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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Vorstellung Transferpraxis References Literatur des Transferprojekts<br />

im <strong>SFB</strong> <strong>580</strong><br />

strukturen besteht dieser ohne Frage: „Funktionseliten<br />

der DDR bilden ja einen nicht<br />

unerheblichen Anteil an der Elitenstruktur<br />

im vereinigten Deutschland“, heißt es im<br />

Interview. Dabei gehe es um die „aufsummierte<br />

Vergangenheit“ der „Vorprägungen,<br />

Kompetenzen, Kapazitäten der DDR-Eliten,<br />

die heute noch nachwirken.“ Deren auch nur<br />

quantitativ orientierte Auswertung „besitze“<br />

- aus leicht nachvollziehbaren Gründen -<br />

„hohe öffentliche Aufmerksamkeit“. Ihre<br />

„Resonanzen“ seien zum Teil „heftig“, zum<br />

Beispiel deshalb, weil „die Elitenkontinuität<br />

(im Osten) gar nicht wahrgenommen wurde<br />

und wird und man bis heute davon ausgeht,<br />

dass die DDR-Eliten einfach verschwunden<br />

und durch westdeutsche ersetzt wurden.“ Für<br />

solche Forschungsergebnisse müsse nicht „die<br />

Trommel gerührt werden“ - sie träfen auf<br />

einen durch den Systemumbruch gegebenen<br />

„gesellschaftlichen Resonanzboden“. Die Mitarbeiter<br />

im Projekt zu Delegationseliten betonen<br />

entsprechend, dass Sozialforscher nicht<br />

ihr Thema „aus eigener Machtvollkommenheit“<br />

der Öffentlichkeit „aufzwingen“ können.<br />

Denn Aufmerksamkeit zu erzeugen sei nur<br />

möglich, wenn in der öffentlichen Diskussion<br />

„das Thema sowieso gerade diskutiert“ werde.<br />

Die Mitarbeiter des Teilprojekts zu Kultureliten<br />

sagen im Interview, dass sie mit ihren<br />

Forschungsergebnissen mit jenen Teilen der<br />

Öffentlichkeit „in ein Gespräch eintreten“<br />

könnten, in denen das Thema<br />

Seite page 56 „Generation“ (bereits) aktuell sei. Auf<br />

diese Weise wird wieder auf eine soziale<br />

Differenzierungsdimension der<br />

Untersuchungsthematik verwiesen. Es gibt in<br />

diesem Zusammenhang aber auch eine zeitliche<br />

Dimension, wie der Fall des Teilprojekts<br />

zur Kinder- und Jugendhilfe zeigt. Die ersten<br />

fünf Jahre forschte dieses Projekt mehr oder weniger<br />

abseits vom Blick der Öffentlichkeit. Mit<br />

der Verlagerung des Forschungsschwerpunkts<br />

auf das Thema der Kindeswohlgefährdung änderte<br />

sich dies, <strong>als</strong> (nach der Ausarbeitung des<br />

Projektantrags für die dritte Förderphase im<br />

<strong>SFB</strong> <strong>580</strong>) einige öffentlichkeitswirksame Fälle<br />

von Kindeswohlgefährdung in den Medien behandelt<br />

und vor Gerichten verhandelt wurden.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung erhöht<br />

die Langfristigkeit von Forschungsprozessen<br />

die Chance auf das Zusammentreffen von<br />

wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanzen.<br />

Wir fassen die wichtigsten Gesichtspunkte<br />

dieses ersten Typus eines Theorie-Praxis-<br />

Austausches zusammen:<br />

• Der erste typische Transferweg von<br />

Forschungsergebnissen in die Praxis ist<br />

dadurch gekennzeichnet, dass Öffentlichkeit<br />

und Praktiker an den Ergebnissen<br />

bereits „vorinteressiert“ sind,<br />

• weil das Thema in der Gesellschaft und<br />

im Praxisfeld <strong>als</strong> relevant „besetzt“ ist,<br />

• entweder aus sozialhistorischen und<br />

-strukturellen Gründen, womit ein eher<br />

langfristiges Interesse verbunden ist,<br />

• oder aufgrund aktueller Skandale, die nur<br />

kurzfristig die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

erregen.<br />

Transfertyp 2: Grundlagenforschung mit nicht<br />

explizit intendierten Anwendungsbezügen.<br />

Ein zweiter möglicher Transferweg von For-

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