Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch
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systematis<strong>ch</strong>e Einheit der Natur dur<strong>ch</strong>aus als objektivgültig und<br />
notwendig voraussetzen müssen.« 157<br />
Innerhalb der Dreistufigkeit von Ans<strong>ch</strong>auung, Begriff, Prinzip<br />
(bzw. Sinnli<strong>ch</strong>keit, Verstand, Vernunft; bzw. Ästhetik, Analytik,<br />
Dialektik) nimmt die letzte Stufe, die der Prinzipien (bzw. der Vernunft;<br />
bzw. der Dialektik), bei Kant die Funktion eines S<strong>ch</strong>lußsteins<br />
seiner Philosophie wahr:<br />
»Alle unsere Erkenntnis hebt von den Sinnen an, geht von da<br />
zum Verstande, und endigt bei der Vernunft, über wel<strong>ch</strong>e<br />
ni<strong>ch</strong>ts Höheres in uns angetroffen wird, den Stoff der Ans<strong>ch</strong>auung<br />
zu bearbeiten und unter die hö<strong>ch</strong>ste Einheit des<br />
Denkens zu bringen.« 158<br />
»Der Verstand ma<strong>ch</strong>t für die Vernunft ebenso einen Gegenstand<br />
aus, als die Sinnli<strong>ch</strong>keit für den Verstand.« 159<br />
Dabei ist wi<strong>ch</strong>tig, daß si<strong>ch</strong> die Vernunft ni<strong>ch</strong>t unmittelbar auf die<br />
Gegenstände des Verstandes, also die sinnli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>auungen,<br />
bezieht, sondern immer in der Stufenfolge auf die Begriffe des<br />
Verstandes rekurriert, die ihrerseits dann die sinnli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>auungen<br />
zum Gegenstand haben:<br />
157 Kant, KrV (Fn. 9), A 651/B 679.<br />
158 Kant, KrV (Fn. 9), A 299 f./B 355. Zur Rede vom »S<strong>ch</strong>lußstein«<br />
vgl. Rudolf Lüthe, Kants Lehre von den ästhetis<strong>ch</strong>en Ideen, in:<br />
Kant-Studien 75 (1984), S. 65-74 (65); Volker Gerhardt/Friedri<strong>ch</strong><br />
Kaulba<strong>ch</strong>, Kant, 2. Aufl., Darmstadt 1989, S. 98 f., 125 (»S<strong>ch</strong>lüsselfunktion<br />
des ästhetis<strong>ch</strong>en Urteils«) sowie ebd., S. 106 f.: »Erst<br />
Kants Darlegungen im Zusammenhang von Ästhetik und Teleologie<br />
ermögli<strong>ch</strong>ten, den sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>-fundierenden Charakter des kritis<strong>ch</strong>en<br />
Unternehmens zu erkennen.« Ob Kant der Versu<strong>ch</strong>, die<br />
'Einheit' darzulegen, tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> gelingt, ist umstritten; vgl. Jürg<br />
Freudiger, Kants S<strong>ch</strong>lußstein. Wie die Teleologie die Einheit der<br />
Vernunft stiftet, in: Kant-Studien 87 (1996), S. 424-435 (423 ff.).<br />
159 Kant, KrV (Fn. 9), A 664/B 692.<br />
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