Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch
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eines jeden Satzes konsistent in Frage gestellt werden<br />
kann.« 110<br />
Als Zwis<strong>ch</strong>energebnis ließe si<strong>ch</strong> insoweit festhalten, daß die Sekundärliteratur<br />
zur Transzendentalpragmatik den Hauptvertretern<br />
dieser Philosophieri<strong>ch</strong>tung darin folgt, daß Letztbegründungsansätze<br />
ni<strong>ch</strong>t bei Kant zu finden seien, sondern zu den Besonderheiten<br />
und Neuheiten der Transzendentalpragmatik gehören. Daß eine<br />
derart implizierte Aussage über den Letztbegründungsverzi<strong>ch</strong>t<br />
bei Kant keinesfalls zwingend ist, zeigt ein verglei<strong>ch</strong>ender Blick<br />
auf die Literatur zur transzendentalen Phänomenologie Husserls,<br />
bei dem gerade bezügli<strong>ch</strong> der Letztbegründung Parallelen zur Philosophie<br />
Kants gesehen werden 111 :<br />
»Als Letztbegründungskonzeption teilt die transzendentale<br />
Phänomenologie mit der <strong>Kantis<strong>ch</strong>e</strong>n Theorie den Charakter<br />
einer Fundamentalwissens<strong>ch</strong>aft, die auf aprioris<strong>ch</strong>e Bedingungen<br />
des Erkennens bezogen ist, die skeptis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>thin<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr in Frage gestellt werden können. Wie die Philosophie<br />
Kants vertritt die Phänomenologie Husserls einen<br />
transzendentalen Idealismus. Der Rekurs auf die Subjektivität<br />
als ein Letztes aller Erkenntnis verbindet die Transzendentalphilosophie<br />
Kants und Husserls mit der Cartesianis<strong>ch</strong>en<br />
Philosophie« 112 .<br />
110 Hösle, Krise (Fn. 109), S. 160 f. unter Hinweis auf: Reinhold<br />
As<strong>ch</strong>enberg, Über transzendente Argumente. Orientierung in einer<br />
Diskussion zu Kant und Strawson, in: Philosophis<strong>ch</strong>es Jahrbu<strong>ch</strong><br />
85 (1978), S. 331-358 (335 f.), sowie auf KrV, A 737/B 765, wo<br />
Kant den Zirkel in seinem Vorhaben expliziere: Die Transzendentalphilosophie<br />
begründe die Mögli<strong>ch</strong>keit von Erfahrung, die sie<br />
aber selbst voraussetze.<br />
111 Insbesondere Mertens, Letztbegründung (Fn. 8), S. 41 ff.<br />
112 Mertens, Letztbegründung (Fn. 8), S. 45. Bei aller Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>keit<br />
zwis<strong>ch</strong>en kantis<strong>ch</strong>er und husserls<strong>ch</strong>er Transzendentalphi-<br />
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