Digital Fernsehen Sonderheft: Linux-TV Wer gewinnt das Linux-Duell? (Vorschau)
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DIGITAL FERNSEHEN <strong>Sonderheft</strong> 1/2014<br />
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Alles zu Enigma2<br />
mit Workshops und<br />
Hintergrundwissen<br />
Hintergründe<br />
zu Skin-Wechsel,<br />
App-Installation<br />
und Aufrüstung<br />
Übersicht<br />
Alle wichtigen<br />
Enigma2-Receiver<br />
erstmals in einem<br />
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1 18 Enigma2-Receiver im Expertencheck<br />
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werden für die ersten drei Monate keine Entgelte in Rechnung gestellt, ab dem vierten Monat kostet die Zubuchoption 4,95 € monatlich. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt einen<br />
Monat. Im Aktionszeitraum fließt bei einem Telekom Mobilfunktarif mit Internet-Flatrate <strong>das</strong> übertragene Entertain to go Datenvolumen nicht in die Berechnung der Bandbreitenbeschränkung<br />
ein. Bei Telekom Tarifen ohne Internet-Flatrate fallen im Aktionszeitraum keine Kosten für die Datenübertragung von Entertain to go an.
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Editorial<br />
Zukunftssicherheit<br />
Pflichtlektüre für<br />
Jäger und Sammler<br />
Jahresausgaben als E-Paper<br />
<strong>Linux</strong> ist längst nicht mehr nur ein Betriebssystem<br />
für Freaks. In den letzten Jahren hat<br />
sich <strong>das</strong> vom PC stammende Computerprogramm<br />
auch in andere Geräte eingeschlichen.<br />
Seit Anfang dieses Jahrtausends auch auf die<br />
heimischen Set-top-Boxen. Hier ist es in den letzten<br />
drei Jahren richtig angekommen und neue Receiver<br />
mit einem <strong>Linux</strong>-Betriebssystem sprießen<br />
wie Pilse aus dem Boden. Dies haben in erster<br />
Linie die Nutzer erkannt und präferieren seit einiger<br />
Zeit Dreamboxen und Co. mit der Enigma2-<br />
Software. Die Hersteller von Empfangstechnik<br />
folgen dem Trend und setzen vermehrt auf Geräte<br />
welche Enigma2 unterstützen. In unserer Sonderausgabe<br />
der Fachzeitschrift DIGITAL FERNSEHEN möchten wir Ihnen die Vorzüge<br />
der <strong>Linux</strong>-Software noch näher bringen. Neben spannenden Hintergrundberichten<br />
erfahren Sie in Workshops wie Sie Ihre Box optimal einstellen, mit zusätzlicher Hardware<br />
erweitern und modifizieren. Zudem nimmt die Redaktion in dieser Sonderausgabe<br />
insgesamt 18 Enigma2-Receiver der Einstiegs-, Mittel- und Oberklasse unter<br />
die Lupe. Sie erhalten somit einen perfekten Überblick welches Gerät Ihren Wünschen<br />
entspricht, welcher Receiver <strong>das</strong> beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat und<br />
welche Box auf bestens für zukünftige Anwendungen geeignet ist. Ein glücklicher<br />
Leser dieser Ausgabe hat zudem die Möglichkeit einen hochwertigen Enigma2-<br />
Receiver der Marke VU+ zu gewinnen. Einfach am Preisausschreiben teilnehmen<br />
und vielleicht haben Sie schon bald einen Testsieger im Wohnzimmer stehen.<br />
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Treue wird belohnt!<br />
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2) Jahrgang 2011 der HAUS & GARTEN TEST beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2010)<br />
3) Jahrgang 2005 der DIGITAL TESTED beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2004)<br />
4) Jahrgang 2006 der HD<strong>TV</strong> beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2005)<br />
5) Jahrgang 2009 des BLU-RAY MAGAZINs beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (5/2008 und 6/2008)<br />
6) Jahrgang 2010 der SATELLIT EMPFANG+TECHNIK beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (1/2009 und 2/2009)<br />
Bilder: Auerbach Verlag, © Alberto Masnovo - Fotolia.com
6<br />
Inhalt<br />
21 Mega-Vergleichstest<br />
Noch nie haben wir in einem Heft so viele Geräte untereinander verglichen. Insgesamt 18 <strong>Linux</strong>-Receiver mit Enigma2-<br />
Betriebssystem treten in drei Klassen gegeneinander an – überzeugen konnten alle Geräte<br />
60 Hybrides <strong>Linux</strong>-<strong>TV</strong><br />
Schon lange beherrschen <strong>Linux</strong>-Receiver <strong>das</strong><br />
Streaming über <strong>das</strong> Netzwerk und erlauben fernsehen<br />
ohne Antennenkabel. Wir zeigen Ihnen, wie auch Sie<br />
mit dem Plugin „Partnerbox“ hybrid fernsehen können<br />
<strong>Linux</strong>-<strong>Sonderheft</strong> 2014<br />
93 Antenne einrichten mit E2<br />
Nicht immer ist zur Einrichtung einer Satellitenschüssel<br />
teures Messequipment notwendig. Mit Smartphone<br />
und einem richtig eingerichteten <strong>Linux</strong>-Receiver ist <strong>das</strong><br />
auch ohne großen Aufwand über Enigma2 möglich<br />
Testgeräte<br />
22 GIGABLUE HD QUAD PLUS<br />
24 VU+ DUO²<br />
26 XTREND ET 10000<br />
32 ATEMIO AM 5200 HD<br />
34 DCUBE R2<br />
36 EDISION OPTIMUS OS2<br />
38 GIGABLUE HD 800 UE PLUS<br />
40 DREAMBOX 7020HD V2<br />
42 SOGNO HD 8800 TWIN<br />
44 UNIBOX HD2<br />
46 VU+ SOLO²<br />
51 AXAS E3HD<br />
52 DREAMBOX 800HD<br />
53 OPTICUM AX ODIN<br />
54 OCTAGON SF 8<br />
55 EDISION OPTIMUS OS1<br />
56 XTREND ET4000<br />
57 TELESTAR STARSAT LX<br />
Aktuell Kompakt<br />
8 BBC mietet neuen Transponderfür<br />
Zusatzdienste | Neues <strong>Linux</strong>-<br />
Multiroom-System von Gigablue |<br />
Dreambox DM 7080 angekündigt<br />
9 Prismcube Jet bringt schnellsten<br />
<strong>Digital</strong>receiver der Welt | Viacom<br />
stellt Senderangebot um | Inzwischen<br />
28 Prozent HD-Anteil über<br />
Satellit | Atemio TitanMote für<br />
iOS | ZDF: neues Hbb<strong>TV</strong>-Angebot<br />
10 Erster Smart <strong>TV</strong> mit Tizen | Mehr<br />
HD bei Netcologne | Grünes Licht<br />
für DVB-T2 | Telekom setzt auf<br />
<strong>Linux</strong> | Twin-Tuner-PVR mit<br />
Enigma2 von Venton<br />
Wissen Grundlagen<br />
14 Warum <strong>Linux</strong>? Das bringt Enigma2<br />
& Co. auf <strong>Digital</strong>receivern<br />
18 Ehrenamtlichs Programmierprojekt<br />
OpenA<strong>TV</strong> vorgestellt<br />
Produkte Kaufberatung<br />
21 <strong>Duell</strong> der Giganten – <strong>Linux</strong>-<br />
Flaggschiffe im Vergleichstest<br />
30 PVR-Alleskönner mit Twin-Tuner<br />
getestet<br />
50 Preiswerte Einstiegsreceiver mit<br />
Enigma2-Betriebssystem<br />
Service Praxis<br />
60 Hybrides <strong>Fernsehen</strong> mit Partnerbox<br />
62 Individuelle Menüdesigns dank<br />
<strong>Linux</strong>-Skin-Vielfalt<br />
66 Die besten Erweiterungen für<br />
Enigma2 vorgestellt<br />
70 Firmwareupdate leicht gemacht –<br />
so aktualisieren Sie Ihr <strong>Linux</strong>-System<br />
73 Workshop: Tunerwechsel<br />
beim VUDuo²<br />
76 <strong>TV</strong>-Empfang via Internet<br />
80 Mediatheken unter <strong>Linux</strong> nutzen<br />
83 Receiversteuerung über<br />
<strong>das</strong> Webinterface<br />
87 Sat>IP von Astra mit<br />
<strong>Linux</strong>-Receivern nutzen<br />
90 Streaming auf iPad & Co.<br />
93 Satellitenanlage mit Enigma2 und<br />
Smartphone einmessen<br />
1.2014<br />
Bilder Inhalt: © HaywireMedia - Fotolia.com, © kantver - Fotolia.com, Auerbach Verlag, Panasonic<br />
Bilder Titel: Auerbach Verlag, Auerbach Verlag/Thomas Riegler, Panasonic<br />
00 Titelthemen
Redaktionsschluss: 20. Juni 2014<br />
Standards<br />
5 Editorial<br />
6 Inhalt<br />
96 Fachhändlerverzeichnis<br />
98 DF-Leben<br />
98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
62 Designwechsel leicht gemacht<br />
Dank der nützlichen Skinverwaltung können Sie <strong>das</strong> Aussehen ihres <strong>Digital</strong>receivers individuell selber<br />
bestimmen. Doch die Auswahl ist groß – daher haben wir für Sie die interessantesten Skins herausgesucht<br />
und zeigen die Vorteile ausgewählter Designs<br />
73 Tunerwechsel beim VU+ Duo²<br />
Geräte mit Wechseltuner sind eine praktische Sache: In wenigen Schritten kann so beispielsweise ein Sat-<br />
Receiver zum Kabelempfänger werden. Wir zeigen Ihnen in unserem Workshop am Beispiel des VU+ Duo²,<br />
wie schnell und einfach der Tunerwechsel ist<br />
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8<br />
Aktuell Kompakt<br />
Webtipp<br />
wiki.opena.tv<br />
Open A<strong>TV</strong> Wiki<br />
Als Einsteiger kann man sich in der <strong>Linux</strong>-<br />
Welt schnell überfordert fühlen. Doch im<br />
Internet finden sich mittlerweile zahlreiche<br />
Support-Seiten und -Foren, in denen Nutzer<br />
und Experten hilfreiche Tipps für die Einrichtung<br />
und Erweiterung des Receivers geben.<br />
<strong>Wer</strong> sich etwa für Open A<strong>TV</strong> als Nutzeroberfläche<br />
seiner Box entscheidet, findet im<br />
Open A<strong>TV</strong> Wiki ein umfangreiches Lexikon.<br />
Gigablue bringt neue IP Box heraus<br />
Neues <strong>Linux</strong>-Multiroom-System<br />
Nachdem Gigablue erst in den vergangenen<br />
Monaten mit dem 800 SE Plus, dem 800<br />
UE Plus und dem HD Quad Plus nahezu<br />
sein komplettes Portfolio an <strong>Digital</strong>receivern<br />
aktualisiert hat, steht in den kommenden<br />
Monaten eine echte Neuerung im Bereich<br />
der <strong>Linux</strong>-Set-Top-Boxen ins Haus. Anders<br />
als normale Receiver verfügt die IP Box nicht<br />
über eigene Tuner zum <strong>TV</strong>-Empfang. Ihre<br />
Signale erhält sie via Streaming von anderen<br />
Gigablue-Receivern, mit denen sie über <strong>das</strong><br />
heimische Netzwerk verbunden ist. Abgesehen<br />
von den fehlenden Tunern soll es sich<br />
bei der IP Box jedoch praktisch um einen<br />
vollwertigen <strong>Linux</strong>-<strong>TV</strong>-Player handeln, der mit<br />
den entsprechenden Images und Plugins<br />
ausgestattet werden kann. Geeignet ist <strong>das</strong><br />
Gerät damit vor allem für Haushalte, in denen<br />
ein zweites <strong>TV</strong>-Gerät mit Signalen versorgt<br />
werden soll ohne <strong>das</strong> im entsprechenden<br />
Raum ein Antennenanschluss vorhanden ist.<br />
Der Empfang erfolgt dann einfach über <strong>das</strong><br />
Streaming von der Server-Box. Doch die IP Box<br />
lohnt sich auch sonst als Alternative zu einem<br />
Zweitreceiver, denn preislich soll sie deutlich<br />
günstiger sein als ein <strong>Linux</strong>-<strong>Digital</strong>receiver der<br />
gleichen Leistungsklasse. Der Prozessor verfügt<br />
über eine Rechenleistung von 751 MHz,<br />
der Arbeitsspeicher liegt bei 512 MB und der<br />
Flash-Speicher bei 128 MB. Neben einem<br />
HDMI-Ausgang verfügt die IP Box unter anderem<br />
auch über einen USB-Anschluss. PS<br />
Für Sie schon vorgestellt:<br />
DF 08/14 https://www.facebook.com/BlurayMag<br />
DF 04/14 http://concert.arte.tv/de<br />
DF 03/14 www.apps.ses.com<br />
DF 02/14 www.prepaid-wiki.de<br />
BBC: Neuer Transponder<br />
Während ARD und ZDF hierzulande<br />
immer wieder in der Kritik stehen,<br />
zu viel Geld für Sportrechte<br />
und Übertragungen auszugeben,<br />
hat sich die britische BBC nun kurzerhand<br />
zusätzliche Satellitenkapazitäten<br />
für die Übertragung von<br />
Sport- und Musikevents auf der<br />
Orbitalposition Astra 28,2 Grad<br />
Ost gesichert. Wie der Satellitenbetreiber<br />
SES mitteilte, soll der<br />
zusätzliche Transponder etwa für<br />
Ausstrahlungen des Wimbledon-<br />
Tennis-Turniers oder auch des Glastonbury<br />
Festival genutzt werden.<br />
Dank der zusätzlichen Kapazitäten<br />
ist die BBC in der Lage, mehrere<br />
Optionskanäle in HD und SD<br />
von den Events anzubieten. Diese<br />
sollen neben den Haushalten<br />
mit Satellitendirektempfang auch<br />
den britischen Kabelzuschauern<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Zuschauer können so bei Parallelübertragungen<br />
aus Wimbledon<br />
selbst entscheiden, welches<br />
Match sie im <strong>TV</strong> verfolgen möchten.<br />
Beim Glastonbury Festival<br />
werden Übertragungen von verschiedenen<br />
Bühnen zu sehen sein<br />
und auch bei den Commonwealth<br />
Games sollen verschiedene Feeds<br />
angeboten werden. PS<br />
Dreambox DM 7080 angekündigt<br />
Neue High-End-Dreambox<br />
In den letzten Monaten war es still geworden<br />
um den Set-Top-Box-Entwickler Dream Multimedia<br />
aus Lünen. Ende Mai sorgte jedoch ein<br />
Neues Internet-Video für Aufsehen, <strong>das</strong> sich<br />
in Technik-Foren rasend schnell verbreitet<br />
und welches angeblich ein neu entwickeltes<br />
Dreambox-Modell mit der Bezeichnung 7080<br />
zeigt. Zu sehen ist darin nur eine „nackte“<br />
Box ohne Gehäuse, die sich offenbar noch<br />
im Entwicklungsstadium befindet. Neben<br />
dem Gerät werden dabei einige technische<br />
Informationen eigeblendet. So soll die neue<br />
Dreambox über einen 7000-DMIPS-Prozessor<br />
verfügen, der wohl leistungstechnisch allen<br />
derzeit in <strong>Digital</strong>receivern verwendeten Recheneinheiten<br />
überlegen sein dürfte. Die<br />
Bootzeit des Gerätes liegt laut des Videos<br />
zumindest lediglich bei rund 20 Sekunden.<br />
Weiterhin soll die Box über Gigabit-Ethernet,<br />
eine SATA3-Schnittstelle, HDMI 1.4 und USB<br />
3.0 verfügen. Als Betriebssystem arbeitet<br />
<strong>das</strong> gute alte Enigma2. Natürlich stellte sich<br />
sofort die Frage, ob es sich bei dem im Video<br />
gezeigten Gerät wirklich um eine neue<br />
Dreambox handelt oder lediglich um eine<br />
Ente. Wie DIGITAL FERNSEHEN von Dream<br />
Property erfahren konnte, handelt es sich bei<br />
dem Gerät tatsächlich um eine neue Dreambox,<br />
die derzeit allerdings – wie <strong>das</strong> Video<br />
auch nahelegt – noch in Entwicklung ist. Das<br />
Video selbst sei von einem der Entwickler<br />
erstellt worden, die an dem Board arbeiten.<br />
Es handelt sich demnach nicht um offizielles<br />
Material von Dream. Was weitere Details über<br />
die neue Box angeht, hält man sich jedoch<br />
noch bedeckt. Daher bleibt zunächst unklar,<br />
wie die technischen Daten der Box letztlich<br />
genau aussehen werden. Auch zum Release<br />
und zum anvisierten Preis sind bislang keine<br />
Informationen bekannt. Klar ist nur: Es<br />
kommt eine neue Deambox<br />
PS<br />
IBildquellen: Abcom, Auerbach Verlag, Dream Property, Impex Sat, Viacom, XBMC, Youtube<br />
1.2014
9<br />
Prismcube Jet kommt mit neuartigem Designkonzept<br />
Der schnellste <strong>Digital</strong>receiver der Welt<br />
Auf der Anga Com 2014 zeigte Marusys<br />
erstmals den neuen <strong>Digital</strong>receiver Prismcube<br />
Jet. Dieser ist auf den ersten Blick<br />
lediglich ein kleiner schwarzer Kasten,<br />
der abgesehen von einem Logo keinerlei<br />
Auffälligkeiten aufweist. An der Rückseite<br />
befindet sich ein LNB-Eingang, wobei<br />
<strong>das</strong> Gerät jedoch über einen Plug-and-Play-<br />
Tuner verfügt und so auf Wunsch auch ein<br />
Sat-Twin-Tuner oder ein Tuner für DVB-C<br />
und DVB-T installiert werden könnte. Vorhanden<br />
ist weiterhin ein Gigabit-Ethernet-<br />
Eingang, ein HDMI-Ausgang, ein optischer<br />
Ausgang, zwei USB-Ports und ein Schlitz<br />
für Micro-SD-Karten. Auch ein Kartenleser<br />
Viacom stellt Senderangebot um<br />
VIVA nur noch halbtags<br />
Grundlegende Änderungen stehen in den<br />
kommenden Monaten bei Viacom an. Der<br />
<strong>TV</strong>-Veranstalter, der unter anderem die Sender<br />
M<strong>TV</strong>, VIVA und Nickelodeon betreibt,<br />
krempelt sein Portfolio in Free- und Pay-<strong>TV</strong><br />
grundlegend um. Die deutlichste Veränderung<br />
soll es dabei für die beiden Sender Nickelodeon<br />
und VIVA geben. Ersterer teilt sich<br />
derzeit einen Sendeplatz mit dem Sender<br />
Comedy Central und sendet dort täglich von<br />
5.45 bis 20.15 Uhr – also im Timesharing-<br />
Verfahren. Diese Position soll er jedoch mit<br />
VIVA tauschen. Somit wird Nickelodeon zum<br />
24-Stunden-Sender aufgewertet, während<br />
VIVA künftig nur noch halbtags (6 bis 17<br />
Uhr) im Timesharing senden soll. Tatsächlich<br />
kommt diese Entwicklung einer massiven<br />
Degradierung von VIVA gleich, während man<br />
mit Nickelodeon offenbar auf den Erfolg<br />
des neuen Disney Channel im Free-<strong>TV</strong> reagieren<br />
möchte. Das neue Abendprogramm,<br />
<strong>das</strong> Nickelodeon durch den Ausbau zum<br />
24-Stunden-Sender erhalten wird, soll dabei<br />
aber eine ältere Zielgruppe ansprechen als<br />
<strong>das</strong> Tagesprogramm. „In den Abend gehen<br />
wir künftig anders als der Wettbewerb nicht<br />
mit Familienprogramm. Wir sprechen auch<br />
ist vorhanden. Überzeugen soll die kleine<br />
Box vor allem mit ihren inneren <strong>Wer</strong>ten.<br />
So arbeitet als Antrieb ein 5000-DMIPS-<br />
Prozessor mit 2,0 GHz. Laut Hersteller soll<br />
es sich dabei um den derzeit schnellsten<br />
Prozessor einer auf dem Markt befindlichen<br />
Set-Top-Box handeln. Der Arbeitsspeicher<br />
liegt bei 512 MB Ram und der<br />
Flash-Speicher beträgt 1 GB. Wie schon der<br />
Vorgänger arbeitet auch der Jet mit dem<br />
XBMC-Betriebsystem und bietet zahlreiche<br />
Media-Anwendungen. Gespeichert werden<br />
aufgezeichnete Sendungen auf Wunsch direkt<br />
auf einem NAS-Laufwerk. Zusätzliche<br />
Funktionen erhält der Jet dank seiner Part-<br />
nerbox, die schlicht auf den Namen<br />
Plug<br />
hört. Plug ist optional erhältlich<br />
und kann einfach auf<br />
Jet aufgesteckt werden. PS<br />
am Abend die Kids an. Dabei werden wir mit<br />
der Programmierung den Bettgehzeiten der<br />
Kinder und Jugendlichen folgen. Mit jeder<br />
Stunde werden wir also immer älter und<br />
sprechen immer mehr Teenager oder sogar<br />
Twens an“, erklärte Viacoms Nordeuropa-<br />
Chef Magnus Kastner in einem Interview<br />
mit dem Magazin „<strong>Wer</strong>ben & Verkaufen“.<br />
Sogar eine Umbenennung der abendlichen<br />
Sendeschiene ist dabei denkbar. „Daher<br />
überlegen wir, ob wir diese abendliche Zeitschiene<br />
nicht auch neu benennen“, erklärt<br />
der Viacom–Chef. Man wolle der Kernmarke<br />
Nickelodeon treu bleiben, denke jedoch über<br />
eine Submarke nach. Eine Änderung soll es<br />
auch bei M<strong>TV</strong> geben. Der Kanal, der erst<br />
Anfang des Jahres auch hochauflösend über<br />
Satellit gestartet war, soll künftig nur noch in<br />
HD angeboten werden. Bislang ist der hochauflösende<br />
Ableger des Senders lediglich<br />
über die Entertain-Plattform der Deutschen<br />
Telekom und die Satellitenplattform von Sky<br />
zu empfangen. Die SD-Version ist hingegen<br />
auch bei verschiedenen Kabelnetzbetreibern<br />
über Pay-<strong>TV</strong>-Pakete erhältlich. Denkbar ist<br />
also, <strong>das</strong>s diese dann auch dort gegen den<br />
HD-Kanal ausgetauscht wird.<br />
PS<br />
28 Prozent HD über Satellit<br />
Der Anteil an hochauflösenden<br />
Sendern über Satellit ist in den<br />
wenigen Jahren seit der Einführung<br />
der höheren Bildauflösungen<br />
bereits relativ hoch. Dies geht<br />
aus der siebten Marktanalyse<br />
„Global Direct-to-Home Markets“<br />
des Analyseunternehmens North<br />
Star Research hervor. Demnach<br />
betrug der Anteil an HD-Sendern,<br />
also Kanälen in den Auflösungen<br />
720p oder 1 080i, über Satellit<br />
Ende 2013 weltweit 28 Prozent.<br />
Die restlichen 72 Prozent verteilten<br />
sich fast vollständig auf Kanäle in<br />
Standard-Qualität. Lediglich 0,04<br />
Prozent entfallen auf 3D-Sender. PS<br />
Atemio TitanMote für iOS<br />
Atemio veröffentlicht nach der<br />
Android-App tiMote nun auch eine<br />
App namens TitanMote für iOS-<br />
Geräte von Apple. Diese bietet<br />
Nutzern von Enigma2-Receivern<br />
eine Alternative zu bekannten<br />
Apps wie Dreamdroid oder VU+<br />
Player und eignet sich damit<br />
natürlich vor allem Für <strong>das</strong> Streaming<br />
von Inhalten direkt auf<br />
Smartphone oder Tablet. Die<br />
TitanMote-App hat jedoch noch<br />
zahlreiche weitere Funktionen und<br />
dient unter anderem als alternative<br />
Fernbedienung für alle Atemio-<br />
TitanNit-Receiver. Neben der Möglichkeit<br />
zur die Aufnahmetimer<br />
zu verwalten, beinhaltet sie auch<br />
einen EPG. Anders als der Name<br />
vermuten lässt, ist die Verwendung<br />
nicht nur auf Receiver der<br />
marke Atemio beschränkt. Der<br />
Download der App im iTunes Store<br />
ist kostenlos. PS<br />
ZDF: Neues Hbb<strong>TV</strong>-Angebot<br />
Das ZDF hat seinem Hbb<strong>TV</strong>-Angebot<br />
ein neues Design verpasst.<br />
Doch nicht nur die Optik wurde<br />
modernisiert, auch die Bedienung<br />
präsentiert sich ab sofort optimiert.<br />
So können die Zuschauer<br />
über eine Navigationsleiste an<br />
der rechten Seite alle Funktionen<br />
über die Pfeiltasten auf der Fernbedienung<br />
ihres Fernsehers oder<br />
Receivers ansteuern. Dabei reicht<br />
es im vertikalen Navigationsmenü<br />
aus, einige Sekunden lang auf<br />
der gewünschten Kategorie zu<br />
verharren, damit diese geöffnet<br />
wird. Innerhalb der Kategorie wird<br />
dann wie gewohnt mit den Pfeiltasten<br />
durch <strong>das</strong> horizontale Menü<br />
navigiert. PS<br />
www.digitalfernsehen.de
10<br />
Aktuell Kompakt<br />
Erster Smart <strong>TV</strong> mit Tizen<br />
Bei Samsung findet man in der<br />
Entwicklungsabteilung offenbar<br />
mehr und mehr Gefallen am <strong>Linux</strong>basierten<br />
Betriebssystem Tizen.<br />
Neben einem Smartphone mit dem<br />
unabhängigen System arbeitet der<br />
Hersteller laut Informationen auf<br />
seiner Entwicklerseite aktuell auch<br />
an einer Version der Software für<br />
Smart <strong>TV</strong>s. Von Tizen erhofft sich<br />
Samsung unter anderem mehr<br />
Unabhängigkeit von Googles<br />
Betriebssystem Android im Smartphone-Bereich.<br />
Derzeit ist allerdings<br />
noch unklar, wann die ersten<br />
<strong>TV</strong>-Geräte mit dem Betriebssystem<br />
auf den Markt kommen werden. PS<br />
Mehr HD bei Netcologne<br />
Netcologne speist seit neuestem<br />
auch die drei Spartenkanäle<br />
der ARD, Einsfestival, Einsplus<br />
und Tagesschau24, in hochauflösender<br />
Qualität in seine Netze<br />
ein. Die Sender sind dabei unverschlüsselt<br />
zu empfangen. Netcologne<br />
ist nach eigenen Angaben<br />
einer der ersten größeren Kabelnetzbetreiber,<br />
der <strong>das</strong> komplette<br />
Angebot der Öffentlich-Rechtlichen<br />
Anstalten in HD-Qualität verbreitet.<br />
Um die Sender zu empfangen, ist<br />
eventuell ein neuer Suchlauf am<br />
Empfangsgerät nötig. PS<br />
Grünes Licht für DVB-T2<br />
Die Experten der Koalitionsfraktionen<br />
im Bundestag haben sich<br />
in einem gemeinsamen Antrag<br />
zum Breitbandausbau geeinigt.<br />
Die Einführung des neuen terrestrischen<br />
<strong>TV</strong>-Übertragungsstandards<br />
DVB-T2 soll in Deutschland<br />
Mitte 2016 starten, wie schon<br />
Anfang Juni die führenden Sendergruppen<br />
ARD, ZDF, RTL und<br />
ProSiebenSat.1 gemeinsam mit<br />
dem Privatsenderverband VPRT,<br />
dem Sendenetzbetreiber Media<br />
Broadcast und den Landesmedienanstalten<br />
beschlossen. Um<br />
ganz Deutschland bis 2018 mit<br />
schnellem Internet (50 Mbits/s)<br />
zu versorgen, werden bisherige<br />
DVB-T-Frequenzen in zwei Jahren<br />
für mobile Breitbandanschlüsse<br />
genutzt. Millionen<br />
Alt-Geräte-Besitzer<br />
müssen sich wegen<br />
des Frequenzwechsels<br />
zu DVB-T2<br />
dann einen neuen<br />
Decoder kaufen. FP<br />
Neue Entertain-Boxen auf <strong>Linux</strong>-Plattform<br />
Telekom setzt auf <strong>Linux</strong><br />
Die Strategie der Telekom „TD18“ im Hinblick<br />
auf <strong>das</strong> Jahr 2018 war vor wenigen<br />
Wochen <strong>das</strong> Kernthema bei einer Veranstaltung<br />
bei der Telekom Deutschland in<br />
Bonn. Dabei erklärte Vorstand Niek van<br />
Damme erstmalig, <strong>das</strong>s es einen Wechsel<br />
der bisherigen Microsoft-Technologie der<br />
Entertain-Boxen hin zu einer <strong>Linux</strong>-Plattform<br />
geben wird. Welchen Industriepartner man<br />
nun für neue Boxen habe, wollte und durfte<br />
der Vorstand dabei allerdings noch nicht<br />
mitteilen. Auf Nachfrage teilte van Damme<br />
mit, <strong>das</strong>s Entertain-Boxen der ersten Generation<br />
dann ausgetauscht werden müssten,<br />
aber bis dahin verginge ja auch noch viel<br />
Zeit. Momentan würde geprüft, wie viele<br />
existierende und angeschlossene Boxen es<br />
betrifft. Ziel sei es, den Kunden „schneller<br />
Venton Unibox HD Eco+ im Anmarsch<br />
Twin-Tuner-PVR mit Enigma2<br />
Venton erweitert sein Portfolio an <strong>Digital</strong>receivern<br />
mit Enigma2-Betriebssystem. Ab Mitte<br />
Juli soll die neue Unibox HD Eco+ erhältlich<br />
sein. Diese ist mit einem Twin-Tuner bestückt,<br />
der je nach Einsatzmögöichkeit per Plug-and-<br />
Play-System gewechelt werden kann. Neben<br />
einem Doppeltuner für DVB-S2 sollen zum<br />
Marktstart auch ein Zweifachtuner für Kabel<br />
und Antenne sowie ein Hybrid-Tuner für alle<br />
Empfangswege bereitstehen. Angetrieben<br />
wird die Box von einem 400-MHz-Prozessor<br />
von Broadcom. Der Flash-Speicher beträgt<br />
1 GB, der Arbeitsspeicher liegt bei 512 MB.<br />
Die Box verfügt über einen Kartenleser und<br />
neue Dienste anbieten“ zu können. „Ich<br />
werde Ihnen heute kein konkretes Datum<br />
nennen“, äußerte der Telekom-Vorstand<br />
schmunzelnd. Die <strong>TV</strong>-Ambitionen des Bonner<br />
Unternehmens sind ambitioniert: Mehr<br />
als 100 HD-Programme und fünf Millionen<br />
Kunden habe man sich als Ziel gesteckt.<br />
„Wir wollen die Nummer Eins bei Wachstum<br />
im <strong>TV</strong>-Markt bleiben. Hier sind wir auf<br />
einem guten Weg. In Deutschland konkurrieren<br />
drei weitere <strong>TV</strong>-Verbreitungswege<br />
mit unserem IP<strong>TV</strong>-Angebot: Sat, Kabel und<br />
DVB-T. Mit unseren mehr als zwei Millionen<br />
<strong>TV</strong>-Kunden sind wir auf dem besten Weg,<br />
DVB-T von Platz drei zu verdrängen. Das ist<br />
eine gute Botschaft“, so van Damme weiter.<br />
Dennoch blieben die fünf Millionen Kunden<br />
ein „ambitioniertes Ziel“.<br />
TH/PS<br />
ein Common Interface. Ans Internet wird der<br />
Receiver über LAN angeschlossen. Für den<br />
Anschluss weiterer Geräte stehen zwei USB-<br />
Ports zur Verfügung. Für all diejenigen, die<br />
gern Sendungen aufzeichnen, dürfte zudem<br />
die Möglichkeit interessant sein, eine Festplatte<br />
in <strong>das</strong> Gerät einzubauen. Im Lieferumfang<br />
der Box ist ein WLAN-Stick enthalten.<br />
Dieser wird in einen der USB-Ports gesteckt<br />
und ermöglicht so den Zugang zum Internet<br />
auch ohne Kabel. Der Einstiegspreis für die<br />
Unibox HD Eco+ soll laut Hersteller bei 169<br />
Euro (UVP) liegen. Je nach Tuner-Ausstattung<br />
kann dieser jedoch variieren.<br />
PS<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Deutsche Telekom, Open A<strong>TV</strong> Wiki<br />
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Jetzt zum Satellitenempfang wechseln und Geld sparen<br />
Erfolgsgeschichte 25 Jahre Sat-<strong>TV</strong><br />
Als Jean Pütz vor nunmehr 25 Jahren in seiner legendären „Hobbythek“ dem damals noch völlig unbedarften Zuschauer mit<br />
reichlich Vergleichen und Symbolik die Theorie von Satelliten-Direktempfang erklärte, konnte sich kaum jemand vorstellen,<br />
welchen Siegeszug der <strong>TV</strong>-Empfang aus dem Orbit hinlegen würde. Schließlich steckte die Technologie damals noch in den<br />
Kinderschuhen und nur wenige <strong>TV</strong>-Programme wie der britische Sender Sky Channel waren damals überhaupt empfangbar...<br />
Inzwischen hat Satellitenfernsehen<br />
längst den Durchbruch in Deutschland<br />
geschafft. Dazu beigetragen hat<br />
in erster Linie <strong>das</strong> Astra-Satellitensystem,<br />
welches dem <strong>TV</strong>-Zuschauer bestens bedient<br />
und für die Zuschauer ohne monatliche<br />
Kosten <strong>TV</strong>- und Radiosignale bereitstellt.<br />
Von 38,46 Millionen Haushalten in<br />
Deutschland, die einen Fernsehanschluss<br />
besitzen, beziehen 18,07 Millionen ihre<br />
<strong>TV</strong>-Signale über eine Satellitenschüssel.<br />
Diese 47 Prozent der Zuschauer machen<br />
schon heute alles richtig.<br />
Bares Geld sparen<br />
<strong>Wer</strong> auf den Satellitendirektempfang via<br />
Astra setzt, kann nicht nur aus der größten<br />
angeboten Kanalvielfalt unter den Übertragungswegen<br />
wählen, nein er spart auch<br />
jeden Monat bares Geld. Im Gegensatz<br />
zu Kabel-<strong>TV</strong> ist <strong>das</strong> Satellitenfernsehen<br />
ohne Vertragsbindung nutzbar. Im über<br />
die Internetseite www.tv-spar-rechner.de<br />
zugänglichen nützlichen Tool kann jeder<br />
Interessent selbstständig nachprüfen wie<br />
schnell sich die Investitionskosten bei ihm<br />
rentieren. Für den Satelliten-Direktempfang<br />
belaufen sich diese dabei auf die<br />
Anschaffung einer Satelliten-Empfangsanlage,<br />
deren Installation – sofern sich dies<br />
der Interessent nicht selbst zutraut – und<br />
die Anschaffung des Empfangsgerätes. Da<br />
moderne Fernseher in der Regel bereits<br />
über die Tuner-Technologie verfügen, entfällt<br />
der letzte Punkt nicht selten. Hinzu<br />
kommt, <strong>das</strong>s Empfangshardware in Form<br />
des Receivers auch bei vielen Kabelnetzprovidern<br />
eigenständig erworben werden<br />
muss. Die eigentlichen Anschaffungskosten<br />
sind somit nur für die Empfangsanlage<br />
zu tätigen. Je nachdem wie viele Geräte<br />
damit betrieben werden sollen, muss mit<br />
Ausgaben zwischen 50 und 150 Euro gerechnet<br />
werden. Hinzu kommen eventuelle<br />
Installationskosten wenn die Antenne vom<br />
Fachmann aufgestellt werden soll. Diese<br />
liegen in der Regel bei 100 Euro für eine<br />
Einteilnehmeranlage und um die 200 Euro<br />
für den Mehrteilnehmerempfang. Bedenkt<br />
man, <strong>das</strong>s nicht selten die Kabelgebühren,<br />
die monatlich entrichtet werden müssen,<br />
zwischen 15 und 20 Euro liegen, wird klar,<br />
<strong>das</strong>s sich der Sat-Empfang spätestens<br />
nach eineinhalb Jahren in den meisten<br />
Fällen bezahlt macht.<br />
Breites Angebot<br />
<strong>Wer</strong> auf Sat-Empfang setzt hat allerdings<br />
noch wesentlich mehr Vorteile als den günstigen<br />
Preis. Auch die Kanalvielfalt ist deutlich<br />
größer als in den Kabelnetzen. Allein<br />
über die Astra-Position 19,2 Grad Ost sind<br />
aktuell rund 300 deutschsprachige frei<br />
empfangbare Programme nutzbar. Hinzu<br />
kommt eine breite Vielfalt fremdsprachiger<br />
Kanäle, die es in den meisten Kabelnetzen<br />
Bilder: © markus_marb - Fotolia.com, © @nt - Fotolia.com, Astra, Auerbach Verlag
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nur gegen einen zusätzlichen monatlichen<br />
Obolus gibt. Auch dem terrestrischen <strong>Digital</strong>empfang<br />
ist der Satellit deutlich überlegen,<br />
den über 95 Prozent der öffentlich<br />
rechtlichen Programme werden über Satellit<br />
in HD<strong>TV</strong> ausgestrahlt, während diese via<br />
DVB-T nur in digitaler Standardqualität zu<br />
sehen sind. Zugänge zu Pay-<strong>TV</strong> und einer<br />
breiten Vielfalt an HD<strong>TV</strong>-Sendern komplettieren<br />
<strong>das</strong> Angebot des Satelliten.<br />
Beste Bildqualität<br />
Überzeugen kann der Satellitendirektempfang<br />
auch immer wieder bei der übertragenen<br />
Bildqualität. Via Satellit bekommt<br />
der Zuschauer derzeit 30 frei empfangbare<br />
HD-Sender in brillanter Qualität bereitgestellt.<br />
<strong>Wer</strong> attraktive Free-<strong>TV</strong>-Sender in brillanter<br />
HD-Qualität genießen möchte, kann<br />
dies ebenfalls über Astra tun. Das Angebot<br />
von HD+ umfasst derzeit 20 Sender für<br />
nur umgerechnet 5 Euro pro Monat, die<br />
ersten sechs Monate sind gratis. Wem dies<br />
nicht genug ist, der bekommt beim Pay-<strong>TV</strong>-<br />
Anbieter Sky über 35 weitere Kanäle in HD<br />
bereitgestellt. Vor allem bei den Sportkanälen<br />
ist der Satelliten-<strong>TV</strong>-Nutzer klar im<br />
Vorteil, denn Bundesliga, Formel 1 und Co.<br />
gibt es in vielen Kabelnetzen nur begrenzt<br />
im hochauflösenden Modus zu sehen.<br />
Zusatzdienste<br />
Ein weiterer großer Vorteil des Astra-Satellitensystems<br />
auf 19,2 Grad Ost ist die<br />
uneingeschränkte Weitergabe der vom<br />
<strong>TV</strong>-Anbieter bereitgestellten Signale. So<br />
bekommen Satellitenzuschauer <strong>das</strong> volle<br />
vom Sender angebotene Spektrum übertragen.<br />
Natürlich trifft <strong>das</strong> auch für den<br />
Programmführer zu, welcher in standardmäßig<br />
ein bis zu vier Wochen im Voraus bei<br />
den Satellitenkanälen bereitgestellt wird.<br />
Auch wenn der Satellitendirektempfang<br />
schon heute breit aufgestellt ist, ruht sich<br />
Astra nicht auf den Lorbeeren aus. Das<br />
Thema Ultra HD wird schon heute auf den<br />
Satellitenzuschauer jubeln zuerst<br />
Technisch bedingt kommen die Bilder der <strong>TV</strong>-Stationen je nach Übertragungsweg mit Verzögerung in die Haushalte. Aktuell<br />
haben dabei die Satellitenzuschauer die Nase vorn, denn bei Ihnen kommt <strong>das</strong> Bild am schnellsten auf den Fernseher<br />
Satelliten auf 19,2 Grad Ost getestet. Erste<br />
Live-Übertragungen zeigten eindrucksvoll,<br />
<strong>das</strong>s Astra auch bei Ultra HD wieder die<br />
Nase vorne hat – was übrigens auch für die<br />
SES Platform Services gilt. Die Astra-Schwester<br />
hat die Signale live und in Echtzeit mit<br />
dem neuen Kompressionsstandard HEVC<br />
kodiert und mit einer Bildwiederholungsrate<br />
von 50 Bildern in der Sekunde zum<br />
Astra Satelliten gebracht. Auch den Trend<br />
zur Heimvernetzung und Verteilung von<br />
Fernsehsignalen im ganzen Haus hatte Astra<br />
frühzeitig auf dem Radar. Das zeigt der<br />
2012 eingeführte offene Standard SAT-IP.<br />
Damit lassen sich Satellitensignale bequem<br />
aufs Smartphone, Tablett PCs oder<br />
<strong>TV</strong>-Gerätes streamen.<br />
Eher jubeln<br />
Satellitenzuschauer bleiben sprichwörtlich<br />
am Ball. Denn derzeit kommen die<br />
<strong>TV</strong>-Signal am schnellsten über Satellit in<br />
die Haushalte, während bei DVB-T und<br />
Kabelempfang eine Verzögerung von bis zu<br />
10 Sekunden im Vergleich zum digitalen<br />
Satellitenempfang messbar ist. Im Falle<br />
des Empfangs über <strong>das</strong> Internet via Web-<br />
<strong>TV</strong> kann sogar fast eine Minute vergehen,<br />
eher der Ball im Tor ist. Das ist natürlich<br />
vor allem bei Übertragungen von Live-<br />
Bildern wie aktuell bei der FIFA-Fußballweltmeisterschaft<br />
in Brasilien wichtig, denn<br />
<strong>das</strong> Tor der eigenen Mannschaft sehen die<br />
Satellitenzuschauer zuerst.<br />
Wechsel lohnt sich<br />
In den kommenden Monaten werden wir Ihnen<br />
an dieser Stelle aufzeigen, wie einfach<br />
auch Sie weg vom Kabel- oder terrestrischen<br />
Empfang hin zum Sat-Empfang kommen.<br />
In interessanten Workshops erfahren<br />
Sie, wie leicht heutzutage eine Sat-Antenne<br />
aufzubauen ist und warum diese wahre<br />
Hingucker sein können. 3<br />
Sat-Antennen haben sich den vergangen 25 Jahren deutlich gewandelt, waren sie Ende der neunzehnhundertachziger noch riesig und trist, wirken sie heute schick, unauffällig und sind auch in<br />
speziellen Formen, etwa als Flachantenne verfügbar
14 Wissen Grundlagen<br />
Enigma2 im Trend<br />
Das bringt <strong>Linux</strong><br />
Lange galt die Dreambox als Vorzeigereceiver im Bereich der <strong>Digital</strong>empfänger<br />
und wurde zu Recht als Eier legende Wollmilchsau bezeichnet. Inzwischen hat<br />
Enigma2 aber auch in zahlreichen weiteren Geräten Einzug gehalten. Doch was<br />
bringt <strong>das</strong> Wunderbetriebssystem eigentlich?<br />
Stellen Sie sich vor, Sie erwerben eine<br />
Mikrowelle. Was kann man damit<br />
machen? Selbstverständlich Essen<br />
schnell und effizient erwärmen ... Aber<br />
plötzlich gibt es im Internet eine Fangemeinde,<br />
die an der Firmware des Gerätes<br />
herumschraubt und -bastelt, bis es plötzlich<br />
möglich wird, <strong>das</strong> Gerät entgegen<br />
der Betriebsanleitung auch als Grill oder<br />
gar GSM-Störsender zu betreiben. Wieder<br />
andere Bastler entwickeln Plug-ins,<br />
Glossar<br />
CA-Modul (CAM):<br />
Kurz für Conditional Access Modul; ermöglicht die Freischaltung von<br />
verschlüsselten Programmangeboten.<br />
Emulation:<br />
Eine nicht lizenzierte Software simuliert ein offizielles Verschlüsselungssystem.<br />
Es gibt zwar einige wenige legale Emulatoren, die meisten<br />
sind aber illegal.<br />
Flashen:<br />
Austausch des Betriebssystems, <strong>das</strong> im Gerät gespeichert ist.<br />
Die dazu notwendige Neuprogrammierung der Speicherbausteine<br />
(Eeproms) wird als Flashen bezeichnet.<br />
Softcam:<br />
Hier emuliert ein Programm die Funktionen eines CA-Moduls und<br />
ermöglicht so die Entschlüsselung von Programmen auch in dafür<br />
nicht lizenzierten Geräten. Da dazu meist aus der Originalfirmware<br />
geschützte Inhalte ausgelesen und verarbeitet wurden, handelt es<br />
sich bei praktisch allen Softcams um illegale Programme.<br />
um mit lustigen Animationen auf dem<br />
Display die Wartezeit zu verkürzen. Zugegeben,<br />
der Vergleich hinkt ein wenig.<br />
Dennoch spielt es sich im Markt mit vielen<br />
<strong>Digital</strong>receivern im Großen und Ganzen<br />
genau so ab.<br />
Auf die Firmware kommt es an<br />
Prinzipiell ist jeder moderne Receiver<br />
mit einem Mikroprozessor und Arbeitsspeicher<br />
ausgerüstet und funktioniert<br />
wie ein ganz normaler PC. Wie<br />
auch beim Computer erwacht dieser<br />
erst durch <strong>das</strong> Betriebssystem zum Leben.<br />
Und ebenjenes Betriebs system –<br />
auch Firmware genannt – ist der Drehund<br />
Angelpunkt für den Einsatz von <strong>Linux</strong>.<br />
Findige Bastler fanden nämlich schon<br />
früh heraus, <strong>das</strong>s die Architektur einiger<br />
Geräte prinzipiell zum Betrieb mit <strong>Linux</strong><br />
geeignet ist oder sogar ein auf <strong>Linux</strong> basierendes<br />
Betriebssystem vom Hersteller<br />
verwendet wurde. Dieses „Industrie-<strong>Linux</strong>“<br />
ist in aller Regel kastriert und kaum<br />
erweiterungs fähig. Das Gerät bietet also<br />
erst einmal nur die Funktionen, die vom<br />
Hersteller auch vorgesehen und im Handbuch<br />
beschrieben sind. Um den Funktionsumfang<br />
zu erweitern oder dem Gerät<br />
völlig neue Aufgaben zuzuführen, muss<br />
<strong>das</strong> integrierte Betriebssystem gegen eine<br />
offene <strong>Linux</strong>-Variante getauscht werden.<br />
Dies war nicht immer so einfach wie heutzutage.<br />
Schon in Zeiten der d-box gab es<br />
nichtsdestotrotz erfolgreiche Hacker-Eingriffe,<br />
um <strong>das</strong> Betriebssys tem (in diesem<br />
Fall z. B. gegen Dr. Overflows DVB2000)<br />
zu tauschen und damit den Komfort und<br />
Funktionsumfang deutlich zu erweitern.<br />
Revolution: d-box 2 mit <strong>Linux</strong><br />
Später bei der d-box 2 kam schließlich<br />
die <strong>Linux</strong>-Fangemeinde richtig ins<br />
Schwärmen. Nachdem die Box geknackt<br />
war – also die Möglichkeit geschaffen<br />
wurde, selbst programmierte <strong>Linux</strong>-<br />
Betriebs systeme zu installieren – entwickelte<br />
sich <strong>das</strong> Kultgerät zum Eldorado<br />
für die Szene. Im Wesentlichen wurden<br />
zwei <strong>Linux</strong>-Varianten von zahlreichen<br />
Gruppen unabhängig weiterentwickelt:<br />
Neutrino und Enigma. Bisher kaum vorstellbare<br />
Funktionen waren plötzlich kein<br />
Problem mehr: Netzwerkstreaming, Aufzeichnung<br />
von Sendungen via LAN auf<br />
dem PC, Erweiterung der Box mit internen<br />
Festplatten und Entschlüsselung praktisch<br />
aller damals gängigen Kodierungen<br />
– mit oder ohne gültige Smartcard. Letzteres<br />
driftete freilich in den Bereich des Illegalen<br />
ab, war aber dennoch ein wesentlicher<br />
Faktor für den Siegeszug von <strong>Linux</strong><br />
auf <strong>Digital</strong>receivern. Diese Zeit war auch<br />
die Geburtsstunde der legendären Dreambox<br />
7000 der Firma Dream Multimedia<br />
aus Lünen, die im Jahre 2003 für großes<br />
Aufsehen in der Szene sorgte und die<br />
Messlatte für <strong>Linux</strong>-Geräte ausgesprochen<br />
hoch legte. Sie war <strong>das</strong> erste Gerät<br />
überhaupt, <strong>das</strong> mit einem <strong>Linux</strong>-Betriebssystem<br />
ab <strong>Wer</strong>k aus geliefert wurde.<br />
Eine Netzwerkschnittstelle war genauso<br />
selbstverständlich wie die Möglichkeit,<br />
eine interne Festplatte zu verbauen –<br />
damals eine Revolution.<br />
Die Gegenwart mit Enigma2<br />
Heute – elf Jahre später – hat sich hier<br />
einiges verändert. Die Dreambox ist<br />
schon lange nicht mehr die unangefochtene<br />
Nummer Eins auf dem Thron –<br />
ganz im Gegenteil!<br />
Immer mehr neue Geräte mit mehr oder<br />
weniger vergleichbaren Leistungsdaten<br />
drängen auf den Markt und messen sich<br />
mit dem Vorbild. Nachdem auch auf diesen<br />
Geräten teilweise <strong>das</strong> Dreambox-<br />
Betriebssystem installiert war, kam es<br />
zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit<br />
Dream Multimedia. Der Streit ist inzwischen<br />
beigelegt, aber nicht unbedingt zur<br />
Freude von Dream. Denn nun kann jeder<br />
Hersteller seine Geräte nach Belieben<br />
auch mit Enigma2 ausstatten und auch<br />
entsprechend bewerben. Häufig werden<br />
die Geräte nun mit einer Grundversion von<br />
Bilder: Auerbach Verlag, <strong>Linux</strong>, Stock.xchngw<br />
1.2014
15<br />
iPhone-App<br />
Mit verschiedenen Apps für <strong>das</strong> iPhone gelingt die Steuerung<br />
von E2-Geräten auch aus der Ferne<br />
Enigma2 ausgeliefert. Der Kunde kann<br />
sich dann entscheiden, ob er sich damit<br />
anfreunden kann oder auf eines der zahlreichen<br />
Images im Netz zurückgreift. Das<br />
sind mehr oder weniger professionell gepflegte<br />
Versionen von Enimga2 mit vielen<br />
zusätzlichen Features und vorinstallierten<br />
Erweiterungen. Sogar eigene Teams kümmern<br />
sich um die Erstellung dieser Images<br />
und halten diese auch aktuell. Sehr empfehlenswerte<br />
Versionen sind beispielsweise<br />
diese vom Team OpenA<strong>TV</strong> oder dem<br />
OpenPLI-Team.<br />
Erweiterungsfähig<br />
Die Vorteile von <strong>Linux</strong> und insbesondere<br />
von Enigma2 sind so vielfältig, <strong>das</strong>s<br />
man diese nur schwer in einem Artikel<br />
abschließend beleuchten kann. In erster<br />
Linie ist es die Flexibilität, die ja schon<br />
vom Vorbild Dreambox deutlich unter Beweis<br />
gestellt wurde. So lässt sich der<br />
Funktionsumfang leicht durch Installation<br />
von Plug-ins erweitern. Diese werden<br />
entweder direkt über <strong>das</strong> Internet oder<br />
externe Speichermedien eingespielt und<br />
reichen von kleinen Spielereien bis hin zu<br />
echten Zusatzdiensten wie Webbrowsern,<br />
Messenger-Diensten, Integration von Mediatheken,<br />
alternativen Mediaplayern und<br />
vielen mehr. Die Netzwerkfähigkeit der<br />
Geräte ist ein weiterer Pluspunkt.<br />
Auch die Fernbedienung übernimmt auf Wunsch <strong>das</strong> Smartphone<br />
- mit denselben Funktionen wie <strong>das</strong> Original<br />
fen kann. Durch die große Fangemeinde<br />
im Netz werden dabei <strong>Linux</strong> selbst und<br />
die Plug-ins ständig weiterentwickelt und<br />
von Fehlern befreit. So läuft Enigma2<br />
inzwischen auch auf zahlreichen Alternativboxen<br />
mit teilweise deutlich günstigeren<br />
Einstiegspreisen sehr stabil und<br />
zuverlässig. Ein weiterer Vorteil: Durch die<br />
identische Benutzeroberfläche trotz unterschiedlicher<br />
Hardware können sich Nutzer<br />
schnell an die Bedienung gewöhnen – jedes<br />
Gerät funktioniert gleich.<br />
Restriktionen umgehen<br />
Auch wenn man sich dabei in einer rechtlichen<br />
Grauzone bewegt, so ist es dennoch<br />
ein unschlagbares Argument für <strong>Linux</strong>.<br />
<strong>Wer</strong> die Streitigkeiten um HD Plus und<br />
CI Plus mitverfolgt oder sich über die teilweise<br />
erheblichen Eingriffe der Programmanbieter<br />
in <strong>das</strong> Aufnahmeverhalten des<br />
Nutzers ärgert, kennt die Problematik nur<br />
zur Genüge. Entweder erlauben die Anbieter,<br />
wie im Falle von CI Plus, überhaupt<br />
keine Aufnahmen Ihrer HD-Programme<br />
und schränken Time-Shift teils erheblich<br />
ein oder man kann zwar Programme auf<br />
der Festplatte ablegen, dies aber nur verschlüsselt,<br />
wobei der Programm anbieter<br />
zudem festlegt, in welchem zeitlichen<br />
Rahmen eine Wiedergabe möglich ist.<br />
Kurzum: Die Handlungsfreiheit der Nutzer<br />
wird in großem Maße eingeschränkt. Hier<br />
schafft <strong>Linux</strong> Abhilfe. So können Plug-ins<br />
installiert werden, die beispielsweise den<br />
Betrieb von HD Plus oder Sky mit gültiger<br />
Smartcard ermöglichen. Genaugenommen<br />
handelt es sich bei diesen Plug-ins<br />
um Emulatoren, die die Funktion des erforderlichen<br />
Conditional Access Modules<br />
(CAM) nach ahmen. Das Ergebnis: Sämtliche<br />
Restriktionen bis hin zum Jugendschutz<br />
bei Sky werden ignoriert, womit<br />
auch Aufnahmen und Time-Shift uneingeschränkt<br />
möglich sind. Um es noch einmal<br />
deutlich zu unterstreichen: Es geht hier<br />
nicht um illegales Entschlüsseln der Programme,<br />
sondern lediglich um die Umgehung<br />
der Restriktionen. Dass dies freilich<br />
nicht AGB-konform ist, muss jeder Nutzer<br />
mit sich selbst ausmachen. Abgesehen<br />
von der Legalität ist die Nutzung<br />
solcher Softcams ein eindeutiges<br />
Argument für <strong>Linux</strong>.<br />
Netzwerkintegration<br />
Hier punktet Enigma2 ebenfalls. Nicht nur<br />
die Receiver können über LAN Verbindung<br />
aufnehmen, sondern auch der heimische<br />
PC bleibt in Kontakt mit den <strong>Linux</strong>-Geräten<br />
und erlaubt vielfältige Zugriffe –<br />
beispielsweise über eine Weboberfläche<br />
mit umfangreichen Möglichkeiten: Neben<br />
Timer-Programmierung, Senderwahl und<br />
Be arbeitung der Senderlisten, ist auch<br />
<strong>das</strong> Streaming auf den PC möglich, zu<br />
dem über FTP oder Telnet eine Verbindung<br />
hergestellt werden kann. Aufgenommene<br />
Filme können so auf den Computer übertragen<br />
und dort weiterbearbeitet werden.<br />
Mobile Nutzung<br />
Nicht zuletzt für <strong>das</strong> iPhone gibt es inzwischen<br />
zahlreiche Applikationen, die die<br />
Steuerung der <strong>Linux</strong>-Box auch aus der<br />
Ferne übernehmen. Als Beispiele seien<br />
hier Enigma2Remote, DreamIT oder auch<br />
dreaMote genannt. Unterwegs von einem<br />
tollen Film erfahren, der heute Abend im<br />
<strong>TV</strong> läuft? Kein Problem: Mit der mobilen<br />
Fernbedienung ist der Timer im Nu programmiert<br />
und die Box nimmt <strong>das</strong> ge-<br />
Team-Images<br />
Verschiedene „Teams“ pflegen Images für<br />
Enigma2-Boxen und halten diese aktuell.<br />
So bietet OpenA<strong>TV</strong> beispielsweise tägliche<br />
Online-Updates, die direkt über den Receiver<br />
aktualisiert werden können. Auch OpenPLI bietet<br />
emfpehlenswerte Images für verschiedene Geräte<br />
an. Besitzer von Receivern mit STI-Chipsatz wie<br />
dem Amiko Alien greifen zu den speziell für diese<br />
Geräte verfügbaren Images vom HDMU-Team.<br />
OpenA<strong>TV</strong> Image<br />
www.opena.tv<br />
OpenPLI Image<br />
www.openpli.org<br />
HDMU Image<br />
www.hdmedia-universe.com<br />
Vernetzung<br />
Mehrere Geräte mit Enigma2 lassen sich<br />
problemlos untereinander vernetzen,<br />
so<strong>das</strong>s man überall im Haus auf die<br />
Festplatten der einzelnen Boxen zugreiwww.digitalfernsehen.de
16 Wissen Grundlagen<br />
wünschte Programm auf. Selbst der Satellitenwechsel<br />
bei Drehanlagen ist über den<br />
Fernzugriff auf den <strong>Linux</strong>-Receiver möglich.<br />
Sie sehen also: <strong>Linux</strong> ist tatsächlich<br />
eine lohnenswerte Alternative, wenn denn<br />
<strong>das</strong> Überspielen des Betriebs systems auf<br />
<strong>das</strong> Gerät auch gelungen ist.<br />
Neue Generation<br />
Natürlich bleibt auch die technische Entwicklung<br />
nicht stehen. Im Gegensatz zur<br />
Dreambox, die bis auf kleine Korrekturen<br />
beim Speicher noch auf dem technischen<br />
Stand vor 5 Jahren stehengeblieben ist,<br />
gibt es bei den Mitbewerbern deutliche<br />
Verbesserungen zu beobachten. So halten<br />
in immer mehr Geräten die aktuellen Prozessoren<br />
von Broadcom Einzug. Mit einer<br />
Taktgeschwindigkeit von 1300 MhZ sorgt<br />
dieser schon für deutliche Geschwindigkeitsvorteile<br />
beim Zappen, der Steuerung<br />
und auch Hbb<strong>TV</strong>. Die aktuellen Flaggschiffe<br />
von GigaBlue, VU+ und Xtrend<br />
beispielsweise damit ausgestattet.<br />
Nicht nur Vorteile<br />
Die Redewendung „Wo Licht ist, ist auch<br />
Schatten“ trifft natürlich auch auf die<br />
<strong>Linux</strong>-Betriebssysteme zu. Zwar überwie-<br />
gen die Vorteile deutlich und auch im<br />
eigentlichen Betrieb werden sich kaum<br />
Nachteile ausfindig machen lassen. Dennoch<br />
steckt die Tücke hier in der Vielfalt:<br />
Nicht jede Umsetzung von Enigma2 auf<br />
Fremdboxen gelingt zu 100 Prozent.<br />
Das bedeutet, kleine oder größere<br />
Fehler sorgen teilweise für Frust beim<br />
Nutzer. So gab es Enigma2-Umsetzungen<br />
für die AZBox, die USALS nicht korrekt<br />
beherrschten und mit einem sogenannten<br />
Greenscreen (Fehlermeldung nach<br />
Absturz ähnlich des Bluescreens bei Windows)<br />
quittierten. Derartige Probleme wurden<br />
mithilfe von Patches behoben. Auch<br />
die Installation alternativer On-Screen-Displays<br />
(OSD) – bei Enigma2 „Skin“ genannt<br />
– ist nicht immer ungefährlich: Oft brachte<br />
die Einrichtung nämlich die Funktion völlig<br />
zum Erliegen und nur gute Kenntnisse<br />
von Telnet und FTP oder ein komplettes<br />
Neuflashen konnten <strong>das</strong> Gerät dann noch<br />
retten. Ein gute Portion Hintergrundwissen<br />
ist also durchaus notwendig, um die Vorzüge<br />
von <strong>Linux</strong> auf den <strong>Digital</strong>receivern<br />
auch frustfrei genießen zu können. Aber<br />
keine Angst: in aller Regel laufen die<br />
Geräte in der Praxis völlig problemlos. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Geräte mit Enigma2<br />
AB IP 55HD<br />
Amiko Alien/Alien2<br />
Atemio AM 5200 HD/Nemesis<br />
Axas Class M/E3 HD<br />
Azbox Elite/Premium/Plus/miniME/ME/Ultra<br />
D-cube R2<br />
Dreambox (verschiedene Modelle)<br />
Edision Argus Pingolux/Argus Mini/OS1/OS2<br />
Formuler F1<br />
Galaxy Innovations Genius/E3HD/GI 9196m/Lite<br />
Gigablue (verschiedene Geräte)<br />
Golden Interstar LX1/LX2/LX3<br />
IQQN 100HD/200HD/300HD/Force 1<br />
jeppssen Mediabox HD LX<br />
MK <strong>Digital</strong> XP1000<br />
Octagon SF8 HD/XP1000 +<br />
Odin Maram9<br />
Opticum AX-Odin<br />
Roxxs 200HD<br />
SAB Unix F+Solo/Duo<br />
Sogno 8800 HD<br />
Telestar Starsat LX<br />
Q-Box HD<br />
Venton HDX/Unibox ECO<br />
VU+ (verschiedene Geräte)<br />
Xtrend (verschiedene Geräte)<br />
Der Siegeszug von Enigma2<br />
Die Dreambox DM 7000 war der erste <strong>Digital</strong>receiver überhaupt, der serienmäßig mit einem<br />
<strong>Linux</strong>-Betriebssystem ausgeliefert wurde<br />
Über die Weboberfläche haben Sie Zugriff auf zahlreiche Funktionen des Receivers.<br />
Beispiels weise können hier Aufnahmen programmiert und Sender gewechselt werden<br />
Neben vielen Plug-ins können auch die OSD-Menüs in verschiedenen Designs installiert werden.<br />
Bei den E2-Boxen nennt man diese Designs „Skins“<br />
Mittlerweile ist die Auswahl an Geräten, die ebenfalls mit <strong>Linux</strong> ausgestattet werden können,<br />
sehr vielfältig geworden. Die aktuellsten Geräte sind inzwischen mit 1 300 MHz getaktet<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
18 Wissen Grundlagen<br />
Links<br />
Software:<br />
www.images.mynonpublic.com/openatv/nightly/<br />
Forum:<br />
www.opena.tv/forum<br />
OpenA<strong>TV</strong>-Wiki:<br />
www.wiki.opena.tv<br />
Vorgestellt: Enigma2-Projekt OpenA<strong>TV</strong><br />
Eine Software für<br />
über 70 Receiver<br />
<strong>Linux</strong>-Software für <strong>Digital</strong>receiver steht hoch im Kurs, vor allem für <strong>das</strong> Enigma-<br />
Betriebssystem gibt es eine Menge verschiedene Projekte, welche parallel an<br />
den Betriebssystemen arbeiten. Eines davon ist OpenA<strong>TV</strong>, welches wir in dieser<br />
Ausgabe unter die Lupe nehmen.<br />
Was mit drei engagierten Programmierern<br />
begann, hat sich<br />
mittlerweile zum Erfolgsprojekt<br />
entwickelt. Die Boardmitglieder Captain,<br />
Black_64 und Janojano des AAF-Teams<br />
kamen auf die Idee auch für Mips-Boxen<br />
Images anzubieten. <strong>Wer</strong> <strong>das</strong> AAFTeam<br />
kennt, weiß <strong>das</strong>s dieses Team eher in<br />
der Programmierung von TitanNIT und<br />
somit im Segment der STI-Prozessoren zu<br />
Hause ist. Die Idee der drei wurde schnell<br />
realisiert und schon Ende 2012 kamen<br />
erste Images unter OpenAAF in Umlauf.<br />
Mit immer neuen unterstützten Receivern<br />
wurde schnell klar, <strong>das</strong>s dies unter der<br />
AAF-Flagge nicht mehr zu stemmen ist und<br />
aus diesem Grund wurde aus OpenAAF<br />
OpenA<strong>TV</strong>, welches mittlerweile komplett<br />
eigenständig arbeitet und eigene Webpräsenzen<br />
besitzt. Innerhalb weniger Monate<br />
hat sich dieses Enigma2-Projekt zu einem<br />
der besten im Markt etabliert.<br />
Zum Redaktionsschluss wurden 68 <strong>Linux</strong>receiver<br />
unterstützt, Tendenz steigend.<br />
Täglich erscheinen weiterentwickelte<br />
Images und auch an neuen Projekten<br />
werkelt <strong>das</strong> Team, welches mittlerweile<br />
auch intern gewachsen ist. Eins ist jedoch<br />
seit Beginn geblieben: Die komplette<br />
Entwicklung ist Hobby der engagierten<br />
Programmierer und keinesfalls auf Kommerz<br />
ausgelegt. Einzig die Hardware wird<br />
von den Herstellern der Geräte getragen.<br />
Einfache Installation<br />
Je nachdem welches Gerät zum Einsatz<br />
kommt, ist die Installation von OpenA<strong>TV</strong><br />
mehr oder weniger simpel möglich. In der<br />
Regel müssen die Files von der Download<br />
Seite (siehe nebenstehende Links) heruntergeladen,<br />
entpackt und auf einen USB-<br />
Datenträger gespielt werden. Bei vielen<br />
Geräten muss nun nur noch dieser Stick in<br />
den Receiver gesteckt und die Box gestartet<br />
werden. Innerhalb weniger Minuten wird<br />
<strong>das</strong> Betriebssystem installiert und kann<br />
nachfolgend genutzt werden. Die Erstinbetriebnahme<br />
geht leicht von der Hand, da<br />
sämtliche Schritte gut erklärt und dokumentiert<br />
werden. Nach weniger als zehn<br />
Minuten kann OpenA<strong>TV</strong> somit komplett genutzt<br />
werden. Zukünftige Updates werden<br />
online durchgeführt, <strong>das</strong>s bedeutet: Ist ein<br />
Image nicht älter als 30 Tage kann über den<br />
Menüpunkt Softwareaktualisierung ein Update<br />
vollautomatisch und ohne Verlust der<br />
Einstellungen durchgeführt werden. Wenn<br />
man einmal <strong>das</strong> Update in einem Monat<br />
verpasst hat, muss die Erstinstallation wiederholt<br />
werden. Vorab sollten die wichtigen<br />
Daten im Softwaremenü gesichert werden.<br />
OpenA<strong>TV</strong> merkt sich dabei auch welche<br />
Erweiterungen zuvor installiert waren und<br />
installiert diese nach Abschluss der Softwareerneuerung<br />
automatisch.<br />
Aktuelle Kanallisten<br />
Senderlisten gehören zu den wichtigsten<br />
Dingen an einem Receiver. Vor allem eine<br />
gute Sortierung sowie hohe Aktualität sind<br />
wichtig. OpenA<strong>TV</strong> bietet <strong>das</strong> für alle Nutzer<br />
der deutschsprachigen Angebote auf Astra<br />
und Hotbird ab der ersten Minute. Aktuelle<br />
Kanallisten gehören zur Grundausstattung<br />
jedes Images. Dazu kommt, <strong>das</strong>s je nachdem,<br />
ob es der Nutzer wünscht, diese<br />
Listen sogar via Update aktualisiert werden<br />
können. Hier ist die OpenA<strong>TV</strong>-Software den<br />
Herstellerimages deutlich überlegen.<br />
OpenA<strong>TV</strong>-Menü<br />
Ein vereinfachtes Menü findet der Anwender<br />
der OpenA<strong>TV</strong>-Images beim Druck auf<br />
die blaue Farbtaste. Hier sind noch einmal<br />
alle wichtigen Funktionen komprimiert aufgelistet.<br />
Viele Einstellungen lassen sich<br />
dabei bei der Enigma2-Software individuell<br />
anpassen. Doch auch bei OpenA<strong>TV</strong> gilt:<br />
Der Nutzer sollte schon wissen, was er tut.<br />
Speziell im oft auch als „blaues Menü“ bezeichneten<br />
Untermenü können auch Dinge<br />
verstellt werden, die sich nur schwierig von<br />
ungeübten Anwendern beseitigen lassen.<br />
Es empfiehlt sich deshalb immer vorab eine<br />
Sicherungskopie des Images zu erstellen.<br />
Diese erlaubt es, <strong>das</strong> Image, sollte doch mal<br />
etwas schief gehen, wieder herzustellen.<br />
Sicherungskopien werden am besten auf<br />
einem USB-Stick erstellt.<br />
Grenzenlos erweiterbar<br />
Beim Thema Plugins zeigt sich erneut was<br />
in der Software drinsteckt. Bei unserem<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
19<br />
Gigablue Quad-Testreceiver kann aus über<br />
250 nützlichen Plugins ausgewählt werden<br />
was für einen selbst gerade interessant ist.<br />
Hinzu kommen viele Systemerweiterungen,<br />
wie etwa Treiber für externe USB-Tuner oder<br />
die Vielzahl an optional nutzbaren Skins.<br />
Letztere verändern <strong>das</strong> Aussehen und<br />
individualisieren die Software. Auch Senderlisten<br />
können für die verschiedensten<br />
Sat-Systeme heruntergeladen werden. Es<br />
sind kaum Grenzen vorhanden.<br />
Perfekte Tunerverarbeitung<br />
Speziell Dxer kommen, wenn sie einen<br />
Enigma2-Receiver nutzen, um OpenA<strong>TV</strong><br />
nicht herum. Das Entwicklerteam hat in<br />
den letzten Monaten sehr viel Herzblut<br />
in die Entwicklung rund um die Empfangskomponenten<br />
gesteckt. Vor allem<br />
bei den Suchoptionenn macht sich dies<br />
bemerkbar. Der integrierte Blindscan,<br />
der natürlich nur bei Boxen funktioniert,<br />
welche über einen Tuner verfügen, der<br />
den Hardwareblindscan unterstützt wurde<br />
stetig verfeinert. So kann der Nutzer<br />
in den aktuellen Versionen selbst bestimmen,<br />
welcher Frequenzbereich abgescannt,<br />
in welchen Symbolratenspektrum<br />
gesucht und was im Anschluss an<br />
die Transpondersuche mit den gefunden<br />
<strong>Wer</strong>ten getan werden soll. Die Besonderheit<br />
dabei: Es muss nach dem Blindscan<br />
nicht zwangsläufig eine Kanalsuche<br />
durchgeführt werden, sondern auch <strong>das</strong><br />
Sichern der aktuellen Transponderliste in<br />
einer xml-Datei ist möglich. Eine weitere<br />
Besonderheit ist, <strong>das</strong>s dieser Blindscan<br />
nicht nur im KU-Band, sondern auch im<br />
C-Band sehr genau arbeitet und die richtigen<br />
Frequenzen aufspürt. Zudem kann<br />
auch eingestellt werden, ob eine lineare<br />
oder zirkulare Positionierung zum Einsatz<br />
kommen soll.<br />
Besonderheiten gibt es auch im klassischen,<br />
manuellen Suchmenü. Neben<br />
den Optionen einen Benutzerdefinierten<br />
Transponder abzuscannen oder<br />
einen bzw. mehrere Satelliten komplett<br />
Wichtige Funktionen im Überblick<br />
1. 2.<br />
Im Menü Software Managment können Updates des Betriebsystems, aber auch Sicherungen<br />
sämtlicher Einstellungen getätigt werden.<br />
Fest integriert im OpenA<strong>TV</strong>-Image: Der Mediaplayer. Bei Anschluss eines externen DVD-Laufwerkes<br />
ersetzt so die Enigma2-Box auch den DVD Rekorder.<br />
3. 4.<br />
Viele <strong>Linux</strong>receiver unterstützen auch Hbb<strong>TV</strong>. Die OpenA<strong>TV</strong>-Software kann dies auch und<br />
ermöglicht somit auf einer Vielzahl der 68 verschiendenen Geräte Hybridempfang<br />
Im Blindscanmodus kann der geübte Nutzer viele Einstellungen selbst tätigen: So ist es möglich<br />
<strong>das</strong> Frequenzspektrum und den Symbolratenbereich festzulegen.<br />
5. 6.<br />
Beliebt ist Enigma vor allem Dingen wegen der großen Erweiterbarkeit. Das OpenA<strong>TV</strong>-Projekt<br />
gehört bei den eingepflegten Plugins zu den Vorbildern, über 250 sind verfügbar.<br />
Im manuellen Suchmenü kann der Nutzer auch vordefinierte Transponder mit dem Steuerkreuz<br />
der Fernbedienung aussuchen und so schnell eine bestimmte Frequenz abscannen.<br />
www.digitalfernsehen.de
20 Wissen Grundlagen<br />
234<br />
INTERVIEW<br />
Wir freuen uns über jeden aktiven Entwickler<br />
Das OpenA<strong>TV</strong>-Team will weiter expandieren und für weitere Boxen Software anbieten<br />
OpenA<strong>TV</strong> hat sich zu einer der beliebtesten<br />
Softwarevarianten für Enigma2 Receiver<br />
hochgearbeitet. Wie ist <strong>das</strong> Projekt überhaupt<br />
entstanden?<br />
Ursprünglich waren wir drei Gründer (Captain,<br />
Black_64, Janojano) von OpenA<strong>TV</strong>.<br />
Alles Teammitglieder von AAF. Dort wurden<br />
auch die ersten Images unter dem Namen<br />
OpenAAF erstellt. Da sich AAF aber auf<br />
Titanit spezialisiert hatte, kam es vermehrt<br />
zu Konflikten. Wir hatten uns dann entschieden<br />
einen eigenen Weg zu gehen.<br />
Dieser Schritt war nötig und hat uns auch<br />
wesentlich mehr Freiheit gegeben.<br />
Wie viele Mitarbeiter sind aktuell am Projekt<br />
beteiligt?<br />
OpenA<strong>TV</strong> hat keine Mitarbeiter. Wir sind alles<br />
nur Hobbyisten und kennen uns schon<br />
lange. Die Teammitglieder waren somit<br />
schnell gefunden. Wir machen auch keinen<br />
Profit mit OpenA<strong>TV</strong> und können somit auch<br />
auf Bannerwerbung im Forum verzichten.<br />
Die erheblich laufenden Kosten finanzieren<br />
wir mit <strong>Wer</strong>bung auf der Downloadseite der<br />
OpenA<strong>TV</strong> Images.<br />
Wird die Software mit allen aktuell nutzbaren<br />
Geräten getestet?<br />
Ja, die Images werden alle getestet. Wir<br />
haben mindestens je 2 Geräte pro Typ im<br />
Team verteilt. In der Regel stellt ein Hersteller<br />
oder Sat-Shop 3 - 5 Geräte für <strong>das</strong> Team<br />
zu Verfügung. Aber auch diese geringe<br />
Anzahl von Hardware ist oft nur schwer<br />
zu bekommen.<br />
Aktuell beschränkt sich <strong>das</strong> Projekt auf Geräte,<br />
welche einen MIPS-Prozessor besitzen,<br />
wird es zukünftig auch für Boxen mit anderen<br />
Prozessoren Versionen von OpenA<strong>TV</strong> geben?<br />
Das ist so schon nicht mehr ganz richtig.<br />
Wir arbeiten intern bereits an aktueller<br />
Hardware, welche auf ARM Prozessoren<br />
laufen. Dafür wird es E2 und/oder<br />
E2BMC (eine Art XBMC mit PVR und Sat/<br />
Kabel Empfang System). Wir orientieren<br />
uns bewusst auf neue Hardware, ohne<br />
aber den Support der bestehen Set-Top-<br />
Boxen einzustellen. Das Team wird darum<br />
laufend ausgebaut.<br />
Anfnag 2014 wurde OpenA<strong>TV</strong> 4.0 gestartet.<br />
Was unterscheidet <strong>das</strong> Release von den 3.X<br />
Varianten?<br />
Die größten Unterschiede sind technischer<br />
Natur. So wird ein aktueller OE-CORE von<br />
August 2013, ein neuer gcc Compiler<br />
4.83 (zuvor gcc 4.6.4), die neue Busybox<br />
1.21.1 (zuvor 1,19), ein Python Update<br />
2.7.3 neben vielen anderen Dingen zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Der Grund liegt vor allem darin, <strong>das</strong>s wir<br />
diese Umgebung benötigen, um auch<br />
Images für die neuen Hardwareplattformen<br />
anbieten zu können (siehe auch Frage drei).<br />
Zusätzlich werden wir aber auch ein paar<br />
Änderungen im neuen Image implementieren.<br />
Es wurde ein neuer Default Skin<br />
implementiert, sowie einige Verschiebungen<br />
von den vorinstallierten Plug-Ins<br />
im Image. vorgenommen. Die Performance<br />
wird sich auch leicht verbessern.<br />
Welche Rolle spielt Speicherplatz denn heute<br />
noch bei der Programmierung von Images,<br />
schließlich rüsten die Hersteller bei ihren neuen<br />
Boxen auch ständig den Speicher mit auf?<br />
Der spielt bei der Mipsel Hardware keine<br />
große Rolle mehr. Sämtliche Boxen,<br />
welche 128 MB oder mehr Nand Flash<br />
haben, sind problemlos auch mit zusätzlichen<br />
Plug-Ins betreibbar. Ein paar ältere<br />
Geräte mit 64 MB lassen sich auch mit<br />
OpenA<strong>TV</strong> betreiben. Dort wurde allerdings<br />
ein wenig abgespeckt. Mit einem<br />
USB-Stick als Flash Expander lässt sich<br />
dies jedoch nachträglich vergrößern.<br />
In Zukunft wird aber RAM eine erhebliche<br />
Rolle spielen. XBMC, Plex, Hbb<strong>TV</strong> und andere<br />
Applikationen benötigen teilweise<br />
mindestens 2 GB RAM, um anständig zu<br />
laufen. Dies wird die Hardware aus dem<br />
Jahre 2014 dann sicherlich auch haben.<br />
Wie wichtig ist die Community für ein Projekt<br />
wie OpenA<strong>TV</strong>?<br />
Die Community ist sehr wichtig für Open-<br />
A<strong>TV</strong>. Wir brauchen natürlich <strong>das</strong> Feedback<br />
der Anwender und freuen uns, <strong>das</strong>s<br />
wir innerhalb sehr kurzer Zeit so bekannt<br />
geworden sind. Es ist zweifelslos auch<br />
ein Motivationsfaktor für uns.<br />
Was muss ein Plug-In-Entwickler denn alles<br />
erfüllen um um am OpenA<strong>TV</strong>-Projekt teilnehmen<br />
zu können?<br />
Einfach gesagt: Spaß daran haben und<br />
sich bei uns melden. Wir freuen uns<br />
über jeden aktiven Entwickler, welcher<br />
uns unterstützen möchte. Wir wissen<br />
auch, <strong>das</strong>s wir nur im Team stark sind<br />
und ein Projekt wie OpenA<strong>TV</strong> nicht mit<br />
2 - 3 Personen realisierbar und aufrecht<br />
zu erhalten ist.<br />
Vielen Dank für <strong>das</strong> Gespräch.<br />
abzuscannen, ist die Möglichkeit der<br />
Auswahl eines vordefinierten Transponders<br />
möglich. <strong>Wer</strong> also weiß, <strong>das</strong>s auf<br />
einem bestimmten Transponder ein<br />
neues Programm hinzugekommen ist,<br />
kann diesen schnell abscannen. Praktisch<br />
beim OpenA<strong>TV</strong>-Suchlauf: Wird er<br />
mit der OK-Taste beendet gelangt man<br />
sofort zum ausgewählten Programm<br />
und muss sich nicht erst durch sämtliche<br />
Menüs mit Exit zurückhangeln<br />
wie es bei vielen anderen Enigma2-<br />
Varianten der Fall ist.<br />
Neue Revision<br />
Nachdem Anfang des Jahres OpenA<strong>TV</strong> 4.0<br />
gestartet wurde, haben die Entwickler in<br />
den letzten Monaten nachgelegt und schon<br />
fleißig an der Revision 4.1 gearbeitet. Diese<br />
kann nun von den OpenA<strong>TV</strong>-Nutzern wie<br />
gewohnt geupdatet werden und bringt noch<br />
mehr Schnelligkeit und Zuverlässigkeit mit<br />
sich. Wie immer beim OpenA<strong>TV</strong>-Projekt<br />
haben vorher eine Vielzahl Betatester die<br />
neue Revision geprüft. Erst nachdem diese<br />
grünes Licht für die 4.1-Version gegeben<br />
haben, wurde diese der Allgemeinheit im<br />
Mai bereitgestellt. Mehr über <strong>das</strong> Update<br />
der OpenA<strong>TV</strong>-Software erfahren Sie<br />
in einem Workshop ab Seite 70 in diesem<br />
<strong>Sonderheft</strong>.<br />
Durchdachte Software<br />
OpenA<strong>TV</strong> ist aktuell die beste Enigma2-Software<br />
auf dem Markt. Nicht<br />
nur, <strong>das</strong>s nahezu jeder Receiver, der<br />
Enigma verarbeitet, unterstützt wird,<br />
nein, auch <strong>das</strong> durchdachte und vereinfachte<br />
Bedienkonzept sowie die<br />
große Erweiterbarkeit überzeugen.<br />
Dass so eine komplexe und mit vielen<br />
Nutzerwünschen versehene Software<br />
von findigen Programmierern in deren<br />
Freizeit erstellt wird, überrascht.<br />
Einmal mehr beweist es aber, was ein<br />
gut funktionierendes Team zu leisten<br />
vermag. Alle Programmierer stehen im<br />
OpenA<strong>TV</strong>-Forum zudem den Nutzern<br />
Rede und Antwort und beseitigen Probleme<br />
schnell und zuverlässig. An dieser<br />
Kommunikation können sich viele<br />
Hersteller ein Vorbild nehmen. Die<br />
Redaktion wünscht dem engagierten<br />
Hobby-Entwickerteam weiterhin viel<br />
Erfolg bei den neuen Revisionen von<br />
OpenA<strong>TV</strong>. 3<br />
RICARDO PETZOLD<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
21<br />
GigaBlue, VU+ und Xtrend<br />
Luxus-Receiver mit Enigma2<br />
Lange Zeit war die Dreambox der Inbegriff eines Luxus-<strong>Digital</strong>receivers auf <strong>Linux</strong>-Basis. Doch <strong>das</strong> hat sich inzwischen grundlegend<br />
geändert: Zahlreiche Mitbewerber haben mit ihren Flaggschiffen mittlerweile die Dreambox vom Thron verbannt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Es ist etwas wie bei guten Weinen:<br />
auch ein Spitzen-<strong>Linux</strong>receiver auf<br />
Enigma2-Basis muss reifen und wird<br />
mit der Zeit immer besser. Das trifft auch<br />
auf unsere Spitzen-Geräte zu, die sich<br />
heute zum Vergleichstest eingefunden haben.<br />
Es hat schon ein Weilchen gedauert,<br />
bis die Hersteller die Wünsche der Nutzer<br />
umsetzen konnten und ihre Top-Geräte<br />
mehr oder weniger mit allen aktuellen<br />
technischen Raffinessen vollgestopft haben.<br />
Das braucht natürlich Zeit bei der<br />
Entwicklung der Elektronik und auch in<br />
der Programmierung und hängt auch vom<br />
Vorhandensein entsprechend starker Prozessoren<br />
ab.<br />
Neue Prozessorgeneration<br />
Mit dem aktuellen Broadcom-Chip<br />
BCM7356 lässt sich aber dank 1 300-MHz-<br />
Taktung schon einiges anfangen – alle<br />
drei getesteten Geräte setzen auf diesen<br />
leistungsstarken Prozessor. Doch natürlich<br />
kommt es auch auf <strong>das</strong> Drumherum<br />
an. So schauen wir uns natürlich auch<br />
an, was sonst noch so unter der Haube<br />
steckt – beispielsweise bei der Speicherausstattung<br />
und Komfortmerkmalen wie<br />
dem Video-Transcoding. Dank der schnellen<br />
Prozessoren sind die Receiver nämlich<br />
inzwischen teilweise auch in der Lage,<br />
je nach Internetgeschwindigkeit <strong>das</strong> Live-Bild<br />
herunterzurechnen und somit ein<br />
Streaming über <strong>das</strong> Netz auch bei geringer<br />
dimensionierten Internetanschlüssen<br />
zu ermöglichen.<br />
Drei Testkandidaten<br />
Unsere Testgeräte kommen von den Herstellern<br />
GigaBlue (Quad Plus), VU+ (Duo2)<br />
und Xtrend (ET10000) und können alle drei<br />
mit ausgesprochen luxoriösen Austattungsmerkmalen<br />
aufwarten. So lassen sich alle<br />
drei Boliden bis hin zum Quad-Empfänger<br />
aufrüsten, wobei sich hier der Xtrend am<br />
flexibelsten zeigt.<br />
Nur hier sind wirklich alle vier Tunersteckplätze<br />
belegbar. Der Quad hingegen hat<br />
zwei fest verbaute Tuner und lässt sich<br />
beliebig mit zwei Satelliten- oder Kabeltunern<br />
aufrüsten. Der Duo2 hingegen hat<br />
nur zwei Steckplätze. Da es hier aber auch<br />
Twin-Tuner-Module für den Satellitenempfang<br />
gibt, kann er auch zum Quad-Gerät<br />
ausgebaut werden – Allerdings nur für Sat,<br />
da es momentan noch keine Kabel-Twin-<br />
Module gibt.<br />
Display-Wahnsinn<br />
Hier sticht der Duo2 hervor. Gleich zwei<br />
Display – ein großes VFD und ein zusätzliches<br />
LCD-Display zeigen auch im<br />
Wohnzimmer, wer hier multimedial <strong>das</strong><br />
Sagen hat. Immerhin mit einem großen<br />
LCD-Display aufwarten kann der GigaBlue,<br />
während der Xtrend mit einem gewöhnlichen<br />
VFD-Display etwas enttäuscht.<br />
Ansonsten stecken die Unterschiede der<br />
Geräte ein wenig im Detail. So lassen alle<br />
drei den Einbau einer Festplatte ein. Bei<br />
den „großen“ Boxen von VU+ und Xtrend<br />
passen preiswertere 3,5-Zoll-Festplatten in<br />
<strong>das</strong> Gehäuse, der GigaBlue kann hingegen<br />
nur eine prozentual teurere 2,5-Zoll-Platte<br />
aufnehmen.<br />
Doppelt LAN<br />
Als Besonderheit wartet der Xtrend mit<br />
zwei LAN-Ports und einem HDMI-Eingang<br />
auf, der allerdings momentan nur zum<br />
Durchschleifen eines weiteren Gerätes geeignet<br />
ist. Gut möglich, <strong>das</strong>s hier aber in<br />
Zukunft auch weitere Anwendungen integriert<br />
werden.<br />
Dank der schnellen Prozessoren sind<br />
natürlich alle drei Geräte pfeilschnell...<br />
allerdings natürlich trotzdem noch mit<br />
einigen Unterschieden im Detail. Die<br />
genau haben wir versucht, auf den folgenden<br />
Seiten für Sie herauszustellen<br />
und natürlich gibt es auch einen eindeutigen<br />
Testsieger in der aktuellen Luxus-<br />
Klasse bei Enigma2-<strong>Digital</strong>receivern.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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22 Produkte Kaufberatung<br />
Gigablue HD Quad Plus<br />
Schon mit dem Gigablue HD Quad hatte<br />
der Hersteller ein überzeugendes Gerät der<br />
<strong>Linux</strong>-Oberklasse mit schnellem Prozessor<br />
im Programm. Nun wurde der beliebte Receiver<br />
noch etwas aufgebessert: aus dem<br />
HD Quad wurde der HD Quad Plus.<br />
Innere <strong>Wer</strong>te<br />
Bei der internen Hardware wurde nur wenig<br />
geändert, während der Speicher komplett<br />
gleich blieb ist der Hauptprozessor weiterhin<br />
mit 1 300 Megahertz getakteten<br />
BCM 7346 in der 2. Generation verbaut.<br />
Änderungen sind am neuen Modell vor<br />
allem an der Front gut sichtbar. Die Box<br />
hat insgesamt etwas an Höhe gewonnen,<br />
dies war nötig da <strong>das</strong> integrierte TFT-<br />
Display auf drei Zoll gewachsen ist. Auf<br />
ihm lässt sich auch perfekt <strong>das</strong> laufende<br />
<strong>TV</strong>-Programm darstellen.<br />
Änderungen gab es auch bei den verbauten<br />
Kartenlesern. Die Quad-Plus-Box hat nun<br />
zwei Kartenleser und zwei CI-Schächte integriert.<br />
Die Anzahl der USB-Schnittstellen<br />
Der Gigablue wird mit einer<br />
großen Fernbedienung ausgeliefert<br />
Diese liegt gut in der Hand<br />
und kann mit zahlreichen<br />
Spezialtasten aufwarten<br />
Farb- und Zifferntasten<br />
befinden sich beim Signalgeber<br />
unten<br />
wurde auf nun vier Stück erhöht. Auch ein<br />
Gigabit-Netzwerk ist in dieser Box integriert,<br />
so<strong>das</strong>s auch Transcoding und die Übertragung<br />
von Aufnahmen sowie andern multimedialen<br />
Inhalten ist somit möglich. Via<br />
Transcoding kann somit mit dem Gigablue<br />
optimal auch der Second Screen auf dem<br />
iPad genutzt werden.<br />
Ausstattung im Detail<br />
Die Rückseite überzeugt neben der HD-<br />
MI-Schnittstelle mit einem YUV-Set sowie<br />
einem FBAS-Ausgang. Auf die Scartschnittstelle<br />
muss bei den Videoschnittstellen<br />
weiterhin verzichtet werden. Multimedial<br />
überzeugt <strong>das</strong> Flaggschiff mit je einem<br />
Ethernet und SATA-Anschluss. Besitzer von<br />
USB-Festplatten können diese an eine der<br />
drei rückwärtigen USB-Schnittstellen betreiben.<br />
Positiv fällt zudem der Netzschalter<br />
auf. Zur Stromversorgung kommt ein externes<br />
12 Volt Netzteil zum Einsatz.<br />
Der Signalgeber hat sich leider nicht verändert,<br />
alternativ bietet der Hersteller allerdings<br />
eine Komfortfernbedienung im Online-<br />
Shop an, die noch besser zur edlen Optik<br />
der Box passt.<br />
Inbetriebnahme<br />
Nach dem ersten Einschalten der Box,<br />
werden weitere kleine Unterschiede zur<br />
Vorgängerversion deutlich, denn <strong>das</strong> Bootlogo<br />
wirkt moderner und der verwendete<br />
Skin punktet mit zusätzlichen Features wie<br />
Senderlogointegrierung und weiteren graphischen<br />
Zusätzen. Ein Installationsmenü<br />
kommt bei unserem Vorabmodell nicht zum<br />
Vorschein, die Box startet sofort durch und<br />
ist nach nur einer Minute komplett betriebsbereit.<br />
Eine vorgefertigte Senderliste<br />
befindet sich bereits auf dem gerät so<strong>das</strong>s<br />
ein Suchlauf nicht notwendig ist, zumindest<br />
dann nicht wenn Signale des Astra-Satellitensystems<br />
empfangen werden sollen.<br />
Der Nutzer kann für die Erstinbetriebnah-<br />
me auf <strong>das</strong> Lesen einer Anleitung getrost<br />
verzichten, da die Punkte übersichtlich gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Im Alltagsbetrieb punktet der Gigablue-Receiver<br />
mit einer akzeptablen Bootzeit von<br />
unter einer Minute. Dies ist für <strong>Linux</strong>-Receiver<br />
eine sehr gute Startzeit. Auch sonst<br />
überzeugt die Box beim Thema Schnelligkeit<br />
die Redaktion. Zappingzeiten von rund<br />
1,25 Sekunden sowie zügige Navigation<br />
durch die Menüs sind die Gründe. Beim<br />
Programmführer setzt Gigablue auch beim<br />
Quad-Modell auf die freie Ansichtenwahl.<br />
Ein Druck auf die Info-Taste öffnet dabei<br />
die Infos zur aktuellen Sendung, wird hingegen<br />
die Guide-Taste betätigt bekommt<br />
der Nutzer den elektronischen Programmführer<br />
aller Sender angezeigt. Mittels der<br />
Farbtasten kann dann wahlweise die Einzelkanal<br />
oder Multikanalvorschau aufgerufen<br />
werden. Zusatzfunktionen wie die<br />
direkte Timerübernahme untermauern den<br />
positiven Eindruck.<br />
Aufnahme<br />
Mehrfachaufnahmen beherrscht natürlich<br />
auch <strong>das</strong> neuste Modell ohne Probleme.<br />
Wahlweise kann eine interne, 2,5 Zoll große<br />
Festplatte fest verbaut, ein SATA-Datenträger<br />
extern oder ein USB-Speichermedium<br />
genutzt werden. Natürlich sind auch die verschieden<br />
Platten parallel nutzbar. Wie vom<br />
Enigma-Betriebssystem gewohnt, können<br />
natürlich auch bei der Quad Plus Aufnahmen<br />
parallel durchgeführt werden. Dabei<br />
stehen nahezu keine Grenzen fest, denn<br />
Dank des leistungsfähigen Prozessors sind<br />
acht HD-Mitschnitte zeitgleich kein Thema.<br />
Die Aufnahmen werden dabei stets uncodiert<br />
auf der Platte abgelegt.<br />
Über die F-List-Taste des Signalgebers gelangen<br />
wir schnell zur Aufnahmeübersicht.<br />
Hier wird der entsprechende Titel ausge-<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
23<br />
Screenshots<br />
Der EPG kann wahlweise als Einzelkanalvorschau oder im<br />
Miltichannelmodus aufgerufen werden<br />
Neu und frisch wirkt auch <strong>das</strong> Design der Bildschirmenüs,<br />
sie überzeugen zudem mit hoher Übersichtlichkeit<br />
Blick ins Innere des Gerätes mit verbauter Festplatte. Es sind nur 2,5-Zoll-Datenträger nachrüstbar, was natürlich die Kosten für die<br />
Festplatte etwas in die Höhe treibt<br />
Eine gut sortierte Senderliste bei der die deutschen Sender<br />
auf den ersten Plätzen sind ist im Gerät enthalten<br />
wählt und gestartet. Im Wiedergabemodus<br />
besteht die Möglichkeit die Aufnahmen<br />
mit Markern zu versehen um beispielsweise<br />
<strong>Wer</strong>bung schnell überspringen zu<br />
können. Eine Schnittfunktion ist im Gerät<br />
leider nicht implementiert. Allerdings<br />
können Experten die nötigen PlugIns zur<br />
Editierung der Aufnahmen unkompliziert<br />
herunterladen und auf der Box installieren.<br />
Zudem besteht auch die Möglichkeit MP3-<br />
Musikstücke und Bilder mit dem HD<strong>TV</strong>-<br />
Empfänger abzuspielen.<br />
Multimedia<br />
Auch <strong>das</strong> Abspielen fremder Aufnahmen<br />
im Format MKV und diverse SD-Formate in<br />
MPEG2 und DIVX laufen. Ist <strong>das</strong> Gerät über<br />
den Netzwerkanschluss mit dem Internet<br />
oder Heimnetzwerk verbunden stehen auch<br />
Internetfunktionen wie YouTube zur Verfügung.<br />
Mittels des bereits vorinstallierten<br />
IP<strong>TV</strong>-Plugin holt sich der Gigablue-Nutzer<br />
nicht nur eine breitere heimische Kanalvielfalt<br />
auf die Box sondern kann auch über den<br />
Tellerrand hinaus blicken. Egal ob Sender<br />
aus Südamerika, der Türkei oder unseren<br />
polnischen Nachbar, für eine Vielzahl an<br />
Ländern stehen hier vorgefertigte IP<strong>TV</strong>-Listen<br />
bereit welche als separate Favoritenlisten<br />
abgelegt werden.<br />
Perfekt meistert die Box auch den Umgang<br />
mit Hbb<strong>TV</strong>. Diese Funktion ist fest in<br />
der Auslieferungssoftware integriert und<br />
funktioniert zuverlässig und mit schnellen<br />
Navigationszeiten. Egal ob durch die Mediatheken<br />
der Sender gesurft wird oder<br />
einfach nur Infos aus dem Hybrid-Angebot<br />
abgerufen werden, wir stellen bei unseren<br />
Test keinerlei Probleme fest. Dank des<br />
schnellen Prozessors werden auch solche<br />
Leistungshungrigen Prozesse schnell und<br />
flüssig abgearbeitet.<br />
Decodierung<br />
Die Erkennung verschiedenster CI-Module<br />
sowie die Decodierung von Pay-<strong>TV</strong>-Kanälen<br />
bereiten dem Twin-Festplattenreceiver keinerlei<br />
Probleme. Wie bei allen Enigma2-Geräten<br />
wissen Freaks natürlich auch bei dem<br />
Modell wie sie aus den Kartenlesern noch<br />
In der linken Bildhälfte sind sehr gut die beiden, bei unserem Testmodell noch leer stehenden Tunereinschübe zu sehen. In diese<br />
können Stecktuner eingesteckt werden um die Box zum echten Quad-Receiver aufzurüsten<br />
mehr herausholen können. Verschiedene<br />
CAM-Dienste können mit Tricks nachträglich<br />
installiert werden.<br />
Tuner<br />
Die fest verbauten Sat-Tuner besitzen eine<br />
überzeugende Empfindlichkeit. Bis –88<br />
Dezibel Milliwatt (dBm) können wir diesen<br />
herunter drosseln, bevor es zu sichtbaren<br />
Störungen kommt. Auch bei der Protokollunterstützung<br />
muss sich der HD<strong>TV</strong>-Empfänger<br />
nicht verstecken. Mit DiSEqC 1.0, 1.1, 1.2<br />
und USALS sind die wichtigsten Protokolle<br />
bereits in der Software integriert. Weiterhin<br />
können Unicable-Anlagen mit diesem Receiver<br />
gesteuert werden. Auch der Blindscan<br />
ist über die möglich, somit werden versteckte<br />
Sat-Signale zuverlässig aufgespürt.<br />
Neben den zwei fest verbauten Sat-Tunern<br />
kann die Quad Plus auch mit zwei Zusätzlichen<br />
Tunermodulen aufgerüstet werden.<br />
Hierbei ist ein betrieb mit zwei weiteren Sat-<br />
Tuner ebenso möglich wie der Einsatz von<br />
DVB-T/DVB-C Kombimodulen.<br />
Gute Bildqualität<br />
Die Bildqualität bietet gleichfalls keinen<br />
Anlass zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen<br />
werden an unseren Testmonitoren<br />
ohne Mängel angezeigt. Laufbänder bzw.<br />
schnelle Bewegungen meistert der knapp<br />
350 Euro teure HD<strong>TV</strong>-Empfänger ebenfalls<br />
mit Bravour.<br />
Beim Energieverbrauch erfüllt die Box<br />
die Vorgaben der EU. Im „Deep Standby-<br />
Modus“ liegt der Verbrauch bei maximal<br />
0,4 Watt, im Betrieb werden maximal 21<br />
Watt benötigt..<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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24 Produkte Kaufberatung<br />
VU+ DUO2<br />
Schon beim Auspacken kommt dem Nutzer<br />
Luxus entgegen: So packt der Hersteller<br />
nicht nur eine nagelneu entwickelte Fernbedienung<br />
bei (Anm.: einige Geräte werden<br />
noch mit der alten Fernbedienung ausgeliefert;<br />
es liegt aber ein Gutschein zur kostenlosen<br />
Anforderung bei), auch ein zweiter<br />
kleinerer Signalgeber mit rückseitiger<br />
QWERTZ-Tastatur ist enthalten. Ebenso<br />
findet sich im Karton <strong>das</strong> gesamte Installationsmaterial<br />
für eine interne Festplatte. Je<br />
nach Kundenwunsch kann der DUO2 natürlich<br />
auch gleich beim Händler mit internem<br />
Datenträger geordert werden. Ausgestattet<br />
ist unser Testmodell mit einem Twin-Tuner.<br />
Maximal möglich ist die Ausrüstung mit<br />
zwei Twin-Tunern, also insgesamt vier Empfängern<br />
für maximalen Sat-Genuss oder<br />
Mischbetrieb mit DVB-C/T. Auffällig ist auch<br />
die Front des Gerätes. Neben einem großzügig<br />
ausgestatteten Grafikdisplay in der<br />
Mitte wurde dem Topmodell links daneben<br />
noch ein farbiges LCD-Display spendiert.<br />
Rechts hinter einer Klappe befinden sich<br />
noch zwei CI-Schächte, zwei Kartenleser,<br />
eine USB-Buchse sowie der einzige Knopf<br />
am Gerät – eine Power-Taste. Rückseitig ist<br />
schnittstellenmäßig fast alles vorhanden,<br />
was <strong>das</strong> Herz begehrt: HDMI, optischer<br />
Mit dem DUO2 kommt auch<br />
eine völlig neu designte Fernbedienung<br />
in die Wohnzimmer<br />
Besonders auffällig ist <strong>das</strong><br />
silberne Steuerkreuz mit den<br />
vier Funktionstasten<br />
Die Zifferntasten sind nach<br />
unten gewandert. Praktisch:<br />
eine Batterie-Warnanzeige<br />
<strong>Digital</strong>ausgang, ein Komponentenausgang,<br />
eine Scartbuchse sowie Cinch-Ausgänge<br />
für CVBS und analogen Ton. An Datenschnittstellen<br />
gibt es e-SATA, weitere zwei<br />
USB-Buchsen, einen Netzwerkanschluss<br />
sowie eine RS232-Schnittstelle.<br />
Installation<br />
<strong>Wer</strong> schon mit Enigma2 gearbeitet hat,<br />
für den gibt es bei der Installation erst<br />
einmal keine Überraschungen. Alles läuft<br />
so ab, wie man es von <strong>Linux</strong>-Receivern mit<br />
diesem Betriebssystem gewohnt ist. In der<br />
Regel werden die Geräte mit einem Grundsystem<br />
ausgeliefert, welches dann durch<br />
<strong>das</strong> vom Nutzer gewünschte Image ersetzt<br />
werden kann. Wir haben uns für <strong>das</strong> aktuelle<br />
VTi-Image entschieden, welches vom<br />
Hersteller auch empfohlen wird.<br />
Von 0 auf <strong>Linux</strong> in 36 Sekunden<br />
Ein großes Manko kennen viele <strong>Linux</strong>-<br />
Nutzer: Ehe <strong>das</strong> Gerät aus dem Deep-<br />
Standby aufgewacht ist, vergeht eine halbe<br />
Ewigkeit. Keine Frage, die Bootzeit ist<br />
eine der größten Schwächen bei Geräten<br />
mit Enigma2. So braucht beispielsweise<br />
<strong>das</strong> Flaggschiff von Dream Multimedia –<br />
die Dreambox DM7020 HD – ganze 1<br />
Minute und 4 Sekunden, bis mit dem<br />
Original-Image ein erstes Bild erscheint.<br />
Sind alternative Enigma-2-Betriebssysteme<br />
installiert, kann der Ladevorgang unter<br />
Umständen noch deutlich länger dauern.<br />
Der VU+ hingegen sorgte auch bei uns<br />
in der Testredaktion für offene Münder.<br />
Exakt 35,4 Sekunden vergingen, bis <strong>das</strong><br />
Fernsehprogramm zu sehen ist. Wäre die<br />
Bootzeit von Enigma 2 eine olympische Disziplin,<br />
der unumstrittene Weltrekord wäre<br />
dem Flaggschiff sicher. Zugegeben, etwas<br />
Doping ist hier im Spiel: Neben dem mit 2<br />
Gigabyte DDR3 DRAM sowie 1 Gigabyte<br />
Flash-RAM großzügig ausgestatteten Mainboard<br />
des Gerätes werkelt auch der Dualcore-Prozessor<br />
BCM7424 mit 1 300 MHz<br />
im Gerät. Besser gesagt, der Prozessor<br />
langweilt sich offenbar ein wenig. Denn die<br />
Standard-Aufgaben des Receivers bringen<br />
die CPU nicht einmal annähernd an seine<br />
Leistungsgrenzen. Dennoch macht diese<br />
„Überdimensionierung“ natürlich Sinn,<br />
denn der Bedienkomfort kann deutlich<br />
profitieren. Das äußert sich nicht nur durch<br />
die extrem flinke Menüführung. Alles geht<br />
deutlich schneller von der Hand als bislang<br />
gewohnt. Die Kanalumschaltung ist<br />
ebenfalls überwältigend und lässt sich mit<br />
der Stoppuhr kaum noch ermitteln. Der<br />
Wechsel zwischen HD-Sendern auf unterschiedlichen<br />
Transpondern geht deutlich<br />
schneller als eine Sekunde, bei SD oder<br />
auf dem gleichen Transponder geht <strong>das</strong><br />
Ganze noch flinker.<br />
Tuner<br />
Wie schon eingangs erwähnt lässt sich <strong>das</strong><br />
Gerät dank Wechseltuner-Konzept nach<br />
den jeweiligen Nutzerwünschen individuell<br />
konfigurieren. Das Highlight ist natürlich<br />
die Ausstattung mit zwei DVB-S-Twin-Tunern,<br />
die den VU+ zum Quad-Empfänger<br />
machen. Weitere Kombinationsmöglichkeiten<br />
mit Einstecktunern für DVB-C/T sind<br />
natürlich ebenfalls möglich. Dann kann <strong>das</strong><br />
Gerät beispielsweise mit insgesamt drei<br />
Tunern (2× DVB-S und 1× DVB-C/T) zum<br />
Kombigerät für gleichzeitigen Empfang von<br />
Sat und Kabel umgerüstet werden. Überzeugt<br />
hat uns auch die Kanalsuche. Auch<br />
der Tuner kann nämlich von der hohen<br />
Prozessorgeschwindigkeit profitieren und<br />
absolvierte im Test einen Blindscan auf<br />
Astra 19,2 Grad Ost über <strong>das</strong> gesamte<br />
Frequenzspektrum in überzeugenden 5 Minuten<br />
und 12 Sekunden. Gerade DXer, die<br />
häufig Suchläufe auf exotischen Positionen<br />
durchführen, werden von der Geschwindigkeit<br />
begeistert sein.<br />
Multimedia<br />
Allrounder waren die Receiver mit Enigma2<br />
schon immer. Dank des offenen Entwicklerkonzeptes<br />
über Erweiterungen konnte und<br />
kann jeder interessierte Programmierer<br />
eigene Plugins für die Boxen entwickeln.<br />
Auch die Einbindung in lokale Netzwerke<br />
und hier beispielsweise <strong>das</strong> Abspielen von<br />
Filmen, Fotos oder Musik von einem NAS-<br />
Server oder anderen Geräten im Netzwerk<br />
ist mit diesen Geräten problemlos<br />
möglich. Selbstverständlich ist dies auch<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
25<br />
Screenshots<br />
Am Anfang sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig: der<br />
neue Skin mit zahlreichen Infos im OSD<br />
Neben dem normalen EPG gibt es auch eine grafische Darstellung<br />
der aktuellen und kommenden Sendungen<br />
Das großzügig dimensionierte Gehäuse erlaubt den Einbau von 3,5-Zoll-Festplatten. Diese sind derzeit noch deutlich preiswerter<br />
als die 2,5-Zoll-Variante. Allerdings sollten man beim Selbsteinbau auf leise Modellreihen achten<br />
Der neue Skin nennt sich Atile HD und ist an die individuellen<br />
Bedürfnisse des Nutzers anpassbar<br />
beim DUO2 der Fall. Unterstützt werden<br />
praktisch alle aktuellen Formate, die ohne<br />
Schwierigkeiten auch von externen Datenträgern<br />
wiedergegeben werden können.<br />
Darüber hinaus wurde bei der DUO2 aber<br />
auch <strong>das</strong> mobile Nutzungskonzept interessanter<br />
Weise weiter ausgebaut. Über die<br />
speziell für Android entwickelte App VU+<br />
Player ist die Fernsteuerung des Gerätes<br />
vom Tablet oder Smartphone aus kein<br />
Problem mehr. Zwar ist die App auch für<br />
iOS erhältlich, dort aber vom Umfang her<br />
nicht mit Android zu vergleichen – was<br />
also ausnahmsweise einmal die Nutzer<br />
des Betriebssystemes von Google bevorzugt.<br />
Durch die App ist in erster Linie die<br />
Fernsteuerung des Gerätes möglich. Da<br />
dies über WLAN passiert, bedarf es hierzu<br />
keines direkten Sichtkontaktes zum Gerät.<br />
Auch <strong>das</strong> Streamen von Programmen auf<br />
<strong>das</strong> Tablet ist möglich. Hierzu können sich<br />
Nutzer den gewünschten Sender auf dem<br />
Android-Gerät auswählen und dann über<br />
<strong>das</strong> Netzwerk streamen. Neu ist hierbei<br />
<strong>das</strong> Transcoding-Konzept von VU+: Dank<br />
des leistungsstarken Prozessors kann <strong>das</strong><br />
Signal in eine geringere Auflösung heruntergerechnet<br />
werden. Der Nutzer hat bei<br />
der App die Wahl zwischen High, Medium<br />
und Low. Während <strong>das</strong> im lokalen Netzwerk<br />
sicherlich nicht von so großer Bedeutung<br />
ist, kommt die Transcoding-Funktion einer<br />
mobilen Nutzung sehr entgegen. Denn die<br />
App ist auch für den Fernzugriff auf <strong>das</strong><br />
Gerät konzipiert. Ist <strong>das</strong> Gerät nämlich<br />
richtig eingerichtet, kann beispielsweise<br />
vom WLAN im Hotel oder vom Cafe aus<br />
auf die Box zugegriffen und <strong>das</strong> Programm<br />
gestreamt werden. Da oftmals die Datenrate<br />
im Upload nicht ausreichend ist, kann<br />
durch <strong>das</strong> Transcoding der Sender dennoch<br />
über <strong>das</strong> Internet gestreamt werden.<br />
Aufnahme<br />
Dass sich die DUO2 auch als Aufnahmemaschine<br />
anbietet, zeigen nicht zuletzt die<br />
zahlreichen Anschlüsse wie drei USB-Buchsen<br />
sowie e-SATA. Am komfortabelsten<br />
nutzen Sie die Aufnahme aber natürlich<br />
mit interner Festplatte. Das Gerät ist zur<br />
Nachrüstung mit einer 3,5- oder 2,5-Zoll-<br />
Festplatte vorbereitet, kann aber natürlich<br />
beim Händler auch schon mit integrierter<br />
Platte erworben werden. Doch auch die<br />
Aufrüstung Zuhause ist kein Problem. Nur<br />
Bis auf einen koaxialen <strong>Digital</strong>ausgang sowie <strong>das</strong> kaum noch gebräuchliche S-Video sind alle nur erdenklichen Schnittstellen verfügbar.<br />
Links zu sehen sind die beiden Wechseltuner sowie daneben ein weiterer Einschub für eine zusätzliche WLAN-Antenne<br />
einige Schrauben lösen, <strong>das</strong> Gerät öffnen<br />
und die Festplatte in den dafür vorgesehenen<br />
Halter montieren. Nun noch die<br />
Kabel verbinden und die Installation ist<br />
beendet. Nachdem die Festplatte initialisiert<br />
und ins System „eingehangen“ wurde,<br />
steht diese für Aufnahmen und Timeshift<br />
zur Verfügung. Natürlich interessierten wir<br />
uns, wie viele Aufnahmen gleichzeitig möglich<br />
sind. Daher starteten wir auf diversen<br />
HD-Sendern den Mitschnitt – und gaben<br />
nach 12 parallelen Aufzeichnungen entnervt<br />
auf. Genügend Reserven also auch<br />
hier und den Prozessor bringt <strong>das</strong> nicht mal<br />
annähernd ins Schwitzen. Selbstverständlich<br />
ist auch Timeshift möglich. Am komfortabelsten<br />
gelingt <strong>das</strong> mit dem Plugin „Permanenttimeshift“<br />
aus dem Extras-Menü.<br />
Neuer Skin<br />
Mit der neuen DUO2 hat auch ein neuer<br />
Skin Einzug gehalten. Daher kommt <strong>das</strong><br />
Gerät mit einem völlig neuen und ungewohnten<br />
OSD (Atile HD) daher, welches am<br />
Anfang wohl manchen Nutzer ein wenig<br />
überfordert. Ein wenig ist die grafische<br />
Oberfläche wie auch die Android App im<br />
Windows-8-Kachelstyle gehalten. Unterstützend<br />
wirkt hier natürlich auch <strong>das</strong> am<br />
Gerät angebrachte farbige 3,5-Zoll-LCD-Display.<br />
Dieses kann individuell konfiguriert<br />
werden und zeigt weitere Systeminformationen<br />
wie Temperatur, Lüftergeschwindigkeit<br />
oder Prozessorauslastung an. Je nach<br />
Einstellung des Gerätes sind hier aber<br />
auch beispielsweise aktuelle Wetterdaten<br />
abrufbar. Überhaupt überzeugte uns <strong>das</strong><br />
Doppelgespann aus VFD- und OLED-Display<br />
am Gerät sehr.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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26 Produkte Kaufberatung<br />
Xtrend ET10000<br />
Mit dem ET10000 hat der Hersteller Xtrend<br />
seit Mai dieses Jahres einen neuen<br />
Flaggschiffreceiver. Die Box begeistert die<br />
<strong>Linux</strong>-Fans da sie bei der Ausstattung einige<br />
Raffinessen vorzuweisen hat. Die Testredaktion<br />
nimmt <strong>das</strong> Gerät einmal genauer<br />
unter die Lupe und beleuchtet die Vor- und<br />
Nachteile des <strong>Linux</strong>receivers.<br />
Durchdachte Technik<br />
Der ET10000 ist in den Farben weiß und<br />
schwarz erhältlich. An der Front überzeugt<br />
die Box mit einem graphische VFD-Display,<br />
<strong>das</strong>s den Kanalnamen sowie Zusatzinfos<br />
wie etwa die aktuelle Uhrzeit, laufende Aufnahmen<br />
sowie den Übertragungsstandard<br />
und Fortschritt einer Sendung anzeigt.<br />
Hinter der Klappe an der rechten Seite<br />
verstecken sich zwei CAS-Kartenleser, zwei<br />
CI-Schächte und ein USB-Frontanschluss.<br />
Das von Xtrend bekannte Wechseltunerkonzept<br />
wird auch beim neuen ET10000<br />
Modell fortgesetzt. Vier Tunerbänke ermöglichen<br />
den parallelen Betrieb von bis zu vier<br />
Empfangshelfern. Aktuell sind Tunermodule<br />
für DVB-S2 sowie den Kombibetrieb<br />
für den parallelen Empfang von DVB-T2<br />
und DVB-C verfügbar. Ein Mischbetrieb<br />
der Tuner ist beim ET10000 wie auch bei<br />
Die Tastenaufteilung der<br />
Fernbedienung ist nicht<br />
glücklich<br />
Ohne Umgreifen kann der<br />
Funktionsumfang nicht<br />
genutzt werden<br />
den anderen Xtrend-Modellen natürlich<br />
möglich. Somit können mit dem Enigma2-<br />
Receiver alle Empfangswege parallel eingefangen<br />
werden. IP<strong>TV</strong> ist zudem über den<br />
Netzwerkanschluss nutzbar. Wahlweise<br />
kann <strong>das</strong> Gerät komplett vorkonfiguriert,<br />
sprich mit bereits integrierten Tuner oder<br />
zur Selbstkonfigurierung bestellt werden.<br />
Es müssen nicht alle Tuner vom ersten Tag<br />
an belegt sein, auch eine spätere Auf- bzw.<br />
Umrüstung ist möglich.<br />
Anschlusswunder<br />
Zu den weiteren Highlights auf der Rückseite<br />
zählt zweifellos der HDMI-Eingang. Dieser<br />
ermöglicht es HDMI-Quellen nicht nur<br />
durchzuschleifen, sondern direkt in den<br />
Receiver einzubinden. Eine Hotkey-Taste<br />
schaltet geradewegs auf den Eingang um.<br />
Damit aber noch nicht genug der Besonderheiten,<br />
denn auch beim Thema<br />
Multimediasteuerung beschreitet Xtrend<br />
beim ET10000 neue Wege. Gleich zwei<br />
Netzwerkanschlüsse, einer davon mit<br />
Gigabit-Netzwerkunterstützung, vier USB-<br />
Anschlüsse und eine SATA-Schnittstelle stehen<br />
bereit. Beamerbesitzern wird zudem<br />
der Komponentenanschluss begeistern.<br />
Ein Netzschalter ist darüber hinaus ebenso<br />
wie eine Scartschnittstelle vorhanden.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Wie jedes Enigma2-Gerät durchläuft auch<br />
der ET10000 beim ersten Start <strong>das</strong> übersichtliche<br />
Installationsmenü der beliebten<br />
<strong>Linux</strong>-Software. Weniger als fünf Minuten<br />
werden in der Regel für diese Prozedur benötigt.<br />
<strong>Wer</strong> einen Kanalsuchlauf durchführen<br />
möchte, benötigt natürlich zusätzliche<br />
Zeit. Schon bei der Installation können die<br />
eingebauten Tuner konfiguriert werden. Alle<br />
Tuner lassen sich vollkommen individuell<br />
einstellen und sorgen somit für höchste<br />
Flexibilität beim Empfang.<br />
Die hohe Leistungsfähigkeit der Box wird<br />
im Alltagsbetrieb schon nach wenigen Sekunden<br />
deutlich. Mit Umschaltzeiten von<br />
nur einer Sekunde überzeugt der Receiver<br />
voll. Auch Bild-in-Bild kann mit dem<br />
Xtrend optimal genutzt werden. Zwei HD-<br />
Programme stellen dabei kein Problem dar.<br />
Der EPG ist individuell über <strong>das</strong> Systemmenü<br />
konfigurierbar und passt sich somit<br />
dem Nutzer perfekt an. Natürlich können<br />
Aufnahmen direkt aus ihm programmiert<br />
werden. Die Vor und Nachlaufzeit ist dabei<br />
vorher für alle Timeraufnahmen konfigurierbar.<br />
Im Vorabtest haben wir parallel<br />
zwölf HD-Programme mitgeschnitten und<br />
können bei der Wiedergabe des Materials<br />
keinerlei Fehler feststellen.<br />
Multimedia<br />
Der Hybridbetrieb Hbb<strong>TV</strong> funktioniert mit<br />
dem neuen Xtrend-Gerät ebenfalls. Ist <strong>das</strong><br />
entsprechende Plugin installiert, können<br />
entsprechende Anwendung über die rote<br />
Farbtaste auf der Fernbedienung aufgerufen<br />
werden. Die Ladegeschwindigkeit ist<br />
dabei schnell, alle Inhalte werden zuverlässig<br />
angezeigt.<br />
Auch für den ET10000 stehen diverse<br />
weitere Apps bereit, welche unter anderem<br />
die Mediatheken von ARD, ZDF und auch<br />
vielen Privatsendern schnell und unkompliziert<br />
auf die Box bringen. Mittels des ebenfalls<br />
integrierten IP<strong>TV</strong>-Listupdaters können<br />
zudem auch IP<strong>TV</strong>-Inhalte aus nah und fern<br />
gesehen werden. <strong>Wer</strong> in den <strong>Wer</strong>bepausen<br />
gern auf Internetseiten schmökern will,<br />
kann dies mittels Webbrowser tun. Seit der<br />
jüngsten Firmwareversion beherrscht <strong>das</strong><br />
Gerät auch Transcoding. Somit können<br />
Streams von der Box noch zuverlässiger<br />
aufs iPad und andere mobile Endgeräte<br />
gestreamt werden. Leider war zum Testtzeitpunkt<br />
allerdings noch keine Firmware<br />
verfügbar welche Transcoding auch über<br />
den HDMI-Eingang erlaubt. Hier sind die<br />
Entwicklerteams noch am arbeiten. Sobald<br />
eine solche Firmware bereitsteht können<br />
mit dem ET10000 dann auch Aufnahmen<br />
direkt vom HDMI-Eingang absolviert werden.<br />
Somit wäre es endlich möglich auch<br />
von Fremdreceivern, wie etwa einer Skybox<br />
oder dem Telekom Mediareceiver aufzunehmen<br />
oder gar den eigenen Urlaubsfilm<br />
auf der Festplatte zu archivieren. Inwieweit<br />
dies aufgrund des HDCP-Kopierschutzes<br />
dann auch mit Fremdreceivern nutzbar<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
27<br />
Screenshots<br />
je nach installiertem Skin kann die Menüoberfläche den<br />
eigenen Wünschen angepasst werden<br />
Anhand der technischen Details ist noch einmal gut zu<br />
erkennen wie leistungsstark die Box ist<br />
Sowohl die Tuner, die im Bild auf der hinteren rechten Seite zu sehen sind als auch die Festplatte vorn links können vom Nutzer individuell<br />
eingebaut werden<br />
Das Antennenmenü erlaubt eine Menge Einstellmöglichkeiten<br />
egal welcher Tuner verwendet wird<br />
Im Mediaplayer ist gut zu erkennen <strong>das</strong> zwölf HD-Aufnahmen<br />
gleichzeitig stattgefunden haben<br />
Im Tunermenü wird nicht nur der Modus sondern auch der<br />
verwendete Tunertyp inkl. Modellnummer angezeigt<br />
ist, wird sich erst nach und nach zeigen.<br />
Schließlich werden es Sky und auch die<br />
Telekom keinesfalls gern sehen wenn somit<br />
ihre als sicher empfundene Technik<br />
ausgetrickst wird und Aufnahmen in digitaler<br />
Qualität möglich sind.<br />
Tuner<br />
Die integrierten Wechseltuner arbeiten<br />
zuverlässig mit den DiSEqC-Modi DiSEqC<br />
1.0, 1.1, 1.2 und USALS zusammen.<br />
Auch die Nutzung an einer Unicable-Anlage<br />
ist möglich. In der im Test verwendeten<br />
OpenA<strong>TV</strong>-Software kann zudem auch <strong>das</strong><br />
neue Einkabelprotokoll JESS ohne Einschränkungen<br />
genutzt werden. Unicable<br />
oder JESS macht natürlich bei dem Quadtuner-Receiver<br />
besonders viel Sinn, da<br />
somit mit nur einer Zuleitung alle vier Tuner<br />
versorgt werden können. Die Empfindlichkeit<br />
der Empfangskomponenten ist gut,<br />
auch schwache Signale auf Türksat lassen<br />
sich uneingeschränkt einfangen. Einziges<br />
Manko: Trotz des vorhanden Menüpunktes<br />
ist beim ET10000, ebenso wie beim kleinen<br />
Bruder, dem ET8000, noch kein Blindscan<br />
möglich.<br />
Auch im Kabel- bzw. DVB-T-Modus arbeitet<br />
die Box sehr zuverlässig. Alle in unserem<br />
Testnetz vorhanden Sender werden zuverlässig<br />
gefunden. Im DVB-T-Modus trumpfen<br />
die Tuner zudem mit einer sehr hohen<br />
Empfindlichkeit auf. Am Teststandort konnten<br />
selbst mehrere Pakete aus Tschechien<br />
mit dem Gerät gesehen werden, welche<br />
anderen Boxen bisher immer Probleme<br />
bereiteten. Kabelnutzer bekommen mit<br />
Laum Wünsche bleiben beim Blick auf die Rückseite übrig. Die Wechseltuner können im Plug-and-Play-Verfahren getauscht werden.<br />
Vier USB-Anschlüsse sorgen zudem für optimale Multimediaeigenschaften<br />
dem neuen ET10000 zudem erstmal ein<br />
Quadrotuner-Gerät führ ihren Empfangsweg<br />
geboten. Mit den bisher im Markt<br />
befindlichen Boxen von VU+ und Gigablue<br />
ist dies nicht möglich da diese im Kabelmodus<br />
maximal einen Twintuner bereitstellen<br />
können.<br />
Decodierung<br />
Da es sich beim ET10000 um ein <strong>Linux</strong>-<br />
Gerät handelt, sind die zwei integrierten<br />
CI-Schächte nicht CI+ fähig. Allerdings können<br />
mit alternativer Decodiertechnik wie<br />
etwa einem Diablo-Modul trotzdem nahezu<br />
alle Pay-<strong>TV</strong>-Angebote in der Box genutzt<br />
werden. <strong>Wer</strong> sich zudem mit <strong>Linux</strong> etwas<br />
auskennt wird wissen, <strong>das</strong>s Cams wie <strong>das</strong><br />
CCCAM oder auch OSCAM in Windeseile<br />
auf dem Receiver installierbar sind und<br />
die beiden integrierten Kartenleser somit<br />
„aufbohren“ können. Ein Beschreibung ob<br />
und wie <strong>das</strong> geht findet jeder Interessent<br />
im Internet.<br />
Detailgetreue Bilder<br />
Keinesfalls verstecken muss sich der<br />
ET10000 was die Bildwiedergabe angeht.<br />
Die Box überzeugt mit gestochen scharfen<br />
HD-Bildern und verarbeitet auch die 1080p<br />
Ausgabe. An unserem Messequipment<br />
konnten wir keine Schwächen feststellen.<br />
Bildruckler, etwa bei Laufbändern auf den<br />
Nachrichtenkanälen sind ebenfalls nicht<br />
feststellbar. Mit durchschnittlich 25 Watt<br />
Stromverbrauch im Betrieb und nur 0,3<br />
Watt im Standby gibt sich die Box zudem<br />
sehr genügsam wenn man die reichhaltige<br />
Ausstattung des Gerätes zu Grunde legt.<br />
Natürlich sind diese Messwerte immer<br />
stark von der verbauten und genutzten<br />
Hardware abhängig, verschiedene Festplatten<br />
und Tuner ändern den Stromverbrauch.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
28<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Fazit<br />
Es geht sehr eng zu zwischen den drei<br />
Oberklassereceivern. Alle drei Receiver<br />
sind auf ihre Weise einzigartig und empfehlenswert.<br />
Hätten Sie kurz nach dem<br />
Test einen unserer Testredakteure nach<br />
seinem Favoriten gefragt, so hätten sie<br />
gewiss die verschiedensten Antworten<br />
bekommen. Eins steht fest: Keines der<br />
Geräte hat im Test enttäuscht. Trotzdem<br />
muss es natürlich wie überall im Leben<br />
einen Sieger geben. Dieser heißt VU+ und<br />
ist der etablierteste und am längsten im<br />
Markt befindliche Flaggschiffreceiver im<br />
Testfeld. Vor allem mit seiner sehr guten<br />
Ausstattung, dem schicken Design samt<br />
Fernbedienungsdesign und der hohen<br />
Zuverlässigkeit kann der Koreaner punkten.<br />
Dank Wechseltunerkonzeptes und diversen<br />
Festplattenanschlussmöglichkeiten<br />
ist der Receiver zudem flexibel einsetzbar.<br />
Den zweiten Platz teilen sich der Neuling<br />
aus dem Hause Xtrend sowie die Gigablue<br />
Box. Beim Gigablue bekommt der Kunde<br />
für einen günstigen Preis eine zuverlässige,<br />
universell einsatzfähige Box. Einzig bei den<br />
Komponenten muss teilweise tiefer in die<br />
Tasche gegriffen werden, denn die 2,5 Zoll<br />
Festplatte kostet in der Regel einige Euro<br />
mehr als die 3,5 Zoll Speichermedien. Der<br />
Xtrend ist <strong>das</strong> jüngste Gerät im Testfeld<br />
und deshalb noch nicht vollkommen. Von<br />
der Anschlussausstattung ist die Box den<br />
anderen beiden Kandidaten überlegen,<br />
beim Display und auch der Fernbedienung<br />
hätten wir etwas mehr Liebe zum Detail<br />
gewünscht. Schwächen, wie der noch nicht<br />
verfügbare Blindscan sollen laut Xtrend<br />
schnell bereinigt werden. 3<br />
RICARDO PETZOLD<br />
Details TESTSIEGER SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
Hersteller VU+ Gigablue Xtrend<br />
Modell DUO2 HD Quad Plus ET10000<br />
UVP/Straßenpreis 499/499 Euro 319/349 Euro 399/ 399 Euro<br />
Maße (B/H/T) 380 × 60 × 290 mm 290 × 55 × 230 mm 380 × 60 × 240 mm<br />
Gewicht 4 kg 1,8 kg 2,8 kg<br />
Informationen www.vuplus.de www.impex-sat.de www.xtrend-home.de<br />
AUSSTATTUNG<br />
Display LED/VFD/LCD/OLED<br />
Auflösung 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p<br />
CVBS/RGB/YUV V<br />
Verschlüsselung integriert/CI/CI+ 2 ×/2 ×/<br />
HD-Plus/HD-Plus (CI+)/Sky/Sky (CI+)<br />
Festplatte, Größe intern/extern vorbereitet intern/extern intern/extern<br />
PVR/Timeshift/Timeshift Auto<br />
Hbb<strong>TV</strong>/Smart<strong>TV</strong><br />
ANSCHLÜSSE<br />
Cinch/Scart/YUV/HDMI<br />
Dolby <strong>Digital</strong> Cinch/Optisch<br />
RS-232/SD-Slot/SATA<br />
LAN/WLAN /optional via USB 2 ×/<br />
USB Front/Rück 1/2 1 /3 1/4<br />
BETRIEB<br />
Speicherplätze unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />
Bootzeit/Umschaltzeit 36 s/12 > 8 > 12 HD<br />
Bild in Bild (PIP) HD/SD<br />
Netzschalter Front/Rück<br />
Stromverbrauch Betrieb/Standby 24,6 W/0,3 W 18 W/0,4 W 24 W/0,3 W<br />
TESTERGEBNISSE<br />
Anzahl Tuner DVB-S/DVB-C/DVB-T bis zu 4 (kombinierbar) 2x DVB-s2 (+2 Wechseltuner) 4 * Wechseltuner<br />
DISEQC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />
Blindscan<br />
Unicable/JESS<br />
Empfindlichkeit (gemessen) –87,7 dBm –88 dBm –89,0 dBm<br />
Weißbeleg 679,4 mV 684 mV 690 mV<br />
Helligkeitsrauschen 79,4 dB 86,4 dB 82,8 dB<br />
Farbrauschen 72,4 dB 79,2 dB 76,0 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 98,9 % 99,8 % 99,2 %<br />
Graustufenlinearität 99 % 97,5 % 98,1 %<br />
Farbabweichung 0,6 deg 0,3 deg 0,4 deg<br />
VOR-/NACHTEILE<br />
Vorteile sehr schnell<br />
zwei Front-Displays<br />
umfangreiche Ausstattung<br />
preiswert<br />
schnelle Navigation<br />
erweiterbar<br />
HDMI-Eingang<br />
Wechseltuner<br />
erweiterbar<br />
Nachteile keine Bedientasten (Front) nur 2,5 Zoll Festplatten intern nutzbar Blindscan fehlt<br />
AUSWERTUNG<br />
INSTALLATION 29,5/30 Pkt. 29/30 Pkt. 28/30 Pkt.<br />
BEDIENUNG 57,5/60 Pkt. 56/60 Pkt. 55,5/60 Pkt.<br />
AUSSTATTUNG 39,5/50 Pkt. 38/50 Pkt. 40,5/50 Pkt.<br />
EMPFANG 20/20 Pkt. 20/20 Pkt. 17/20 Pkt.<br />
DARSTELLUNG 46/50 Pkt. 46/50 Pkt. 46/50 Pkt.<br />
FESTPLATTENMODUS 36/40 Pkt. 35/40 Pkt. 36,5/40 Pkt.<br />
DECODIERUNG 23/25 Pkt. 23/25 Pkt. 23/25 Pkt.<br />
MULTIMEDIA 18/20 Pkt. 17/20 Pkt. 18/20 Pkt.<br />
GESAMT 269,5/295 Pkt. 264/295 Pkt. 264,5/295 Pkt.<br />
91 % – SEHR GUT<br />
TESTSIEGER<br />
89 % – SEHR GUT 89% – SEHR GUT<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
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gekündigt wurde.<br />
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Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann.<br />
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Kartennummer<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
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30 Produkte Kaufberatung<br />
Acht <strong>Linux</strong>-Komfort-Receiver<br />
<strong>Linux</strong>-PVR mit Twin-Tuner<br />
Noch nie war <strong>das</strong> Mitschneiden und Archivieren von Sendungen so einfach wie im digitalen <strong>TV</strong>-Zeitalter. Doch um<br />
Aufnahmen ohne böse Überraschungen und ungestört auf Festplatte zu bannen, müssen richtige PVR-<strong>Linux</strong>-Receiver ein<br />
paar Anforderungen erfüllen.<br />
Zahlreiche HD-Sender buhlen um die<br />
Zuschauergunst. Nicht immer hat der<br />
Zuschauer aber Zeit, <strong>das</strong> Programm<br />
live zu schauen. Neben der beliebten Timeshift-Funktion<br />
bietet sich natürlich auch<br />
<strong>das</strong> Aufzeichnen auf Festplatte an. Will<br />
man parallel ein anderes Programm schauen,<br />
kommt man um einen Receiver mit<br />
Twin-Tuner nicht herum.<br />
Alle acht Geräte im Testfeld bietet diesen<br />
Komfort. Auch die Möglichkeit, eine Festplatte<br />
intern zu verbauen, kommt den<br />
Ansprüchen an ein waschechtes PVR-Gerät<br />
der Mittelklasse entgegen. Bis auf den Atemio<br />
erfüllen auch diese Anforderung alle<br />
Geräte in unserem Testfeld.<br />
Funktionsumfang zählt<br />
Doch dank Enigma 2 können alle Geräte<br />
deutlich mehr, als einfach nur „mitschneiden“:<br />
Die Mehrfachaufnahme ermöglicht<br />
es Ihnen, mehrere Sendungen<br />
parallel aufzunehmen. Somit entsteht in<br />
der Familie kein Streit wenn der Sohn<br />
seinen Lieblingstrickfilm während der Abwesenheit<br />
aufgezeichnet haben möchte,<br />
die Tochter hingegen <strong>das</strong> Lieblingsvideo<br />
von Robby Williams nicht verpassen will.<br />
Je nach verbautem Prozessor verarbeiten<br />
alle <strong>Digital</strong>receiver mehrere Aufnahmen<br />
parallel. Aber Achtung: Für eine Aufnahme<br />
auf verschieden <strong>Digital</strong>paketen sind auch<br />
mehrere Empfangstuner nötig. Wollen Sie<br />
beispielsweise einen Film von ARD HD mitschneiden<br />
und die Musiksendung im ZDF<br />
ebenfalls, muss die Box mindestens zwei<br />
Tuner enthalten.<br />
Twin-Tuner inklusive<br />
Single-Tuner-Lösungen erlauben nur Aufnahmen<br />
auf einem Übertragungskanal.<br />
Hiermit können beispielsweise RTL, RTL 2<br />
und Vox zeitgleich mitgeschnitten werden.<br />
Welche Sender über einen Transponder<br />
empfangbar sind, lässt sich leicht über<br />
gängige Frequenzlisten wie beispielsweise<br />
unter www.frequenzlisten.de herausfinden.<br />
Die Geräte in diesem Test erlauben allerdings<br />
<strong>das</strong> parallele Aufnehmen auf zwei<br />
völlig unterschiedlichen Transpondern,<br />
denn alle Receiver haben Twin-Tuner an<br />
Bord und bieten damit ideale Bedingungen<br />
zum Einsatz als PVR-Receiver.<br />
Komfortfunktionen<br />
Weitere nützliche Zusatzfunktionen sind<br />
etwa der Schnitt des Materials direkt durch<br />
den Receiver, <strong>das</strong> Setzen von Sprungmarken<br />
um beispielsweise unwichtige Inhalte<br />
bzw. <strong>Wer</strong>bung schnell zu übergehen sowie<br />
die Übertragung der Aufnahmen auf den<br />
PC. Dies kann dank der Flexibilität von<br />
<strong>Linux</strong> auf verschiedenen Wegen erfolgen.<br />
Ist die Festplatte extern über den in aller<br />
Regel vorhandenen USB-Anschluss angestöpselt,<br />
kann der externe Datenträger natürlich<br />
ganz bequem an den PC angesteckt<br />
werden und steht dann zur Bearbeitung<br />
zur Verfügung. Etwas schwieriger wird dies<br />
mit intern eingebauten Festplatten, die<br />
natürlich nicht so einfach an einen PC angeschlossen<br />
werden können.<br />
Dank standarmäßig vorhandenem<br />
Netzwerkanschluss ist aber auch dies<br />
kein Problem.<br />
Totale Vernetzung<br />
Der Receiver ist nämlich problemlos über<br />
<strong>das</strong> Netzwerk zu erreichen. Mittels ganz<br />
normalem Webbrowser oder über ein<br />
FTP-Programm haben Nutzer Zugriff auf<br />
die Daten im Gerät und können diese<br />
ganz bequem auf den PC kopieren und<br />
nach der Bearbeitung auch wieder ganz<br />
bequem zurückspielen.<br />
Acht Geräte im Test<br />
In unserem Test haben wir insgesamt acht<br />
Receiver genau unter die Lupe genommen<br />
und geprüft, welche Geräte mit besonders<br />
ausgeklügelten PVR-Funktionen punkten<br />
können und welche multimedialen Zusatzfunktionen<br />
die Geräte zu bieten haben. Die<br />
Vergleichbarkeit der einzelnen Geräte ist<br />
dabei dank identischer Firmware besonders<br />
gut möglich.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
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Ausgabe 2/2014 Ausgabe 3/2014 Ausgabe4/2014<br />
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Ausgabe5/2014<br />
Ausgabe 6/2014<br />
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2/2003 2/2004<br />
3/2003 3/2004<br />
Datum, 4/2003 Unterschrift<br />
4/2004<br />
6/2003<br />
9/2003<br />
10/2003<br />
11/2003<br />
12/2003<br />
5/2004<br />
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8/2004<br />
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3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
6/2011<br />
7/2011<br />
8/2011<br />
9/2011<br />
10/2011<br />
11/2011<br />
12/2011<br />
2012<br />
1/2012<br />
2/2012<br />
3/2012<br />
4/2012<br />
5/2012<br />
6/2012<br />
7/2012<br />
8/2012<br />
9/2012<br />
10/2012<br />
11/2012<br />
12/2012<br />
2013<br />
2/2013<br />
3/2013<br />
4/2013<br />
5/2013<br />
6/2013<br />
7/2013<br />
8/2011<br />
9/2013<br />
10/2013<br />
11/2013<br />
12/2013<br />
Einsenden an oder telefonisch:<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Oststraße 40 – 44<br />
04317 Leipzig<br />
Tel.: 03 41/3 55 79 140<br />
2014<br />
1/2014<br />
2/2014<br />
3/2014<br />
4/2014<br />
5/2014<br />
6/2014<br />
7+8/2014
32<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Atemio AM 5200 HD<br />
Der Atemio AM 5200 HD stand uns zum<br />
Test in der Variante mit Twin-Tuner zur Verfügung.<br />
Im Handel kann man <strong>das</strong> Gerät<br />
im übrigen auch mit nur einem (fest ein-<br />
gebauten) Tuner erwerben und bei Bedarf<br />
einen zweiten (Wechseltuner) im Gerät<br />
nachrüsten. Dabei zeigt sich <strong>das</strong> Gerät flexibel<br />
und kann je nach Bedarf als Combo-<br />
Gerät mit zusätzlichem Kabeltuner oder<br />
auch einem zweiten DVB-S2-Empfänger<br />
nachgerüstet werden. Leider hat Atemio<br />
hingegen bei der Festplatte auf eine interne<br />
Montagemöglichkeit verzichtet, obwohl<br />
die Gehäusegröße durchaus hierfür geeignet<br />
wäre. Zur Nutzung der PVR-Funktionen<br />
bleibt also nur der Anschluss eines externen<br />
Datenträgers über USB.<br />
Anschlüsse<br />
Erfreulicherweise gibt es zwei USB-Ports –<br />
Frontseitig und auf der Rückseite. Auch<br />
bei den Kartenschächten kann der Atemio<br />
überzeugen. So gibt es zwei Einschübe<br />
für Conax-Karten (welche sich nach Modifikationen<br />
im Betriebssystem auch für<br />
andere Entschlüsselungssysteme nutzen<br />
lassen) sowie einen CI-Port. Ein großes<br />
alphanumerisches Display sowie einige<br />
Bedientasten sind frontseitig ebenfalls zu<br />
finden. Hinten am Gerät gefiel uns der vorhandene<br />
Netzschalter. Der fest verbaute<br />
Tuner ist übrigens nicht durchgeschleift –<br />
Im Gegensatz zum zweiten Wechseltuner.<br />
Analoge Video- und Audiosignale<br />
verlassen <strong>das</strong> Gerät ausschließlich über<br />
Scart. Die digitalen Anschlüsse bestehen<br />
aus einem HDMI-Port sowie einem optischen<br />
<strong>Digital</strong>ausgang. Außerdem gibt<br />
es natürlich noch eine Netzwerkbuchse<br />
sowie RS232.<br />
Dual-Boot<br />
Als kleine Besonderheit ist <strong>das</strong> Gerät mit<br />
Dual-Boot ausgestattet. Kurz nach dem<br />
Einschalten erscheint eine Bildschirmmeldung,<br />
welches der Betriebssysteme<br />
genutzt werden soll. Zur Verfügung steht<br />
Atemios hauseigener Mix aus Enigma und<br />
Neutrino „TitanNit“ oder ein herkömmliches<br />
Enigma2-Image. Erfreulicherweise<br />
liefert Atemio <strong>das</strong> Gerät nicht nur mit<br />
einer abgespeckten Enima2-Version, sondern<br />
einem vollwertigen Spezial-Image<br />
vom uns immer wieder empfohlenen<br />
OpenA<strong>TV</strong>-Team aus. Das ist ein Vorteil<br />
gegenüber vielen anderen Herstellern,<br />
wo der Käufer in der Regel erst einmal<br />
ein ordentlich funktionierendes Images<br />
aufspielen muss.<br />
Innere <strong>Wer</strong>te<br />
Als Hauptprozessor kommt der ein<br />
BC7358 von Broadacom zum Einsatz,<br />
der die Bedienung der Box deutlich flotter<br />
gestaltet, als wir es von älteren Einstiegsreceivern<br />
gewohnt sind. Der Speicher<br />
schlägt mit jeweils 512 MB (RAM/Flash)<br />
zu Buche und bietet ausreichend Platz<br />
für Erweiterungen in Form von Plugins,<br />
die sich wie gewohnt über <strong>das</strong> Erweiterungsmenü<br />
installieren lassen. Mit der<br />
Kombination aus schnellerem Prozessor<br />
und ausreichend Speicherkapazität kann<br />
<strong>das</strong> Gerät in der Praxis überzeugen. Auf<br />
Befehle der Fernbedienung reagiert <strong>das</strong><br />
Gerät flott und auch <strong>das</strong> Umschalten und<br />
die Menüführung gehen ausreichend flink<br />
von der Hand. Die Bildqualität ist vom<br />
Seheindruck her ebenfalls überzeugend,<br />
was die Messwerte an unserem Testequipment<br />
von Rohde & Schwarz auch belegen.<br />
Tuner<br />
Das Gerät bietet Enigma-typisch natürlich<br />
alle Annehmlichkeiten, die für einen guten<br />
Alltagsbetrieb notwendig sind: DiSEqC<br />
1.0/1.1/1.2/USALS sowie Unicable sind<br />
integriert. Die gewohnt gute Drehanlagensteuerung<br />
mit individuellen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
lässt sich auch mit<br />
dem Atemio AM 5200 HD perfekt nutzen.<br />
Selbstverständlich lassen sich beide Tuner<br />
völlig unabhängig voneinander konfigurieren,<br />
was natürlich eine sehr flexible<br />
Nutzung des <strong>Digital</strong>receivers erlaubt. Eine<br />
Anomalie stellten wir bei der Messung<br />
der Tunerwerte fest: Der eingebaute Empfänger<br />
erreichte auch nach mehrmaliger<br />
Prüfung unseres Equipments einen sehr<br />
schlechten <strong>Wer</strong>t von nur –70,5 dBm. Möglicherweise<br />
handelt es sich hier um einen<br />
Defekt beim Testgerät, leider konnten wir<br />
<strong>das</strong> bis zum Redaktionsschluss nicht zweifelsfrei<br />
klären. Hilfsweise haben wir eine<br />
weitere Messung am zweiten Tuner vorgenommen.<br />
Die <strong>Wer</strong>te dort waren hingegen<br />
Wärmebild<br />
Leider bietet <strong>das</strong> Gerät intern keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten. Der nachträgliche Einbau einer internen Festplatte ist daher<br />
nicht möglich, obwohl genügend Platz zumindest für einen 2,5-Zoll-Datenträger wäre<br />
Trotz externem Netzteil wird der Atemio mit über 60 Grad<br />
Celsius im Bereich des Prozessors sehr heiß<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
33<br />
sehr ordentlich. Denn mit einer Empfindlichkeit<br />
von –90,3 dBm überzeugt dieser<br />
Tuner und hat damit auch zum Empfang<br />
hierzulande nicht so optimal erreichbarer<br />
Positionen mit schwächeren Signalstärken<br />
genügend Reserven.<br />
Anzeige nicht in dB<br />
Leider verfügt der Atemio nicht über eine<br />
dB-Signalstärkenanzeige, die im Menü<br />
Sat-Finder oder bei der Nutzung eines entsprechenden<br />
Skins auch im OSD verfügbar<br />
wäre. Stattdessen zeigt <strong>das</strong> Gerät hier<br />
mit unserem Lieblings-Skin HD Glass16<br />
nur „N/A“ statt eines Empfangswertes.<br />
Das wäre ein Pluspunkt vor allem für DXer<br />
gewesen, die ständig die Empfangsdaten<br />
im Blick haben wollen. Diese müssen sich<br />
beim Atemio aber mit SNR, AGC und BER<br />
als Kontrollwerte begnügen. Positiv hingegen<br />
ist der vorhandene und sehr detailliert<br />
konfigurierbare Blindscan, der neben den<br />
üblichen Suchläufen zur Verfügung steht.<br />
Multimedia<br />
Das Enigma2 ein sehr Multimedia-freundliches<br />
System ist, dürfte vielen bereits<br />
bekannt sein. In Verbindung mit dem<br />
Twin-Tuner konnte der Atemio daher auch<br />
bei der Aufnahmefunktion überzeugen.<br />
Insgesamt 5 parallele Aufnahmen in HD<br />
konnten wir problemlos mit dem Gerät<br />
anfertigen. Allerdings brachten wir den<br />
Prozessor damit schon gehörig ins Schwitzen.<br />
Denn nach dem Start der fünften Aufnahme<br />
wurde der Receiver merklich träger<br />
und regierte erst mit großer Verzögerung<br />
auf Eingaben. Auch die Aufnahmen sind<br />
dann nicht mehr Störungsfrei. Allerdings<br />
dürften es in der Praxis eher zwei bis maximal<br />
drei gleichzeitige Aufnahmen sein<br />
und hierbei konnten wir keine merklichen<br />
Geschwindigkeitseinbußen oder Bildstörungen<br />
feststellen. Selbstverständlich<br />
lassen sich auch sämtliche Medien über<br />
Der Signalgeber ist relativ<br />
groß geraten und mit eben<br />
sitzenden Tasten versehen<br />
Das ist einer bequemen<br />
Bedienung nicht immer<br />
förderlich<br />
den integrierten Mediaplayer problemlos<br />
wiedergeben und dank Anbindung an <strong>das</strong><br />
Internet und zahlreichen Erweiterungen<br />
wie dem IP<strong>TV</strong> List Updater eignet sich der<br />
Atemio auch prima als IP<strong>TV</strong>-Empfänger.<br />
Hbb<strong>TV</strong> etwas träge<br />
Leider kann Hbb<strong>TV</strong> nicht so wirklich vom<br />
schnellen Prozessor profitieren. Zwar<br />
lässt sich <strong>das</strong> hierfür notwendige Plugin<br />
„Hbb<strong>TV</strong>“ problemlos nachinstallieren,<br />
allerdings ist der Seitenaufbau und die<br />
Geschwindigkeit bei der Nutzung alles<br />
andere als schnell. So dauert es eine<br />
halbe Ewigkeit, bevor nach Druck auf den<br />
Red Button überhaupt ein Auswahlmenü<br />
erscheint und auch <strong>das</strong> Hangeln durch<br />
die eigentlichen Hbb<strong>TV</strong>-Menüeinträge wird<br />
zum Geduldsspiel. Die Hbb<strong>TV</strong>-Anwendung<br />
funktioniert demnach, aber in der Praxis<br />
wird dem Kunden leider schnell die Lust<br />
an der Nutzung vergehen.<br />
TitanNit<br />
Wie schon erwähnt hat der Atemio auch<br />
TitanNit an Bord. Durch die praktische<br />
Abfrage beim Start der Box erweist sich<br />
der Wechsel zwischen den beiden aufgespielten<br />
Betriebssystemen als unkompliziert.<br />
Dabei erweist sich TitaNit als<br />
durchaus interessante Alternative zum<br />
heutzutage faktisch dominierenden Enigma2.<br />
Es handelt sich dabei nämlich um<br />
eine <strong>Linux</strong>-Firmware, die eigenen Angaben<br />
zufolge die Vorteile von Neutrino und<br />
Enigma2 vereint.<br />
Screenshots<br />
Im Auslieferungszustand ist der Atemio bereits mit einem<br />
sehr guten Image ausgestattet<br />
Das Standard-Design kann dabei schon überzeugen. Der<br />
EPG ist übersichtlich und enthält viele Informationen<br />
Blick auf <strong>das</strong> Menü des Atemio. Dank Standards bei<br />
Enigma 2 sind alle Menüpunkte an einheitlicher Stelle<br />
Natürlich kann der Atemio problemlos mit Erweiterungen<br />
aufgewertet werden<br />
Großer Vorteil von Enigma2: Der Tuner kann bis ins Detail<br />
nach den eigenen Bedürfnissen konfiguriert werden<br />
Ursprung dbox 2<br />
Neutrino ist dabei <strong>das</strong> Betriebssystem,<br />
welches damals als Alternative auf der<br />
dbox 2 zum Einsatz kam. Auch mit TitanNit<br />
ist die bequeme Verwaltung von Erweiterungen<br />
oder Skins möglich. Es ist allerdings<br />
deutlich schlanker als Enigma2 und<br />
verbraucht daher weniger Systemrecourcen,<br />
was man unter anderem auch an der<br />
kürzeren Bootzeit bemerken wird. Bedienbar<br />
ist es größtenteils intuitiv und selbsterklärend.<br />
Welches Betriebssystem beim<br />
Nutzer letztendlich zum Einsatz kommt,<br />
ist aber wohl eher Geschmackssache.<br />
Während eingefleischte Neutrino-Fans vermutliche<br />
eher zu TitanNit greifen werden,<br />
werden Umsteiger von aktuelleren <strong>Linux</strong>-<br />
Boxen sicherlich die Vorzüge von Enigma2<br />
in Form eines der beliebten Images von<br />
OpenA<strong>TV</strong> oder OpenPLI nutzen. Welches<br />
Betriessystem aber auch immer zum Einsatz<br />
kommt – die Box funktioniert mit<br />
beiden problemlos und konnte auch die<br />
Testredaktion überzeugen.<br />
Gerade im Dunkeln ist <strong>das</strong><br />
„Ertasten“ der richtigen<br />
Funktion nicht einfach<br />
Auf den ersten Blick wirken die Anschlüsse auf der Rückseite des Atemio recht schlicht: Cinch-Ausgänge sucht man vergeblich und<br />
der Tuner A ist nicht durchgeschleift. Dennoch sind unterm Strich alle erforderlichen Schnittstellen vorhanden<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
34<br />
Produkte Kaufberatung<br />
D-cube R2<br />
Auch wenn sich in den letzten Jahren<br />
verschiedene Programmierer-Teams immer<br />
wieder daran versuchten auch für<br />
Set-Top-Boxen mit Prozessoren fernab der<br />
Broadcom-Reihen stabile <strong>Linux</strong>-Images zu<br />
erstellen, waren die Ergebnisse in den meisten<br />
Fällen für den Alltagsgebrauch nicht<br />
geeignet. Grund hierfür waren zu geringe<br />
Leistung des Hauptprozessors und zu eng<br />
bemessene Speichergrößen in den Boxen.<br />
Mit der neuen ARM-Prozessorgeneration<br />
soll sich dies ändern und Broadcom an endlich<br />
Konkurrenz bekommen. Arm Prozessoren<br />
werden im Übrigen auch vermehrt in<br />
Smartphones eingesetzt. Einer der großen<br />
Vorteile der aktuellen Generation stellt dabei<br />
die Multimediatauglichkeit dieser Chips<br />
dar. Moderne Boxen mit Arm Chipsatz sind<br />
daher vermehrt auch Hybrid fähig und<br />
laufen sowohl mit dem beliebten <strong>Linux</strong>-<br />
Betriebssystem Enigma als auch mit dem<br />
XBMC-System, welches besonders Multimediafreaks<br />
begeistert.<br />
Unser erster Testproband der beide Betriebssysteme<br />
verarbeiten kann, ist der<br />
D-cube R2. Diese Box gehört zu den ersten<br />
Geräten die die beschrieben Vorzüge der<br />
Hybridfähigkeit richtig ausspielen, weshalb<br />
wir sie auf den kommenden Seiten für Sie<br />
genauer unter die Lupe nehmen. Ausgestattet<br />
ist dieser Receiver mit einem Arm Cortex<br />
A9 Prozessor, der eine Leistung von 600<br />
Megahertz aufweist.<br />
Ausstattung<br />
Äußerlich wirkt die D-cube R2 wie ein ganz<br />
normaler Receiver. Mit kompakten Maßen<br />
von gerade einmal 27 cm breite denkt<br />
man auf den ersten Blick eine Zappingbox<br />
vor sich stehen zu haben. Das dem nicht<br />
so ist wird spätestens beim Blick auf die<br />
Rückseite klar, denn hier beheimatet der<br />
R2 einen Twintuner sowie viele weitere<br />
Schnittstellen. Bilder können digital ausschließlich<br />
via HDMI ausgegeben werden,<br />
analog gelangen diese entweder über den<br />
Scartanschluss oder <strong>das</strong> Cinchset an ältere<br />
<strong>TV</strong>-Geräte. Bei den Datenschnittstellen wurde<br />
nicht gespart, denn zwei USB-Buchsen,<br />
ein Netzwerkanschluss sowie eine RS232<br />
Schnittstelle stehen bereit. Das Netzteil ist<br />
im Gegensatz zu vielen kleineren Boxen<br />
direkt im Gehäuse integriert, ein Netzschalter<br />
an der Rückseite sorgt für die komplette<br />
Abschaltung wenn es der Nutzer wünscht.<br />
An der Front trumpft der D-cube-Receiver<br />
mit einem VFD-Display auf, welches<br />
deutlich und gut lesbar den Programmnamen<br />
anzeigt. Dies ist besonders für<br />
Nutzer interessant welche gern auch mal<br />
dem Radiogenuss über Satellit frönen ohne<br />
den Fernseher einschalten zu wollen.<br />
In der Mitte der wahrhaft edel wirkenden<br />
Front befindet sich ein Powerknopf, weitere<br />
Grundbedienelemente, mit denen die<br />
Box etwa bei einem Ausfall der Fernbedienung<br />
bedient werden könnte, sind leider<br />
beim D-cube R2 nicht vorhanden. Rechts<br />
verstecken sich hinter einer Klappe eine<br />
weitere USB-Schnittstelle, ein Cardreader<br />
sowie ein CI-Slot.<br />
Im Lieferumfang ist zudem ein SATA-Kabel<br />
enthalten, ein Blick ins innere der Box zeigt<br />
auch warum, denn der Receiver kann auch<br />
eine interne Festplatte bedienen. Kleine<br />
2,5 Zoll Datenträger können in dem Gerät<br />
verbaut und betrieben werden. Somit ist die<br />
gerade einmal 219 Euro teure <strong>Linux</strong>box ein<br />
vollwertiger Twin-Festplattenreceiver.<br />
Auch die Fernbedienung überzeugt, eine<br />
aussagekräftige Tastenaufteilung sowie gute<br />
Druckpunkte sprechen für sie.<br />
Besondere Ersteinrichtung<br />
Nachdem alle Kabel mit dem Gerät verbunden<br />
sind, schalten wir den D-cube R2 erstmals<br />
an. Die Überraschhung ist groß, denn<br />
die Box bootet nicht so wie wir uns dies vorgestellt<br />
haben. Ein kleines unscheinbares<br />
Menü auf der linken Bildschirmseite zeigt<br />
uns <strong>das</strong>s der Receiver nun eine Eingabe<br />
erwartet. Es wird gefragt ob gebootet werden<br />
soll, ein Update über Netzwerk oder<br />
Wärmebild<br />
Endlich mal wieder ein Hersteller der den kompletten Platz im Gehäuse einer Box ausnutzt. Vorn links ist gut die eingebaute Festplatte<br />
zu finden, <strong>das</strong> Netzteil liegt dahinter. Der ARM-Prozessor wird per Kühlkörper vor zu großer Hitzeentwicklung geschützt<br />
IDie Lüftungsschlitze sollten beim D-cube immer frei sein,<br />
weil sich <strong>das</strong> Gerät schon relativ stark erwärmt<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
35<br />
USB durchgeführt werden soll oder der<br />
Vorgang beendet werden soll. Wir wollen<br />
natürlich zuerst booten und erleben erneut<br />
eine Überraschung denn hier sagt uns <strong>das</strong><br />
Gerät, <strong>das</strong> es über kein Betriebssystem<br />
verfügt und wir dieses erst einspielen müssen.<br />
Ehrlich gesagt hätten wir an dieser<br />
Stelle bald den Test abgebrochen da wir<br />
davon ausgehen mussten, <strong>das</strong>s die Box<br />
einen Defekt besitzt. Etwas Recherche zeigt<br />
aber schnell <strong>das</strong> dies normal ist und wir<br />
entscheiden uns ein Update über Netzwerk<br />
durchzuführen. An dieser Stelle bekommen<br />
wir zwei Betriebssysteme angezeigt die wir<br />
installieren können, ein uns unbekanntes<br />
XBMC-System oder ein OpenA<strong>TV</strong>-Image<br />
welches wir von vielen Boxen schon kennen<br />
und schätzen. Die Auswahl fällt also<br />
schnell und wir wählen OpenA<strong>TV</strong> für den<br />
ersten Test aus. In Windeseile wird <strong>das</strong><br />
Betriebssystem vom Onlineserver heruntergeladen<br />
und ohne weiteres Zutun des<br />
Nutzers installiert. Nach knapp fünf Minuten<br />
erscheint <strong>das</strong> bekannte Einrichtungsmenü<br />
von OpenA<strong>TV</strong> auf unseren Bildschirm.<br />
An dieser Stelle muss allerdings gesagt<br />
werden <strong>das</strong> der D-cube R2 keine Box für<br />
Leute ist die Technik ansonsten lieber aus<br />
dem Wege gehen, geringe technische Vorkenntnisse<br />
sollten schon vorhanden sein.<br />
Inbetriebnahme<br />
Das Installationsmenü unterscheidet sich<br />
nicht von den gewohnten Inbetriebnahmemenüs<br />
von Enigma-2-Boxen. Es ist übersichtlich,<br />
zeigt dem Nutzer deutlich was<br />
er eingeben muss und kann in weniger<br />
als fünf Minuten durchlaufen werden.Eine<br />
aktuelle Senderliste ist im Image bereits<br />
enthalten wodurch der Kanalsuchlauf zu<br />
Beginn entfällt.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Der Betrieb im Alltag erweist sich als ausgesprochen<br />
angenehm. Die Box reagiert<br />
wirklich schnell auf Fernbedienungssignale<br />
Die Fernbedienung des<br />
Gerätes liegt sehr gut in<br />
der Hand<br />
Viele Zusatzfunktionstasten<br />
sind im Mittelfeld zu finden,<br />
noch nicht alle sind aktiv<br />
und auch die Menüführung geht flüssig<br />
und flott von der Hand. Ebenfalls nicht<br />
zu verstecken braucht sich <strong>das</strong> Gerät in<br />
puncto Kanalumschaltung: <strong>das</strong> Zappen ist<br />
bei der Box eine wahre Freude, zumindest<br />
was FTA-Kanäle angeht. Etwas mühseliger<br />
wird es bei Pay-<strong>TV</strong>. Das liegt aber weniger<br />
an der Menüführung als vielmehr am Zusammenspiel<br />
zwischen <strong>Digital</strong>receiver und<br />
CI-Modul. Beim EPG hat der Nutzer einmal<br />
mehr die Qual der Wahl, denn dieser steht<br />
wie bei OpenA<strong>TV</strong> üblich in den diversen<br />
Ansichten zur Verfügung. Keine Kritik gibt<br />
es bei der Bild-in-Bild-Funktion. Diese ist uneingeschränkt<br />
nutzbar wodurch auch zwei<br />
HD-Programme genutzt werden können.<br />
Aufnahme<br />
Mehrfachaufnahmen beherrscht die Box<br />
ohne Probleme. In unserem Test lassen sich<br />
sechs HD-Aufnahmen problemlos auf den<br />
vorher eingebauten Datenträger mitschneiden.<br />
Bei der Wiedergabe wird deutlich,<br />
<strong>das</strong>s der D-cube auch mehrere HD-Aufnahmen<br />
ordnungsgemäß aufzeichnet. Wir diagnostizieren<br />
bei der Durchsicht des mitgeschnittenen<br />
Materials keine Störungen. Die<br />
Wiedergabeliste wird im Übrigen über die<br />
PVR-Taste auf der Fernbedienung zügig und<br />
unkompliziert erreicht. Im Wiedergabemodus<br />
besteht zudem die Möglichkeit die Aufnahmen<br />
mit Markern zu versehen um beispielsweise<br />
<strong>Wer</strong>bung schnell überspringen<br />
zu können. Eine Schnittfunktion ist je nach<br />
installierten PlugIns auch verfügbar. <strong>Wer</strong> sie<br />
wünscht, kann diese, wie eine ganze Reihe<br />
weiterer Funktionen im Plugin-Menü der Box<br />
nachinstallieren. Besonders interessant ist<br />
auch <strong>das</strong> IP<strong>TV</strong>-Plugin welches zusätzliche<br />
im Internet verfügbare <strong>TV</strong>-Sender auf die<br />
Mattscheibe zaubert.<br />
Screenshots<br />
Die Inhalte der Festplatte werden zuverlässig bei einem<br />
Druck auf die PVR-Taste der Fernbedienung angezeigt<br />
Der Multi-EPG der openA<strong>TV</strong>-Firmware verdeutlicht sehr gut<br />
was aktuell im <strong>Fernsehen</strong> läuft<br />
Wird die Info-Taste betätigt gibt die Box eine detailierte<br />
beschreibung zum aktuell laufenden Event ab<br />
Aufgeräumt und übersichtlich präsentiert sich <strong>das</strong> Hauptmenü<br />
des Receivers<br />
Vielseitig nutzbar<br />
DXer haben längst die Qualitäten von Enigma<br />
2 zu schätzen gelernt. Dank umfangreicher<br />
Formatunterstützung von DiSEqC<br />
(1.0/1.1/1.2) bis hin zur unverzichtbaren<br />
USALS-Drehanlagensteuerung bietet auch<br />
dieser Testproband praktisch alles, was sich<br />
echte Satellitenfans wünschen. Die hinterlegten<br />
Transponderdaten sind dabei übrigens<br />
bequem über die Softwareverwaltung<br />
aktualisierbar. Damit sind Sie stets auf dem<br />
aktuellen Stand Leider noch nicht enthalten<br />
ist ein Blindscan, ob dieser mit zukünftigen<br />
Updates kommt bleibt abzuwarten. Die integrierten<br />
Tuner sind von der Hardware dafür<br />
geeignet. Die größte Stärke von Enigma 2 ist<br />
und bleibt die flexible Erweiterbarkeit. Diese<br />
ist auch trotz geänderten Prozessors beim<br />
D-cube R2 gegeben. Kaum eine Funktion<br />
lässt sich nicht über PlugIns installieren.<br />
Da kann <strong>das</strong> Gerät zum DLNA-Server aufgerüstet<br />
werden, detaillierte Informationen<br />
zum Datenstrom stehen zur Verfügung oder<br />
ankommende Anrufe werden auf dem Bildschirm<br />
signalisiert.<br />
Aufnahmen können über die<br />
PVR-Taste im unteren Drittel<br />
manuell gestartet werden<br />
Etwas außergewönlich ist die Anschlussuaufteilung am Tuner. Der Eingang für Tuner A ist die F-Fuchse rechts unten, darüber liegt<br />
der Anschluss für Tuner B. Die Empfangteile sind paralell zum Gehäusedeckel verbaut und somit um 90 Grad gedreht<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
36<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Edision Optimuss OS 2<br />
In der Ausgabe 12/2013 von DIGITAL<br />
FERNSEHEN hatten wir bereits den Optimuss<br />
OS 1 von Edision im Test. Heute nun<br />
steht der Große Bruder Optimuss OS 2 im<br />
Testlabor. Beide Receiver basieren auf der<br />
selben Hardwareplattform, unterscheiden<br />
sich jedoch nicht unwesentlich in der<br />
Ausstattung. So verfügt der OS 2 über ein<br />
vollwertiges 12-zeiliges alphanumerisches<br />
Display, welches auch noch zahlreiche<br />
Zusatzanzeigen und Symbole beherbergt<br />
und somit einen recht guten Überblick<br />
über die Parameter des empfangenen<br />
Programmes bietet.<br />
CI-Schacht integriert<br />
Während der OS 1 lediglich über einen<br />
Conax-Kartenschacht verfügt, kann der<br />
OS2 mit einem zusätzlichen CI-Slot hinter<br />
einer Klappe auf der rechten Seite<br />
aufwarten. Hier findet sich ebenfalls ein<br />
Front-USB-Anschluss. Leider hat Edision<br />
wohl aus Platzgründen auf <strong>das</strong> praktische<br />
Steuerkreuz des OS 1 verzichtet und dem<br />
höherwertigen Gerät neben dem Standby-<br />
Knopf lediglich zwei Kanalwahl- und zwei<br />
Lautstärketasten spendiert. Ein wesentlicher<br />
Unterschied zum OS 1 zeigt sich<br />
dann auf der Rückseite des Gerätes. Zwei<br />
Antennenanschlüsse zeigen dort, <strong>das</strong>s<br />
es sich um einen Twin-Receiver mit den<br />
entsprechenden Komfortfunktionen eines<br />
PVR-Gerätes mit Doppeltuner handelt. Zusätzliche<br />
Komponentenausgänge erlauben<br />
auch den Anschluss beispielsweise<br />
älterer Beamer oder <strong>TV</strong>-Geräte mit Komponenteneingang.<br />
Die restlichen Anschlüsse<br />
unterscheiden sich nicht vom kleineren<br />
Gerät und bestehen aus Netzwerkbuchse,<br />
zwei weiteren USB-Anschlüssen, analogen<br />
Cinch-Ausgängen für Audio und Video<br />
sowie HDMI und einem optischen<br />
<strong>Digital</strong>ausgang. Auch RS232 ist beim<br />
OS 2 vorhanden.<br />
Enigma2-Betriebssystem<br />
Natürlich kommt auch der OS 2 mit Enigma2<br />
als Betriebssystem zum Käufer.<br />
Neben dem Originalimage von Edision,<br />
welches zudem nicht mehr ganz aktuell<br />
ist (Relase-Datum 15.10.2013 bei der Update-Version<br />
auf der Webseite von Edision)<br />
und auf dem Image vom OpenPLI-Team<br />
basiert, kann man auf den Optimuss natürlich<br />
auch zahlreiche alternative Images<br />
aufspielen. So stellt beispielsweise <strong>das</strong><br />
Team von OpenA<strong>TV</strong> ebenfalls Firmwareversionen<br />
für <strong>das</strong> Gerät bereit. Wir haben uns<br />
für ein Image von OpenA<strong>TV</strong> entschieden,<br />
da wir damit bereits umfangreiche positive<br />
Praxiserfahrungen gesammelt haben.<br />
Damit werden auch alle Funktionen des<br />
Gerätes ordentlich ausgereizt.<br />
Kein Blindscan<br />
Wie beim Opimuss OS 1 müssen wir leider<br />
den fehlenden Blindscan bemängeln. Wobei<br />
die Erfahrung der vergangenen Jahre<br />
lehrt, <strong>das</strong>s diese Funktion möglicherweise<br />
in späteren Firmwareversionen nachgereicht<br />
werden könnte. Auch auf eine Empfangsstärkeanzeige<br />
in dB müssen Nutzer<br />
beim OS 2 verzichten. Beide Funktionen<br />
werden sicherlich vor allem von DXern<br />
vermisst, sind für den normalen Nutzer<br />
hingegen nicht immer von elementarer<br />
Bedeutung.<br />
Tuner etwas schwach<br />
Leider nicht überzeugen kann der Tuner<br />
im Testlabor. Waren die Empfangswerte<br />
des kleinen Bruders OS 1 noch<br />
gut, sind die gemessenen 84,5 dBm<br />
leider deutlich schlechter und können<br />
damit bei schwächeren Signalen zum<br />
Problem werden.<br />
Viele Anlagen nutzbar<br />
Ansonsten aber bietet <strong>das</strong> Gerät alle<br />
Annehmlichkeiten, die für einen guten<br />
Alltagsbetrieb notwendig sind: DiSEqC<br />
1.0/1.1/1.2/USALS sowie Unicable sind<br />
integriert. Die gewohnt gute Drehanlagensteuerung<br />
mit individuellen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
lässt sich auch mit dem<br />
Optimuss perfekt nutzen. Selbstverständlich<br />
lassen sich beim OS 2 beide Tuner<br />
völlig unabhängig voneinander konfigurieren,<br />
was natürlich eine sehr flexible Nutzung<br />
des <strong>Digital</strong>receivers erlaubt. Leider<br />
Wärmebild<br />
Unseren Testreceiver haben wir mit einer 2,5-Zoll-Festplatte ausgestattet. Diese ist schnell und problemlos im Gerät montierbar.<br />
Für ein internes Netzteil wäre links noch genügend Platz gewesen, Edision hat sich aber für eine externe Versions entschieden<br />
Gut im Wärmebild zu erkennen: Trotz relativ hoher Innentemperaturen<br />
bleibt <strong>das</strong> Gehäuse weitestgehend kühl<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
37<br />
hat Edision im Optimuss OS 2 aber fest<br />
eingebaute Tuner verwendet, so <strong>das</strong>s der<br />
Komfort eines Wechseltunergerätes nicht<br />
gegegben ist.<br />
PVR-Funktion<br />
Im Auslieferungszustand ist der OS 2<br />
lediglich zur Nutzung mit einer Festplatte<br />
vorbereitet. Der Nutzer ist dadurch aber<br />
auch flexibel und kann entscheiden, ob<br />
ein Datenträger extern oder intern angeschlossen<br />
werden soll. Für externe Festplatten<br />
stehen allerdings ausschließlich<br />
USB-Anschlüsse zur Verfügung.<br />
Interne Festplatte<br />
<strong>Wer</strong> eine interne Festplatte verbauen<br />
möchte, benötigt eine 2,5-Zoll-Festplatte.<br />
Diese ist schnell in der Gerät eingebaut:<br />
Es müssen lediglich die fünf Gehäuseschrauben<br />
gelöst werden und eine passende<br />
Festplatte im in die interne Halterung<br />
eingesteckt werden. Nun noch <strong>das</strong><br />
SATA-Kabel anstecken und die Festplatte<br />
anschließend im System initialisieren. Anschließend<br />
steht der Datenspeicher für<br />
Aufnahmen und Timeshift zur Verfügung.<br />
Um für ausreichende Kühlung im Festplattenbetrieb<br />
zu sorgen, wurde ein Gehäuselüfter<br />
integriert. Dieser befindet sich allerdings<br />
nicht wie beim OS 1 an der Oberseite<br />
des Gerätes, sondern wurde rückseitig<br />
verbaut. Im laufenden Betrieb stört der<br />
Lüfter glücklicherweise nicht, denn dieser<br />
ist angenehm leise. Zudem ist die<br />
Drehzahl temperaturgesteuert.<br />
Twin-Tuner<br />
Keine Frage: ein Twin-Tuner ist eine sehr<br />
nützliche Erfindung, wenn es um <strong>das</strong><br />
Aufnehmen und gleichzeitige Schauen<br />
eines anderen Transponders geht. So ist<br />
mit solchen Geräten auch die Mehrfachaufnahme<br />
auf zwei Transpondern kein<br />
Die Fernbedienung ist nicht<br />
besonders groß geraten,<br />
liegt aber gut in der Hand<br />
Das mittig angebrachte<br />
Steuerkreuz ermöglicht eine<br />
einfache Bedienung<br />
Problem. Da der Optimuss OS2 auch<br />
mit einem Twin-Tuner ausgestattet ist,<br />
kann <strong>das</strong> Gerät natürlich auch in dieser<br />
Disziplin überzeugen. Mit interner Festplatte<br />
starteten wir zum Test insgesamt<br />
3 Aufnahmen von HD-Sendern auf zwei<br />
verschiedenen Transpondern. Doch <strong>das</strong><br />
brachte den Receiver nicht einmal annähernd<br />
ins Schwitzn. Beim Anschließenden<br />
begutachten der Mitschnitte konnten wir<br />
erfreulicherweise keinerlei Störungen feststellen,<br />
wie sie bei früheren Firmware-<br />
Versionen noch vorgekommen sind. Auch<br />
NTFS-formatierte Festplatten können gelesen<br />
werden, wobei wir dies nur für extern<br />
angeschlossene Datenträger empfehlen.<br />
Die interne Festplatte sollte hingegen immer<br />
vom Gerät selber initialisiert und dadurch<br />
mit einer <strong>Linux</strong>-kompatiblen Formatierung<br />
versehen werden. Nur dann kann<br />
<strong>das</strong> Gerät die volle Performance entfalten.<br />
CI an Bord<br />
Wie beschrieben verfügt der Optimuss OS<br />
2 über einen Conax-Kartenschacht sowie<br />
einen CI-Slot für gängige CI-Module. Damit<br />
ist <strong>das</strong> Gerät optimal zum Empfang von<br />
Pay-<strong>TV</strong> ausgestattet, auch wenn natürlich<br />
CI-Plus-Module von Sky und HD Plus außen<br />
vor bleiben. Findige Nutzer werden<br />
aber ohnehin auf die Nutzung von zusätzlichen<br />
CI-Modulen verzichten und ihre<br />
Empfangskarten auf einfacherem Weg im<br />
Receiver zum Funktionieren bringen.<br />
Leistungsdaten<br />
Die Leistungsdaten des Prozessors beim<br />
OS 2 entsprechen dem des OS 1: Auch<br />
hier ist eine Dualcore Broadcom-CPU verbaut,<br />
welche mit 400 MHz getaktet wird.<br />
Deshalb unterscheiden sich beide Geräte<br />
auch kaum in Geschwindigkeit und<br />
Bedienkomfort. Es handelt es sich beim<br />
Hauptprozessor um einen BCM7335 von<br />
Broadcom, welcher auch im VU+ Duo oder<br />
der Dreambox DM800 HD se v2 seinen<br />
Dienst verrichtet. Speichermäßig hat allerdings<br />
die Dreambox die Nase vorn. Beim<br />
Flash-Speicher stehen 256 MB zur Verfügung,<br />
an RAM hat der Optimuss 384 MB<br />
laut Herstellerangaben verbaut. Der Speicher<br />
kommt übrigens vom taiwanesischen<br />
Chiphersteller Hynix. Damit kommt der Edision<br />
zwar nicht an die <strong>Wer</strong>te der Dreambox<br />
heran, allerdings reicht der Flash-Speicher<br />
dennoch für zahlreiche Plugins aus.<br />
Screenshots<br />
Etwas schade ist die fehlende Anzeige der Empfangswerte<br />
in Dezibel links unten<br />
Blick auf den Speicher des Optimuss OS2. Der Flash-<br />
Speicher ist recht klein und relativ schnell voll<br />
Übersichtlich ist der EPG dank dem Cool <strong>TV</strong> Guide, der<br />
aber auch auf anderen Enigma2-Geräten läuft<br />
Zahlreiche Erweiterungen – wie Hbb<strong>TV</strong> – lassen sich nachinstallieren,<br />
solange der Flash-Speicher reicht<br />
Dank ausgeklügelter Senderverwaltung zählt die Kanalliste<br />
von Enigma2 zu den übersichtlichsten überhaupt<br />
Das untere Drittel des<br />
Signalgebers ist zahlreichen<br />
Funktionstasten vorbehalten<br />
Auf einen analogen Scart-Ausgang hat der Hersteller verzichtet. Dafür gibt es erfreulicherweise Komponentenausgänge und sogar<br />
zwei USB-Anschlüsse auf der Rückseite. Zusammen mit dem Front-USB verfügt der OS2 damit sogar über drei Schnittstellen für<br />
Datenträger und WLAN-Sticks<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
38<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Gigablue HD 800 UE Plus<br />
Enigma2 zählt unter den Freaks nach wie<br />
vor als <strong>das</strong> angesagteste Betriebssystem<br />
für <strong>Digital</strong>receiver, wenn man mehr als<br />
nur Standardfunktionen von seinem Gerät<br />
verlangt. Mittlerweile decken zahlreiche<br />
Anbieter diesen Markt ab. Beim Hersteller<br />
GigaBlue wurden kürzlich zwei Nachfolger<br />
von HD 800 SE und HD 800 UE vorgestellt.<br />
In diesem Test haben wir uns den HD 800<br />
UE Plus näher angeschaut.<br />
Neues Modell<br />
Wie die Modellbezeichnung schon verrät,<br />
handelt es sich dabei um den Nachfolger<br />
des HD 800 UE. Schon rein äußerlich<br />
hat sich dabei einiges getan. Das schon<br />
beim Vorgänger vorhandene LCD-Display<br />
an der Frontseite ist von der Mitte nach<br />
Links gewandert.<br />
Deutlich vergrößert hat sich die Klappe<br />
an der Front und versteckt nun neben<br />
dem CI-Schacht, zwei Karteneinschüben<br />
und einem USB-Anschluss<br />
auch die Bedienelemente des Gerätes.<br />
Diese bestehen aus einem Steuerkreuz und<br />
einigen weiteren Tasten, die eine Bedienung<br />
des Gerätes auch ohne Fernbedienung ermöglichen.<br />
Lediglich die Standby-Taste ist<br />
direkt an der Front verblieben und erinnert<br />
mit ihrer Chrom-Optik an <strong>das</strong> Vorgänger-<br />
modell. Eine interessante Lösung haben<br />
die Entwickler bei der Betriebsanzeige-LED<br />
gefunden. Diese zieht sich nun als Leuchtstreifen<br />
über die gesamte Front und trennt<br />
damit optisch gleichzeitig <strong>das</strong> Display von<br />
der aufklappbaren Frontblende. Im direkten<br />
Vergleich ist <strong>das</strong> Gerät damit vom Design<br />
her auf jeden Fall edler geworden und hebt<br />
sich schon etwas vom Settopboxen-Einheitsbrei<br />
vieler anderer Hersteller ab. Rückseitig<br />
hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht<br />
viel getan.<br />
Externes Netzteil<br />
Das Netzteil ist weiterhin als externes<br />
12-Volt-Netzteil ausgeführt. Neu hinzugekommen<br />
ist ein Netzschalter, der allerdings<br />
bei diesem Aufbau nur bedingt Sinn macht.<br />
Denn durch die externe Ausführung wird damit<br />
<strong>das</strong> Netzteil nicht stromlos geschaltet,<br />
wodurch auch bei komplett abgeschaltetem<br />
Gerät etwas Strom verbraucht wird.<br />
Ansonsten unterscheiden sich die Anschlüsse<br />
bis auf einen ebenfalls neu hinzugekommenen<br />
RS232-Anschluss nicht vom HD<br />
800 UE. So finden sich HDMI, ein optischer<br />
<strong>Digital</strong>ausgang sowie die analogen Varianten<br />
als Cinchbuchsen (inklusive Komponen-<br />
tenausgang) auf der Rückseite. Ferner gibt<br />
es noch USB sowie die obligatorische Netzwerkbuchse.<br />
Ausgeliefert wird <strong>das</strong> Gerät wie<br />
gehabt mit einem Single-Tuner, wobei dieser<br />
nicht mehr durchgeschleift ist, was einige<br />
Käufer sicherlich als Nachteil empfinden<br />
werden. Der große Vorteil beim HD 800 UE<br />
Plus ist aber die Tatsache, <strong>das</strong>s sich völlig<br />
problemlos bei Bedarf ein weiterer Empfänger<br />
im Gerät nachrüsten lässt.<br />
Wechseltunerkonzept<br />
Problemlos lässt sich beim Gerät mit<br />
Single-Tuner ein weiterer Tuner nachrüsten,<br />
der als Wechseltuner ausgeführt<br />
ist. Erhältlich sind entweder ein weiterer<br />
Sat-Tuner oder eine DVB-C/T-Kombination,<br />
die dann einen Parallelbetrieb an Sat und<br />
Kabel/DVB-T erlaubt.<br />
Innere <strong>Wer</strong>te<br />
Neben den bereits erwähnten äußeren Veränderungen<br />
setzt GigaBlue auch im Inneren<br />
auf neue Hardware. So werkelt nun ein<br />
MIPS-Prozessor mit 750 Megahertz Taktrate<br />
im Gerät. Rein theoretisch ist der Prozessor<br />
damit mehr als doppelt so schnell wie die<br />
CPU im Vorgänger.<br />
Schnellerer Prozessor<br />
Dabei ist der verbaute Broadcast-Chip<br />
kein Unbekannter: Der Single-Core-Prozessor<br />
BCM7358 fand beispielsweise<br />
schon im ET4000 von Xtrend Verwendung,<br />
dort allerdings noch mit „nur“<br />
500 MHz. Nun wird der Chip erstmals<br />
mit höherer Taktrate betrieben und natürlich<br />
waren wir gespannt, was <strong>das</strong> für<br />
Auswirkungen im Alltagsbetrieb hat.<br />
Etwas enttäuschend ist die Speichergröße<br />
Wärmebild<br />
Im Gehäuse wäre ausreichend Platz für eine interne Festplatte vorhanden. Leider ist dies vom Hersteller aber nicht vorgesehen, so<br />
<strong>das</strong>s auf externe Datenträger zurückgegriffen werden muss<br />
Eine übermäßige Erwärmung des Gerätes konnten wir im<br />
Wärmebild nicht feststellen<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
39<br />
vom Gerät. Zwar hat sich der Ram positiverweise<br />
auf 512 MB verdoppelt und dürfte<br />
damit einiges zu einer Steigerung der<br />
Leistung beitragen, der für die Installation<br />
von Plugins und Erweiterungen so<br />
wichtige Flash-Speicher hat sich aber nicht<br />
erhöht und ist bei 128 MB geblieben. Gerade<br />
die Erweiterungen machen die <strong>Linux</strong>-Receiver<br />
aber so flexibel. Ein kleiner<br />
Flash-Speicher erlaubt jedoch nur eine begrenzte<br />
Installation von Plugins. Schade,<br />
denn hier hätten die Entwickler durchaus<br />
aufholen können.<br />
Open Mips an Bord<br />
Ausgeliefert wird der GigaBlue mit der Firmware<br />
Open Mips. Diese basiert wie viele<br />
andere Images auf Enigma 2 und kommt<br />
schon mit einer großen Zahl interessanter<br />
Features daher. <strong>Wer</strong> die Box vollends ausreizen<br />
möchte, kann natürlich auch alternative<br />
Images installieren. Sehr gute Erfahrungen<br />
haben wir mit Open A<strong>TV</strong> gemacht. Dieses<br />
Betriebssystem ist schnell und problemlos<br />
über einen USB-Stick auf der Box installiert<br />
und kann die Funktionen des Gerätes voll<br />
ausreizen. Leistungsmäßig bewegt sich der<br />
GigaBlue im Mittelfeld zwischen den bisher<br />
üblichen Standard-Enigma2-Receivern<br />
und den aktuellen Spitzenreitern bei der<br />
CPU-Geschwindigkeit VU+ Duo2 und Solo2.<br />
Daher waren wir sehr gespannt auf<br />
den Praxisbetrieb.<br />
Im Betrieb<br />
Bei den Bootzeiten kann sich der Receiver<br />
von der Masse nicht unbedingt abheben.<br />
Etwa eine Minute und 30 Sekunden dauert<br />
es, bis ein Bild auf dem <strong>TV</strong>-Gerät erscheint.<br />
Zum Vergleich: Der Duo2 braucht 36 Sekunden.<br />
Vergleicht man die Bootzeit allerdings<br />
mit dem prozessorgleich ausgestatteten Xtrend<br />
ET4000, der etwa 2 Minuten braucht,<br />
zeigt sich dennoch, <strong>das</strong>s der GigaBlue von<br />
der höheren Taktrate bei der CPU durchaus<br />
Die Fernbedienung des<br />
Gigablue liegt dank der<br />
Größe gut in der Hand<br />
Mittig angebracht ist <strong>das</strong><br />
Steuerkreuz sowie die<br />
Farbtasten<br />
profitieren kann. Das kommt auch den<br />
Umschaltzeiten zugute, die sich durchaus<br />
sehen lassen können. Etwas enttäuschend<br />
der Hbb<strong>TV</strong>-Test. Hier merkt man nur wenig<br />
vom schnelleren Prozessor. Der Aufbau<br />
ist recht zäh und der Seitenaufbau dauert<br />
verhältnismäßig lange. Insgesamt aber lässt<br />
sich <strong>das</strong> Gerät doch recht flott bedienen<br />
und auch <strong>das</strong> Zappen durch die Menüfunktionen<br />
geht problemlos von der Hand.<br />
Aufnahmefunktionen<br />
Leider ist der Einbau einer internen Festplatte<br />
nicht vorgesehen, was schon ein wenig<br />
enttäuschend ist: Schließlich wäre genügend<br />
Platz im Gehäuse, um zumindest eine<br />
2,5-Zoll-Festplatte unterzubringen. Stattdessen<br />
muss mit externen Datenträgern gearbeitet<br />
werden. Diese können ausschließlich<br />
über USB angeschlossen werden, denn<br />
auch eSATA sucht man vergeblich. Kritisch<br />
könnte dies bei Mehrfachaufnahmen werden,<br />
denn USB ist in der Geschwindigkeit<br />
eSATA deutlich unterlegen. Die fehlende<br />
Einbaumöglichkeit einer internen Festplatte<br />
sehen wir beim HD 800 UE Plus auch in<br />
Anbetracht des Kaufpreises etwas kritisch.<br />
Schließlich sollte man von einem modernen<br />
<strong>Linux</strong>-Receiver diesen Komfort erwarten<br />
können. Allerdings: Extern angeschlossene<br />
Datenträger funktionieren problemlos und<br />
erlauben auch Mehrfachaufnahmen auf<br />
demselben Transponder. Noch komfortabler<br />
wird die Aufnahmefunktion natürlich, wenn<br />
sich der Käufer für einen zweiten Tuner<br />
entschließt. Dann können zwei unterschiedliche<br />
Transponder für gleichzeitige Aufnahmen<br />
herangezogen werden.<br />
Multimedia<br />
Selbstverständlich bietet der Receiver auch<br />
alle medialen Funktionen, die man von<br />
einem <strong>Linux</strong>-Empfänger gewohnt ist. So<br />
können Mediendaten über <strong>das</strong> Netzwerk<br />
von anderen Geräten gestreamt werden.<br />
Auch der umgekehrte Weg ist möglich: Live-<br />
<strong>TV</strong> oder aufgenommene Sendungen können<br />
beispielsweise am PC über die Standard-<br />
Weboberfläche „Open Webif“ wiedergegeben<br />
werden. Hierzu muss die passende<br />
Erweiterung installiert sein, was aber in der<br />
Regel der Fall ist.<br />
Screenshots<br />
Besonders viele Informationen zum empfangenen Sender<br />
stellt der Skin HD glass16 zur Verfügung<br />
Der integrierte Cool-EPG kann vor allem durch seine gute<br />
Übersichtlichkeit und viele Zusatzfunktionen punkten<br />
Erweiterungen lassen sich problemlos über den Plugin-<br />
Manager installieren<br />
Ein Vorteil von OpenA<strong>TV</strong> ist <strong>das</strong> Schnellstart Menü,<br />
welches durch Drücken der Blauen Taste erreichbar ist<br />
Plugins<br />
Selbstverständlich lässt sich auch der Gigablue<br />
flexibel mit Plugins erweitern. Zu<br />
finden sind diese im Plugin-Manger, welcher<br />
über den Menüpunkt „Erweiterungen“<br />
oder durch einen Druck auf die Grüne<br />
Taste auf der Fernbedienung erreichbar ist.<br />
Hier können dann Erweiterungen installiert<br />
und auch wieder deinstalliert werden. Wie<br />
bereits erwähnt, müssen sich User dabei<br />
aber grundsätzlich einschränken, da der<br />
Flash-Speicher nicht besonders groß dimensioniert<br />
ist. Allerdings kann man diesen<br />
durch den Einsatz eines USB-Sticks<br />
auch problemlos erweitern und damit die<br />
Einschränkung umgehen.<br />
Im unteren Bereich befinden<br />
sich die Zifferntasten zur<br />
direkten Kanalwahl<br />
Auf Scart - und damit auch RGB - müssen Nutzer beim GigaBlue verzichten. Ansonsten sind aber alle wichtigen Anschlüsse<br />
vorhanden. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist der Tuner leider nicht mehr durchgeschleift<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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40<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Dreambox DM7020 HD V2<br />
Insgesamt fünf HD-Receiver hatte Dream<br />
Multimedia in den letzten Jahren im<br />
Portfolio. Alles begonnen hat mit dem<br />
Modell Dreambox DM 800HD, welche<br />
schon 2008 die <strong>Linux</strong>-Liebhaber in die<br />
HD-Vielfallt einführte. Zweifellos war die<br />
DM 8000HD <strong>das</strong> Flaggschiff des Herstellers.<br />
Leider wird diese Box seit einiger Zeit<br />
nicht mehr produziert, gleiches gilt auch<br />
für die DM 800HD, welche allerdings mit<br />
dem Modell DM 800HDse einen adäquaten<br />
Nachfolger erhalten hat. Flaggschiff<br />
ist aktuell somit <strong>das</strong> Modell DM 7020HD,<br />
welche mit dem Zusatz V2 im Spätsommer<br />
eine Weiterentwicklung erfuhr. Neben<br />
einem größeren Speicher, wird die<br />
Enigma2-Box nun auch mit dem neuen<br />
Betriebssystem OE 3.0 ausgeliefert und<br />
kann somit auf vorzügliche Multimediaeigenschaften<br />
zurückgreifen.<br />
Ausstattung<br />
Die Front überzeugt mit einem schwarzweißen<br />
OLED-Display, welches Grafiken<br />
oder Schrift in brillanter Qualität anzeigen<br />
kann. Hinter der in Klavierlackoptik<br />
gestalten Frontklappe verbergen sich<br />
zwei Kartenleser sowie zwei CI-Schnittstellen.<br />
Ein ebenfalls vorhandener Front-<br />
USB-Anschluss ermöglicht den flotten<br />
Anschluss von Wechseldatenträgern.<br />
Die Rückseite weist die Videoschnittstel-<br />
len HDMI, Scart und FBAS auf, ein YUV_<br />
Set suchen wir hingegen vergebens. Datenschnittstellen<br />
bleiben allerdings nicht<br />
außen vor; neben zwei weiteren USB-<br />
Anschlüssen verfügt <strong>das</strong> neue Gerät auch<br />
über einen SATA-Anschluss sowie eine<br />
Netzwerkschnittstelle. Dream Multimedia<br />
hat der DM7020HD zudem zwei Wechseltuneranschlussmöglichkeiten<br />
spendiert.<br />
Veraltete Technologie<br />
Im Inneren des rund 600 Euro teuren Gerätes<br />
werkelt weiterhin ein 400 Megahertz<br />
starker MIPS-Hauptprozessor. Hier hätten<br />
wir uns bei der V2-Version etwas mehr<br />
erhofft zumal der Wettbewerb mittlerweile<br />
mit Hauptprozessoren bis 1,3 Ghz von<br />
sich reden macht. Beim Flash-Speicher<br />
setzt Dream ab sofort bei allen Modellen<br />
auf großzügige 1 Gigabyte Speicherplatz,<br />
während der Arbeitsspeicher auf 512 MB<br />
aufgerüstet wurde. Zudem kann eine Festplatte<br />
– wahlweise in den Größen 2,5 oder<br />
3,5 Zoll – intern verbaut werden.<br />
3-2-1 Start<br />
Bei der Erstinstallation können Dreamboxen<br />
schon immer mit einem perfekten<br />
Installationsmenü auftrumpfen. Nun setzt<br />
der Hersteller noch einen drauf und liefert<br />
seine neue DM7020 HD komplett vorinstalliert<br />
aus. Einmal mehr gilt die Devise:<br />
Anschließen, einschalten und fernsehen.<br />
Sollte jemand der deutschen Sprache<br />
nicht mächtig sein, so kann er die Box ohne<br />
großen Aufwand ins Installationsmenü<br />
versetzen und somit die bekannte Routine<br />
durchlaufen. Im Alltagsbetrieb werden auf<br />
den ersten Blick keine Unterschiede bei<br />
der Bedienung zu den bekannten Modellen<br />
sichtbar. Beim genaueren Hinschauen<br />
zeigen sich kleine Neuerungen im Detail.<br />
In der Kanalliste beispielsweise gibt es<br />
nun für jeden Satelliten vier Einträge. Zu<br />
den Einträgen Kanäle, Anbieter und Neu<br />
ist der Eintrag Kanäle FTA gekommen.<br />
Dieser ermöglicht <strong>das</strong> schnelle Zappen<br />
durch die FTA ausgestrahlten Sender<br />
eines Satelliten. Auch die Umschaltgeschwindigkeit<br />
hat mit 1,25 s noch einmal<br />
zugenommen.<br />
Wiedergabe und Multimedia<br />
Aufnahmen werden grundlegend mit EPG-<br />
Namen, Zusatzinfos und allen Tonspuren<br />
im TS-Format auf dem angeschlossenen<br />
Datenträger abgelegt. Im Verzeichnis,<br />
welches mit der Video-Taste des Signalgebers<br />
erreicht wird, können sie selbstständig<br />
die Aufnahmen sortieren. Dank<br />
des Schnitteditors kann <strong>Wer</strong>bung bequem<br />
direkt an der Box entfernt werden.<br />
Schnitt am PC<br />
<strong>Wer</strong> es etwas komfortabler mag, kann<br />
natürlich auch auf PC-Software zum<br />
Schneiden zurückgreifen. Dank der perfekten<br />
Netzwerkunterstützung kann die<br />
Übertragung zwischen Dreambox und PC<br />
über eine FTP-Verbindung erfolgen. Mithilfe<br />
installierbarer Plug-ins können auch<br />
MP3-Dateien, Bilder und Videos bequem<br />
aus dem heimischen Netzwerk wiederge-<br />
Wärmebild<br />
Auch die Dreambox arbeitet intern mit 3,5-Zoll-Festplatten. Diese können auch von Technik-Laien schnell und problemlos nachgerüstet<br />
werden. Rechts daneben ist <strong>das</strong> aufwendig konstruierte Schaltnetzteil zu erkennen<br />
Die Box erwärmt sich vor allem im Bereich des integrierten<br />
Netzteiles sowie rund um den Hauptprozessor<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
41<br />
geben werden. Wenn die Daten auf Ihrem<br />
PC freigegeben sind, kann die Dreambox<br />
diese ohne Probleme aufspüren<br />
und wiedergeben.<br />
Hybriddienste integriert<br />
Plugins für Mediatheken gab es in diversen<br />
Dreambox-Images schon eine längere<br />
Zeit, neu ist <strong>das</strong>s nun auch Hbb<strong>TV</strong><br />
mit der DM 720HD funktioniert. Im neuen<br />
Image ist ein eigener Webbrowser integriert,<br />
welcher die Hybridangebote der<br />
Sender darstellen kann. Überrascht sind<br />
wir von den doch sehr flotten Ladezeiten<br />
der Hybridangebote. Der Prozessor macht<br />
dem Hbb<strong>TV</strong>-genuss somit keinen Strich<br />
durch die Rechnung.<br />
Vielfalt durch Plugins<br />
Zu den großen Vorteilen von <strong>Linux</strong>-Boxen<br />
zählt die Pluginvielfalt. Während oft die<br />
Erweiterungen, die des öfteren von Hobbyprogrammierern<br />
geschrieben wurden,<br />
erst umprogrammiert werden müssen, ist<br />
dies bei der DM7020 HD nicht der Fall.<br />
Sämtliche Apps – auch <strong>das</strong> beliebte Gemini<br />
3 Plugin – laufen anstandslos auf der<br />
Box. Somit kann der Receiver um weitere<br />
Multimediaanwendungen erweitert werden.<br />
Doch auch neue Skins, die für <strong>das</strong><br />
Menüdesign zuständig sind, lassen sich<br />
so installieren und <strong>das</strong> Gerät kann damit<br />
indiviuell eingerichtet werden.<br />
Tuner<br />
Dank des Wechseltunerkonzepts lassen<br />
sich mit der DM 7020HD alle drei herkömmlichen<br />
Übertragungswege empfangen.<br />
Im DVB-S2-Betrieb überzeugt die<br />
Dreambox mit einer uneingeschränkten<br />
DiSEqC-Verabeitung. Alle Protokolle werden<br />
restlos und uneingeschränkt unterstützt.<br />
Auch Unicable bereitet dem Gerät<br />
keinerlei Probleme. Der empfangsstarke<br />
Tuner zeigt erst bei einer Drosselung<br />
von 88,5 dBm erste Schwächen. Somit<br />
eignet sich <strong>das</strong> Gerät auch für DXer.<br />
Hinzu kommt, <strong>das</strong>s dieses Modell einen<br />
Die Dreambox-Fernbedienung<br />
ist multifunktional, neben<br />
der Box kann mit ihr auch der<br />
Fernseher gesteuert werden<br />
Im Mittelfeld des Signalgebers<br />
hat der Hersteller die Kanalwahltasten<br />
sowie die Steuerelemente<br />
implementiert<br />
Blindscan über DVB-S2 unterstützt. Dieser<br />
kann im manuellen Suchmenü angewählt<br />
werden. Dabei hat der Hersteller alle wichtigen<br />
Punkte wie die Vorbestimmung des<br />
Frequenzbereiches, aber auch die Genauigkeit<br />
zur Auswahl freigegeben.<br />
Qualität<br />
Anhand spezieller Testsequenzen wird<br />
deutlich, <strong>das</strong>s die DM7020HD auch in<br />
Sachen Bildqualität nicht enttäuscht. Die<br />
Sequenzen werden ohne sichtbare Fehler<br />
und mit hoher Detailgenauigkeit wiedergegeben.<br />
Dank der wählbaren Videomodi<br />
kann der Nutzer selbst entscheiden, mit<br />
welcher Auflösung die Box <strong>das</strong> Bild zum<br />
Flachbildfernseher weitertransportieren<br />
soll. Auch <strong>das</strong> HDMI-Protokoll wird von der<br />
schwarzen Minibox ordnungsgemäß verarbeitet.<br />
Mit dem Astro-HDMI-Analyzer werden<br />
keinerlei Protokollfehler aufgespürt.<br />
Multimedia<br />
Keine Frage: Die Dreambox präsentiert<br />
sich natürtlich auch als excellente Multimediabox.<br />
Über <strong>das</strong> Netzwerk haben Nutzer<br />
Zugriff auf Musik, Fotos und Videos<br />
auf anderen Geräten wie beispielsweise<br />
weiteren <strong>Linux</strong>-Boxen oder auch dem PC.<br />
Hinzu kommt die Möglichkeit, Daten über<br />
externe Festplatten oder USB-Sticks abzuspielen.<br />
Auch hier zeigt sich die Dreambox<br />
nicht wählerisch und kann zahlreiche<br />
HD-Formate wie MKV oder auch WMV-HD<br />
abspielen. Dabei kann der Nutzer über die<br />
Erweiterungen sogar aus zahlreichen vorhandenen<br />
Playern <strong>das</strong> für ihn am besten<br />
geeignete Programm auswählen. Selbstverständlich<br />
erlaubt der Receiver auch Zugriff<br />
auf die eigenen Medien im Netz.<br />
Image-Vielfalt<br />
Zugegeben, der Firmware im Auslieferungszustand<br />
fehlt es noch ein wenig an<br />
Pepp. Flexibler ist man mit einem der<br />
zahlreichen alternativen Images, die im<br />
Netz verfügbar sind. So buhlen Programmierergruppen<br />
wie <strong>das</strong> OpenA<strong>TV</strong>-Team<br />
oder OpenPLI um die Gunst der <strong>Linux</strong>-<br />
Nutzer. Natürlich ist auch die Dreambox<br />
schnell mit einem dieser alternativen Betriebssystrem<br />
ausgestatett. Im Gegensatz<br />
zu den zahlreichen anderen Geräten hier<br />
im Test erfolgt bei der Dreambox übrigens<br />
<strong>das</strong> Flashen eines Images über <strong>das</strong> heimische<br />
Netzwerk via Webbrowser. Ist <strong>das</strong><br />
neue Image installiert und konfigurriert,<br />
Screenshot<br />
Wahlweise kann der Programmführer in der Einzelkanalvorschau<br />
oder der Mehrkanalansicht angezeigt werden<br />
Im Menü „Erweiterungen“ können Sie zahlreiche Zusatzanwendungen<br />
in die Box integrieren<br />
Im EPG können zahlreiche Zusatzfunktionen genutzt werden.<br />
So ist <strong>das</strong> Finden ähnlicher Sendungen kein Problem<br />
Der Zugriff auf die Dreambox über <strong>das</strong> heimische Netzwerk<br />
ist dank OpenWebif ein sehr einfaches Unterfangen<br />
Der Zugriff auf die Dreambox über <strong>das</strong> heimische Netzwerk<br />
ist dank OpenWebif ein sehr einfaches Unterfangen<br />
können die dort implementierten Zusatzfunktionen<br />
genutzt werden.<br />
Die Farbtasten, welche sich<br />
auch im Menü wiederfinden,<br />
liegen im unteren Drittel der<br />
rund 350 Euro teuren Box<br />
Die Rückseite ist vollgestopft mit Technik. Neben der HDMI-Schnittstelle steht auch ein Scartausgang für die Bildausgabe bereit.<br />
Darüber wird auch <strong>das</strong> YUV-Signal weitergegeben<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
42<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Sogno HD 8800 Twin<br />
Auf dem Papier lesen sich die Daten dieses<br />
Enigma-Receivers durchaus interessant:<br />
Twin-Tuner, Broadcom-Prozessor, Festplattenwechsel<br />
ohne Öffnen des Gerätes<br />
möglich – kurzum, ein interessanter <strong>Digital</strong>receiver<br />
mit Twin-Tuner für knapp 200<br />
Euro interessierte uns in der Testredaktion<br />
natürlich auch sehr. Deshalb waren wir<br />
natürlich gespannt, was <strong>das</strong> Gerät in der<br />
Praxis leisten kann.<br />
Dual-Core-Prozessor<br />
Ausgestattet ist der Receiver mit einem<br />
BCM 7413 von Broadcom, wie er beispielsweise<br />
auch bei der Dreambox 7020<br />
HD oder dem ET9000/920079500 von<br />
Xtrend zum Einsatz kommt. Dabei handelt<br />
es sich um einen mit 400 MHz getakteten<br />
Dual-Core-Prozessor, der sich in der Praxis<br />
bereits bewährt hat und an sich immer<br />
ein Garant für ein gut funktionierendes<br />
Enigma2-Gerät ist. Mit 256 MB Flash-Speicher<br />
und 512 MB DDR-Ram ist <strong>das</strong> Gerät<br />
speichermäßig allerdings nicht besonders<br />
üppig ausgestattet. Besonders mit dem<br />
Flash-Speicher kommen Nutzer schnell<br />
an die Grenzen des Gerätes, wenn viele<br />
Erweiterungen installiert werden sollen.<br />
Ausgeliefert wird <strong>das</strong> Gerät einem speziell<br />
angepassten Enigma2-Betriebssystem<br />
vom Team OpenPLI, welches problemlos<br />
mit dem Sogno harmoniert. Aber auch<br />
andere Images, wie beispielsweise OpenA<strong>TV</strong>,<br />
gibt es als Version für den Sogno.<br />
Die Installation stellt dabei kein Problem<br />
dar: Image auf einen USB-Stick entpacken<br />
und in die Box stecken. Anschließend wir<br />
der Receiver gestartet und die Installation<br />
des Images auf Nachfrage auf dem Display<br />
mit der Taste „Power“ am Gerät starten.<br />
Nach kurzer Zeit und einer kleinen<br />
Grundinstallation hatten wir dann unser<br />
Testsystem auf dem Gerät installiert. Wie<br />
üblicherweise alle Enigma2-Geräte kann<br />
der Sogno diverse Sat-Anlagen ansteuern<br />
und kommt sowohl mit allen den DiSEqC-<br />
Varianten 1.0/1.1./1.2 sowie USALS und<br />
Unicable zurecht.<br />
Ausstattung<br />
Äußerlich unterscheidet sich der Receiver<br />
nur wenig von anderen aktuellen Geräten.<br />
Neben drei Bedienelementen an der Front<br />
(Power sowie zwei Kanalwahltasten) informiert<br />
ein gut lesbares alphanumerisches<br />
8-Elemente-Display über den aktuellen<br />
Betriebszustand des Gerätes. Hinter einer<br />
kleinen Klappe verbirgt sich der obligatorische<br />
Kartenschacht für Conax-Karten<br />
sowie ein CI-Slot.<br />
USB nur rückseitig<br />
Vergeblich suchten wir einen USB-Anschluss<br />
an der Frontseite. Leider hat<br />
der Hersteller beide Ports auf die Rückseite<br />
des Gerätes gelegt. Das mag aus<br />
Kostengründen Sinn machen, praktisch<br />
ist dies aber nicht. Insbesondere wenn<br />
öfter Erweiterungen oder Updates über<br />
einen USB-Stick eingespielt werden sollen,<br />
ist <strong>das</strong> Suchen nach den Schnittstellen<br />
auf der Rückseite ziemlich unpraktisch.<br />
Ansonsten finden wir auf der Rückseite<br />
noch die üblichen analogen und digitalen<br />
Anschlüsse. Vorhanden ist eine<br />
Scart-Buchse (auch RGB-beschaltet) sowie<br />
Cinch-Ausgänge für analoges Video<br />
und Audio. <strong>Digital</strong>e Signale verlassen <strong>das</strong><br />
Gerät über HDMI und einen optischen<br />
<strong>Digital</strong>ausgang. Schließlich sind ein Netzwerkanschluss<br />
und die Anschlüsse für<br />
den Twin-Tuner vorhanden. Diese sind<br />
beide erfreulicherweise durchgeschleift.<br />
Leider gibt es am Gerät keinen Netzschalter<br />
– weder Front- noch Rückseitig.<br />
Wechseltunerkonzept<br />
Der Twin-Tuner ist beim Gerät als Wechseltuner<br />
ausgelegt. Zwar kann sich der<br />
Kunde bereits beim Kauf zwischen den Varianten<br />
DVB-S2 und DVB-S2, DVB-S2 und<br />
DVB-C/T oder DVB-C/T und DVB-C/T entscheiden,<br />
ein Umbau ist aber auch später<br />
noch möglich. Zu beachten ist dabei allerdings,<br />
<strong>das</strong>s der Twin-Tuner eine Einheit<br />
ist und der Umbau nur komplett erfolgen<br />
kann. Soll also statt eines Sat-Twin-Tuners<br />
Wärmebild<br />
Wirklich innovativ ist der Festplattenrahmen im Sogno. Dieser ermöglicht den problemlosen Ein- und Ausbau von Festplatten<br />
ohne Öffnen des Gerätes. Beim Blick ins Gerät ist der Wechselrahmen links oben gut zu erkennen<br />
Eine deutliche Wärmeentwicklung von bis zu 63 Grad<br />
Celsius am Gehäuse zeigt <strong>das</strong> Wärmebild des Sogno<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
43<br />
eine Kombination aus Sat- und Kabeltuner<br />
zum Einsatz kommen, muss eine neue<br />
Tunereinheit erworben und entsprechend<br />
getauscht werden. Das ist ein Nachteil<br />
im Vergleich zu anderen Geräten, wo sich<br />
jeder Tuner einzeln wechseln lässt. Unser<br />
Testgerät war mit einem Twin-Tuner für<br />
Satellitenempfang ausgestattet. Dieser<br />
machte an unserem Messeqiupment von<br />
Rohde & Schwarz eine überragende Figur.<br />
Gerade für DXer ist die Empfindlichkeit<br />
des Tuners mehr als optimal und setzt sich<br />
mit 92,3 dBm mit an die Spitze aller bisher<br />
getesteten Geräte.<br />
Erstinstallation<br />
Hier gibt es nicht viel zu berichten. Bekanntermaßen<br />
richtet sich die Ersteinrichtung<br />
nach dem verwendeten Image<br />
und ist im Falle von OpenA<strong>TV</strong> 4.0 schnell<br />
erledigt. Während der Ersteinrichtung sind<br />
dann auch Einstellungen wie beispielsweise<br />
die Tunerinstallation schnell und<br />
problemlos erledigt.<br />
Umschaltzeiten<br />
Bei unseren Messungen dauerte ein Kanalwechsel<br />
im Schnitt zweieinhalb Sekunden.<br />
Gelegentlich brauchte der Receiver<br />
aber sogar bis zu 5 Sekunden bis zur<br />
Wiedergabe des gewählten Senders – bei<br />
unverschlüsselten Programmen wohlgemerkt.<br />
Das ist nicht überzeugend, andere<br />
Geräte mit dem Enigma2-Betriebssystem<br />
sind hier deutlich flotter.<br />
Festplatteneinbau<br />
Fast ein Alleinstellungsmerkmal unter den<br />
Enigma2-Boxen ist <strong>das</strong> Konzept zum Festplatteneinbau.<br />
Grundsätzlich kann der<br />
Sogno mit einer 2,5-Zoll-Festplatte nachgerüstet<br />
werden. Hierfür befindet sich<br />
auf der Rückseite ein kleiner Schacht<br />
mit einem Wechselrahmen. Die Festplatte<br />
wird einfach in diesen Wechselrah-<br />
Leider reagierte <strong>das</strong> Gerät<br />
nicht immer korrekt auf die<br />
Tasten der Fernbedienung<br />
Unabhängig davon liegt aber<br />
auch diese gut in der Hand<br />
des Benutzers<br />
men eingeschraubt und anschließend in<br />
<strong>das</strong> Gerät eingesetzt. Zum Schluss wird<br />
der Rahmen auf der Rückseite mit zwei<br />
Schrauben fixiert und damit ist die Nachrüstung<br />
auch schon abgeschlossen. Zum<br />
Wechseln ist also kein Öffnen des Receivers<br />
erforderlich und wir können dieses<br />
benutzerfreundliche Konzept nur begrüßen.<br />
Zudem ist dadurch ein sehr schneller<br />
Wechsel der Festplatte möglich.<br />
PVR-Funktionen<br />
Natürlich verfügt der Sogno über umfangreiche<br />
PVR-Funktionen wie Timeshift und<br />
Mehrfachaufnahme. Durch den Twin-Tuner<br />
und <strong>das</strong> Wechselplattenkonzept kann<br />
<strong>das</strong> Gerät auch diese Komfortmerkmale<br />
sehr gut umsetzen. Wir stressten <strong>das</strong> Gerät<br />
mit einer Aufnahme von 6 HD-Kanälen<br />
auf zwei Transpondern. Das Ergebnisse:<br />
Alle Aufnahmen waren einwandfrei und<br />
ohne Störungen. Die Aufnahmefunktion<br />
ist also auch überzeugend.<br />
Multimedia<br />
Filme spielte <strong>das</strong> Gerät ohne jedes Murren<br />
ab. Dabei spielte es keine Rolle, ob sich<br />
die Daten lokal auf einer angeschlossenen<br />
Festplatte oder im heimischen<br />
Netzwerk befanden. Auch bei den Formaten<br />
zeigte sich der Sogno sehr flexibel.<br />
So konnte er problemlos beispielsweise<br />
die Containerformate MKV oder sogar<br />
WMV-HD abspielen. Selbst als DLNA-Server<br />
lässt sich der Receiver betreiben.<br />
Hierzu ist lediglich ein passendes Plugin<br />
erforderlich. Dann ist der Zugriff mit DLNA-<br />
Clients wie beispielsweise einem Smart-<strong>TV</strong><br />
problemlos möglich und aufgenommene<br />
Filme lassen sich auch auf den Flachbildfernseher<br />
streamen.<br />
Kleine Schwächen<br />
Leider kann der Receiver noch keine<br />
Empfangswerte in dB anzeigen. Diese<br />
Funktion werden vor allem die DXer unter<br />
den Lesern vermissen. Das gleiche gilt<br />
für den Blindscan, der ebenfalls nicht<br />
vorhanden ist. Schade, denn dieser ist<br />
inzwischen bei vielen Enigma2-Geräten<br />
ein nützlicher Standard. Zwar gibt es im<br />
Image den Menüpunkt für einen Blindscan,<br />
dieser funktioniert aber nicht. So<br />
bietet <strong>das</strong> Gerät nur den üblichen Transponder-<br />
und Netzwerksuchlauf sowie einen<br />
manuellen Suchlauf an.<br />
Screenshots<br />
Das OSD des Sogno hält eine ganze Menge nützlicher<br />
Informationen über die Sendung bereit<br />
Der Plugin Manager erlaubt die Verwaltung von Erweiterungen.<br />
Installierte Plugin können auch entfernt werden<br />
Ziemlich unübersichtlich ist der EPG im Originalimage des<br />
Gerätes. Aber auch <strong>das</strong> lässt sich dank Plugins ändern<br />
Der Blindscan in der mitgelieferten Firmware ist leider<br />
zumindest momentan noch defekt und nicht nutzbar<br />
Positiv: Jeder der beiden Tuner kann einzeln konfiguriert<br />
werden. Auch ein Mischbetrieb mit USALS ist möglich<br />
Auch Sogno hat im unteren<br />
Bereich einige Medien-<br />
Steuertasten untergebracht<br />
Im Gegensatz zum Testgerät von Edision kann der Sogno mit durchgeschleiften Sat-Anschlüssen und einer Scart-Buchse aufwarten.<br />
Dafür fehlt ein Komponentenausgang und die beiden USB-Buchsen sind leider nur rückseitig angebracht. Gut erkennbar rechts<br />
oben: der Festplatten-Wechselrahmen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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44<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Venton Unibox HD2<br />
Die Unibox-Serie ie von<br />
Venton ist,<br />
wie<br />
alle<br />
Receiver im Testfeld, mit dem Enigma2<br />
ausgestattet und damit dem derzeit bei<br />
Experten beliebtesten Betriebssystem<br />
bei <strong>Digital</strong>receivern. Im Testlabor haben<br />
wir uns mit der Unibox HD2 beschäftigt<br />
und diese wie immer auf Herz und<br />
Nieren getestet.<br />
Twin-Tuner integriert<br />
Wie der Produktname schon verrät, handelt<br />
es sich bei der Venton Unibox HD2<br />
um einen Receiver mit Twin-Tuner. Da<br />
dieser als Wechseltuner ausgelegt ist,<br />
lässt sich die Box sehr einfach und komfortabel<br />
auf die gewünschte Empfangssituation<br />
einrichten. So ist neben reinem<br />
Satellitenempfang auch der Mischbetrieb<br />
mit DVB-C oder DVB-T möglich. Schon<br />
bei der Bestellung können sich Käufer<br />
entscheiden, welche Tunerkonfiguration<br />
beim Gerät gewünscht ist. Im Inneren<br />
des interessanten Gerätes werkelt übrigens<br />
ein MIPS-Prozessor mit 400 MHz von<br />
Broadcom. Mit jeweils 512 MB RAM und<br />
ROM ist <strong>das</strong> Gerät auch speichermäßig<br />
ausreichend dimensioniert.<br />
Design ansprechend<br />
Nicht wie vielfach üblich im typischen<br />
schwarzen Plastik, sondern mit einer silberfarbenen<br />
Frontblende wirkt <strong>das</strong> Gerät<br />
sehr edel. Auch wenn sich diese Blende<br />
bei näherer Betrachtung auch nur als Plastik<br />
erweist, der optische Eindruck stimmt.<br />
Die Zifferntasten oben erlauben<br />
den Direktzugriff auf die<br />
einzelnen Kanäle des<br />
Receivers<br />
Als Standard können eigentlich<br />
<strong>das</strong> Steuerkreuz und<br />
die Farbtasten angesehen<br />
werden<br />
In der<br />
Mitte te informiert i<br />
ein zwölfzeiliges lige<br />
gut<br />
lesbares alphanumerisches Display über<br />
den jeweiligen Betriebszustand des Gerätes.<br />
Links daneben lässt sich die Unibox<br />
auch ohne Fernbedienung nutzen. Neben<br />
einem Steuerkreuz findet sich dort der<br />
Ein-/Ausschalter sowie eine „OK“-Taste.<br />
Um den gelungenen optischen Eindruck<br />
nicht zu stören, wurden die Bedienelemente<br />
als Touch-Panels ausgeführt.<br />
Gut gerüstet für Pay-<strong>TV</strong><br />
Auf der rechten Seite hinter einer Klappe<br />
befinden sich schließlich noch zwei CI-<br />
Schächte, ein Conax-Kartenleser sowie<br />
eine von drei USB-Schnittstellen. Die beiden<br />
anderen Buchsen für USB-Speicher,<br />
Festplatten oder WLAN-Sticks sind auf der<br />
Rückseite angebracht. Dort sorgen auch<br />
die restlichen Anschlüsse für umfangreiche<br />
Nutzungsmöglichkeiten. Zu finden<br />
sind ein HDMI-Ausgang und ein optischer<br />
Koaxialanschluss für digitale Signale sowie<br />
eine Scart-Buchse und Cinch für analoge<br />
Endgeräte. Außerdem ist eine Netzwerkbuchse<br />
sowie ein RS232-Anschluss<br />
vorhanden. Beim ersten Start durchläuft<br />
die Unibox erst einmal die Grundkonfiguration.<br />
Hier nehmen Sie die wichtigsten<br />
Einstellungen wie Tunerkonfiguration und<br />
Bildeinstellung vor. Im Anschluss ist <strong>das</strong><br />
Gerät dann schon komplett betriebsbereit.<br />
Gute Performance<br />
Der Betrieb im Alltag erweist sich als<br />
ausgesprochen angenehm. Die Box reagiert<br />
wirklich schnell auf Fernbedienungssignale<br />
und auch die Menüführung<br />
geht flüssig und flott von der Hand.<br />
Ebenfalls nicht zu verstecken braucht<br />
sich <strong>das</strong> Gerät in puncto Kanalumschaltung:<br />
Das Zappen ist bei der Unibox eine<br />
wahre Freude.<br />
Aufnahmefunktion<br />
Auf einen eSATA-Anschluss hat Venton<br />
leider verzichtet. Stattdessen können<br />
sich<br />
Käufer aber<br />
über insgesamt drei<br />
USB-Schnittstellen freuen. Zudem besteht<br />
die Möglichkeit, im Gerät eine interne<br />
Festplatte zu installieren, die statt eines<br />
externen Datenträgers für Timeshift und<br />
Aufnahmen verwendet werden kann. Im<br />
Zusammenspiel mit einer Festplatte oder<br />
alternativ auch einem SSD-Datenträger<br />
spielt die Unibox ihre Trümpfe aus. Dank<br />
des Twin-Tuners sind natürlich Mehrfachaufnahmen<br />
möglich. Diese sind in der<br />
Menge eigentlich nur durch den Empfang<br />
beschränkt: Zwei unterschiedliche Transponder<br />
können gleichzeitig empfangen<br />
werden. Von diesen können prinzipiell<br />
dann alle Streams gleichzeitig aufgezeichnet<br />
werden. Im Test klappte dies beispielsweise<br />
mit dem gesamten HD-Transponder<br />
von ARD und ZDF problemlos. Während<br />
der Aufnahme kann dann auch auf jeden<br />
beliebigen Sender innerhalb der beiden<br />
genutzten Transponder gezappt und <strong>das</strong><br />
Programm live geschaut werden.<br />
Umfangreicher Zugriff<br />
Auf der Festplatte abgelegte Sendungen<br />
sind bei der Unibox nicht nur auf dem<br />
Gerät selber nutzbar. So gibt es einerseits<br />
einen Webbrowser, über welchen Filme<br />
und andere Aufnahmen auch auf dem PC<br />
abgespielt werden können. Möglich ist<br />
daneben auch die Programmierung von<br />
Aufnahmen bequem über den Browser<br />
vom PC. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />
solche Inhalte via FTP auf den Computer<br />
zu übertragen und dort entsprechend zu<br />
bearbeiten – also beispielsweise <strong>Wer</strong>beblöcke<br />
zu entfernen. Schließlich steht die<br />
Festplatte auch als Laufwerk im Netz zur<br />
Verfügung. Andere <strong>Linux</strong>-Receiver können<br />
darauf zugreifen, Filme abspielen oder<br />
sogar eigene Aufnahmen über <strong>das</strong> Netzwerk<br />
auf die interne Festplatte der Unibox<br />
HD2 abspeichern.<br />
Kurzum: Für Aufnahmefans bietet <strong>das</strong><br />
Gerät die idealen Bedingungen und kann<br />
bedenkenlos als wirklich überzeugendes<br />
Steuertasten für Lautstärke,<br />
Kanalwahl und Multimediafunktionen<br />
finden sich unten<br />
Die Unibox HD2 hat einen kleinen, aber leisen Lüfter eingebaut. Dieser kühlt nicht nur <strong>das</strong> interne Laufwerk, sondern auch die alternativ<br />
einsetzbare interne Festplatte. Ansonsten finden sich umfangreiche Anschlüsse für verschiedenste Geräte an der Rückseite<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
45<br />
Wärmebild<br />
Die größte Wärmeentwicklung messen wir am internen<br />
Netzteil. Aber auch der Tuner rechts oben wird relativ heiß<br />
Aufnahmemedium empfohlen werden.<br />
Auch bei der Wiedergabe von Medien zeigt<br />
sich <strong>das</strong> Gerät flexibel. Egal ob Musik,<br />
Fotos oder Filme – es lässt sich praktisch<br />
alles abspielen. Das funktioniert nicht nur<br />
über angeschlossene Datenträger, sondern<br />
auch mit freigegeben Datein im heimischen<br />
Netzwerk, welche beispielsweise<br />
auf einem Netzwerkspeicher abgelegt<br />
sind. Auch bei den Formaten gibt es nichts<br />
zu meckern, es gibt kaum ein Dateiformat,<br />
was die Unibox nicht abspielen kann.<br />
Vielseitig nutzbar<br />
Dxer haben längst die Qualitäten von Enigma2<br />
zu schätzen gelernt. Dank umfangreicher<br />
Formatunterstützung von DiSEqC<br />
(1.0/1.1/1.2) bis hin zur unverzichtbaren<br />
USALS-Drehanlagensteuerung bietet die<br />
Unibox HD2 praktisch alles, was sich<br />
echte Satellitenfans wünschen.<br />
Plugin-Verwaltung<br />
Die größte Stärke von Enigma2 ist und<br />
bleibt die flexible Erweiterbarkeit: Kaum<br />
eine Funktion lässt sich nicht über Plugins<br />
installieren. Da kann <strong>das</strong> Gerät zum DLNA-<br />
Server aufgerüstet werden, detaillierte<br />
Informationen zum Datenstrom stehen zur<br />
Verfügung oder ankommende Anrufe werden<br />
auf dem Bildschirm signalisiert. Herzstück<br />
ist der Menüpunkt „Erweiterungen“.<br />
Hierüber lassen sich sämtliche Plugins<br />
verwalten. Diese können installiert oder<br />
auch wieder gelöscht werden, um Platz für<br />
andere Erweiterungen zu schaffen.<br />
Imageverwaltung<br />
Selbstverständlich ist der Nutzer nicht ausschließlich<br />
auf die Firmware des Herstellers<br />
angewiesen und kann nach Belieben<br />
<strong>das</strong> Betriebssystem ändern. So unterstützt<br />
beispielsweise <strong>das</strong> OpenA<strong>TV</strong>-Team auch<br />
die Unibox und stellt Images inzwischen in<br />
der Version 4.1 zur Verfügung. Der Vorteil:<br />
es wird ein aktueller <strong>Linux</strong>-Kernel verwendet<br />
und vom Team gibt es täglich Updates.<br />
Und selbst eine komplette Neuinstallation<br />
ist inzwischen direkt über <strong>das</strong> Internet<br />
Screenshots<br />
Schon der Standard-Skin kann überzeugen. Darüber hinaus<br />
können aber auch andere OSD-Designs nachgeladen werden<br />
Dank über <strong>das</strong> Internet herunterladbarer Plugins lässt sich<br />
der <strong>Digital</strong>receiver ganz individuell erweitern<br />
machbar. Hierzu kann der Nutzer im Menü<br />
„Software Management“ auf den Menüpunkt<br />
Flashen Online/Lokal zugreifen und<br />
von dort aus die aktuellste Version von<br />
OpenA<strong>TV</strong> installieren. Selbst <strong>das</strong> vorherige<br />
Sichern der persönlichen Einstellungen ist<br />
mit diesem Image möglich.<br />
Anzeige<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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46<br />
Produkte Kaufberatung<br />
VU+ Solo2<br />
Der Solo2 hat mit seinem Vorgänger, dem<br />
VU+ Solo, nicht mehr allzu viel gemein,<br />
denn abgesehen vom externen Netzteil<br />
hat der Hersteller bei der Weiterentwicklung<br />
des beliebten Enigma-2-Receivers<br />
deutlich zugelegt.<br />
Hardwaretechnisch ist der Solo2 sogar<br />
den meisten seiner Geschwisterreceiver<br />
überlegen, denn er verfügt er über einen<br />
1,3 GHz starken Prozessor. Hier kann aktuell<br />
nur der Duo2 mithalten.<br />
Ausstattung<br />
Der Unterschied zur ersten Generation<br />
der Solo-Baureihe wird bereits beim Auspacken<br />
sichtbar, denn der Receiver ist<br />
einige Zentimeter breiter als sein Vorgänger.<br />
<strong>Wer</strong> die Receiverfamilie besser kennt,<br />
verwechselt den Solo2 schnell mit dem<br />
Ultimo, denn <strong>das</strong> Äußere ähnelt diesem<br />
Gerät sehr. Ein alphanumerisches Display<br />
zeigt den Kanalnamen vollständig an. Hinter<br />
der Frontklappe verstecken sich gleich<br />
zwei Kartenleser sowie ein CI-Modul-<br />
Schacht. Auch ein USB-Anschluss steht an<br />
der Front bereit, dieser ist ebenfalls hinter<br />
der leicht gängigen, mit Magnetverschluss<br />
versehenen Frontklappe zu finden. Einzig<br />
auf Frontbedienelemente wird verzichtet.<br />
Überraschungen bietet die neue Box auch<br />
an der Rückseite. Anders als erwartet<br />
besitzt <strong>das</strong> Modell einen Twintuner, um<br />
unabhängige Aufnahmen durchführen zu<br />
können. Zudem hat der Hersteller dem<br />
Gerät zahlreiche Multimediaschnittstellen<br />
spendiert. Ein Gigabit-Netzwerkanschluss,<br />
sowie zwei USB-Anschlüsse sorgen für<br />
eine zuverlässige Datenübertragung ins<br />
Netz bzw. auf externe USB-Datenträger.<br />
Beim Thema Videoschnittstellen müssen<br />
im Vergleich mit anderen <strong>Linux</strong>-Boxen<br />
auch keine Kompromisse eingegangen<br />
werden, denn neben dem HDMI-Anschluss<br />
für den Betrieb an modernen Flachbildgeräten<br />
besitzt die VU-Box auch weiterhin eine<br />
Scartschnittstelle, um ältere <strong>TV</strong>-Geräte<br />
zu versorgen.<br />
Interne Festplatte<br />
Auch der VU+ Solo2 erlaubt den Einbau<br />
einer kleinen 2,5 Zoll große Festplatte.<br />
Damit lässt sich der Receiver schnell und<br />
problemlos zum PVR-Receiver mit eingebautem<br />
Aufnahmemedium aufrüsten.<br />
Das nötige Montagematerial liefert der<br />
Hersteller ebenso wie ein HDMI-Kabel<br />
sowie eine übersichtliche Anleitung im Lieferumfang<br />
mit. Gerade ein HDMI-Kabel ist<br />
dabei heutzutage bei weitem keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr. Das Kabel selber<br />
lässt sich zwar für wenige Euro auch<br />
nachkaufen, ein beigelegtes Anschlusskabel<br />
ist aber in jedem Fall praktischer und<br />
erwähnenswert.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Die Inbetriebnahme geht flott von der<br />
Hand. Das bekannte E2-Installationsmenü<br />
begleitet den Nutzer dabei Schritt für<br />
Schritt und dank vorkonfigurierter Senderliste<br />
ist die Erstinstallation bereits nach<br />
knapp fünf Minuten beendet. Bereits beim<br />
Erststart fällt die Geschwindigkeit auf,<br />
die der Receiver an den Tag legt. Noch<br />
deutlicher wird dies bei einem Kaltstart<br />
des <strong>Linux</strong>gerätes. Innerhalb einer halben<br />
Minute ist der Solo2 einsatzbereit, <strong>das</strong><br />
ist beim <strong>Linux</strong>-Betriebsystem ein wahrer<br />
Rekord. Auch im Alltagsbetrieb überzeugt<br />
der leistungsstarke Receiver mit zügigen<br />
Navigations- und Umschaltzeiten. Das in<br />
der Grundausstattung installierte Skin<br />
bietet zudem gut lesbare Menüs und eine<br />
einfache Navigation. Natürlich kann <strong>das</strong><br />
Aussehen der Bildschirrmmenüs mithilfe<br />
im Downloadbereich herunterladbarer alternativer<br />
Skins wie bei jedem E2-Gerät<br />
individuell verändert werden.<br />
Archivierung<br />
Der leistungsfähige MIPS-Prozessor des<br />
Gerätes sorgt nicht nur bei der Grundbedienung<br />
für erhebliche Vorteile in Sachen<br />
Schnelligkeit. Endlich lässt sich Bild-in-Bild<br />
auch komplett für alle Programme nutzen.<br />
Was bislang bei den meisten Boxen nur<br />
möglich war, wenn ein SD- und ein HD-<br />
Programm gewählt wurden, funktioniert<br />
nun auch bei zwei HD<strong>TV</strong>-Streams. So kann<br />
Das Erste HD beispielsweise als Hauptpro-<br />
Wärmebild<br />
Auch im noch kleineren VU-Plus-Gehäuse is noch eine Menge Platz an der linken Seite zu finden. Die Tuner sind Chip-gesteurt und<br />
daher nicht mit eigenem Gehäuse versehen<br />
Minimale Wärmeentwicklung gibt es über dem Prozessor<br />
des Receivers<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
47<br />
gramm geschaut werden, während ZDF<br />
HD in der oberen rechten Ecke als kleines<br />
Bild zu sehen ist. Die Umschaltung zwischen<br />
den beiden Programmen passiert<br />
über die Farbtasten.<br />
Auch bei den Aufnahmen müssen keine<br />
Abstriche gemacht werden. Enigma2 ist<br />
bereits seit Langem für seine nahezu grenzenlosen<br />
Aufnahmefunktionen bekannt.<br />
Diese sind auch beim Modell Solo2 wiederzufinden.<br />
Problemlos nimmt die Box<br />
sechs HD<strong>TV</strong>-Streams auf zwei Transpondern<br />
der öffentlich-rechtlichen Veranstalter<br />
auf. Auch mehr ist möglich, sobald<br />
sich die entsprechenden Programme auf<br />
zwei Übertragungskanäle beschränken.<br />
Zudem sollte auf einen SATA-Datenträger<br />
zurückgeriffen werden, <strong>das</strong> USB bereits<br />
bei drei Parallelaufnahmen nicht an die<br />
Grenzen kommt.<br />
Die Aufnahmen werden so wie es sein<br />
sollte natürlich mit sämtlichen SI-Daten,<br />
also EPG-Beschreibung sowie auch allen<br />
verfügbaren Audiospuren, gespeichert.<br />
Plugins, die individuell über <strong>das</strong> Erweiterungsmenü<br />
nachinstalliert werden können,<br />
bieten die Möglichkeit der Nachbearbeitung<br />
von Aufnahmen.<br />
Der VU-Plus-Signalgeber ist<br />
auch multifunktional und<br />
kann den <strong>TV</strong> steuern<br />
Das Steuerkreuz in der Mitte<br />
des Signalgebers ist sehr<br />
gut bedienbar<br />
Multimedia<br />
Auch auf den Hybridempfang via Hbb<strong>TV</strong><br />
muss beim Solo2 nicht verzichtet werden.<br />
<strong>Wer</strong> über einen leistungsfähigen<br />
Internetanschluss verfügt, wird von der<br />
Schnelligkeit, die Hbb<strong>TV</strong> beim neusten<br />
VU+ Modell an den Tag legt, erstaunt sein.<br />
Sehr schnelle Ladezeiten sorgen für eine<br />
reibungslose Benutzung, welche den <strong>TV</strong>-<br />
Abend verschönert.<br />
Weitere Multimediaplugins befinden<br />
sich im Erweiterungsmenü des<br />
Receivers. Internetradio kann damit<br />
ebenso gehört werden wie auch<br />
IP<strong>TV</strong>-Streams in die Senderliste eingespielt<br />
werden können. Je nach aufgespielten<br />
Betriebssystem ist natürlich<br />
noch weitaus mehr aus dem Receiver<br />
herausholbar.<br />
Decodierung<br />
Mit <strong>Linux</strong> versehene <strong>Digital</strong>receiver können<br />
beim Thema Decodierung mithilfe<br />
der entsprechenden Plugins natürlich eine<br />
Menge. Doch auch ohne die Box zu<br />
patchen ist der Pay-<strong>TV</strong>-Genuss möglich.<br />
Die CI-Schnittstelle verarbeitet reibungslos<br />
sämtliche CI-Module und auch Sky kann<br />
beispielsweise mit Alphacrypt-Modulen genutzt<br />
werden. Einzig CI-Plus-Module bleiben<br />
außen vor, was die meisten Freaks<br />
aber eher als positiv empfinden. Generell<br />
werden alle Inhalte bereits bei der Aufzeichnung<br />
decodiert und uncodiert auf<br />
der Festplatte abgelegt. Es gilt allerdings<br />
zu beachten, <strong>das</strong>s wenn für die Decodierung<br />
ein CI-Modul genutzt wird, dieses<br />
auch die Multidecodierung unterstützen<br />
sollte, da ansonsten der Film nur verschlüsselt<br />
gespeichert werden kann.<br />
Tuner<br />
Ein Blick ins Innere der Box sorgt für Verwunderung,<br />
denn physikalisch sind keine<br />
Tunerbausteine beim neuen Solo2-Modell<br />
zu sehen. Der Grund hierfür ist, <strong>das</strong>s die<br />
Tunersteuerung mit vom Hauptprozessor<br />
übernommen wird. Für den Nutzer hat<br />
dies keinerlei Nachteile, denn sämtliche<br />
DiSEqC-Protokolle sind trotzdem vorhanden.<br />
So ist der Multifeedempfang mit<br />
DiSEqC 1.0 oder 1.1-Schaltern ebenso<br />
möglich wie die Steuerung von Drehanlagen<br />
über USALS bzw. DiSEqC 1.2. <strong>Wer</strong><br />
keine zwei Leitungen zur Verfügung hat,<br />
um die Tuner optimal zu versorgen, kann<br />
auch Unicable einsetzen. Einzig <strong>das</strong> Jess-<br />
Protokoll ist noch nicht integriert, was<br />
allerdings nachträglich per Update nachgeholt<br />
werden kann.<br />
Eine zuverlässige Blindscan-Funktion<br />
ist in der Software bereits integriert.<br />
Der Tuner ist zudem mit –87,5 dBm<br />
sehr empfindlich.<br />
Screenshots<br />
Im Menü „Tunereinstellung“ können die beiden verbauten<br />
Empfangseinheiten auch individuell konfiguriert werden<br />
In der Grundversion wird der Multi-Kanal-EPG angezeigt.<br />
Der Ansichtenwechsel erfolgt mit der grünen Farbtaste<br />
Auch Hbb<strong>TV</strong> wird vom VU+ Solo2 komplett unterstützt,<br />
aktiviert wird der Dienst über den Red Button<br />
Übersichtlich und ohne zu viel Schnick-Schnack präsentiert<br />
sich <strong>das</strong> Hauptmenü im Original-Skin<br />
Der Infobalken lässt sich mit Skins wie HD Glass 16 individuell<br />
nach den persönlichen Vorlieben anpassen<br />
Gute Bildqualität<br />
Die Bildqualität des <strong>Linux</strong>-Empfängers bietet<br />
keinen Anlass zur Kritik. Die eingespielten<br />
Testsequenzen werden an unseren<br />
Testmonitoren ohne Mängel angezeigt.<br />
Laufbänder bzw. schnelle Bewegungen<br />
meistert der HD<strong>TV</strong>-Empfänger ebenfalls<br />
mit Bravour. Mit 0,5 W im „Deep Standby-Modus“<br />
und etwa 22 W im Aufnahmemodus<br />
liegt der Verbrauch im Rahmen.<br />
Wie gewohnt sind die PVR-<br />
Zusatztasten im letzten<br />
Drittel der Fernbedienung<br />
zu finden<br />
Röhren-<strong>TV</strong>-Besitzer wird es freuen: Bei der Solo2 wurde auch an die in die Jahre gekommene Scart-Schnittstelle gedacht<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
48<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Fazit<br />
Noch nie hatten die Nutzer so viel Auswahl<br />
bei <strong>Linux</strong>-Receivern mit dem beliebten<br />
Enigma2-Betriebssystem. Keine<br />
Frage: wirklich durchgefallen ist keines<br />
der Geräte, zumal sich mittlerweile der<br />
Broadcom-Chipsatz als Standard bei den<br />
<strong>Digital</strong>receivern durchgesetzt hat. Auch<br />
fällt <strong>das</strong> Kriterium, <strong>das</strong>s die <strong>Wer</strong>tigkeit<br />
eines Gerätes mit der Firmware steht und<br />
fällt an dieser Stelle weg, da alle Receiver<br />
mit dem beliebten OpenA<strong>TV</strong>-Image ausgerüstet<br />
werden können. Der Nutzer hat also<br />
sprichwörtlich die Qual der Wahl und kann<br />
sich relativ sicher vor bösen Überraschungen<br />
in Ruhe <strong>das</strong> Gert aussuchen, was den<br />
persönlichen Bedürfnissem am nächsten<br />
kommt. So bietet der VU+ vor allem den<br />
nicht zu unterschätzenden Komfort eines<br />
aktuellen und schnellen Prozessors, kann<br />
dafür aufgrund fehlender Wechseltuner<br />
nicht so flexibel eingesetzt werden wie<br />
beispielsweise Dreambox oder Gigablue.<br />
Beide verfügen zudem über gut lesbare<br />
Farbdisplays in OLED-Technologie (Dreambox)<br />
oder LCD (Gigablue).<br />
Allerdings überzeugt die Prozessorleistung<br />
bei beiden Geräten nicht so. Soll es preislich<br />
in günstigere Gefilde gehen, müssen<br />
sich Nutzer hingegen mit Standard-VFD-<br />
Display begnügen. Dafür sind Twin-Tuner<br />
mit Wechseltuner und intern verbaubarer<br />
Festplatte schon für unter 200 Euro zu haben,<br />
was unserer Meinung nach im Verhältnis<br />
zum Gebotenen ein fairer Kurs ist. Zum<br />
Straflenpreis von gerade einmal um die<br />
160 Euro macht auch der Atemio eine sehr<br />
gute Figur, zumal <strong>das</strong> Gerät im Gegensatz<br />
zu einigen anderen Kandidaten im Testfeld<br />
sogar mit einem für DXer unverzichtbaren<br />
Blindscan aufwarten kann. Sie sehen also:<br />
auch wenn die Bewertung eine klare Siegergruppe<br />
ausweist, Lohnt sich auch ein<br />
Blick auf die preiswerteren <strong>Linux</strong>-Receiver.<br />
So konnte der Sogno HD8800 Twin mit<br />
seinem innovativen Wechselfestplattenkonzept<br />
überzeugen. Zusätzlich verfügt<br />
<strong>das</strong> Gerät auch über eine etwas exotisch<br />
anmutende Lösung zum Wechsel des eigentlich<br />
fest verbauten Tuners. Dieser lässt<br />
sich nur mit der kompletten Leiterplatte<br />
als Gesamteinheit entfernten. Hierzu muss<br />
der Nutzer auch ein wenig in elektonischen<br />
Dingen geübt sein, da ein filigranes Flachbandkabel<br />
entfernt werden muss. Auch ist<br />
nur ein kompletter Austausch beider Tuner<br />
möglich. Sie müssen sich beim Wechsel<br />
also zuvor für die Gewünschte Kombination<br />
aus DVB-T und DVB-S entscheiden. 3<br />
RICARDO PETZOLD, MIKE BAUERFEIND<br />
Details<br />
TESTSIEGER<br />
Hersteller VU+ Dream Multimedia Venton GigaBlue<br />
Modell Solo2 DM 7020HD V2 Unibox HD2 HD 800 UE Plus<br />
Preis (UVP/Straßenpreis) 329 Euro 519 Euro 349 Euro 209 Euro/186 Euro<br />
Maße (B/H/T) 300 × 45 × 210 mm 372 × 75 × 232 mm 320 × 58 × 230 mm 380 × 290 × 60 mm<br />
Gewicht 1,8 kg 2,5 kg 1,9 kg 4 kg<br />
Informationen www.hm-sat.de www.dreammultimedia.tv www.venton.de www.gigablue.de<br />
AUSSTATTUNG<br />
Display LED/VFD/LCD/OLED<br />
Auflösung 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p<br />
CVBS/RGB/YUV<br />
Verschlüsselung integriert/CI/CI+ (Conax)<br />
HD-Plus/HD-Plus (CI+)/Sky/Sky (CI+)<br />
Festplatte, Größe Intern/extern intern/extern intern/extern nur extern<br />
PVR/Timeshift/Timeshift Auto<br />
Hbb<strong>TV</strong>/Smart<strong>TV</strong><br />
ANSCHLÜSSE<br />
Cinch/Scart/YUV/HDMI<br />
Dolby <strong>Digital</strong> Cinch/Optisch<br />
RS-232/SD-Slot/SATA<br />
LAN/WLAN /optional via USB /optional via USB /optional via USB /optional via USB<br />
USB Front/Rück 1/1 1/1 1/2 1/1<br />
BETRIEB<br />
Speicherplätze unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />
Bootzeit/Umschaltzeit 55s/1,25 s 95 s/1,25 s 95s/< 1,0 s 90 s/1 s<br />
Software-Download Sat/USB/Netzwerk<br />
Paralelaufnahme (Anzahl) 8 8 >3 >3<br />
Bild in Bild (PIP) HD/SD<br />
Netzschalter Front/Rück<br />
Stromverbrauch Betrieb/Standby 21 W/0 W 24 W/0 W 17,3 W/0,4 W 7 W/0,5 W<br />
TESTERGEBNISSE<br />
Anzahl Tuner DVB-S/DVB-C/DVB-T 2/0/0 bis zu 2 (kombinierbar) 2/0/0 bis zu 2 (kombinierbar)<br />
Empfindlichkeit (gemessen) –87,5 dBm –90 dBm –86,9 dBm –91,5 dBm<br />
VOR-/NACHTEILE<br />
Vorteile schnelle Installation<br />
sehr gute Aufnahmeoptionen<br />
erweiterbar per Plugins<br />
Nachteile Tuner fest verbaut<br />
externes Netzteil<br />
Großes, robustes Gehäuse<br />
OLED-Display<br />
solide Technik<br />
Prozessor nicht zeitgemäß<br />
hoher Preis<br />
sehr flexibel dank Enigma 2<br />
drei USB-Schnittstellen<br />
Festplatte nachrüstbar<br />
einige alternative CI-Module<br />
nicht funtktionstüchtig<br />
relativ hoher Kaufpreis<br />
AUSWERTUNG<br />
INSTALLATION 29/30 Pkt. 29/30 Pkt. 28,5/30 Pkt. 25,5/30 Pkt.<br />
BEDIENUNG 55/60 Pkt. 54/60 Pkt. 53/60 Pkt. 53/60 Pkt.<br />
AUSSTATTUNG 38/50 Pkt. 37/50 Pkt. 37/50 Pkt. 37,5/50 Pkt.<br />
EMPFANG 19/20 Pkt. 19/20 Pkt. 19/20 Pkt. 19/20 Pkt.<br />
BLINDSCAN 9/10 Pkt. 9/10 Pkt. 9/10 Pkt.<br />
DARSTELLUNG 42/50 Pkt. 43/50 Pkt. 41/50 Pkt. 43/50 Pkt.<br />
LCD-Frontdisplay<br />
geringer Energieverbrauch<br />
schneller Prozessor<br />
derzeit keine NTFS-Unterstützung<br />
Twin-Tuner nur gegen Aufpreis<br />
FESTPLATTENMODUS 36/40 Pkt. 35/40 Pkt. 37/40 Pkt. 23/30 Pkt.<br />
DECODIERVERHALTEN 23/25 Pkt. 23/25 Pkt. 24/25 Pkt. 23/25 Pkt.<br />
GESAMT 251/285 Pkt. 249/285 Pkt. 239,5/275 Pkt. 233/275 Pkt.<br />
88 % – SEHR GUT<br />
TESTSIEGER<br />
87 % – SEHR GUT 87 % – SEHR GUT 85 % – SEHR GUT<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
49<br />
Tipps und Tricks zum Preis/Leistungssieger<br />
Der Twin-Tuner im Sogno kann samt Leiterplatte gewechselt werden. Hierzu müssen die Schrauben<br />
gelöst und <strong>das</strong> Flachkabel vorsichtig entfernt werden<br />
Clever gelöst hat unser Preis/Leistungssieger <strong>das</strong> Konzept der Wechselfestplatte. Auf der Rückseite<br />
sitzt ein Einschub, der den Datenträger samt Wechselhalterung aufnimmt<br />
Details<br />
PREIS/LEISTUNGSSIEGER<br />
Hersteller Edision Atemio D-cube Sogno<br />
Modell Optimuss OS 2 AM 5200 HD Twin R2 HD 8800 Twin<br />
Preis (UVP/Straßenpreis) 199 Euro/188 Euro 179 Euro/159 Euro 219 Euro 229 Euro/179 Euro<br />
Maße (B/H/T) 270 × 55 × 190 mm 258 × 48 × 166 mm 260 × 55 × 230 260 × 50 × 220 mm<br />
Gewicht 1,6 kg 1,0 kg 1,8 kg 1,2 kg<br />
Informationen www.opti-muss.de www.atemio.de www.satking.de www.sogno-support.org<br />
AUSSTATTUNG<br />
Display LED/VFD/LCD/OLED<br />
Auflösung 576i, 576p, 720p, 1 080i, 1 080p<br />
CVBS/RGB/YUV<br />
Verschlüsselung integriert/CI/CI+<br />
HD-Plus/HD-Plus (CI+)/Sky/Sky (CI+)<br />
Festplatte, Größe intern/extern nur extern intern/extern intern/extern<br />
PVR/Timeshift/Timeshift Auto<br />
Hbb<strong>TV</strong>/Smart<strong>TV</strong><br />
ANSCHLÜSSE<br />
Cinch/Scart/YUV/HDMI<br />
Dolby <strong>Digital</strong> Cinch/Optisch<br />
RS-232/SD-Slot/SATA<br />
LAN/WLAN /optional via USB /optional via USB /optional via USB /optional via USB<br />
USB Front/Rück 1/2 1/1 1/2 0/2<br />
BETRIEB<br />
Speicherplätze unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />
Bootzeit/Umschaltzeit 74 s/1,5 s 98 s/1,5 s 95 s/1,5 s 79 s/3 s<br />
Software-Download Sat/USB/Netzwerk<br />
Paralelaufnahme (Anzahl) >3 4 > 5 >3<br />
Bild in Bild (PIP) HD/SD<br />
Netzschalter Front/Rück<br />
Stromverbrauch Betrieb/Standby 16,4 W/0,4 W 8,8 W/0,9 W 14 W/0,4 W 14,4 W/0,2 W<br />
TESTERGEBNISSE<br />
Anzahl Tuner DVB-S/DVB-C/DVB-T 2/0/0 2/0/0 2/0/0 2/0/0<br />
Empfindlichkeit (gemessen) –84,5 dBm -70,5 dBmV – 89 dBm –92,3 dBm<br />
VOR-/NACHTEILE<br />
Vorteile gute Performance<br />
übersichtliche Fernbedienung<br />
günstiger Preis<br />
günstiger Preis<br />
Dual-Boot (E2/Titannit)<br />
Wechseltuner<br />
schnelle Navigation<br />
Festplatte intern<br />
gute Ausstattung<br />
Wechselfestplatte<br />
sehr guter Tuner<br />
Wechseltuner<br />
Nachteile schwacher Tuner<br />
kein Blindscan<br />
schwacher Tuner (intern)<br />
Hbb<strong>TV</strong> sehr träge<br />
keine Hybriddienste<br />
noch kein Blindscan<br />
kein Blindscan<br />
Probleme mit CI-Port<br />
AUSWERTUNG<br />
INSTALLATION 28/30 Pkt. 25,5/30 Pkt. 23/30 Pkt. 26,5/30 Pkt.<br />
BEDIENUNG 52/60 Pkt. 51,5/60 Pkt. 55/60 Pkt. 49,5/60 Pkt.<br />
AUSSTATTUNG 33/50 Pkt. 34,5/50 Pkt. 37/50 Pkt. 32/50 Pkt.<br />
EMPFANG 17/20 Pkt. 17/20 Pkt. 18/20 Pkt. 17/20 Pkt.<br />
BLINDSCAN<br />
9/10 Pkt.<br />
DARSTELLUNG 42/50 Pkt. 40/50 Pkt. 43/50 Pkt. 42/50 Pkt.<br />
FESTPLATTENMODUS 32/40 Pkt. 23/30 Pkt. 22/40 Pkt. 32/40 Pkt.<br />
DECODIERVERHALTEN 20/25 Pkt. 21/25 Pkt. 23/25 Pkt. 20/25 Pkt.<br />
GESAMT 233/275 Pkt. 221,5/275 Pkt. 221/275 Pkt. 219/275 Pkt.<br />
82 % – GUT 81 % – GUT 80 % – GUT 80 % –GUT<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
50 Produkte Kaufberatung<br />
Sieben <strong>Linux</strong>-Einstiegsreceiver im Test<br />
Preiswerter <strong>Linux</strong>-Einstieg<br />
Spätestens seit den ersten Modifikationen der dbox2 auf Neutrino und Enigma sowie dem Siegeszug der ersten Dreamboxen<br />
begann die Ära der <strong>Linux</strong>-<strong>Digital</strong>receiver in zahlreichen Wohnzimmern. Was Anfangs hauptsächlich etwas für Freaks war –<br />
teuer, kompliziert im Handling, aber unglaublich flexibel – hat längst Einzug auch bei technisch weniger versierten Nutzern<br />
gehalten.<br />
Kein Wunder, mittlerweile gibt es zahlreiche<br />
Geräte mit dem Open-Source-<br />
Betriebssystem Enigma2. Aber auch<br />
Geräte, denen man es auf den ersten Blick<br />
nicht ansieht, basieren auf dem <strong>Linux</strong>-Kernel<br />
und vereinen die Vorzüge des Systems<br />
mit einfacher Handhabung und schnellen<br />
Umschaltzeiten, ohne den Benutzer mit<br />
Einstellmöglichkeiten zu erschlagen.<br />
Grundprinzip<br />
Das Grundgerüst besteht bei solchen Geräten<br />
stets auf einem <strong>Linux</strong>-Kernel, welches<br />
in sich betrachtet nur ein textbasiertes<br />
Betriebssystem ohne jegliche grafische<br />
Oberfläche ist. Dies ist natürlich für eine<br />
bequeme Bedienung eines Satellitenreceivers<br />
nicht ausreichend. Also wird auf diese<br />
Basis-Firmware eine grafische Benutzerfläche<br />
(GUI) aufgesetzt, welche sozusagen<br />
<strong>das</strong> Bindeglied zwischen Nutzer und Firmware<br />
ist. Diese Benutzeroberfläche kann<br />
ganz unterschiedlich sein. Während bei<br />
Enigma2 der Wiedererkennungseffekt bei<br />
den verschiedenen im Netz kursierenden<br />
Images sehr groß ist und sich der Benutzer<br />
damit sofort zurechtfinden wird, kann dies<br />
bei Eigenentwicklungen anderer Receiverhersteller<br />
sehr unterschiedlich gestaltet<br />
sein. Die Vorteile von <strong>Linux</strong> selbr sind<br />
dabei so vielfältig, <strong>das</strong>s man diese nur<br />
schwer abschließend beleuchten kann.<br />
Im erster Linie ist es die Flexibilität, die<br />
ja schon vom Vorbild Dreambox deutlich<br />
unter Beweis gestellt wurden. So lässt sich<br />
der Funktionsumfang leicht durch Installation<br />
von Plugins erweitern. Diese werden<br />
entweder direkt über <strong>das</strong> Internet oder<br />
externe Speichermedien eingespielt und<br />
reichen von kleinen Spielereien bis hin zu<br />
echten Zusatzdiensten wie Webbrowser,<br />
Messengerdiensten, Integration von Mediatheken,<br />
alternativen Mediaplayern und<br />
vielem mehr. Die Netzwerkfähigkeit der<br />
Geräte ist ein weiterer Pluspunkt. Mehrere<br />
Geräte mit Enigma2 lassen sich problemlos<br />
untereinander vernetzen, so <strong>das</strong>s man<br />
überall im Haus auf die Festplatten der<br />
einzelnen Boxen zugreifen kann. Durch<br />
die große Fangemeinde im Netz werden<br />
dabei <strong>Linux</strong> selber und die Plugins ständig<br />
weiterentwickelt und von Fehlern befreit.<br />
So läuft Enigma2 inzwischen auch auf<br />
zahlreichen Alternativboxen mit teilweise<br />
deutlich günstigeren Einstiegspreisen sehr<br />
stabil und zuverlässig. Weiterer Vorteil:<br />
durch die identische Benutzeroberfläche<br />
bei Enigma2 trotz unterschiedlicher Hardware<br />
können sich Nutzer schnell an die<br />
Bedienung gewöhnen, denn jedes Gerät<br />
funktioniert gleich. Auch bei den Netzwerkfunktionalitäten<br />
punktet E2 in allen Disziplinen.<br />
Nicht nur die Receiver können untereinander<br />
Verbindung aufnehmen. Auch<br />
der heimische PC bleibt im Kontakt mit<br />
den <strong>Linux</strong>-Geräten und erlaubt vielfältigen<br />
Zugriff. Beispielsweise über eine Weboberfläche<br />
mit umfangreichen Möglichkeiten<br />
von der Timerprogrammierung über Senderwahl<br />
bis hin zum Streaming auf den<br />
PC. Zugriff auf die Box haben Nutzer per<br />
Webbrowser, FTP oder Telnet. So können<br />
aufgenommene Filme auf den PC übertragen<br />
und dort weiterbearbeitet sowie<br />
wieder zurückgespielt werden.<br />
Sieben Einstiegsreceiver im Test<br />
In unserem Vergleichstest lassen wir sieben<br />
Receiver mit Enigma2 Unterstützung<br />
gegeneinander antreten. Mit Single-Tuner<br />
gehören diese Geräte zur Einstiegsklasse.<br />
Was aber nicht bedeutet, <strong>das</strong>s sich solche<br />
preiswerten Geräte gegenüber den teuren<br />
Flaggschiffen verstecken müssen – denn<br />
auch Receiver mit Kaufpreisen knapp über<br />
100 Euro können den kompletten Komfort<br />
des Enigma2-Betriebssystemes bietet.<br />
Bilder: © kantver - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />
1.2014
51<br />
Axas E3HD<br />
Erst Mitte dieses Jahres ist die Marke Axas<br />
in Deutschland gestartet. Die Konzentration<br />
bei den vertriebenen Produkten liegt auf<br />
<strong>Linux</strong>-, speziell Enigma2-Receivern. Ein Einstiegsgerät<br />
steht nun auch zur Verfügung:<br />
Der Axas E3HD, welcher mit rund 145 Euro<br />
UVP zu den preiswertesten <strong>Linux</strong>-Boxen<br />
gehört. An der Front verfügt die Box über<br />
Grundbedienelemente, eine Status LED<br />
sowie einen hinter einer Klappe versteckten<br />
Kartenleser. Um schnell auf selbsterstellte<br />
Inhalte zurückgreifen zu können,<br />
wurde auch ein Front USB integriert. Die<br />
Rückseite ist übersichtlich. Auf Scart und<br />
YUV hat Axas bei dem <strong>Linux</strong>-Einstiegsgerät<br />
verzichtet. Nicht gespart wird hingegen<br />
bei den Multimediaanschlüssen. Sowohl<br />
eine zweite USB-Schnittstelle als auch ein<br />
Netzwerkanschluss stehen bereit. Der HD-<br />
MI-Ausgang sorgt für optimale Bildübertragungen<br />
an den Fernsehern.<br />
Der Signalgeber des E3HD<br />
liegt sehr gut in der Hand<br />
und überzeugt bei den<br />
Druckpunkten<br />
Die Tastenaufteilung wurde<br />
zudem gut gewählt. Wichtige<br />
Tasten sind etwas größer<br />
Im letzten Drittel befinden<br />
sich die Zusatztasten zur<br />
Steuerung der PVR-Funktion<br />
Alltagsbetrieb<br />
Der <strong>Linux</strong>-Receiver hat <strong>das</strong> Enigma Betriebssystem<br />
bereits vorinstalliert. Ein großer<br />
Vorteil des Enigma-Betriebsystems ist<br />
<strong>das</strong> übersichtliche Installationsmenü, wodurch<br />
die Erstinbetriebnahme zügig und<br />
ohne Lesen der Anleitung möglich ist.<br />
Im Alltagsbetrieb überzeugt der Receiver<br />
mit seinen Umschaltzeiten von rund 1,25<br />
Sekunden bei uncodierten HD<strong>TV</strong>-Sendern<br />
und etwa 1,5 Sekunden bei codierten<br />
HD-Inhalten. Der EPG kann natürlich<br />
auch beim E3HD-Gerät frei in der Ansicht<br />
gewählt werden. Je nach aufgespielten<br />
Image, letztere lassen sich einfach mittels<br />
USB Stick wechseln, stehen diverse Zusätzliche<br />
EPG-Funktionen wie die Suche, oder<br />
Autotimer zur Verfügung. Aktuell kann neben<br />
dem Originalimage für diese Box auch<br />
Open A<strong>TV</strong> empfohlen werden.<br />
Multimedia<br />
Multimedial kann die Box mit vergleichbaren<br />
E2-Receivern gut mithalten. Über<br />
eine externe Festplatte können wie gewohnt<br />
Sendungen mitgeschnitten werden.<br />
Aufgrund der USB 2.0-Übertragungskapazität<br />
ist allerdings <strong>das</strong> Aufnahmepotential<br />
etwas begrenzter. Während zwei parallele<br />
Mitschnitte von HD<strong>TV</strong>-Sendern problemlos<br />
gehen, kann es je nach eingesetzter<br />
Festplatte ab dem dritten Mitschnitt zu<br />
Fehlern kommen. Neben Aufnahmen kann<br />
der integrierte Mediaplayer auch MP3-<br />
Musikdatein, Bilder und Videos abspielen.<br />
Plugins<br />
Der bereits integrierte Opera Browser macht<br />
die Box tauglich für <strong>das</strong> Surfen im Internet<br />
sowie Hbb<strong>TV</strong>-Applikationen. Mittels zusätzlicher<br />
Erweiterungen lässt sich aus dem<br />
E3HD eine wahre Multimediabox machen:<br />
IP<strong>TV</strong>, Internetradio, Mediatheken, alles kann<br />
auf dem E3HD von Axas betrieben werden.<br />
Tuner<br />
Die Tunerwerte von gemessen minus 87<br />
dBm überzeugen. Somit kann die Box auch<br />
getrost an kleineren Antennen wie etwa<br />
der Selfsat-Flachantenne genutzt werden.<br />
Doch auch der betrieb als DX-Receiver<br />
für Satfreaks ist möglich, denn der Axas<br />
verfügt auch über einen so genannten<br />
Blindscan. Dank der komplexen DiSEqC-<br />
Unterstützung aller Protokolle kann die<br />
Box an jeder Anlage zum Einsatz kommen,<br />
denn unterstützt werden auch Systeme<br />
mit Multifeed, Drehanlagen sowie<br />
Unicable-Anbschlüsse.<br />
Wiedergabe<br />
Die Bildqualität bietet gleichfalls keinen<br />
Anlass zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen<br />
werden an unseren Testmonitoren<br />
ohne Mängel angezeigt. Laufbänder<br />
bzw. schnelle Bewegungen meistert der<br />
knapp 145 Euro teure HD<strong>TV</strong>-Empfänger<br />
mit Bravour.<br />
Screenshots<br />
Etwas mehr Informationen dürften es im Infobalken sein,<br />
dies lässt sich aber im Einstellungsmenü unter Skin ändern<br />
Im Multikanal-EPG wird der Fortschritt der aktuellen<br />
Sendung graphisch angezeigt<br />
Bei den Anschlüssen ist der E3HD spärlich bestückt, wer einen Flachbildfernseher besitzt wird aber keine Schnittstelle vermissen<br />
Die Struktur des Hauptmenüs ist übersichtlich und einfach<br />
gehalten<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
52<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Dreambox DM800 HD se v2<br />
Schon beim Auspacken des Gerätes fällt<br />
auf: rein äußerlich hat sich an der kleinen<br />
Dreambox absolut nichts geändert. Sowohl<br />
Gehäuse als auch Anschlüsse sind im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell fast identisch.<br />
So informiert <strong>das</strong> kleine OLED-Display an<br />
der Front über den aktuellen Sender und<br />
den Betriebszustand des Gerätes. Hinter<br />
der stylisch gestalteten Frontklappe befinden<br />
sich zwei Kartenleser, die im Auslieferungszustand<br />
des Gerätes lediglich mit<br />
Conax-Smartcards umgehen können. Auch<br />
rückseitig gibt es keine großen Überraschungen:<br />
bis auf den fehlenden Modem-<br />
Anschluss entsprechen alle Schnittstellen<br />
der älteren Dreambox.<br />
Neue Fernbedienung<br />
Das ist eine der großen Neuerungen: ausgeliefert<br />
wird die DM800 nämlich nun mit dem<br />
neuen Signalgeber der Dreambox DM7020<br />
HD. Diese bietet nicht nur mehr Tasten und<br />
ein beleuchtetes Dreambox-Logo an der<br />
Unterseite, sondern kann auch mit einigen<br />
weiteren Neuerungen aufwarten: so gibt<br />
Markant ist die Ladekontrollanzeige<br />
links oben auf<br />
dem neuen Signalgeber der<br />
DM800 HD se<br />
In der Mitte sind die Farbtasten<br />
sowie <strong>das</strong> Steuerkreuz<br />
untergebracht<br />
Unten finden sich diverse<br />
Multimediatasten sowie die<br />
Umschalttasten für <strong>TV</strong>/Radio<br />
es eine praktische Batterie-Kontrollanzeige.<br />
Diese weist den Nutzer bei schwächer werdenden<br />
Batterien oder Akkus auf den notwendigen<br />
Wechsel hin.<br />
Programmierbare Fernbdienung<br />
Eine richtige Neuerung ist aber die Programmierbarkeit:<br />
um den Fernseher mit der<br />
Universalfernbedienung steuern zu können,<br />
brauchen sich Nutzer nicht auf eine häufig<br />
unvollständige Code-Liste zu verlassen, sondern<br />
können mithilfe der Originalfernbedienung<br />
dem Signalgeber von der Dreambox<br />
einfach und zuverlässig anlernen. Das hat<br />
auch den Vorteil, <strong>das</strong>s exotischere Geräte<br />
ohne bekannten Fernbedienungscode problemlos<br />
angelernt werden können.<br />
Mehr Speicher<br />
Die größte Änderung findet sich am Ende<br />
aber doch im Inneren der Dreambox. Bislang<br />
konnte die DM800 nicht gerade mit<br />
üppigem Speicher aufwarten. So war sie<br />
lediglich mit 64 MB Flash-Speicher und 256<br />
MB RAM ausgestattet. Gerade der Flash-<br />
Speicher stellte sich dabei bei aktuellen<br />
Images als Nadelöhr heraus: schnell war<br />
dieser durch die Installation von Plugins gefüllt<br />
und die Auslagerung auf USB-Stick oder<br />
interne Festplatte waren natürlich nur Notlösungen.<br />
Bei der v2 hat Dream dagegen richtig<br />
in die Hardwarekiste gegriffen und den<br />
Flash-Speicher vom Marktführer Samsung<br />
auf 1 Gigabyte nahezu verzwanzigfacht.<br />
Auch beim RAM können sich Nutzer mit 512<br />
MB auf einen verdoppelten Arbeitsspeicher<br />
freuen. Das Ergebnis: keinerlei Platzprobleme<br />
mehr bei der Installation von Plugins<br />
und anderen Erweiterungen. Auch die beliebten<br />
Senderlogos für die Anzeige auf dem<br />
OLED-Display müssen nicht mehr umständlich<br />
auf USB-Medien ausgelagert werden<br />
und der größere Arbeitsspeicher sollte für<br />
etwas flottere Bedienbarkeit sorgen. Leider<br />
hat der Hersteller bei der Prozessorleistung<br />
nicht nachgeholfen, auch in der v2 werkelt<br />
ein 400 Megahertz schneller Dualcore-Prozessor<br />
von Broadcom (BCM 7405).<br />
Festplatte integrierbar<br />
Gut gefällt uns die Möglichkeit, eine 2,5-Zoll-<br />
Festplatte im ohnehin kompakten Gerät<br />
platzsparend zu verbauen. Die Dreambox<br />
ist bereits mit entsprechendem Halter und<br />
Anschlusskabeln ausgestattet. Die Aufrüstung<br />
lässt sich somit problemlos und auch<br />
von technisch nicht so versierten Nutzern<br />
durchführen. Ausgeliefert wird die Dreambox<br />
mit einem OE2.0 basierenden Image<br />
mit <strong>Linux</strong>-Kernel 3.2 (in unserem Fall der<br />
Version 4.0.0). Diese garantiert die Kompatibilität<br />
mit aktuellen Plugins, Hbb<strong>TV</strong> sowie<br />
vielen weiteren Features wie beispielsweise<br />
der Integrierbarkeit von IP<strong>TV</strong>-Streams in die<br />
normale Kanalliste.<br />
Screenshots<br />
Im Multi-EPG zeigt die Dreambox optisch die Restlaufzeit<br />
der aktuellen Sendung al Balkendiagramm an<br />
Hbb<strong>TV</strong> gehört natürlich mit zu der Grundausstattung der<br />
Dreambox DM800 HD in der mittlweile dritten Generation<br />
Bis auf den fehlenden Modemanschluss hat sich rückseitig nichts geändert. Der Tuner ist wie gehabt als Wechseltuner ausgeführt<br />
Blick in die Kanalverwaltung: <strong>das</strong> Erstellen von Favoriten<br />
ist hier problemlos zu bewerkstelligen<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
53<br />
Opticum AX-Odin<br />
Auch der Hersteller Opticum setzt seit einigen<br />
Wochen auf Enigma2 als Betriebssystem.<br />
Die neue Box AX-Odin wird bereits<br />
mit dem beliebten Betriebssystem ausgeliefert.<br />
Optisch ähnelt diese an der Front<br />
den bekannten Opticum Receivern. Eine<br />
Viersegmentanzeige sowie die Grundbedienelemente<br />
sind neben dem hinter<br />
einer Fronklappe versteckten Kartenleser<br />
an der Vorderseite vorhanden. Auch<br />
auf einen Front-USB-Anschluss hat der<br />
Hersteller nicht verzichtet, wodurch sich<br />
Multimediaanwendungen und Updates<br />
problemlos nutzen lassen. Beim Blick auf<br />
die Rückseite finden wir schnell weitere<br />
Multimediaschnittstellen. Ein weiterer<br />
USB-Anschluss sowie die Netzwerkanschluss<br />
sorgen für perfekte Kollektivität<br />
mit Internet und externen Speichermedien.<br />
Die Bildübergabe an <strong>das</strong> <strong>TV</strong>-Gerät<br />
sollte über den HDMI-Anschluss erfolgen.<br />
Zwar ist ein Cinchset für ältere <strong>TV</strong>-<br />
Geräte vorhanden, dieses ist aber nicht<br />
für die Nutzung an größeren <strong>TV</strong>-Geräten<br />
zu empfehlen.<br />
Die Tastenaufteilung ist klassisch<br />
geregelt. Oben befinden<br />
sich die Zifferntasten.<br />
Sender lassen sich Im Mittelfeld<br />
mittels Steuerkreuz oder<br />
Kanalwahltasten wechseln.<br />
In der Grundausstattung<br />
können die PVR-Steuerelemente<br />
noch nicht genutzt<br />
werden<br />
Wenige Sekunden nachdem ersten Einschalten,<br />
erscheint ein bekanntes Inbetriebnahmemenü<br />
auf dem Bildschirm. Wie<br />
beim E2-Betriebssystem üblich, muss der<br />
Nutzer nun zuerst die Videoeinstellungen<br />
treffen, danach können die Antenneneinstellungen<br />
absolviert werden. Eine vorgefertigte<br />
Senderliste befindet sich bereits<br />
auf dem Gerät, so<strong>das</strong>s kein Suchlauf<br />
nötig ist. Der Nutzer kann für die Erstinbetriebnahme<br />
– wie von Enigma2 gewohnt –<br />
auf <strong>das</strong> Lesen einer Anleitung getrost<br />
verzichten, da die Punkte übersichtlich<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Im Alltagsbetrieb punktet der Opticumreceiver<br />
mit einer akzeptablen Bootzeit<br />
von rund 1,5 Minuten. Zappingzeiten von<br />
zirka 1,25 Sekunden sowie zügige Navigation<br />
durch die Menüs der Enigma-Benutzeroberfläche<br />
zählen zu den weiteren<br />
Stärken des Gerätes. Beim Programmführer<br />
hat der Benutzer die freie Ansichtenwahl.<br />
Ein Druck auf die Info-Taste öffnet<br />
den elektronischen Programmführer für<br />
die aktuelle Sendung. Mittels der Farbtasten<br />
kann dann wahlweise die Einzelkanal<br />
oder Multikanalvorschau aufgerufen<br />
werden. Zusatzfunktionen wie die direkte<br />
Timerübernahme untermauern den positiven<br />
Eindruck.<br />
Multimedia<br />
Multimedial ist die Box von Haus aus<br />
schwach aufgestellt. Eine PVR-Funktion<br />
ist in der mitgelieferten Software nicht<br />
enthalten. Doch keine Panik: Alternative<br />
Enigma Images wie <strong>das</strong> beliebte Open-<br />
A<strong>TV</strong>-Image stehen auch für den neuen<br />
Opticum bereit und erweitern den Funktionsumfang<br />
der Box erheblich. Mittels<br />
USB-Update gelangt die neue Software<br />
in die Box. Im Nachgang können auch<br />
Aufnahmen mit dem Receiver getätigt<br />
werden. Bis zu vier SD-Programme zeichnet<br />
die Box dabei parallel auf einen USB-<br />
Datenträger zuverlässig auf. Auch weitere<br />
interaktive Funktionen lassen sich dank<br />
OpenA<strong>TV</strong> auf dem AX-Odin nutzen. Unter<br />
anderem wird Hbb<strong>TV</strong> mittels des Oper-<br />
Browsers unterstützt und auch auf die<br />
Mediatheken der <strong>TV</strong>-Sender kann zurückgegriffen<br />
werden. Möglich machen dies<br />
entsprechende Plugins die sich über <strong>das</strong><br />
Erweiterungsmenü installieren lassen.<br />
Technische Details<br />
Die Tunerwerte von gemessen minus 87<br />
dBm überzeugen. Aufgrund der perfekten<br />
DiSEqC-Unterstützung aller Protokolle<br />
kann die Box an jeder Anlage zum Einsatz<br />
kommen, auch Unicable wird unterstützt.<br />
Zudem verfügt die Box über einen Blindscan.<br />
Die Bildqualität bietet keinen Anlass<br />
zur Kritik.<br />
Screenshots<br />
Auch beim letzten Gerät im Testfeld hat der Nutzer freie<br />
Wahl bei der EPG-Ansicht<br />
Im Infobalken wird auch die Signalstärke angezeigt, auf<br />
Wunsch sogar in Dezibel<br />
Rückansicht mit Schatten<br />
Auch beim Opticum wirkt die Rückseite sehr aufgeräumt, Scart und YUV-Anschlüsse sucht man hier vergebens<br />
<strong>Wer</strong> eine Kanalsuche durchführen möchte, muss im Hauptmenü<br />
zuerst in den Unterpunkt Einstellungen wechseln<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
Screenshots<br />
Die Fernbedienung des Octagon-Gerätes<br />
ist multifunktional<br />
und kann auch <strong>TV</strong>-Geräte<br />
steuern<br />
Die Druckpunkte auf dem<br />
Signalgeber sind etwas<br />
gewöhnungsbedürftig<br />
Eine Reihe zusätzlicher<br />
Bedientasten ist im Alltagsbetrieb<br />
sehr hilfreich
Screenshots<br />
Der Signalgeber des OS 1 ist<br />
praktisch gestaltet und verfügt<br />
über viele Spezialtasten<br />
Obligatorisch sind natürlich<br />
die Zifferntaste sowie <strong>das</strong><br />
Steuerkreuz in der oberen<br />
Mitte<br />
Dank ihrer ergonomischen<br />
Formung liegt die Fernbedienung<br />
gut in der Hand
56 Produkte Kaufberatung<br />
Xtrend ET4000<br />
IIm Auslieferungszustand ist der <strong>Digital</strong>receiver<br />
nur mit einer sehr schmalen Enigma-2-Version<br />
ausgestattet, die nur wenige<br />
Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Wir<br />
empfehlen an dieser Stelle erst einmal ein<br />
Upgrade der Firmware vorzunehmen. und<br />
beispielsweise <strong>das</strong> vom OpenA<strong>TV</strong>-Team verfügbare<br />
Image einzuspielen.<br />
Ausstattung<br />
Auch wenn es auf den ersten Blick anders<br />
scheint: Der ET4000 verfügt über<br />
kein Display. Lediglich eine LED informiert<br />
darüber, ob <strong>das</strong> Gerät eingeschaltet ist<br />
oder nicht. Das verwirrt mitunter, denn<br />
je nach Blickwinkel erkennt man die grüne<br />
Leuchtdiode kaum. Befindet sich der<br />
Xtrend im Standby, so sieht man dies<br />
anhand einer deutlich besser sichtbaren<br />
roten LED. Weiterhin befindet sich an der<br />
Front ein Einschalter sowie hinter einer<br />
Klappe verborgen zwei Kanalwahltasten.<br />
Ein Notbetrieb ist damit möglich, aber auch<br />
nicht mehr. Erfreulich: Der ET4000 wartet<br />
mit zwei USB-Anschlüssen auf, wovon sich<br />
einer ebenfalls hinter der Klappe an der<br />
Front befindet. Außerdem verfügt er über<br />
Xtrend hat dem ET4000 eine<br />
neu designte Fernbedienung<br />
spendiert<br />
Im Vergleich zu den bisherigen<br />
Signalgebern ist diese<br />
deutlich kleiner geraten<br />
Dennoch ist sie funktionell<br />
und beinhaltet alle wichtigen<br />
Funktionen mit Extra-Tasten<br />
zwei Kartenschächte, welche in Verbindung<br />
mit der Originalfirmware den Empfang von<br />
Conax-Bezahlsendern ermöglicht. Auf der<br />
Rückseite bietet <strong>das</strong> Gerät analoge Anschlussmöglichkeiten<br />
in Form von Scart<br />
und Cinch sowie HDMI und einen optischen<br />
<strong>Digital</strong>ausgang. Daneben befindet<br />
sich eine Netzwerkbuchse sowie der schon<br />
erwähnte zweite USB-Anschluss.<br />
Betrieb<br />
Viel gibt es hier nicht zu sagen: mit dem etablierten<br />
Betriebssystem Enigma 2 und dem<br />
Broadcom-Prozessor ist auch der kleinste<br />
<strong>Linux</strong>-Receiver von Xtrend sehr gut aufgestellt.<br />
Getaktet wird der BCM7358 mit<br />
500 Megahertz. Das reicht trotz Einkern-<br />
Prozessor im Betrieb aber vollkommen aus,<br />
die Bedienung geht flüssig vonstatten und<br />
auch die Kanalwechsel sind so schnell wie<br />
von <strong>Linux</strong> gewohnt. Etwas schmalbrüstig ist<br />
der Receiver jedoch beim Nand Flash. Lediglich<br />
128 MB stehen hier zur Verfügung.<br />
Das reicht nur dann aus, wenn der Nutzer<br />
nicht zu viele Erweiterungen installieren<br />
möchte, ansonsten empfehlen wir eine<br />
Speichererweiterung mittels eines extern<br />
angeschlossenen USB-Sticks.<br />
Tuner<br />
Mit einer Empfindlichkeit von –84,6 Dezibel-Millivolt<br />
(dBm) kann der Tuner gerade<br />
beim Empfang von schwächeren Signalen<br />
leider nicht so überzeugen. Wie von Enigma<br />
2 gewohnt unterstützt <strong>das</strong> Gerät dabei<br />
auch fast alle gängigen Empfangssysteme<br />
Auch Unicable mit den verschiedensten<br />
Einstellmöglichkeiten ist möglich und lässt<br />
damit eine überzeugend flexible Nutzung<br />
des <strong>Digital</strong>receivers zu.<br />
PVR<br />
Selbstverständlich ist auch der Mitschnitt<br />
von Sendungen möglich. Da aber keine<br />
Möglichkeit zum Einbau einer internen<br />
Festplatte vorgesehen ist, muss ein entsprechender<br />
Datenträger – also eine externe<br />
Festplatte oder ein USB-Stick - hierfür<br />
an einen der beiden USB-Anschlüsse<br />
angeschlossen werden. Systembedingt<br />
muss eine entsprechend aus Aufnahmelaufwerk<br />
zu nutzende Festplatte im System<br />
eingebunden und initialisiert werden.<br />
Das geschieht über den Menüpunkt „Gerätemanager“,<br />
der im Einstellungsmenü<br />
zu finden ist. Danach sind problemlos<br />
Aufnahmen auf den Datenträger möglich,<br />
aber auch zeitversetztes <strong>Fernsehen</strong> kann<br />
genutzt werden.<br />
Auch im Netzwerk<br />
Natürlich kann der Xtrend auch auf freigegebene<br />
Ordner im Netzwerk oder im andere<br />
vernetzte Receiver mit entsprechender<br />
Medienfreigabe zugreifen. Natürlich lässt<br />
sich der Xtrend auch flexibel um weitere<br />
Features in Form von Plugins erweitern.<br />
Screenshots<br />
Das OSD ist bei Enigma 2 nur eine Momentaufnahme. Dank<br />
zahlreicher Skins kann dieses beliebig verändert werden<br />
Der EPG informiert übersichtlich über <strong>das</strong> laufende Programm.<br />
Natürlich lassen sich auch direkt Timer setzen<br />
Die wichtigsten Anschlüsse sind am Xtrend vorhanden. Selbst auf einen Netzschalter müssen Nutzer nicht verzichten<br />
In der Einzelvorschau sind noch detailiertere Informationen<br />
über die laufende Sendung abrufbar<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
57<br />
Telestar Starsat LX<br />
Der Hersteller telestar ist seit Jahren eine<br />
feste Größe im Receivergeschäft. Nun setzt<br />
<strong>das</strong> Unternehmen erstmals auf ein freies<br />
<strong>Linux</strong>-Betriebssystem. Mit diesem Schachzug<br />
will man neue Kunden gewinnen, welche<br />
erweiterbare, frei konfigurierbare und<br />
technisch gut ausgestattete Boxen suchen.<br />
Dank der kompakten Bauform findet die<br />
Box überall einen Platz. An der Front verfügt<br />
die Box über Grundbedienelemente,<br />
eine Status LED sowie einen hinter einer<br />
Klappe versteckten Kartenleser.<br />
Anschluss für Datenträger<br />
Um schnell auf selbsterstellte Inhalte zurückgreifen<br />
zu können, wurde auch ein<br />
Front USB integriert, an welchem USB-<br />
Sticks unkomplizert eingesteckt werden<br />
können. Die Rückseite ist übersichtlich.<br />
Auf Scart und YUV hat Telestar bei dem<br />
<strong>Linux</strong>-Einstiegsgerät verzichtet. Nicht gespart<br />
wird hingegen bei den Multimediaanschlüssen.<br />
Sowohl eine zweite USB-Schnittstelle<br />
als auch ein Netzwerkanschluss stehen<br />
bereit. Trotz externen Netzteils kann<br />
Die Zifferntasten sowie einige<br />
Tasten mit Zusatzfunktion<br />
finden sich im Oberen Drittel<br />
Ebensowenig fehlt ein Steuerkreuz<br />
sowie die Kanalwahlund<br />
Lautstärketasten<br />
Der untere Bereich des<br />
Signalgebers für die Multimediafunktionen<br />
reserviert<br />
der Starsat LX mittels Netzschalter an der<br />
Rückseite auch komplett stromlos gesetzt<br />
werden. Der <strong>Linux</strong>-Receiver verfügt über<br />
zwei Betriebsysteme, ein <strong>Linux</strong>-Betriebssystem<br />
auf Basis der Herstellersoftware sowie<br />
auf dem zweiten Bootsektor ein freies<br />
Enigma 2-Betriebssystem. Wir nehmen die<br />
Box mit letzterem in Betrieb. Ein großer<br />
Vorteil des Enigma-Betriebsystems ist <strong>das</strong><br />
übersichtliche Installationsmenü. Auch der<br />
Telestar mit dem Open A<strong>TV</strong>-Image greift auf<br />
dieses zurück wodurch die Erstinbetriebnahme<br />
zügig und ohne Lesen der Anleitung<br />
möglich ist. Im Alltagsbetrieb überzeugt<br />
der Receiver mit seinen Umschaltzeiten<br />
von rund 1,25 Sekunden bei uncodierten<br />
HD<strong>TV</strong>-Sendern und etwa 1,5 Sekunden<br />
bei codierten HD-Inhalten. Der EPG kann<br />
natürlich auch beim Starsat LX-Gerät frei<br />
in der Ansicht gewählt werden.<br />
Multimedia<br />
Multimedial kann die Box mit vergleichbaren<br />
E2-Receivern gut mithalten. Über<br />
eine externe Festplatte können wie gewohnt<br />
Sendungen mitgeschnitten werden.<br />
Aufgrund der USB 2.0-Übertragungskapazität<br />
ist allerdings <strong>das</strong> Aufnahmepotential<br />
etwas begrenzter. Während zwei parallele<br />
Mitschnitte von HD<strong>TV</strong>-Sendern problemlos<br />
gehen, kann es je nach eingesetzter Festplatte<br />
ab dem dritten Mitschnitt zu Fehlern<br />
kommen. Da es sich allerdings nur um einen<br />
Singletunerreceiver handelt wiegt dieses<br />
kleine Manko nicht schwer zumal zwei<br />
parallele Aufnahmen für herkömmliche Receiver<br />
ohne <strong>Linux</strong>-Betriebsystem sowieso<br />
<strong>das</strong> Maximum darstellen. Neben Aufnahmen<br />
kann der integrierte Mediaplayer auch<br />
MP3-Musikdatein, Bilder und Videos abspielen.<br />
Mittels zusätzlicher Erweiterungen<br />
lässt sich aus dem Starsat LX eine wahre<br />
Multimediabox machen. IP<strong>TV</strong>, Hbb<strong>TV</strong>, Mediatheken,<br />
alles lässt sich auf dem Starsat<br />
LX von Telestar betreiben. Doch kein Licht<br />
ohne Schatten, denn speziell große Plugins<br />
wie Hbb<strong>TV</strong> und Mediatheken wirken sich<br />
negativ auf die Performance des Gerätes<br />
aus. Hier ist beim Aufruf einzelner Hybriddienste<br />
doch Geduld gefragt. Diese macht<br />
sich aber bezahlt, denn sind die Dienste<br />
einmal gestartet, laufen sie problemlos.<br />
Vorteile bietet die Box für all jene, die<br />
bereits ein Gerät mit „E2-Software“ nutzen,<br />
denn Plugins und Senderlisten sind<br />
kompatibel. Dank der komplexen DiSEqC-<br />
Unterstützung aller Protokolle kann die Box<br />
an jeder Anlage zum Einsatz kommen. Der<br />
Telestar beherrscht auch den Hardware-<br />
Blindscan sowie Unicable.<br />
Wiedergabe<br />
Die Bildqualität bietet gleichfalls keinen<br />
Anlass zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen<br />
werden an unseren Testmonitoren<br />
ohne Mängel angezeigt.<br />
Screenshots<br />
Der Cool <strong>TV</strong> Guide ist der EPG beim Image OpenA<strong>TV</strong>, welches<br />
inzwischen große Verbreitung in <strong>Linux</strong>-Receivern hat<br />
Natürlich finden sich hier auch verschiedene Multimediafunktionen<br />
wie der Medienplayer im MediaCenter<br />
Auf einen Scart-Ausgang hat Telestar verzichtet. Analoge Signale liegen somit lediglich über Cinch im schlechterern FBAS an<br />
Plugins sind ein wesentlicher Bestandteil von Enigma 2. Die<br />
nützlichen Programme bieten zahlreiche Zusatzfeatures<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
58<br />
Produkte Kaufberatung<br />
Fazit<br />
Keine Frage, auch nach sechs Jahren und<br />
zwei Frischekuren kann sich die DM800<br />
HD durchaus noch sehen lassen und ist<br />
ohne Zweifel ein ausgereiftes und gut funktionierendes<br />
Produkt. Beim Preis allerdings<br />
scheiden sich die Geister. Für die rund 380<br />
Euro, die im Schnitt für die Dreambox ohne<br />
Festplatte zu zahlen sind, bieten sich heutzutage<br />
schon zahlreiche alternative Geräte<br />
an. Anders sieht es beim Newcomer von<br />
Edision aus, der sich auf einem deutlich<br />
günstigeren Preisniveau bewegt. Immerhin:<br />
zum Preis der Dreambox könnte man mehr<br />
als zwei Geräte von Edision kaufen. Verzichten<br />
muss der Nutzer dann zwar auf <strong>das</strong><br />
Frontdisplay, den eSATA-Anschluss sowie<br />
einen Teil an Flash- und Arbeitsspeicher.<br />
Insgesamt kann der Optimuss aber im Praxisbetrieb<br />
wirklich überzeugen. <strong>Wer</strong> auf ein<br />
Display verzichten kann, bekommt ein Gerät<br />
mit ausreichenden Leistungsdaten.<br />
Den dritten Platz teilen sich die Boxen<br />
der Marken Axas und Opticum. Beide<br />
Receiver überzeugen durch ihren guten<br />
Funktionsumfang, einen leistungsfähigen<br />
Tuner, der sogar Blindscan unterstützt sowie<br />
die guten Multimediaeigenschaften.<br />
Einzig bei Hbb<strong>TV</strong> ist etwas mehr Geduld<br />
im Vergleich zum Gigablue bei der Navigation<br />
gefragt. Hardwaremäßig punktet<br />
der Opticum etwas deutlicher mit seinem<br />
Display, der Axas gleicht <strong>das</strong> aber dank<br />
der besseren Fernbedienung sofort wieder<br />
aus, wodurch <strong>das</strong> Unentschieden feststeht.<br />
Auch <strong>das</strong> Octagon Gerät muss sich nicht<br />
verstecken. Die Box eignet sich auch für<br />
die Nutzung an älteren <strong>TV</strong>-Geräten, welche<br />
nur Scartanschlüsse besitzen. Auch ein<br />
CI-Schacht ist vorhanden. Punkte einbüßen<br />
muss der Receiver aufgrund der nicht<br />
vorhandenen Front-USB-Schnittstelle, welche<br />
heute eigentlich zum Standard gehört<br />
sowie der Blindscan-Funktion. Letztere ist<br />
aber ohnehin nur dann interessant, wenn<br />
Sat-Systeme außerhalb von Astra und Hot-<br />
Details<br />
TESTSIEGER<br />
Hersteller Dream Property Edision Axas Opticum<br />
Modell DM800 HD se v2 Optimuss OS 1 E3HD AX-Odin<br />
Preis (UVP/Straßenpreis ab) 399 Euro/369 Euro 169 Euro/148 Euro 145 Euro/144 Euro 139 Euro/139 Euro<br />
Maße (B/H/T) 225 × 145 × 52 mm 260 × 205 × 50 mm 300 × 64 × 240 mm 300 × 64 × 240 mm<br />
Gewicht 0,94 kg 1,2 kg 1,3 kg 1,3 kg<br />
Info www.dream-multimedia.de www.opti-muss.de www.axas-support.de www.oticum-gmbh.de<br />
AUSSTATTUNG<br />
Display LED/VFD/LCD/OLED<br />
Auflösung 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p<br />
CVBS/RGB/YUV<br />
Verschlüsselung integriert/CI/CI+<br />
HD-Plus/HD-Plus (CI+)/Sky/Sky (CI+)<br />
Festplatte, Größe nachrüstbar nachrüstbar optional extern optional extern<br />
PVR/Timeshift/Timeshift Auto<br />
Hbb<strong>TV</strong>/Smart<strong>TV</strong>/Internetradio<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Cinch/Scart/YUV/HDMI<br />
Dolby <strong>Digital</strong> Cinch/Optisch<br />
RS-232/SD-Slot/SATA<br />
LAN/WLAN<br />
USB Front/Rück 0/2 1/2 1/1 1/1<br />
BETRIEB<br />
Speicherplätze unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />
Bootzeit/Umschaltzei 74 s/1,5 s 79 s/1,5 s 90 s/1,25 s 90 s/1,25 s<br />
Software-Download Sat/USB/Netzwerk<br />
Paralelaufnahme (Anzahl) unbegrenzt unbegrenzt 4 4<br />
Bild in Bild (PIP) HD/SD<br />
Netzschalter Front/Rück<br />
Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 12,3 W/0,4 W 14,1 W/0,3 W 7 W/0 W 7 W/0 W<br />
TESTERGEBNISSE<br />
Anzahl Tuner DVB-S/DVB-C/DVB-T 1/0/0 1/0/0 1/ / 1/ /<br />
DISEQC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />
Blindscan<br />
Unicable/JESS<br />
Empfindlichkeit (gemessen) –86,8 dBm –87 dBm –87 dBm –87 dBm<br />
Weißbeleg 688 mV 682 mV 688 mV 689 mV<br />
Helligkeitsrauschen 74,5 dB 75,9 dB 74,5 dB 74,9 dB<br />
Farbrauschen 69,8,0 dB 67,0 dB 68,2 dB 68,9 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 99,1,0 % 98,5 % 98,9 % 98,8 %<br />
Graustufenlinearität 98,1 % 97,9 % 98,5 % 97,9 %<br />
Farbabweichung 0,3 deg 0,5 deg 0,3 deg 0,4 deg<br />
VOR-/NACHTEILE<br />
Vorteile großer Flash-Speicher<br />
OLED-Display<br />
bewährter Funktionalität<br />
Nachteile hoher Preis<br />
Porzessor nicht optimiert<br />
AUSWERTUNG<br />
Preis<br />
vorbereitet für Festplatte<br />
OpenA<strong>TV</strong>-tauglich<br />
kein Display<br />
kein RGB/YUV<br />
Hbb<strong>TV</strong> fähig<br />
Front-USB<br />
Blindscan<br />
kein Display<br />
kein CI-Schacht, kein Scartanschluss<br />
INSTALLATION 28/30 Pkt. 28/30 Pkt. 28,5/30 Pkt. 28,5/30 Pkt.<br />
BEDIENUNG 55/60 Pkt. 53,5/60 Pkt. 54/60 Pkt. 54/60 Pkt.<br />
AUSSTATTUNG 33/50 Pkt. 31/50 Pkt. 26,5/50 Pkt. 27,5/50 Pkt.<br />
EMPFANG 19/20 Pkt. 19/20 Pkt. 19/20 Pkt. 19/20 Pkt.<br />
DARSTELLUNG 43/50 Pkt. 40/50 Pkt. 42/50 Pkt. 42/50 Pkt.<br />
FESTPLATTENMODUS 35/40 Pkt. 35/40 Pkt. 25/30 Pkt. 24/30 Pkt.<br />
GESAMT 213/250 Pkt. 206,5/250 Pkt. 212/260 Pkt. 212/260 Pkt.<br />
85 % – SEHR GUT<br />
TESTSIEGER<br />
83 % – GUT 82% – GUT 82% – GUT<br />
einfache Einrichtung<br />
Front-USB<br />
Guter Tuner mit Blindscanunterstützung<br />
Performance bei Hbb<strong>TV</strong> grenzwertig<br />
kein CI-Schacht<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
59<br />
bird mit dem Receiver empfangen werden<br />
sollen. Im Alltagsbetrieb überzeugt auch<br />
dieser Receiver ohne Abstriche.<br />
Vor allem durch Zusatzfunktionen wie den<br />
Blindscan sichert sich dieser Receiver wertvolle<br />
Punkte gegenüber den Mitbewerbern.<br />
Auch die Hbb<strong>TV</strong>-Unterstützung überzeugt,<br />
schließlich können so verpasste Inhalte<br />
bequem mit dem Modell in der Mediathek<br />
des jeweiligen Senders geschaut werden.<br />
Einzig bei der Ausstattung gibt es noch<br />
Potential nach oben. Der ET4000 von Xtrend<br />
hat uns leider ein wenig enttäuscht.<br />
Vor allem, weil die Programmierer es nicht<br />
geschafft haben, <strong>das</strong> Potential des doch<br />
etwas schnelleren Broadcom-Prozessors<br />
richtig auszureizen und in Performance bei<br />
der Bedienung umzusetzen. Im Großen und<br />
Ganzen ist aber auch der ET4000 ein netter<br />
<strong>Linux</strong>-Receiver, der dank verschiedener im<br />
Netz erhältlicher Images problemlos aufgerüstet<br />
werden kann. Das Aufspielen solcher<br />
Firmware ist beim ET4000 problemlos über<br />
USB-Sticks möglich. Auch mobil kann der<br />
Xtrend eingesetzt werden. Da hier ebenfalls<br />
ein externes Netzteil mit 12 Volt eingesetzt<br />
wird, steht nämlich dem Einsatz beim Camping<br />
und im Wohnwagen nichts im Wege.<br />
Das Größte Fazit unseres Vergleichstestes<br />
bei den Einstiegsgeräten ist letztlich aber<br />
wohl dieses: <strong>Linux</strong>-<strong>Digital</strong>receiver sind bezahlbar<br />
geworden! Keines der Geräte ab<br />
139 Euro ist im Test durchgefallen, sondern<br />
alle waren in der Lage, problemlos als <strong>Digital</strong>receiver<br />
die Vorteile von Enigma 2 voll<br />
auszuspielen. Unterschiede gibt es letztlich<br />
vor allem in der genauen Ausstattung der<br />
Geräte und natürlich beim Preis.<br />
Das hier die Dreambox im Vergleich mit<br />
den Mitbewerbern immer noch den Platz 1<br />
behaupten kann, muss der Kunde in barer<br />
Münze bezahlten. Schließlich kostet der<br />
Testsieger mehr als <strong>das</strong> Doppelte des preiswertesten<br />
Gerätes im Testfeld. 3<br />
RICARDO PETZOLD, MIKE BAUERFEIND<br />
Details<br />
Hersteller Octagon Telestar Xtrend<br />
Modell SF8 Starsat LX ET4000<br />
Preis (UVP/Straßenpreis ab) 159 Euro/149 Euro 209,95 Euro 199 Euro<br />
Maße (B/H/T) 205 × 56 × 117 mm 300 × 64 × 240 mm 230 × 45 × 210 mm<br />
Gewicht 1,8 kg 1,3 kg 1 kg<br />
Info www.octagon-germany.de www.telestar.de www.xtrend-home.de<br />
AUSSTATTUNG<br />
Display LED/VFD/LCD/OLED<br />
Auflösung 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i, 1080p 576i, 576p, 720p, 1080i<br />
CVBS/RGB/YUV<br />
Verschlüsselung integriert/CI/CI+<br />
HD-Plus/HD-Plus (CI+)/Sky/Sky (CI+)<br />
Festplatte, Größe optional extern optional extern optional extern<br />
PVR/Timeshift/Timeshift Auto<br />
Hbb<strong>TV</strong>/Smart<strong>TV</strong>/Internetradio<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Cinch/Scart/YUV/HDMI<br />
Dolby <strong>Digital</strong> Cinch/Optisch<br />
RS-232/SD-Slot/SATA<br />
LAN/WLAN<br />
USB Front/Rück /1 1 / 1 1 /1<br />
BETRIEB<br />
Speicherplätze unbegrenzt unbegrenzt unbegrenzt<br />
EPG-Darstellung Einzel-/Multikanal<br />
Bootzeit/Umschaltzei 80 s/1,25 s 90 s/1,25 s 80 s/1,25 s<br />
Software-Download Sat/USB/Netzwerk<br />
Paralelaufnahme (Anzahl) 4 3 3<br />
Bild in Bild (PIP) HD/SD<br />
Netzschalter Front/Rück<br />
Stromverbrauch Betrieb/Stand-by 12 W/1 W 7 W/0 W 7,2 W/0,3 W<br />
TESTERGEBNISSE<br />
Anzahl Tuner DVB-S/DVB-C/DVB-T 1/ / 1/ 1/<br />
DISEQC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />
Blindscan<br />
Unicable/JESS<br />
Empfindlichkeit (gemessen) –86 dBm –87 dBm –84,6 dBm<br />
Weißbeleg 684 mV 689 mV 695,4 mV<br />
Helligkeitsrauschen 86,1 dB 74,9 dB 49,8 dB<br />
Farbrauschen 79,8 dB 68,9 dB 72,5 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 98,9 % 98,8 % 99,1 %<br />
Graustufenlinearität 98,0 % 97,9 % 99,0 %<br />
Farbabweichung 0,3 deg 0,4 deg 0,5 deg<br />
VOR-/NACHTEILE<br />
Vorteile einfache Bedienung<br />
Scartanschluss<br />
CI-Schnittstelle<br />
Nachteile kein Blindscan<br />
kein Front-USB<br />
AUSWERTUNG<br />
Multibootfähig<br />
vier USB-Anschlüsse<br />
Front-USB<br />
Performance bei Hbb<strong>TV</strong> grenzwertig<br />
kein CI-Schacht<br />
flexibel dank Enigma 2<br />
kompakte Bauform<br />
flüssige Bedienung<br />
kein Frontdisplay<br />
Hbb<strong>TV</strong> sehr langsam<br />
INSTALLATION 28,5/30 Pkt. 27,5/30 Pkt. 27/30 Pkt.<br />
BEDIENUNG 54/60 Pkt. 52/60 Pkt. 52,5/60 Pkt.<br />
AUSSTATTUNG 29,5/50 Pkt. 28/50 Pkt. 28/50 Pkt.<br />
EMPFANG 17/20 Pkt. 19/20 Pkt. 18/20 Pkt.<br />
DARSTELLUNG 42/50 Pkt. 41/50 Pkt. 46/50 Pkt.<br />
FESTPLATTENMODUS 22,5/30 Pkt. 24,5/30 Pkt. 22/40 Pkt.<br />
GESAMT 210/260 Pkt. 192/240 Pkt. 203,5/250 Pkt.<br />
81% – GUT 81 % – GUT 80% – GUT<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
www.digitalfernsehen.de
60 Service Praxis<br />
respondierenden Geräte funktionstüchtig<br />
vernetzt sein. Um Fehlerquellen auszuschließen<br />
empfehlen wir, den Geräten feste<br />
IP‘s zu vergeben, da die automatische<br />
Vergabe über DHCP gelegentlich nicht korrekt<br />
funktioniert. Im Idealfall sind beide Geräte<br />
über einen Router und ein Kabel mit<br />
dem Netzwerk verbunden. Alternativ kann<br />
natürlich auch Power-LAN oder co@axLAN<br />
zum Einsatz kommen. Nicht empfehlenswert<br />
ist hingegen der Einsatz von WLAN.<br />
Im Testlabor konnten wir zwar beide Geräte<br />
auch damit verbinden. Allerdings kam es<br />
beim anschließenden Streamen selbst bei<br />
SD-Kanälen mit geringer Bandbreite immer<br />
wieder zu Aussetzern. HD-Streaming über<br />
WLAN war gänzlich unmöglich. Daher ist<br />
es auf jeden Fall empfehlenswert, auf ein<br />
drahtgebundenes Netzwerk zu setzen. Hier<br />
verrichtet <strong>das</strong> nützliche Plugin aber völlig<br />
problemlos seinen Dienst.<br />
Partnerbox Plugin<br />
<strong>TV</strong> übers Netzwerk<br />
Klassischerweise ist es zum Empfang von Fernsehprogrammen über Satellit nötig,<br />
in alle anzuschließenden Räume entsprechende Koaxialkabel zu verlegen. Doch<br />
mit einem cleveren Plugin können Sie sich so manche Verkabelung sparen.<br />
Dank des flexiblen Erweiterungsmanagements<br />
beim <strong>Linux</strong> Betriebssystem<br />
Enigma 2 sind bekanntermaßen<br />
individuelle Erweiterungen problemlos<br />
möglich. In aller Munde ist dabei derzeit<br />
Sat>IP von Astra. Doch <strong>Linux</strong>-Receiver bringen<br />
ein ähnliches System von Hause aus<br />
mit, ohne <strong>das</strong>s die Investition in teure<br />
Zusatzhardware nötig ist. Das clevere Tool<br />
„Partnerbox“ ist in der Erweiterungsverwaltung<br />
zu finden und muss nur auf die<br />
Box installiert werden, welche sich mit der<br />
Senderbox verbinden möchte. Zur Veran-<br />
schaulichung: Im Wohnzimmer steht die<br />
Empfangsbox – idealerweise mit Twin-,<br />
Tripple- oder Quadtuner und versorgt die<br />
Schlafzimmerbox auf Wunsch mit dem<br />
passenden Programm, ohne <strong>das</strong>s ein Koaxialkabel<br />
im Schlafzimmer verlegt sein<br />
muss. Auch der Aufnahmetimer kann auf<br />
diese Weise bequem ferngesteuert werden.<br />
Voraussetzung ist lediglich eine funktionierende<br />
Netzwerkverbindung zwischen<br />
beiden Geräten. Partnerbox streamt Fernsehprogramme<br />
bequem über <strong>das</strong> Heimnetzwerk.<br />
Daher müssen natürlich die kor-<br />
Installation von Partnerbox<br />
Als erstes muss <strong>das</strong> Plugin über die Erweiterungen<br />
installiert werden. Es finden sich<br />
im Bereich „extensions“. Nach der Installation<br />
kann die Einrichtung ebenfalls unter<br />
den Erweiterungen vorgenommen werden.<br />
Die wohl wichtigste Einstellung ist <strong>das</strong> Eintragen<br />
der Remoteboxen. Hierzu muss die<br />
IP der Empfangsbox eingetragen und ggf.<br />
ein Name vergeben werden. Anschließend<br />
stehen alle auf der Remotbox vorhandenen<br />
Sender auch auf dem eben eingerichteten<br />
Receiver zur Verfügung. Um Partnerbox in<br />
der Praxis zu nutzen sind verschiedene<br />
Modi nutzbar.<br />
Hybrid-<strong>Fernsehen</strong> leicht gemacht<br />
Zum einen lassen sich die Funktionen<br />
von Partnerbox über eine Farbtaste aufrufen.<br />
Im Falle von OpenA<strong>TV</strong> beispielsweise<br />
erfolgt dies durch einen langen Druck<br />
auf die Blaue Taste. Dann stehen die<br />
Funktionen „Partnerbox: Remote<strong>TV</strong> Player“<br />
für den Zugriff auf die Favoritenliste,<br />
„Partnerbox: RemoteTimer“ um Timerpro-<br />
Partnerbox installieren<br />
Nach der Installation muss <strong>das</strong> Plugin als erstes konfiguriert werden. Die nötigen Einstellungen<br />
nehmen Sie bitte unter Erweiterungen/Partnerbox Setup vor<br />
Wichtig ist die Einstellung der Remotebox. Hierzu tragen Sie mit der gelben Taste die IP dieses<br />
<strong>Digital</strong>receivers ein. Den Rest können Sie so belassen<br />
Bilder: © HaywireMedia - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />
1.2014
61<br />
Partnerbox installieren<br />
Es sind noch weitere Einstellungsmöglichkeiten vorhanden. So kann festgelegt werden, in<br />
welchen Menüs <strong>das</strong> Plugin erscheint<br />
Aufgerufen werden kann Partnerbox durch langen Druck auf die blaue Taste. Hier stehen dann<br />
Streaming und Timerprogrammierung zur Verfügung<br />
grammierungen auf der Remotebox sowie<br />
„Stream current Service from Partnerbox“<br />
zur Verfügung. Damit spielt <strong>das</strong> Gerät<br />
denselben Sender ab, der auch auf der<br />
Remotebox läuft. Wahlweise können Sie<br />
zur Auswahl des Senders auf die Kanalliste<br />
des Empfangsreceivers oder die sendende<br />
Box zugreifen. Die Auswahl wird bereits<br />
bei der Einrichtung des Plugins festgelegt.<br />
Dazu wählen Sie im Partnerbox-Eintrag bei<br />
Servicelisten/EPG entweder extern oder<br />
intern aus. Wählt man dann eines der<br />
Programme aus der Favoritenliste aus, wir<br />
der Sender über den Tuner der Remotebox<br />
empfangen und per Streaming an die<br />
anfordernde Box weitergegeben. Das funktioniert<br />
problemlos und auch bei HD-Sendern<br />
völlig störungsfrei. Allerdings ist <strong>das</strong><br />
Handling schon etwas umständlich. Denn<br />
Voraussetzung ist immer, <strong>das</strong>s die Senderliste<br />
der zu streamenden Programme auf<br />
beiden Geräten befinden. Hinzu kommt die<br />
Tatsache, <strong>das</strong>s ein Zugriff nur auf Sender<br />
möglich ist, die in der Favoritenliste abgelegt<br />
sind. Über die dritte Funktion Show<br />
Current Stream greifen Sie einfach nur auf<br />
<strong>das</strong> auf der Sendebox laufende Programm<br />
zu und streamen diese über <strong>das</strong> Netzwerk.<br />
Über die Menü-Taste in der Kanalliste können<br />
einzelne Sender der Remotebox sogar<br />
in die persönliche Favoritenlisten übernommen<br />
werden und stehen dann in der<br />
ganz normalen Kanalliste zum Abruf bereit.<br />
Auch die Übernahme kompletter Favoriten-<br />
Bouquets der Partnerbox ist möglich. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Anzeige<br />
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62<br />
Service Praxis<br />
Praktische Skin-Funktion von Enigma 2<br />
Des Kaisers neue Kleider<br />
Kein Zweifel: Die Dreambox und somit auch alle anderen <strong>Digital</strong>receiver, die auf <strong>das</strong> <strong>Linux</strong>-Betriebssystem Enigma 2<br />
aufsetzen, sind dank modularem System und <strong>Linux</strong>-Kernel so flexibel erweiterbar wie kaum ein anderer Receiver. Rein<br />
optisch verwandeln sich die Geräte aber vor allem dank der unglaublich großen Auswahl an verschiedenen Skins.<br />
Skins – so nennt man die veränderbare<br />
grafische Benutzeroberfläche<br />
bei <strong>Digital</strong>receivern, die mit dem<br />
<strong>Linux</strong>-Betriebssystem Enigma 2 arbeiten.<br />
Im Gegensatz zu anderen <strong>Digital</strong>receivern,<br />
wo in aller Regel höchstens an der Menüfarbe<br />
herumgespielt werden kann, lässt<br />
sich beim <strong>Linux</strong>-Traumgerät <strong>das</strong> optische<br />
Erscheinungsbild praktisch komplett<br />
verändern. Möglich machen es besagte<br />
Skins. Ähnlich wie bei einer dynamischen<br />
Webseite ändern diese <strong>das</strong> Aussehen des<br />
Infobalkens sowie aller Untermenüs inklusive<br />
der Kanalliste vom Gerät.<br />
Durch flexible Programmierung ändern sich<br />
dabei aber nicht nur Hintergründe und<br />
Schrift. Inzwischen sind zahlreiche Entwickler<br />
und Programmierer dabei, ihre eigenen<br />
Oberflächen für Enigma 2 zu „basteln“<br />
und sorgen damit für eine kaum noch<br />
überschaubare Anzahl an verschiedensten<br />
grafischen Oberflächen. Verständlich, <strong>das</strong>s<br />
man hier schnell die Übersicht verliert.<br />
Aber auch praktischen Nutzen können<br />
diese Skins haben. So zeigt beispielsweise<br />
unser Redaktionsfavorit „HD glass16“<br />
sämtliche Empfangswerte wie Frequenz<br />
oder bei kompatiblen Geräten auch die<br />
Empfangsstärke in dB auf Knopfdruck an.<br />
Wir haben uns daher für Sie einmal auf die<br />
Suche nach den interessantesten Skins für<br />
die Dreambox gemacht. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
BrushedAlu_HD<br />
Der Name ist hier Programm: Diese grafische<br />
Anpassung erinnert an aus dem<br />
Hifi-Bereich bekannte Oberflächen aus<br />
gebürstetem Alu und macht einen sehr<br />
ansprechenden Eindruck. Positiv: In der<br />
Kanalliste ist auch ein EPG untergebracht,<br />
so <strong>das</strong>s man hiermit schnell und unkompliziert<br />
Informationen über <strong>das</strong> laufende Programm<br />
abrufen kann. Zum Standard beim<br />
OSD gehört auch eine Signalstärkenanzeige<br />
in dB und BER. Insgesamt überzeugt der<br />
Skin mit seiner grafischen Aufmachung.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
63<br />
DMConcinityHD<br />
Dieser Skin ist relativ weit verbreitet und<br />
damit einer der Favoriten bei den Nutzern.<br />
Auf die Anzeige von Empfangswerten im<br />
OSD haben die Macher verzichtet, stattdessen<br />
sind nur die wichtigsten Programminformationen<br />
enthalten. Damit eignet sich<br />
dieser Skin eher für eine Dreambox, die<br />
als reines Empfangsgerät und weniger bei<br />
DXern zum Einsatz kommt. Signifikant für<br />
diesen Skin sind die grafischen Elemente<br />
im Menü, welche eine einfachere Orientierung<br />
ermöglichen.<br />
dmm-HD<br />
Dieser Skin ist optisch sehr ansprechend<br />
gemacht und hebt sich damit auch ein<br />
wenig von anderen Einheits-Skins ab. Besonders<br />
interessant ist die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />
rechts neben der Empfangsart und dem<br />
genutzten Tuner auch die aktuelle Auflösung<br />
angezeigt wird. So erkennen Sie auf<br />
einen Blick, ob es sich gerade um einen<br />
SD- oder HD-Kanal handelt und wirklich in<br />
vollem HD gesendet wird. Hübsch farblich<br />
gestaltet ist auch die Kanalliste inklusive<br />
PiP und EPG-Informationen.<br />
DreamMM-HD<br />
Der in dunkelgrau gehaltene Skin erinnert in<br />
seiner Form der geschwungenen Linienführung<br />
an die Dreambox DM7020 HD. In der<br />
OSD-Mitte informiert ein Fortschrittsbalken<br />
über die verbleibende Länge der aktuellen<br />
Sendung, welche oberhalb eingeblendet<br />
ist. Darunter wird bereits die kommende<br />
Sendung und deren Länge angetextet. Beim<br />
Menü wurden wie bei DMConcinityHD ebenfalls<br />
grafische Elemente eingebaut. Auf ein<br />
EPG in der Kanalliste müssen Sie auch bei<br />
diesem Skin nicht verzichten.<br />
www.digitalfernsehen.de
64<br />
Service Praxis<br />
Elgato-HD<br />
Alle Informationen zur aktuellen Sendung<br />
haben Sie beim Elgato-HD-Skin prominent<br />
im Blick. Rechts oben wird die noch verbleibende<br />
Sendezeit in Minuten und als<br />
Balken angezeigt. Auch über die folgende<br />
Sendung wird informiert, ebenso über Uhrzeit,<br />
Datum und aktuelle Empfangswerte.<br />
Dieser Skin punktet mit schattierten und<br />
damit gut lesbaren Zeichen. Der Elgato-<br />
HD-Skin ist eine gute Wahl für Nutzer, die<br />
sich nicht mit grafisch zu sehr verspielten<br />
Oberflächen anfreunden können.<br />
HD glass16<br />
Dieser Skin ist in der Redaktion absoluter<br />
Favorit und läuft auch auf den privaten<br />
Enigma2-Boxen der DF-Redakteure. Der<br />
Grund ist einfach: dieser Skin lässt sich<br />
individuell und bis ins kleinste Detail den<br />
persönlichen Bedürfnissen anpassen. Was<br />
aber noch viel wichtiger ist: Man hat auf<br />
Knopfruck alle relavanten Empfangsdaten<br />
im Blick. Dazu gehört neben allen Empfangsparametern<br />
auch die gesendete Auflösung<br />
und vor allem die Empfangsstärke<br />
in dB, SNR, AGC und BER.<br />
Kerni-HD1<br />
Vom Kerni-Skin gibt es gleich zwei Varianten,<br />
die sich optisch schon stark voneinander<br />
unterscheiden. Während Kerni-HD1<br />
eher dunkle Farben verwendet, kommt die<br />
Version mit dem Zusatz R1 in Blau daher.<br />
Beide Skins nutzen für Menü- und Kanalliste<br />
einen Vollbildmodus. Auf Picture-in-<br />
Picture müssen Sie bei der ersten Variante<br />
verzichten, während R1 dieses Feature<br />
zusätzlich bietet. Bei den Features, die im<br />
OSD angezeigt werden, unterscheiden sich<br />
beide Skins hingegen nicht weiter.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
65<br />
SWAIN-HD<br />
Dieser Skins erinnerte uns irgendwie an Videotext<br />
oder den inzwischen eingestellten<br />
Bildschirmtext (BTX). Nicht etwa wegen der<br />
Auflösung oder Qualität sondern vielmehr<br />
dem Design, welches sich schon deutlich<br />
von den zuvor vorgestellten Oberflächen<br />
unterscheidet. Bei der genaueren Betrachtung<br />
wurde dann aber langsam klar, <strong>das</strong>s<br />
sich die Macher bei Aussehen und Menüführung<br />
einem prominenten Vorgänger angenommen<br />
haben: der dbox mit Original<br />
Beta-Research-Software.<br />
UltraViolet<br />
Die Oberfläche beim Skin „Ultra Violet“ ist -<br />
welch Überrschung - in Violett gehalten und<br />
damit sicher nicht unbedingt jedermanns<br />
Sache. Auch dieses OSD nutzt bei Menü<br />
und Kanalliste den vollen Bildschirm, verzichtet<br />
dabei aber nicht auf ein PiP des laufenden<br />
Programmes. Dank mit Schatten<br />
hinterlegter Buchstaben ist die Lesbarkeit<br />
sehr gut. Auch einige optische Raffinessen<br />
gefallen: Ein grüner Fortschrittsbalken<br />
beispielsweise hebt sich deutlich von der<br />
violetten Oberfläche ab.<br />
YADS-HD<br />
Nicht für Shopping- und Nachrichtensender<br />
geeignet: So schön <strong>das</strong> Design von YADS-<br />
HD auch ist, einen Nachteil gibt es bei dem<br />
grafisch aufwendig gemachten Skin leider<br />
doch: Durch die Transparenz und Lücken<br />
im OSD wird dieses bei Bauchbinden und<br />
insbesondere Shoppingsendern nur sehr<br />
schlecht lesbar. Das ist ein Manko. Bei<br />
„normalen“ Sendern freilich gibt es diese<br />
Probleme nicht und dort kann auch diese<br />
grafische Erweiterung mit seinem verspielten<br />
Design überzeugen.<br />
www.digitalfernsehen.de
66 Service Praxis<br />
Plugins für Enigma2 vorgestellt<br />
<strong>Linux</strong>-Receiver flexibel erweitern<br />
Eine der großen Vorzüge von <strong>Linux</strong>-Betriebssystemen – insbesondere Enigma2 – ist die Möglichkeit, die Geräte nach eigenen<br />
Wünschen und Bedürfnissen zu konfigurieren. Hierzu zählen nicht zuletzt zahlreiche Plugins, die bequem und flexibel nachinstalliert<br />
werden können.<br />
<strong>Wer</strong> sich einen <strong>Digital</strong>receiver mit<br />
Enigma2 zugelegt hat, wird bei<br />
der mitgelieferten Firmware ein<br />
wenig ins Grübeln gekommen sein, ob<br />
der neue Receiver wirklich mit so vielen<br />
exklusiven Funktionen glänzen kann, wie<br />
alle <strong>Linux</strong>-Fans immer begeistert erzählen.<br />
Doch keine Panik: Häufig werden<br />
vor allem preiswerte Geräte mit einer<br />
schmalen <strong>Linux</strong>-Distribution ausgeliefert,<br />
können dann aber im Nachgang durch<br />
einfache Modifikationen im Funktionsumfang<br />
deutlich erweitert werden. Das passiert<br />
einmal durch <strong>das</strong> Aufspielen eines<br />
alternativen Images wie beispielsweise<br />
OpenA<strong>TV</strong>, OpenPLI oder OpenMips, zum<br />
anderen durch Erweiterungen, welche<br />
bequem mit der Fernbedienung nachinstalliert<br />
werden.<br />
Erweiterungsmenü durchforsten<br />
Der Schlüssel hierzu verbirgt sich hinter<br />
dem Menüpunkt „Erweiterungen“. Hat<br />
man diesen Punkt angesteuert, zeigt die<br />
Box zunächst alle bereits installierten<br />
Erweiterungen. Je nach Image können<br />
dies schon eine ganze Menge an Plugins<br />
sein. Aber interessant sind natürlich<br />
oftmals auch Erweiterungen, die noch<br />
nicht auf der Box installiert sind. Hierzu<br />
kann man sich mit der grünen Taste eine<br />
Übersicht anzeigen lassen – sortiert nach<br />
verschiedenen Genres. Voraussetzung ist<br />
allerdings, <strong>das</strong>s die Box mit dem Internet<br />
verbunden ist. Denn die Erweiterungen<br />
werden über <strong>das</strong> Netzwerk installiert. Mit<br />
der „OK“-Taste lassen sich interessante<br />
Plugins auswählen und anschließend installieren.<br />
Manchmal ist nach der Installation<br />
allerdings noch ein Neustart der Box<br />
nötig. Auf den folgenden Seiten haben wir<br />
Ihnen einige der interessantesten Plugins<br />
für Dreambox & Co. herausgesucht und<br />
stellen diese näher vor. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Erweiterungen installieren<br />
Die Erweiterungen haben bei allen Enigma-Images einen eigenen<br />
Menüpunkt, der durch Druck auf die Menü-Taste erreichbar ist<br />
Installierte Plugins werden hier angezeigt und können entfernt<br />
werden. Mit der Grünen Taste werden neue Plugins geladen<br />
In verschiedenen Rubriken finden sich unterschiedliche<br />
Anwendungen. Der Download erfolgt über <strong>das</strong> Internet<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Larry Ewing and Simon Budig, <strong>Linux</strong><br />
1.2014
67<br />
BILD Online<br />
Die neuesten Nachrichten, aber auch<br />
Klatsch und Tratsch aus aller Welt bietet die<br />
Erweiterung BILD Online. Täglich aktuell können<br />
die News auf den Fernseher geholt und<br />
bequem gelesen werden. Aber nicht nur von<br />
BILD gibt es Online-News. Auch die Nachrichtenmagazine<br />
Spiegel oder Focus können<br />
als Erweiterung unter Enigma2 installiert<br />
und News bequem am Fernseher gelesen<br />
werden.<br />
BluRay<br />
Hierbei handelt es sich um eine Datenbank,<br />
die online Informationen zu Blu-ray‘s bereithält.<br />
Nicht nur ältere Erscheinungen können<br />
dabei gefunden und detailliert betrachtet<br />
werden, die nützliche Erweiterung bietet<br />
auch einen Überblick über aktuelle Neuerscheinungen<br />
und sogar eine umfangreiche<br />
Marktübersicht. So kann auch die aktuelle<br />
Preisentwicklung bei den gewünschten Medien<br />
verfolgt werden.<br />
Chefkoch.de<br />
Lust auf neue schmackhafte Menüs?<br />
Dann ist die Erweiterung Chefkoch.de<br />
garantiert <strong>das</strong> Richtige für Sie. Schnell<br />
können hier zehntausende Rezepte aus<br />
aller Welt nachgekocht werden – von der<br />
Süßspeise bis zum exotischen Nachtisch.<br />
Die Zutatenliste kann nicht nur am Bildschirm<br />
angezeigt, sondern auf Wunsch<br />
auch schriftlich ins Email-Postfach zugestellt<br />
werden.<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
Etwas <strong>Wer</strong>bung in eigener Sache: ein Programmierer<br />
hat sich der Online-Präsenz<br />
<strong>Digital</strong>fernsehen.de angenommen und<br />
diese als Plugin für Dreambox & Co. umgesetzt.<br />
Auch wenn dies App nicht offiziell<br />
vom Auerbach-Verlag herausgegeben<br />
wurde, empfehlen wir einen Blick auf die<br />
interessante Erweiterung mit allen Nachrichten<br />
und Neuigkeiten - natürlich ständig<br />
aktualisiert.<br />
ElektroPowerSave<br />
Die Erweiterung mit dem etwas komplizierten<br />
Namen nähert sich dem Thema Energie<br />
sparen auf eine etwas andere Weise. Das<br />
Plugin bietet unter anderem eine umfangreiche<br />
Standby-verwaltung. So können für<br />
jeden Tag Zeiten festgelegt werden, zu denen<br />
die Box automatisch in den den Standby<br />
fährt. Genauso kann die Box auch aus dem<br />
Ruhezustand aufgeweckt und automatisch<br />
gestartet werden.<br />
GreekStream<strong>TV</strong><br />
Eine der vielen IP<strong>TV</strong>-Erweiterungen für Enigma2<br />
befasst sich mit griechischen Sendern.<br />
Über GreekStream<strong>TV</strong> lassen sich <strong>TV</strong>-Kanäle,<br />
aber auch Radiosender aus Griechenland<br />
abrufen und über die Box wiedergeben. Die<br />
Bildqualität ist teilweise recht ordentlich,<br />
kommt aber natürlich über schlechtere<br />
SD-Qualität nicht hinaus. Leider sind nicht<br />
immer alle gelisteten Sender auch wirklich<br />
empfangbar.<br />
www.digitalfernsehen.de
68 Service Praxis<br />
IP<strong>TV</strong> List Updater<br />
Den IP<strong>TV</strong> List Updater hatten wir den Lesern<br />
bereits in der Ausgabe 09/2013 ausführlich<br />
vorgestellt. In dieser Erweiterung werden<br />
Links zu tausenden Streams von <strong>TV</strong>-Sendern<br />
aus aller Welt gesammelt und direkt in<br />
den Favoritenlisten verwaltet. Hinzu kommen<br />
noch zahlreiche Streaming-Adressen<br />
beispielsweise für Spielfilme und Erotikinhalte<br />
im Netz. Die Liste wird regelmäßig<br />
aktualisiert.<br />
Mediaportal<br />
Das Mediaportal beherbergt Zugänge zu<br />
zahlreichen In- und Ausländischen Mediatheken.<br />
Sie brauchen also nicht erst<br />
umständlich den jeweiligen Sender aufrufen,<br />
um dann via Hbb<strong>TV</strong> auf dessen Medieninhalte<br />
zugreifen zu können, sondern installieren<br />
einfach <strong>das</strong> Mediaportal. Mittels eines<br />
einzigen Klicks gelangen Sie anschließend<br />
in die gewünschte Mediathek. Eine sehr umfangreiche<br />
und nützliche Erweiterung.<br />
MSNWetter<br />
Natürlich fehlt die obligatorische Wetterapp<br />
in unserer Übersicht nicht. Weltweite<br />
Wetter-vorhersagen bietet MSNWetter. Die<br />
Installation und Einrichtung ist dabei sehr<br />
simpel: einfach zur gewünschten Stadt<br />
durchhangeln und diese als Voreinstellung<br />
festlegen. Fortan bietet diese Erweiterung<br />
auf Knopfdruck eine grafisch ansprechende<br />
Wettervorhersage für die nächsten 9 Tage in<br />
der gewählten Region.<br />
Radio.de<br />
Internetradio über Enigma2 abzuspielen ist<br />
an sich keine Hürde. Mittels der Erweiterung<br />
von Radio.de haben Sie aber deutsche<br />
Radiostationen noch besser im Blick. Angelehnt<br />
an die gleichnamige Internetpräsenz<br />
und App Radio.de bietet der Dienst auch<br />
auf Dreambox & Co. Zugriff auf die Sender.<br />
Leider bietet <strong>das</strong> Plugin derzeit noch keine<br />
Möglichkeit des Einloggens und damit keinen<br />
Zugriff auf eigene Favoriten.<br />
Partnerbox<br />
Eine äußerst nützliche Erweiterung ist<br />
<strong>das</strong> Partnerbox-Plugin. Steht mehr als nur<br />
ein Enigma2-Receiver in Ihren Haushalt,<br />
können Sie damit auf die Kanalliste der<br />
Partnerbox zugreifen und die Sender streamen.<br />
Das ist besonders dann nützlich,<br />
wenn beispielsweise im Schlafzimmer der<br />
Sat-Anschluss fehlt. Dann kann bequem<br />
auf den Tuner im Wohnzimmer zugegriffen<br />
werden.<br />
TSmedia<br />
Zahlreiche Streams hält diese Erweiterung<br />
für seine Nutzer bereit. So finden sich<br />
auch hier viele IP<strong>TV</strong>-Streamadressen und<br />
Webcams. Das Interessant: die Streams<br />
können auch von Usern gepflegt werden.<br />
Außerdem gibt es Hitlisten mit den meistgesehenen<br />
Inhalten der Erweiterung, die<br />
<strong>das</strong> Stöbern leichter machen. Schließlich<br />
bietet TSmedia auch bekannte Videodienst<br />
wie YouTub & Co.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
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70 Service Praxis<br />
Mit wenigen Handgriffen<br />
Images aufspielen<br />
Im Auslieferungszustand ist auf <strong>Linux</strong>-Receivern häufig nur eine minimalistische<br />
Firmware installiert. Doch keine Angst: Im Internet gibt es zahlreiche tolle Images,<br />
mit denen Sie ihren Receiver kräftig aufwerten können. Wir zeigen wie es geht.<br />
Das Aufspielen einer dieser attraktiven<br />
Images kommt einer vollkommenen<br />
Neuprogrammierung des<br />
Receivers gleich und ist mit dem neu<br />
aufsetzen eines Computers zu vergleichen.<br />
Während dafür zumindest PC-Grundkenntnisse<br />
erforderlich sind, geht die Neuinstallation<br />
einer <strong>Linux</strong>-Box ungleich einfacher<br />
vor sich und lässt sich auch vom<br />
<strong>Linux</strong>-Einsteiger bewerkstelligen.<br />
Vorbereitungsarbeiten<br />
Zum Aufspielen eines neuen Images auf Ihren<br />
Receiver benötigen Sie einen USB-Stick,<br />
der auf FAT32 formatiert sein muss. Um auf<br />
Nummer Sicher zu gehen, formatieren Sie<br />
dazu am besten einen Stick neu.<br />
Laden Sie als nächstes die aktuelle Software-Version<br />
des von Ihnen gewünschten<br />
Images auf den PC herunter. Jenes für OpenA<strong>TV</strong><br />
finden Sie beispielsweise unter http://<br />
www.opena.tv/downloads/. Achtung: Für<br />
Glossar<br />
1080p:<br />
Auflösung von 1 920 × 1 080 Pixel, was Full-HD entspricht. Das „p“<br />
steht für Progressive Scan“, was Vollbildwiedergabe entspricht.<br />
Schnelle Bewegungen werden besonders sauber dargestellt.<br />
1080i:<br />
Bei gleicher Auflösung steht <strong>das</strong> „i“ für „Interlaced Scan“, also Halbbild-Wiedergabe.<br />
Bei schnellen Bewegungen kann es zu Unschärfen<br />
kommen.<br />
OpenA<strong>TV</strong>, so wie auch für andere Images<br />
gibt es nicht einfach eine Software-Datei,<br />
die für alle Boxen passt. Sie müssen also<br />
erst <strong>das</strong> für Ihren Receiver erforderliche<br />
File suchen. Es wird als Zip-Datei heruntergeladen<br />
und muss erst entpackt werden.<br />
Kopieren Sie den so erhaltenen Ordner auf<br />
den USB-Stick. Bei uns heißt er etwa „vuplus“,<br />
weil wir OpenA<strong>TV</strong> auf eine VU+-Box<br />
aufspielen möchten. Dieser Hauptordner<br />
enthält einen Unterordner, der die genaue<br />
Bezeichnung des Receivers trägt. Erst ihm<br />
finden sich die für <strong>das</strong> Image erforderlichen<br />
Dateien.<br />
Das Update<br />
Bevor Sie den USB-Stick am Receiver andocken,<br />
bei der VU+ Duo² etwa an der<br />
vorderen USB-Schnittstelle hinter der Frontklappe,<br />
schalten Sie den Receiver mit dem<br />
rückwärtigen Hauptschalter vollständig aus.<br />
Zum Starten des Image-Downloads halten<br />
Sie den Power-Knopf am Gerät gedrückt und<br />
schalten den Hauptschalter währenddessen<br />
an der Rückseite ein. Erst nachdem im Display<br />
nach diversen anderen Einbelndungen<br />
„Reading USB“ zu lesen ist, können Sie die<br />
Power-Taste am Gerät wieder loslassen.<br />
Was nach etwa 10 Sekunden soweit ist.<br />
Die einzelnen Download-Schritte und deren<br />
Fortgang, können Sie im Display beobachten.<br />
Nach rund 90 Sekunden werden Sie<br />
mit „Press Power“ aufgefordert, den Ein/<br />
Aus-Knopf der Fernsteuerung zu drücken.<br />
Darauf wird die Box gebootet. Würden Sie<br />
stattdessen noch einmal die Power-Taste<br />
am Receiver drücken, würden Sie <strong>das</strong> Software-Update<br />
noch einmal starten. Was aber<br />
keine negativen Folgen nach sich ziehen<br />
würde. Nach insgesamt etwa 2 Minuten<br />
und 40 Sekunden ist der gesamte Aufspielvorgang<br />
abgeschlossen. Nun kann auch der<br />
USB-Stick vom Receiver abgezogen werden.<br />
Grundeinstellungen vornehmen<br />
Spätestens während die Box bootet, sollten<br />
Sie den an ihr angeschlossenen Fernseher<br />
einschalten. Denn unmittelbar nach dem<br />
Software-Download startet der Receiver mit<br />
der Erstinstallation. Hier werden Sie zunächst<br />
nach der primären Art des Videoeingangs<br />
gefragt. Hier wählen Sie aus der Liste<br />
HDMI (für den bereits sehr weit verbreiteten<br />
hochauflösenden LCD- oder Plasma-<strong>TV</strong>) aus.<br />
Als nächstes werden Sie nach der Bildschirmauflösung<br />
gefragt. Hier stehen sechs<br />
Möglichkeiten von 480i bis 1080p zur Verfügung.<br />
Bei der Auswahl dieses Kriteriums<br />
müssen Sie sich an dem orientieren, was Ihr<br />
<strong>TV</strong> unterstützt. Die knackigsten und schärfsten<br />
Bilder bekommen Sie mit 1080p. Beherrscht<br />
Ihr Fernseher diese Wiedergabeart<br />
nicht, stellen Sie 1080i ein. In diesem Standard<br />
strahlen übrigens die die privaten HD-<br />
Kanäle Servus <strong>TV</strong> und jene der HD+- und<br />
Sky-Pay-<strong>TV</strong>-Plattform aus. In den nächsten<br />
Menüpunkten sind die Bildwiederholrate<br />
und Menüsprache festzulegen. Sie werden<br />
auch gefragt, ob nicht benötigte Sprachen<br />
gelöscht werden sollen, was Sie am besten<br />
mit „Nein“ ablehnen.<br />
Software-Updates<br />
Selbstverständlich erleben auch Betriebsoberflächen<br />
wie OpenA<strong>TV</strong> und dergleichen<br />
von Zeit zu Zeit Aktualisierungen. Mit ihnen<br />
wurde zum Beispiel im Frühjahr 2014 die<br />
Learning by doing<br />
Von Sat-Receivern von der Stange sind wir es<br />
nicht gewohnt, selbst Hand anzulegen. Viele von<br />
uns setzen nach wie vor voraus, <strong>das</strong>s mit einem<br />
bestimmten Receiver auch bestimmte Funktionen<br />
gekauft werden.<br />
Von dieser Denkweise können wir uns bei <strong>Linux</strong>-<br />
Boxen verabschieden. Sie sind ungleich flexibler<br />
und machen all <strong>das</strong>, was wir ihnen beibringen. Bei<br />
der ersten Tuchfühlung mit einem <strong>Linux</strong>-Receiver<br />
sollte man nicht gleich alles auf einmal ausprobieren<br />
wollen. Erst gilt es, sich mit den Möglichkeiten<br />
Schritt für Schritt vertraut zu machen.<br />
Einzelne Arbeitsschritte, wie <strong>das</strong> Aufspielen neuer<br />
Images, beinhalten nämlich nur wenige Arbeitsschritte<br />
und sind auch von Laien durchführbar.<br />
Abgesehen davon wird der Laie alleine durch ausprobieren<br />
allmählich selbst zum Spezialisten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
1.2014
71<br />
Links<br />
www.opena.tv<br />
Über diese Seite können Sie <strong>das</strong> OpenA<strong>TV</strong>-Image<br />
herunterladen.<br />
http://openpli.org/<br />
Über diese Seite können Sie <strong>das</strong> OpenPLI-Image<br />
herunterladen.<br />
dB-Signalstärkeanzeige für die neue Sat-Tuner-Generation<br />
AVL6211 nachgereicht. Eine<br />
Software-Aktualisierung kommt dabei einer<br />
vollkommenen Neuinstallation gleich und<br />
ist auf dieselbe Weise vorzunehmen, wie<br />
bereits beschrieben. Es macht somit keinen<br />
Unterschied, ob Sie die Originalsoftware<br />
Ihrer <strong>Linux</strong>-Box zum Beispiel durch Open-<br />
A<strong>TV</strong> ersetzen möchten oder ob Sie nur ein<br />
Update des bereits installierten Images vornehmen.<br />
Ob Sie eine Neuinstallation eines<br />
Images oder nur ein Update vornehmen,<br />
entscheidet erst unmittelbar vor Ende der<br />
Erstinstallation die weitere Vorgehensweise.<br />
Vorinstalliertes bleibt erhalten<br />
Am Ende der Erstinstallation werden Sie<br />
auf der Seite „Die Einstellungen wiederherstellen?“<br />
gefragt, ob die bereits auf der<br />
Box vorhandenen Einstellungen wiederhergestellt<br />
werden sollen oder ob diese quasi<br />
jungfräulich nur neu starten soll. Lassen<br />
Sie nun Ihren Receiver starten, müssen<br />
Sie die Satellitenkonfiguration vornehmen<br />
und einen Sendersuchlaufstarten. Weiter<br />
müssen Sie die Senderliste Ihren Vorstellungen<br />
entsprechend anpassen und<br />
Favoritenlisten anlegen. Hatten Sie zuvor<br />
bereits <strong>das</strong> eine oder andere Plugin, wie<br />
Mediatheken oder den Direktzugang zu<br />
IP<strong>TV</strong>-Kanälen, auf Ihrer Box installiert,<br />
sind Sie genötigt, all <strong>das</strong> noch einmal zu<br />
tun. Auch die Netzwerkkonfiguration zählt<br />
zu den noch zu erledigenden Arbeitsschritten.<br />
Dass Sie für deren Erledigung<br />
einiges an Zeit benötigen werden liegt auf<br />
der Hand. Sie zu investieren macht nur<br />
Sinn, wenn Sie ohnehin schon länger mal<br />
Neue Firmware via USB-Stick<br />
1. 2.<br />
Nachdem der rückwärtige Hauptschalter des Receivers ausgeschaltet wurde, ist der<br />
vorbereitete USB-Stick an der vorderen USB-Schnittstelle anzudocken<br />
Vorn an der Box drücken Sie nun den Einschaltknopf während der rückwärtige Hauptschalter<br />
wieder eingeschaltet wird<br />
3. 4.<br />
Die vordere Power-Taste ist für etwa 10 Sekunden gedrückt zu halten, bis „Reading USB“ am<br />
Display erscheint<br />
Nun beginnt <strong>das</strong> Update. Dabei löscht die Box den Speicher und installiert <strong>das</strong> gewünschte<br />
neue Image. Der Status der Programmierung kann am Gerätedisplay verfolgt werden<br />
5. 6.<br />
Nach etwa 90 Sekunden wird der Abschluss des Downloads mit „Finish“ angezeigt.<br />
Anschließend startet die Box neu. Danach kann der USB-Stick entfernt werden.<br />
Unmittelbar nach dem Download des neuen Images startet die Autoinstallationsroutine. Hier<br />
können verschiedene Bildeinstellungen vorgenommen werden<br />
www.digitalfernsehen.de
72 Service Praxis<br />
Ordnung in Ihre <strong>Linux</strong>-Box bringen wollten.<br />
Gehören Sie aber zu jenen, die die Vorteile<br />
Ihrer <strong>Linux</strong>-Box zwar zu schätzen wissen,<br />
sich ihren Receiver jedoch von einem<br />
versierten Kollegen haben einrichten lassen,<br />
mag all <strong>das</strong> klingen wie ein Schreckensszenario.<br />
Dieses können Sie aber<br />
umgehen, wenn Sie auf der Seite „Die<br />
Einstellungen wiederherstellen?“, „Ja,<br />
die Einstellungen wiederherstellen“ anklicken.<br />
Dann nämlich installiert Ihre Box automatisch<br />
all <strong>das</strong> wieder, was Sie vor dem<br />
Software-Update auf ihr hatten. Es bleibt<br />
die Senderliste mit all ihren Favoriten<br />
genauso erhalten, wie die Satelliten-Konfiguration,<br />
alle programmierten Plugins und<br />
sogar <strong>das</strong> Skin. Darunter versteht man die<br />
grafische Aufbereitung, mit der sich <strong>das</strong><br />
Menü und etwa die Infobox zeigen.<br />
Sensible Files<br />
Sofern Sie auf Ihrer <strong>Linux</strong>-Box auf der eingebauten<br />
Festplatte auch sensible Files<br />
für erweiterte Zugänge gespeichert hatten,<br />
bleiben diese Daten nach dem Software-<br />
Update ebenfalls erhalten. Sie werden jedoch<br />
nicht von der automatischen Wiederherstellung<br />
berücksichtigt. Weshalb Sie sie<br />
selbst in wenigen Arbeitsschritten wieder<br />
zum Laufen bringen können. Hier hilft<br />
eine kleine To-Do-Liste, die Ihnen am besten<br />
Ihr versierter Kollege zusammenstellt.<br />
Übliche Standard-Receiver arbeiten ausschließlich<br />
mit der Software, die für sie<br />
bestimmt ist. Bei <strong>Linux</strong>-Boxen haben Sie<br />
die uneingeschränkte Wahlfreiheit, mit<br />
welchem Image oder Skin Sie Ihren Receiver<br />
ausgestattet haben möchten. Damit<br />
steht es Ihnen frei, alternativ auch einmal<br />
OpenPLI oder andere Images auf Ihre<br />
Box zu spielen, alte und neue Software-<br />
Versionen zu vergleichen und so weiter.<br />
Entscheidend ist, <strong>das</strong>s all <strong>das</strong> sehr schnell<br />
geht. In nur 10 bis 15 Minuten haben Sie<br />
ohne Weiteres ein vollkommen neues Betriebssystem<br />
auf Ihren Receiver mit allem<br />
was dazugehört installiert. 3<br />
THOMAS RIEGLER<br />
Neues Image einrichten<br />
7. 8.<br />
Über die Sprachauswahl wird die Menüsprache bestimmt. Die Auswahl ist sehr groß, auch<br />
zahlreiche arabische Sprachen sind mittlerweile für Enigma 2 verfügbar<br />
Führt man ein Software-Update durch, ist unter „Die Einstellungen wiederherstellen?“ Ja<br />
auszuwählen. Bei der erstmaligen Installation eines Images kann man hier Nein wählen<br />
9 10.<br />
Mit „Ja“ werden alle zuvor auf dem Receiver installierten Plugins, sowie die komplette<br />
Senderliste wieder installiert. Damit erspart man sich eine Menge Arbeit<br />
Selbst zuvor installierte Plugins können im Zuge der Wiederherstellung vollautomatisch<br />
in-stalliert werden. Bestätigen Sie die Nachfrage hierfür mit „Ja“<br />
11. 12.<br />
Den Installationsfortgang der Plugins kann man am Bildschirm beobachten. Technisch<br />
gesehen holt sich die Box die einzelnen Plugins aus dem Internet<br />
Hat am Ende alles geklappt, startet die Box neu. Das sich etwas geändert hat, erkennt der<br />
Nutzer auch am nun erscheinenden OpenA<strong>TV</strong>-Logo<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
1.2014
73<br />
Toller Mehrwert<br />
Zwei Empfangswege in einem Gerät zu haben, hat<br />
schon seinen Reiz. Insbesondere bei Geräten mit<br />
eingebauter Festplatte. Das digitale Antennenfernsehen<br />
bietet im Vergleich zum Satelliten nur<br />
wenige Programme und wenig Exklusives. Wie<br />
etwa österreichisches oder schweizer <strong>TV</strong>, sofern<br />
man es noch über Dachantenne bekommt.<br />
Interessant ist der zweite Empfangsweg auch,<br />
wenn der primäre, etwa durch einen Schaden an<br />
der Schüssel oder durch Schlechtwetter, ausfällt.<br />
Geräte wie der VU+ Duo² lassen sowohl beim<br />
Sat- als auch beim DVB-T/-T2-Empfang den gleichen<br />
Komfort zu. Auch der DXer wird den DVB-T/-<br />
T2-Tuner wegen seiner guten Empfangsleistungen<br />
zu schätzen wissen. Insbesondere bei Überreichweiten-Bedingungen.<br />
DVB-T/-T2 und -C<br />
VU+ Duo² Tuner<br />
flexibel wechseln<br />
Anders als bei den meisten anderen Sat-Receivern sind die Tuner beim VU+ Duo²<br />
steckbar ausgeführt. Das gibt die Gelegenheit, <strong>das</strong> Gerät flexibel auszustatten. In<br />
der Standardausführung gibt es die Box mit zwei Single-Sat-Tunern. Alternativ<br />
kann man den Receiver auch Sat-Twin-Tunern oder DVB-C/T2-Tunern bestücken.<br />
Ihn haben wir einer gründlichen Prüfung<br />
unterzogen. Dabei interessierte uns<br />
nicht nur, wie man den Tuner einbaut<br />
und die Box darauf anlernt, sondern auch,<br />
wie gut der DVB-T/-T2-Tuner in der Praxis<br />
funktioniert. Zwei Sat-Tuner erlauben,<br />
während einer Aufnahme ein beliebiges<br />
anderes Programm anzusehen. Auf diese<br />
hohe Flexibilität muss man verzichten, wird<br />
ein Sat-Tuner gegen einen DVB-C/-T/-T2-<br />
Tuner ausgetauscht. Dafür erschließt man<br />
aber bis zu zwei weitere Empfangswege.<br />
Sie können mehr Programme bringen,<br />
Stichwort Lokal-<strong>TV</strong> oder Sender aus dem<br />
benachbarten Ausland, die über Satellit<br />
nicht verfügbar sind. Da zudem die wichtigsten<br />
deutschen Kanäle auch über die<br />
terrestrischen Empfangswege verfügbar<br />
sind, bietet sich an, beispielsweise Sat und<br />
DVB-T gleichzeitig zu nutzen.<br />
Tunerwechsel<br />
Zuerst ist der DVB-T/-T2-Tuner in den Receiver<br />
einzubauen. Dazu ist zuerst sein<br />
Netzstecker zu ziehen und etwas zu warten.<br />
Nur den Hauptschalter auszumachen<br />
reicht nicht! Da so immer noch Strom aus<br />
der Steckdose bis ins Receiver-Innere gelangt.<br />
Leichtsinniges handeln ist lebensgefährlich!<br />
Um auf Nummer Sicher zu gehen,<br />
empfiehlt sich ohnehin, alle Kabel vom<br />
Receiver abzustecken. Das schafft auch<br />
mehr Bewegungsfreiheit.<br />
Um ins Innere der Box zu gelangen, ist<br />
der Gehäusedeckel abzunehmen. Dazu<br />
sind beim VU+ Duo² fünf Schrauben zu<br />
lösen. Die Tuner selbst sind mit je einer<br />
Schraube an der Geräterückwand fixiert.<br />
Wir entschließen uns dafür, Tuner B zu<br />
wechseln. Womit dessen Fixierschraube zu<br />
lösen ist. Danach lässt sich der eingebaute<br />
Tuner leicht nach oben aus der Steckleiste<br />
Flexibel fernsehen dank Wechseltuner<br />
1. 2.<br />
Bilder: © Kurhan - Fotolia.com, Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
In der Standardausstattung ist der VU+ Duo² mit zwei Sat-Tunern ausgestattet. Der dritte<br />
Steckplatz ist unbelegt. Alle drei Tuner sind bei dem Gerät wechselbar<br />
Die Tuner sind steckbar ausgeführt. Um ihre Elektronik vor ungewollten statischen Entladungen<br />
zu schützen, sollten sie nur an am Platinenrand angefasst werden<br />
www.digitalfernsehen.de
74<br />
Service Praxis<br />
ziehen. Da die elektronischen Bauteile auf<br />
der Tunerplatine empfindlich gegenüber<br />
elektrostatischer Ladung sind, sollte der<br />
Tuner nur an der Platine angefasst werden.<br />
Der neue Tuner ist in die nun freie Leiste<br />
zu stecken was ohne Kraftaufwand erfolgt.<br />
Zuletzt ist der Tuner an der Rückseite mit<br />
der Fixierschraube anzuschrauben. Deckel<br />
auf den Receiver und fertig. Der dafür<br />
erforderliche Zeitaufwand bewegt sich inklusive<br />
ab- und wieder anschließen der Box<br />
bei etwa 5 Minuten. Besondere technische<br />
Kenntnisse und <strong>Wer</strong>kzeuge sind, abgesehen<br />
von einem mittelgroßen Kreuzschraubendreher,<br />
nicht erforderlich.<br />
Fast Plug and Play<br />
Zusätzliche Programmierungen zur Inbetriebnahme<br />
des neuen DVB-T/-T2-Tuners<br />
sind im VU+ Duo² nicht erforderlich. Er ist<br />
sofort voll einsatzbereit. Bevor man ins terrestrische<br />
Fernsehvergnügen eintauchen<br />
kann, sind noch zwei Arbeitsschritte erforderlich.<br />
Zuerst ist die Konfiguration des<br />
neuen Tuners vorzunehmen. Dazu ist bei<br />
der von uns verwendeten Bedienoberfläche<br />
OpenA<strong>TV</strong> 4.0 in den Einstellungen <strong>das</strong><br />
Kanalsuchlauf-Menü zu starten und weiter<br />
in die Tuner-Konfiguration einzusteigen.<br />
Hat man alles richtig gemacht, kann man<br />
hier die Typen der beiden im Gerät eingebauten<br />
Tuner und ihren Einsatzbereich, wie<br />
Tunerwechsel leicht gemacht<br />
etwa „DVB-T2, DVB-C“ nachlesen. Mit den<br />
Pfeiltasten ist der neu eingebaute Tuner<br />
anzuklicken und mit OK zu bestätigen. Je<br />
nachdem, ob man digitales Kabel- oder Antennenfernsehen<br />
empfangen möchte, ist<br />
in der ersten Zeile der Tuner-Typ auf DVB-<br />
C oder DVB-T2 einzustellen. Wir wählen<br />
DVB-T2. In Folge ist unter Region „Europe,<br />
Middle East, Aftica: DVB-T Frequencies“<br />
einzustellen. Diese Einstellung ist erforderlich,<br />
damit die Box später die Sender mit<br />
dem in unseren Breiten gebräuchlichen<br />
Kanalraster sucht. Zuletzt kann man hier<br />
noch die 5-V-Speisespannung für eine aktive<br />
DVB-T-Antenne aktivieren. Nutzt man<br />
eine große Antenne am Dach(boden), sind<br />
die 5V auszuschalten.<br />
Sendersuchlauf<br />
Während die VU+ beim Sat-Empfang<br />
neben dem automatischen und manuellen<br />
Sendersuchlauf auch Blindscan<br />
beherrscht, unterstützt der terrestrische<br />
Tuner nur die beiden ersten Varianten.<br />
Wir starten zunächst den automatischen<br />
Suchlauf und sind überrascht, als damit<br />
nur die beiden in unserem Österreich-<br />
Büro ortsüblichen DVB-T-Multiplexe mit<br />
neun Programmen eingelesen werden.<br />
Was uns fehlt, sind die drei ebenfalls<br />
verfügbaren DVB-T2-Pakete. Kann der<br />
Tuner also doch nur normales DVB-T?<br />
Des Rätsels Lösung liegt im manuellen<br />
Sendersuchlauf. In ihm ist als erstes der<br />
gewünschte Tuner auszuwählen, also Tuner<br />
B für DVB-T/T2. Anschließend ist in<br />
der vierten Zeile System von DVB-T auf<br />
DVB-T2 zu wechseln. In der ersten Betriebsart<br />
findet die Box ausschließlich DVB-Tin<br />
der zweiten nur –T2-Sender. Zuletzt<br />
muss man wissen, auf welchen Kanälen<br />
DVB-T2 ausgestrahlt wird. Nach Eingabe<br />
der ersten dieser Kanalnummern kann der<br />
Scan gestartet werden und ist mit jeder<br />
weiteren DVB-T2-Frequenz zu wiederholen.<br />
Der manuelle Sendersuchlauf würde unter<br />
„Art des Suchlaufs“ neben der Suche auf<br />
nur einer Frequenz auch einen Komplettscan<br />
zulassen. Mit ihm werden aber trotz<br />
DVB-T2-Voreinstellung nur DVB-T-Kanäle<br />
gefunden. Auch die Netzwerksuche führt<br />
nicht zum Ziel. Mit ihr werden ebenfalls nur<br />
DVB-T-Sender eingelesen.<br />
Empfangsleistungen<br />
Die Empfangsleistungen des DVB-T/-T2-<br />
Tuners bewegen sich in der Spitzenliga.<br />
Das erkennen wir bereits beim Empfang<br />
der nicht ortsüblichen DVB-T2-Multiplexe,<br />
die durchweg nur mit geringer<br />
Signalstärke ankommen.<br />
Über denselben, rund 100 km entfernten<br />
Senderstandort kommen auch zwei DVB-T-<br />
Multiplexe. Allerdings mit unterschiedlicher<br />
3. 4.<br />
Die Tuner sind nur auf die Hauptplatine aufgesteckt. Die Fixierung im Gerät wird durch eine<br />
Schrauba an der Gehäuserückseite gewährleistet<br />
Zum Ausbauen ist die rückwärtige Tuner-Fixierschraube zu lösen. Danach lässt sich der Tuner<br />
vorsichtig nach oben herausheben<br />
5. 6.<br />
Nun braucht nur noch der neue DVB-T/-T2-Tuner eingesetzt und an der Rückseite fixiert zu werden.<br />
Das geschieht durch die eben entfernte Fixierschraube<br />
In den Geräte-Informationen in der Menüoberfläche wird der eben eingebaute Tuner mit seiner<br />
Typenbezeichnung und der Empfangsart gelistet<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
1.2014
75<br />
Signalstärke. Das schwächere Paket wird<br />
längst nicht mit jeder DVB-T-Box empfangen.<br />
Der VU+ Duo² mit eingebautem DVB-<br />
T/-T2-Tuner zeigt hier keine Probleme.<br />
Neue Tuner einrichten<br />
Österreichisches DVB-T2<br />
Österreichisches DVB-T2 wird verschlüsselt<br />
ausgestrahlt. Zum Empfang braucht es ein<br />
so genanntes Smpli<strong>TV</strong>-Decodiermodul. Es<br />
ist für den Einsatz in Fernsehern mit eingebautem<br />
DVB-T2-Tuner und CI+-Schnittstelle<br />
vorgesehen. Nachdem die VU+ Duo² diese<br />
Vorgabe nicht erfüllt, interessierte uns, ob<br />
und wie sie mit den via Simpli<strong>TV</strong> verbreiteten<br />
Kanälen klar kommt. Im Härtetest<br />
lassen wir unser Modul über den VU+<br />
freischalten. Was gerade einmal eine Sekunde<br />
dauert! Die Wiedergabe aller SD-<br />
Kanäle, egal ob freie in DVB-T oder codierte<br />
in DVB-T2, funktioniert einwandfrei. Bei<br />
den via DVB-T2 ausgestrahlten HD-Kanälen<br />
sind wir jedoch mit zwei Welten konfrontiert.<br />
Die HD-Sender des ORF, von Servus<br />
<strong>TV</strong>, Das Erste und <strong>das</strong> ZDF laufen ebenfalls<br />
so, wie sie sollten. Probleme gibt es<br />
allerdings mit Programmen des HD-Austria-<br />
Pay-<strong>TV</strong>-Pakets. Sie laufen nur für etwa eine<br />
bis drei Sekunden, ehe sie als Standbild<br />
einfrieren und nicht nutzbar sind. 3<br />
THOMAS RIEGLER<br />
7. 8.<br />
Auch wenn der neu eingebaute Tuner grundsätzlich sofort nach dem Einbau funktioniert, sind<br />
in der Tuner-Konfiguration einige Einstellungen vorzunehmen<br />
Nachdem der Tunertyp auf DVB-T2 für digitales Antennenfernsehen festgelegt wurde, ist die<br />
Region einzustellen. Sie bestimmt den Kanalraster für den Sendersuchlauf<br />
9. 10.<br />
In Österreich ist DVB-T2 codiert. Weshalb es ein CI+-Modul dafür braucht. Es läuft im VU+<br />
Duo², der nur CI unterstützt, recht gut<br />
Den DVB-T2-Empfang erkennt man in der Infobx anhand der Frequenzanzeige im linken unteren<br />
Bereich unseres Skins<br />
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www.digitalfernsehen.de
76 Service Praxis<br />
Internetsender selbst einpflegen oder komfortables Enigma2-Plugin für IP<strong>TV</strong> nutzen<br />
<strong>TV</strong>-Empfang übers Internet<br />
Schon lange war bekannt, <strong>das</strong>s Enigma2-<strong>Digital</strong>receiver mehr sind als nur reine Satellitenreceiver. Durch ihre hybriden<br />
und multimedialen Fähigkeiten eignen sie sich auch für zahlreiche weitere Anwendungen, darunter auch dem Empfang<br />
von Internetfernsehen bzw. IP<strong>TV</strong>. Bisher waren die Angebote nur rudimentär und auch die Bildqualität konnte nur in den<br />
wenigsten Fällen überzeugen.<br />
Mit der inzwischen auf praktisch<br />
allen Enigma2-<strong>Digital</strong>receivern<br />
implementierten Version 2.0 des<br />
<strong>Linux</strong>-Betriebssystemes Enigma2 ist es<br />
so einfach wie noch nie, IP<strong>TV</strong> und Web<br />
<strong>TV</strong> auch auf dem Flachbildfernseher im<br />
Wohnzimmer zu nutzen. Der Weg dorthin<br />
ist relativ simpel, wenn man die Sendedaten<br />
des gewünschten Streams kennt.<br />
Dann nämlich lässt sich dieser String<br />
ganz einfach als Kanal einpflegen, der<br />
dann über die Favoritenliste erreichbar<br />
ist und auch beliebig in andere Favoritenlisten<br />
eingepflegt werden kann. Doch<br />
was soll <strong>das</strong> in der Praxis bringen? Dazu<br />
ein Beispiel.<br />
Lokalfernsehen mit der Dreambox<br />
Viele Lokal-<strong>TV</strong>-Stationen sind nicht über Satellit<br />
empfangbar. Das schließt leider viele<br />
Direktempfangshaushalte mit Satellitenanschluss<br />
aus, denn lediglich zum Empfang<br />
des Regionalsenders wird sich wohl kaum<br />
jemand einen teuren Kabelanschluss ins<br />
Haus holen. Oftmals senden jedoch diese<br />
Stationen zusätzlich auch im Internet<br />
wir Ihnen zeigen, wie Sie diesen Stream<br />
problemlos in die Dreambox oder andere<br />
Enigma2-Geräte einpflegen. Prüfen Sie<br />
hierzu zuerst, ob Ihr Gerät bereits mit einer<br />
kompatiblen Firmwareversion ausgestattet<br />
ist. Dies erfahren Sie durch Aufruf des<br />
Informationsmenüs im Hauptmenü (Informationen/über).<br />
Achten Sie auf die Kernelund<br />
sind dort als Livestream empfangbar.<br />
Nicht selten ist die Bildqualität akzeptabel<br />
und es würde durchaus Sinn machen, diesen<br />
Livestream auch über den Wohnzimmerfernseher<br />
sichtbar zu machen anstatt<br />
die Informationen aus der Region immer<br />
nur über den Webbrowser abzurufen. Am<br />
Beispiel von Leipzig <strong>Fernsehen</strong> möchten<br />
DXen über <strong>das</strong> Internet<br />
Normalerweise müssen DXer einen großen Aufwand<br />
betreiben, um in den Genuss exotischer <strong>TV</strong>-Sender zu<br />
kommen. Da werden wahre Schüsselparks aufgestellt und<br />
die Größe der Antennen nimmt mit der Zeit immer weiter<br />
zu. Doch mittlerweile hat sich <strong>das</strong> Internet soweit entwickelt,<br />
<strong>das</strong>s es hierzu interessante Alternativen gibt. In der<br />
aktuellen Version der im Artikel beschriebenen Erweiterung<br />
„IP<strong>TV</strong> List-Updater“ kann dieser Trend anhand einer<br />
Favoritenliste sehr gut nachvollzogen werden. Im Bouqet<br />
befinden sich nämlich viele Sender und zeitweise sogar<br />
ganze Satelliten wie beispielsweise vor einiger Zeit<br />
Nilesat . Selbst Transponder, die sonst in Europa eigentlich<br />
nicht empfangbar sind, können hier über <strong>das</strong> Internet<br />
mühelos gesehen werden.<br />
Bis vor kurzem war über den IP<strong>TV</strong> List-Updater auch der<br />
gesamte Nilesat zu empfangen. Leider aber nur temporär,<br />
inzwischen sind die Streams wieder abgeschaltet<br />
Bilder: © Victoria - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />
1.2014
77<br />
Version. Diese muss 3.2 oder höher sein.<br />
Ist die Kernel-Version noch nicht kompatibel,<br />
muss zuerst ein Update durchgeführt<br />
werden. Ansonsten können Sie den Kanal<br />
ohne weitere Umwege einpflegen. Knifflig<br />
wird es nun allerdings bei der Ermittlung<br />
der Streamadresse.<br />
Webadresse herausfinden<br />
Leider ist es nicht so ohne weiteres möglich,<br />
die Streamadresse des gewünschten<br />
Senders herauszufinden. Meist ist die<br />
Wiedergabe des Livestreams im Netz so<br />
tief eingebettet, <strong>das</strong>s man nicht an die<br />
gewünschte Information gelangt. Manchmal<br />
hilft eine Suche über Google weiter.<br />
Gelegentlich gibt es auch Webseiten<br />
oder Forum-Threads, wo solche Adressen<br />
„gesammelt“ werden. Schließlich besteht<br />
im Notfall auch die Möglichkeit, den gewünschten<br />
Sender direkt zu kontaktieren<br />
und nach den Daten zu fragen. Schließlich<br />
sollten öffentlich erreichbare Webadressen<br />
kein „Staatsgeheimnis“ sein, auch wenn<br />
manche Programmanbieter ein solches<br />
daraus machen. Ein guter und gangbarer<br />
Weg ist übrigens der Blick auf die Webseite<br />
„http://database.freetuxtv.net/“. Hier<br />
können Sie eine große Anzahl an IP<strong>TV</strong>-<br />
Senderadressen erfahren, darunter auch<br />
unser gesuchtes Leipzig <strong>Fernsehen</strong>. Laut<br />
der Webseite lautet die Streamadresse<br />
„rtmp://video61.kanal8.de/leipzigfernsehenlive/myStream.sdp“.<br />
Diese wollen wir<br />
im folgenden auf der Dreambox sichtbar<br />
machen.<br />
dreamboxEDIT zum Einpflegen<br />
Laden Sie sich dazu <strong>das</strong> kostenlose Programm<br />
dreamboxEDIT herunter. Dieses erlaubt<br />
in der aktuellen Version auch <strong>das</strong> Einpflegen<br />
von IP<strong>TV</strong> und Web-<strong>TV</strong>-Programmen.<br />
Nun können Sie sich entscheiden, ob Sie<br />
den neuen Kanal in eine eigene Favoritenliste<br />
einpflegen wollen oder stattdessen<br />
den Sender in einer bereits vorhandenen<br />
Liste ergänzen wollen. Wir entscheiden<br />
uns für die zweite Variante. Wählen Sie die<br />
passende Liste und klicken dann mit der<br />
Maus in <strong>das</strong> sich öffnende Feld. Nun drücken<br />
Sie die rechte Maustaste und wählen<br />
unten „IP<strong>TV</strong> und andere Streamingkanäle/<br />
Hinzufügen“. Im sich öffnenden Feld tragen<br />
Sie nun die für den Sender ermittelten<br />
Daten ein und beenden die Eingabe. Der<br />
neue Kanal ist am Ende der Favoritenliste<br />
gelandet, kann aber mit der Maus auch an<br />
die gewünschte Stelle verschoben werden.<br />
Nach dem anschließenden Update steht<br />
der Kanal auf der Box zur Verfügung. Die<br />
Umschaltzeiten auf IP<strong>TV</strong> sind allerdings<br />
schon deutlich länger als Sie es von normalen<br />
Satellitensendern gewöhnt sind, daran<br />
müssen Sie sich beim <strong>Fernsehen</strong> über <strong>das</strong><br />
Internet gewöhnen.<br />
Plugin für weltweiten <strong>TV</strong>-Genuss<br />
Nun haben wir den ersten Sender eingepflegt,<br />
der ganz normal in der Kanalliste<br />
erscheint und abgesehen von der<br />
möglicherweise nicht so überzeugenden<br />
Qualität kaum als Internetfernsehen zu<br />
identifizieren ist. Allerdings ist es natürlich<br />
ausgesprochen mühsam, jeden einzelnen<br />
Sender auf diese Art und Weise in die<br />
<strong>Digital</strong>box zu bekommen. Doch zum Glück<br />
gibt es hierfür ein ausgesprochen nützliches<br />
Plugin, welches diese Arbeit für uns<br />
übernimmt und darüber hinaus die Kanallisten<br />
auch regelmäßig auf dem aktuellsten<br />
Stand hält. Dieses Plugin nennt sich relativ<br />
unspektakulär „IP<strong>TV</strong> List Updater“ und<br />
ist ganz normal in den Erweiterungen bei<br />
Enigma2 zu finden. Ursprünglich wurde<br />
es für die Receiverflotte von Gigablue programmiert<br />
und befindet sich mittlerweile<br />
in der ausgereiften und alltagstauglichen<br />
Version 1.10. Da <strong>das</strong> nützliche Plugin vom<br />
Programmierer inzwischen auch in die<br />
Updatefeeds anderer Geräte eingepflegt<br />
Internet-Streams über dreamboxEDIT einpflegen<br />
Prüfen Sie, ob die Box über einen aktuellen Kernel (>3.2) verfügt. Nur dann kann IP<strong>TV</strong> über die<br />
normale Programm- bzw. Favoritenliste genutzt werden<br />
Mit dreamboxEDIT kann ein IP<strong>TV</strong>-Kanal problemlos in die Programmliste eingefügt werden.<br />
Klicken Sie dazu auf „IP<strong>TV</strong>.../Hinzufügen“<br />
Aktivieren Sie den Button „non-TS“ (1) und geben Sie den gewünschten Kanalnamen sowie die<br />
Streamadresse (2) in die dafür vorgesehenen Felder ein<br />
Nachdem die Kanalliste über dreamboxEDIT aktualisiert wurde, findet sich der IP<strong>TV</strong>-Kanal in<br />
den Favoriten wieder und kann normal gestartet werden<br />
www.digitalfernsehen.de
78 Service Praxis<br />
wurde, kommen auch Nutzer anderer Geräte<br />
und Images – beispielsweise vom<br />
beliebten OpenA<strong>TV</strong> – in den Genuss der<br />
IP<strong>TV</strong>-Kanäle. Grob gesagt verbindet dieses<br />
Plugin die Kanalliste für IP<strong>TV</strong>-Sender, welche<br />
von einem weiteren User gepflegt wird,<br />
mit der Favoritenliste im Gerät und sortiert<br />
die gewünschten Sender nach Genre oder<br />
Sprache ein. Die Installation ist dabei super<br />
einfach.<br />
Installation<br />
Starten Sie also den Plugin Manager und<br />
suchen Sie unter „extensions“ nach „IP<strong>TV</strong><br />
List Updater V1.10“ und installieren diesen.<br />
Anschließend erscheint dieser im<br />
Plugin Manager. Zur Konfiguration öffnen<br />
Sie den Updater und entscheiden sich<br />
dann, welche Länder in der Favoritenliste<br />
erscheinen soll. Der Einfachheit halber<br />
können auch alle Senderlisten importiert<br />
werden, was dann aber ein paar Minuten<br />
dauert und vor allem die Favoritenliste<br />
kräftig füllt. Im Anschluss stehen dann<br />
aber alle aktuell empfangbaren Kanäle in<br />
der Favoritenliste. Da es sich bei den gesammelten<br />
Links aber um einzeln zusammengetragene<br />
Adressen handelt, müssen<br />
Sie damit rechnen, <strong>das</strong>s nicht immer alle<br />
Kanäle auch wirklich verfügbar sind. Bei<br />
den deutschen <strong>TV</strong>-Stationen, unter denen<br />
sich auch zahlreiche Privatsender sowie<br />
viele Lokal-<strong>TV</strong>-Stationen befinden, ist die<br />
Ausfallquote allerdings gering. Da die Senderliste<br />
permanent gepflegt wird und nicht<br />
laufende Programme auch wieder entfernt<br />
werden, empfehlen wir <strong>das</strong> Verschieben<br />
von persönlichen Favoriten in eine neue Favoritenliste.<br />
Dann werden diese bei einem<br />
Update auch nicht gelöscht, denn leider<br />
kommt es bei der Masse an Programmen<br />
durchaus vor, <strong>das</strong>s auch funktionierende<br />
Sender nach einem Update verschwunden<br />
sind. Bei uns passierte <strong>das</strong> beispielsweise<br />
mit dem beliebten NBC HD aus Amerika<br />
(zeitweise) oder auch den Musiksendern<br />
Radio Monte Carlo und der HD-Version des<br />
Internetsenders PIK <strong>TV</strong> aus Russland.<br />
Bildqualität teilweise sehr gut<br />
Auch wenn dies natürlich nur auf eine geringere<br />
Anzahl an Sendern zutrifft, kann sich<br />
die Bildqualität dabei teilweise durchaus<br />
sehen lassen. Programme in Standardauflösung,<br />
die in ansprechender Bildqualität<br />
senden, sind absolut nicht vom „normalen“<br />
<strong>TV</strong>-Empfang zu unterscheiden. Daneben<br />
gibt es auch einige Perlen in High Definition<br />
und natürlich auch jede Menge exotische<br />
Sender zu entdecken, die sonst teilweise<br />
überhaupt nicht oder nur mit großem<br />
Aufwand (beispielsweise über C-Band) in<br />
unseren Breiten zu empfangen sind.<br />
HD nicht immer HD<br />
Erfreut werden viele Nutzer auf die Sender<br />
mit dem Zusatz „HD“ klicken und nicht<br />
immer erfreut sein. Denn ironischerweise<br />
ist gerade bei einigen der HD-Kanäle die<br />
Bildqualität schlechter als herkömmliches<br />
SD. Als exemplarisches Beispiel sei hier der<br />
Kanal „TNT HD“ genannt. Dieser ist nur in<br />
einer Auflösung von 640 × 480 – also nicht<br />
einmal in üblichem SD – zu empfangen<br />
und noch dazu in einer geringen Datenrate,<br />
was letztlich in einem nicht überzeugenden<br />
Pixelmatsch auf den Bildschirm endet.<br />
Der Grund für solche Ausfälle ist einfach:<br />
Vielfach werden die Kanäle nämlich auf<br />
nicht wirklich legalem Weg in <strong>das</strong> Netzwerk<br />
gestreamt, ohne <strong>das</strong>s der Sender selber<br />
dieses veranlasst hat. Deshalb verwundert<br />
es auch kaum, wenn Sender plötzlich komplett<br />
nicht mehr empfangbar sind.<br />
IP-DXer<br />
Man fühlt sich ein wenig in die Urzeit des<br />
DXen zurückversetzt. Doch statt mit einer<br />
Drehanlage begibt man sich nun via DSL-<br />
Anschluss auf die Suche nach weltweiten<br />
Empfang rund um den Erdball mit IP<strong>TV</strong> List Updater<br />
Das Plugin ist unter „extensions“ im Plugin Manager zu finden. Installieren Sie immer die<br />
aktuellste Version – im Moment die 1.10<br />
Nach der Installation finden Sie <strong>das</strong> Plugin im Manager. Wählen Sie es nun an und starten Sie<br />
die Erweiterung mit der grünen Taste<br />
Hier besteht nun die Auswahl, welche Länder in die Senderliste übernommen werden sollen.<br />
Wir entscheiden uns für alle (Achtung: große Favoritenliste!)<br />
Nach der Aktualisierung, die einige Minuten dauern kann, finden Sie die neuen IP<strong>TV</strong>-Sender in<br />
der Favoritenliste des <strong>Digital</strong>receivers<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
79<br />
<strong>TV</strong>-Stationen aus exotischen Ländern wie<br />
Bangladesh, Thailand oder Venezuela. Neben<br />
dem Spaß, neue Sender auf diese Art<br />
und Weise kennenzulernen, bieten sich<br />
mit IP<strong>TV</strong> aber auch weitere durchaus praxis-taugliche<br />
Möglichkeiten: Eine größere<br />
Anzahl an <strong>TV</strong>-Stationen sendet nämlich in<br />
wirklich ansprechender Qualität. Gerade<br />
die Musiksender unter der Rubrik „IP<strong>TV</strong><br />
Musik“ können sich wirklich größtenteils<br />
sehen lassen. Hinzu kommen einige Stationen,<br />
die wirklich in guter HD-Qualität zu<br />
empfangen sind und auf dem Fernseher<br />
letztlich kaum von „normalem“ <strong>Fernsehen</strong><br />
zu unterscheiden sind. Kurzum: Ein<br />
Blick auf die Sender aus dem WWW lohnt<br />
sich wirklich und wir können nur jedem<br />
Enigma2-Nutzer die Installation des nützlichen<br />
Plugins empfehlen. Interessant ist<br />
IP<strong>TV</strong> auch für Kabelnutzer, um an weitere<br />
Programme zu gelangen. Auch ein Blick ins<br />
deutschsprachige Ausland ist möglich: Normalerweise<br />
verschlüsselte Programme wie<br />
der ORF oder auch Schweizer <strong>TV</strong>-Sender<br />
stehen nämlich in der Programmliste. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
So funktioniert es<br />
Der IP<strong>TV</strong> List Updater ist praktisch nur eine<br />
Schnittstelle zwischen im Internet gesammelten<br />
Stream-adressen und der <strong>Linux</strong>-Box. Auf Knopfdruck<br />
holt sich <strong>das</strong> Programm die aktuellsten<br />
m3u-Listen aus dem Netz und sortiert diese als<br />
Favoritenkanäle in die Box ein. Vorteil: Auch ohne<br />
direktes Zutun des Plugins können einmal gespeicherte<br />
Sender genutzt und beliebig innerhalb der<br />
Favoriten hin- und hergeschoben werden. Auch<br />
<strong>das</strong> Einpflegen eigener m3u-Listen beispielsweise<br />
über Dropbox ist möglich.<br />
Exotische <strong>TV</strong>-Stationen über <strong>das</strong> Internet<br />
Während der umstrittenen Verbannung von diversen Satelliten konnten sich mündige<br />
Zuschauer über IP<strong>TV</strong> weiterhin die Inlandsprogramme des Iran anschauen<br />
Entgegen dem Senderlogo alles andere als HD: Mongolia E HD sendet in 640 × 288. Dennoch<br />
eine Möglichkeit, mongolisches <strong>Fernsehen</strong> zu schauen<br />
Eigentlich sendet AT5 nur verschlüsselt über 23,5 Grad Ost. Im Netz ist der Live-Sender aus<br />
Amsterdam jedoch uncodiert zu empfangen<br />
Auch zahlreiche asiatische Programme können über <strong>das</strong> Internet empfangen werden. Darunter<br />
auch einige thailändische Sender<br />
Alles andere als HD sind einige Programme trotz der verlockenden Kennung: TNT HD aus<br />
Amerika beispielsweise ist nur in minderer Qualiät empfangbar<br />
Deutlich besser: RT News America HD sendet in 1 280 x 720 und damit schon nahe an „echter“<br />
HD-Auflösung im Amerika-Paket<br />
www.digitalfernsehen.de
80 Service Praxis<br />
Glossar<br />
hybrid:<br />
Zwei verschiedene Technologien werden verwendet, um Inhalte auf<br />
den <strong>TV</strong>-Schirm zu bekommen. Die auf herkömmlichen Weg empfangenen<br />
Programme werden mit zusätzlichen Inhalten angereichert, die<br />
über den hybriden, also den zweiten Weg, über <strong>das</strong> Internet zugespielt<br />
werden.<br />
Hbb<strong>TV</strong>:<br />
Über Hbb<strong>TV</strong> bieten <strong>TV</strong>-Sender Zusatzdienste an. Sie werden, anders<br />
als der klassische Teletext jedoch nicht gemeinsam mit dem Fernsehsignal<br />
über Satellit, <strong>Digital</strong>antenne oder Kabel ausgestrahlt, sondern<br />
über den Breitband-Anschluss.<br />
<strong>Linux</strong>-Flexibilität<br />
Nachrüstmediatheken<br />
Zu den besonderen Vorteilen eines <strong>Linux</strong>-Receivers zählt, <strong>das</strong>s man selbst<br />
bestimmen kann, welche Zusatzfunktionen die Box beherrschen soll. Die<br />
Situation lässt sich gut mit der Zubehörliste beim Autokauf vergleichen. Nur<br />
Auf diese Weise lassen sich unter<br />
anderem zahlreiche hybride Anwendungen<br />
nachrüsten, die es erlauben,<br />
mit der <strong>Linux</strong>-Box zum Beispiel neben Inforportalen<br />
auch Mediatheken nachzurüsten.<br />
Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt am<br />
Beispiel von OpenA<strong>TV</strong>, wie Sie dabei vorzugehen<br />
haben.<br />
Voraussetzungen<br />
Um hybride Dienste mit dem <strong>Linux</strong>-Receiver<br />
nutzen zu können, muss dieser mit dem<br />
Leichter Einstieg<br />
<strong>Linux</strong>-Boxen haben den Vorteil, <strong>das</strong>s wir sie selbst<br />
nach eigenen Wünschen programmieren können.<br />
Wir haben es also in der Hand, welche Funktionen<br />
der eigene Receiver unterstützt. Dies mag den<br />
Anschein erwecken, <strong>Linux</strong>-Geräte seien nur etwas<br />
für Freaks. Was aber nicht stimmt.<br />
Wie intensiv wir uns mit <strong>Linux</strong> befassen, liegt alleine<br />
an uns. Das aufspielen von Plugins, wie Mediatheken,<br />
stellen einen netten Mehrwert für die<br />
Geräte dar. Und, was besonders angenehm ist, es<br />
erfordert von uns kein besonderes Fachwissen.<br />
Man kann eigentlich nichts falsch machen. So<br />
gesehen können Plugins durchaus auch so etwas<br />
wie eine <strong>Linux</strong>-Einstiegsdroge sein, die anspornt,<br />
noch mehr aus der eigenen Box herauszuholen.<br />
Und <strong>das</strong> kann richtig viel sein.<br />
Heimnetzwerk verbunden sein. Je nach Gerät<br />
erfolgt dies über ein angeschlossenes<br />
LAN-Kabel oder auf drahtlosem Wege via<br />
WLAN. In den Netzwerkinformationen der<br />
Menüoberfläche können Sie den Netzwerkstatus<br />
Ihres Receivers kontrollieren.<br />
Mediatheken installieren<br />
Starten Sie <strong>das</strong> Receiver-Hauptmenü, indem<br />
Sie die Menü-Taste der Fernsteuerung<br />
betätigen. In ihm bewegen Sie den Cursor<br />
mit den Pfeiltasten auf „Erweiterungen“<br />
und bestätigen mit OK. Damit öffnen Sie<br />
den Plugin Manager. Er erinnert an die<br />
App-Liste unserer Smartphones und zeigt,<br />
welche Funktionen Ihre Box bereits unterstützt.<br />
Viele der hier gelisteten Plugins<br />
werden gemeinsam mit OpenA<strong>TV</strong> installiert<br />
und stellen sozusagen die Grundfunktionen<br />
Ihres Receivers dar.<br />
Zusätzliche Dienste<br />
Weitere Plugins können Sie jederzeit nachinstallieren.<br />
Dazu betätigen Sie zunächst<br />
die grüne Farbtaste der Fernsteuerung,<br />
worauf die Box eine Auswahlliste möglicher<br />
weiterer Funktionen lädt. Sie ist sozusagen<br />
der App-Store Ihres Receivers. Nach einigen<br />
Sekunden wird <strong>das</strong> Hauptmenü „Herunterladbare<br />
Plugins“ eingeblendet. Wählen Sie<br />
aus diesem Hauptmenü „extensions“, also<br />
„Erweiterungen“. In der nun eingeblendeten<br />
Liste finden sich alle nur erdenklichen<br />
nützlichen und interessanten Funktionen<br />
von Newsportalen über Webcam-Playern<br />
bis zu Spielen. Darunter finden sich auch<br />
die Direktzugänge zu verschiedenen Mediatheken.<br />
Wie etwa jene des ZDF.<br />
Jeder Eintrag in der Exentsions-Liste besteht<br />
aus dem Namen und wenigen erklärenden<br />
Worten über die Funktion des Services.<br />
Haben Sie einen Dienst gefunden,<br />
den Sie installieren möchten, brauchen<br />
Sie nur darauf zu klicken. Anschließend<br />
werden Sie gefragt, ob Sie <strong>das</strong> ausgewählte<br />
Plugin tatsächlich heruterladen möchten.<br />
Erst nachdem Sie mit „Ja“ bestätigt haben,<br />
startet der eigentliche Download. Je nach<br />
Umfang der Anwendung und der Qualität<br />
des vorhandenen Breitbandanschlusses<br />
werden dafür meist nur wenige Sekunden<br />
benötigt. Währenddessen können Sie am<br />
Bildschirm den Fortgang des Downloads<br />
beobachten. Allerdings bleibt Ihnen dazu in<br />
der Regel nur sehr wenig Zeit. Im Anschluss<br />
wechselt die Menüoberfläche zurück zur<br />
Hauptseite „Herunterladbare Plugins“. Mit<br />
Exit können Sie anschließend aus dem<br />
Menü aussteigen.<br />
Anwendungen finden<br />
Sämtliche installierte Plugins sind über den<br />
Plugin Manager erreichbar. Also auch die<br />
Mediatheken. Um zur Plugin-Liste zu gelangen,<br />
drücken Sie auf die grüne Farbtaste<br />
der Fernsteuerung. Anschließend brauchen<br />
Sie nur noch die gewünschte Funktion auszuwählen<br />
und mit OK zu starten.<br />
Auch mit OpenPLI möglich?<br />
Selbstverständlich erlaubt auch die alternative<br />
Bedienungsoberfläche OpenPLI <strong>das</strong><br />
installieren von Plugins. Die Vorgehensweise<br />
ist sogar vergleichbar. Was darauf<br />
zurückzuführen ist, <strong>das</strong>s sich OpenA<strong>TV</strong> und<br />
OpenPLI zumindest in der grundlegenden<br />
Bedienung recht ähnlich sind.<br />
Bei OpenPLI wählen Sie aus der Hauptmenüoberfläche<br />
„Plugins“ aus. Damit gelangen<br />
Sie zur Liste der bereits installierten<br />
Plugins. Sie sieht genauso aus, wie bei OpenA<strong>TV</strong>.<br />
Mit der grünen Farbtaste rufen Sie die<br />
Liste sämtlicher verfügbarer Plugins auf.<br />
Sie ist ebenfalls in Themenschwerpunkte<br />
gegliedert. Wählen Sie daraus „extensions“<br />
aus und scrollen zum von Ihnen gewünsch-<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
1.2014
81<br />
ten Dienst. Mit der OK-Taste starten Sie<br />
auch hier den Download. Zuvor fragt Sie<br />
aber auch OpenPLI, ob Sie den gewünschten<br />
Dienst wirklich herunterladen wollen,<br />
was Sie mit „Ja“ bestätigen. Anschließend<br />
können Sie den Downloadfortschritt am<br />
Schirm beobachten. Zuletzt steigen Sie mit<br />
Exit aus der Menüoberfläche aus.<br />
Start ungewöhnlich<br />
Zum Starten eines Plugins, wie einer Mediathek,<br />
brauchen Sie bei OpenPLI nur<br />
die blaue Farbtaste der Fernsteuerung zu<br />
drücken, womit Sie die Auswahlliste der installierten<br />
Plugins auf den Bildschirm bringen.<br />
In ihr ist der gewünschte Dienst nur<br />
noch mit der OK-Taste zu starten. Die über<br />
Plugins verfügbaren Mediatheken bieten<br />
zwar denselben Funktionsumfang an, wie<br />
Sie ihn zum Beispiel via Hbb<strong>TV</strong> oder dem<br />
Computer kennen. Ihre grafische Aufbereitung<br />
kann sich davon aber grundlegend<br />
unterscheiden. Ein Paradebeispiel dafür ist<br />
die ZDF-Mediathek.<br />
Menüfenster klein<br />
Nach starten der ZDF-Mediathek wird ins<br />
laufende <strong>TV</strong>-Programm ein unerwartet<br />
kleines Menüfenster eingeblendet. Es enthält<br />
die möglichen Suchoptionen, wie die<br />
Suche nach verpassten Sendungen, Sendungen<br />
A-Z, Rubriken, Themen und so weiter.<br />
Womit hier in komprimierter Form nicht<br />
weniger als über bereits bekannte ZDF-<br />
Mediathek-Menüoberflächen geboten wird.<br />
Die Auswahl der gewünschten Sendung<br />
unterscheidet sich somit nicht vom bereits<br />
über andere Zugangswege gewohntem.<br />
Weiter gibt es keine Einschränkungen in<br />
der Anzahl und den Inhaltsbeschreibungen<br />
der bereitgestellten Inhalte.<br />
Die Wiedergabe startet über den ZDF-<br />
Player. Über ihn sind <strong>das</strong> anhalten der<br />
Wiedergabe ebenso möglich, wie <strong>das</strong><br />
vor- und zurückspulen. Zudem stehen<br />
Zeitraffer zur Verfügung.<br />
Finden Sie keine Zeit, eine Sendung über<br />
die Mediathek in einem Stück anzuse-<br />
Installation über „Erweiterungen“<br />
Zum Programmieren neuer Plugins ist bei OpenA<strong>TV</strong> zuerst <strong>das</strong> Hauptmenü zu starten. Dort<br />
gehen Sie zunächst auf „Erweiterungen“<br />
In ihnen finden Sie den Plugin Manager. Er listet alle Plugins auf, die bereits in der Box<br />
installiert sind. Plugins sind genau genommen nichts anderes als Apps von Smartphones<br />
Nach dem Drücken der Grünen Taste sind Sie im Auswahlmenü. Die Plugins sind in<br />
verschiedene Kategorien gegliedert, aus denen Sie „extensions“ auswählen<br />
Unter extensions finden sich zahlreiche Plugins mit spannenden Funktionen. Hier ist einfach<br />
mal entdecken angesagt<br />
So findet man etwa den News-Service von DIGITALFERNSEHEN. Dieser Feed wurde offenbar<br />
von einem Fan des Online-Auftrittes des Auerbach-Verlages programmiert und eingepflegt<br />
Zugang zur ZDF-Mediathek erhalten Sie über <strong>das</strong> gleichnamige Plugin „zdfmediathek“,<br />
welches ebenfalls unter „extensions“ zu finden ist<br />
www.digitalfernsehen.de
82 Service Praxis<br />
hen, erkennt der Receiver beim nächsten<br />
Start der Sendung, <strong>das</strong>s Sie diese<br />
bereits angesehen haben und fragt,<br />
ob Sie die Wiedergabe ab der letzten<br />
Unterbrechung fortsetzen wollen.<br />
Vorteile<br />
Möchten Sie etwa via Hbb<strong>TV</strong> in der ZDF-<br />
Mediathek stöbern, setzt <strong>das</strong> voraus, <strong>das</strong>s<br />
Sie bereits einen der ZDF-Kanäle am <strong>TV</strong><br />
laufen haben. Nutzen Sie eine Mediathek<br />
über eines der Smart-<strong>TV</strong>-Portale, verlassen<br />
Sie die lineare Fernsehwelt vollständig<br />
und können im Hintergrund nicht die zuvor<br />
gesehene Sendung fertig anschauen.<br />
Über Plugins können Sie Mediatheken<br />
vollkommen unabhängig vom gerade laufenden<br />
Fernsehprogramm starten. Womit<br />
Sie etwa RTL gucken und gleichzeitig in der<br />
ZDF-Mediathek schmökern können.<br />
Schnelles Internet erforderlich<br />
Die Bildqualität ist übrigens über Plugin-<br />
Mediatheken nicht schlechter als über<br />
andere hybride Zugangswege. Sie hängt<br />
primär von der Qualität des eigenen Breitbandzugangs<br />
ab. Steht schnelles Internet<br />
zur Verfügung, stehen Ihnen auch HD-<br />
Inhalte zur Verfügung, falls nicht, müssen<br />
Sie sie in SD nutzen. Was aber nichts mit<br />
der Leistungsfähigkeit von Plugins zu tun<br />
hat. Wobei hier jeder Anbieter auch ein wenig<br />
sein Süppchen bei der Komprimierung<br />
„kocht“. Es kann also durchaus passieren,<br />
<strong>das</strong>s trotz schnellem Internetzuganges nur<br />
SD-Material vom Sender gestreamt wird.<br />
Einfach ausprobieren<br />
Probieren Sie verschiedene Plugins einfach<br />
mal aus. Gefallen Sie Ihnen, haben Sie den<br />
Funktionsumfang Ihrer <strong>Linux</strong>-Box erweitert.<br />
Finden Sie eine Anwendung als überflüssig<br />
oder brauchen sie nicht mehr, können Sie<br />
sie jederzeit einzeln aus der Pluginliste wieder<br />
entfernen. Wozu Sie <strong>das</strong> betreffende<br />
Plugin nur zu markieren und anschließend<br />
die rote Farbtaste zu drücken brauchen. 3<br />
THOMAS RIEGLER<br />
Installierte Mediatheken nutzen<br />
Mit drücken der grünen Farbtaste (OpenA<strong>TV</strong>) gelangen Sie direkt zur Liste der installierten<br />
Plugins. Aus ihr wählen Sie aus, welches Plugin Sie gerade nutzen möchten<br />
So findet sich ganz am Ende der Liste <strong>das</strong> eben installierte Plugin zur Nutzung der<br />
ZDF-Mediathek<br />
Nach Auswahl des Anfangsbuchstabens der gesuchten Sendung gelangen wir zur<br />
Sendungsübersicht der verfügbaren Programme des ZDF<br />
Neben Mediatheken haben Plugins noch viel mehr zu bieten, wie etwa den Newsservice von<br />
<strong>Digital</strong>fernsehen. Hier können die News aus der Branche direkt am Fernseher gelesen werden<br />
Auch OpenPLI bietet den selben Funktionsumfang an Erweiterungen. Das Aussuchen der<br />
gewünschten Plugins funktioniert genauso wie bei OpenA<strong>TV</strong><br />
Im Fernsehbetrieb gelangt man zu den Plugins hier allerdings nicht mit der grünen sondern der<br />
der blauen Farbtaste auf der Fernbedienung des Receivers<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Thomas Riegler<br />
1.2014
83<br />
Weltweit Steuern und Regeln übers Internet<br />
Mobiler Zugriff auf Enigma2<br />
Schnell von unterwegs noch eine Sendung auf dem heimischen <strong>Digital</strong>receiver mittels Smartphone oder Tablet programmieren<br />
und schauen, ob sich die Signalstärke an der heimischen Anlage geändert hat? Kein Problem mit Enigma2!<br />
Bilder: © AVM<br />
Kenner wissen die Flexibilität der <strong>Linux</strong>-Boxen<br />
zu schätzen. Dazu gehört<br />
auch der problemlose Zugriff auf<br />
die Geräte über <strong>das</strong> heimische Netzwerk<br />
und auch aus der Ferne. Dreh- und Angelpunkt<br />
ist <strong>das</strong> Webinterface „Open Webif“,<br />
welches in praktisch allen Images enthalten<br />
ist oder zumindest über die Erweiterungssteuerung<br />
nachinstalliert werden<br />
kann. Voraussetzung zur Nutzung ist natürlich<br />
die Einbindung des Gerätes in <strong>das</strong><br />
heimische Netzwerk per Netzwerkkabel,<br />
WLAN oder auch PowerLAN.<br />
Prinzipiell ist dies dann nicht nur über <strong>das</strong><br />
heimische Netzwerk sondern dank der<br />
globalen Vernetzung über <strong>das</strong> Internet aus<br />
der Ferne denkbar. Allerdings sind dafür<br />
erst einmal einige Hürden zu überwinden.<br />
Portweiterleitung einrichten<br />
Problem Nummer Eins ist die Tatsache,<br />
<strong>das</strong>s durch Firewall auf PC und im Router<br />
der Zugriff von Außen stark eingeschränkt<br />
ist. Um potentielle Eindringlinge abzuwehren<br />
ist dies auch durchaus wichtig und<br />
sinnvoll, in unserem Fall aber sperren<br />
wir uns dadurch selber aus und müssen<br />
dies für unsere Webanwendung ändern.<br />
Bevor wir mit der Konfiguration und Tests<br />
beginnen, müssen wir unsere Weboberfläche<br />
absichern und mit einem Passwort<br />
versehen. Schließlich hat nach der Freigabe<br />
theoretisch jeder im Internet Zugriff<br />
auf Ihre Box. Im Auslieferungszustand ist<br />
bei den meisten Images kein Passwort für<br />
den Root-Zugang vergeben. Das müssen<br />
wir ändern. Hierzu loggen Sie sich in die<br />
Box per Telnet ein. Im Falle von Windows<br />
rufen Sie hierzu die Konsolensteuerung<br />
mit dem Programm „CMD“ auf und geben<br />
dort den Befehl „Telnet IP“ ein – wobei<br />
IP durch die IP-Adresse der Box zu ersetzen<br />
ist. Anschließend loggen Sie sich als<br />
Root ohne Passwort ein und vergeben<br />
mittels des Befehles „Passwd“ ein sicheres<br />
Passwort. Anschließend können Sie Telnet<br />
wieder verlassen. Nun müssen Sie die<br />
Passwortfunktion bei der Weboberfläche<br />
noch aktivieren. Hierzu wählen Sie mit der<br />
Fernbedienung den Menüpunkt „Erweiterungen/OpenWebif“<br />
an und aktivieren<br />
den Punkt „Enable HTTP Authentication“.<br />
Prüfen Sie bitte gleich mit, ob der Punkt<br />
„Enable Https“ auf Ja steht und ändern Sie<br />
den eingestellten Port 00443 auf einen<br />
anderen Port um.<br />
HTTPS-Port verlegen<br />
Das ist bei manchen Routern wichtig, da<br />
sonst die nötige Portweiterleitung wegen<br />
eines internen Konfliktes scheitern würde.<br />
In unserem Fall stellen wir den Port gleich<br />
auf 7050 um – <strong>das</strong> ist unser selbstgewählter<br />
Port, um die Box von außen zu erreichen.<br />
Während <strong>das</strong> Protokoll (http oder<br />
https) im heimischen Netz egal ist, sollte<br />
bei einem Fernzugriff immer nach Möglichkeit<br />
auf eine verschlüsselte Verbindung<br />
per SSL zurückgegriffen werden. Denn<br />
beim normalen, unverschlüsselten Zugriff<br />
werden alle Daten im Klartext – und damit<br />
für jeden Interessierten lesbar – über-<br />
www.digitalfernsehen.de
84 Service Praxis<br />
Links<br />
www.noip.com<br />
Dieser Webdienst bietet die Möglichkeit, einer<br />
dynamischen öffentlichen IP eine feste Adresse<br />
zuzuweisen, unter der dann der freigegebene<br />
Dienst immer erreichbar ist.<br />
tragen. SSL hingegen verschlüsselt die<br />
Verbindung in einem Tunnel und schickt<br />
die gesendeten Informationen verborgen<br />
vor fremden Blicken.<br />
Ermittlung der IPs<br />
Zur Freigabe ist zudem eine weitere Information<br />
wichtig: die vergebene IP des<br />
Receivers. Diese finden Sie entweder im<br />
Netzwerkmenü des betreffenden Gerätes<br />
oder über die Netzwerkumgebung des PC.<br />
Tipp: deaktivieren Sie beim <strong>Digital</strong>receiver<br />
die automatische IP-Vergabe (DHCP) und<br />
vergeben die Daten manuell. Damit ist<br />
sichergestellt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> zu steuernde Gerät<br />
stets über dieselbe IP intern vernetzt<br />
ist. Nun muss der Port und die IP für den<br />
Zugriff von Außen im Router konfiguriert<br />
werden. Der Router ist in aller Regel auch<br />
über eine IP vom Webbrowser aus erreichbar,<br />
welche Sie im Zweifelsfall der<br />
Anleitung des Routers entnehmen können.<br />
Im Beispiel mit einer Fritzbox von AVM<br />
finden Sie die Einstellungen zur Portweiterleitung<br />
im Untermenü Internet/Freigaben/<br />
Portfreigaben. Hier geben Sie nun die zuvor<br />
ermittelten Daten ein: die IP Ihres <strong>Digital</strong>receivers<br />
(in unserem Fall 192.168.2.150),<br />
als Protokoll wählen Sie TCP, den LAN-Port<br />
stellen Sie auf 7050 für den zuvor umkonfigurierten<br />
SSL Zugang und schließlich<br />
tragen Sie einen freigewählten öffentlichen<br />
Port ein, unter welchem der Zugriff über<br />
<strong>das</strong> Internet später möglich wird. Wir wählen<br />
hier der Einfachheit halber den gleich<br />
Port 7050, aber auch jede andere bis zu<br />
vierstellige Zahlenkombination ist möglich.<br />
Sobald der Router die Einstellungen übernommen<br />
hat, wird es Zeit für einen ersten<br />
Test. Dazu benötigen wir aber noch die<br />
öffentliche IP Ihres Routers – also jene<br />
IP-Adresse, unter der der PC vom Internet<br />
aus erreichbar ist. Diese können Sie auf<br />
verschiedenen Wegen erfahren. Einmal<br />
steht die IP im Router-Interface, meist<br />
unter „WAN“ (Wide Area Network) oder<br />
im Falle der Fritzbox unter Verbindungen.<br />
Finden Sie die Adresse dort nicht, gibt<br />
es im Internet Tools, die Ihre öffentliche<br />
Adresse ermitteln können – beispielsweise<br />
der Dienst www.wieistmeineip.de. Kennen<br />
Sie Ihre öffentliche IP wird es nun Zeit für<br />
einen Funktionstest. Tippen Sie in den<br />
Browser https://123.456.789.00:1234<br />
ein, wobei Sie die Ziffern durch Ihre öffentliche<br />
IP und nach dem „:“ durch die<br />
selbstgewählte Portnummer ersetzen (in<br />
unserem Fall also 7050). Es sollte eine<br />
Warnung erscheinen, da unser SSL-Zugriff<br />
nicht offiziell zertifiziert ist. Das ist aber<br />
kein Problem, schließlich wissen wir ja, worauf<br />
zugegriffen wird. Sie können <strong>das</strong> Zertifikat<br />
also mittels „Ich kenne <strong>das</strong> Risiko/<br />
Ausnahmen hinzufügen“ akzeptieren und<br />
abspeichern. Klappt es noch nicht, prüfen<br />
Sie bitte eine ggf. zusätzlich vorhandene<br />
Firewall auf Ihrem Rechner. Hier müssen<br />
Sie dann auch noch den Zugriff aus dem<br />
Internet freigeben. Ihr Gerät ist nun also<br />
prinzipiell über <strong>das</strong> Internet erreichbar und<br />
der Zugriff möglich. Damit kommen wir<br />
zum Problem Nummer Zwei beim zuverlässigen<br />
Zugriff über <strong>das</strong> Netz.<br />
Problem Dynamische IP<br />
Bei DSL-Anschlüssen, welche meist Standard<br />
sind, ändert sich die öffentliche IP<br />
in der Regel nach jedem Neustart des<br />
Routers oder spätestens bei der üblichen<br />
Zwangstrennung nach 24 Stunden Dauerbetrieb.<br />
Lediglich Kunden von Kabelinternet<br />
und einigen anderen Anbietern verfügen<br />
über den Luxus einer sogenannten<br />
festen IP. Um nun nicht jedes Mal erst die<br />
Dynamische Webadresse einrichten<br />
1. 2.<br />
Seit DynDNS kostenpflichtig geworden ist, gewinnen alternative Dienste wie an Bedeutung. Bei<br />
„NoIP“ ist der kostenlose Zugang versteckt über den den Button „DNS“ erreichbar<br />
Wählen Sie anschließend den ersten Button „Free DDNS“ aus. Hierüber lassen sich bis zu drei<br />
DNS-Adressen kostenlos einrichten<br />
3. 4.<br />
Neben einem Usernamen und er Emailadresse wird bei der Registrierung auch ein Passwort<br />
hinterlegt. Bei der Wahl der DNS-Adresse haben Sie die Wahl aus zahlreichen Endungen<br />
Unter Hosts / Redirects lassen sich die Einstellungen überprüfen. Hier sollte bereits die<br />
korrekte öffentliche IP hinterlegt sein, unter welcher der Heimrechner momentan erreichbar ist<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
85<br />
eigene IP ermitteln zu müssen, gibt es<br />
glücklicherweise einen nützlichen Dienst<br />
im Internet, der auch noch kostenlos<br />
verfügbar ist.<br />
Lange Zeit bot sich hierfür DynDNS an,<br />
doch leider ist der Dienst inzwischen nur<br />
noch kostenpflichtig verfügbar. Glücklicherweise<br />
gibt es einige kostenfreie Alternativen.<br />
Zum Beispiel den Dienst „No-IP“.<br />
Zu finden ist dieser unter www.noip.com.<br />
Zur Registrierung wählen Sie auf der Startseite<br />
oben rechts den Punkt „DNS“ und<br />
anschließend ganz links die kostenlose Variante<br />
„Free DDNS“ aus. Nach der Eingabe<br />
von Nutzernamen, Email, Passwort sowie<br />
der gewünschten Domain wird diese entsprechend<br />
eingerichtet und kann anschließend<br />
im Router hinterlegt werden. Zuvor<br />
muss die Registrierung aber noch mittels<br />
eines Bestätigungslinks abgeschlossen<br />
werden. Dieser wird per Email nach Abschluss<br />
der Anmeldung zugestellt. Wenn<br />
Sie sich nun mit Ihren Daten bei dem<br />
Dienst anmelden, können Sie unter dem<br />
Menüpunkt „Hosts/Redirects – Manage<br />
Hosts“ die eben eingerichtete dynamische<br />
Adresse einsehen. Dort sollte nun auch<br />
ihre aktuell genutzte IP hinterlegt sein. Um<br />
die Adresse immer mit der jeweils vom Internetanbieter<br />
vergebenen IP zu verknüpfen,<br />
ist noch die Einrichtung im heimischen<br />
Router erforderlich.<br />
Verknüpfung der IP<br />
Die meisten Router können völlig automatisch<br />
mit dem Dienst Verbindung aufnehmen<br />
und dort die jeweils aktuelle öffentliche<br />
IP eintragen. Damit ist sichergestellt,<br />
<strong>das</strong>s unser Receiver immer über die eben<br />
eingerichtete NoIP-Kennung erreichbar ist.<br />
Je nach Router ist diese Konfiguration wieder<br />
unterschiedlich zu bewerkstelligen. Bei<br />
unserer Fritzbox verbirgt sich die Einstellung<br />
unter dem Menüpunkt „Internet/Freigaben/Dynamic<br />
DNS“. Aktivieren Sie mit<br />
einem Häckchen den Dynamic DNS und<br />
wählen unter den zahlreichen Anbieter den<br />
Dienst No-IP aus. Nun noch die eingerichtete<br />
Adresse eintragen – in unserem Fall<br />
lautet diese dftest.noip.me – sowie Benutzernamen<br />
und Passwort, welches Sie zuvor<br />
hinterlegt haben. Nach dem Abspeichern<br />
sollte nun unser Receiver überall aus dem<br />
Internet erreichbar sein. Wir tippen also in<br />
unseren Webbrowser die Adresse in der<br />
Form https://IhreDynDNSAdresse:Port ein.<br />
In unserem Beispiel also https://dftest.<br />
noip.me:7050 Anschließend sehen Sie die<br />
Passwortabfrage für <strong>das</strong> Webinterface –<br />
sofern dieses eingerichtet wurde – und<br />
nach Eingabe Ihrer Passwortdaten schließlich<br />
die Bedienoberfläche Ihres Receivers.<br />
Permanent erreichbar<br />
Damit haben wir es geschafft, ab sofort<br />
ist die Bedienung des Gerätes über <strong>das</strong><br />
Netz kein Problem mehr! Je nach Receiver<br />
können Sie nun Timer programmieren,<br />
Empfangswerte und EPG-Daten anschauen<br />
oder sogar durch Programmanwahl die<br />
Drehanlage steuern...<br />
Selbstverständlich funktioniert die ganze<br />
Geschichte aber nur dann, wenn Sie Router<br />
und Receiver permanent mit dem Internet<br />
verbunden haben. Andernfalls ist der Zugriff<br />
aus der Ferne natürlich nicht möglich.<br />
Einzig <strong>das</strong> Wiedergeben von <strong>TV</strong>-Programmen<br />
ist derzeit auf diesem Wege in der<br />
Regel noch nicht machbar. Das Nadelöhr<br />
ist dabei die Uploadgeschwindigkeit<br />
Ihres Internetanschlusses: selbst bei DSL<br />
16 000 beträgt diese nur 1 024 kbit/s –<br />
ein übliches SD-Programm sendet aber im<br />
Schnitt zwischen 3 000 und 4 000 kbit/s.<br />
Mit steigender Geschwindigkeit der Internetanschlüsse<br />
allerdings rückt auch <strong>das</strong><br />
Echtzeitstreaming vom heimischen Receiver<br />
in greifbare Nähe.<br />
Der Draht zum Receiver per App<br />
Glossar<br />
IP-Adresse:<br />
Durch Eingabe der Internet-Protocol-Adresse ist ein PC oder Server<br />
im Internet oder innerhalb eines Netzwerks aufrufbar.<br />
SSL-Protokoll:<br />
Secure Sockets Layer – hybrides Verschlüsselungsprotokoll zur<br />
sicheren Kommunikation im Internet.<br />
Router:<br />
Ein Router verbindet die verschiedenen Komponenten eines Netzwerkes<br />
und ermöglicht so den Datenaustausch zwischen ihnen und<br />
dem Internet.<br />
WLAN:<br />
Steht für „Wireless Local Area Network“. In diesem kleinen lokalen<br />
Netzwerk kommunizieren die Komponenten ohne Kabelverbindung<br />
miteinander.<br />
PowerLAN:<br />
Steht für eine Technik, bei der Netzwerkverbindungen über ein vorhandenes<br />
Stromnetz aufgebaut werden. Hierzu sind spezielle Adapter<br />
erforderlich.<br />
Nutzung von Apps<br />
Nicht in jedem Fall bietet sich die Nutzung<br />
des Webinterfaces unterwegs an. Denn die<br />
Bedienung auf einem kleinen Smartphone<br />
beispielsweise gestaltet recht schwierig<br />
oder ist ganz unmöglich. Glücklicherweise<br />
gibt es aber sowohl für Geräte mit Apples<br />
iOS-Betriebssystem als auch die Gegenstücke<br />
mit Android eine ganze Menge an<br />
Apps, die eine noch komfortablere Steuerung<br />
der heimischen Box von der Couch<br />
aus – aber auch aus der Ferne – ermöglichen.<br />
Einige dieser Apps sind kostenlos erhältlich,<br />
andere kosten einige wenige Euro,<br />
die aber in aller Regel gut investiert sind.<br />
Allen Apps gemein ist die Tatsache, <strong>das</strong>s<br />
auch unsere eingerichtete No-IP-Adresse<br />
nebst Ports und Passwort hinterlegt werden<br />
kann und somit die Fernsteuerung in<br />
aller Regel problemlos funktioniert.<br />
Fernbedienung über Apps<br />
Steuerprogramme für die Dreambox finden<br />
Sie im App Store und im Google<br />
Play. Nach der Stichwortsuche „Dreambox“<br />
sollten zahlreiche Angebote – teils<br />
kostenfrei und teils kostenpflichtig – als<br />
Zahlreiche Apps erlauben den Zugriff auf die Boxen im heimischen Netzwerk. In der Regel lassen sich damit aber auch die<br />
Geräte über <strong>das</strong> Internet steuern, wenn unsere NoIP-Daten hinterlegt werden. Voraussetzung: Unterstützung von HTTPS<br />
www.digitalfernsehen.de
86 Service Praxis<br />
Auswahl erscheinen. Hier finden Sie beispielsweise<br />
die kostenfreie App dreaMote<br />
Lite und <strong>das</strong> kostenpflichtige e2Remote<br />
für <strong>das</strong> iPhone. DreaMote Lite ist in<br />
der kostenfreien Variante voll nutzbar,<br />
jedoch müssen Sie dann mit <strong>Wer</strong>beeinblendungen<br />
leben. Für 1,59 EUR kann mit<br />
DreaMote Pro aber auch eine identische<br />
und dann werbefreie Variante erworben<br />
werden. Das Programm e2Remote gibt es<br />
im Gegensatz dazu nur als kostenpflichtige<br />
App. Die fälligen 0,79 EUR sind aber<br />
ausgesprochen sinnvoll investiert.<br />
iOS und Android<br />
Auch für Android gibt es zahlreiche Apps,<br />
wie beispielsweise DreamDroid oder Enigmanoid<br />
Free. Hier gefiel uns besonders<br />
DreamDroid recht gut. Allerdings ist es<br />
am Ende vor allem eine Frage des persönlichen<br />
Geschmacks, welche der Erweiterungen<br />
letztendlich zum Einsatz kommt.<br />
Vor der ersten Nutzung müssen noch die<br />
notwendigen NoIP-Daten und Passwörter<br />
eingegeben werden, um einen Fernzugriff<br />
zu ermöglichen. Wie im Artikel schon empfohlen,<br />
sollten Sie auf eine verschlüsselte<br />
Verbindung und ein nicht allzu leicht zu<br />
erratendes Passwort achten. Nach der<br />
Grundinstallation sind die Programme<br />
dann betriebsbereit. Der mobile Zugriff<br />
auf den Timer inklusive der Möglichkeit,<br />
Umprogrammierungen vorzunehmen, ist<br />
bei vielen der Apps inklusive. Ebenfalls<br />
enthalten ist in der Regel eine Fernbedienung,<br />
mit der alle wichtigen Funktionen der<br />
Dreambox steuerbar sind. Außerdem können<br />
direkt auf Tastendruck Screenshots<br />
angefertigt werden. So können Sie aus der<br />
Ferne überprüfen, welches Programm auf<br />
der heimischen Dreambox läuft. Mehr als<br />
Spielerei zu bezeichnen ist die Möglichkeit,<br />
kleine Kurznachrichten – direkt auf<br />
den Bildschirm zu senden. Damit ist Ihnen<br />
aber zumindest die Verblüffung bei den<br />
Daheimgebliebenen gewiss. Über die Sender-<br />
und Bouquetauswahl ist es unterwegs<br />
sogar möglich, eine eventuell vorhandene<br />
Drehanlage zu steuern. Wie viel Sinn <strong>das</strong><br />
in der Praxis macht, ist allerdings nicht<br />
unbedingt auf Anhieb zu beantworten. Insgesamt<br />
ist eine recht umfangreiche Fernsteuerung<br />
der Dreambox oder eines vergleichbaren<br />
<strong>Linux</strong>-Receivers möglich und<br />
gerade eine schnelle Timerprogrammierung<br />
von unterwegs ist natürlich eine sehr<br />
nützliche Funktion.<br />
Streaming von der Dreambox<br />
Prinzipiell sind beide vorgestellten Applikationen<br />
auch in der Lage, <strong>TV</strong>- und Radioprogramme<br />
zu streamen und damit<br />
auf dem mobilen Gerät wiederzugeben.<br />
Dazu benötigen Sie aber zusätzlich noch<br />
eine Streaming-App. In Frage kommen die<br />
Programme BUZZ Player, OPlayer, OPlayer<br />
Lite oder yxplayer. Bei den kostenlosen<br />
Varianten müssen Sie sich aber auf <strong>Wer</strong>beeinblendungen<br />
während der Wiedergabe<br />
gefasst machen, was auf Dauer sehr<br />
nervig wird.<br />
Zum Testen reicht aber die Light-Version<br />
von OPlayer durchaus. Nach dem Umschalten<br />
auf den gewünschten Sender<br />
und Druck auf „Stream to Oplayer Lite“<br />
startet die Wiedergabe, insofern Sie sich<br />
noch im heimischen W-LAN befinden. Eine<br />
Wiedergabe über <strong>das</strong> Internet (beispielsweise<br />
unterwegs) über UMTS ist prinzipiell<br />
nicht möglich und selbst wenn Sie sich in<br />
einem entfernten W-LAN befinden, klappt<br />
dies mit <strong>TV</strong>-Programmen in aller Regel<br />
nicht. Der Grund ist simpel: normale DSL-<br />
Anschlüsse verfügen gerade einmal über 1<br />
Mbit/s Uploadgeschwindigkeit, alleine ein<br />
SD-Programm sendet aber mit einer Datenrate<br />
von etwa 3-4 Mbit/s. Anders sieht es<br />
bei ausgesprochen kleinen Datenraten wie<br />
beim Shoppingkanal dhd24 plus aus. Hier<br />
kann eine Wiedergabe auch in der Ferne<br />
getestet werden. Radioprogramme hingegen<br />
funktionieren relativ problemlos. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Router und Receiver für Fernbetrieb einrichten<br />
1. Portfreigabe<br />
Hier wählen Sie „Andere Anwendungen“. Dadurch kann der Port indiviuell ausgewählt werden<br />
Im Receiver muss der Standardport „443“ verlegt werden. In unserem Fall auf „7050“. Aus<br />
Sicherheitsgründen sollte hier auch die HTTP Authentication aktiviert werden<br />
2. Bezeichnung<br />
Welchen Namen Sie dieser Portfreigabe geben ist Ihnen überlassen<br />
3. Protokoll<br />
Für den Zugriff auf <strong>das</strong> Webinterface oder per App reicht „TCP“<br />
4. von Port<br />
Hier wird der Port eingetragen, welcher von außen erreichbar sein soll<br />
5. an Computer<br />
Hier können Sie den Receiver aus einer Liste auswählen oder die IP manuell eingeben<br />
6. an IP Adresse<br />
Hier wird die lokale Adresse des Receivers hinterlegt. In unserem Fall „192.168.2.150“<br />
7. an Port<br />
Der lokale Port im Heimnetzwerk, unter dem <strong>das</strong> Webinterface per HTTPS erreichbar ist<br />
Ist alles korrekt eingerichtet, lässt sich <strong>das</strong> Webinterface problemlos aus der Ferne unter der<br />
Adresse https://dftest.noip.me:7050 erreichen<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
87<br />
Workshop: So nutzen Sie Sat>IP einfach am <strong>TV</strong><br />
Sat>IP mit der Dreambox<br />
Bereits seit einigen Monaten berichten wir regelmäßig über <strong>das</strong> neue System Sat>IP, welches Satellitenfernsehen über <strong>das</strong><br />
heimische Netzwerk ermöglicht. Zur Nutzung ist ein entsprechender Router und eine passende Empfangsbox notwendig.<br />
Doch Nutzer von Geräten mit Enigma 2 haben jetzt eine interessante Alternative.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Telestar<br />
Angeboten werden die Router oder<br />
auch als Multischalter bezeichnete<br />
Empfangsboxen für Sat>IP mittlerweile<br />
von zahlreichen Herstellern wie<br />
beispielsweise GSS, Schwaiger, Telestar<br />
oder Triax. Doch mit der Anschaffung des<br />
Routers mit integrierten vier Tunern zur<br />
Umsetzung des empfangenen Signals in<br />
einen IP-Datenstrom ist es noch nicht getan.<br />
Zum Empfang wird natürlich ebenfalls<br />
Streams für die <strong>Linux</strong>-Boxen<br />
RTSP-Stream GSS, Inverto, Telestar & Kompatible<br />
ht tp:///?src=1&freq=12545&sr=22000&pol=h&msys=dvbs&pids=0,96,255,256,259<br />
RTSP-Stream Schwaiger, Triax & Kompatible<br />
ht tp:///dlna/?type=DVB-S-AUTO&src=1&freq=12545pol=h&sr=22000&pids=0,96,255,256,259<br />
1. IP des Sat-Routers<br />
2. Frequenz/Symbolrate/FEC/Modulationssystem (Telestar/Devolo dvbs oder dvbs2/Triax DVB-S-AUTO)<br />
3. PMT<br />
4. Video + Audio-pids<br />
passende Hardware benötigt. Das kann<br />
einmal ein Smartphone oder Tablet sein.<br />
Zum Empfang direkt am Fernseher hingegen<br />
ist eine passende Set-Top-Box oder ein<br />
Android-Stick erhältlich. <strong>Wer</strong> jedoch eine<br />
Dreambox oder einen anderen Receiver<br />
mit Enigma 2 als Betriebssystem sein eigen<br />
nennt, kann Sat>IP auch ohne zusätzliche<br />
Investition in spezielle Hardware nutzen.<br />
Zwar gibt es bislang noch keine uns bekannte<br />
Erweiterung, die direkt auf <strong>das</strong><br />
spezielle Sat>IP-Protokoll zugreifen kann,<br />
jedoch besteht eine andere Möglichkeit.<br />
Zugriff über DLNA<br />
Der Schlüssel liegt in der DLNA- und uPnP-<br />
Fähigkeit des Routers. Diese können nämlich<br />
als Server fungieren und somit alle Live-Programme<br />
auch im Netz zum Abruf zur<br />
Verfügung stellen. Das klappte bei unseren<br />
Tests mit verschiedenen Endgeräten wie<br />
beispielsweise einem Hybridfernseher von<br />
Panasonic oder auch dem Digit ISIO S von<br />
Telestar auf Anhieb problemlos. Hangelt<br />
man sich durch die Untermenüs im DLNA-<br />
Browser, so landet man am Ende beim<br />
Sat>IP-Router in der DLNA-Kanalliste und<br />
hat Zugriff auf die dort abgelegten <strong>TV</strong>-Programme.<br />
Auch mit der Dreambox wollten<br />
wir nun versuchen, Zugriff zu erlangen und<br />
luden im ersten Schritt den „DLNA/uPnP<br />
Browser“ als Erweiterung herunter. Beim<br />
Start der Anwendung sieht zuerst auch<br />
www.digitalfernsehen.de
88 Service Praxis<br />
alles ganz erfolgversprechend aus. Alle im<br />
Netzwerk eingebundenen Geräte werden<br />
angezeigt, darunter auch unsere Sat>IP-<br />
Testbox von Telestar unter der Kennung<br />
„DIGIBIT-000998“. Doch auch nachdem wir<br />
uns durch die Ordnerstruktur bis zum Untermenü<br />
„Live <strong>TV</strong>“ durchgekämpft hatten, wurde<br />
die Kanalliste des Telestar leider nicht<br />
angezeigt. Auf diesem Weg ist der Zugriff<br />
auf den Router also leider nicht möglich.<br />
Handarbeit nötig<br />
Es gibt allerdings noch einen anderen Weg,<br />
an die Datenströme des Sat>IP-Routers<br />
zu kommen. Voraussetzung ist ein Receiver<br />
mit dem aktuellen Betriebssystem von<br />
Enigma in der Version 2.0. Denn erst mit<br />
diesem neuen Kernel wird es möglich, IP<strong>TV</strong><br />
und Datenströme direkt in die Kanal- bzw.<br />
Favoritenliste einzupflegen. Auch andere<br />
Dienste wie der bereits in der letzten Ausgabe<br />
vorgestellte IP<strong>TV</strong> List Updater basiert<br />
auf dieser Neuerung. Wir können uns dies<br />
zu Nutze machen und die über Sat>IP empfangenen<br />
Sender auf diese Art und Weise<br />
einpflegen. Hierzu ist allerdings ein wenig<br />
Fleißarbeit nötig. Benötigt wird <strong>das</strong> Programm<br />
„Dreambox Edit“. In der aktuellen<br />
Version kann <strong>das</strong> mächtige Tool nicht nur<br />
normale Kanallisten bearbeiten, sondern<br />
Workshop<br />
1.<br />
auch IP-Dienste einfügen. Nach der Installation<br />
geben Sie im Programm zuerst die Daten<br />
des Receivers ein – also IP und ggf. Zugangsdaten.<br />
Anschließend wird zuerst die<br />
im Gerät vorhandene Kanalliste importiert<br />
und auf dem PC abgespeichert. Nun können<br />
Sie eine neue Kategorie in der Favoritenliste<br />
anlegen – zum Beispiel „SAT>IP“.<br />
Klicken Sie nun mit der linken Maustaste<br />
auf die neu erstellte Liste und gehen in <strong>das</strong><br />
sich öffnende Feld. Anschließend klicken<br />
Sie die rechte Maustaste und ganz unten<br />
den Menüpunkt „IP<strong>TV</strong> und andere Streamingkanäle/Hinzufügen“.<br />
Nun öffnet sich<br />
ein Einstellungsmenü, wo die passenden<br />
Daten eingegeben werden können.<br />
Telestar und GSS<br />
Mittlerweile bieten wie bereits erwähnt<br />
mehrere Hersteller eigene Sat>IP-Lösungen<br />
an. Da die Geräte im Aufbau und<br />
bei der Firmware verschieden sind, gibt es<br />
leider keine einheitliche Möglichkeit des<br />
Zugriffs. Daher gilt nach aktuellem Stand<br />
die folgende Anleitung ausschließlich für<br />
Receiver von GSS, Inverto, Telestar und<br />
baugleiche. Hier lautet <strong>das</strong> Format: „http://IHRE_IP/mediadb/KANALNUMMER“.<br />
Unter „IHRE_IP“ wird die passende lokale<br />
IP der Streamingbox eingetragen – in<br />
2.<br />
unserem Fall „192.168.233.146“. Etwas<br />
kniffliger wird es bei der Kanalnummer.<br />
Diese wird in der Streamingbox in der<br />
dort hinterlegten DLNA-Liste vergeben und<br />
erst einmal herausgesucht werden. Am<br />
einfachsten gelangen Sie an diese Daten,<br />
wenn Sie über den Webbrowser auf den<br />
IP-Router zugreifen und im DLNA-Menü die<br />
Liste auf den PC herunterladen. Trotz der<br />
etwas exotischen Dateiendung „json“ lässt<br />
sich <strong>das</strong> File ganz normal in einem Textbearbeitungsprogramm<br />
öffnen. Dort können<br />
Sie dann die hinterlegten Kanalnummern<br />
ermitteln. Also beispielsweise „1“ für „Das<br />
Erste HD“ oder „58“ für Servus<strong>TV</strong> HD<br />
Deutschland. Die auf diese Art und Weise<br />
eingepflegten Sender spielen Sie anschließend<br />
wieder mit Dreambox Edit auf die<br />
Box zurück und können diese dann wie<br />
gewohnt über die Favoritenliste abrufen.<br />
Hat alles geklappt, sollte bei der Auswahl<br />
des gewünschten Kanals die Wiedergabe<br />
nach einigen Sekunden starten. Beim<br />
Test klappte dies problemlos, allerdings<br />
kann es je nach verwendeter Hardware<br />
bei der Wiedergabe von HD-Programmen<br />
zu Engpässen kommen. So stellten wir<br />
beim Xtrend ET4000 mit seinem etwas<br />
schwächeren Prozessor Probleme bei der<br />
Wiedergabe von HD-Sendern fest, die sich<br />
Erstellen Sie ein neues Favoritenbouquet, indem Sie mit der rechten Maustaste in die Favoriten-liste<br />
klicken und den Menüpunkt „Neues Bouquet erstellen“ wählen<br />
3.<br />
Anschließend können Sie in der noch leeren Bouquetliste die gewünschten Sender mit „IP<strong>TV</strong><br />
und andere Streamingkanäle...hinzufügen“ einpflegen<br />
4.<br />
Vergeben Sie einen Namen für den Sender. Unter „URL“ muss der passende String – im Beispiel<br />
für Sat.1 – mit der passenden IP eingegeben werden<br />
Sind alle gewünschten Sender eingepflegt, kann die Kanalliste zurückgespielt werden. Über die<br />
Favoriten lassen sich nun die Sat>IP-Sender aufrufen<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
89<br />
in Bild- und Tonrucklern äußerten. Auch<br />
einige Landesfunkhäuser der ARD, die<br />
mit besonders hohen Datenraten sendeten,<br />
brachten den Prozessor des Gerätes<br />
schon ganz schön ins Schwitzen. Hingegen<br />
klappte die Wiedergabe der Sender mit<br />
geringeren Datenraten ohne Probleme. Erfreulicherweise<br />
werden auch verschiedene<br />
Tonformate unterstützt, also auch Dolby<br />
<strong>Digital</strong>. Voraussetzung hierfür ist allerdings,<br />
<strong>das</strong>s die passenden Audio-Pids auch<br />
eingepflegt wurden.<br />
Knifflig: neue Sender hinzufügen<br />
Prinzipiell sind die wichtigsten deutschen<br />
Sender bereits in der DLNA-Liste auf dem<br />
Router hinterlegt. Allerdings sind lange nicht<br />
alle Sender vertreten und auch bei der Aufschaltung<br />
neuer Programme schauen Sie<br />
bei der hier beschriebenen Methode noch<br />
in die Röhre. Der Grund liegt im System der<br />
DLNA-Listen. Diese sind fest im Gerät hinterlegt<br />
und werden auch bei einem Sendersuchlauf<br />
über den Router nicht automatisch<br />
aktualisiert. Vielmehr muss vom Hersteller<br />
eine aktuelle DLNA-Liste bereitgestellt werden,<br />
die dann über den Webbrowser in den<br />
Router eingespielt wird.<br />
Recht umfangreiche DLNA-Listen auch<br />
für unterschiedliche Satellitenpositionen<br />
werden dabei übrigens von GSS auf deren<br />
Webseite zur Verfügung gestellt. Bei<br />
Telestar hingegen suchten wir vergebens<br />
nach Aktualisierungen. Neue Sender können<br />
allerdings auch manuell eingepflegt<br />
werden, indem die Liste exportiert und die<br />
neuen Senderdaten ergänzt werden. Anschließend<br />
wird die aktualisierte Liste wieder<br />
zurück in den Router gespielt. Leider<br />
sind zum Einpflegen sehr umfangreiche<br />
Informationen zum Sender anzugeben. Neben<br />
den eigentlichen Senderdaten wie Frequenz,<br />
Symbolrate und Polarisation sind<br />
dies auch beispielsweise die SID, PMD und<br />
PIDs. Leider kommt man so ohne weiteres<br />
nicht an diese Daten heran und muss<br />
diese erst mühselig über entsprechende<br />
Frequenzlisten im Internet beziehen, wie<br />
beispielsweise die täglich aktualisierte Satellitenliste<br />
vom Auerbach Verlag, die Sie<br />
unter www.frequenzlisten.de erreichen.<br />
Zugriff via RTSP<br />
Eine zweite Zugriffsmöglichkeit besteht<br />
über den Weg einer RTSP-Streamanforderung.<br />
In diesem Fall werden die Empfangsdaten<br />
des gewünschten Senders direkt als<br />
Anforderung an den Tuner der Box übertragen<br />
und dann entsprechend wiedergegeben.<br />
Der Vorteil liegt auf der Hand: Zu<br />
empfangene Sender müssen nicht in eine<br />
DLNA-Liste eingepflegt und auf dem Router<br />
hinterlegt werden, sondern sämtliche<br />
Empfangsdaten wie Frequenz, Symbolrate<br />
oder PIDs werden direkt an den Tuner<br />
übergeben und dieser liefert dann den<br />
angeforderten Datenstrom zurück. Nachteil<br />
dieser Lösung ist natürlich <strong>das</strong> mühsame<br />
Einpflegen der entsprechenden Daten.<br />
Unterschiede bei den Systemen<br />
Hinzu kommt noch ein Problem, auf<br />
welches wir während unserer Recherchen<br />
gestoßen sind: Während sich die bereits erwähnte<br />
Geräteversion von GSS, Inverto und<br />
Telestar an die Spezifikationen von Sat>IP<br />
bei der Anforderung der Datenströme via<br />
RTSP halten, sind diese Anforderungen<br />
bei den zum Test zur Verfügung stehenden<br />
Systemen von Schwaiger (MS41IP) und<br />
Triax (TSS 400 Sat>IP) leider nicht kompatibel.<br />
Ohnehin gelang uns ein Test nur,<br />
weil wir eine entsprechend DLNA-taugliche<br />
Firmware als Beta-Version zur Verfügung<br />
hatten, die zum Zeitpunkt unseres Testes<br />
noch nicht offiziell verfügbar war. Dennoch<br />
möchten wir natürlich auch erklären, wie<br />
diese Geräte in den <strong>Linux</strong>-<strong>Digital</strong>receiver<br />
eingepflegt werden können. Ansprechen<br />
lassen sich diese nach unseren Tests leider<br />
nicht über die bereits vorgestellte Anforderung<br />
via DLNA-Liste und Kanalnummer.<br />
Senderdaten online Abrufen<br />
Die aktuelle Frequenzliste von DIGITAL FERNSE-<br />
HEN (www.Frequenzlisten.de) enthält alle nötigen<br />
Daten zur Einpflege von Sat>IP<br />
Stattdessen kommt auch hier die zweite Variante<br />
über den RTSP-Stream zum Einsatz,<br />
allerdings wie beschrieben mit kleinen<br />
Unterschieden im Detail. Wir haben in der<br />
Grafik einmal beide Streams auseinander<br />
genommen und erklären im Detail, wie die<br />
Daten an den Router übergeben werden.<br />
Eingepflegt werden diese dann ebenfalls<br />
über Dreambox Edit in der Weise, wie es im<br />
Artikel bereits erklärt wurde. Zu beachten<br />
wäre bei Triax und Hirschmann sowie kompatiblen<br />
Sat>IP-Routern noch, <strong>das</strong>s hier<br />
im Gegensatz zu den Geräten von Inverto<br />
der Empfang der Sender nur möglich ist,<br />
wenn diese auch in der m3u-Liste im Router<br />
selber vorhanden sind. Neue Sender<br />
müssen also zuvor erst relativ umständlich<br />
eingepflegt werden. Übrigens: Auch mit der<br />
<strong>Linux</strong>box ist aktuell lediglich der Empfang<br />
von unverschlüsselten Programmen möglich,<br />
selbst wenn diese zur Nutzung des<br />
Kartenslots modifiziert wurde. Sicherlich<br />
werden aber die Entwickler in der Szene<br />
auch irgendwann eine Möglichkeit finden,<br />
über Sat>IP Pay-<strong>TV</strong> zu übertragen. Dass dies<br />
grundsätzlich möglich ist, zeigt <strong>das</strong> neue<br />
Sat>IP-Starter-Set von Devolo, welches wir<br />
in der Ausgabe 09/2013 der Zeitschrift<br />
DIGITAL FERNSEHEN einem ausführlichen<br />
Test unterzogen haben. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Fehlende Komfortmerkmale<br />
Leider müssen Sie bei der Nutzung von Sat>IP auf Geräten mit Enigma 2 derzeit auf EPG-Daten<br />
verzichten. Diese werden nicht mit angezeigt<br />
Auch Aufnahme und Timeshift sind nicht möglich. Beim Versuch, eine Aufnahme zu starten,<br />
bringt <strong>das</strong> Gerät normalerweise eine Fehlermeldung<br />
www.digitalfernsehen.de
90 Service Praxis<br />
Lieblingssender selbst streamen<br />
Streaming mobil mit Enigma 2<br />
Mit Diensten wie Zattoo oder Sky Go ist es schon heute möglich, Smartphone, Tablet oder PC als Empfangsgerät zum<br />
<strong>Fernsehen</strong> und für mediale Inhalte zu nutzen. Auch wenn Zattoo offiziell nur über WLAN funktioniert, ist es mit ein paar<br />
Tricks dennoch möglich, auch über UMTS auf die Dienste zuzugreifen.<br />
Ein Problem ergibt sich aber dennoch<br />
gelegentlich für Nutzer: Manchmal<br />
ist <strong>das</strong> Lieblingsprogramm einfach<br />
nicht verfügbar, so <strong>das</strong>s man darauf trotz<br />
HiQ-Abo bei Zattoo darauf verzichten muss.<br />
Dies betrifft beispielsweise die großen<br />
Privatsender aus Deutschland: RTL, Sat.1<br />
& Co. werden nämlich nach wie vor nicht<br />
über Zattoo angeboten. Freilich gibt es<br />
auch hierfür einige Streamingdienste, die<br />
solche Sender anbieten – <strong>das</strong> in aller Regel<br />
aber nicht legal und auch oft nicht zuverlässig.<br />
Doch es gibt dennoch einen Weg,<br />
jeden beliebigen Lieblingssender praktisch<br />
weltweit zu empfangen, sofern die nötigen<br />
Systemvoraussetzungen Zuhause und am<br />
Empfangsort erfüllt sind.<br />
Streaming über Enigma 1und 2<br />
Voraussetzung ist eine Dreambox oder ein<br />
anderer <strong>Digital</strong>receiver mit dem Enigma-<br />
Betriebssystem. Schon länger gibt es mehr<br />
oder weniger komplizierte Bastellösungen<br />
über den VLC-Player. Allerdings ist hier die<br />
Einrichtung alles andere als simpel und<br />
lassen so manchen Nutzer beim Versuch<br />
irgendwann verzweifelt aufgeben. Hier nun<br />
setzt die Software Enigma-<strong>TV</strong> an, die seit<br />
Dezember verfügbar ist. Vereinfacht gesagt<br />
ist hier schon alles enthalten, was<br />
zum Streamen von <strong>TV</strong>-Programmen der<br />
Dreambox über <strong>das</strong> Internet notwendig ist.<br />
Das hierfür notwendige Grundprogramm<br />
kann im Internet kostenlos heruntergeladen<br />
und konfiguriert werden. Möchte man<br />
den Dienst aktiv nutzen, ist allerdings eine<br />
kostenpflichtige Registrierung notwendig.<br />
Eine entsprechende Lizenz schlägt hierbei<br />
mit 5,99 Euro zu Buche und ist dann zeitlich<br />
uneingeschränkt nutzbar.<br />
Privates Projekt<br />
Allerdings sollten Sie vor einem Kauf bedenken,<br />
<strong>das</strong>s es sich bei dem Streaming-<br />
System nicht um eine kommerzielle Nutzung,<br />
sondern ein Privatprojekt handelt.<br />
Der französische Programmierer Sébastien<br />
Spangenberger hat <strong>das</strong> Projekt aus Spaß<br />
an der Programmierung ins Leben gerufen<br />
und bietet es nun seit dem offiziellen<br />
Start über die Webseite www.enigma-tv.<br />
com zur Nutzung an. Unter dieser Adresse<br />
finden sich übrigens auch nützliche<br />
Tutorials, die die Nutzung der Software<br />
ausführlich beschreiben.<br />
PC als Server<br />
Das Grundprogramm wird dabei auf dem<br />
heimischen PC installiert und entsprechend<br />
konfiguriert. So muss die IP der<br />
Dreambox im Programm abgelegt werden,<br />
genauso wie <strong>das</strong> Zugangspasswort zum <strong>Digital</strong>receiver.<br />
Außerdem sind zwei Ports zur<br />
Nutzung zu konfigurieren, welche in aller<br />
Regel aber erst einmal durch die Firewall<br />
des Routers geblockt sind.<br />
Im Auslieferungszustand ist dies der Port<br />
80 für den Webbrowser sowie Port 8080<br />
für <strong>das</strong> gestreamte Signal. Natürlich kön-<br />
Bilder: © Syda Productions - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />
1.2014
91<br />
DNS-Dienste nutzen<br />
Ein Manko bei Enigma-<strong>TV</strong> ist natürlich die Tatsache, <strong>das</strong>s zum Zugriff die<br />
öffentliche IP des Rechners benötigt wird. Erschwerend kommt hinzu,<br />
<strong>das</strong>s durch die Zwangstrennung bei DSL alle 24 Stunden eine neue IP vergeben<br />
wird. Sind Sie also längere Zeit unterwegs, wird es ausgesprochen<br />
schwierig, die IP zu ermitteln. Abhilfe schaffen entsprechende Dienste<br />
im Internet, wie beispielsweise No-IP. Dort können Sie sich eine feste<br />
Adresse, beispielsweise IhrName.noip.me einrichten. Im heimischen<br />
Router muss dann dieser Dienst ebenfalls hinterlegt werden. Einmal eingerichtet,<br />
übermittelt der Router in einem festgelegten Zeitintervall die<br />
aktuelle öffentliche IP. In der Folge ist der Dienst bei richtiger Konfiguration<br />
anschließend permanent über die oben gewählte Adresse erreichbar.<br />
nen auch andere Ports genutzt werden. Wichtig ist allerdings<br />
eine Portfreigabe bzw. die Konfiguration einer Portweiterleitung<br />
im Router. Festgelegt wird im Programm auch, welche<br />
Favoritenlisten von außen nutzbar sein sollen. Diese müssen<br />
entsprechend markiert und eingelesen werden.<br />
Der erste Test<br />
Sind diese Einstellungen alle erledigt, geht es an den ersten<br />
Test. Hierzu muss erst einmal der Server gestartet werden, was<br />
über einen Rechtsklick mit der Maus oder die Tastenkombination<br />
Strg + W im Programm erfolgt. Läuft der Server, wird dies<br />
mit einem grünen Symbol angezeigt. Nun rufen Sie einmal <strong>das</strong><br />
Webinterface lokal auf (entweder wieder mit der Maus oder<br />
Strg + L). Geben Sie Ihr Passwort ein, welches Sie während der<br />
Registrierung erhalten haben. Nun haben Sie vollen Zugriff auf<br />
die Box und zu streamende Sender. Wählen Sie ein Programm<br />
aus. Unter „Einstellungen“ können die Datenraten dem verfügbaren<br />
Internetanschluss angepasst werden.<br />
Flaschenhals Upstream<br />
Bei einem normalen DSL-Anschluss sind für ein ruckelfreies<br />
Bild Datenraten bis etwa 750 kbps empfehlenswert, da hier<br />
normalerweise die Uploadgeschwindigkeit zwischen 800 und<br />
1 000 kbps liegt. Besser haben es Nutzer von VDSL oder Kabelinternet.<br />
Denn dort können deutlich höhere Uploadraten<br />
genutzt werden. Sind alle Einstellungen erledigt, starten Sie<br />
<strong>das</strong> Streaming mit dem Menüpunkt „<strong>TV</strong>“. Im Bildschirm oben<br />
wird nach kurzer Zeit ein Abspielpfeil erscheinen. Wird dieser<br />
gedrückt, startet <strong>das</strong> Streaming von Ihrer Dreambox – zunächst<br />
jedoch nur lokal. Um über <strong>das</strong> Internet auf den Server zuzugreifen,<br />
können Sie entweder Ihre IP manuell in den Browser eingeben<br />
oder wiederum den Link über die Software aufrufen. Die<br />
hierfür abgelegte Tastenkombination lautet Strg + P. Sind alle<br />
Ports freigegeben und steht die Internetverbindung, sollte nun<br />
ebenfalls der Zugriff auf <strong>das</strong> Webinterface möglich sein. Das<br />
funktioniert übrigens nicht nur über einen PC, sondern ebenso<br />
mit Smartphones oder Tablets mit Android oder iOS-Betriebssystem.<br />
Allerdings muss der Streamingdienst bei der Nutzung<br />
mit iPhone & Co. angepasst werden, da hier bekannterweise<br />
kein Flash funktioniert. Das geht glücklicherweise ganz einfach<br />
über einen entsprechenden Menüpunkt im Programm.<br />
Noch befindet sich <strong>das</strong> System mehr oder weniger in der Ent-<br />
Mit der aktuellen VU+ Duo2 ist <strong>das</strong> Streaming unterwegs dank integriertem Upscaler noch<br />
leichter: Die Box rechnet <strong>das</strong> Signal je nach Netzwerkgeschwindigkeit automatisch herunter<br />
Anzeige<br />
www.digitalfernsehen.de
92 Service Praxis<br />
Links<br />
www.enigma-tv.com<br />
Unter dieser Adresse finden Sie die Software<br />
Enigma-<strong>TV</strong> zum Download. Außerdem hält die<br />
Webseite weitere Informationen zum Dienst,<br />
Videos zur Installation sowie ein dreisprachiges<br />
Support-Forum bereit. Dort können sich Nutzer<br />
untereinander austauschen oder Fragen an den<br />
Entwickler stellen. Die Software selber können<br />
Sie kostenfrei ausprobieren. Ein Streaming ins<br />
Internet ist jedoch erst nach dem kostenpflichtigen<br />
Erwerb einer Lizenz möglich. Die Registrierung<br />
wird dann ebenfalls unter der genannten<br />
Adresse verwaltet.<br />
wicklungsphase. Auch wenn vieles schon<br />
erstaunlich reibungslos funktioniert, hakt<br />
es dadurch noch an anderen Stellen. Beispielsweise<br />
ist die Wiedergabe auf dem<br />
iPad je nach Firmware oft mit Schwierigkeiten<br />
verbunden und klappt mitunter<br />
nicht. So konnten wir einem iPad2 mit<br />
aktuellster iOS-Version kein Bild entlocken,<br />
während ein iPad1 mit älterem Betriebssystem<br />
problemlos funktionierte. Besser<br />
haben es da Besitzer von Android-Geräten,<br />
da hier <strong>das</strong> weit verbreitete Flash läuft und<br />
somit Streaming eigentlich kein Problem<br />
ist. Ein Manko auf beiden Plattformen ist<br />
allerdings die fehlende Optimierung auf<br />
mobile Geräte mit Touch-Steuerung. So<br />
stehen aktuell noch keine Apps zur Verfügung,<br />
die den Umgang mit Enigma-<strong>TV</strong> komfortabel<br />
gestalten. Stattdessen sind Nutzer<br />
auf den Webbrowser im Gerät angewiesen,<br />
dessen Bedienung eben nicht mit der einer<br />
angepassten App mithalten kann. Dennoch<br />
natürlich ein sehr lobenswerter Ansatz und<br />
wer schon immer seine Programme von der<br />
Dreambox streamen wollte, sollte sich den<br />
Dienst auf jeden Fall einmal anschauen.<br />
VU+ mit Transcoding<br />
Zugegeben: Das Streaming mit Enigma-<strong>TV</strong><br />
ist zwar nett, aber extra für dieses Feature<br />
einen Drittanbieter nutzen und auch<br />
zu bezahlen, ist nicht jedermanns Sache.<br />
Noch besser haben es da Besitzer der aktuellen<br />
VU+ Duo2. Denn dieser leistungsfähige<br />
Enigma 2 Receiver kommt mit einer<br />
eingebauten Transcoding-Funktion daher.<br />
Diese versteckt sich in den Erweiterungen<br />
und kann auch von dort aus konfiguriert<br />
werden. So kann der Nutzer den Streamingport<br />
und verschiedene Einstellungen<br />
selber festlegen.<br />
Bildqualität je nach Upstream<br />
Die manuelle Einstellung der Bitrate ist<br />
dabei wohl <strong>das</strong> wichtigste Feature. Bis auf<br />
100 Kbits lässt sich die Datenrate hier<br />
herunterschrauben. Allerdings dürfte dann<br />
die Bildqualität kaum noch überzeugen.<br />
Am besten wählt man hier die Auto-Funktion.<br />
Dann rechnet <strong>das</strong> Gerät den Datenstrom<br />
automatisch je nach vorhandener<br />
Upload-Geschwindigkeit herunter. Unterwegs<br />
kann dann beispielsweise über einen<br />
Browser am Notebook geschaut werden.<br />
Auch die Nutzung spezieller Apps wie<br />
beispielsweise dem VU+ Player HD ist<br />
möglich. Selbstverständlich muss der heimische<br />
Router entsprechend konfiguriert<br />
und die Ports freigegeben werden. Außerdem<br />
kommt der Nutzer nicht um einen<br />
DNS-Dienst wie beispielsweise DynDNS<br />
oder No-IP herum, damit die temporär vergebene<br />
IP auch von außen erreichbar ist. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Screenshots<br />
Links wird die Grundkonfiguration vorgenommen: 1. IP und Zugangsdaten des Enigma-Receivers<br />
zum Streamig 2. Lokale und Öffentliche IP bzw. DynDNS-Adresse 3. Favoriten zum Streamen<br />
Durch einen Mausklick auf den Bildschirm öffnet sich <strong>das</strong> Streaming-Menü. Gestartet wird die<br />
Weboberfläche und damit der Dienst über den Menüpunkt „Internet Control Starten“<br />
Ist der Dienst gestartet, kann der Webserver lokal oder auch öffentlich aufgerufen werden, sofern<br />
die Ports im Router korrekt konfiguriert sind. Das grüne Rechteck zeigt den laufenden Server an<br />
Haben Sie sich erfolgreich mit dem Streaming-Server verbunden, können die Favoritenlisten ausgewählt<br />
und Sender gestartet werden. Diese laufen dann über den Bildschirm oder als Vollbild<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
93<br />
iPhone. Für beide Geräte gibt es unendlich<br />
viele nützliche und auch weniger nützliche<br />
Apps zum Installieren, darunter auch einige<br />
Programme für genau diesen Zweck.<br />
SatFinder<br />
Eine ausgesprochen nützliche App zur Einrichtung<br />
einer Sat-Anlage ist der SatFinder.<br />
Die App steht für <strong>das</strong> iPhone zur Verfügung,<br />
es ist aber ein kleiner Obulus in Höhe<br />
von 1,79 Euro zu entrichten. Eine Investition,<br />
die sich aber in jedem Fall lohnt. Denn<br />
mit kaum einer anderen App lässt sich<br />
die Einrichtung so bequem und zielsicher<br />
vornehmen, auch wenn man zur Feineinstellung<br />
immer noch auf eine andere Erweiterung<br />
zurückgreifen sollte. Zwar gibt es<br />
auch für Android gleich mehrere – teilweise<br />
kostenlose – Apps mit demselben Namen,<br />
jedoch bietet nur die iOS-Version den maximalen<br />
Komfort der exakten Einrichtung<br />
der Sat-Antenne.<br />
Antenne einrichten mit dem Smartphone<br />
Einrichten per App<br />
Keine Frage – Satellitenempfang ist eine lohnenswerte Investition. Nirgendwo<br />
sonst gibt es so eine Vielzahl an frei empfangbaren Programme frei Haus. Doch<br />
vor dem Fernsehgenuss kommt die Einrichtung der Satellitenantenne und <strong>das</strong> ist<br />
nicht immer ganz einfach.<br />
Standortbestimmung<br />
Bereits vor dem Aufstellen der Schüssel<br />
stellt sich natürlich die Frage nach dem<br />
richtigen Standort. Diese können Sie mit<br />
der App leicht klären. Zuerst sucht man<br />
aus der sehr umfangreichen Satellitenliste<br />
die Position mit dem gewünschten Satelliten<br />
heraus. Anschließend wird die Standortbestimmung<br />
mit dem Button „Sicht“<br />
an der Stelle gestartet, wo die Schüssel<br />
montiert werden soll. Die Kamera des<br />
Handys fungiert nun als Sichtfenster auf<br />
den Orbit, während zwei grüne Pfeile die<br />
korrekte Richtung anzeigen. Nun sucht<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Fachbetriebe setzen bei der Installation<br />
einer Antennenanlage für den Satellitendirektempfang<br />
natürlich auf entsprechende<br />
mobile Messtechnik. Hier gibt<br />
es zahlreiche akkubetriebene Messempfänger<br />
mit unterschiedlichsten Features –<br />
vom noch verhältnismäßig preiswerten<br />
Einstiegsmodell bis hin zur teuren Profi-Luxusvariante.<br />
Für Privatleute, die nur alle Jubeljahre<br />
eine Schüssel einrichten müssen,<br />
ist dies dennoch in den allermeisten Fällen<br />
keine Option, denn selbst einfache Messempfänger<br />
kosten meist deutlich über 200<br />
Euro. Doch wie soll man sonst einen Spiegel<br />
korrekt ausrichten, wenn nicht gerade<br />
zufälligerweise direkter Sichtkontakt zum<br />
heimischen Satellitenempfänger besteht?<br />
Die unterschiedlichsten Methoden finden<br />
hier in deutschen Haushalten Anwendung:<br />
von der über zwei Etagen schreienden<br />
Ehefrau „Jetzt ist was da ... jetzt nicht<br />
mehr“ über Walki-Talki-Kommunikation bis<br />
hin zum schlichten gegenseitigen Anrufen<br />
über <strong>das</strong> Handy. Doch oftmals geht<br />
es deutlich einfacher und viele besitzen<br />
eigentlich schon die Grundvoraussetzung<br />
zum bequemen Einmessen der Anlage: ein<br />
Smartphone auf Android-Basis oder ein<br />
Freie Sicht mit SatFinder ermitteln<br />
Die bange Frage, ob Hindernisse die freie Sicht versperren, wird<br />
per App beantwortet: Während in Bild 1der Empfang durch...<br />
...einen Baum versperrt wird, steht einer Montage zwei Meter<br />
weiter links nichts im Wege<br />
www.digitalfernsehen.de
94 Service Praxis<br />
Exklusiv zum Artikel: Video erklärt Schritt für Schritt die Vorgehensweise<br />
Die Nutzung der App SatFinder auf dem iPhone<br />
oder die Einrichung einer Satellitenantenne über<br />
Enigma2 und DMSatFinder haben wir Ihnen auch<br />
nochmal ausführlich in einem Video-Tutorial<br />
erklärt. Schritt für Schritt sehen Sie dort, wie Sie<br />
die Apps in der Praxis benutzen. Zum Abruf des<br />
Videos scannen Sie einfach den QR-Code mit<br />
Ihrem Smartphone oder Tablet oder besuchen<br />
die Links im Internet, die zu den Filmen im Youtube-Channel<br />
von DIGITAL FERNSEHEN führen.<br />
iOS:<br />
Video-Tutorial SatFinder<br />
http://youtu.be/i0NQw8s3ePE<br />
Android:<br />
Video-Tutorial SatFinder<br />
http://youtu.be/NuRh-sNVXUg<br />
man den Himmel nach dem virtualisierten<br />
Satelliten ab und bewegt <strong>das</strong> Handy<br />
so, <strong>das</strong>s dieser innerhalb des mittig angelegten<br />
Viereckes mit dem roten Punkt<br />
landet. Hat man den Satelliten „gefangen“,<br />
wird dies durch einen Wechsel des Punktes<br />
auf Grün signalisiert. Befinden sich auf<br />
dem Bild des Handys keine Hindernisse in<br />
Richtung des Direktstrahlers, steht einer<br />
anschließenden Montage am gewählten<br />
Standort nichts mehr im Wege. Die App<br />
beinhaltet eine sehr gut funktionierende<br />
Möglichkeit der Antennenjustage. Doch<br />
Vorsicht ist geboten: Nur bei exakter Eingabe<br />
der Antennendaten kommen auch<br />
brauchbare Ergebnisse zustande. Das bedeutet,<br />
<strong>das</strong>s der Nutzer die Größe seiner<br />
Antenne genau kennen muss. In der App<br />
ist nämlich die Breite und Höhe der Anlage<br />
exakt einzugeben, damit der Offset-Winkel<br />
(wichtig für die exakte Einstellung der Elevation)<br />
korrekt berechnet werden kann.<br />
Nur bei Nutzung einer Flachantenne fällt<br />
dieser Schritt weg. Als nächstes wählen<br />
Sie die anzupeilende Satellitenposition.<br />
SatFinder hat hierzu praktisch alle Sa-<br />
tellitenpositionen gespeichert – von 180<br />
Grad Ost bis 170 Grad West und ist damit<br />
weltweit einsetzbar. Nach der Wahl des<br />
zu empfangenden Satelliten (in unserem<br />
Fall 30 Grad West) starten Sie im Menüpunkt<br />
„Ausrichten“ mit der Einstellung<br />
der Antennenposition.<br />
Position einrichten<br />
Hierzu wird <strong>das</strong> iPhone parallel zum LNB-<br />
Arm der Schüssel gehalten und anschließend<br />
nach der Anzeige der Pfeilrichtung in<br />
der App bewegt. Solange sich die Schüssel<br />
SatFinder macht’s möglich: Antenne einrichten ohne Messtechnik<br />
Zur Nutzung der App müssen die genauen Maße der Antenne<br />
ermittelt und in <strong>das</strong> Programm eingetragen werden<br />
Anschließend wird <strong>das</strong> iPhone an den LNB-Arm angelegt und<br />
die Schüssel gedreht, bis eine Peilung erfolgt<br />
Nun wird noch die Elevation eingestellt. Stimmt die Neigung,<br />
wird die Anzeige Grün. Schließlich erfolgt die Skew-Einstellung<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
1.2014
95<br />
Bezugsquellen für die Apps<br />
iOS:<br />
SatFinder (1,79 Euro)<br />
Android:<br />
SatFinder (kostenlos)<br />
außerhalb des Empfangsbereiches befindet,<br />
wird dies durch eine rote Peilanzeige<br />
signalisiert. Sobald Sie sich mit der Antenne<br />
jedoch im Empfangsbereich befinden,<br />
wechselt die Anzeige auf Grün.<br />
Versuchen Sie nun in der Feinjustage<br />
<strong>das</strong> angezeigte Azimut möglichst exakt<br />
zu treffen. Ist dies geschehen, kann die<br />
Masthalterung festgezogen werden. Lassen<br />
Sie sich bei diesem Prozess nicht<br />
vom nervigen Klicken stören – <strong>das</strong> hat<br />
hier keine Bedeutung und kann getrost<br />
auch leise gestellt werden. Wir vermuten,<br />
<strong>das</strong>s es sich dabei um einen Bug<br />
handelt, denn bei der Elevationseinstellung<br />
hat <strong>das</strong> akustische Signal nämlich<br />
einen Sinn.<br />
Neigung einstellen<br />
Nun wird noch der Neigungswinkel eingerichtet.<br />
Anhand der Koordinaten hat <strong>das</strong><br />
Programm die passenden <strong>Wer</strong>te bereits<br />
errechnet. Zur Vereinfachung kann zuerst<br />
die Elevation an der Schüssel grob eingestellt<br />
werden. Richten Sie sich hierbei<br />
nach dem angezeigten Elevationswert (im<br />
Android:<br />
DMSatFinder (kostenlos)<br />
Beispiel 19,3 Grad) und stellen diese auf<br />
etwa 20 Grad ein. Nun wird <strong>das</strong> iPhone<br />
direkt in den mittleren Bereich der Schüssel<br />
gehalten und nach der optischen und<br />
in diesem Fall auch akustischen Anzeige<br />
eingerichtet. Die Elevation ist korrekt, wenn<br />
sich die Farbe der angezeigten Neigung in<br />
Grün ändert und der Ton wechselt. Nun<br />
sollte die Anlage korrekt eingestellt sein.<br />
Eine Feinjustage kann allerdings dennoch<br />
notwendig sein. Bei unseren Tests klappte<br />
die Einrichtung allerdings ziemlich genau.<br />
Ärgerlich war allerdings, <strong>das</strong>s unser iPhone<br />
während der Einstellung öfter eine Störung<br />
der Kompassfunktion meldete und dieses<br />
dann immer neu justiert werden musste.<br />
Auch „irrte“ sich gelegentlich die Azimutanzeige,<br />
was natürlich gerade bei der Montage<br />
an unbequemen Stellen durchaus<br />
ärgerlich ist.<br />
DMSatFinder<br />
Eine exaktere Ausrichtung ist hingegen mit<br />
dem DMSatFinder möglich. Zur Nutzung<br />
des nützlichen Programmes sind einige<br />
Voraussetzungen erforderlich: zum einen<br />
ein kompatibles Android-Smartphone oder<br />
-Tablet. Daneben muss eine Dreambox<br />
oder ein anderer Receiver mit Enigma 2<br />
bereits mit dem LNB der Schüssel verbunden<br />
sein und eine stabile Netzwerkverbindung<br />
von Enigma-Receiver über WLAN zum<br />
Smartphone ist ebenfalls Pflicht. Wichtig<br />
zur Einrichtung des Programmes ist die<br />
IP des <strong>Digital</strong>receivers. Haben Sie diese<br />
nicht parat, kann sie über den Menüpunkt<br />
„Einstellungen/System/Netzwerk Einstellungen/Geräte-Einstellungen/Adapter-Einstellungen“<br />
abgefragt werden. Tragen Sie<br />
die <strong>Wer</strong>te von dort in den Einstellungen des<br />
Sat-Finders ein.<br />
Anschließend starten Sie die Empfangsanzeige<br />
und wählen den gewünschten Sender<br />
bzw. die Satellitenposition über <strong>das</strong> Kanalwahlmenü<br />
des <strong>Digital</strong>receivers aus. Ein<br />
akustisches Signal informiert neben der<br />
eigentlichen Balkenanzeige über die Empfangsstärke<br />
des eingestellten Senders. Je<br />
nach Modell werden SNR (teilweise in<br />
dB) sowie AGC und BER angezeigt. Nun<br />
werden entsprechend die Position und Elevation<br />
am Spiegel eingestellt. Sobald ein<br />
Signal vorhanden ist, wird dies akustisch<br />
signalisiert. Nun kann die Feineinstellung<br />
vorgenommen werden, bis der Maximalpegel<br />
an der Anlage erreicht ist. Aufgrund<br />
der schnellen Aktualisierung (<strong>das</strong> Update-<br />
Intervall kann in den Einstellungen auf<br />
500 ms eingestellt werden) ist dies eine<br />
sehr bequeme Möglichkeit zur exakten<br />
Antennenjustage. Übrigens ist ein Senderwechsel<br />
am Receiver auch über die App zu<br />
bewerkstelligen. Zu finden ist die Bouquetliste<br />
über den Channel-Button oben rechts<br />
im Display. 3<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Einmessen mit Android: DMSatFinder<br />
DMSatFinder nimmt über WLAN Kontakt zum Receiver auf.<br />
Hierzu müssen die relevanten Daten eingetragen werden<br />
Nach dem Klick auf „Start“ zeigt <strong>das</strong> Programm die Signalwerte<br />
an. Die Einstellung wird damit zum Kinderspiel<br />
Selbst ein Kanalwechsel – beispielsweise, wenn eine Drehanlage<br />
eingemessen wird – ist problemlos mit der App möglich<br />
www.digitalfernsehen.de
96 Fachhandel<br />
Ihr Fachhändler<br />
vor Ort<br />
PLZ 0<br />
ANTENNEN & SATANLAGENBAU<br />
Anliegerweg 4, 03253 Tröbitz<br />
Telefon (03 5326) 90601<br />
Fax (03 5326) 90696<br />
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E-Mail froeder@ce-roeder.de<br />
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Karl-Marx-Straße 47, 16816 Neuruppin<br />
Telefon (03 391) 403434<br />
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MAX TECHNOLOGIES GMBH<br />
Hamburger Straße 8, 25337 Elmshorn<br />
Telefon (0 41 21) 26510<br />
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Telefon (0 5681) 93 8351 (Laden)<br />
Fax (0 5681) 930361<br />
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Telefon (0 30) 37 0042 78<br />
Fax (0 9651) 91 6331<br />
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E-Mail info@jokesch.de<br />
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Beratgerstraße 28, 44149 Dortmund<br />
Telefon (02 31) 33671 – 0<br />
Fax (02 31) 33671 – 25<br />
E-Mail info@sr-tronic.de<br />
URL www.sr-tronic.de<br />
BERLIN-SATSHOP.DE<br />
Chemnitzer Straße 148, 12621 Berlin<br />
Telefon (0 30) 60925201<br />
Fax (0 30) 60925200<br />
E-Mail willkommen@berlin-satshop.de<br />
URL www.berlin-satshop.de<br />
HIGHEND DIGITAL<br />
Euckenstraße 33, 22045 Hamburg<br />
Telefon (0 40) 6697 6561<br />
Fax (0 40) 6684810<br />
E-Mail post@highend-digital.de<br />
URL www.highend-digital.de<br />
DETLEF COLDEWEY GMBH<br />
Burgstraße 6, 26655 Westerstede<br />
Telefon (0 4488) 8384-0<br />
Fax (0 4488)-83 84-30<br />
E-Mail info@coldewey.de<br />
URL www.coldewey.de<br />
HEIMKINO AKTUELL<br />
Hülsstraße 9, 44625 Herne<br />
Telefon (02325) 940049<br />
Fax (02325) 94 0053<br />
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04317 Leipzig<br />
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Bilder: Auerbach Verlag<br />
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Weidkamp 178, 45356 Essen<br />
Telefon (02 01) 1852780<br />
Fax (02 01) 18527849<br />
E-Mail info@borowski.de<br />
URL www.borowski.de<br />
XMEDIASAT<br />
Im Hamm 15, 46487 Wesel Büderich<br />
Telefon (02803) 803901<br />
Fax (02803) 803900<br />
E-Mail info@xmediasat.de<br />
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PLZ 6<br />
SAT SHOP WALLAU<br />
Langenhainer Straße 34a,<br />
65719 Hofheim-Wallau<br />
Telefon (06 122) 6773<br />
Fax (06 122) 4074<br />
E-Mail satshopwallau@gmx.de<br />
URL www.satshopwallau.de<br />
PLZ 7<br />
CS-MULTIMEDIA GMBH<br />
Langstraße 8, 79331 Teningen-Nimburg<br />
Telefon (0 76 63) 91381 15<br />
Fax (0 76 63) 91381 29<br />
E-Mail info@cs-multimedia.de<br />
URL www.cs-multimedia.de<br />
PLZ 8<br />
Österreich<br />
OLBORT SATELLITENTECHNIK-AUSTRIA<br />
Triesterstrasse 24, A – 2512 Oeynhausen<br />
Telefon + 43 (0) 2252 – 42626<br />
Fax + 43 (0) 2252 - 42627<br />
E-Mail office@olbort.at<br />
URL www.olbort.at<br />
Schweiz<br />
DIMAXA GMBH<br />
Nevinghoff 16, 48147 Münster<br />
Telefon (0251) 2373630<br />
Fax –<br />
E-Mail info@dimaxa.de<br />
URL www.dimaxa.de<br />
VAS-SYSTEME GMBH & CO. KG<br />
Gottlieb-Daimler-Straße 23, 71334 Waiblingen<br />
Telefon (0 71 51) 944439-20<br />
Fax (0 71 51) 944439-99<br />
E-Mail info@vas-systeme.de<br />
URL www.vas-systeme.de<br />
SAT TEAM GMBH<br />
Schwanthaler Str. 110/Theresienhöhe 3<br />
80339 München<br />
Telefon (089) 50 5051<br />
Fax (089) 50 500488<br />
E-Mail info@sat-point.de, info@digitaltvshop.de<br />
URL www.sat-netz.de, www.digitaltvshop.de<br />
SATONLINE GMBH<br />
Oberdorfstr. 3, CH-6340 Baar<br />
Telefon + 41 (0) 41 760 69 69<br />
Fax + 41 (0) 41 790 69 62<br />
E-Mail info@satonline.ch<br />
URL www.satonline.ch<br />
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PLZ 5<br />
HD SATSHOP e.K.<br />
Heidelberger Straße 19, 51065 Köln<br />
Telefon (0221) 16907767<br />
Fax (0221) 16907768<br />
E-Mail mail@satshop.tv<br />
URL www.satshop.tv<br />
UZAK-ELEKTRONIK<br />
Adalbertsteinweg 263, 52066 Aachen<br />
Telefon (0241) 5684243<br />
Fax (0241) 5684244<br />
E-Mail info@uzak.de<br />
URL www.uzak.de<br />
FH-SAT GMBH SATELLITENTECHNIK<br />
Gewerbering 2, 76351 Linkenheim-Hochstetten<br />
Telefon (07247) 2070-0<br />
Fax (07247) 2070-600<br />
E-Mail info@fh-sat.de<br />
URL www.fh-sat.de<br />
LOEWE GALERIE LINKENHEIM<br />
Gewerbering 2, 76351 Linkenheim-Hochstetten<br />
Telefon (0 7247) 2070-0<br />
Fax (07247) 2070-600<br />
E-Mail info@loewe-galerie-linkenheim.de<br />
URL www.loewe-galerie-linkenheim.de<br />
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I. RUPP GMBH<br />
91207 Lauf an der Pegnitz<br />
Telefon (09123) 12887<br />
Fax (09123) 81572<br />
E-Mail info@rupp-elektro.de<br />
URL www.rupp-elektro.de<br />
HM-SAT GMBH<br />
Kössing 3, 92648 Vohenstrauß<br />
Telefon (09651) 9180269<br />
Fax (09651) 916331<br />
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
Tel. (0341) 35579-100<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres, Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
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Redaktion:<br />
Mike Bauerfeind, Thomas Riegler, Frances Monsheimer, Patrick Schulze,<br />
Dennis Schirrmacher, Christian Trozinski<br />
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Layout:<br />
Lisa Breyer, Katharina Grobe (Ltg.), Therèse Herold,<br />
Stephan Krause, Stefan Kretzschmar, Ronny Labotzke,<br />
Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />
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Redaktionsanschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion DIGITAL FERNSEHEN<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
leserbriefe@digitalfernsehen.de<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Korrespondenzbüros:<br />
Magdeburg: Florian Pötzsch,<br />
magdeburg@digitalfernsehen.de<br />
München: Stefan Hofmeir,<br />
muenchen@digitalfernsehen.de<br />
Verlagsanschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
info@av.de<br />
www.auerbach-verlag.de<br />
Anzeigen:<br />
Simone Läßig, Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Ltg.)<br />
Tel. (0341) 35579-120, Fax (0341) 35579-111<br />
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Abonnenten:<br />
Sandy <strong>Wer</strong>ner<br />
(0341) 35579-140, Fax (0341) 35579-111<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1610-997x<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,30 Euro<br />
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Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist<br />
nicht möglich.<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
© 2014 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und<br />
Verbreitung von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner wieder. Diese müssen nicht<br />
der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Es wird darauf verwiesen, <strong>das</strong>s alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors oder des Verlags für die<br />
Richtig-keit, Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden kann. Insbesondere<br />
wird keinerlei Haftung übernommen für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die<br />
durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Es ist<br />
nicht beabsichtigt, mit diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales Recht<br />
zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien auszuschließen, für die nach diesem<br />
Recht die Haftung nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf Produktnamen<br />
oder Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder<br />
mit Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt<br />
mit der Einsendung von Material, <strong>das</strong>s dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der Honorierung<br />
von Manuskripten, Fotos und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte daran.<br />
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42 Grad Ost – Türksat 2A/3A<br />
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