Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch
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stanzierenden Relativierung der Begründungsresultate dur<strong>ch</strong><br />
den Erkenntniskritiker selbst bzw. seinen skeptis<strong>ch</strong>en Opponenten<br />
entfällt ... Zur Vers<strong>ch</strong>ärfung kommt es zweitens deswegen,<br />
weil die Situation der Argumentation gerade die Situation<br />
ist, auf die man – viellei<strong>ch</strong>t als einzige – die Geltung<br />
von Antworten ni<strong>ch</strong>t sinnvoll relativieren kann.« 83<br />
Und weiter:<br />
»Mit dieser ersten Veränderung: Y wird aufgefaßt ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
als Erfahrung oder Ans<strong>ch</strong>auung, sondern als Argumentation<br />
oder Argumentationssystem, wird das transzendentale Argument<br />
in ein reflexives (Letztbegründungs-) Argument verwandelt<br />
bzw. um ein reflexives Argument erweitert, um das Argument<br />
von der Unhintergehbarkeit der Argumentationssituation<br />
... .« 84<br />
An dieser Unters<strong>ch</strong>eidung Kuhlmanns, die genaue Zitate des kantis<strong>ch</strong>en<br />
Werkes vermissen läßt, ist zunä<strong>ch</strong>st wenig problematis<strong>ch</strong>,<br />
daß sie Kants Fokussierung auf den einzelnen denkenden Mens<strong>ch</strong>en<br />
als Vernunftsubjekt einerseits und Apels Fokussierung auf<br />
die Vielzahl kommunizierender Mens<strong>ch</strong>en als Anknüpfungspunkt<br />
für Begründungen andererseits gegenüberstellt; diese Differenz<br />
zwis<strong>ch</strong>en solipsistis<strong>ch</strong>er und kommunikativer Reflexion in den<br />
Transzendentalphilosophien ist – ähnli<strong>ch</strong> wie die übrigen »postkantis<strong>ch</strong>en<br />
Gesi<strong>ch</strong>tspunkte« gegenwärtiger Philosophie (Fallibilismus,<br />
Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit und Spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit der Vernunft) 85 – offen-<br />
83<br />
Kuhlmann, Kant (Fn. 9), S. 51 f. Das im Titel weit gesteckte Untersu<strong>ch</strong>ungsprogramm<br />
jener S<strong>ch</strong>rift ist wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> deshalb<br />
ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>öpfend abgearbeitet, weil es si<strong>ch</strong> um eine Neuzusammenstellung<br />
und Überarbeitung einzelner Aufsätze handelt.<br />
84<br />
Kuhlmann, Kant (Fn. 9), S. 53.<br />
85<br />
Dazu Kuhlmann, Kant (Fn. 9), S. 61.<br />
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