wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...
wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...
wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Hildenbrand, References Literatur<br />
Bohler, Engelstädter,<br />
Franzheld, Schierbaum, Schmidt<br />
wissen wir mehr darüber, wie verbreitet sind<br />
bestimmte Anforderungen, wie verbreitet sind<br />
bestimmte Bewältigungsmuster, was sind die<br />
Kosten, welche Interventionsmöglichkeiten<br />
und welche Resultate gibt es dabei“. Soweit<br />
die Pläne eines Theorie-Praxis-Austausches<br />
im Teilprojekt zu den Bewältigungsressourcen<br />
von sozialem Wandel.<br />
Exkurs: Grundlagenforschung und Praxisberatung<br />
im Bereich von C4<br />
In diesem Exkurs behandeln wir exemplarisch<br />
die Frage, welche Erkenntnisse eine „praktische<br />
Anwendung“ in einem Teilprojekt des <strong>SFB</strong> <strong>580</strong><br />
zeitigt. Auf der Grundlage der teilnehmenden<br />
Beobachtung eines unserer Projektmitarbeiter<br />
schildern wir im Folgenden kurz den Hergang.<br />
Ein in der Stadtteilarbeit bürgerschaftlich Engagierter,<br />
der von der fraglichen Untersuchung<br />
im <strong>SFB</strong> <strong>580</strong> Kenntnis erhielt, bat einen Mitarbeiter<br />
des Projekts zum Bürgerschaftlichen<br />
Engagement, ihn bei seiner gemeinnützigen<br />
Arbeit zu unterstützen. Er mache seit fünf<br />
Jahren im Stadtteilbüro „breit gefächerte Netzwerkarbeit“.<br />
Darauf bezogen beschreibt er in<br />
einem Gespräch seinen Hilfewunsch wie folgt:<br />
„Vom Prinzip her hätte ich gern eine Hilfe, die<br />
auf das, was ich da mache <strong>als</strong> Netzwerkarbeit,<br />
einen Blick darauf hat, die die blinden Flecken<br />
von mir entdeckt, die über die Qualität dessen,<br />
was an Beziehungen läuft, nachdenkt. Solche<br />
Fragen hätte ich gern beleuchtet.“ Wie aus dem<br />
weiteren Gespräch zu ersehen ist, verspricht<br />
sich der „Netzwerker“ neben der konkreten<br />
Hilfe auch mehr Reputation für seine Stelle<br />
durch eine „wissenschaftliche Referenz.“ Der<br />
Mitarbeiter des Teilprojekts schlägt daraufhin<br />
vor, das Analyseinstrument der „kognitiven<br />
Karten sozialer Vernetzung“ für die Untersuchung<br />
der Stadtteilarbeit anzuwenden.<br />
Darauf geht der in der Stadtteilarbeit Engagierte<br />
zunächst nicht ein, sondern schildert<br />
noch einmal sein Problem: Dies bestünde darin,<br />
„die Leute überhaupt zu aktivieren“. Trotz<br />
all seiner Mühen gingen die Reaktionen auf<br />
seine Impulse gegen Null. Die eine Frage sei<br />
dann, wie die Leute die Arbeit sähen, und die<br />
andere, welche Instrumente und Möglichkeiten<br />
er habe bzw. welche neuen Wege er gehen<br />
könne. Denn das, was anfangs angestoßen<br />
wurde, habe sich nicht weiter entwickelt. Er<br />
könne fünf bis zehn Leute aktivieren, aber<br />
nicht mehr. Er finde im Moment auch nichts<br />
Neues mehr.<br />
Auf die Frage des Projektmitarbeiters, woran<br />
das liegen könne, kommt die Antwort: Es sei<br />
problematisch, dass die Leute die eigenen Interessen<br />
nicht nach außen tragen, die quasi <strong>als</strong><br />
Input für Stadtteilarbeit fungieren könnten.<br />
Aber Fernsehen, Garten, Bekanntschaften<br />
hätten einen so starken Eigenwert, den man<br />
ihnen nicht nehmen könnte. Wichtig sei bei<br />
seinen „Aktivierungsbemühungen“ auch, ob<br />
man die ehrenamtliche Arbeit <strong>als</strong> freiwillige<br />
Sonderleistung oder <strong>als</strong> Pflichtleistung deklariere.<br />
An der Antwort auf die Frage, was<br />
konkret gemacht werde, wird deutlich, dass die<br />
Maßnahmen der Stadtteilarbeit fast durchgängig<br />
<strong>als</strong> Partizipationsprojekt konzipiert<br />
werden. Angesichts der im Quartier<br />
herrschenden Mentalität ist es nicht<br />
unbedingt erstaunlich, dass solche<br />
Seite page 51<br />
Ideen zwar zuerst für gut befunden<br />
werden. Wenn der Initiator aber die<br />
Arbeit abgibt, komme sie ins Stocken, und<br />
auch die „Vernetzung“ der durchgeführten<br />
Projekte funktioniere „nicht richtig“. Zudem