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59 5. Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen in der Polizeilichen ...

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<strong>Belastungen</strong>, <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizeilichen</strong> Gefahrenabwehr<br />

E<strong>in</strong>satzmerkmale). Dabei <strong>in</strong>teressiert die Häufigkeit des Erlebens bestimmter Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und <strong>Belastungen</strong>. (zum Mess<strong>in</strong>strument s. <strong>5.</strong>2.3).<br />

Als abhängige Variablen werden Belastungs- und (Fehl-) Beanspruchungsfolgen unterhalb<br />

<strong>der</strong> Krankheitsschwelle, wie e<strong>in</strong>geschränktes Wohlbef<strong>in</strong>den und Burnout, aber auch (Fehl-)<br />

Beanspruchungsfolgen mit Krankheitswert, wie beispielsweise Fehltage o<strong>der</strong> die Ausprägung<br />

von Symptomen <strong>der</strong> PTSD untersucht. Zudem <strong>in</strong>teressieren Aspekte des Engagements<br />

und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen (z. B. erhöhter Alkoholkonsum). Mo<strong>der</strong>ierende<br />

E<strong>in</strong>flüsse werden von Merkmalen <strong>der</strong> Person und <strong>der</strong> Umwelt erwartet. Auf <strong>der</strong> Ebene<br />

<strong>der</strong> Person <strong>in</strong>teressiert dabei die Variable Organizational commitment, als „Umweltvariablen“<br />

werden die Wahrgenommene soziale Unterstützung und <strong>der</strong> Erhalt extr<strong>in</strong>sischer Gratifikation<br />

untersucht.<br />

<strong>5.</strong>2.3 Anfor<strong>der</strong>ungen, Stressoren und <strong>Belastungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundespolizei<br />

und ihre Erfassung<br />

Mit dem Ziel, den E<strong>in</strong>fluss relevanter Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>Belastungen</strong> auf die subjektive Gesundheit<br />

von E<strong>in</strong>satzkräften <strong>in</strong> <strong>der</strong> polizeilichen Gefahrenabwehr, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von E<strong>in</strong>satzkräften<br />

<strong>der</strong> Bundespolizei, zu erheben, wird neben extremen E<strong>in</strong>satzerfahrungen auch e<strong>in</strong><br />

breites Spektrum alltäglicher tätigkeits- und arbeitsorganisationsbezogener Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

berücksichtigt. Literaturrecherchen im Vorfeld <strong>der</strong> Studie zeigten, dass <strong>in</strong> bisherigen, vergleichbar<br />

angelegten Untersuchungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> empirischen Polizeiforschung e<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicher<br />

Mess<strong>in</strong>strumente zur Erfassung von Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>Belastungen</strong> verwendet<br />

wurden. In ihrem Review geben Klemisch, Keppl<strong>in</strong>ger und Muthny (2005a) e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über häufig verwendete Instrumente zur Erfassung von <strong>Belastungen</strong> und Stressoren.<br />

Benannt werden im E<strong>in</strong>zelnen (zitiert nach Klemisch, Keppl<strong>in</strong>ger & Muthny, 2005a):<br />

• Occupational Stress Indicator (OSI, Cooper, Sloan & Williams, 1988),<br />

• Police Stress Survey (PSS, Spielberger, Grier, Greenfield & Westbury 1981),<br />

• Perceived Stress Scale (PSS, Cohen, Kamarck & Mermelste<strong>in</strong>, 1983),<br />

• Police Stress and Cop<strong>in</strong>g Questionaire (PSCQ, Patterson, 1999),<br />

• Law Enforcement Response Questionaire (LERQ, Kelly, 1993).<br />

Diese Aufzählung kann ergänzt werden durch den Traumatic Life Event Questionaire (TELQ)<br />

nach Kubany (1996), die Posttraumatic Stress Diagnostic Scale (PDS) nach Foa, Riggs,<br />

Panen und Rothbaum (1993), Posttramatic Stress Disor<strong>der</strong> Checklist (PCL-C) nach Weathers,<br />

Liz, Huska und Keane (1994), welche Teegen, Domnick und Heerdegen (1997) u. a. zur<br />

Erfassung traumatischer Ereignisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensgeschichte von Polizist<strong>in</strong>nen und Polizisten<br />

verwendeten. Neben re<strong>in</strong> tätigkeitsbezogenen <strong>Belastungen</strong> richtet sich <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong> Betrachtung<br />

polizeilicher Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>Belastungen</strong> auch auf organisationsgebundene<br />

und soziale Aspekte, welche bisher z. B. mit Hilfe modifizierter Formen bewährter Instrumente<br />

erhoben wurden. Beispielhaft können benannt werden:<br />

• Instrument zur stressbezogenen Tätigkeitsanalyse (ISTA) nach Semmer, Zapf und Dunckel<br />

(1995) zur Erfassung von Tätigkeiten und Ausführungsbed<strong>in</strong>gungen (Busch, Fel<strong>der</strong>,<br />

Wirtenberger, 1998),<br />

• Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB) nach Neuberger und Allerbeck (1982) zur Erfassung<br />

von Arbeitszufriedenheit (Bornawasser, 2003),<br />

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