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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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von Mens<strong>ch</strong>en in der Welt, sind also im kantis<strong>ch</strong>en Sinne »kosmologis<strong>ch</strong>«.<br />

Anders formuliert:<br />

These 6:<br />

Aussagen, wie sie von der Transzendentalpragmatik<br />

begründet werden, zählen in Kants Epistemologie<br />

zum Berei<strong>ch</strong> der Kosmologie.<br />

S<strong>ch</strong>on bei ganz oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Betra<strong>ch</strong>tung kann eine gewisse Parallelität<br />

zwis<strong>ch</strong>en kantis<strong>ch</strong>em Prosyllogismus und transzendentaler<br />

Letztbegründung festgestellt werden: die 'Kritik' fragt na<strong>ch</strong> den<br />

notwendigen Voraussetzungen für Erkenntnis und gibt als Kriterium<br />

für die Ri<strong>ch</strong>tigkeit von Vernunfts<strong>ch</strong>lüssen die »Totalität der<br />

Bedingungen« an; die Transzendentalpragmatik operiert mit der<br />

Präsuppositionsanalyse 169 und versu<strong>ch</strong>t auf diese Weise am Ende<br />

zum Unbedingten vorzustoßen (Letztbegründung). Beide methodis<strong>ch</strong>e<br />

Vorgehensweisen beginnen also bei einem Gegebenen, das<br />

in irgendeiner Hinsi<strong>ch</strong>t als si<strong>ch</strong>er gilt (Kant: Erkenntnis; Apel: Anerkennung)<br />

und fors<strong>ch</strong>en dann na<strong>ch</strong> dem dabei notwendig mit Vorausgesetzten.<br />

Während si<strong>ch</strong> allerdings die Lehre Apels auf notwendige<br />

Voraussetzungen der Kommunikation konzentriert, ist<br />

Kants Epistemologie auf notwendige Voraussetzungen der Erkenntnis<br />

im allgemeinen geri<strong>ch</strong>tet. Sie will die Ar<strong>ch</strong>itektonik der<br />

Wissens<strong>ch</strong>aft überhaupt bilden 170 . Sol<strong>ch</strong>en Differenzen wird zum<br />

S<strong>ch</strong>luß no<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zugehen sein 171 .<br />

a) Letztbegründungsauss<strong>ch</strong>luß dur<strong>ch</strong> Antionomien?<br />

Bei der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> kosmologis<strong>ch</strong>en Ideen, also bei der Anwendung<br />

des Prosyllogismus im Berei<strong>ch</strong> der Kosmologie, unters<strong>ch</strong>eidet<br />

Kant unter Rückgriff auf seine s<strong>ch</strong>on in der Analytik erarbeitete<br />

Tafel der Kategorien (Quantität, Qualität, Relation, Modali-<br />

169 Zu dieser oben Abs<strong>ch</strong>nitt II.2.b), S. 22 ff. (23).<br />

170 Vgl. Kant, KrV (Fn. 9), A 14/B 27.<br />

171 Siehe unten Abs<strong>ch</strong>nitt VI., S. 101 ff.<br />

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