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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Vorwort<br />

ten - generellen Regeln sozialen Geschehens<br />

systematisch nachzuspüren. Die dabei gewonnenen<br />

generalisierenden Aussagen können nur<br />

dann allgemeine Geltung beanspruchen, wenn<br />

sie sich in der Anwendung auf konkrete Problemlagen<br />

„praktisch“ bewähren sowie, darüber<br />

hinaus, in mittel- und langfristiger Perspektive<br />

<strong>als</strong> „soziale Wirklichkeit verändernd“ (Sahner<br />

1989, S. 502) sich auswirken.<br />

So betrachtet, ist Grundlagenforschung <strong>als</strong>o<br />

nachweislich praxisbezogen. Diesem prinzipiellen<br />

Anwendungsbezug seiner Untersuchungsgegenstände<br />

weiß sich auch der <strong>SFB</strong><br />

<strong>580</strong> verpflichtet. Anders allerdings, <strong>als</strong> von<br />

Jürgen Habermas (1974, S. 9) zu einem früheren<br />

Zeitpunkt entfaltet, geht es nicht um die<br />

„Idee einer in praktischer Absicht entworfenen<br />

Theorie der Gesellschaft“ (Hervorhebung<br />

E. H.). Vielmehr tragen wir Bausteine zur<br />

Beschreibung und Erklärung des sozialen, politischen<br />

und kulturellen Wandels zusammen,<br />

der sich entlang der großen Entwicklungslinie<br />

Transition - Transformation - Posttransformation<br />

bewegt. Ohne dass dies durchgängig in der<br />

Form förmlich vereinbarter Politikberatung<br />

geschieht, bieten wir den Akteuren, die <strong>als</strong> verantwortlich<br />

Entscheidende wie <strong>als</strong> Betroffene<br />

an diesem Lebens- und Handlungszusammenhang<br />

beteiligt sind, mit unseren Befunden über<br />

Struktur- und Prozesswissen sowie mit darauf<br />

bezogenen, empirisch belastbaren Deutungen<br />

ein orientierendes Wissen an, das dazu beitragen<br />

kann, bei der Bewältigung transformationsbedingter<br />

Herausforderungen auftretende<br />

Unsicherheit und Ungewissheit zu reduzieren.<br />

gewiss hatten wir über das Verhältnis von<br />

Grundlagenforschung und Praxistransfer bisher<br />

jedenfalls nicht systematisch nachgedacht.<br />

Den Anstoß zur Selbstthematisierung des<br />

Praxisbezugs verdanken wir dem von Bruno<br />

Hildenbrand geleiteten Team des Teilprojekts<br />

C3 „Individuelle Ressourcen und professionelle<br />

Unterstützung bei der Bewältigung von<br />

Systemumbrüchen in kontrastierenden ländlichen<br />

Milieus in Ost- und Westdeutschland“,<br />

das, finanziell unterstützt mit Innovationsmitteln<br />

des <strong>SFB</strong>, den nachstehend abgedruckten<br />

Bericht über die Beziehungen zwischen den<br />

Teilprojekten des <strong>SFB</strong> und der untersuchten<br />

gesellschaftlichen Praxis erarbeitet hat. Dabei<br />

zeigt sich, nicht überraschend, eine reiche<br />

Varietät der Praxisbezüge, aber auch eine bemerkenswert<br />

große Dichte und Intensität von<br />

praxisgerichteter „Einwirkung“ und praktisch<br />

verwertbarer Publizität. Angesichts dieses unerwartet<br />

hohen Ausmaßes von „unerklärter“<br />

Praxisrelevanz sehen wir unseren Versuch,<br />

diese Variante von Science on Science ( J. Habermas)<br />

an uns selbst auszuprobieren, durch das<br />

Ergebnis überzeugend bestätigt.<br />

Seite page 7<br />

Indes: So selbstverständlich wir gewiss die Verwendungstauglichkeit<br />

unserer Untersuchungen<br />

implizite von vornherein unterstellten, so

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