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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Hildenbrand, References Literatur<br />

Bohler, Engelstädter,<br />

Franzheld, Schierbaum, Schmidt<br />

verkaufen, <strong>als</strong> wir dies jetzt im Sonderforschungsbereich<br />

oder im soziologischen Institut<br />

tun“ (wie es ein Mitarbeiter des Projekts zur<br />

Kinder- und Jugendhilfe ausdrückt).<br />

Ein Beispiel dafür, dass im Rahmen des Sonderforschungsbereichs<br />

auch gesellschaftspraktisch<br />

folgenreiche und politisch „wirkungsvolle“<br />

Veranstaltungen möglich sind, führen die<br />

Mitarbeiter des Teilprojekts zum Fachkräftemangel<br />

ins Feld: „Das Land Sachsen-Anhalt<br />

war dam<strong>als</strong> sehr daran interessiert, dass man<br />

die Ergebnisse den zuständigen Personalverantwortlichen<br />

direkt vorstellt. Es wurden dann<br />

vier regionale Konferenzen durchgeführt. Wie<br />

Wanderprediger haben wir da gesungen und<br />

haben Aha-Erlebnisse erzeugt, die im Gegensatz<br />

zum Bundestrend in Sachsen-Anhalt eine<br />

messbare Verbesserung der Situation herbeigeführt<br />

haben“ - das sei aber „ein Glücksfall“<br />

im Rahmen des Theorie-Praxis-Austausches<br />

gewesen.<br />

Eine letzte Austauschform in diesem Rahmen<br />

des Wissenstransfers stellen durch das Projekt<br />

initiierte kleine, interne Diskurse mit den Kooperationspartnern<br />

in der Praxis dar, die - wie<br />

schon erwähnt - regelmäßig an ein fallrekonstruktives<br />

Vorgehen in der Forschung anschließen.<br />

Am deutlichsten wird das im Teilprojekt<br />

zur Kinder- und Jugendhilfe. Wie in allen<br />

Projekten des Sonderforschungsbereichs (mit<br />

Ausnahme des Teilprojekts zu Bewältigungsressourcen,<br />

in welchen ein Interventionsteil<br />

vorgesehen ist) beinhalte die Forschung auch<br />

hier kein „Praxisinterventionsdesign“: „Dass<br />

das, was wir herausbekommen, sowohl von den<br />

Inhalten wie auch von den Methoden her, für<br />

die Praxis relevant ist, hängt damit zusammen,<br />

dass die Jugendhilfepraxis und wir ungefähr<br />

identisch arbeiten. Denn wenn die Praxis gut<br />

arbeitet, arbeitet sie hermeneutisch-fallverstehend<br />

- und das machen wir auch, nur die<br />

Relevanzsetzung ist unterschiedlich. Daraus<br />

ergibt sich naturwüchsig die Möglichkeit,<br />

die Praxis an unseren Ergebnissen teilhaben<br />

zu lassen. Das sieht unter Umständen so aus,<br />

dass wir mit den Mitarbeitern in den Jugendämtern<br />

Fallsupervisionen durchführen.“ Auch<br />

das Teilprojekt zur Rehabilitation bezieht sich<br />

in Besprechungen mit Professionsgruppen auf<br />

reale Fälle (beim internationalen Vergleich unter<br />

Hinzuziehung von Fallvignetten ähnlicher<br />

praktischer Fälle des anderen Landes). Davon<br />

versprechen sich die Kooperationspartner<br />

Rückschlüsse für ihre Arbeit. Allerdings<br />

handele es sich eher um Kolloquien <strong>als</strong> um<br />

Fallsupervisionen, „weil es dafür einen Auftrag<br />

(incl. Bezahlung) durch das Team - ausgehend<br />

von deren Leidensdruck - geben müsste, mit<br />

dem Mitarbeiter des Teilprojekts zur Rehabilitation<br />

arbeiten. Und einen solchen Auftrag<br />

gibt es nicht.“<br />

Im Gespräch mit Mitarbeitern aus diesem<br />

Teilprojekt, das mit dem Teilprojekt zur Kinder-<br />

und Jugendhilfe den Professionsbegriff<br />

teilt, werden wir des Weiteren auf die generell<br />

affinen Strukturbedingungen bestimmter Praxisfelder<br />

für diese Form des Theorie-Praxis-<br />

Austausches hingewiesen: Alle akademischen<br />

Professionen im therapeutischen und (sozial-)<br />

pädagogischen Sektor würden für sich<br />

anerkennen, „dass es eine Begründungspflicht<br />

für ihre Entscheidungen<br />

Seite page 49<br />

gibt, der zum Zeitpunkt der Entscheidung<br />

zwar nicht entsprochen, die<br />

aber sofort verständlich wird, wenn man sich<br />

einmal hinsetzt und sich die abgeschlossene<br />

Handlung anschaut“. Die Unterscheidung Le-

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