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59 5. Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen in der Polizeilichen ...

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<strong>Belastungen</strong>, <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizeilichen</strong> Gefahrenabwehr<br />

despolizei deutlich. Tabelle 11 gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die Maße <strong>der</strong> Stichprobe aus Beamten<br />

<strong>der</strong> Bundespolizei Berl<strong>in</strong> sowie <strong>der</strong> deutschen Normstichprobe.<br />

<strong>5.</strong>2.11.4 Burnout im Bundespolizeidienst<br />

Burnoutausprägung. Burnout wurde mit dem MBI-GS (Schaufeli, Leiter & Maslach, 1996)<br />

erhoben. Die Mittelwerte bilden sich aus Nennungen zur Häufigkeit des Erlebens <strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Items beschriebenen Situationen 12 . Sie bewegen sich im Mittel zwischen 1,69 (Zynismus)<br />

und 4,06 (Professionelle Effizienz) (s. Tabelle 12). E<strong>in</strong>satzkräfte <strong>der</strong> Bundespolizei liegen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Burnoutausprägung im Mittel im Bereich e<strong>in</strong>er mittleren Burnoutausprägung<br />

(Vergleichswerte s. Tabelle 13) (Schaufeli, Leiter & Maslach, 1996).<br />

Tabelle 12:<br />

Mittelwerte <strong>der</strong> Burnoutskalen für E<strong>in</strong>satzkräfte <strong>der</strong> Bundespolizei (N= 562) im Vergleich<br />

mit den Normdaten <strong>der</strong> nordamerikanischen Stichprobe (N= 3272).<br />

ger<strong>in</strong>g (unteres Drittel) mittel (mittleres Drittel) hoch (oberes Drittel)<br />

Normwerte Bundespolizei Normwerte Bundespolizei Normwerte Bundespolizei<br />

ES ≤ 2,00 2,01-3,19 2,57 ≥ 3,20 33,6%<br />

ZY ≤ 1,00 1,01-2,19 1,69 ≥ 2,20 29,7%<br />

PE ≥ 5,00 45,0% 4,01-4,99 4,06 ≤ 4,00<br />

Anmerkung: Quelle: Schaufeli, Leiter & Maslach, 1996<br />

33,6% <strong>der</strong> Beamt<strong>in</strong>nen und Beamten zeigen auf Grundlage <strong>der</strong> Vergleichswerte hohe Erschöpfungswerte,<br />

29,7% hohe Werte bei Zynismus und ca. 45% <strong>der</strong> befragten Beamten erleben<br />

sich wenig effizient <strong>in</strong> ihrer Arbeit.<br />

12,8% <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte des Bundespolizeiamtes Berl<strong>in</strong> haben Burnoutwerte auf allen drei<br />

Skalen, die für e<strong>in</strong>e hohe Burnoutausprägung sprechen. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen zusätzlich<br />

9,4% <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte Werte auf m<strong>in</strong>destens zwei Skalen, die e<strong>in</strong>e hohe Burnoutausprägung<br />

annehmen lassen. Dies bedeutet, dass zum<strong>in</strong>dest etwas mehr als e<strong>in</strong> Zehntel <strong>der</strong> befragten<br />

Beamt<strong>in</strong>nen und Beamten hochgradig ausgebrannt s<strong>in</strong>d und etwas mehr als e<strong>in</strong><br />

Fünftel (12,8% + 9,4% = 22,2%) zum<strong>in</strong>dest auffällig hohe Burnoutwerte aufweist.<br />

Burnoutausprägung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzgruppen und Aufgabenbereiche. E<strong>in</strong>satzkräfte<br />

<strong>der</strong> Bundespolizei s<strong>in</strong>d im Vergleich mit E<strong>in</strong>satzkräften des Rettungsdienstes stärker<br />

erschöpft, vergleichbar zynisch und erleben e<strong>in</strong>e ähnlich hohe professionelle Effizienz wie<br />

E<strong>in</strong>satzkräfte im Rettungsdienst (s. Tabelle 13). Im Vergleich mit E<strong>in</strong>satzkräften <strong>der</strong> Feuerwehr,<br />

zeigen sich E<strong>in</strong>satzkräfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundespolizei ebenfalls deutlich erschöpfter und zynisch<br />

distanzierter im Umgang mit ihrer Arbeit. Sie nehmen <strong>in</strong> deutlich stärkerem Ausmaß als<br />

E<strong>in</strong>satzkräfte <strong>der</strong> Feuerwehr wahr, mit ihrer Arbeit etwas zu bewirken. Allerd<strong>in</strong>gs werden hier<br />

Werte verglichen, die mit unterschiedlichen Burnout<strong>in</strong>strumenten erhoben wurden (Feuerwehr<br />

und Rettungsdienst MBI-HSS, Bundespolizei MBI-GS). Daher s<strong>in</strong>d die Ergebnisse dieses<br />

Vergleichs kritisch zu diskutieren.<br />

12<br />

1-2= maximal e<strong>in</strong>mal im Monat; 2-3= e<strong>in</strong>- bis mehrmals im Monat; 3-4= maximal e<strong>in</strong>mal je Woche;<br />

4-5= mehrmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche; 5-6= nahezu täglich<br />

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