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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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gang ist eingewandt worden, daß Aussagen über die psy<strong>ch</strong>opathologis<strong>ch</strong>en<br />

Folgen einer Argumentationsverweigerung selbst wieder<br />

empiris<strong>ch</strong>e Annahmen bilden, die bestritten werden können, also<br />

gerade keine Letztbegründung stützten 66 . In neueren Darstellungen<br />

hat Apel für den Fall der Diskursverweigerung neben der Psy<strong>ch</strong>opathologie<br />

vor allem das Ende der Verstehens- und Ents<strong>ch</strong>eidungsfähigkeit<br />

des Individuums bes<strong>ch</strong>woren 67 . Do<strong>ch</strong> all dies sei<br />

'konsequenten Skeptikers' trifft: Jürgen Habermas, Moralbewußtsein<br />

und kommunikatives Handeln, Frankfurt a.M. 1983, S. 107 f.<br />

(»Selbstmord oder ... Geisteskrankheit«). Die ausführli<strong>ch</strong>ste<br />

Re<strong>ch</strong>tfertigung des Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong>s findet si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

bei Apel, sondern bei dessen S<strong>ch</strong>ülern; vgl. etwa Kuhlmann, Reflexive<br />

Letztbegründung (Fn. 24); Dietri<strong>ch</strong> Böhler, Rekonstruktive<br />

Pragmatik. Von der Bewußtseinsphilosophie zur Kommunikationsreflexion.<br />

Neubegründung der praktis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften<br />

und Philosophie, Frankfurt a.M. 1985. Letztbegründungsre<strong>ch</strong>tfertigung<br />

von Apel selbst aber no<strong>ch</strong> in: ders., Das Problem der philosophis<strong>ch</strong>en<br />

Letztbegründung im Li<strong>ch</strong>te einer transzendentalen<br />

Spra<strong>ch</strong>pragmatik, in: Bernulf Kanits<strong>ch</strong>eider (Hrsg.), Spra<strong>ch</strong>e und<br />

Erkenntnis. Fests<strong>ch</strong>rift für Gerhard Frey zum 60. Geburtstag, Innsbruck<br />

1976, S. 55-82; ders., Fallibilismus, Konsenstheorie der<br />

Wahrheit und Letztbegründung, in: Forum für Philosophie Bad<br />

Homburg (Hrsg.), Philosophie und Begründung, Frankfurt a.M.<br />

1987, S. 116-211.<br />

66<br />

Günther Patzig, 'Principium diiudicationis' und 'Principium executionis'.<br />

Über transzendentalpragmatis<strong>ch</strong>e Begründungssätze für<br />

Verhaltensnormen, in: Günther Prauss (Hrsg.), Handlungstheorie<br />

und Transzendentalphilosophie, Frankfurt a.M. 1986, S. 204-218<br />

(213). Dagegen wiederum Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 94 mit Fn.<br />

37: »Theoretizismus«.<br />

67<br />

Apel, Diskurs (Fn. 12), S. 117: Ein Mens<strong>ch</strong> könne ni<strong>ch</strong>t »den Diskurs<br />

verweigern und denno<strong>ch</strong> argumentieren oder do<strong>ch</strong> wenigstens<br />

im Sinne verstehbarer Motive verbindli<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eiden.« Weiterhin<br />

ebd., S. 449 mit Fn. 92: Sofern jemand beabsi<strong>ch</strong>tige, si<strong>ch</strong><br />

selbst dem Diskurs zu verweigern, liege »ein sehr ernster existentiell-pathologis<strong>ch</strong>er<br />

Fall vor, bei dem viellei<strong>ch</strong>t Therapie (au<strong>ch</strong><br />

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