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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Vorstellung Transferpraxis References Literatur des Transferprojekts<br />

im <strong>SFB</strong> <strong>580</strong><br />

Diskussionen, die nicht zuletzt dazu verhelfen<br />

könnten, die Reputation des Teilprojekts - und<br />

damit mittelbar des Sonderforschungsbereichs<br />

<strong>580</strong> insgesamt - zu heben. Allerdings (so äußern<br />

sich die Vertreter des Teilprojekts zum<br />

Generationswechsel im Management) dürfe<br />

man nicht vergessen, dass es im Wissenschaftssystem<br />

Konkurrenz zwischen Disziplinen (im<br />

Fall des Projekts zum Management: Ökonomie<br />

und Soziologie) und Schulen, die ihre jeweiligen<br />

„Vorurteile“ pflegten, gebe. So müsse<br />

man mit der Verbreitung seiner Ergebnisse<br />

auch unter dem Aspekt der missbräuchlichen<br />

Nutzung durch andere Mitglieder des Fachs<br />

bzw. der scientific community eher vorsichtig<br />

umgehen. Das gelte insbesondere dann, wenn<br />

sich das Projekt „auf umkämpftem Terrain“<br />

bewege. Als Beispiel führen die Mitarbeiter<br />

des Teilprojekts zum Generationswechsel<br />

im Management den Globalisierungsdiskurs<br />

an: In diesem Kontext „müssen wir uns auch<br />

immer überlegen, wo wir einen Diskurs sozusagen<br />

affirmativ beschreiben und wo wir uns<br />

davon vielleicht ein bisschen absetzen, weil wir<br />

nun mal Managementsoziologen und keine<br />

Ökonomen sind“.<br />

Noch seltener - ausgeprägt laut Tätigkeitsbericht<br />

bei den Teilprojekten zum Fachkräftemangel<br />

und zur prekären Beschäftigung - ist im<br />

Sonderforschungsbereich <strong>580</strong> die Bereitschaft<br />

anzutreffen, sich an öffentlichen Diskussionen<br />

zu beteiligen, die in das politische Feld<br />

hinein reichen. Die von den Mitar-<br />

Seite page 48 beitern des Teilprojekt zum Generationswechsel<br />

im Management schon<br />

für wissenschaftliche Diskussionen<br />

angemerkten Probleme einer „missbräuchlichen<br />

Nutzung“ potenzieren sich hier (worauf<br />

im Weiteren noch zurückzukommen sein<br />

wird). Dazu äußern sich auch die Mitarbeiter<br />

des Teilprojekts zu Führungsgruppen, wenn es<br />

die Aufgabe des Sonderforschungsbereichs <strong>580</strong><br />

hervorhebt, in bereits „laufenden praktischen<br />

Diskursen“ Anstöße im Sinne deskriptiver<br />

Aufklärung zu geben, „ohne dass die Fortsetzung<br />

der Diskurse (mit ihren Dominoeffekten)<br />

kontrolliert werden könnten“. Dann erreiche<br />

man Wirkungen, die sich sowohl der Kontrolle<br />

<strong>als</strong> auch der bloßen Wahrnehmung durch<br />

das Projekt entzögen. Auch mit Büchern, die<br />

sich mit „öffentlichen Reizthemen“ befassten,<br />

bekäme man (nach Aussage von Mitarbeitern<br />

aus diesem Teilprojekt) „Reaktionen aus der<br />

Mitte der Gesellschaft“. Diese Reaktionen<br />

können im Einzelfall recht „unmittelbar“, und<br />

aus wissenschaftlicher Sicht „unangemessen“,<br />

sein. Das habe - zum Beispiel im Kontext der<br />

Stiftung „Aufarbeitung der DDR-Diktatur“<br />

- sicher auch damit zu tun, dass noch „Rechnungen<br />

offen sind“. Darin verwickelt zu werden<br />

„sei einem <strong>als</strong> Wissenschaftler manchmal<br />

unangenehm“.<br />

Ein weiteres Forum sind praktische Fachdiskurse,<br />

die in Arenen geführt werden, welche für interessierte<br />

Praktiker unmittelbar zugänglich sind.<br />

Auf entsprechenden Veranstaltungen, aber auch<br />

durch spezifisch adressierte Publikationen - so<br />

zum Beispiel im Teilprojekt zur Kinder- und<br />

Jugendhilfe, wo es im Interview heißt, der<br />

Projektleiter habe definitiv für die Praxis „ein<br />

Buch geschrieben“ 5 - lässt sich ein Transferweg<br />

für Projektergebnisse des Sonderforschungsbereichs<br />

in die Praxis eröffnen, denn „dann habe<br />

ich (<strong>als</strong> Wissenschaftler) schon einmal eine<br />

Eintrittskarte für dieses Praxisfeld“. Damit ist<br />

jedoch, so die übereinstimmende Auffassung<br />

unserer Interviewpartner, eine Einschränkung<br />

verbunden: „Dann muss man sich anders

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