Eingliederungsbericht Landkreis Lippe - jobcenter | SGB II Reform
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Eingliederungsstrategie 12<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Netzwerk <strong>Lippe</strong> gGmbH<br />
Das Jobcenter <strong>Lippe</strong> arbeitet sehr eng mit der<br />
kommunalen Beschäftigungsförderungsgesellschaft<br />
des Kreises <strong>Lippe</strong> und seiner kreisangehörigen<br />
Städte und Gemeinden – der Netzwerk<br />
<strong>Lippe</strong> gGmbH – zusammen. Nachfolgend werden<br />
drei Projekte dargestellt, die grundsätzliche<br />
Bedeutung für die Integrationsbemühungen<br />
ausgewählter Zielgruppen haben.<br />
Generation Gold<br />
Im seit Jahren praktizierten und bewährten Projekt<br />
Generation Gold wurden 2012 insgesamt<br />
580 Teilnehmerinnen und Teilnehmer registriert.<br />
Die Zielgröße von 450 Teilnehmenden<br />
konnte somit weit übertroffen werden. Mit 101<br />
Arbeitsaufnahmen im ersten Arbeitsmarkt wurde<br />
die Zielgröße von 140 zu 72 Prozent erreicht,<br />
hinzu kamen 22 Integrationen in Mini-Jobs. Das<br />
Projekt wird 2013 fortgeführt.<br />
UllA und UllA Plus – Unterstützung langzeitarbeitsloser<br />
lippischer Alleinerziehender<br />
– Perspektive Arbeit und Familie<br />
In einem Zeitraum von drei Jahren seit 2010<br />
sollten insgesamt 900 Alleinerziehende im <strong>SGB</strong>-<br />
<strong>II</strong>-Bezug aus der Zuständigkeit des Jobcenters<br />
<strong>Lippe</strong> eingebunden werden. Bis Ende 2012 nahmen<br />
insgesamt 771 Arbeitslosengeld-<strong>II</strong>-Empfängerinnen<br />
teil, womit der Zielwert zu 85,6 Prozent<br />
erreicht werden konnte. Aufgrund der guten<br />
Integrationserfolge in den vergangenen Jahren<br />
ist das Projekt UllA zum 1. Januar 2013 in<br />
das Projekt UllA Plus eingemündet. Die grundlegenden<br />
Bausteine und Konzeptideen werden<br />
nachfolgend geschildert.<br />
Die Teilnahme ist freiwillig, das langfristige Ziel<br />
ist die Integration in den Arbeitsmarkt. Zunächst<br />
lernen die Betroffenen ihren Coach und<br />
die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in<br />
einer zwei- bis dreitägigen Orientierungsphase<br />
kennen. Es schließt sich ein Einzelgespräch an,<br />
in dem das individuelle Ziel und die dazu gehörigen<br />
Bedarfe gemeinsam geklärt und erarbeitet<br />
werden. Oftmals müssen Probleme im privaten<br />
Umfeld minimiert oder gelöst werden, ehe mit<br />
der Heranführung an den Arbeitsmarkt begonnen<br />
werden kann. Eine Schlüsselposition hat<br />
hier der Coach: Er leistet auf vertrauensvoller<br />
Basis eine individuelle Unterstützung und stärkt<br />
somit das Selbstwertgefühl der Alleinerziehenden.<br />
Es ist jedoch auch möglich, direkt in das<br />
bewerberorientierte Coaching überzugehen.<br />
Hier werden die Bewerbungsunterlagen aufbereitet,<br />
das persönliche und somit passgenaue<br />
Ziel für die Integration in den Arbeitsmarkt wird<br />
gemeinsam festgelegt. Gegebenenfalls findet<br />
eine personenbezogene Akquise statt. Während<br />
des gesamten Maßnahmezeitraums werden in-<br />
dividuelle Einzeltermine und regelmäßige<br />
Gruppentermine angeboten. Hierbei bestimmen<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die jeweiligen<br />
Schwerpunkte.<br />
Ein enger Kontakt zwischen dem persönlichen<br />
Coach und einer Mitarbeiterin des Jobcenters<br />
garantiert schnelle und unbürokratische Hilfestellungen<br />
bei persönlichen Anliegen. Bei der<br />
Aufnahme einer Er werbstätigkeit ist der Coach<br />
gleichzeitig Ansprechpartner für die Teilnehmerin/den<br />
Teilnehmer und die Arbeitgeberinnen<br />
und Arbeitgeber.<br />
Die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse wird<br />
folgendermaßen gewährleistet:<br />
• Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
arbeitsmarktpolitischen Akteure werden<br />
umfassend während der Projektphase über<br />
die Problemlagen Alleinerziehender sowie<br />
deren Lösungsmöglichkeiten und -strategien<br />
informiert.<br />
• Die während der Projektlaufzeit entwickelten<br />
regionalen Vernetzungsstrukturen und<br />
Kooperationsmuster können nach der geförderten<br />
Projektphase weiter genutzt und erweitert<br />
werden.<br />
• In den regionalen Unternehmensnetzwerken<br />
wird in Zukunft allein aufgrund des sich<br />
abzeichnenden Fachkräftemangels sensibler<br />
auf die Belange von Alleinerziehenden reagiert.<br />
Eine dementsprechende Öffnung des<br />
Arbeitsmarkts ist zu er warten.<br />
Vermittelt werden konnten insgesamt:<br />
• 117 Teilnehmende in sozialversicherungspf<br />
lichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
• 90 Teilnehmende in Mini- oder Midijobs<br />
• 29 Teilnehmende in Ausbildung oder Umschulung<br />
• 39 Teilnehmende in Maßnahmen zur beruflichen<br />
Weiterbildung<br />
Abfragen ergaben, dass 207 Vermittelte länger<br />
als 6 Monate in Arbeit, Ausbildung oder Umschulung<br />
waren bzw. an den Maßnahmen zur<br />
beruf lichen Weiterbildung teilnahmen, was die<br />
gute Arbeit des Projekts und die Nachhaltigkeit<br />
belegt.<br />
Aufgrund der besonders gelungenen Vernetzungsstrukturen<br />
und der hohen Vermittlungszahlen<br />
wurde das Projekt UllA vom Bundesverwaltungsamt<br />
als „Best-Practice-Beispiel“ ausgezeichnet.<br />
Mit 48,6 Prozent bezieht fast die Hälfte aller Alleinerziehenden<br />
in <strong>Lippe</strong> Arbeitslosengeld <strong>II</strong>;<br />
das entspricht rund 2.700 Personen. Wegen der