05.07.2014 Aufrufe

wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vorstellung Transferpraxis References Literatur des Transferprojekts<br />

im <strong>SFB</strong> <strong>580</strong><br />

ses Problem anzuregen oder zu unterstützen.<br />

Für das Teilprojekt zur Rehabilitation stellt<br />

deshalb die anwendungsorientierte Interventionsforschung<br />

eine der wichtigsten „Brücken“<br />

im Theorie-Praxis-Austausch dar.<br />

Das gilt organisatorisch in fast noch stärkerem<br />

Maße für das Teilprojekt zum Fachkräftemangel.<br />

Dessen „primordiale“ Praxisorientierung<br />

kommt nicht nur dadurch zur Geltung, dass<br />

es seinen Untersuchungsgegenstand nach<br />

Maßgabe der gesellschaftspraktischen Relevanz<br />

auswählt, sondern auch dadurch, dass<br />

die Integration der Grundlagenforschung<br />

in einen Verbund mit Anwendungs- und<br />

Auftragsprojekten erfolgt. So erfahren wir im<br />

Interview: Wenn ein gesellschaftspraktisches<br />

Problem Gegenstand sozialwissenschaftlicher<br />

Forschung werde, dann versuchten die Projektverantwortlichen,<br />

hier „einiges“ zu tun.<br />

„Aber nicht so sehr im unmittelbaren Kontext<br />

des <strong>SFB</strong>, der eher im Sinne des grundlagentheoretischen<br />

Forschungsauftrages der DFG<br />

auf Wissenserzeugung angelegt ist, sondern<br />

eher in parallelen Projekten“. In solchen anwendungsorientierten<br />

Projekten analysierten<br />

dann Arbeitsgruppen praktische Problemlagen,<br />

um daraus den potentiellen Handlungsbedarf<br />

zu antizipieren, den sie in der jeweiligen<br />

Öffentlichkeit bzw. Fachöffentlichkeit publik<br />

zu machen versuchten. Dieses Vorgehen<br />

setze allerdings einen institutionellen „Unterbau“<br />

voraus, der speziell durch die<br />

„Anbindung“ des Teilprojekts zum<br />

Seite page 60 Fachkräftemangel an das Zentrum<br />

für Sozialforschung Halle gegeben<br />

sei. Deshalb werde es möglich, „auf<br />

Synergien zwischen verschiedenen Projekten<br />

zu setzen“. So bildeten der Sonderforschungsbereich<br />

und dieses Teilprojekt „in ihrer grundlagentheoretischen<br />

Orientierung die Basis, auf<br />

der ergänzende Projekte anwendungsorientiert<br />

aufsatteln“. Konkrete Beispiele hierfür seien<br />

Projekte zur „demografischen Falle“ auf dem<br />

ostdeutschen Arbeitsmarkt, „wo es darum geht,<br />

Nachwuchskräftepools in bestimmten Branchen<br />

zu organisieren“, oder eine Befragung<br />

von ostdeutschen Betrieben zur betrieblichen<br />

Berufsausbildung. Diese Befragung im Teilprojekt<br />

zum Fachkräftemangel wurde 2006<br />

durch Landesmittel um eine praxisorientierte<br />

Zusatzbefragung in Sachsen-Anhalt ergänzt,<br />

deren Ergebnisse „heute gezielt in die Politik<br />

des Landes eingespeist“ würden. Insgesamt<br />

zeige die Erfahrung in diesem Projekt seit Bestehen<br />

des Sonderforschungsbereichs, „dass es<br />

sinnvoll ist, parallel zum <strong>SFB</strong> anwendungsbezogene<br />

Projekte zu installieren, die stärker auf<br />

die Handlungsprobleme der einzelnen Betriebe<br />

zugeschnitten sind, <strong>als</strong> das im <strong>SFB</strong> möglich<br />

ist“. Die Forschung (im Bereich des Fachkräftemangels)<br />

sei deshalb dreistufig: Grundlagen-,<br />

Anwendungsforschung, „Einfließen in<br />

die gesellschaftliche Praxis“. Aber das gehe<br />

nur unter der Voraussetzung, dass das <strong>SFB</strong>-<br />

Projekt in einem größeren Forschungskontext<br />

laufe, „weil man sich nicht zerreißen kann“.<br />

Allerdings zeigten sich bei einem solchen Forschungsverbund<br />

Vorteile wie Gefahren. Auf<br />

der einen Seite könnten <strong>SFB</strong>-Mitarbeiter in<br />

der Praxisforschung mehr über konkrete Problemlagen<br />

erfahren, ihre Sachkenntnis vertiefen<br />

und neue Fragestellungen kennen lernen. Auf<br />

der anderen Seite sei die Kombination von<br />

Grundlagen- und Auftragsforschung in einem<br />

Institut „natürlich ein Spiel, das nicht einfach<br />

zu spielen ist. Denn das Risiko, dass man in<br />

die reine Auftragsforschung abwandert, abdriftet<br />

sozusagen, ist genau so existent wie das<br />

Komplementärrisiko, dass man sich sozusagen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!