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59 5. Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen in der Polizeilichen ...

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<strong>Belastungen</strong>, <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizeilichen</strong> Gefahrenabwehr<br />

<strong>Belastungen</strong>, Burnout und e<strong>in</strong>geschränktes Wohlbef<strong>in</strong>den. Die Zusammenhänge zwischen<br />

Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen und Wohlbef<strong>in</strong>den waren nur schwach. Die Skala Arbeitsorganisationsbezogene<br />

Regulationsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse steht <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Summenskala Psychisches Wohlbef<strong>in</strong>den. Das deutet darauf h<strong>in</strong>, dass E<strong>in</strong>satzkräfte, die<br />

häufig arbeitsorganisationsbezogene Regulationsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse erleben, sich weniger vital fühlen<br />

und ihre allgeme<strong>in</strong>e psychische Gesundheit schlechter e<strong>in</strong>schätzen (s. Tabelle 16).<br />

Hohe Zusammenhänge werden zwischen Burnout und Merkmalen des Psychischen Wohlbef<strong>in</strong>dens<br />

deutlich (s. Tabelle 16). Demnach schätzen E<strong>in</strong>satzkräfte, die sich häufig erschöpft<br />

und zynisch distanziert im Umgang mit ihrer Arbeit erleben, ihre psychische Gesundheit<br />

schlechter e<strong>in</strong>.<br />

Im Ergebnis von Regressionsanalysen erklären Belastungsskalen und Burnoutskalen zusammen<br />

nur 3% <strong>der</strong> Ausprägungen <strong>der</strong> Körperlichen und 32% <strong>der</strong> Ausprägungen <strong>der</strong> Psychischen<br />

Summenskala. Dabei verweist lediglich die Skala Erschöpfung bei hohen Skalenwerten<br />

auf e<strong>in</strong>e schlechter e<strong>in</strong>geschätzte körperliche Gesundheit (s. Tabelle 17).<br />

Tabelle 17: Ergebnisse <strong>der</strong> Regressionsanalysen „E<strong>in</strong>flussfaktoren auf Wohlbef<strong>in</strong>den (SF-36)“<br />

Prädiktor<br />

Schritt 1<br />

Kriterium<br />

Körperliche Summenskala Psychische Summenkala<br />

β R 2 β R 2<br />

TRH 0,08 0,03<br />

0,06 0,32<br />

ORH -0,05 -0,07<br />

TVF -0,08 -0,03<br />

HPI 0,04 -0,12**<br />

ES -0,17*** -0,39***<br />

ZY 0,06 -0,11**<br />

PE -0,00<br />

0,17***<br />

Anmerkungen: TRH= Polizeispezifische tätigkeitsimmanente Regulationsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse,<br />

ORH= Arbeitsorganisationsbezogene Regulationsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse,<br />

TVF= Anfor<strong>der</strong>ungen durch Tod und Verletzung Frem<strong>der</strong>,<br />

HPI= Anfor<strong>der</strong>ungen mit hohem persönlichem Involvement;<br />

ES= Erschöpfung, ZY= Zynismus, PE= Professionelle Effizienz<br />

*p≤ 0,05, **p≤ 0,01, ***p≤ 0,001<br />

Die Psychische Summenskala <strong>der</strong> Variable Wohlbef<strong>in</strong>den steht ebenfalls stark im Zusammenhang<br />

mit dem Erleben Emotionaler Erschöpfung, Zynismus und professioneller Effizienz.<br />

Hohe Werte für die Skalen Erschöpfung und Zynismus stehen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em reduzierten<br />

psychischen Wohlbef<strong>in</strong>den und damit verbunden, e<strong>in</strong>er schlechteren E<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> eigenen psychischen Gesundheit. Das Erleben professioneller Effizienz steht im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>er besseren E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> psychischen Gesundheit.<br />

Von den Belastungsskalen zeigt lediglich das häufige Erleben von Anfor<strong>der</strong>ungen mit hohem<br />

persönlichen Involvement e<strong>in</strong>e schwache B<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er schlechter e<strong>in</strong>geschätzten psychischen<br />

Gesundheit. Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich auch <strong>in</strong> Studien bei<br />

E<strong>in</strong>satzkräften <strong>der</strong> Feuerwehr und des Rettungsdienstes.<br />

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