16/7471 - GNMH.de
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Drucksache <strong>16</strong>/<strong>7471</strong> – 4 – Deutscher Bun<strong>de</strong>stag – <strong>16</strong>. Wahlperio<strong>de</strong><br />
beteiligen. Zusätzlich sind zum Start aus <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>shaushalt in <strong>de</strong>n<br />
nächsten vier Jahren jeweils 1 Mrd. Euro an <strong>de</strong>n Fonds zu überweisen.<br />
● Von <strong>de</strong>n Gesamtmitteln können 75 Prozent von <strong>de</strong>r kommunalen Ebene<br />
abgerufen wer<strong>de</strong>n, das entspricht <strong>de</strong>m Ansatz, die Entscheidungen im<br />
Gesundheitswesen zu <strong>de</strong>mokratisieren. Die Lan<strong>de</strong>s- und kommunalen<br />
Mittel sind generell zur Kofinanzierung einzusetzen.<br />
● Nach Abschluss <strong>de</strong>r Aufbauphase ist <strong>de</strong>r Finanzierungsbeitrag <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>s für die Folgejahre festzulegen.<br />
● Zu prüfen ist, ob über eine zweckgebun<strong>de</strong>ne Abgabe die (Verursacher-)Industrie<br />
beteiligt wer<strong>de</strong>n kann;<br />
2. eine umfassen<strong>de</strong> und systematische Forschungsstrategie zur Verringerung<br />
<strong>de</strong>r gesundheitlichen Ungleichheit zu entwickeln, <strong>de</strong>ren Programme finanziell<br />
abgesichert und mit hoher Qualität und Transparenz durchgeführt wer<strong>de</strong>n;<br />
3. für das Ziel einer gesundheitlichen Chancengleichheit eine gesundheitsför<strong>de</strong>rliche<br />
Gesamtpolitik zu entwickeln, die darauf zielt, die Ursachen sozialer<br />
Ungleichheit und Armut zu beseitigen. Gleichzeitig sind die Gesetzentwürfe,<br />
die einen Einfluss auf die Gesundheit haben könnten, einer Prüfung hinsichtlich<br />
ihrer Auswirkungen auf die gesundheitliche Ungleichheit zu unterziehen.<br />
Berlin, <strong>de</strong>n 11. Dezember 2007<br />
Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion<br />
Begründung<br />
Auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r primären Prävention besteht in Deutschland eine erhebliche<br />
Unterversorgung. Dies hat <strong>de</strong>r Sachverständigenrat zur Begutachtung <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
im Gesundheitswesen bereits in seinen früheren Gutachten konstatiert<br />
und sich in seinem diesjährigen Gutachten für die Verabschiedung eines Präventionsgesetzes<br />
in dieser Legislaturperio<strong>de</strong> ausgesprochen. Seines Erachtens sollten<br />
Interventionen in <strong>de</strong>r Regel fünf Anfor<strong>de</strong>rungen genügen. Sie sollten<br />
1. sich nicht nur darauf konzentrieren, gesundheitliche Belastungen zu senken,<br />
son<strong>de</strong>rn auch gesundheitliche bzw. gesundheitsdienliche Ressourcen stärken,<br />
2. nicht nur krankheitsspezifische, son<strong>de</strong>rn auch unspezifische Belastungen und<br />
Ressourcen beeinflussen,<br />
3. auf eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebenswelten in Richtung Gesundheitsför<strong>de</strong>rlichkeit<br />
zielen und<br />
4. die Zielgruppen so umfassend wie möglich von <strong>de</strong>r Konzeption bis zur Qualitätssicherung<br />
beteiligen.<br />
Schließlich sollen im Falle von komplexen Präventionsprojekten in Lebenswelten<br />
auch „viel versprechen<strong>de</strong>“ Interventionen geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage dieser Empfehlungen soll <strong>de</strong>r quantitative und qualitative<br />
Ausbau von Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und Prävention erfolgen. Während die Primärprävention<br />
Maßnahmen und Strategien bezeichnet, die darauf zielen, bestimmte<br />
Erkrankungen zu vermei<strong>de</strong>n bzw. ihre Eintrittswahrscheinlichkeit zu<br />
senken, unterstreicht <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r Gesundheitsför<strong>de</strong>rung ausdrücklich <strong>de</strong>n