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59 5. Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen in der Polizeilichen ...

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<strong>Belastungen</strong>, <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizeilichen</strong> Gefahrenabwehr<br />

E<strong>in</strong>satzkräften werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> wissenschaftlichen Diskussion (polizei-)seelsorgerliche Angebote<br />

für die Beamten jedoch kaum erwähnt.<br />

<strong>5.</strong>2 Erhebung im Bundespolizeiamt Berl<strong>in</strong><br />

<strong>5.</strong>2.1 H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Studie<br />

Im Bereich <strong>der</strong> polizeilichen Gefahrenabwehr s<strong>in</strong>d bereits unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

<strong>Belastungen</strong> sowie davon ausgehend Belastungsfolgen, körperliche und psychische Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

untersucht worden. Bei den Belastungsfolgen lässt sich festhalten,<br />

dass <strong>der</strong> Fokus hauptsächlich auf extremen Folgen extremer <strong>Belastungen</strong> gerichtet ist.<br />

Zunehmend s<strong>in</strong>d aber auch Belastungs- und <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> unterhalb <strong>der</strong><br />

Krankheitsschwelle (wie z. B. Burnout o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränktes Wohlbef<strong>in</strong>den) Gegenstand wissenschaftlicher<br />

Forschung <strong>in</strong> <strong>der</strong> polizeilichen Gefahrenabwehr.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> Belastungs- und <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong> unterhalb <strong>der</strong><br />

Krankheitsschwelle, die langfristig auch das Auftreten von körperlichen und psychischen<br />

Krankheiten begünstigen können, blieben bisher Fragen danach offen, welche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und <strong>Belastungen</strong> die subjektive körperliche und psychische Gesundheit von Polizisten<br />

beson<strong>der</strong>s bee<strong>in</strong>flussen. An e<strong>in</strong>er Stichprobe von Beamten aus dem Bundespolizeiamt Berl<strong>in</strong><br />

sollen im Rahmen dieser Arbeit, auch <strong>in</strong> Anknüpfung an die bisher durchgeführten Untersuchungen<br />

im Rettungsdienst und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Feuerwehr (Her<strong>in</strong>g & Beerlage, 2004b, c; Her<strong>in</strong>g,<br />

Schulze, Sonnenberg & Beerlage, 2005), e<strong>in</strong> breites Spektrum unterschiedlicher arbeits- und<br />

tätigkeitsspezifischer Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>Belastungen</strong> untersucht werden und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

Belastungsfolgen unterhalb <strong>der</strong> Krankheitsschwelle (Burnout, e<strong>in</strong>geschränktes Wohlbef<strong>in</strong>den),<br />

gesundheitsrelevante Verhaltensweisen (durchschnittlicher Alkoholkonsum) sowie<br />

Symptome e<strong>in</strong>er PTSD. Die zusätzliche Betrachtung <strong>der</strong> PTSD erweitert das Spektrum <strong>der</strong><br />

Belastungs- und <strong>Fehlbeanspruchungsfolgen</strong>, das im Rahmen <strong>der</strong> bisherigen Netzwerk-<br />

Projekte <strong>in</strong> den Studien bei E<strong>in</strong>satzkräften <strong>der</strong> Feuerwehr und im Rettungsdienst untersucht<br />

wurde. Diese Erweiterung knüpft an Untersuchungen an, die die Annahme bekräftigen, dass<br />

Burnout als Bee<strong>in</strong>trächtigung unterhalb <strong>der</strong> Krankheitsschwelle, die Resilienz von E<strong>in</strong>satzkräften<br />

<strong>in</strong> extremen E<strong>in</strong>sätzen verm<strong>in</strong><strong>der</strong>e. Damit kann sich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für die<br />

Ausbildung von psychischen Traumafolgestörungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>er PTSD erhöhen<br />

(Re<strong>in</strong>hard & Maercker, 2004). Neben Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>der</strong> körperlichen und psychischen<br />

Gesundheit <strong>in</strong>teressieren zugleich arbeitsbezogene personale und soziale Ressourcen wie<br />

das Engagement, die Verbundenheit mit <strong>der</strong> Organisation (organizational commitment),<br />

extr<strong>in</strong>sische Gratifikation und wahrgenommene soziale Unterstützung.<br />

Es wird erwartet, dass die Ergebnisse sowohl H<strong>in</strong>weise für den Bedarf an person- und organisationsgebundener<br />

primärer Prävention, aber auch von Maßnahmen <strong>der</strong> sekundären und<br />

tertiären Prävention liefern. In diesem Bericht werden erste Ergebnisse <strong>der</strong> Studie vorgestellt.<br />

Dabei <strong>in</strong>teressiert zunächst <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss arbeitsorganisatorischer und tätigkeitsspezifischer<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und <strong>Belastungen</strong> auf Burnout und e<strong>in</strong>geschränktes Wohlbef<strong>in</strong>den.<br />

<strong>5.</strong>2.2 Untersuchungsgegenstände<br />

Als unabhängige Variablen werden tätigkeitsspezifische und arbeitsorganisatorische Merkmale<br />

<strong>der</strong> Polizeiarbeit untersucht (Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Merkmale <strong>der</strong> Arbeit, extreme<br />

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