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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Hildenbrand, References Literatur<br />

Bohler, Engelstädter,<br />

Franzheld, Schierbaum, Schmidt<br />

er existiert“ latent weiter. Konkret gehe es in<br />

der Projektforschung aber hauptsächlich auch<br />

um Kulturforschung, und hier bekomme man<br />

immer wieder einen impliziten Auftrag. Denn<br />

die Befragten in den „Szenen“ interessierten<br />

sich schon dafür, sich selbst zu äußern und sich<br />

einzuordnen in ein „Bild der Zeit“, welches<br />

das Projekt für die ganze Generation entwerfe<br />

- „wo stehen sie da“. Sie hätten aber auch ein<br />

großes Interesse daran, dass man das, woran sie<br />

arbeiten, auch zur Kenntnis nehme. So werde<br />

der Wissenschaftler zum Ansprechpartner,<br />

„um das (die Bedeutung der „Szene“) in Kreise<br />

zu tragen, wo das ansonsten nicht kommuniziert<br />

wird, was sich da entwickelt“. Wenn diese<br />

Situationsbeschreibungen zutreffen, dann hat<br />

das Teilprojekt zu Kultureliten ein doppeltes<br />

Interesse an der Suche nach interessierten<br />

Teilöffentlichkeiten für ihre Forschungsergebnisse:<br />

Einmal wäre dieses Interesse motiviert<br />

durch einen eigenen „geschichtspädagogischen<br />

Impuls“, der darin bestehen kann, die „Hintergrundskulturen<br />

und Erfahrungsmuster der<br />

Eltern, die sich in spezifischen Orientierungen<br />

niedergeschlagen haben“, zu rekonstruieren<br />

und damit die Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis<br />

zu verbessern. Zum andern aber<br />

ergibt sich ein Interesse aus dem „Auftrag“<br />

der befragten Akteure selbst, ihre Äußerungen<br />

durch entsprechende Veranstaltungen und Publikationen<br />

einem größeren Publikum bekannt<br />

zu machen.<br />

Schließlich gelte es, die politische Frage zu<br />

beantworten, „weshalb sich die heutige Jugend<br />

so schwer damit tut“, eigene „politische Konzepte“<br />

zu finden. Hier zwischen herrschenden<br />

Deutungseliten und nachwachsenden Kohorten<br />

zu vermitteln sei eine zentrale Aufgabe,<br />

wofür aber Vermittlungsräume oder intermediäre<br />

Institutionen gefunden werden müssten.<br />

Bezogen auf den „Vermittlungsraum“<br />

sieht sich das Teilprojekt zu Kultureliten in<br />

dieser Frage ebenfalls herausgefordert, den<br />

„passenden“ sozialen Raum und die adäquate<br />

„Transfersituation“ zu finden. Dies hieße, auf<br />

ein öffentliches Interesse zu stoßen, das mit<br />

der Präsentation von Forschungsergebnissen<br />

„zufrieden gestellt“ werden kann.<br />

Elemente oder Aspekte dieses fünften Transfermodus<br />

werden - allerdings spezifiziert auf<br />

professionelle Handlungsfelder und Berufe -<br />

auch bei den Teilprojekten zur Kinder- und<br />

Jugendhilfe und zur Rehabilitation sichtbar,<br />

wenn versucht wird, wichtige Forschungsergebnisse<br />

wenigstens <strong>als</strong> „Reflexionswissen“<br />

oder <strong>als</strong> „Orientierungswissen“ in relevanten<br />

Praxisfeldern bekannt zu machen, um dort<br />

(wie es im Interview mit Mitarbeitern des<br />

Teilprojekts zur Kinder- und Jugendhilfe<br />

heißt) „das Deutungsarsenal zu erweitern“.<br />

Die Mitarbeiter des Teilprojekts zu lokalen<br />

politischen und administrativen Eliten sprechen<br />

in diesem Zusammenhang ebenfalls<br />

explizit von der „Produktion so genannter<br />

Orientierungshilfen“ und damit der Möglichkeit,<br />

„den Eliten Orientierungswissen an<br />

die Hand zu geben, über das, was aus unserer<br />

Sicht bedeutsam ist für die Fragen, die wir (im<br />

Projekt) stellen“. Orientierung wird in diesem<br />

Projekt aber nur in dem Sinne verstanden,<br />

dass man die Sicht der Praxis auf die<br />

Welt „erweitere“ und die Praktiker<br />

auf „wichtige, nicht bemerkte Dinge<br />

Seite page 65<br />

aufmerksam“ mache. Ähnlich heißt es<br />

auch im Interview mit Mitarbeitern<br />

des Teilprojekts zur Kinder- und Jugendhilfe<br />

hinsichtlich des Orientierungswissens, das aus<br />

soziologischer Grundlagenforschung herge-

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