Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch
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eit über den spezifis<strong>ch</strong> kantis<strong>ch</strong>en Begriff der Dialektik aus der<br />
'Kritik der reinen Vernunft' 17 , sondern na<strong>ch</strong> kurzen Verweisen auf<br />
platonis<strong>ch</strong>en und hegelianis<strong>ch</strong>en Dialektikbegriff nur einiges Sinnieren<br />
über Widersprü<strong>ch</strong>e und S<strong>ch</strong>einwidersprü<strong>ch</strong>e 18 . Bei Annemarie<br />
Pieper klingt die Verwandts<strong>ch</strong>aft immerhin an, wenn sie<br />
von »Kants Entwurf einer Transzendentalpragmatik« spri<strong>ch</strong>t 19 –<br />
eine Verwandts<strong>ch</strong>aft, die allerdings glei<strong>ch</strong> wieder relativiert wird<br />
dur<strong>ch</strong> den Zusatz: »... und ihre Transformation dur<strong>ch</strong> Apel«. Und<br />
au<strong>ch</strong> Pieper widmet si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t der Frage, ob der Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong><br />
bereits kantis<strong>ch</strong>en Ursprungs ist 20 .<br />
Mit der »Lücke« in der philosophis<strong>ch</strong>en Literatur ist das Erkenntnisinteresse<br />
für diese Arbeit vorgezei<strong>ch</strong>net: es geht um die<br />
eng begrenzte Fragestellung, inwieweit zwis<strong>ch</strong>en dem Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong><br />
in der gegenwärtigen Transzendentalpragmatik<br />
einerseits und der Epistemologie Kants andererseits eine Beziehung<br />
na<strong>ch</strong>gewiesen werden kann. Dabei wird im Laufe der Untersu<strong>ch</strong>ung<br />
no<strong>ch</strong> näher zu bestimmen sein, wel<strong>ch</strong>e unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Bedeutungen mit der Rede von 'Letztbegründung' verbunden werden<br />
können.<br />
17<br />
Zu diesem etwa Rüdiger Bittner, Über die Bedeutung der Dialektik<br />
Immanuel Kants, Diss. phil. Heidelberg 1970, S. 4 ff.: dialektis<strong>ch</strong>e<br />
Erkenntnis als bloßer S<strong>ch</strong>ein; Dialektik als Verleitung. Bennett<br />
kritisiert diesen Wortgebrau<strong>ch</strong> Kants als einen s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten<br />
S<strong>ch</strong>erz: Jonathan Bennett, Kant's Dialectic, Cambridge 1974, S.<br />
1 f.<br />
18<br />
Vgl. Dieter Wands<strong>ch</strong>neider, Letztbegründung und Dialektik, in:<br />
Raúl Fornet-Betancourt (Hrsg.), Diskurs und Leidens<strong>ch</strong>aft. Fests<strong>ch</strong>rift<br />
für Karl-Otto Apel zum 75. Geburtstag, Aa<strong>ch</strong>en 1996, S.<br />
317-336 (320 f., 325 ff.).<br />
19<br />
Annemarie Pieper, Ethik als Verhältnis von Moralphilosophie und<br />
Anthropologie. Kants Entwurf einer Transzendentalpragmatik und<br />
ihre Transformation dur<strong>ch</strong> Apel, in: Kant-Studien 69 (1978), S.<br />
314-329 (314 ff.).<br />
20<br />
Vgl. Pieper, Ethik (Fn. 19), S. 325 ff.<br />
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