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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Hildenbrand, References Literatur<br />

Bohler, Engelstädter,<br />

Franzheld, Schierbaum, Schmidt<br />

In der zweiten Variante wird demnach ein<br />

ursprünglich weiter Praxisbegriff durch die<br />

konkreten Forschungsbezüge differenziert und<br />

näher bestimmt.<br />

Variante 3: Praxis <strong>als</strong> konkretes Untersuchungsfeld,<br />

Bezug zu institutionellen Akteuren. Ließ<br />

die erste Gruppe bzw. das erste Teilprojekt den<br />

Praxisbezug unbestimmt und fasste ihn die<br />

zweite Gruppe über den konkreten Feldbezug<br />

der Forschung, so zeichnet sich der dritte Praxisbegriff<br />

und -bezug dadurch aus, dass in die<br />

Konzeption der Projektarbeiten die Interaktion<br />

mit Akteuren im Feld einbezogen ist. Zwar<br />

fällt auch im Interview mit Mitarbeitern des<br />

Teilprojekts zur Beschäftigung im Wandel die<br />

Definition von Praxis nicht konkret aus. Eine<br />

rudimentäre Konzeption von sozialer Praxis<br />

allerdings findet Eingang in die Projektarbeiten<br />

über den Bezug auf „relevante Akteure“.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass es sich bei<br />

dem Projekt um ein theoretisch orientiertes<br />

Forschungsvorhaben handele: Das Projekt untersucht<br />

Beschäftigung im Wandel. Betrieben<br />

<strong>als</strong> den für die Analyse relevanten Einheiten<br />

sende man jedoch alle zwei Jahre einen Bericht<br />

über zentrale Ergebnisse zu. Welche Schlüsse<br />

die Unternehmen aus den in den Verlaufsdokumentationen<br />

zusammengefassten Daten<br />

ziehen, sei „zunächst einmal deren Sache“.<br />

Im Teilprojekt zu Delegationseliten wird<br />

der Praxisbegriff ebenfalls nur ansatzweise<br />

über die untersuchten - für gesellschaftliche<br />

Entscheidungsprozesse relevanten - Akteure<br />

(Parlamentsabgeordnete) konzipiert. Praxisrelevanz<br />

bezieht sich in diesem Projekt auf Informationsflüsse,<br />

deren Fließrichtung nicht näher<br />

zu bestimmen und praktisch nicht zu steuern<br />

sei. Versucht würden Wissenstransfers auf zwei<br />

Ebenen: Die Ergebnisse der Arbeit so zu präsentieren,<br />

dass sie öffentlich wahrgenommen<br />

werden und den relevanten, untersuchten<br />

Akteuren einen „Spiegel“ über ihr Tun und<br />

Selbstverständnis „vorzuhalten“. Was weiter<br />

passiere, bleibe abzuwarten.<br />

Beim Teilprojekt zu Freien Wählergemeinschaften<br />

antwortet man uns sehr offen auf die<br />

Frage nach einem Begriff von gesellschaftlicher<br />

Praxis: „Also bei uns ist der gar nicht so zentral,<br />

so dass ich jetzt nicht sagen könnte, dass<br />

wir da vom Projekt her eine klare Vorstellung<br />

hätten“. Auch gäbe es (bis zum Zeitpunkt des<br />

Interviews) keine konkreten Beobachtungen,<br />

dass sich die Praxis der Akteure durch den<br />

Transfer von Forschungsergebnissen geändert<br />

habe. Allerdings ist der Gegenstand der Untersuchung<br />

schon durch die formalen Konstitutionsbedingungen<br />

politischer Vereinigungen<br />

strukturiert - innerhalb dessen sich dann auch<br />

die Projektarbeiten bewegen.<br />

Im Teilprojekt zum Generationswechsel im<br />

Management fällt die Definition des Praxisbegriffs<br />

ebenfalls nicht konkret oder theoretisch<br />

bestimmt aus, aber über den Bezug zu den<br />

untersuchten Akteuren in ihrem institutionellen<br />

Praxisfeld expliziter. Als Beispiel sei<br />

aus dem Interview die folgende Sequenz<br />

angeführt: „Wir haben mit der Praxis in der<br />

Weise zu tun, dass wir mit Geschäftsführern<br />

(von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen) zu tun haben“, und<br />

zwar unter anderem in ausgedehnten<br />

Seite page 29<br />

Leitfadeninterviews, die den Befragten<br />

möglicherweise schon dadurch<br />

nützen könnten, „dass sie über ihre Probleme<br />

reden können und das Gefühl haben, sie<br />

werden irgendwie ernst genommen, und das

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