Frankfurt Institute for Molecular Life Sciences (FMLS) - CEF-MC
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82 83<br />
Die Doktorandinnen und<br />
Doktoranden von graCe<br />
posieren zusammen mit<br />
alexander Heckel (1.<br />
reihe, 3. v. l.), werner<br />
Müller-esterl, werner<br />
Kühlbrandt, tanja Schuler<br />
und Karl-Dieter entian (3.<br />
reihe, 4. bis 7. v. l.).<br />
GraCe – Das GraDuIertenproGramm Des exZellenZClusters<br />
SHaPing SCientifiC leaDerS<br />
Doktorandinnen und Doktoranden sollen nicht nur<br />
exzellente leistungen in der <strong>for</strong>schung erbringen,<br />
sondern auch schlüsselqualifikationen wie didaktisches<br />
Geschick und führungsqualitäten entwickeln.<br />
Doch wie vermittelt man diese, ohne wertvolle Zeit<br />
für die <strong>for</strong>schung zu verlieren? alexander Heckel, der<br />
das Konzept für das 2008 ins leben gerufene Graduiertenprogramm<br />
GraCe entwickelte, hat dabei an seine<br />
eigene studienzeit gedacht: »für GraCe habe ich all<br />
das zusammenfasst, was ich mir nach meinem Diplom<br />
zwischen tür und angel aneignen musste.« GraCe soll<br />
25 DoktorandInnen, die im rahmen des Cef an der<br />
Goethe-universität arbeiten, durch gezieltes training<br />
schneller und effizienter zum erfolg führen.<br />
sieben schlüsselqualifikationen möchte GraCe dem<br />
wissenschaftlichen nachwuchs vermitteln: wissenschaftliches<br />
schreiben, gute Vortragstechnik, Verständnis<br />
für aktuelle spitzen<strong>for</strong>schung, fächerübergreifende<br />
methodenkenntnisse, Kreativität, auslandserfahrung<br />
und führungsqualitäten. Vieles davon klingt vertraut,<br />
doch Heckel hat zur umsetzung ebenso einfache wie originelle<br />
Ideen entwickelt. ein Beispiel: »Wir haben häufig<br />
Gastvorträge von international herausragenden <strong>for</strong>schern,<br />
aber wenn man als Doktorand nicht genau auf<br />
diesem Gebiet arbeitet, sitzt man da und versteht nichts«,<br />
weiß Heckel. Deshalb treffen sich die GraCe-DoktorandInnen<br />
eine halbe stunde vor den Vorträgen und lassen<br />
sich von einem kundigen Kollegen oder Kommilitonen<br />
in das <strong>for</strong>schungsgebiet einführen. so können Chemiker<br />
von den Vorträgen einer Biologin profitieren; physiologen<br />
verstehen, was Biochemikerinnen machen.<br />
einen ähnlichen interdisziplinären ansatz verfolgt<br />
GraCe beim Verständnis für die methoden anderer<br />
fachgebiete. Der Cef verfügt über ein großes spektrum<br />
an methoden, mit denen sich proteine und andere makromoleküle<br />
auf alle erdenklichen Weisen erkunden<br />
lassen. Von dieser weltweit herausragenden fachlichen<br />
Kompetenz sollen die DoktorandInnen auf hohem niveau<br />
profitieren. Dazu gibt es in jedem Jahr eine Klausurwoche.<br />
auch beim lernen des wissenschaftlichen schreibens<br />
wird in GraCe auf den konkreten nutzen für die Doktorarbeit<br />
geachtet. so sollen die DoktorandInnen bereits<br />
nach einem halben Jahr zu Übungszwecken eine wissenschaftliche<br />
Veröffentlichung verfassen. »Viele unserer<br />
professorInnen sind Gutachter bei hoch angesehenen<br />
fachjournalen«, sagt Heckel, »sie können den DoktorandInnen<br />
konkrete tipps geben, was zu verbessern ist, damit<br />
die publikation eine Chance hätte, angenommen zu<br />
werden.« Die Verfasser sehen bei dieser Übung zu einem<br />
frühen Zeitpunkt, welche offenen wissenschaftlichen<br />
fragen sie noch klären müssen. Die größte fachliche Heraus<strong>for</strong>derung<br />
kommt im dritten Jahr auf die GraCeteilnehmerInnen<br />
zu: sie müssen probeweise eine art<br />
Doktorprüfung bestehen, aber auf einem Gebiet, das ihre<br />
Doktorarbeit nur am rande berührt. Das ist nach ansicht<br />
Heckels auch eine gute Vorbereitung für die Wahl eines<br />
neuen <strong>for</strong>schungsthemas für die Zeit als postdoc.<br />
Zur Vermittlung von Vortrags- und präsentationstechniken<br />
sowie führungsqualitäten holt GraCe externe<br />
trainer ins Haus. Die Zeit, die nachwuchs<strong>for</strong>scherInnen<br />
zum erwerb der zusätzlichen fähigkeiten erübrigen<br />
müssen, hält sich in Grenzen: Zusätzlich zu den ein bis<br />
zwei Vorträgen pro monat im semester und der jährlichen<br />
Klausurtagung sind es im ersten und zweiten Jahr<br />
je etwa fünf tage, im dritten Jahr fünf bis zehn tage.<br />
so können die nachwuchs<strong>for</strong>scherInnen die meiste Zeit<br />
im labor verbringen und sind doch am ende zu persönlichkeiten<br />
herangereift, die führungsaufgaben übernehmen<br />
können – getreu dem motto von GraCe: »We<br />
shape scientific leadership!«<br />
Das sCHÜlerproGramm Des Cef<br />
Junge MenSCHen faSZinieren<br />
Im Cef-explorer-programm beschäftigen sich schülerinnen und<br />
schüler aus der oberstufe über ein schulhalbjahr hinweg mit<br />
kleinen arbeitsthemen, durch die sie einzelne <strong>for</strong>schungsbereiche<br />
und arbeitsweisen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
im Cef kennenlernen. Dabei erhalten sie die möglichkeit, zu dem<br />
jeweiligen arbeitsthema experimente in <strong>for</strong>schungslaboren des<br />
Cef an der universität oder dem max-planck-Institut für Biophysik<br />
durchzuführen. Zum abschluss des programms präsentieren die<br />
schülerinnen und schüler ihr jeweiliges arbeitsthema.<br />
Ziel des programms ist es, den schülerinnen und schülern die<br />
Vielfalt der <strong>for</strong>schungsgebiete und arbeitsweisen des Cef vorzustellen<br />
und so eine Verbindung mit den Inhalten des fachunterrichts<br />
an den schulen aufzuzeigen.<br />
Das Konzept für den Cef-explorer wurde in Zusammenarbeit<br />
mit professor arnim lühken vom Institut für Didaktik der Chemie<br />
der Goethe-universität erarbeitet, und das programm wird vom<br />
Goethe-schüler-labor koordiniert. mehrere frankfurter schulen<br />
beteiligen sich am Cef-explorer.<br />
»Alles in allem kann ich sagen, dass der Labortag<br />
mich voll und ganz zufriedengestellt hat und meine<br />
Erwartungen bei weitem übertroffen hat, es war sehr<br />
interessant und auch sehr <strong>for</strong>dernd, wissenschaftlich<br />
zu arbeiten und die Arbeitsweisen und Geräte der<br />
Biophysiker kennenzulernen.«<br />
VIKtor BeeG moreno, otto-HaHn-sCHule<br />
»Ich kann es nur weiterempfehlen. Es war viel<br />
Eigeninitiative gefragt, was mir sehr gefallen hat.<br />
Zudem klappten unsere Versuche auf Anhieb, was meine<br />
Begeisterung an dem Labortag umso mehr steigerte.«<br />
elIsaBetH ernst, anna-sCHmIDt-sCHule<br />
»So wurden meine Erwartungen übertroffen, da ich<br />
nicht dachte, ich könne so viel machen.«<br />
pIa frIeDer, anna-sCHmIDt-sCHule<br />
»Die von uns durchgeführten Versuche waren interessant<br />
und für uns gut nachvollziehbar. Alles in allem wurden<br />
unsere Erwartungen an dieses Projekt übertroffen.«<br />
raZa reHmann unD aHmeD eHtsHam,<br />
ZIeHensCHule