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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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sieht, daß er – auf der Grundlage seines Systems – die zuvor,<br />

in der Grundlegung der Metaphysik der Sitten, no<strong>ch</strong> in Aussi<strong>ch</strong>t<br />

gestellte 'transzendentale Deduktion' der Gültigkeit des<br />

'kategoris<strong>ch</strong>en Imperativs' ni<strong>ch</strong>t leisten kann. ... Kant begnügt<br />

si<strong>ch</strong> deshalb damit, auf das 'apodiktis<strong>ch</strong> gewisse' und insofern<br />

keiner Begründung bedürftige 'Faktum der Vernunft', d.h. des<br />

'kategoris<strong>ch</strong>en Imperativs' zu verweisen.« 103<br />

Apel betont bei der Letztbegründung also ni<strong>ch</strong>t eine mögli<strong>ch</strong>e Anknüpfung<br />

an Kant, sondern behauptet gerade insoweit eine »Transformation<br />

der Kants<strong>ch</strong>en Transzendentalphilosophie« 104 zur reflexiven<br />

Letztbegründung. Die Originalität seiner Philosophie sieht<br />

er gerade in dieser Letztbegründung, die er in Kants Werk no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t zu finden glaubt.<br />

2. Inbezugsetzungen der Transzendentalpragmatik zur Epistemologie<br />

Kants in der Sekundärliteratur<br />

In der Sekundärliteratur wird der Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong> der<br />

Transzendentalpragmatik ebenfalls eher in einem Gegensatz zur<br />

kantis<strong>ch</strong>en Epistemologie gesehen. So s<strong>ch</strong>ließt si<strong>ch</strong> Rohrhirs<strong>ch</strong> in<br />

seiner Monographie zur Letztbegründung insoweit ausdrückli<strong>ch</strong><br />

der oben referierten Selbsteins<strong>ch</strong>ätzung Apels an, daß »die methodis<strong>ch</strong><br />

solipsistis<strong>ch</strong> angesetzte Reflexion [bei Kant] in der 'Einheit<br />

des Gegenstandsbewußtseins und des Selbstbewußtseins' ihren<br />

hö<strong>ch</strong>sten Punkt erblickt«, während Apel diesen »in der intersubjektiven<br />

Einheit der Interpretation qua Sinnverständnis und qua<br />

Wahrheitskonsens« sehe 105 . Die »kantis<strong>ch</strong>en Wurzeln« der Dis-<br />

102 Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 451.<br />

103 Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 442 f.; es folgt als Beleg: »I. Kant: Kritik<br />

der reinen Vernunft, Akad.-Textausgabe, Berlin 1968, 4 (Anm.),<br />

29 (Anm.), 31 und vor allem 46 f.«.<br />

104 Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 415.<br />

105 Ferdinand Rohrhirs<strong>ch</strong>, Letztbegründung und Transzendentalprag-<br />

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