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Generation als zeitdynamische Strukturierung von ... - SFB 580

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werbsarbeitszugangs und der Sicherung der Erwerbstätigkeit <strong>von</strong> den Menschen im Zuge der<br />

Systemtransformation <strong>als</strong> ein kohortenübergreifendes Erfahrungsereignis wahrgenommen wird.<br />

Dabei haben sich keine wechselseitig aufeinander bezogene Erwartungen <strong>von</strong> Altersgruppen<br />

zur Bewältigung dieser Problemlage entwickelt. Obgleich kohortenspezifische Betroffenheiten<br />

<strong>von</strong> Arbeitsmarktrisiken bestehen, lassen sich diese nicht <strong>als</strong> <strong>Generation</strong>enbildend analysieren.<br />

2.3 Nachwuchsmangel <strong>als</strong> Aushandlungsanlass zwischen <strong>Generation</strong>en<br />

Damit wären wir beim dritten exemplarischen Problembereich angelangt, dem Nachwuchsmangel<br />

<strong>als</strong> Aushandlungsanlass zwischen <strong>Generation</strong>en. Und noch einmal geht es um die<br />

Frage: Wann bieten quantitative Kohortendominanzen Anlass zur Selbst- oder Fremdwahrnehmung<br />

<strong>als</strong> <strong>Generation</strong>? Zur Beantwortung soll der Blick im dritten Beispiel auf die zukünftige<br />

Kohortenstruktur des ostdeutschen Arbeitsmarktes und auf die Bedeutung für betriebliche<br />

<strong>Generation</strong>enbeziehungen gerichtet werden. Im Unterschied zu den vorherigen Beispielen<br />

werden jetzt <strong>als</strong>o Anlässe und Aushandlungen auf der meso- und mikrosoziologischen<br />

Ebene betrachtet, wobei sich am grundsätzlichen Vorgehen nichts verändert.<br />

Wenn wir die Kurvenverläufe der Abbildung 1 in die Zukunft hinein verfolgen, dann wird<br />

zunächst deutlich, das derzeit noch aus DDR-Zeiten resultierende hohe Angebot an Nachwuchskräften<br />

sinkt, zugleich verlassen die alternden »Betriebsfamilien« in erheblichem Umfang<br />

die Betriebe. Die Folgen sind wiederum leicht absehbar:<br />

a) Unternehmen, die schon jetzt eine starke Markstellung erlangt haben, die attraktive Arbeitsplätze<br />

anbieten und vergleichsweise hohe Löhne zahlen können, wie etwa Banken und<br />

Versicherungen haben schon jetzt eine jugendgewichtete und recht ausgeglichene Altersstruktur<br />

aufgebaut, die sie auch in Zukunft halten können.<br />

b) Unternehmen aus Branchen hingegen, die bisher stark negativ <strong>von</strong> Branchenstrukturwandel<br />

betroffen waren und zukünftig sein werden, sind erstens aufgrund ihrer Finanzschwäche,<br />

zweitens aufgrund der Altersübergänge der stark leistungsbereiten und derzeit zugleich kostengünstigen<br />

Beschäftigten und drittens aufgrund des hier nicht zu kompensierenden Nachwuchsmangels<br />

stark in ihrer Existenz gefährdet. Dieser Prozess kann in Teilbereichen notwendige<br />

Strukturanpassungsprozesse im produktiven Sektor unterstützen. Und er ist vor<br />

allem dann unproblematisch, wenn die altershomogenen Beschäftigtengruppen nach und nach<br />

in Rente gehen und am Ende der Betreib schließt.<br />

c) Doch zwischen diesen beiden Unternehmensgruppen bestehen eine Mehrzahl <strong>von</strong> Unternehmen,<br />

denen auch bei schwacher Marktstellung Überlebenspotentiale zugeschrieben werden<br />

können. Dieses Segment umfasst Teile des produktiven und landwirtschaftlichen Sektors<br />

ebenso wie vor allem unternehmensnahe und gesundheitlich-soziale Dienstleitungen und den

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