“ nicht „... und hinter 80 macht ihr dann die Tür<br />

zu, okay?“. Jeden hat Jesus lieb und jeder soll von ihm beschenkt<br />

werden! So sind wir auf diese Anzahl von Kindern eingegangen und<br />

waren beim nächsten Mal entsprechend mit zwei Kinosälen<br />

vorbereitet und durften mit den Kids einen schönen Filmnachmittag<br />

verbringen.<br />

Und wenn gerade mal kein KinderKino stattfindet oder jemand nicht<br />

ins Go<strong>20</strong> geht, hat er die Möglichkeit, beim KidsClub dabei zu sein!<br />

KidsClub – der etwas andere Nachmittag<br />

In jedem StadtteilTeam gibt es einen Nachmittag in der Woche, an dem sich die jeweiligen Mitarbeiter und<br />

alle Kinder, die wollen, auf einem Schulhof im Stadtteil treffen und zusammen spielen, singen und eine<br />

2


spannende Geschichte hören.<br />

Der KidsClub ist ein wichtiger Bestandteil unseres christlich-diakonischen Ansatzes in den Stadtteilen.<br />

Seinen Ursprung hat der KidsClub in der Metro Ministries-Arbeit von Bill Wilson in New York. Dabei geht<br />

es darum, den Kontakt zu den Kindern im Stadtteil aufzubauen, mit ihnen Zeit zu verbringen und ihnen<br />

Ratschläge für das tägliche Leben in der Schule, mit Freunden oder vielleicht sogar auf der Straße zu<br />

geben. Sie hören dabei von Jesus und wie seine Liebe ihr Leben verändern kann.<br />

Die KidsClub-Ziele:<br />

• Das Motto des KidsClubs lautet: „Schön, dass du da bist!“ Diese wertschätzende Botschaft wird<br />

durch alle Elemente des KidsClubs transportiert.<br />

• Unser Ziel ist es, dass der KidsClub der schönste Nachmittag der Woche für die Kinder wird.<br />

Hierfür geben alle Mitarbeiter ihr Bestes.<br />

• Kinder dürfen toben, laut sein und sich auspowern. Wir benutzen hauptsächlich Team/Gruppen-<br />

Spiele. Kinder treten in Mannschaften an, denn jeder wird gebraucht, jeder ist wichtig, und wir<br />

feuern uns gegenseitig an. Und am Ende der Griff in die Preise-Kiste!<br />

• Sie erleben begeisternde Mit-Sing-Lieder (hierfür nutzen wir zumeist Play-Back-CDs, siehe<br />

Materialtipps) Die Lieder setzen kein christliches Vorwissen voraus. Sie sind leicht und einfach zu<br />

verstehen.<br />

• Die Geschichten werden anschaulich, spannend und kindgerecht präsentiert. Biblische<br />

Geschichten werden, oft in Fortsetzungsgeschichten von Woche zu Woche in Alltagsgleichnisse<br />

verpackt. Oft sind sie selbstausgedacht. Durch die Geschichten ziehen sich die beiden<br />

Viertklässler Cindy und Bob. Ihre Fragen und ihre Erlebnisse sind Identifikationspunkte für die<br />

Kinder.<br />

• Das Geschichten werden kreativ vertieft. So werden Gebete der Kinder schon mal an<br />

gasgefüllten Luftballons zum „Himmel“ geschickt.<br />

Jeder KidsClub wird bei uns auf den jeweiligen<br />

Stadtteil angepasst. So verlaufen die Nachmittage in<br />

den einzelnen Teams zum Teil sehr unterschiedlich:<br />

In einem Stadtteil zum Beispiel haben wir viele Jungs,<br />

die natürlich die ganze Zeit Fußball spielen wollen.<br />

Zusätzlich findet dort auf dem Schulhof zur gleichen<br />

Zeit die Hortbetreuung statt. Nach Toben und Spielen<br />

finden sich auch die quirligsten Jungs ein, um eine<br />

spannende Geschichte zu hören. Die meisten Kinder<br />

haben hier einen muslimischen Hintergrund. So sind<br />

die Storys hier sehr beispielhaft und alltagsorientiert. Respektvoll und sensibel für ihr Umfeld vermittelt<br />

das Team Werte, die die Kinder verstehen und in ihrem Leben anwenden können.<br />

In einem anderen Stadtteil Hildesheims findet der KidsClub ebenfalls auf dem Schulhof statt, allerdings<br />

haben die Kinder hier bei schlechtem Wetter im Kinder- und Jugendtreff Go<strong>20</strong> nebenan ein Dach über<br />

dem Kopf. Die Geschichten, hier besonders oft vermittelt in kleinen Theaterstücken, verdeutlichen<br />

Ereignisse und Gleichnisse aus dem Leben von Jesus in einer Form, die Kinder aus kirchenfernem<br />

Hintergrund faszinieren. Es existieren sehr gute Kontakte zu Kindern und Eltern. So sind Spiel, Spaß und<br />

Spannung vorprogrammiert.<br />

Auch in einem Dorf vor Hildesheim veranstalten wir in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden vor<br />

Ort einen KidsClub.<br />

Johanna Zeigermann beschreibt exemplarisch solch einen KidsClub-Nachmittag, wie er jede Woche<br />

stattfindet:<br />

„Wenn ich gegen 16 Uhr (in Sorsum) auf den Schulhof komme, turnen schon die ersten Kinder an den<br />

Klettergerüsten oder sausen mich fast mit ihrem Fahrrad um. Das ist immer ein fröhliches Begrüßen und<br />

Ausstauschen; „Wie geht’s dir? Was hast du seit letzter Woche erlebt? Wie war denn eure Deutsch-<br />

Arbeit?“ Dann ist für ca. 30 Minuten Freispielphase. Die Mitarbeiter packen die Spielekiste aus. Ich<br />

schnappe mir ein langes Seil und sofort sind ein paar Mädchen da und wollen mir ihre Springkünste<br />

zeigen. Nach diesem freieren Teil, in dem sich jeder beschäftigt, wie es ihm Spaß macht, gibt es so<br />

gegen 16.30 Uhr ein paar Spiele, bei denen alle mitmachen. Und das Tollste ist: Man kann sogar etwas<br />

Süßes gewinnen! So manches Mal musste ich mich schon schützend vor die Preisekiste stellen und die<br />

Süßigkeiten verteidigen, wenn sich ein Frechdachs heimlich etwas nehmen wollte. Jaja, das liebe<br />

Essen…<br />

Um 17 Uhr treffen sich alle Kinder und es gibt ein paar coole Kinderlieder, wo die Bewegungen dazu<br />

sogar den Mitarbeitern viel Spaß machen und zu gemeinen Ohrwürmern werden.<br />

Dann wird es ruhiger, jeder setzt sich hin, ich nehme ein kleines Mädchen auf den Schoß, dass sich beim<br />

Spielen verletzt hat und so hören alle gespannt zu, wie ein anderer Mitarbeiter eine lustige,<br />

3


nachdenkliche oder verrückte Geschichte erzählt, in der man etwas über Gott, sich selbst und das<br />

Miteinander lernt und einfach mal in den Genuss einer Geschichte kommt.<br />

Und dann kommt der „traurige“ Teil. So ca. um 17.30 Uhr ist der Abschluß des KidsClub. Wir packen<br />

unsere Sache zusammen und müssen uns leider verabschieden. Aber keine Sorge - nächste Woche um<br />

dieselbe Zeit sehen wir uns spätestens wieder. Bis dann!“<br />

Jugendarbeit auf dem Weg in die Schule<br />

Wie kommen Kooperationen zwischen außerschulischen Partnern und Schulen zustande?<br />

Am Anfang sind wir als Anbieter offener Kinder- und Jugendarbeit auf die Schulen zugegangen.<br />

Mittlerweile sind wir als Go<strong>20</strong>-Schulteam etabliert und bekannt, so dass Stadt und Schulen von sich aus<br />

Anfragen an uns richten.<br />

Der Bedarf nach Trägern aus der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit nimmt vor allem an<br />

Ganztagsschulen zu. Die Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit kann zu einem Erfolgsmodell<br />

werden. Jedoch gibt es noch einige Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden, von denen wir nur<br />

einige Beispiele nennen möchten.<br />

• So fehlt es für eine sichere und konstante Zusammenarbeit besonders im finanziellen Bereich<br />

noch an den verbindlichen, rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

• Unsere Arbeit an Schulen sollte eigenständigen und ergänzenden Charakter haben. Jedoch sind<br />

wir zu oft „Lückenfüller“ eines defizitären Schulsystems.<br />

• Die besten Schulkooperationen sind die, wo beide Partner auf Augenhöhe agieren. Hierfür muss<br />

ein Vertrauensverhältnis zwischen Schule und Kooperationspartner aufgebaut werden.<br />

• Und nicht zuletzt, endet unser Bildungsverständnis nicht an der Schultür: Kirchliche Kinder- und<br />

Jugendarbeit ist klassisch eine außerschulische. Ihre Angebote müssen attraktiver werden,<br />

unterstützt und verbessert werden. So müssen sich Kirche und Schule mit diesen Kooperationen<br />

für ihr soziales Umfeld öffnen. Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich an der Lebenswelt der<br />

Kinder als Ganzes und nicht nur an der Schule. Kinder und Jugendliche stehen weiterhin im<br />

Mittelpunkt unserer Arbeit. Sie möchten wir dabei unterstützen selbstbestimmte und<br />

eigenverantwortliche Menschen zu werden.<br />

„Wir bringen Kirche zu den Menschen, in unserem Fall zu Kinder und Jugendlichen“, sagt Karsten<br />

Weniger, Gründer und Leiter des Go<strong>20</strong>-Projekts. Hierfür entwickelte das Go<strong>20</strong> einen schulintegrierenden,<br />

stadtteilorientierten und sozial-diakonischen Ansatz. „Was würde Jesus tun?“ haben sich hier engagierte<br />

Christen gefragt und so gehandelt. „Unsere Mission ist es, für Kinder und Jugendliche da zu sein.“<br />

Unterstützen, zuhören, anpacken – da wo Not ist. So auch in den Schulen: Schulen brauchen<br />

Unterstützung! Wir bieten sie an. Gemeinsam mit den Schulen entwickeln wir unterschiedliche Angebote.<br />

Die Arbeit ist ohne die Unterstützung von vielen Spendern und Sponsoren nicht realisierbar. Ebenso<br />

braucht es die Kooperation mit Kirchen und <strong>Gemeinden</strong>. Das Go<strong>20</strong> in Hildesheim möchte allen Mut<br />

machen, anzupacken, Grenzen zu überspringen und im christlichen Engagement für Kinder und<br />

Jugendliche, aber auch für Schulen, Lehrer und Eltern neue Wege zu beschreiten!<br />

Karsten Weniger ist Kulturpädagoge und leitet<br />

die Arbeit des Go<strong>20</strong> in Hildesheim<br />

Kinder-und Jugendtreff Go<strong>20</strong> und Go<strong>20</strong>-Schulteam Hildesheim / Infos: www.go<strong>20</strong>.de<br />

4<br />

Johanna Zeigermann studiert<br />

Grundschullehramt in Hildesheim

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!