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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Hildenbrand, References Literatur<br />

Bohler, Engelstädter,<br />

Franzheld, Schierbaum, Schmidt<br />

auf die Ergebnisse der Grundlagenforschung<br />

angewiesen, stellen dann aber auf der anderen<br />

Seite <strong>als</strong> vermittelnde oder intermediäre Analyseschritte<br />

die Verbindung zwischen Theorie<br />

bzw. Grundlagenforschung und Praxis her.<br />

Eine erste Annäherung an diesen Transferweg<br />

zeigt sich uns in den Gesprächen mit Mitarbeitern<br />

des Teilprojekts zum Arbeitsmarkt<br />

im öffentlichen Sektor. Die Befragten sehen<br />

einerseits große Probleme im Transfer von<br />

Projektwissen aus der Grundlagenforschung<br />

in die Praxis. Andererseits gebrauchen sie das<br />

Bild von „Kaskaden“ im Fluss des Austausches<br />

von Theorie (oben) und Praxis (unten). Eine<br />

Form, diese „Kaskaden“ zu überbrücken - so<br />

die Erfahrungen im Projekt -, seien anwendungsbezogene<br />

Abschluss- und Qualifizierungsarbeiten,<br />

die ihren Ausgang von den<br />

Fragestellungen des Sonderforschungsbereichs<br />

bzw. des Teilprojekts zum Arbeitsmarkt im öffentlichen<br />

Sektor nähmen, dann aber konkrete<br />

Praxiskontakte herstellten, in denen sich auch<br />

ein Wissenstransfer ereigne. Zum Beispiel<br />

ergaben sich in einem Fall zuerst, so wird uns<br />

erzählt, über eine Projektmitarbeiterin Kontakte<br />

im politischen Feld, „dann gehen Studenten<br />

dort in die Praxis und machen entsprechende<br />

Diplomarbeiten“, deren Ergebnisse dann die<br />

Praktiker unmittelbar interessierten.<br />

Die Idee einer „schrittweisen Vermittlung“<br />

von Theorie und Praxis durch angewandte<br />

und Auftragsforschung taucht aber - vielleicht<br />

gerade - auch beim sich völlig <strong>als</strong> „unpraktisch“<br />

verstehenden Teilprojekts zur strategischen<br />

Interaktion auf, von dem die Mitarbeiter im<br />

Interview sagen, es sei „wahrscheinlich im<br />

<strong>SFB</strong> sehr viel extremer grundlagentheoretisch<br />

angelegt“ <strong>als</strong> alle anderen Projekte. Für dieses<br />

Teilprojekt sei vielleicht die Interdisziplinarität<br />

typisch, aber auf keinen Fall seien es<br />

„Transferleistungen in die Praxis“. Denn<br />

die ökonomischen Modelle, mit denen das<br />

Projekt bei seinen Experimenten arbeite,<br />

„sind sehr weit von der Realität entfernt. Wir<br />

formalisieren und mathematisieren die Dinge<br />

sehr stark und gehen damit in die Labore.<br />

Deshalb sind wir nicht die direkten Transferierer“.<br />

Die „Überbrückung“ könne eigentlich<br />

nur indirekt „gehen“, und zwar über Stufen<br />

der Anwendungsforschung und der Beratung.<br />

Die Ansatzstellen dazu würden jedoch bei<br />

entsprechender Fortführung der Experimente<br />

und Auswertung ihrer Ergebnisse mehr<br />

und mehr deutlich. So heißt es im Interview<br />

weiter: Auch anwendungsorientierte Forschungsfragen<br />

könnten die Mitarbeiter dieses<br />

Teilprojekts „spieltheoretisch analysieren“ und<br />

„experimentell umsetzen“. Man entwickele<br />

dann erst einmal „einen Prototyp und den<br />

kann man dann allmählich variieren“. Dann<br />

müsse aber erst noch „eine ganze Sequenz von<br />

Studien kommen, um dann robust postulieren<br />

zu können, was (praktisch) wichtig ist“.<br />

Die Mitarbeiter des Teilprojekts zur Rehabilitation<br />

sprechen direkter von einem<br />

„Reflexionsangebot an die Praxis“, das im<br />

Rahmen der Grundlagenforschung möglich<br />

sei, verweisen aber auch auf die vielen anderen<br />

„Interventionsprojekte“ im Rahmen der Auftragsforschung,<br />

die am medizinsoziologischen<br />

Lehrstuhl durchgeführt<br />

würden. Stoße man im Rahmen der<br />

Seite page 59<br />

<strong>SFB</strong>-Forschung auf ein wichtiges<br />

praktisches Problem, sei es durchaus<br />

möglich, dass aus der Grundlagenforschung<br />

ein Interventionsprojekt „abgeleitet werde“,<br />

das versuche, „vernünftige“ Lösungen für die-

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