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wissenstransfer als balanceakt sfb 580 - SFB 580 - Friedrich-Schiller ...

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Sozialwissenschaften References Literatur und<br />

gesellschaftliche Praxis<br />

1. Zu m Ve r h ä lt n i s v o n Wissenschaft u n d<br />

g e s e l l s c h a f t l i c h e r Pr a x i s: e i n e p h i l o s o-<br />

p h i s c h e Pe r s p e k t i v e<br />

2<br />

Wir beginnen mit einer radikalen<br />

These zur Transferproblematik<br />

der Sozialwissenschaften (und der<br />

Wissenschaften generell): Es besteht ein unaufhebbarer<br />

Widerspruch zwischen Wissenschaft<br />

und (Lebens-)Praxis, denn die Wissenschaft<br />

ist wesenhaft unabgeschlossen, die Praxis<br />

verlangt Entscheidungen im Augenblick. Die<br />

Praxis behandelt das verfügbare Wissen wie ein<br />

Abgeschlossenes und Gewisses, das Wissen der<br />

Wissenschaft ist das nicht:<br />

Ei n e Sk i z z e d e r Di s k u s s i o n u m d a s Ve r-<br />

h ä lt n i s v o n So z i a lw i s s e n s c h a f t e n u n d<br />

g e s e l l s c h a f t l i c h e r Pr a x i s<br />

„Es gibt Wissenschaften, denen ewige Jugendlichkeit<br />

beschieden ist, und das sind alle<br />

historischen Disziplinen, alle die, denen der<br />

ewig fortschreitende Fluß der Kultur stets<br />

neue Problemstellungen zuführt. Bei ihnen<br />

liegt die Vergänglichkeit aller, aber zugleich die<br />

Unvermeidlichkeit immer neuer idealtypischer<br />

Konstruktionen im Wesen der Aufgabe“ (Weber<br />

1988a, S. 206).<br />

Seite page 12<br />

Wenn wir auch die Radikalität der Vorstellungen<br />

Max Webers zur Vergänglichkeit von<br />

Kulturphänomenen kritisch einschätzen und<br />

es vorziehen würden, von unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten des Wandels auszugehen,<br />

wird hier doch deutlich, dass die Sozialwissenschaften<br />

aufgrund der Spezifik ihres Gegenstandes<br />

kein ein für alle Mal gesichertes<br />

Wissen anzubieten haben. Um dennoch die<br />

Wissenschaften für die gesellschaftliche Praxis<br />

fruchtbar zu machen, bedarf es der Einführung<br />

eines Dritten: der Professionen.<br />

Allerdings sind die bisher diskutierten Po-

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