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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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dahingestellt. Für die hier verfolgte Fragestellung ist allein wi<strong>ch</strong>tig,<br />

daß die Transzendentalpragmatik überhaupt einen Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong><br />

erhebt. Für dessen Verständnis ist no<strong>ch</strong> seine<br />

Qualifizierung als philosophis<strong>ch</strong>er Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong><br />

wi<strong>ch</strong>tig: Apel will si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> sowohl von existentiellen Begründungsansätzen<br />

der Entwicklungspsy<strong>ch</strong>ologie als au<strong>ch</strong> von logis<strong>ch</strong>en<br />

Begründungsansprü<strong>ch</strong>en, wie sie im Mün<strong>ch</strong>hausen-Trilemma<br />

von Hans Albert ausgedrückt sind 68 , distanzieren 69 .<br />

3. Methodis<strong>ch</strong>er Stellenwert der Letztbegründung<br />

Wel<strong>ch</strong>e Stellung hat nun dieser philosophis<strong>ch</strong>e Begründungsanspru<strong>ch</strong><br />

innerhalb der Theorie? Verfolgt man Apels Bezugnahmen<br />

auf das Letztbegründungselement, so soll es vor allem »den Grund<br />

liefer[n] für die Unmögli<strong>ch</strong>keit und Unnötigkeit einer Begründung<br />

der Vernünftigkeit bzw. der Moralität dur<strong>ch</strong> Herleitung aus etwas<br />

anderem« 70 . Die Notwendigkeit von Logik, Moralität und Vernunft<br />

wird bereits aus der transzendentalen Argumentation über<br />

Kommunikation selbst gewonnen:<br />

»[D]ur<strong>ch</strong> transzendentalpragmatis<strong>ch</strong>e Reflexion auf die normativen<br />

Bedingungen der Mögli<strong>ch</strong>keit des Denkens qua Argumentierens,<br />

das für den ernsthaft Fragenden ni<strong>ch</strong>t hintertherapeutis<strong>ch</strong>er<br />

Diskurs) no<strong>ch</strong> helfen kann.«<br />

68<br />

Hans Albert, Die Wissens<strong>ch</strong>aft und die Fehlbarkeit der Vernunft,<br />

Tübingen 1982, S. 58 ff.; ders., Traktat über die kritis<strong>ch</strong>e Vernunft,<br />

5. Aufl., Tübingen 1991, S. 13 ff.; in der Sa<strong>ch</strong>e ebenso Karl<br />

R. Popper, Logik der Fors<strong>ch</strong>ung, 9. Aufl. Tübingen 1989, S. 60.<br />

Daß s<strong>ch</strong>on Aristoteles der Sa<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> das Mün<strong>ch</strong>hausen-Trilemma<br />

bes<strong>ch</strong>rieben hat, ohne insoweit von Albert zitiert worden zu sein,<br />

belegt ausführli<strong>ch</strong> Reinhold As<strong>ch</strong>enberg, Spra<strong>ch</strong>analyse und<br />

Transzendentalphilosophie, Stuttgart 1982, S. 373 f.<br />

69<br />

Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 345 ff. (348, 352) sowie S. 444.<br />

70<br />

Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 8.<br />

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